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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Schaltgetriebe mit bevorzugt sechs Vorwärtsgängen, für ein Low-Cost- und/oder ein Nutzfahrzeug, mit einer Schaltgruppe, insbesondere einer Viergang-Schaltgruppe. Ferner betrifft die Erfindung eine Verwendung einer Viergang-Schaltgruppe für ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Schaltgetriebe mit bevorzugt sechs Vorwärtsgängen, für ein Low-Cost- und/oder ein Nutzfahrzeug. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, insbesondere ein Low-Cost- oder ein Nutzkraftfahrzeug, mit einem erfindungsgemäßen Getriebe.
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Stand der Technik
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In Märkten für Low-Cost- und Nutzfahrzeuge kommen derzeit und auch in Zukunft unter einer Last schaltbare Getriebe aus Platz- und Kostengründen lediglich selten zum Einsatz. Für solche Anwendungen werden jedoch in Zukunft neuartige insbesondere automatisierte Schaltgetriebekonzepte bevorzugt in Verbindung mit einem hydrostatischen Kupplungsaktor und/oder einer automatisierten Gangwahl an Bedeutung gewinnen. Bei automatisierten Schaltgetrieben (ASG) ist es, aufgrund eines Wunschs nach mindestens sechs Vorwärtsgängen derzeit üblich, Drei-Wellen-Getriebe einzusetzen, um in einen zur Verfügung stehenden Bauraum von Kompaktfahrzeugen zu passen; Zwei-Wellen-Getriebe bauen hierfür zu lang. Problematisch ist jedoch, dass Drei-Wellen-Getriebe kostenaufwändig und außerdem akustisch problematischer als Zwei-Wellen-Getriebe sind. Ferner erfordern hierfür geeignete Zwei- und auch Drei-Wellen-Getriebe insgesamt vier Gangwechseleinrichtungen und entsprechend vier Schalt- bzw. Schiebemuffen.
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Aufgabenstellung
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Getriebe, insbesondere ein verbessertes automatisiertes Schaltgetriebe mit bevorzugt sechs Vorwärtsgängen, für Low-Cost- und/oder Nutzfahrzeuge anzugeben. Ferner ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine neuartige Verwendung einer Viergang-Schaltgruppe für ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Schaltgetriebe mit bevorzugt sechs Vorwärtsgängen, für Low-Cost- und/oder Nutzfahrzeuge anzugeben. Das erfindungsgemäße Getriebe oder das durch die erfindungsgemäße Verwendung entstehende Getriebe soll dabei kostengünstig und kompakt sein. Insbesondere soll das Getriebe, abgesehen von einer Anordnung für einen Rückwärtsgang, für sechs Vorwärtsgänge ein Zwei-Wellen-Design aufweisen und bevorzugt nur geringfügig größer als ein herkömmliches Zwei-Wellen-Getriebe mit weniger Gängen bauen. Ferner soll gemäß der Erfindung für ein Sechs-Gang-Getriebe im Vergleich mit dem Stand der Technik auf eine Gangwechseleinrichtung und analog auf eine Schalt- bzw. Schiebemuffe verzichtet werden können; d. h. das erfindungsgemäße Getriebe soll mit drei Gangwechseleinrichtungen betreibbar bzw. schaltbar sein.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung wird mittels eines Getriebes, insbesondere eines automatisierten Schaltgetriebes mit bevorzugt sechs Vorwärtsgängen, für Low-Cost- und/oder Nutzfahrzeuge, gemäß Anspruch 1; mittels einer Verwendung einer Viergang-Schaltgruppe für ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Schaltgetriebe mit bevorzugt sechs Vorwärtsgängen, für Low-Cost- und/oder Nutzfahrzeuge, gemäß Anspruch 2; und mittels eines Fahrzeugs, insbesondere mittels eines Low-Cost- und/oder eines Nutzkraftfahrzeugs, gemäß Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen, zusätzliche Merkmale und/oder Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der folgenden Beschreibung.
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Das erfindungsgemäße Getriebe weist eine Schaltgruppe, insbesondere eine Viergang-Schaltgruppe auf, wobei eine Vorgelegewelle des Getriebes auf/an einer Eingangswelle des Getriebes gelagert ist. Bei der erfindungsgemäßen Verwendung einer Viergang-Schaltgruppe für ein Getriebe dient eine Zwischenwelle der Viergang-Schaltgruppe als eine Vorgelegewelle für das Getriebe, wobei die Vorgelegewelle auf/an einer Eingangswelle des Getriebes gelagert wird. In Ausführungsformen der Erfindung weist das Getriebe eine bevorzugt vorgelagerte Übersetzung auf, welche zwischen der Eingangswelle und der Hauptwelle, insbesondere einem antriebsseitigen Abschnitt der Hauptwelle, eingerichtet ist. Hierdurch ist mittels der Übersetzung insbesondere die Schaltgruppe bzw. die Viergang-Schaltgruppe antreibbar, wobei ein Zahnrad für diese Übersetzung bevorzugt an einem einer Kraft- bzw. Momenteneinleitung in die Eingangswelle abgewandten Abschnitt der Eingangswelle drehfest vorgesehen ist.
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Gemäß der Erfindung bzw. gemäß der erfindungsgemäßen Verwendung einer Viergang-Schaltgruppe wird ein Getriebe, insbesondere ein automatisiertes Schaltgetriebe, mit sechs Vorwärtsgängen zur Verfügung gestellt, wobei das Getriebe einen nur vergleichsweise geringen Bauraum benötigt und kostengünstig herstellbar ist. Hierbei ist das Getriebe derart auslegbar, dass mit einem Zwei-Wellen-Design sechs Vorwärtsgänge realisierbar sind, wobei das Getriebe nur geringfügig größer als ein herkömmliches Zwei-Wellen-Getriebe mit weniger Gängen baut. Gemäß der Erfindung werden für ein Sechs-Gang-Getriebe nur noch drei Gangwechseleinrichtungen benötigt, wodurch im Vergleich mit dem Stand der Technik auf eine Gangwechseleinrichtung und entsprechend auf eine Schalt- bzw. Schiebemuffe verzichtet werden kann. Ein Rückwärtsgang ist dabei bei einem Sechs-Gang-Getriebe mit nur drei Gangwechseleinrichtungen vorsehbar.
