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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anzeigen einer Verkehrsumfeldinformation eines Verkehrsumfeldes eines Kraftfahrzeugs. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf ein Kraftfahrzeug mit einer ersten optischen Anzeigevorrichtung und mit einer zweiten optischen Anzeigevorrichtung.
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Aus
DE 10 2008 023 641 A1 ist ein Verfahren zur Anzeige von Warnhinweisen in einem Kraftfahrzeug bekannt, wobei durch eine Erfassungseinrichtung ein frontseitiges Verkehrsumfeld des Fahrzeugs erfasst und erfasste Verkehrsumfeldinformationen einer Auswerteeinrichtung zum Bestimmen einer Gefährdungshöhe zugeführt werden, wobei bei Feststellung der bestimmten Gefährdungshöhe ein optisches Hinweissignal an einer Stelle in eine Frontscheibe des Fahrzeugs eingeblendet wird, an der zumindest annähernd eine Gerade zwischen einer Augenposition eines Fahrers des Fahrzeugs und dem Ort der erfassten Gefährdung die Frontscheibe schneidet. Die Hinweise an den Fahrer werden nur in einem begrenzten Anzeigebereich und mit eingeschränktem Informationsgehalt angezeigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Anzeigen einer Verkehrsumfeldinformation der eingangs genannten Art anzugeben, das den Fahrer des Kraftfahrzeugs umfassend und richtungsorientiert über das Verkehrsumfeld informiert. Außerdem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine umfassende und richtungsorientierte Information des Fahrers des Kraftfahrzeugs über das Verkehrsumfeld ermöglicht.
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Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der eingangs genannten Art und dadurch gelöst, dass die Verkehrsumfeldinformation zunächst mittels einer ersten, ein in dem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs und über einen Winkelbereich von 360° um einen Fahrer des Kraftfahrzeugs herum angeordnetes Anzeigeband aufweisenden optischen Anzeigevorrichtung angezeigt wird, wobei das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung zumindest zu Beginn dieses Anzeigens einem Verkehrsumfeldbereich des Verkehrsumfeldes zugeordnet erfolgt, aus welchem Verkehrsumfeldbereich die Verkehrsumfeldinformation hervorgeht, und dass dem Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung nachfolgend die Verkehrsumfeldinformation in dem Fahrzeuginnenraum mittels einer zweiten optischen Anzeigevorrichtung angezeigt wird, wobei ein Übergang des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation von der ersten Anzeigevorrichtung auf die zweite Anzeigevorrichtung fließend erfolgt.
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In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
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Eine Verkehrsumfeldinformation ist eine Information über einen statischen oder einen dynamischen Vorgang im Verkehrsumfeld des Kraftfahrzeugs. Ein solcher statischer Vorgang kann zum Beispiel ein in die von dem Kraftfahrzeug befahrene Fahrbahn ragender Gegenstand oder beispielsweise eine am Fahrbahnrand stehende Person oder zum Beispiel eine Straßeneinmündung sein. Ein vorgenannter dynamischer Vorgang kann beispielsweise ein sich von der Seite näherndes, den Fahrweg des Kraftfahrzeugs potentiell kreuzendes weiteres Fahrzeug oder zum Beispiel eine in Richtung der Fahrbahn laufende Person sein.
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Von besonderem Vorteil ist bei der Erfindung, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs zunächst eine richtungsorientierte Information über das Verkehrsumfeld erhält, so dass er beim ersten Anzeigen und Erfassen der Verkehrsumfeldinformation diese unmittelbar und automatisch einem bestimmten Bereich des Verkehrsumfeldes zuordnet. Durch den fließenden Übergang dieses ersten Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung auf das nachfolgende Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten Anzeigevorrichtung wird der Fahrer, insbesondere der Blick des Fahrers, nach dem ersten Erfassen der Verkehrsumfeldinformation auf der ersten Anzeigevorrichtung direkt und ununterbrochen auf die Anzeige mittels der zweiten Anzeigevorrichtung geleitet. Der Übergang des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation von der ersten optischen Anzeigevorrichtung auf die zweite optische Anzeigevorrichtung erfolgt fließend, das heißt es erfolgt ein nahtlos ineinander übergehendes Anzeigen von der ersten optischen Anzeigevorrichtung auf die zweite optische Anzeigevorrichtung. Das dem Verkehrsumfeldbereich, aus dem die Verkehrsumfeldinformation hervorgeht, zugeordnete Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung kann während des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung fortwährend erfolgen oder es kann nur zu Beginn des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung erfolgen, wobei nachfolgend die Verkehrsumfeldinformation zunächst zwar noch mittels der ersten Anzeigevorrichtung angezeigt wird, aber nicht mehr dem genannten Verkehrsumfeldbereich zugeordnet. Die erfindungsgemäße optische Informationsausgabe der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten optischen Anzeigevorrichtung und der zweiten optischen Anzeigevorrichtung kann durch andere Informationsausgaben, beispielsweise akustische oder taktile Informationsausgaben, ergänzt werden.
