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Die Erfindung befasst sich mit einer Eisbereitungsvorrichtung für ein Haushalts-Kühlgerät. Insbesondere befasst sich die Erfindung mit einer Eisbereitungsvorrichtung, welche es erlaubt, unterschiedliche Arten von Eis in einem Haushalts-Kühlgerät herzustellen.
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Herkömmliche Eisbereitungsvorrichtungen für Haushalts-Kühlgeräte ermöglichen die Zubereitung von gefrorenen Eisstücken definierter Form aus einer Flüssigkeit (z.B. Wasser). Solche definiert geformten Eisstücke werden folgend auch als Eiswürfel bezeichnet, auch wenn die Eisstücke nicht notwendig Würfelform haben müssen. Der Begriff der Eiswürfel ist jedoch umgangssprachlich geläufig, um jegliche definierten Formen gefrorener Eisstücke zu bezeichnen. Bei herkömmlichen Vorrichtungen für die Produktion von Eiswürfeln wird die Ausgangsflüssigkeit in eine Eisbereitungsschale eingefüllt, die eine Mehrzahl von Taschen aufweist, in denen sich die eingefüllte Flüssigkeit sammelt und welche die spätere Form der Eiswürfel vorgeben. Nachdem die Flüssigkeit in der Eisbereitungsschale gefroren ist, werden die Eiswürfel aus der Eisbereitungsschale entleert und in einem unter der Eisbereitungsschale angeordneten Sammelbehälter aufgefangen, in welchem sie bis zum Gebrauch vorrätig gehalten werden.
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Höherwertige moderne Kühlschränke erlauben nicht nur die Herstellung von Eiswürfeln, sondern ermöglichen auch das Zerstoßen der produzierten Eiswürfel zu sogenanntem Crushed-Eis. Solches Crushed-Eis wird von Konsumenten für bestimmte Getränkeformen gegenüber Eiswürfeln bevorzugt. Zum Zerstoßen der Eiswürfel dient ein Mahlwerk, welches bei herkömmlichen Lösungen z.B. ein oder mehrere rotierend angetriebene Mahlmesser aufweist.
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Der Sammelbehälter ist bei herkömmlichen Eisbereiteren mit einer rotierend angetriebenen Förderwendel ausgeführt, mittels welcher die Eiswürfel in dem Sammelbehälter gezielt zu einer Abgabeposition bewegt werden können, an der sie je nach Wahl des Benutzers entweder in das Mahlwerk gelangen und dort zerstoßen werden oder an dem Mahlwerk vorbei unzerstoßen als ganze Eiswürfel den Sammelbehälter verlassen.
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Es besteht Bedarf für Haushalts-Kühlgeräte, die nicht nur die Produktion von Eiswürfeln gestatten, sondern dem Konsumenten die Möglichkeit bieten, auch andere Eisformen wie z.B. Eiscreme oder/und Matscheis (Slush-Eis) herzustellen. Matscheis hat im Unterschied zu Eiscreme keine cremige oder pastöse Konsistenz, sondern ist eine Mischung aus flüssigen und gefrorenen Bestandteilen und hat die typische Konsistenz von matschförmigem Schnee. Sowohl für die Herstellung von Eiscreme als auch für die Herstellung von Matscheis sind am Markt jeweils eigene Geräte erhältlich. Die Anschaffung gesonderter Geräte ist jedoch zum einen kostenintensiv und benötigt zum anderen viel Stauraum für die Aufbewahrung der Geräte. Es besteht deshalb der Bedarf für die Integration entsprechender Herstellungsmöglichkeiten in ein Haushalts-Kühlgerät.
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Zur Lösung dieser Aufgabenstellung sieht die Erfindung eine Eisbereitungsvorrichtung für ein Haushalts-Kühlgerät vor, wobei die Eisbereitungsvorrichtung umfasst: eine Drehantriebs-Schnittstelle sowie eine Mehrzahl einzeln mit der Drehantriebs-Schnittstelle lösbar koppelbarer Wechseleinheiten, von denen jede einen Eisbehälter sowie ein über die Drehantriebs-Schnittstelle antreibbares Rotationswerk umfasst. Hierbei weist das Rotationswerk jeder Wechseleinheit ein in dem Eisbehälter angeordnetes Rotationsorgan auf, wobei die Rotationswerke der Wechseleinheiten unterschiedlich ausgestaltet sind.
