-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers beim Führen eines Kraftfahrzeugs, wobei dem Fahrer mittels einer Fahrerunterstützungsvorrichtung Fahrzeugbedieninformationen ausgegeben werden.
-
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus
DE 10 2008 023 641 A1 als Verfahren zur Anzeige von Warnhinweisen in einem Kraftfahrzeug bekannt, wobei durch eine Erfassungseinrichtung ein frontseitiges Umfeld des Fahrzeugs erfasst und erfasste Fahrzeugumfeldinformationen einer Auswerteeinrichtung zum Bestimmen einer Gefährdungshöhe zugeführt werden, wobei bei Feststellung der bestimmten Gefährdungshöhe ein optisches Hinweissignal an einer Stelle in eine Frontscheibe des Fahrzeugs eingeblendet wird, an der zumindest annähernd eine Gerade zwischen der Augenposition des Fahrers und dem Ort der erfassten Gefährdung die Frontscheibe schneidet.
-
Aus
DE 10 2008 064 022 A1 ist eine Anordnung und ein Verfahren zur Bereitstellung von gefahrensituationsabhängigen Warninformationen bekannt, die mindestens eine Warninformationsausgabeeinheit unter Nutzung von mindestens einem Sinneskanal an den Fahrer eines Fahrzeugs ausgibt.
-
Aus
DE 10 2008 021 068 A1 ist eine Gefahrenwarneinrichtung für ein Kraftfahrzeug bekannt, die eine Umfelderfassungseinrichtung zur Erfassung der Umfeldsituation des Kraftfahrzeugs aufweist. Die Gefahrenwarneinrichtung ermittelt aus von der Umfelderfassungseinrichtung gelieferten Informationen ein Gefahrenpotential und gibt bei Ermittlung eines Gefahrenpotentials durch eine Schallausgabeeinrichtung ein akustisches Signal zur Warnung des Fahrers aus.
-
Aus
DE 101 53 987 Al ist ein Informationssystem in einem Fahrzeug mit mehreren Informationsquellen zur Ausgabe einer jeweils zugehörigen Information bekannt, wobei die auszugebenden Informationen in Abhängigkeit vom Zustand des Fahrers und/oder vom Verhalten des Fahrers erzeugt und/oder gefiltert werden.
-
Weiterhin ist aus
DE 10 2007 002 258 A1 eine optische Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug zur Anzeige von für den Fahrer relevanten Informationen bekannt, wobei ein Anzeigeelement vorgesehen ist, das vom Fahrer aus gesehen in einer Orientierungsrichtung angeordnet ist, welche von einer Vorwärtsfahrtrichtung abweicht.
-
Nachteilig beim Stand der Technik ist, dass Hinweise an den Fahrer nur in einem begrenzten Anzeigebereich und lediglich in speziellen, festgelegten Fahrtsituationen angezeigt werden.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eine Fahrerunterstützungsvorrichtung nutzendes Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das eine umfassende Unterstützung und Entlastung des Fahrers beim Führen des Kraftfahrzeugs gewährleistet.
Die erstgenannte Aufgabe wird mit einem Verfahren nach dem Anspruch 1 gelöst.