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Das Anzeigen mittels der zweiten Anzeigevorrichtung bietet unter anderem den Vorteil, dass hierfür eine Anzeigevorrichtung gewählt werden kann, die einen Anzeigebereich aufweist, der in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vor dem Fahrer angeordnet ist, so dass der Fahrer seinen Blick geradeaus richten und dennoch die Verkehrsumfeldinformation erfassen kann. Außerdem kann für die zweite Anzeigevorrichtung eine gegebenenfalls aufwendigere Anzeigevorrichtung gewählt werden, die eine umfassendere und detailreichere Darstellung der Verkehrsumfeldinformation zulässt. Zum Beispiel kann das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten optischen Anzeigevorrichtung in Form einer konkreten graphischen Darstellung, beispielsweise mit Hilfe eines Piktogramms, erfolgen.
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Vorteilhaft kann das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten optischen Anzeigevorrichtung mit einem Head-Up Display (Blickfelddarstellungsgerät) erfolgen, wobei das Head-Up Display besonders vorteilhaft ein Augmented Reality Head-Up Display (Blickfelddarstellungsgerät mit erweiterter Realität) sein kann. Das Head-Up Display weist einen Anzeigebereich auf, der im Bereich einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. In diesem Anzeigebereich erfolgt bei Verwendung eines Head-Up Displays das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten Anzeigevorrichtung.
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Da das Anzeigeband der ersten Anzeigevorrichtung in dem Fahrzeuginnenraum, für den eine andere Bezeichnung Fahrgastraum ist, über einen Winkelbereich von 360° um den Fahrer herum angeordnet ist, das heißt das Anzeigeband umgibt den Fahrer in horizontaler Richtung vollständig, kann das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten optischen Anzeigevorrichtung sehr präzise in der Richtung des Verkehrsumfeldbereichs, aus welchem die Verkehrsumfeldinformation, zum Beispiel ein von der Seite des Kraftfahrzeugs heran nahendes weiteres Fahrzeug, hervorgeht, erfolgen. Das Anzeigeband kann zum Beispiel ein einzeiliges oder ein mehrzeiliges Anzeigeband sein. Vorzugsweise kann das Anzeigeband ein Leuchtband sein.
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Mit der Erfindung wird eine umfassende Information des Fahrers des Kraftfahrzeugs erreicht, ohne dass dieser in der Beobachtung des weiteren Verkehrsgeschehens oder seiner Fahrtätigkeit abgelenkt wird. Die Verkehrsumfeldinformation kann insbesondere eine Gefahreninformation sein. Die Erfindung ermöglicht eine sehr gute, verbesserte Gefahrensignalisation, und zwar insbesondere im Hinblick auf seitlich des Kraftfahrzeugs oder hinter dem Kraftfahrzeug angeordnete Gefahrenquellen. Mit der Erfindung wird eine einfache Zuordnung von qualitativen Informationsausgaben zu konkreten Bedeutungsinhalten ermöglicht. Eine zunächst inhaltlich unspezifische, aber räumlich zugeordnete Verkehrsumfeldinformation (Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung) kann nachfolgend inhaltlich erläutert werden (Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten Anzeigevorrichtung).
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird bei dem Übergang des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation von der ersten Anzeigevorrichtung auf die zweite Anzeigevorrichtung die Verkehrsumfeldinformation sowohl mittels der ersten Anzeigevorrichtung als auch gleichzeitig mittels der zweiten Anzeigevorrichtung angezeigt. Dadurch ergibt sich ein besonders gleichmäßiger Übergang der Darstellung von der ersten Anzeigevorrichtung auf die zweite Anzeigevorrichtung, wodurch der Fahrer des Kraftfahrzeugs bei der Informationsanzeige noch besser geführt wird.