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Das Haushalts-Kühlgerät kann jedes Gerät sein, welches zur Kühlhaltung von Lebensmitteln über oder/und unter dem Gefrierpunkt ausgelegt ist und einen Gefrierraum bereitstellt, in welchem ausreichend tiefe Temperaturen herrschen, um dort Eiswürfel erzeugen zu können. Das Kühlgerät kann beispielsweise Schrank- oder Truhenform besitzen. Der Gefrierraum kann beispielsweise wie bei sogenannten Sideby-Side-Kühlschränken durch eine gesonderte Tür oder Klappe zugänglich sein, nämlich gesondert von einem Kühlraum, in welchem Temperaturen etwas oberhalb des Gefrierpunkts bis herunter zu etwa beim Gefrierpunkt herrschen. Alternativ kann der Gefrierraum in einen solchen Kühlraum integriert sein, sodass der Zugang zu dem Gefrierraum es von dem Benutzer erfordert, zunächst eine Tür oder Klappe zu öffnen, durch die Zugang zu dem Kühlraum erhalten wird. In an sich üblicher Weise kann das Kühlgerät je nach Bauweise einen oder mehrere Stellböden, Schubladen und/oder Körbe für die Aufbewahrung von Lebensmitteln aufweisen oder er kann variabel mit solchen Einbauelementen bestückbar sein.
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Die Eisbereitungsvorrichtung umfasst erfindungsgemäß mehrere Wechseleinheiten, die gegeneinander ausgetauscht werden können und jeweils für eine andere Form von Eis bestimmt sind. So kann bei bestimmten Ausführungsformen eine der Wechseleinheiten zur Aufbewahrung von Eiswürfeln bestimmt sein, die aus einer in eine Eisbereitungsschale eingefüllten Flüssigkeit erzeugt und nach Erreichen eines hinreichenden Gefrierzustands aus der Eisbereitungsschale in den Eisbehälter der entsprechenden Wechseleinheit entleert werden. Eine andere Wechseleinheit kann zur Herstellung von Eiscreme oder/und Matscheis bestimmt sein. Bei bestimmten Ausführungsformen können für die Herstellung letzterer Eisformen unterschiedliche Wechseleinheiten vorgesehen sein. Es ist aber im Rahmen der Erfindung nicht ausgeschlossen, ein und dieselbe Wechseleinheit für die Herstellung beider Eisformen vorzusehen.
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Jede der Wechseleinheiten ist an die Drehantriebs-Schnittstelle der erfindungsgemäßen Eisbereitungsvorrichtung lösbar ankoppelbar. An der Drehantriebs-Schnittstelle stellt die Eisbereitungsvorrichtung eine Drehantriebskraft bereit, welche beispielsweise mittels eines elektrischen Antriebsmotors erzeugt wird. Die Drehantriebskraft wird zum Antrieb eines Rotationswerks benötigt, mit dem jede Wechseleinheit ausgerüstet ist. Die Rotationswerke der verschiedenen Wechseleinheiten sind unterschiedlich ausgestaltet. Damit kann unterschiedlichen Anforderungen entsprochen werden, welche verschiedene Eisarten an Konstruktion und Funktion des Rotationswerks stellen können.
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Bei bestimmten Ausführungsformen ist die Drehantriebs-Schnittstelle zum dauerhaften Verbleib in dem Haushalts-Kühlgerät vorgesehen. Sie kann fest in das Kühlgerät eingebaut sein, sodass sie allenfalls von technisch geschultem Wartungspersonal ausbaubar ist, aber jedenfalls nicht mit schnellem und einfachem Handgriff von einem Benutzer herausgenommen werden kann. Der Hersteller des Kühlgeräts kann letzteres zusammen mit den mehreren Wechseleinheiten liefern, wobei je nach gewünschter Eisart der Benutzer eine der Wechseleinheiten in das Kühlgerät einsetzt. Sobald der Benutzer den Wunsch verspürt, eine andere Eisart herzustellen, tauscht er die Wechseleinheit entsprechend aus. Eine in dem Kühlgerät vorgesehene Halterung für die jeweilige Wechseleinheit kann beispielsweise nach Art einer Einschub-Halterung ausgeführt sein, welche es ermöglicht, eine Wechseleinheit durch Einschieben in eine betriebsbereite Position zu bringen (in welcher die Wechseleinheit mit der Drehantriebs-Schnittstelle drehmomentübertragend gekoppelt ist) und durch entsprechend gegenläufiges Herausziehen aus dem Kühlgerät zu entnehmen.