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In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist das Getriebe derart ausgestaltet, dass eine ein Zahnrad, eine Zahnradeinrichtung bzw. ein Schaltrad einer ersten Übersetzung des Getriebes auf einem antriebsseitigen Abschnitt der Hauptwelle dreh- oder rotierbar aufgenommen ist. Ferner ist ein Zahnrad, eine Zahnradeinrichtung bzw. ein Schaltrad einer dritten Übersetzung des Getriebes auf einem abtriebsseitigen Abschnitt der Hauptwelle dreh- oder rotierbar aufgenommen. Darüber hinaus ist dazwischen ein Zahnrad, eine Zahnradeinrichtung bzw. ein Schaltrad einer zweiten Übersetzung des Getriebes auf dem an- und/oder dem abtriebsseitigen Abschnitt der Hauptwelle dreh- oder rotierbar aufgenommen. Hierbei ist zwischen jeweilig direkt benachbarten Zahnradeinrichtungen bzw. Schalträdern eine erste bzw. eine zweite Gangwechseleinrichtung vorgesehen.
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Gemäß der Erfindung bilden die Eingangswelle und die Vorgelegewelle eine koaxiale Wellenanordnung. Das Getriebe bzw. die Eingangswelle weist eine der Eingangswelle und der Vorgelegewelle zugehörige dritte Gangwechseleinrichtung auf, mittels welcher die Eingangswelle und die Vorgelegewelle drehfest miteinander verbindbar sind. Hierbei kann die dritte Gangwechseleinrichtung zwischen einer Vorgelegewelle und einem Rücklaufschaltrad bzw. einer Rücklaufschaltwelle vorgesehen sein. Abgesehen von einer Neutralposition der dritten Gangwechseleinrichtung, ist je nach einer Position einer Vorrichtung bzw. einer Schaltvorrichtung der dritten Gangwechseleinrichtung, die Vorlaufschaltwelle bzw. das Vorlaufschaltrad, oder das Rücklaufschaltrad bzw. die Rücklaufschaltwelle mit der Eingangswelle drehfest verbindbar.
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In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind bei einer drehfesten Verbindung mittels der dritten Gangwechseleinrichtung zwischen der Eingangswelle und der Vorgelegewelle, mittels der zweiten Gangwechseleinrichtung zwei Gänge, insbesondere zwei Vorwärtsgänge, einlegbar. Hierbei ist die erste Gangwechseleinrichtung bevorzugt in einer Neutralposition. Ferner sind bei einer Neutralposition der dritten Gangwechseleinrichtung, mittels der ersten und der zweiten Gangwechseleinrichtung bzw. mittels der Schaltgruppe oder der Viergang-Schaltgruppe vier Gänge, insbesondere vier Vorwärtsgänge, einlegbar. Darüber hinaus ist bei einer drehfesten Verbindung zwischen der Eingangswelle und dem Rücklaufschaltrad bzw. der Rücklaufschaltwelle mittels der dritten Gangwechseleinrichtung wenigstens ein Rückwärtsgang einlegbar.
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Des Weiteren ist mittels eines bevorzugt beliebeigen Einlegens sämtlicher Gangwechseleinrichtungen eine Parksperrenfunktion des Getriebes einrichtbar. Bei einer Neutralposition der zweiten Gangwechseleinrichtung ist ein Ausgang des Getriebes in einer Neutralstellung. Hierbei ist die Vorgelegewelle bevorzugt untersetzt dreh- bzw. rotierbar; ferner kann der antriebsseitige Abschnitt der Hauptwelle dabei rotieren. Die erste Gangwechseleinrichtung ist dabei bevorzugt ebenfalls in einer Neutralposition, und die dritte Gangwechseleinrichtung kann die Eingangswelle mit der Vorgelegewelle mechanisch drehfest verbinden. Es ist natürlich auch möglich, dies umzukehren, wobei die erste Gangwechseleinrichtung eingerichtet und die dritte Gangwechseleinrichtung in Neutralposition ist.
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Gemäß der Erfindung ist die Vorgelegewelle als eine Hohlwelle ausgebildet, wobei innerhalb der Vorgelegewelle die Eingangswelle vorgesehen ist. Dies gilt analog für das Rücklaufschaltrad bzw. die Rücklaufschaltwelle. Hierbei kann sich die Eingangswelle vollständig durch die Vorgelegewelle hindurch erstrecken und steht dabei an beiden Längsenden aus der Vorgelegewelle heraus. Zwischen der Vorgelegewelle und der Hauptwelle sind wenigstens zwei, insbesondere drei, vier oder mehr Übersetzungen eingerichtet. Hierfür sind die betreffenden Zahnräder oder Zahnradeinrichtungen der Vorgelegewelle bzw. der Rücklaufschaltwelle drehfest mit der Vorgelegewelle bzw. der Rücklaufschaltwelle verbunden.