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Eine sehr deutliche Anzeige mit hoher Signalwirkung kann erreicht werden, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung durch Ansteuern mindestens eines Anzeigeelementes einer Mehrzahl von einzeln ansteuerbaren Anzeigeelementen des Anzeigebandes erfolgt. Um den Winkelbereich von 360° um den Fahrer herum vollständig und gut abdecken zu können, sind mindestens vier, vorzugsweise mindestens acht, einzeln ansteuerbare Anzeigeelemente des Anzeigebandes vorhanden. Von besonderem Vorteil ist es, wenn das Anzeigeband eine Kette punktförmiger einzelner Anzeigeelemente aufweist. In einfacher Weise können die einzelnen Anzeigeelemente jeweils von einer einzelnen Lichtquelle, zum Beispiel einer Leuchtdiode, gebildet werden.
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Man könnte sich vorstellen, dass die anzuzeigende Verkehrsumfeldinformation beispielsweise aus Kartendaten eines in dem Kraftfahrzeug vorhandenen Navigationsgerätes ermittelt wird. Zum Beispiel könnte eine solche Verkehrsumfeldinformation eine Information über eine Straßeneinmündung, welcher sich das Kraftfahrzeug nähert, sein. Eine besonders hohe Informationsqualität und Informationsgenauigkeit kann hingegen erreicht werden, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung mittels einer Fahrzeuganalyseeinrichtung des Kraftfahrzeugs während des Betriebs des Kraftfahrzeugs eine Fahrsituationsanalyse des Kraftfahrzeugs vorgenommen wird und wenn abhängig von einem Analyseergebnis der Fahrsituationsanalyse die anzuzeigende Verkehrsumfeldinformation ermittelt wird. Vorzugsweise wird die Fahrsituationsanalyse während des Betriebs des Kraftfahrzeugs kontinuierlich, das heißt ununterbrochen, vorgenommen.
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Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend kann vorgesehen sein, dass die Fahrsituationsanalyse eine Fahrerzustandsanalyse des Fahrers des Kraftfahrzeugs umfasst und dass abhängig von einem Analyseergebnis der Fahrerzustandsanalyse die Verkehrsumfeldinformation angezeigt wird. Auf diese Weise kann eine zusätzliche Vereinfachung des Verfahrens erreicht werden, da beispielsweise nur dann ein Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels des Anzeigebandes erfolgt, wenn der Fahrer visuell abgelenkt ist. Das Ergebnis der Fahrerzustandsanalyse kann zum Beispiel darüber entscheiden, ob überhaupt ein Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mit beiden Anzeigevorrichtungen erfolgt und in welcher Form (beispielsweise in Form einer blinkenden Darstellung, um die Aufmerksamkeitswirkung weiter zu erhöhen) das Anzeigen erfolgt.
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Die oben zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art und dadurch gelöst, dass die erste optische Anzeigevorrichtung ein in dem Fahrzeuginnenraum und über einen Winkelbereich von 360° um einen Fahrer des Kraftfahrzeugs herum angeordnetes, eine Mehrzahl von einzeln ansteuerbaren Anzeigeelementen aufweisendes Anzeigeband aufweist und dass die zweite optische Anzeigevorrichtung einen in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vor dem Fahrer angeordneten Anzeigebereich aufweist. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug eignet sich besonders zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens. In dem in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs vor dem Fahrer angeordneten Anzeigebereich der zweiten optischen Anzeigevorrichtung erfolgt das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten Anzeigevorrichtung.
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Einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entsprechend weist das Anzeigeband für einen einfachen Aufbau der ersten optischen Anzeigevorrichtung eine, vorzugsweise ununterbrochene, Kette von punktförmigen Anzeigeelementen auf. Ein punktförmiges Anzeigeelement kann dabei sowohl eine in etwa kreisförmige oder elliptische Anzeigefläche aufweisen, es kann aber auch eine in etwa rechteckige Anzeigefläche aufweisen. Die punktförmigen Anzeigeelemente sind vorzugsweise Leuchtelemente, insbesondere Lichtquellen. Die Leuchtfläche eines Leuchtelementes beziehungsweise einer Lichtquelle ist die Anzeigefläche des jeweiligen Anzeigeelementes. Bevorzugt können die punktförmigen Anzeigeelemente von Leuchtdioden gebildet sein.