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Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst das Rotationswerk einer ersten der Wechseleinheiten eine insbesondere zylindrische Förderwendel zur Förderung in dem Eisbehälter vorrätig gehaltener Eiswürfel. Bedarfsweise kann das Rotationswerk der ersten Wechseleinheit zusätzlich ein Mahlwerk zum Zerkleinern solcher Eiswürfel umfassen. Dagegen umfasst das Rotationswerk mindestens einer weiteren der Wechseleinheiten ein Rührwerk zum Verrühren einer in dem Eisbehälter aufgenommenen, zur Vereisung vorgesehenen fließfähigen Masse. Die fließfähige Masse kann bereits cremeartige Konsistenz haben, sofern Eiscreme hergestellt werden soll. Alternativ kann die fließfähige Masse eine Flüssigkeit sein, wenn beispielsweise Matscheis hergestellt werden soll. Das Rührwerk ist konstruktiv geeignet ausgestaltet, um eine Rührwirkung auf eine fließfähige (flüssige oder cremig-pastöse) Masse zu erzielen. Eine gezielte Förderung von Eiswürfeln in einer axialen Richtung (axial in Bezug auf eine Rotationsachse des Rotationswerks) ist mit dem Rührwerk nicht möglich.
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Das Rührwerk weist bei bestimmten Ausführungsformen einen oder mehrere Rührkörper auf, welche bei Antrieb des Rührwerks mit vergleichsweise geringem Abstand an der Behälterwand des Eisbehälters der betreffenden Wechseleinheit entlangstreicht. Die radiale Reichweite des Rührwerks (radial in Bezug auf eine Rotationsachse des Rührwerks) ist bei bestimmten Ausführungsformen größer als die radiale Ausdehnung der Förderwendel der ersten Wechseleinheit. Insbesondere ist auch der radiale Abstand zwischen der Förderwendel und der Behälterwand des Eisbehälters bei der ersten Wechseleinheit größer als der radiale Abstand zwischen dem radial äußersten Punkt des Rührwerks und der Behälterwand des Eisbehälters bei der betreffenden weiteren Wechseleinheit.
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Bei bestimmten Ausführungsformen hat der Eisbehälter der ersten Wechseleinheit eine aus einem Kunststoffmaterial gefertigte Behälterwand, wogegen der Eisbehälter der mit dem Rührwerk ausgeführten weiteren Wechseleinheit eine aus einem Metallwerkstoff gefertigte Behälterwand aufweist. Der Metallwerkstoff der Behälterwand erlaubt eine schnellere Vereisung einer eingefüllten Masse aufgrund der vergleichsweise starken Wärmeableitung von der Masse in die metallische Behälterwand.
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Bei bestimmten Ausführungsformen weist das Rührwerk der betreffenden weiteren Wechseleinheit ein aus der Wechseleinheit entnehmbares Rührorgan auf. Die Entnehmbarkeit des Rührorgans ist nützlich, um das Rührorgan nach abgeschlossener Herstellung von Eiscreme und/oder Matscheis einfach reinigen zu können. Die Grundstoffe des Creme- oder Matscheises enthalten häufig Zucker oder ölige bzw. fettige Substanzen, die eine Reinigung erforderlich machen. Hierzu ist es hilfreich, dass das Rührorgan mit wenigen Handgriffen aus der betreffenden Wechseleinheit entnommen und wieder eingesetzt werden kann.
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Die mit dem Rührwerk ausgestattete Wechseleinheit umfasst bei bestimmten Ausführungsformen einen Deckel zur Abdeckung des Eisbehälters. Dies empfiehlt sich, um ein Herausfallen oder Herausschwappen einer in den Eisbehälter zu Vereisungszwecken eingefüllten fließfähigen Masse beim Rühren zu verhindern.