-
Von besonderem Vorteil ist bei der Erfindung, dass aufgrund der Ausgebbarkeit der Fahrzeugbedieninformation von zumindest einem Informationsausgabeelement aus einer Mehrzahl von über einen Umkreis von 360° um den Fahrer herum verteilten Informationsausgabeelementen die auszugebende Information immer winkelanalog und ortskompatibel mit dem Informationsinhalt angezeigt werden kann. Die Verteilung der Informationsausgabeelemente über einen Umkreis um den Fahrer herum bedeutet, dass die Informationsausgabeelemente um eine zentrale Hochachse des Fahrers herum angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Auswahl des Informationsausgabeelementes erfolgt im Hinblick auf dessen räumliche Anordnung in dem Kraftfahrzeug bezüglich des Fahrers. Durch die mit der Erfindung zudem geschaffene Möglichkeit einer mit der Kopfausrichtung des Fahrers korrespondierenden Auswahl des Informationsausgabeelementes kann eine besonders schnelle Information des Fahrers beispielsweise auch dann gewährleistet werden, wenn der Fahrer im Moment der von der Fahrerunterstützungsvorrichtung vorgesehenen Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation seinen Kopf gerade beispielsweise zur rechten Seite wendet, ein informationsauslösendes Ereignis, beispielsweise ein herannahender weiterer Verkehrsteilnehmer, aber zum Beispiel einem Bereich links vor dem Kraftfahrzeug zuzuordnen ist. Die Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation kann dann auf einem Informationsausgabeelement, das im momentanen Blickfeld des Fahrers liegt (also in diesem Beispiel rechts im Kraftfahrzeug), und/oder auf einem mit dem auslösenden Ereignis korrespondierenden Informationsausgabeelement (also in diesem Beispiel links vorne im Kraftfahrzeug) erfolgen. Zur Erfassung der Kopfausrichtung des Kopfes des Fahrers kann beispielsweise eine Kamera vorgesehen sein.
-
Grundsätzlich können entweder alle Informationsausgabeelemente zu einer visuellen oder alle Informationsausgabeelemente zu einer akustischen oder alle Informationsausgabeelemente zu einer haptischen Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation geeignet sein. Es ist aber auch denkbar, dass ein Teil der Informationsausgabeelemente zu einer visuellen Ausgabe und/oder ein Teil der Informationsausgabeelemente zu einer akustischen Ausgabe und/oder ein Teil der Informationsausgabeelemente zu einer haptischen Ausgabe geeignet ist. Eine visuelle Ausgabe kann zum Beispiel eine Darstellung auf einem Bildschirm umfassen. Eine akustische Ausgabe kann zum Beispiel einen sogenannten Earcon, das heißt einen kurzen, markanten Klang, oder eine sprachliche Meldung umfassen. Eine haptische Ausgabe kann zum Beispiel eine Lenkradvibration, eine Fahrpedalvibration, eine Änderung eines Fahrpedalgegendrucks, eine Sitzvibration, ein Straffen eines Anschnallgurts oder ein Einbringen eines gezielten Luftstoßes in Richtung des Fahrers umfassen.
-
Es ist zudem vorstellbar, dass der Fahrer in die Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation, zum Beispiel mittels Handgesten, eingreift und so beispielsweise Informationsinhalte manipulieren oder Informationsdarstellungen auf andere Informationsausgabeelemente überführen kann.
-
Neben der umfassenden Ausgabemöglichkeit von Informationen über einen Umkreis von 360°, also einen Vollkreis, ist bei der Erfindung die gemeinsame Einbeziehung von drei wesentlichen, ein Bedürfnis einer Fahrzeugbedieninformation gegebenenfalls erzeugenden Einflussfaktoren der Fahrt des Kraftfahrzeugs, nämlich die Fahrzeugfahrtsituation, der Fahrerzustand und das Fahrzeugumfeld, von bedeutendem Vorteil. Die Fahrzeugfahrtsituation wird unter anderem bestimmt beispielsweise durch die Eigengeschwindigkeit, die Eigenposition, den Lenkwinkel, die Verkehrssituation, die Umgebungsbedingungen, gegebenenfalls Überholmanöver. Der Fahrerzustand wird unter anderem bestimmt zum Beispiel von dem Aufmerksamkeitsgrad des Fahrers, gegebenenfalls seiner Müdigkeit, seinem Ablenkungsgrad. Das Fahrzeugumfeld wird unter anderem bestimmt beispielsweise durch die Fahrzeugbewegungsrichtung, die Fahrzeuggeschwindigkeit, gegebenenfalls Hindernisse, Kursrichtung des eigenen Kraftfahrzeugs, Geschwindigkeit anderer Verkehrsteilnehmer relativ zur Geschwindigkeit des eigenen Kraftfahrzeugs.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn durch die Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation der Fahrer beim Führen des Kraftfahrzeugs bei Längs- und Querregelungsaufgaben sowie bei Navigationsaufgaben unterstützt wird, das heißt die auszugebende Fahrzeugbedieninformation umfasst vorzugsweise Längsregelungs- und/oder Querregelungs- und/oder Navigationsinformationen. Weiterhin wirkt sich das erfindungsgemäße Verfahren bei folgenden Fahrmanövern und/oder Verkehrssituationen beispielhaft sehr vorteilhaft aus: Überholvorgänge, Fahrspurwechsel, Annäherung an ein Stauende, Querregelungsunterstützung an Baustellen, Anfahren an und Befahren von Kreuzungen und Einmündungen, Navigationsmanöver, Einparkvorgänge.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die generierte Fahrzeugbedieninformation von dem ausgewählten Informationsausgabeelement sowie von einem weiteren, vor dem Fahrer in einer Armaturentafel oder einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordneten Informationsausgabeelement ausgegeben wird. Auf diese Weise wird die Unterstützung des Fahrers noch weiter verbessert und die Zuverlässigkeit des Verfahrens noch weiter erhöht, da die Fahrzeugbedieninformation dem Fahrer zusätzlich auch in einem Bereich ausgegeben wird, in welchem regelmäßig Informationen an den Fahrer ausgegeben werden.