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Für eine besonders gute Erfassbarkeit der Anzeige der Verkehrsumfeldinformation, wenn diese mittels der zweiten optischen Anzeigevorrichtung angezeigt wird, weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die zweite Anzeigevorrichtung ein Head-Up Display (Blickfelddarstellungsgerät) auf. Ein Anzeigebereich des Head-Up Displays ist im Bereich einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet. Besonders vorteilhaft für eine noch bessere Erfassbarkeit und Erkennbarkeit der Verkehrsumfeldinformation kann das Head-Up Display ein Augmented Reality Head-Up Display (Blickfelddarstellungsgerät mit erweiterter Realität) sein.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die zweite Anzeigevorrichtung ein Kombinationsanzeigeinstrument des Kraftfahrzeugs und/oder einen Anzeigebildschirm in einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs auf. Dadurch können die Anzeigemöglichkeiten erweitert und/oder der konstruktive Aufbau der zweiten Anzeigevorrichtung vereinfacht werden. Das Kombinationsanzeigeinstrument kann insbesondere ein frei programmierbares Kombinationsanzeigeinstrument, das heißt ein Kombinationsanzeigeinstrument, dessen verschiedene Anzeigeinstrumente mittels eines frei programmierbaren Bildschirms dargestellt werden, sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisiert und skizzenhaft dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
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1 ein Ablaufschema für ein Verfahren zum Anzeigen einer Verkehrsumfeldinformation,
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2 einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs mit einer ersten optischen Anzeigevorrichtung und mit einer zweiten optischen Anzeigevorrichtung,
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3 den Ausschnitt des Kraftfahrzeugs nach 2 in einem Verkehrsumfeld und mit Anzeige einer Verkehrsumfeldinformation,
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4 den Ausschnitt des Kraftfahrzeugs nach 3 mit geänderter Anzeige der Verkehrsumfeldinformation und
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5 den Ausschnitt des Kraftfahrzeugs nach 3, 4 mit weiter geänderter Anzeige der Verkehrsumfeldinformation.
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Sich jeweils entsprechende Elemente sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Ablaufschema für ein Verfahren zum Anzeigen einer Verkehrsumfeldinformation eines Verkehrsumfeldes eines Kraftfahrzeugs gezeigt. Ein in 1 oben angeordnetes erstes Feld A steht für einen Start des Verfahrens. Das Kraftfahrzeug befindet sich dabei im Betrieb, insbesondere kann sich das Kraftfahrzeug auch bereits auf einer Fahrt befinden.
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In einem in diesem Beispiel vorgesehenen nachfolgenden Verfahrensschritt, für den ein zweites Feld B steht, wird mittels einer Fahrzeuganalyseeinrichtung des Kraftfahrzeugs während des Betriebs des Kraftfahrzeugs eine Fahrsituationsanalyse des Kraftfahrzeugs vorgenommen. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Fahrsituationsanalyse eine durch ein erstes innerhalb des zweiten Feldes B des Ablaufschemas angeordnetes Teilfeld B1 symbolisierte Verkehrskontextmodellierung. Die Verkehrskontextmodellierung berücksichtigt beispielsweise eine Straßenkreuzungssituation, eine Fahrzeugeigenposition des Kraftfahrzeugs und gegebenenfalls Bewegungstrajektorien von weiteren Verkehrsteilnehmern, zum Beispiel eines sich nähernden Einsatzfahrzeugs in einem Kreuzungsbereich. Ein Einsatzfahrzeug ist ein im Einsatz befindliches Fahrzeug von zum Beispiel Polizei oder Feuerwehr.
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Weiterhin umfasst die Fahrsituationsanalyse in diesem Ausführungsbeispiel auch eine durch ein zweites innerhalb des zweiten Feldes B des Ablaufschemas angeordnetes Teilfeld B2 symbolisierte Fahrerzustandsanalyse des Fahrers des Kraftfahrzeugs. Die Fahrerzustandsanalyse berücksichtigt beispielsweise einen Aufmerksamkeitsgrad des Fahrers, einen Ablenkungsgrad des Fahrers und gegebenenfalls eine Fahrermüdigkeit. Vorzugsweise erfasst die Fahrerzustandsanalyse insbesondere eine visuelle Ablenkung des Fahrers.