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Matscheis besitzt auch in seinem gewünschten Endzustand eine hinreichen Fließfähigkeit, um unter Schwerkraft aus dem Eisbehälter ausfließen zu können. Zur dosierten Entnahme von Matscheis aus dem Eisbehälter ist deshalb bei bestimmten Ausführungsformen vorgesehen, dass die mindestens eine weitere Wechseleinheit eine Wechseleinheit umfasst, welche mit einem Zapfhahn zur Entnahme von Matscheis ausgeführt ist. Der Zapfhahn kann ein handbedienbares Ventilelement aufweisen, das einen durch den Zapfhahn verlaufenden Auslaufkanal je nach Ventilstellung sperrt oder öffnet.
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Bei bestimmten Ausführungsformen ist die Drehantriebs-Schnittstelle Teil eines Halterungsmoduls, welches mit einem Antriebsmotor zur Erzeugung einer an der Drehantriebs-Schnittstelle bereitzustellenden Drehantriebskraft ausgerüstet ist und einen Aufnahmerahmen zur Aufnahme des Eisbehälters die jeweilige Wechseleinheit aufweist. Der Aufnahmerahmen bildet beispielsweise eine Einschubführung, die es erlaubt, die jeweilige Wechseleinheit in den Rahmen einzuschieben und bei der Schiebebewegung am Ende des Schiebewegs die Kopplung mit der Drehantriebs-Schnittstelle herzustellen.
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Die Erfindung stellt darüber hinaus ein Haushalts-Kühlgerät mit einem Gefrierraum und einer Eisbereitungsvorrichtung der erläuterten Art bereit, wobei der Gefrierraum eine Halterung zum auswechselbaren Einsetzen je einer der Wechseleinheiten der Eisbereitungsvorrichtung aufweist.
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Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst das Kühlgerät eine Steuereinheit, welche für jede der Wechseleinheiten eine jeweils unterschiedliche Betriebssteuerprozedur auszuführen vermag. Je nach Eisart und entsprechend je nach verwendeter Wechseleinheit kann es nötig oder wünschenswert sein, den Betrieb des Rotationswerks unterschiedlich zu steuern. Während beispielsweise für die Herstellung von Eiscreme oder/und Matscheis ein Rührwerk wiederholt während des Gefriervorgangs in Gang gesetzt werden muss oder sogar über längere Zeit kontinuierlich in Betrieb sein muss, verlangt die bloße Lagerung fertiger Eiswürfel nicht notwendig eine Aktivierung des Rotationswerks der betreffenden Wechseleinheit (auch wenn eine gelegentliche kurzzeitige Aktivierung sinnvoll sein kann, um ein Festfrieren der Eiswürfel aneinander und an der Behälterwand zu vermeiden). Grundsätzlich ist bei der Aufbewahrung von Eiswürfeln eine Aktivierung des Rotationswerks nur nötig, wenn vom Benutzer eine Eisausgabe angefordert wird. Diesen unterschiedlichen Anforderungen kann erfindungsgemäß dadurch Rechnung getragen werden, dass entsprechend unterschiedliche Steuerprogramme oder Programmroutinen für die Steuerung der verschiedenen Wechseleinheiten in der Steuereinheit hinterlegt sind.
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Bei bestimmten Ausführungsformen kann es dem Benutzer obliegen oder es kann ihm zumindest die Möglichkeit gegeben sein, durch manuelle Eingabe der Steuereinheit mitzuteilen, welche der Wechseleinheiten aktuell eingesetzt ist. Hierbei sind jedoch Fehler nicht ausgeschlossen, weswegen bei anderen Ausführungsformen jede der Wechseleinheiten ein Identifikationsmerkmal zur Identifizierung der betreffenden Wechseleinheit trägt und die Eisbereitungsvorrichtung dazu ausgebildet ist, das Identifikationsmerkmal der jeweils eingesetzten Wechseleinheit zur erkennen. Die Steuereinheit kann dann abhängig von der identifizierten Wechseleinheit eine zugehörige Betriebssteuerprozedur wählen. Das Identifikationsmerkmal kann beispielsweise in Form einer mechanischen Kodierung oder/und in Form einer elektrisch auslesbaren Kodierung vorliegen.