-
Wird gemäß der Erfindung die generierte Fahrzeugbedieninformation zunächst von dem ersten, ausgewählten Informationsausgabeelement und nach einer bestimmten Zeit, sofern gemäß der Fahrtanalyse die Fahrzeugbedieninformation weiterhin auszugeben ist, zusätzlich von einem weiteren Informationsausgabeelement ausgegeben, so kann damit die Fahrerunterstützung noch weiter verbessert und der Fahrer zum Beispiel auch dann mit hoher Zuverlässigkeit erreicht werden, wenn er abgelenkt ist. Auch ist es denkbar, dass eine Fahrzeugbedieninformation zunächst nur peripher bezogen auf das Blickfeld des Fahrers ausgegeben, insbesondere visuell dargestellt, wird und im weiteren Verfahrensablauf, zum Beispiel einhergehend mit einer zunehmenden Annäherung eines Objektes im Verkehrsraum, dann eine Ausgabe direkt im Blickfeld des Fahrers, beispielsweise mittels eines Head-Up Displays, erfolgt; die Änderung der Ausgabe, insbesondere visuellen Darstellung, kann fließend erfolgen.
-
Besonders schnell erfassbar ist die ausgegebene Fahrzeugbedieninformation für den Fahrer, wenn gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Art der Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation durch zumindest das erste Informationsausgabeelement abhängig ist von dem Informationsinhalt der Fahrzeugbedieninformation. So kann neben der Ortskodierung (durch die Auswahl des Informationsausgabeelementes) gleichzeitig auch eine Inhaltskodierung (durch die Art der Ausgabe) erfolgen. Zum Beispiel bei einer visuellen Ausgabe kann die Art der Ausgabe durch eine Änderung einer Farbe und/oder einer Größe und/oder einer Form und/oder eines Kontrasts und/oder einer Blinkfrequenz einzelner oder aller beteiligter visueller Elemente einer Informationsdarstellung bestimmt werden.
-
Einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung gemäß wird in der Fahrtanalyse eine Eingriffsmöglichkeit des Fahrers in die Fahrt des Kraftfahrzeugs beurteilt, und es wird, sofern gemäß der Fahrtanalyse eine zur Fahrtsicherheit erforderliche Eingriffsmöglichkeit des Fahrers nicht besteht, von der Fahrerunterstützungsvorrichtung ein in dem Kraftfahrzeug vorhandenes, zum Sicherstellen der Fahrtsicherheit geeignetes Fahrerassistenzsystem zum Eingriff in die Fahrt aktiviert. Auf diese Weise kann ein Fahrerassistenzsystem ohne Zeitverlust genutzt und die Fahrtsicherheit weiterhin gewährleistet werden, wenn der Fahrer - insbesondere aufgrund der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit - keine Eingriffsmöglichkeit mehr hat. Bei der zur Fahrtsicherheit erforderlichen Eingriffsmöglichkeit des Fahrers handelt es sich insbesondere um eine zur Gewährleistung der Fahrtstabilität erforderliche Eingriffsmöglichkeit, und bei dem Fahrerassistenzsystem handelt es sich bevorzugt um ein die Fahrtstabilität gewährleistendes Fahrerassistenzsystem.