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Abhängig von einem Analyseergebnis der Fahrsituationsanalyse wird – wofür ein dem zweiten Feld B im Ablaufschema nachfolgendes drittes Feld C steht – ermittelt, ob dem Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Verkehrsumfeldinformation angezeigt werden muss. Eine Verkehrsumfeldinformation muss dem Fahrer zum Beispiel dann angezeigt werden, wenn aufgrund eines sich im Verkehrsumfeld des Kraftfahrzeugs befindenden anderen Fahrzeugs, beispielsweise das vorgenannte Einsatzfahrzeug, eine erhöhte Kollisionswahrscheinlichkeit besteht, so dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs entsprechend gewarnt werden muss. Muss dem Fahrer eine Verkehrsumfeldinformation nicht angezeigt werden, so endet das Verfahren in einem in dem Ablaufschema unter dem dritten Feld C angeordneten siebenten Feld G. Danach wird das Verfahren von Beginn an fortgesetzt (siehe rücklaufender Pfeil zum ersten Feld A des Ablaufschemas).
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Ist dem Fahrer hingegen eine Verkehrsumfeldinformation anzuzeigen, so wird das Verfahren mit einem Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation fortgesetzt, wofür hier ein viertes Feld D, welches Feld D dem dritten Feld C in dem Ablaufschema nachfolgt, steht.
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In dem Ablaufschema bedeutet eine Bezeichnung "j" neben einem Pfeil ein "Ja" einer Entscheidung, eine Bezeichnung "n" bedeutet ein "Nein" einer Entscheidung.
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In dem in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehenen vierten Feld D wird, vorzugsweise unter anderem abhängig von einem Analyseergebnis der Fahrerzustandsanalyse, ermittelt, wie die Verkehrsumfeldinformation angezeigt wird. Insbesondere wird ermittelt, ob die Verkehrsumfeldinformation auch mittels eines um den Fahrer des Kraftfahrzeugs herum angeordneten Anzeigebandes angezeigt wird. Das kann immer der Fall sein oder beispielsweise dann, wenn eine besonders deutliche Hinweiswirkung für den Fahrer erzielt werden soll, zum Beispiel wenn in der Fahrerzustandsanalyse eine visuelle Ablenkung des Fahrers festgestellt worden ist.
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Soll eine Anzeige mittels des vorgenannten Anzeigebandes erfolgen, so wird das Verfahren in einem dem vierten Feld D im Ablaufschema nachfolgenden fünften Feld E fortgesetzt. Dieses fünfte Feld E bildet den Kern des Verfahrens zum Anzeigen einer Verkehrsumfeldinformation des Verkehrsumfeldes des Kraftfahrzeugs. Dabei wird die Verkehrsumfeldinformation zunächst mittels einer ersten, in dem Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs und über einen Winkelbereich von 360° um den Fahrer des Kraftfahrzeugs herum angeordnetes Anzeigeband aufweisenden optischen Anzeigevorrichtung angezeigt, wobei das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung zumindest zu Beginn dieses Anzeigens einem Verkehrsumfeldbereich des Verkehrsumfeldes zugeordnet erfolgt, aus welchem Verkehrsumfeldbereich die Verkehrsumfeldinformation hervorgeht. Dem Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung nachfolgend wird die Verkehrsumfeldinformation in dem Fahrzeuginnenraum mittels einer zweiten optischen Anzeigevorrichtung angezeigt, wobei ein Übergang des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation von der ersten Anzeigevorrichtung auf die zweite Anzeigevorrichtung fließend erfolgt.
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Gemäß einem speziellen Ausführungsbeispiel wird zudem bei dem Übergang des Anzeigens der Verkehrsumfeldinformation von der ersten Anzeigevorrichtung auf die zweite Anzeigevorrichtung die Verkehrsumfeldinformation sowohl mittels der ersten Anzeigevorrichtung als auch gleichzeitig mittels der zweiten Anzeigevorrichtung angezeigt.