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Die Erfindung sieht des Weiteren eine Wechseleinheit für eine Eisbereitungsvorrichtung vor, wobei die Wechseleinheit umfasst: einen trogförmigen Eisbehälter mit einer Trogachse und axial gegenüberliegenden Trogstirnwänden; einen Deckel zur Abdeckung des Eisbehälters auf im Wesentlichen der gesamten axialen Troglänge; und ein um die Trogachse drehbar in dem Eisbehälter angeordnetes Rührorgan zum Verrühren einer in dem Eisbehälter aufgenommenen, zu vereisenden fließfähigen Masse. An einer ersten der Trogstirnwände ist dabei ein Kuppelorgan drehbar gelagert, welches zur drehmomentübertragenden lösbaren Kopplung mit dem Rührorgan ausgebildet ist. Das Kuppelorgan ist bei bestimmten Ausführungsformen behälteraußenseitig zur drehmomentübertragenden Kopplung mit der Drehantriebs-Schnittstelle einer erfindungsgemäßen Eisbereitungsvorrichtung ausgebildet und erlaubt behälterinnenseitig ein lösbares Anstecken oder Aufstecken des Rührorgans.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellen dar:
- 1 schematisch einen Haushalts-Kühlschrank gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 2 ein Halterungsmodul sowie eine darin einsetzbare Wechseleinheit für Eiswürfel gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 3 eine Drehantriebs-Schnittstelle des Halterungsmoduls der 2 in vergrößerter Darstellung,
- 4 eine zur Herstellung von Eiscreme oder/und Matscheis geeignete Wechseleinheit gemäß einem Ausführungsbeispiel,
- 5 ein Rührorgan der Wechseleinheit der 4 in vergrößerter Darstellung, und
- 6 schematisch eine Wechseleinheit für Matscheis gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Es wird zunächst auf 1 verwiesen. Der dort dargestellte Haushalts-Kühlschrank ist allgemein mit 10 bezeichnet. Er umfasst einen Schrankkorpus 12 mit im gezeigten Beispielfall zwei schwenkbar an dem Schrankkorpus 12 angebrachten Türen 14, durch deren Öffnen der Benutzer Zugang zu einem in dem Schrankkorpus 12 gebildeten Kühlraum 16 erhält. Der Kühlraum dient zur Lagerung von Lebensmitteln und ist im gezeigten Beispielfall mit mehreren Stellböden 18 bestückt, auf denen die aufzubewahrenden Lebensmittel abgelegt werden können. In dem Kühlraum 16 ist ein Gefrierabteil 20 gebildet, das einen Gefrierraum 22 begrenzt. In dem Gefrierraum 22 herrschen tiefere Temperaturen als in dem Kühlraum 16. Beispielsweise herrschen in dem Gefrierraum 22 Temperaturen im Bereich zwischen -10 und -30°C. Das Gefrierabteil 20 ist im gezeigten Beispielfall als offenes Abteil ausgeführt, in welches eine Wechseleinheit vom Benutzer eingeschoben werden kann. Die eingeschobene Wechseleinheit verschließt das Gefrierabteil 20 zumindest weitestgehend nach außen. Alternativ ist es denkbar, das Gefrierabteil 20 mit einer eigenen Tür oder Klappe auszurüsten, durch deren Schließen das Gefrierabteil 20 nach außen verschlossen werden kann. Um eine Wechseleinheit einzusetzen, müsste dann zunächst die Tür bzw. Klappe geöffnet werden, um so Zugang zu dem Gefrierraum 22 zu erhalten.
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Das Gefrierabteil 20 ist wechselweise mit unterschiedlichen Wechseleinheiten bestückbar. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Funktion für Eis. Ein erster Typ dient zur Lagerung von Eiswürfeln, die beispielsweise mit in einer in den Zeichnungen nicht näher dargestellten, in das Gefrierabteil 20 eingebauten Eisbereitungsschale erzeugt und aus der Eisbereitungsschale in die betreffende Wechseleinheit entleert werden können. Die Entleerung der Eisbereitungsschale kann in an sich bekannter Weise beispielsweise nach dem Twisted-Tray-Prinzip erfolgen, bei dem die Eisbereitungsschale zum Losbrechen der gebildeten Eiswürfel in sich verwunden und im Ganzen gedreht wird, sodass die losgelösten Eiswürfel aus der Schale in einen darunterliegenden Behälter fallen können. Alternativ ist es denkbar, eine beheizbare Eisbereitungsschale zu verwenden und ohne Drehung der Eisbereitungsschale die aufgrund temporärer Erhitzung von der Schalenoberfläche losgelösten Eiswürfel mittels eines geeigneten Auswerfmechanismus aus der Eisbereitungsschale herauszustreichen. Derartige Techniken zur Erzeugung von Eiswürfeln und zum Ausgeben derselben in einen Sammelbehälter sind in der Fachwelt geläufig und bedürfen an dieser Stelle keiner tiefergehenden Erläuterung.