-
Besonders vorteilhaft für eine sehr präzise Information des Fahrers ist es, wenn die Informationsausgabeelemente gleichmäßig über den Umkreis um den Fahrer herum verteilt sind. Vorzugsweise können mindestens acht Informationsausgabeelemente vorgesehen sein. Weiter vorzugsweise sind von diesen jeweils ein Informationsausgabeelement im Bereich von A-, B- und C-Säulen des Kraftfahrzeugs angeordnet und jeweils eines der beiden verbleibenden Informationsausgabeelemente in einem Bereich vor dem Fahrer, zum Beispiel einer Armaturentafel oder einer Mittelkonsole oder einer Windschutzscheibe, und eines in einem rückwärtigen Bereich des Fahrers, zum Beispiel im Bereich einer Heckscheibe.
-
Ein Kraftfahrzeug wird beschrieben, wobei eine Mehrzahl von über einen Umkreis von 360° um den Fahrer herum im Kraftfahrzeug verteilten Informationsausgabeelementen zur Ausgabe der Fahrzeugbedieninformationen vorgesehen ist. Das Kraftfahrzeug weist eine Fahrerunterstützungsvorrichtung auf und dient der Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Von besonderem Vorteil ist bei dem Kraftfahrzeug, dass die Informationsausgabeelemente über den vollständigen Umkreis von 360° um den Fahrer herum im Kraftfahrzeug angeordnet sind. Somit ist eine den gesamten Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs umspannende Informationsausgabemöglichkeit geschaffen. Dadurch ist es ermöglicht, dem Fahrer ortskompatible Informationen in einer Weise auszugeben, die eine ergonomisch sehr günstige Zuordnung von auszugebender Fahrzeugbedieninformation einerseits und zum Beispiel Gefährdungsobjektlage im Verkehrsraum andererseits sicherstellt.
-
In einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Informationsausgabeelemente ein Fahrzeuginformationsleuchtband bildend im Fahrzeuginnenraum angeordnet ist. Auf diese Weise können die Informationsausgabeelemente besonders kostengünstig ausgebildet werden und zudem eine hohe Betriebssicherheit bieten. Das Fahrzeuginformationsleuchtband kann zum Beispiel einzeln oder in Gruppen ansteuerbare Leuchtmittel aufweisen. Gegebenenfalls können mittels des Fahrzeuginformationsleuchtbandes auch Informationen exklusiv für einen Beifahrer in dem Kraftfahrzeug angezeigt werden. Vorteilhaft können mittels des Leuchtbandes Informationen gegebenenfalls nicht nur nach innen, das heißt zu Fahrer und Beifahrer, sondern auch nach außen, das heißt in den Verkehrsraum um das Kraftfahrzeug, angezeigt werden. Zum Beispiel im Bereich einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs kann ein dort angeordnetes Fahrzeuginformationsleuchtband so gestaltet sein, dass es bei einer Ansteuerung von bildgebenden Elementen, das heißt allgemein von Informationsausgabeelementen, des Fahrzeuginformationsleuchtbandes zu einer gezielten Reflexion in einem Bereich einer Windschutzscheibenwurzel kommt. Vorzugsweise ist das Fahrzeuginformationsleuchtband als geschlossenes Leuchtband um den Fahrer herum im Fahrzeuginnenraum angeordnet.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist ein Teil der Informationsausgabeelemente ein Windschutzscheibeninformationsleuchtband bildend am Rand einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet, wobei das Windschutzscheibeninformationsleuchtband zumindest an einem linken Rand und an einem rechten Rand der Windschutzscheibe sowie an einem oberen Rand und/oder einem unteren Rand der Windschutzscheibe angeordnet ist, wodurch eine besonders einfache und gut erfassbare Informationsausgabe an den Fahrer erfolgen kann.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Informationsausgabeelement Bestandteil eines Kombinationsanzeigeinstrumentes in einer Armaturentafel ist und/oder dass ein Informationsausgabeelement Bestandteil eines Anzeigebildschirms in einer Mittelkonsole ist und/oder dass ein Informationsausgabeelement ein Bestandteil einer Überkopfanzeige ist; die Überkopfanzeige wird allgemein auch als Head-Up Display bezeichnet. Mit der vorgenannten Weiterbildung können auch für andere Zwecke nutzbare Anzeigeelemente in dem Kraftfahrzeug für die Gesamtheit der Informationsausgabeelemente genutzt und in diese Gesamtheit eingebunden werden.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Unterstützung eines Fahrers beim Führen eines Kraftfahrzeugs,
- 2 ein Kraftfahrzeug in einer Draufsicht,
- 3 eine Innenansicht des Kraftfahrzeugs nach 2 und
- 4 in einer Draufsicht ein Kraftfahrzeug beim Rückwärtseinparken.