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Das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation mittels der ersten Anzeigevorrichtung erfolgt beispielsweise durch Ansteuern mindestens eines Anzeigeelementes einer Mehrzahl von einzeln ansteuerbaren Anzeigeelementen des Anzeigebandes. Vorzugsweise können benachbarte Anzeigeelemente oder Gruppen von Anzeigeelementen derart nacheinander angesteuert werden, dass sich ein Laufbandeffekt ergibt. Ferner können Anzeigeelemente oder Gruppen von Anzeigeelementen mit kurzen Unterbrechungen angesteuert werden, so dass sich ein die Aufmerksamkeitswirkung für den Fahrer zusätzlich erhöhender Blinkeffekt ergibt.
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Soll die Verkehrsumfeldinformation nicht mittels des um den Fahrer des Kraftfahrzeugs herum angeordneten Anzeigebandes angezeigt werden, so wird das Verfahren in einem dem oben genannten vierten Feld D im Ablaufschema nachfolgenden sechsten Feld F fortgesetzt. Das sechste Feld F steht für ein herkömmliches Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation. Dabei kann es sich zum Beispiel um ein optisches Anzeigen (beispielsweise in einem Kombinationsanzeigeinstrument in dem Kraftfahrzeug) oder zum Beispiel um ein haptisches Anzeigen (beispielsweise mittels Lenkradvibration) oder zum Beispiel um ein akustisches Anzeigen (beispielsweise mittels eines Warntons) handeln.
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Nach dem Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation endet das Verfahren in einem dem fünften Feld E oder dem sechsten Feld F nachfolgenden siebenten Feld G, das für ein Ende des Verfahrens steht. Danach wird das Verfahren von Beginn an fortgesetzt (siehe rücklaufender Pfeil zum ersten Feld A des Ablaufschemas).
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Das Verfahren wird nachfolgend anhand der 2 bis 5 weiter veranschaulicht.
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2 zeigt einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs 1 mit einer ersten optischen Anzeigevorrichtung 2. Weiterhin ist in 2 ein Anzeigebereich 4 einer darüber hinaus nicht weiter gezeigten zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 symbolisiert. Die zweite Anzeigevorrichtung 5 weist in diesem Ausführungsbeispiel ein Head-Up Display (Blickfelddarstellungsgerät) auf. Der Anzeigebereich 4 des Head-Up Displays der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 ist in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1 vor einem hier nicht dargestellten Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Der Anzeigebereich 4 des Head-Up Displays ist im Bereich einer Windschutzscheibe 7 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet.
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Auch ein Kombinationsanzeigeinstrument 8 mit einem Anzeigebereich 9 und/oder ein Anzeigebildschirm 10 mit einem Anzeigebereich 11 in einer Mittelkonsole 12 des Kraftfahrzeugs 1 können Bestandteil der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 sein. Der Anzeigebereich 9 des Kombinationsanzeigegerätes 8 und der Anzeigebereich 11 des Anzeigebildschirms 10 sind jeweils ebenfalls in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1 vor dem Fahrer angeordnet.
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Die erste optische Anzeigevorrichtung 2 weist ein in dem Fahrzeuginnenraum 6 des Kraftfahrzeugs 1 und über einen Winkelbereich von 360° um den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 herum angeordnetes, eine Mehrzahl von einzeln ansteuerbaren Anzeigeelementen 14 aufweisendes Anzeigeband 16 auf. In diesem Ausführungsbeispiel begrenzt das Anzeigeband 16 den Fahrzeuginnenraum 1. Das Anzeigeband 16 weist hier eine Kette von punktförmigen Anzeigeelementen 14 auf. Zum Beispiel können die Anzeigeelemente 14 von jeweils einer Leuchtdiode gebildet sein. Um das Anzeigeband 16 insgesamt zu veranschaulichen, sind in 2 alle einzeln ansteuerbaren Anzeigeelemente 14 des Anzeigebandes 16 – soweit von dem in 2 gezeigten Ausschnitt des Kraftfahrzeugs 1 erfasst – als angesteuert dargestellt. Die angesteuerten Anzeigeelemente 14 leuchten bei diesem Beispiel auf, so dass das Anzeigeband 16 ein Leuchtband ist.