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Ferner ist gemäß der Erfindung die Hauptwelle wenigstens zweiteilig ausgebildet, wobei wenigstens ein Zahnrad, eine Zahnradeinrichtung bzw. ein Schaltrad bevorzugt mit zwei einander zugewandten Abschnitten der Hauptwelle drehfest verbindbar ist. Hierbei weist das Getriebe bzw. die Schaltgruppe bzw. die Viergang-Schaltgruppe wenigstens zwei Gangwechseleinrichtungen, nämlich wenigstens die erste und die zweite Gangwechseleinrichtung, auf der Hauptwelle auf, die seitlich neben dem eben angesprochenen Zahnrad, der eben angesprochenen Zahnradeinrichtung bzw. dem erwähnten angesprochenen Schaltrad angeordnet sind. An einem jeweiligen Abschnitt der Hauptwelle weiter nach außen, befindet sich zur ersten bzw. zur zweiten Gangwechseleinrichtung außen benachbart jeweils ein weiteres Zahnrad, eine weitere Zahnradeinrichtung bzw. ein weiteres Schaltrad. Das betreffende Zahnrad, die betreffende Zahnradeinrichtung bzw. das betreffende Schaltrad ist mittels der ersten bzw. mittels der zweiten Gangwechseleinrichtung mit demjenigen Abschnitt der Hauptwelle drehfest verbindbar, auf welchem das betreffende Zahnrad, die betreffende Zahnradeinrichtung bzw. das betreffende Schaltrad gelagert ist.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer aus dem aus dem Stand der Technik bekannten Vier-Gang-Schaltgruppe für ein Getriebe eines Lastkraftwagens;
- 2 eine Prinzipdarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Getriebes als ein Sechs-Gang-Getriebe unter Verwendung einer bekannten, jedoch gemäß der Erfindung konstruktiv geänderten Viergang-Schaltgruppe;
- 3 in einer Tabelle Kennzahlen für eine bestimmte Auslegung einzelner Gänge bzw. Übersetzungen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Sechs-Gang-Getriebes; und
- 4 ein tabellarisches Sachaltschema für drei Gangwechseleinrichtungen des erfindungsgemäßen Sechs-Gang-Getriebes aus 2.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die 1 zeigt eine prinzipielle Anordnung einer herkömmlichen Viergang-Schaltgruppe für ein Getriebe eines Lastkraftwagens, wobei lediglich eine Zwischenwelle 21 der Viergang-Schaltgruppe näher bezeichnet ist. Andere Elemente dieser Viergang-Schaltgruppe werden aus der nachfolgenden Beschreibung näher ersichtlich. - Gemäß der Erfindung ergibt sich durch eine Ausgestaltung eines z. B. in der 2 dargestellten erfindungsgemäßen Getriebes 1, insbesondere eines automatisierten (Schalt-)Getriebes 1, eines Automatgetriebes 1 oder eines Automatikgetriebes 1, bzw. einer erfindungsgemäßen Verwendung einer Schaltgruppe 20, insbesondere einer Viergang-Schaltgruppe 20, ein Getriebe 1 im Zwei-Wellen-Design, welches bei sechs Vorwärtsgängen (I, II, III, IV, V, VI; siehe auch die 3 und 4) nur wenig länger als ein Getriebe mit fünf Vorwärtsgängen baut. Hierbei weist das erfindungsgemäße Getriebe 1 lediglich drei Gangwechseleinrichtungen 150, 250, 350 bzw. drei Schalt- oder Schiebemuffen (in der 2 lediglich angedeutet) auf und bietet weitere, unten genannte Vorteile in Bezug auf Bauraum und mögliche Nebenabtriebe.
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Gemäß der Erfindung (siehe insbesondere 2) wird eine aus dem Lastkraftwagenbereich bekannte Vier-Gang-Schaltgruppe (siehe 1) über eine vorgelagerte Übersetzung 500 angetrieben. Diese Übersetzung 500 wird auch als fünfte Übersetzung 500 bezeichnet. Hierdurch wandern eine erste und eine zweite Gangwechseleinrichtung 150, 250 auf eine klassische Lage einer Neben- bzw. Hauptwelle in einem Zwei-Wellen-Getriebe. Gemäß der Erfindung übernimmt eine als Hohlwelle ausgebildete Vorgelegewelle 22 die Funktion der Zwischenwelle 21 der Viergang-Schaltgruppe aus 1 mit den fest verbundenen Zahnrädern 122, 222, 322 bzw. Zahnradeinrichtungen 122, 222, 322 und wird direkt auf einer Eingangs-12 bzw. Antriebswelle 12 des Getriebes 1 gelagert. Eine dritte Gangwechseleinrichtung 350 erlaubt dabei eine drehfeste Verbindung der Vorgelegewelle 22 oder einem Vorlaufschaltrad (letzteres ist in der Zeichnung nicht dargestellt) mit der Eingangswelle 12.
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Ist mittels der dritten Gangwechseleinrichtung 350 eine drehfeste Verbindung der Vorgelegewelle 22 mit der Eingangswelle 12 eingerichtet, so können bei offener erster Gangwechseleinrichtung 150 bzw. bei der ersten Gangwechseleinrichtung 150 in Neutralposition zwei weitere Gänge mittels der zweiten Gangwechseleinrichtung 250 eingelegt werden. Auf diese Weise entsteht ein im Aufbau kompaktes Getriebe 1. Eine freie Seite der dritten Gangwechseleinrichtung 350 kann für einen Rückwärtsgang R (siehe auch 3 und 4) genutzt werden. Bei vorliegendem Beispiel wird der Rückwärtsgang R bevorzugt über ein Gangpaar 600 bzw. die Übersetzung 600 realisiert, da eine direkte Verbindung zu einem Ausgangsritzel 734 des Getriebes 1 geometrisch schwieriger zu realisieren ist. Diese Übersetzung 600 wird auch als sechste Übersetzung 600 bezeichnet. Die in der 2 angegebene Staffelung der Zähne der Übersetzungen 100 (132/122), 200 (232/222), 300 (332/322), 400 (442/422), 500 (532/512), 600 (642/332), 700 (706/734) (siehe auch unten) und die dadurch entstehenden Trennstellen sind für eine Montage des Getriebes 1 bzw. für Teile des Getriebes 1 günstig.