-
Sich jeweils entsprechende Elemente sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In 1 ist ein Ablaufdiagramm eines mit einem Startelement A beginnenden Verfahrens zur Unterstützung eines Fahrers beim Führen eines Kraftfahrzeugs gezeigt, wobei dem Fahrer mittels einer Fahrerunterstützungsvorrichtung Fahrzeugbedieninformationen ausgegeben werden. In einem dem Startelement A nachfolgenden Analyseelement B durchläuft das Verfahren ein Analysemodul. Das Analyseelement B umfasst ein Fahrtsituationselement B1, ein Fahrerzustandselement B2 und ein Umfeldelement B3. Beim Durchlaufen des Analysemoduls in dem Analyseelement B wird während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs von der Fahrerunterstützungsvorrichtung fortwährend die Fahrzeugfahrtsituation, dargestellt durch das Fahrtsituationselement B1, der Fahrerzustand, dargestellt durch das Fahrerzustandselement B2, und das Fahrzeugumfeld, dargestellt durch das Umfeldelement B3, überwacht und mit Bezug auf die Fahrt in einer Fahrtanalyse beurteilt.
-
Das Ergebnis dieser Fahrtanalyse wird an ein Entscheidungselement C weitergeleitet. In Abhängigkeit von dem Ergebnis der Fahrtanalyse entscheidet die Fahrerunterstützungsvorrichtung, ob eine Fahrzeugbedieninformation an den Fahrer auszugeben ist, hier dargestellt durch das Entscheidungselement C im Verfahrensablauf. Lautet die Entscheidung, dass aufgrund der Fahrtanalyse eine Fahrzeugbedieninformation auszugeben ist („ja“, j), so folgt das Verfahren einem Pfeil PJ1 zu einem Modellierungselement D. Ist hingegen aufgrund der Fahrtanalyse eine Fahrzeugbedieninformation an den Fahrer nicht auszugeben („nein“, n), so folgt das Verfahren einem Pfeil PN1 zurück zu dem Analyseelement B.
-
Das Modellierungselement D veranschaulicht eine Generierung der auszugebenden Fahrzeugbedieninformation durch die Fahrerunterstützungsvorrichtung. In dem Modellierungselement D erfolgt eine Modellierung einer Informationsausgabe, die ausgehend von der Fahrtanalyse unter anderem abhängig ist von der Fahrtsituation und dem Fahrerzustand sowie gegebenenfalls zum Beispiel auch von Fahrmanövern oder von relativen Positionen weiterer Verkehrsteilnehmer im Verkehrsraum um das Kraftfahrzeug mit der Fahrerunterstützungsvorrichtung.
-
Dem Modellierungselement D folgt im Verfahrensablauf ein Ausgabeelement E nach. Das Ausgabeelement E steht für eine Ausgabe der im Modellierungselement D generierten Fahrzeugbedieninformation zumindest von einem bestimmten ersten, aus einer Mehrzahl von über einen Umkreis von 360° um den Fahrer herum im Kraftfahrzeug verteilten Informationsausgabeelementen ausgewählten Informationsausgabeelement. Die Auswahl des Informationsausgabeelementes durch die Fahrerunterstützungsvorrichtung erfolgt dabei derart, dass die Position des ausgewählten Informationsausgabeelementes mit dem Informationsinhalt der auszugebenden Fahrzeugbedieninformation und/oder mit der Kopfausrichtung des Kopfes des Fahrers korrespondiert.