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Der Kühlschrank 10 kann mit einer Eisbereitungsschale einer der erläuterten Typen ausgerüstet sein, wobei eine erste der genannten Wechseleinheiten als Sammelbehältnis zum Auffangen der mittels einer solchen Eisbereitungsschale erzeugten Eiswürfel dient. 2 zeigt ein diesbezügliches Ausführungsbeispiel. Die für die Lagerung von Eiswürfeln vorgesehene Wechseleinheit ist dort mit 24 bezeichnet. Sie kann vom Benutzer in einen Aufnahmerahmen 26 eingeschoben werden, der Teil eines fest in das Gefrierabteil 20 eingebauten Halterungsmoduls 28 ist. Das Halterungsmodul 28 enthält einen in den Figuren nicht näher dargestellten elektrischen Antriebsmotor, welcher in einer von dem Halterungsmodul 28 gebildeten, bei 30 befindlichen Gehäusekammer untergebracht ist und seine Antriebskraft an einer Drehantriebs-Schnittstelle 32 bereitstellt. Zur Drehzahlherabsetzung kann zwischen dem Antriebsmotor und der Drehantriebs-Schnittstelle 32 ein Untersetzungsgetriebe vorgesehen sein, welches zusammen mit dem Antriebsmotor in der Gehäusekammer 30 untergebracht sein kann. Die Drehantriebs-Schnittstelle 32 ist - wie in 3 besser erkennbar - von einem um eine Drehachse 34 drehbar gelagerten Drehzapfen 36 gebildet, welcher radial abstehende Koppelformationen 38 (hier in Form nasen- oder lappenartiger Vorsprünge) trägt, die zur drehkraftübertragenden Kopplung mit der jeweiligen Wechseleinheit bestimmt sind.
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Die Wechseleinheit 24 weist einen angenähert trogförmigen Eisbehälter 40 auf, welcher den Aufnahmeraum für die Aufnahme der Eiswürfel bildet. Längs durch den Aufnahmeraum des Eisbehälters 40 hindurch (längs in Bezug auf eine Troglängsachse) erstreckt sich eine Förderwendel 42, welche an einem drehbar in einer Trogstirnwand 44 des Eisbehälters 40 gelagerten Kupplungskörper 46 befestigt ist. Der Kupplungskörper 46 dient zum drehkraftübertragenden Eingriff mit den Koppelformationen 38 des Drehzapfens 36 und dient andererseits als Träger der Förderwendel 42. Bei Einschub der Wechseleinheit 24 in den Aufnahmerahmen 26 gelangt der Kupplungskörper 46 in Koppeleingriff mit den Koppelformationen 38 und stellt so eine Drehantriebsverbindung zwischen dem Antriebsmotor und der Förderwendel 42 her.
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Die im gezeigten Beispielfall zylindrische Förderwendel 42 (bei anderen Ausführungsformen kann die Förderwendel 42 veränderlichen Durchmesser besitzen) dient zur Förderung der im Eisbehälter 40 gelagerten Eiswürfel in Richtung zu einem der Trogstirnwand 44 gegenüberliegenden Trogendbereich, wo der Eisbehälter 40 eine in 2 nicht näher gezeigte Öffnung aufweist, durch welche Eiswürfel aus der Wechseleinheit 24 abgegeben werden können. In Zuordnung zu der Öffnung in dem Eisbehälter 40 weist auch der Aufnahmerahmen 26 eine Durchtrittsöffnung 48 auf, durch welche die aus der Wechseleinheit 24 abgegebenen Eisstücke in einen Eisabgabeschacht fallen können. Der Eisabgabeschacht ist beispielsweise in einer der Türen 14 des Kühlschranks 10 gebildet und weist einen Schachteingang auf, der nur bei geschlossener Tür 14 unter der Durchtrittsöffnung 48 positioniert ist. Wird die betreffende Tür 14 geöffnet, bewegt sich der Schachteingang außer Reichweite der Durchtrittsöffnung 48; in diesem Zustand ist eine Eisabgabe durch den Eisabgabeschacht nicht möglich. Um ein unkontrolliertes Herausfallen von Eisstücken durch die Durchtrittsöffnung 48 bei geöffneter Tür 14 zu verhindern, kann der Durchtrittsöffnung 48 eine Abdeckung zugeordnet sein, welche bei geöffneter Tür 14 die Durchtrittsöffnung 48 verschließt und beim Schließen der betreffenden Tür 14 zur Seite gedrängt wird, um dadurch die Durchtrittsöffnung 48 freizugeben und einen freien Durchgang zum Schachteingang zu ermöglichen.