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Das in der 2 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Konzepts zeigt, dass die ersten beiden Gangsprünge von Gang I nach II und von Gang II nach III (siehe auch die 3) des Getriebes 1 größer gewählt werden können, als die oberen drei Gangsprünge von Gang III nach IV, von Gang IV nach V und von Gang V nach VI, welche bei einer solchen Konfiguration ähnlich groß sind. Eine Gesamtspreizung und eine Stufung der ersten drei Gänge I, II, III sind gezielt beeinflussbar, was eine Voraussetzung für eine brauchbare Auslegung des Getriebes 1 ist. Durch eine beidseitige Nutzung der Übersetzungen 200, 300 und durch die Platzierung der dritten Gangwechseleinrichtung 350, des Rücklaufschaltrads 24 und der Zahnräder 422, 442 der vierten Übersetzung 400 in einer axialen Ebene mit dem Differenzial 6 minimiert sich der Bauraumbedarf des Getriebes 1 signifikant. Der Platzbedarf ist allenfalls geringfügig größer als bei einem herkömmlichen Fünf-Gang-Getriebe. Hierbei ist es von Vorteil, wenn gemäß der Erfindung ein Potenzial an Topfung von Zahnrädern, Zahnradeinrichtungen bzw. Schalträdern bevorzugt vollständig genutzt wird. Gemäß der Erfindung soll die Bezeichnung Welle 12, 22, 24, 32 die betreffenden ggf. temporär daran befestigten und/oder befestigbaren Vorrichtungen, wie z. B. Zahnräder, Zahnradeinrichtungen, Schalträder und/oder Synchronträgerkörper, mitumfassen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Getriebe 1 ist eine Anzahl von Zahneingriffen nur in den ersten drei Gängen (I, II, III) verdoppelt; die verbrauchsrelevanten Gänge vier bis sechs (IV, V, VI) kommen weiterhin mit nur zwei Zahneingriffen aus. Im Vergleich mit einem konventionellen Aufbau sind die Einzelübersetzungen deutlich näher bei eins, was sich positiv auf einen Wirkungsgrad des Getriebes 1 auswirkt. Da eine Schaltabfolge der Schalt- oder Schiebemuffen der Gangwechseleinrichtungen 150, 250, 350 komplex ist (siehe 4), ist eine bevorzugt sequentielle Schaltwalzensteuerung der Schalt- bzw. Schiebemuffen bevorzugt. - Die Erfindung erlaubt somit eine kosten- und bauraumgünstige Konstruktion eines bevorzugt automatisierten Schaltgetriebes 1 mit zwei Wellen 12/22/24, 32, sechs Vorwärtsgängen (I, II, III, IV, V, VI) und einem Rückwärtsgang R, welches optional um einen schaltbaren Nebenabtrieb (siehe unten) mit drei Vorwärtsgängen I, II, III und einem Rückwärtsgang R erweiterbar ist. Hierbei bilden die Eingangswelle 12 und die Vorgelegewelle 22 eine insbesondere koaxiale Wellenanordnung12/22; analoges betrifft die Eingangswelle 12 und das Rücklaufschaltrad 24. Das Getriebekonzept ist insbesondere für Personenkraftwagen für Schwellenländer und/oder für Nutzkraftfahrzeuge anwendbar.
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Im Folgenden wird das in der 2 als Prinzipdarstellung gezeigte erfindungemäße Getriebe 1 näher erläutert. Hierbei werden die einzelnen Bestandteile und deren Funktion sequentiell ausgehend von einer Motor- 2 bzw. Antriebsseite 2 des Getriebes 1, hin zu einer Abtriebsseite 3 des Getriebes 1 näher erläutert, welche bevorzugt in einer Welle eines Differenzials 6 bzw. eines Differenzalgetriebes 6, in einem anderen Ausgleichsgetriebe oder in einer Kardanwelle (die letzten beiden Ausführungsformen sind in der Zeichnung nicht dargestellt) mündet. - Motorseitig 2 weist das Getriebe 1 eine bevorzugt dem Getriebe 1 zugehörige Kupplung 4 und/oder einen dem Getriebe 1 zugehörigen Drehmomentwandler 4 auf, wobei deren bzw. dessen Drehmoment (Pfeil mit doppelter Spitze in der 2) auf eine im Getriebe 1 gelagerte Eingangswelle 12 übertragen wird. Auf der bevorzugt massiven Eingangswelle 12 ist die als, zumindest abschnittsweise als Hohlwelle ausgebildete Vorgelegewelle 22 aufgenommen, insbesondere gelagert. Diese Vorgelegewelle 22 kann die Funktion einer Zwischenwelle 21 einer Viergang-Schaltgruppe aus dem Stand der Technik (siehe 1) übernehmen.
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Die Eingangswelle 12 kann sich durch die Vorgelegewelle 22 vollständig hindurch erstrecken und abseits wenigstens eines Längsendes der Vorgelegewelle 22 in einem Gehäuse (in der Zeichnung nicht dargestellt) des Getriebes 1 oder anderweitig gelagert sein. Es ist auch möglich, einen der Kupplung 4 bzw. dem Drehmomentwandler 4 abgewandten Endabschnitt der Eingangswelle 12 in der Vorgelegewelle 22 zu lagern. Hierbei befindet sich dann allerdings eine vorgelagerte Übersetzung 500 (siehe unten) zwischen der Eingangswelle 12 und einer Hauptwelle 32 des Getriebes 1, benachbart zur Kupplung 4 bzw. dem Drehmomentwandler 4. Ferner ist auf der Eingangswelle 12, der Kupplung 4 bzw. dem Drehmomentwandler 4 zugewandt, ein Rücklaufschaltrad 24 bzw. eine Rücklaufschaltwelle 24 gelagert (letzteres ist ebenfalls in der Zeichnung nicht dargestellt).
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Die Vorgelegewelle 22 und das Rücklaufschaltrad 24 sind voneinander separat und mit Abstand zueinander auf der Eingangswelle 12 rotierbar vorgesehen bzw. gelagert. Zwischen der Vorgelegewelle 22 und dem Rücklaufschaltrad 24 ist eine dritte Gangwechseleinrichtung 350 des Getriebes 1 vorgesehen, wobei die dritte Gangwechseleinrichtung 350 neben einer offenen Position bzw. neben einer Neutralposition, entweder die Vorgelegewelle 22 oder das Rücklaufschaltrad 24 mit der Eingangswelle 12 drehfest verbindet; analoges gilt für das Vorlaufschaltrad und die Rücklaufschaltwelle 24. Die dritte Gangwechseleinrichtung 350 ist insbesondere als ein Synchronisationssystem, eine Klauenkupplung, ein Lamellensynchronisationssystem oder als eine Kegelreibkupplung zum Synchronisieren und Kuppeln ausgebildet. Die z. B. als ein Synchronisationssystem ausgebildete Gangwechseleinrichtung 350 weist dabei einen Synchronträgerkörper (in der Zeichnung lediglich angedeutet), eine Schalt- bzw. Schiebemuffe (in der Zeichnung ebenfalls lediglich angedeutet) und bevorzugt zwei Synchronringe (in der Zeichnung nicht dargestellt) auf, wobei der Synchronträgerkörper mit der Eingangswelle 12 drehfest verbunden ist.