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In der Darstellung nach 3 nähert sich dem Kraftfahrzeug 1 in dem Verkehrsumfeld des Kraftfahrzeugs 1 von rechts ein weiteres Fahrzeug 18. Das Kraftfahrzeug 1 bewegt sich in einer durch einen ersten, neben dem Kraftfahrzeug 1 eingezeichneten Pfeil 20 symbolisierten Vorwärtsfahrtrichtung. Die Bewegungsrichtung des weiteren Fahrzeugs 18 ist durch einen weiteren Pfeil 22 angegeben. Wie aus den Fahrtrichtungen des Kraftfahrzeugs 1 sowie des weiteren Fahrzeugs 18 erkennbar, besteht eine erhöhte Kollisionswahrscheinlichkeit zwischen dem Kraftfahrzeug 1 und dem weiteren Fahrzeug 18. Das sich im Verkehrsumfeld des Kraftfahrzeugs 1 von rechts nähernde weitere Fahrzeug 18 ist dem Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 als Verkehrsumfeldinformation anzuzeigen, damit der Fahrer vor einer möglichen Kollision gewarnt wird.
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Die Verkehrsumfeldinformation wird mittels des Anzeigebandes 16 der ersten optischen Anzeigevorrichtung 2 angezeigt, wobei das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation einem Verkehrsumfeldbereich des Verkehrsumfeldes zugeordnet erfolgt, aus welchem Verkehrsumfeldbereich die Verkehrsumfeldinformation hervorgeht. Das Anzeigen der Verkehrsumfeldinformation erfolgt bei der hier gezeigten Anordnung dadurch, dass nur die Anzeigeelemente 14 eines ersten, den rechten vorderen Eckbereich des Fahrzeuginnenraums 6 des Kraftfahrzeugs 1 begrenzenden Anzeigebandabschnittes 16a des Anzeigebandes 16 angesteuert werden, in diesem Beispiel also aufleuchten.
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4 zeigt die Situation nach 3 zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Die Verkehrsumfeldinformation wird weiterhin mittels der ersten optischen Anzeigevorrichtung 2 angezeigt. Jedoch ist hier die Anzeige der Verkehrsumfeldinformation in Richtung des Anzeigebereichs 4 des Head-Up Displays der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 gewandert. Die Verkehrsumfeldinformation wird jetzt dadurch angezeigt, dass nur die Anzeigeelemente 14 eines zweiten, den vorderen Endbereich des Fahrzeuginnenraums 6 des Kraftfahrzeugs 1 begrenzenden Anzeigebandabschnittes 16b des Anzeigebandes 16 angesteuert werden.
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Die Situation nach 3, 4 zu einem noch etwas späteren Zeitpunkt zeigt 5. Hier wird die Verkehrsumfeldinformation mittels der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 angezeigt. Dazu wird im Anzeigebereich 4 des Head-Up Displays der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 das im Verkehrsumfeld des Kraftfahrzeugs 1 befindliche und sich dem Kraftfahrzeug 1 von rechts nähernde weitere Fahrzeug 18 als Fahrzeugsymbol 24 angezeigt. Gleichzeitig wird die Verkehrsumfeldinformation auch noch mittels der ersten optischen Anzeigevorrichtung 2 angezeigt; dabei ist die Anzeige der Verkehrsumfeldinformation gegenüber der Darstellung in 4 noch weiter in Richtung des Anzeigebereichs 4 des Head-Up Displays der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 gewandert, um kurze Zeit später (hier nicht dargestellt) von der ersten optischen Anzeigevorrichtung 2 nicht mehr angezeigt zu werden.
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Die Verkehrsumfeldinformation wird in der Darstellung nach 5 mittels der ersten optischen Anzeigevorrichtung 2 dadurch angezeigt, dass nur die Anzeigeelemente 14 eines dritten, den mittleren vorderen Endbereich des Fahrzeuginnenraums 6 des Kraftfahrzeugs 1 begrenzenden Anzeigebandabschnittes 16c des Anzeigebandes 16 angesteuert werden.
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Außerdem setzt sich das Anzeigeband 16 in dem Anzeigebereich 4 des Head-Up Displays der zweiten optischen Anzeigevorrichtung 5 durch Darstellung eines zum dargestellten Fahrzeugsymbol 24 hin führenden Bandes 26 fort.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008023641 A1 [0002]