-
Wesentliche Schritte des Verfahrens zur Unterstützung des Fahrers beim Führen des Kraftfahrzeugs sind damit durchlaufen, und das Verfahren kann hiermit grundsätzlich - einem in 1 gestrichelt dargestellten Pfeil PE folgend - in einem Endelement F enden.
-
In 1 sind jedoch zusätzlich noch weitere mögliche, vorteilhafte Verfahrensschritte dargestellt. Dabei folgt dem Ausgabeelement E ein Sicherheitsbewertungselement G nach. In dem durch das Sicherheitsbewertungselement G dargestellten Verfahrensschritt wird nach Ausgabe der Fahrzeugbedieninformation (Ausgabeelement E) die Verkehrssituation, in der sich das Kraftfahrzeug befindet, hinsichtlich ihrer Kritikalität fortlaufend weiter bewertet. Ergibt diese Bewertung in dem Sicherheitsbewertungselement G, dass die Verkehrssituation nicht sicherheitskritischer geworden ist („nein“, n), das heißt es liegt keine erhöhte Kritikalität vor, so folgt das Verfahren einem Pfeil PN2 zurück zu dem Analyseelement B.
-
Ergibt die Bewertung jedoch, dass die Verkehrssituation sicherheitskritischer geworden ist („ja“, j), das heißt ist die Kritikalität erhöht, so folgt das Verfahren einem Pfeil PJ2 zu einem Eingriffsmöglichkeitsbewertungselement H. Das Eingriffsmöglichkeitsbewertungselement H symbolisiert, dass in einer erweiterten Fahrtanalyse eine Eingriffsmöglichkeit des Fahrers in die Fahrt beurteilt wird. Ergibt die Beurteilung, dass eine Eingriffsmöglichkeit besteht („ja“, j), so folgt das Verfahren einem Pfeil PJ3 zurück zu dem Modellierungselement D. Ergibt die Beurteilung hingegen, dass gemäß der erweiterten Fahrtanalyse eine zur Fahrtsicherheit erforderliche Eingriffsmöglichkeit des Fahrers nicht besteht („nein“, n), so folgt das Verfahren einem Pfeil PN3 zu einem Aktivierungselement I. Das Aktivierungselement I symbolisiert, dass von der Fahrerunterstützungsvorrichtung ein in dem Kraftfahrzeug vorhandenes Fahrerassistenzsystem, zum Beispiel ein Ausweichassistenzsystem oder ein Notbremsassistenzsystem, zum Eingriff in die Fahrt aktiviert wird. Von dem Aktivierungselement I ausgehend endet das Verfahren in dem Endelement F.
-
In 2 ist in skizzenhafter, vereinfachter Darstellung ein Kraftfahrzeug 1 in einer Draufsicht gezeigt. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Fahrerunterstützungsvorrichtung auf, mittels welcher die nach 1 beschriebenen Verfahren durchgeführt werden können. In dem Kraftfahrzeug 1 ist eine Mehrzahl von über einen Umkreis von 360° um einen Fahrer 2 des Kraftfahrzeugs 1 herum, das heißt um eine zentrale Hochachse 3 des Fahrers 2 herum, verteilten Informationsausgabeelementen zur Ausgabe von Fahrzeugbedieninformationen an den Fahrer 2 beim Führen des Kraftfahrzeugs 1 vorhanden.
-
Die Informationsausgabeelemente sind in diesem Ausführungsbeispiel kettenförmig angeordnet und in 2 nicht im Einzelnen gezeigt; dargestellt ist in 2 aber die Gesamtheit dieser Informationsausgabeelemente anhand gestrichelter Linien. Es ist zu erkennen, dass in diesem Ausführungsbeispiel vorgenannte Informationsausgabeelemente, die zum Beispiel von entlang den gestrichelten Linien angeordneten Leuchtbändern gebildet sein können, in einem Bereich von Au-ßenspiegeln 4, in einem Bereich einer Windschutzscheibe 6 mit einer Armaturentafeloberseite 7 (siehe 3) und A-Säulen 8, in einem Bereich von B-Säulen 10 und einem Bereich von C-Säulen 12 sowie in einem Bereich einer Heckscheibe 14 angeordnet sind. Die gestrichelten Linien in 2 können zum Beispiel auch insgesamt ein Fahrzeuginformationsleuchtband 13 bilden.