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Dies gilt natürlich analog auch für die anderen Gangwechseleinrichtungen 150, 250, wobei ein Teil, insbesondere ein Bauteil, der Gangwechseleinrichtung 150, 250, 350, insbesondere ein Synchronträgerkörper, mit einem betreffenden Abschnitt einer Welle 12; 32; 33, 34 drehfest verbunden ist. Ist mittels einer Gangwechseleinrichtung lediglich eine einzelne drehfeste Verbindung einrichtbar (in der Zeichnung nicht dargestellt), so weist diese natürlich nur einen einzelnen Synchronring auf. Bevorzugt ist dabei eine Vorrichtung der Gangwechseleinrichtung 150, 250, 350 zum Schalten eines Gangwechsels eine Schalt- oder Schiebemuffe, die z. B. von einer Schaltgabel (in der Zeichnung nicht dargestellt) betätigbar ist. Die Vorgelegewelle 22 weist mit ihr drehfest verbundene und/oder integrale, d. h. damit stofflich einstückig ausgebildete, Zahnräder 122, 222, 322 bzw. Zahnradeinrichtungen 122, 222, 322 auf.
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Benachbart zur Kupplung 4 bzw. dem Drehmomentwandler 4 ist das Rücklaufschaltrad 24 auf der Eingangswelle 12 vorgesehen. Das Rücklaufschaltrad 24 dient dem Rückwärtsgang R des Getriebes 1, wobei das Rücklaufschaltrad 24 mit einem daran ausgebildeten oder vorgesehenen Zahnrad 422, einer Zahnradeinrichtung 422 bzw. einem Schaltrad 422 in Eingriff mit einem Zahnrad 442 bzw. einer Zahnradeinrichtung 442 einer Rücklaufwelle 42 des Getriebes 1 ist. Abseits des Zahnrads 442 weist die Rücklaufwelle 42 ein damit fest verbundenes Zahnrad 642 (Rücklaufzahnrad 642) bzw. eine Zahnradeinrichtung 642 auf, das bzw. die in ein Zahnrad 332, eine Zahnradeinrichtung 332 bzw. ein Schaltrad 332 der Hauptwelle 32 des Getriebes 1 eingreift und so den Rückwärtsgang R des Getriebes 1 zur Verfügung stellt. - Im Folgenden und auch im Vorhergehenden soll die Bezeichnung Zahnrad die Bezeichnung Zahnradeinrichtung, Fest- bzw. Losrad und ggf. Schaltrad, bzw. umgekehrt, mitumfassen, wobei ein Schaltrad immer als ein Losrad ausgebildet ist.
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Wie oben schon erwähnt, weist das Getriebe 1 im Wesentlichen parallel zur Eingangswelle 12 bzw. der Vorgelegewelle 22 eine Hauptwelle 32 auf. In einer Ausführungsform der Erfindung ist zwischen der Hauptwelle 32 und der aus der Vorgelegewelle 22 herausstehenden Eingangswelle 12 die in einen Kraft- oder Momentenfluss vorgelagerte Übersetzung 500 eingerichtet. Hierbei greift ein fest auf der Eingangswelle 12 sitzendes Zahnrad 512 bzw. eine Zahnradeinrichtung 512 in ein fest auf der Hauptwelle 32 sitzendes Zahnrad 532 bzw. eine Zahnradeinrichtung 532 ein. Diese fünfte Übersetzung 500 des Getriebes 1 ist bevorzugt fest eingerichtet und ist nicht schaltbar, d. h. solange die Eingangswelle 12 rotiert, rotiert auch das Zahnrad 532 und der damit fest verbundene Abschnitt 33 der Hauptwelle 32.
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Die Hauptwelle 32 ist wenigstens zweigeteilt, wobei die Hauptwelle 32 einen antriebsseitigen Abschnitt 33 und wenigstens einen abtriebsseitigen Abschnitt 34 aufweist. Hierbei ist das Zahnrad 532 der fünften Übersetzung 500 drehfest mit dem antriebsseitigen Abschnitt 33 der Hauptwelle 32 verbunden. Ausgehend von diesem Längsabschnitt, insbesondere einem Längsendabschnitt des antriebsseitigen Abschnitts 33 der Hauptwelle 32, ist ein Zahnrad 132, eine Zahnradeinrichtung 132 bzw. ein Schaltrad 132 auf dem Abschnitt 33 verdrehbar vorgesehen. Daran anschließend befindet sich die erste Gangwechseleinrichtung 150 teilweise drehfest (siehe oben) auf dem antriebsseitigen Abschnitt 33 der Hauptwelle 32. Auf einer gegenüberliegenden Seite der ersten Gangwechseleinrichtung 150 ist ein Zahnrad 232, eine Zahnradeinrichtung 232 bzw. ein Schaltrad 232 einer zweiten Übersetzung 200 des Getriebes 1 vorgesehen.
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Dieses Zahnrad 232 ist benachbart zur ersten Gangwechseleinrichtung 150 auf dem antriebsseitigen Abschnitt 33 der Hauptwelle 32 verdrehbar vorgesehen. Ferner ist dieses Zahnrad 232 zum antriebsseitigen Abschnitt 33 gegenüberliegend auf einem abtriebsseitigen Abschnitt 34 der Hauptwelle 32 verdrehbar vorgesehen. Daran anschließend weist der abtriebsseitige Abschnitt 34 der Hauptwelle 32 die zweite Gangwechseleinrichtung 250 auf, die wiederum teilweise mit dem abtriebsseitigen Abschnitt 34 drehfest verbunden ist. An die zweite Gangwechseleinrichtung 250 schließt sich auf dem abtriebsseitigen Abschnitt 34 verdrehbar sitzend ein Zahnrad 332, eine Zahnradeinrichtung 332 bzw. ein Schaltrad 332 einer dritten Übersetzung 300 des Getriebes 1 an.
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Gemäß der Erfindung sind die beiden Gangwechseleinrichtungen 150, 250 derart ausgebildet, dass die jeweils benachbarten Zahnräder 132, 232; 232, 332, abgesehen von einer offenen Stellung bzw. einer Neutralposition der Gangwechseleinrichtungen 150, 250, wechselweise mit demjenigen Abschnitt 33, 34 der Hauptwelle 32 fest verbindbar sind, auf welcher das betreffende Zahnrad 132, 232, 332 sitzt. Die Zahnräder 132, 232, 332 sind dabei alle als Losräder ausgebildet, d. h. sie sind verdrehbar bzw. rotierbar auf der Hauptwelle 32 bzw. deren betreffenden Abschnitt 33, 34 gelagert. Hierbei ist das Zahnrad 232 entweder mit dem Abschnitt 33 (Gang III, siehe 4) oder dem Abschnitt 34 (Gang II, VI) oder mit beiden Abschnitten 33, 34 der Hauptwelle 32 verdrehfest verbindbar (Gang V). Siehe hierzu auch die 4.
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Befindet sich, siehe im Folgenden die 4, die erste Gangwechseleinrichtung 150 in Eingriff mit dem Zahnrad 132 so sind die Gänge I oder II sowie eine Parkstellung P des Getriebes einlegbar. Befindet sich die erste Gangwechseleinrichtung 150 in Neutralposition, so sind die Gänge IV oder VI sowie der Rückwärtsgang R oder die Neutralstellung N des Getriebes 1 einlegbar. Befindet sich die zweite Gangwechseleinrichtung 250 in Eingriff mit dem Zahnrad 332 so sind die Gänge I, III und IV sowie die Parkstellung P, der Rückwärtsgang R oder die Neutralstellung N des Getriebes 1 einlegbar. Ist die dritte Gangwechseleinrichtung 350 in Eingriff mit der Vorgelegewelle 22 so sind die Gänge IV und VI etablierbar. Ist die dritte Gangwechseleinrichtung 350 in Neutralposition, so sind die Gänge I, II, III und V sowie die Neutralstellung N des Getriebes 1 einlegbar. Ist schließlich die dritte Gangwechseleinrichtung 350 in Eingriff mit dem Zahnrad 422 so ist entweder die Parkstellung P oder der Rückwärtsgang R realisierbar.
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Ausgangsseitig 3 weist die Hauptwelle 32 ein Zahnrad 734 bzw. eine Zahnradeinrichtung 734 drehfest mit der Hauptwelle 32 bzw. mit deren abtriebseitigen Abschnitt 34 verbunden auf, wobei dieses Zahnrad 734 als ein Ausgangszahnrad 734 insbesondere als ein Ausgangsritzel 734 des Getriebes 1 dient. Dieses Zahnrad 734 bildet zusammen mit einem Zahnrad 706 bzw. einer Zahnradeinrichtung 706 eine siebte Übersetzung 700 für einen ggf. mittelbaren Antrieb des Differenzials 6. Alternativ kann die Hauptwelle 32 bzw. deren abtriebsseitiger Abschnitt 34 auch in einer Kardanwelle (in der Zeichnung nicht dargestellt) münden.
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Gemäß der Erfindung werden mittels der Zahnräder 122, 222, 322 der Vorgelegewelle 22, und den Zahnrädern 132, 232, 332 der Hauptwelle 32; 33, 34 die Übersetzungen 100, 200, 300 des Getriebes 1 realisiert. Es ist natürlich möglich, auf der Vorgelegewelle 22 mehr oder weniger als die genannten Zahnräder 122, 222, 322 vorzusehen und entsprechend mehr oder weniger Übersetzungen 100, 200, 300 (siehe unten) zur Verfügung zu stellen. Analog werden dafür dann mehr oder weniger korrespondierende Zahnräder 132, 232, 332 (siehe unten) und auch Gangwechseleinrichtungen 150, 250 benötigt.
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Die erste Übersetzung 100, also die des Zahnradpaars 132/122, beträgt dabei ca. 0,15-0,6, ca. 0,2-0,5, ca. 0,3-0,4, oder ca. 0,35 (18:52), was z. B. mittels 18 Zähnen des Zahnrads 132 und 52 Zähnen des Zahnrads 122 realisierbar ist. Die zweite Übersetzung 200, also die des Zahnradpaars 232/222, beträgt dabei ca. 0,7-1,2, ca. 0,8-1,1, ca. 0,9-1,0, oder ca. 0,95 (34:36), was z. B. mittels 34 Zähnen des Zahnrads 232 und 36 Zähnen des Zahnrads 222 realisierbar ist. Die dritte Übersetzung 300, also die des Zahnradpaars 332/322, beträgt dabei ca. 1,4-2, ca. 1,5-1,9, ca. 1,6-1,8, oder ca. 1,7 (44:26), was z. B. mittels 44 Zähnen des Zahnrads 332 und 26 Zähnen des Zahnrads 322 realisierbar ist. Die vierte Übersetzung 400, also die des Zahnradpaars 442/422, beträgt dabei ca. 5-2, ca. 4,5-2,5, ca. 4-3, oder ca. 3,4 (41:12), was z. B. mittels 41 Zähnen des Zahnrads 442 und 12 Zähnen des Zahnrads 422 realisierbar ist.
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Die vorgelagerte Übersetzung 500 (fünfte Übersetzung 500), also die des Zahnradpaars 532/512, beträgt dabei ca. 0,9-1,6, ca. 1,1-1,4, ca. 1,2-1,3, oder ca. 1,26 (39:31), was z. B. mittels 39 Zähnen des Zahnrads 532 und 31 Zähnen des Zahnrads 512 realisierbar ist. Die sechste Übersetzung 600, also die des Zahnradpaars 642/322, beträgt dabei ca. 0,7-0,4, ca. 0,6-0,45, ca. 0,55-0,5, oder ca. 0,52 (23:44), was z. B. mittels 23 Zähnen des Zahnrads 642 und 44 Zähnen des Zahnrads 332 realisierbar ist. Die siebte Übersetzung 700, also die des Zahnradpaars 706/734 vom Getriebe zum Differenzial 6, beträgt dabei ca. 4-2, ca. 3,5-2,25, ca. 3-2,5, oder ca. 2,7 (51:19), was z. B. mittels 51 Zähnen des Zahnrads 706 und 19 Zähnen eines Zahnrads 734 des abtriebsseitigen Abschnitts 34 der Hauptwelle 32 ist.
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Eine Angabe der ersten bis sechsten Übersetzungen 100, 200, 300, 400, 500, 600 der betreffenden Zahnradpaare 132/122, 232/222, 332/322, 442/422, 532/512, 642/332 bezieht sich auf die Vorgelege- 22 bzw. die Eingangswelle 12. Was die siebte Übersetzung 700 des betreffenden Zahnradpaars (706/734) betrifft, so bezieht sich diese auf den abtriebsseitigen Abschnitt 34 der Hauptwelle 32. Für eine Berechnung einer Gesamtübersetzung muss dann gemäß den Positionen der Gangwechseleinrichtungen 150, 250, 350, also entsprechend eines Kraft- bzw. Momentenflusses innerhalb des Getriebes 1, ggf. ein reziproker Wert der oben angegebenen Übersetzungen angewendet werden (vgl. 3).
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Die im Folgenden beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Gemäß der Erfindung ist es möglich, für Anwendungen ohne Rückwärtsgang R statt dessen einen siebten Gang in bevorzugt konventioneller Anordnung vorzusehen. Dies ist beispielsweise für Zweiräder, insbesondere für Motorräder interessant. Eine zusätzliche Ausführungsform der Erfindung besteht darin, für eine Anwendung bei längs eingebauten Getrieben 1 die Anordnung des Getriebes 1 zu spiegeln, allerdings unter Beibehaltung der ursprünglichen Position der Kupplung 4 und/oder des Drehmomentwandlers 4. Hierbei liegt dann die vorgelagerte Übersetzung 500 direkt hinter der Kupplung 4 oder dem Drehmomentwandler 4, wobei ein Abgang des Getriebes 1 bevorzugt direkt in eine Kardanwelle mündet. Ferner ist mittels Einlegen aller Schalt- bzw. Schiebemuffen der Synchronisationssysteme eine Parksperrenfunktion realisierbar.
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Bei ausgelegter Schalt- oder Schiebemuffe der zweiten Gangwechseleinrichtung 250 ist der Abgang des Getriebes 1 definiert in einer neutralen Stellung. Trotzdem ist es gemäß der Erfindung noch möglich, die Vorgelegewelle 22 direkt mit einem Antriebsmotor des Getriebes 1 oder über die erste Gangwechseleinrichtung 150 untersetzt drehen zu lassen. Eine solche Option ermöglicht einen Nebenabtrieb mit einem erweitertem Drehzahlband bei einem Stillstand eines betreffenden Fahrzeugs. Dies ist bevorzugt für Nutzfahrzeuge, insbesondere Traktoren, relevant. Auch ein untersetztes Reversieren des Nebenabtriebs ist erfindungsgemäß möglich.
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Des Weiteren erlaubt das fest mit der Eingangswelle 12 verbundene Zahnradpaar 512/532 eine variable Anbringung einer E-Maschine bzw. eines Elektromotors zu Hybridisierung des Fahrzeugs. Alternativ kann der Elektromotor an ein Zahnrad 642, 322 des Rückwärtsgangs R mechanisch angebunden werden. Hierfür sollte der Rückwärtsgang R statt über das Zahnrad 332, das Ausgangsritzel 734 des Getriebes 1 direkt antreiben. Von Vorteil wäre in einem solchen Fall, dass der Elektromotor direkt an die Zahnräder des Rückwärtsgangs R mechanisch angebunden werden kann; eine aktive Synchronisierung ist dann nicht nötig, und sogar eine Nutzung des Elektromotors für eine Auffüllung einer Zugkraftunterbrechung des Getriebes 1 ist möglich. Auch ein Antrieb des Zahnrads 706 ist realisierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Getriebe; insbesondere automatisiertes (Schalt-)Getriebe, Automatgetriebe, Automatikgetriebe, längs oder quer einbaubar
- 2
- Antriebsseite des Getriebes 1, Motorseite
- 3
- Abtriebsseite des Getriebes 1, mündet bevorzugt in eine Differenzial- oder Kardanwelle
- 4
- Kupplung, Drehmomentwandler
- 6
- Differenzial(getriebe), Ausgleichsgetriebe
- 12
- Eingangswelle, Welle, Antriebswelle des Getriebes 1; Bestandteil einer koaxialen Wellenanordnung 12/22, 12/24
- 20
- Schaltgruppe, Viergang-Schaltgruppe des Getriebes 1, Viergang-Getriebe
- 21
- Zwischenwelle (nur Stand der Technik)
- 22
- Vorgelegewelle, Welle, Vorlaufschaltrad, Hohlwelle; mit den festen Zahnrädern 122, 222, 322, verdrehbar auf Eingangswelle 12; Bestandteil einer koaxialen Wellenanordnung 12/22; (entspricht funktional der Zwischenwelle Pos. 21 einer Viergang-Schaltgruppe aus dem Stand der Technik)
- 24
- Rücklaufschaltrad, Rücklaufschaltwelle (~ Pos. 422), verdrehbar auf Eingangswelle 12
- 32
- Hauptwelle, Welle
- 33
- Hauptwelle, antriebsseitig, antriebsseitiger Abschnitt der Hauptwelle 32, Welle
- 34
- Hauptwelle, abtriebsseitig, abtriebsseitiger Abschnitt der Hauptwelle 32, Welle
- 42
- Rücklaufwelle des Getriebes 1, Welle
- 100
- (erste) Übersetzung, Gangpaar, bevorzugt ca. 0,2-0,5, insbesondere ca. 0,3-0,4, besonders bevorzugt ca. 0,35; Zahnradpaar 132/122 mit z. B. 18/52 Zähnen
- 122
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Vorgelegewelle 22), Zahnradeinrichtung der Übersetzung 100 der Vorgelegewelle 22, (greift in Pos. 132 ein)
- 132
- Zahnrad, (Los-)Rad (verdrehbar auf Hauptwelle 32, 33), Zahnradeinrichtung, Schaltrad der Übersetzung (bevorzugt mit Kupplungskörper) 100 der Hauptwelle 32, 33, (greift in Pos. 122 ein)
- 150
- (erste) Gangwechseleinrichtung mit z. B. Synchronträgerkörper, Schalt- bzw. Schiebemuffe und Synchronring(en), insbesondere Synchronisationssystem, Klauenkupplung, Lamellensynchronisationssystem, Kegelreibkupplung zum Synchronisieren und Kuppeln
- 200
- (zweite) Übersetzung, Gangpaar, bevorzugt ca. 0,8-1,1, insbesondere, ca. 0,9-1,0, besonders bevorzugt ca. 0,95; Zahnradpaar 232/222 mit z. B. 34/36 Zähnen
- 222
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Vorgelegewelle 22), Zahnradeinrichtung der Übersetzung 200 der Vorgelegewelle 22, (greift in Pos. 232 ein)
- 232
- Zahnrad, (Los-)Rad (verdrehbar auf Hauptwelle 32; 33, 34), Zahnradeinrichtung, Schaltrad (bevorzugt mit zwei Kupplungskörpern) der Übersetzung 200 der Hauptwelle 32; 33, 34, (greift in Pos. 222 ein)
- 250
- (zweite) Gangwechseleinrichtung mit z. B. Synchronträgerkörper, Schalt- bzw. Schiebemuffe und Synchronring(en), insbesondere Synchronisationssystem, Klauenkupplung, Lamellensynchronisationssystem, Kegelreibkupplung zum Synchronisieren und Kuppeln
- 300
- (dritte) Übersetzung, Gangpaar, bevorzugt ca. 1,5-1,9, insbesondere ca. 1,6-1,8, besonders bevorzugt ca. 1,7; Zahnradpaar 332/322 mit z. B. 44/26 Zähnen
- 322
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Vorgelegewelle 22), Zahnradeinrichtung (bevorzugt mit Kupplungskörper) der Übersetzung 300 der Vorgelegewelle 22, (greift in Pos. 332 ein)
- 332
- Zahnrad, (Los-)Rad (verdrehbar auf Hauptwelle 32, 34), Zahnradeinrichtung, Schaltrad (bevorzugt mit Kupplungskörper (Kupplungskörper kann auch an Vorgelegewelle 22 vorgesehen sein)) der Übersetzung 300 der Hauptwelle 32, 34, (greift in Pos. 322 ein)
- 350
- (dritte) Gangwechseleinrichtung mit z. B. Synchronträgerkörper, Schalt- bzw. Schiebemuffe und Synchronring(en), insbesondere Synchronisationssystem, Klauenkupplung, Lamellensynchronisationssystem, Kegelreibkupplung zum Synchronisieren und Kuppeln
- 400
- (vierte) Übersetzung, bevorzugt ca. 6,5-2, insbesondere ca. 5-2,5, besonders bevorzugt ca. 3,4; Zahnradpaar 442/422 mit z. B. 41/12 Zähnen
- 422
- Zahnrad, (Los-)Rad (verdrehbar auf Eingangswelle 12), Zahnradeinrichtung, Schaltrad (bevorzugt mit Kupplungskörper) der Übersetzung 400 der Vorgelegewelle 22, (greift in Pos. 442 ein) (s. Pos. 24)
- 442
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Rücklaufwelle 42), Zahnradeinrichtung der Übersetzung 400 der Rücklaufwellewelle 42, (greift in Pos. 422 ein)
- 500
- (fünfte/vorgelagerte) Übersetzung, bevorzugt ca. 1,1-1,4, insbesondere ca. 1,2-1,3, besonders bevorzugt ca. 1,25; Zahnradpaar 532/512 mit z. B. 39/31 Zähnen
- 512
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Eingangswelle 12), Zahnradeinrichtung der Übersetzung 500 der Eingangswelle 12, (greift in Pos. 532 ein)
- 532
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Hauptwelle 32, 33), Zahnradeinrichtung der Übersetzung 500 der Hauptwelle 32, (greift in Pos. 512 ein)
- 600
- (sechste) Übersetzung, insbesondere für Rückwärtsgang, bevorzugt ca. 0,6-0,4, insbesondere ca. 0,55-0,5, besonders bevorzugt ca. 0,52; Zahnradpaar 642/332 mit z. B. 23/44 Zähnen
- 642
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Rücklaufwelle 42), Zahnradeinrichtung der Übersetzung 600 der Rücklaufwellewelle 42, Rücklaufzahnrad, (greift in Pos. 332 ein)
- 700
- (siebte) Übersetzung für Antrieb des Differenzials 6, bevorzugt ca. 3,5-2,25, insbesondere ca. 3-2,5, besonders bevorzugt ca. 2,7; Zahnradpaar (706/734) mit z. B. 51/19 Zähnen
- 706
- Zahnrad, (Fest-)Rad, Ausgangszahnrad des Getriebes 1, Zahnradeinrichtung, Abtrieb für Differenzial 6, d. h. ggf. mittelbarer Antrieb des Differenzials 6, (greift in Pos. 734 ein)
- 734
- Zahnrad, (Fest-)Rad (fest auf/mit Hauptwelle 32, 34), Ausgangszahnrad des Getriebes 1, Ausgangsritzel, Zahnradeinrichtung der Übersetzung 700 der Hauptwelle 32, (greift in Pos. 706 ein)
- P
- Parkstellung des Getriebes 1
- R
- Rückwärtsgang des Getriebes 1, Alternative: siebter Gang des Getriebes 1
- N
- Neutralstellung des Getriebes 1
- I
- erster Gang des Getriebes 1
- II
- zweiter Gang des Getriebes 1
- III
- dritter Gang des Getriebes 1
- IV
- vierter Gang des Getriebes 1
- V
- fünfter Gang des Getriebes 1
- VI
- sechster Gang des Getriebes 1