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Wenngleich in 2 nicht erkennbar, kann die Wechseleinheit 24 im Bereich des zur Trogstirnwand 44 axial gegenüberliegenden Endbereichs mit einem Mahlwerk ausgerüstet sein, mit dem sich Eiswürfel zu sogenanntem Crushed-Eis zermahlen lassen. Je nach Bedarf können von der Wechseleinheit 24 dann entweder unzersto-ßene Eiswürfel oder zerstoßene Eiswürfel in Form von Crushed Eis abgegeben werden.
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Es wird nun ergänzend auf die 4 und 5 verwiesen. Diese zeigen eine Wechseleinheit 50, die anstelle der Wechseleinheit 24 in das Halterungsmodul 28 eingesetzt werden kann. Die Wechseleinheit 50 ermöglicht die Herstellung von Eiscreme und/oder Matscheis und weist ähnlich wie die Wechseleinheit 24 einen angenähert trogförmigen Eisbehälter 52 auf. Dieser ist bei bestimmten Ausführungsformen aufgrund der im Vergleich zu Kunststoff besseren Wärmeleitfähigkeit aus einem Metallwerkstoff gefertigt oder es ist zumindest die den Troginnenraum begrenzende Trogmantelwand des Eisbehälters 52 aus einem solchen Metallwerkstoff gefertigt. Im Gegensatz hierzu kann der Eisbehälter 40 der Wechseleinheit 24 vollständig aus Kunststoff gebildet sein.
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Auch der Eisbehälter 52 weist ein zur drehkraftübertragenden Kopplung mit der Drehantriebs-Schnittstelle 32 des Halterungsmoduls 28 bestimmtes Kupplungsstück 54 auf, welches in einer Trogstirnwand 56 des Eisbehälters 52 drehbar gelagert ist. Axial gegenüberliegend zu der Trogstirnwand 56 (axial in Bezug auf eine Trogachse 58, die nach Einsetzen der Wechseleinheit 50 in das Halterungsmodul 28 mit der Drehachse 34 zusammenfällt) weist der Eisbehälter 52 eine Trogstirnwand 60 auf, an welcher eine Drehlagerstelle (nicht näher dargestellt) für ein mit dem Kupplungsstück 54 koppelbares und über dieses zur Rotation antreibbares Rührorgan 62 gebildet ist. Das Rührorgan 62, das in 5 besser erkennbar ist, weist in radialem Abstand von der Trogachse 58 angeordnete Rührblätter 64 auf, welche in geringem Abstand an der Trogmantelwand des Eisbehälters 52 entlangstreichen und dadurch eine Durchmischung mantelnaher, bereits gefrorener Bestandteile der in den Eisbehälter 52 eingefüllten zu vereisenden Masse mit mantelferneren, noch nicht gefrorenen Bestandteilen der Masse bewirken. Radialstege 66 verbinden die Rührblätter 64 mit einer zentralen Rührwelle 68 des Rührorgans 62. Ein etwa axial mittig angeordneter, über Speichen 70 mit der Rührwelle 68 verbundener Stabilisierungsring 72 ist zugleich mit den Rührblättern 64 verbunden und sorgt für eine Verbindungssteifigkeit des Rührorgans 62 um die Längsachse der Rührwelle 68. Im Bereich eines der axial Enden der Rührwelle 68 ist das Rührorgan 62 mit einer Eingriffsformation 74 ausgeführt, welche eine lösbare Kopplung mit dem Kupplungsstück 54 der Wechseleinheit 50 ermöglicht. Da die Wechseleinheit 50 häufig mit Zucker und/oder fetthaltigen Substanzen befüllt werden wird, ist aus Hygienegründen eine Herausnehmbarkeit des Rührorgans 62 empfehlenswert. Im Bereich des anderen axial Endes der zentralen Rührwelle 68 stützt sich das Rührorgan 62 an der erläuterten Drehlagerstelle der Trogstirnwand 60 ab.
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Ein mit dem Eisbehälter 52 schwenkbar verbundener Klappdeckel 76 erlaubt es, den Eisbehälter 52 während der Eisherstellung zu schließen, damit von der eingefüllten Masse nichts aus dem Eisbehälter 52 herausschwappt. Der Klappdeckel 76 verschließt den Eisbehälter 52 auf dessen gesamter axialer Troglänge.
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Eine Öffnung in Entsprechung zu der Durchtrittsöffnung 48 des Aufnahmerahmens 26 weist die Wechseleinheit 50 nicht auf. Solange die Wechseleinheit 50 in das Halterungsmodul 28 eingesetzt ist, bleibt die Durchtrittsöffnung 48 demzufolge nutzlos. Soweit mit der Wechseleinheit 50 Eiscreme hergestellt wird, kann der Benutzer nach Abschluss der Eisherstellung das Rührorgan 62 entnehmen und die hergestellte Eiscreme in dem Eisbehälter 52 belassen. Zur Konsumtion muss er dann lediglich die Wechseleinheit 50 aus dem Gefrierabteil 20 herausnehmen und sich die gewünschte Eisportion aus dem Eisbehälter 52 entnehmen. Die Wechseleinheit 50 kann so zugleich Aufbewahrungsgefäß für das hergestellte Speiseeis sein.
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Sofern mit der Wechseleinheit 50 keine Eiscreme sondern Matscheis hergestellt werden soll, kann zur erleichterten Entnahme einer gewünschten Portion von Matscheis ein Zapfhahn an der Wechseleinheit 50 angebracht sein. Diesbezüglich wird auf 6 verwiesen, in welcher ein Ausführungsbeispiel einer Wechseleinheit 50' gezeigt ist, bei der gleiche oder gleichwirkende Komponenten mit gleichen Bezugszeichen versehen sind wie in den 4 und 5, jedoch ergänzt durch einen hochgestellten Strich. Das Rührorgan 62' sowie der Klappdeckel 76' sind in 6 nur schematisch angedeutet. Auf der zur Trogstirnwand 56' axial gegenüberliegenden Seite des Eisbehälters 52' weist die Wechseleinheit 50' ein z.B. plattenartiges Frontstück 78' auf, an welchem der Benutzer die Wechseleinheit 50' mit der Hand greifen kann. An dem Frontstück 78' ist ein Zapfhahn 80' angebracht, mittels dessen der Benutzer ohne Herausnahme der Wechseleinheit 50' aus dem Gefrierabteil 20 des Kühlschranks 10 Matscheis aus dem Eisbehälter 52' ablassen kann. Der Zapfhahn 80' ist über einen durch das Frontstück 78' hindurchgehenden Auslaufkanal (nicht näher dargestellt) mit dem Troginnenraum des Eisbehälters 52' verbunden. Beispielsweise mündet der genannte Auslaufkanal in der zur Trogstirnwand 56' gegenüberliegenden Trogstirnwand des Eisbehälters 52 aus.
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Je nach gewünschter Eisart kann der Benutzer den Kühlschrank 10 entweder mit der Wechseleinheit 24 oder der Wechseleinheit 50 oder der Wechseleinheit 50' bestücken. Vom Verkäufer des Kühlschranks 10 können bereits mehrere Wechseleinheiten zusammen mit dem Kühlschrank 10 ausgeliefert werden. Alternativ ist es vorstellbar, den Kühlschrank 10 zunächst mit nur einer einzigen Wechseleinheit (z.B. nur der Wechseleinheit 24) zum Verkauf anzubieten und weitere Wechseleinheiten (z.B. die Wechseleinheiten 50, 50') nur als bedarfsweise zukaufbare Zubehörteile anzubieten.