-
In 3 ist in einer Innenansicht des Kraftfahrzeugs 1 nach 2 die Anordnung der Informationsausgabeelemente im Bereich der Windschutzscheibe 6 mit den A-Säulen 8 und der Armaturentafeloberseite 7 gezeigt. Außerdem sind beispielhaft ein Informationsausgabeelement, welches Bestandteil einer Überkopfanzeige (Head-Up Display) ist und im Bereich der Windschutzscheibe 6 ein - regelmäßig virtuelles - Anzeigefeld 15 der Überkopfanzeige aufweist (wobei die Windschutzscheibe 6 als sogenannter Combiner wirkt), ein anderes Informationsausgabeelement 17, welches Bestandteil eines Kombinationsanzeigeinstrumentes 16 in der Armaturentafel 18 ist, sowie ein weiteres Informationsausgabeelement 19, welches Bestandteil eines Anzeigebildschirms 20 in einer Mittelkonsole 22 ist, gezeigt.
-
4 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, welches auch das in 2, 3 gezeigte Kraftfahrzeug sein kann, mit einem Fahrer 2, welches Kraftfahrzeug 1 eine Fahrerunterstützungsvorrichtung zur Durchführung eines nach 1 beschriebenen Verfahrens aufweist, beim Rückwärtseinparken in eine Parklücke 23 zwischen zwei in Längsrichtung am rechten Straßenrand einer Straße 25 bereits parkenden Kraftfahrzeugen 24, 26. Im Bereich der Parklücke 23 befindet sich zusätzlich zu dem bereits vor der Parklücke 23 parkenden, vorderen Kraftfahrzeug 24 und dem bereits hinter der Parklücke 23 parkenden, hinteren Kraftfahrzeug 26 ein weiteres Hindernis 28.
-
Es ist zu erkennen, dass hier - ausgehend insbesondere von einer Überwachung des Fahrzeugumfelds und mit Bezug auf die Fahrt, das heißt die Rückwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs 1 beim Rückwärtseinparken, in einer Fahrtanalyse beurteilt - sowohl eine erste Fahrzeugbedieninformation generiert und von einem ersten ausgewählten Informationsausgabeelement 30 ausgegeben wird als auch eine weitere Fahrzeugbedieninformation generiert und von einem weiteren ausgewählten Informationsausgabeelement 32 ausgegeben wird.
-
Dabei erfolgt die Auswahl des vorgenannten ersten Informationsausgabeelementes 30 durch die Fahrerunterstützungsvorrichtung derart, dass die Position des ersten ausgewählten Informationsausgabeelementes 30 mit dem Informationsinhalt der ersten Fahrzeugbedieninformation, welche eine Gefahr einer Kollision mit dem Heck des vorderen Kraftfahrzeugs 24 betrifft, korrespondiert. Das erste ausgewählte Informationsausgabeelement 30 ist in der in 4 dargestellten Position des einparkenden Kraftfahrzeugs 1 im Bereich einer rechten vorderen Seitentür des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet.
-
Ferner erfolgt die Auswahl des vorgenannten weiteren Informationsausgabeelementes 32 durch die Fahrerunterstützungsvorrichtung derart, dass die Position des weiteren ausgewählten Informationsausgabeelementes 32 mit dem Informationsinhalt der weiteren Fahrzeugbedieninformation, welche eine Gefahr einer Kollision mit dem weiteren Hindernis 28 betrifft, korrespondiert. Das weitere ausgewählte Informationsausgabeelement 32 ist in der in 4 dargestellten Position des einparkenden Kraftfahrzeugs 1 im Bereich einer (bezogen auf eine Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs 1) rechten oberen Ecke einer Heckscheibe 14 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet.