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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gemeinsamen Wechseln einer Vielzahl von Hülsen an Spinnstellen einer Textilmaschine mit einem sich in Längsrichtung der Textilmaschine erstreckenden Greiferbalken, an welchem eine Vielzahl pneumatisch beaufschlagbarer Hülsengreifer angeordnet ist und in welchem wenigstens eine Luftspeiseleitung für den Betrieb der Hülsengreifer angeordnet ist.
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Bei einer Vielzahl von Textilmaschinen, insbesondere bei Ringspinnmaschinen, werden bei einem Spulenwechselvorgang eine Vielzahl bereits fertig bewickelter Hülsen bzw. Kopse gemeinsam an den Spinnstellen der Spinnmaschine abgenommen und durch leere Hülsen ersetzt. Die Spinnmaschinen weisen hierzu eine Doffervorrichtung mit einem Greiferbalken auf, welcher beispielsweise über einen Scherenmechanismus beweglich an der Textilmaschine angeordnet ist. An dem Greiferbalken ist wiederum eine Vielzahl von Greifern angeordnet, um die Hülsen gemeinsam greifen und abnehmen bzw. aufstecken zu können. Die einzelnen Hülsengreifer sind bevorzugt pneumatisch betätigbar und beinhalten eine druckluftbeaufschlagbare Gummimanschette, welche über die Hülsen gebracht wird und anschließend die Hülsen durch Einbringen von Druckluft greift. Zum Beaufschlagen der einzelnen Hülsengreifer sind druckluftzuführende Kanäle dem Greiferbalken angeordnet, von welchem die Druckluft über Zuführungen jeweils zu den einzelnen Manschetten der Hülsengreifer geleitet wird.
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Die
EP 0 303 877 A1 sowie die
EP 0 552 585 A1 beschreiben derartige Hülsenwechselvorrichtungen mit einem entsprechend ausgebildeten Greiferbalken bzw. Dofferbalken. Der Greiferbalken besteht dabei aus einem extrudierten Profil aus Aluminium, in welchem in Längsrichtung eine Druckluftspeiseleitung sowie eine Druckluftsignalleitung eingearbeitet sind. Weiterhin sind je Hülsengreifer Durchgangsöffnungen in der Oberfläche des Aluminiumprofils zu dem Speisekanal sowie zu dem Luftsignalkanal eingearbeitet. Zur Gewichtsersparnis sind weitere Kanäle in dem Profil angebracht. Mit derartigen extrudierten und bearbeiteten Aluminiumprofilen kann ein Greiferbalken sehr hoher Steifigkeit bereitgestellt werden, welcher das zielgenaue Positionieren der Hülsengreifer ermöglicht. Die Bearbeitung eines derartigen extrudierten Profils aus Leichtmetall ist jedoch vergleichsweise aufwändig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Hülsenwechselvorrichtung vorzuschlagen, deren Greiferbalken eine hohe Steifigkeit aufweist und kostengünstig herstellbar ist.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Eine Vorrichtung zum gemeinsamen Wechseln einer Vielzahl von Hülsen an Spinnstellen einer Textilmaschine weist einen sich in Längsrichtung der Textilmaschine erstreckenden Greiferbalken auf, an welchem eine Vielzahl pneumatisch beaufschlagbarer Hülsengreifer angeordnet ist. In dem Greiferbalken ist wenigstens eine Luftspeiseleitung für den Betrieb der Hülsengreifer angeordnet. Nach der vorliegenden Erfindung ist nun vorgesehen, dass der Greiferbalken bezogen auf seinen Querschnitt ein äußeres, offenes Hohlprofil sowie wenigstens ein im Inneren des Hohlprofils angeordnetes Trägerprofil aufweist, welches das Hohlprofil aussteift und an welchem die Hülsengreifer angeordnet sind. Das Trägerprofil ist dabei bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial hergestellt, während das äußere Hohlprofil bevorzugt aus einem metallischen Material besteht. Durch die bezogen auf den Querschnitt des Greiferbalkens zweiteilige Ausführung kann dabei bei hoher Steifigkeit eine Gewichtsersparnis allein dadurch erreicht werden, dass das innere Trägerprofil aus einem gewichtsgünstigen Kunststoffmaterial hergestellt ist. Weiterhin wird durch die bezogen auf den Querschnitt zweiteilige Ausgestaltung eine gegenüber einem einzigen extrudierten und nachbearbeiteten Vollprofil eine sehr viel größere Gestaltungsfreiheit bzgl. der Querschnitte der beiden Profile erhalten, wobei jedes einzelne Profil noch nicht besonders steif sein muss. Wesentlich ist lediglich, dass durch das innere Trägerprofil der offene Querschnitt des äußeren Hohlprofils geschlossen wird und hierdurch eine hohe Steifigkeit, insbesondere Torsionssteifigkeit, erzielt wird.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest die Luftspeiseleitung für den Betrieb der Hülsengreifer in dem inneren Trägerprofil ausgebildet ist. Ist eine Luftsignalleitung vorgesehen, so ist diese vorteilhafterweise ebenfalls in dem Trägerprofil angeordnet. Da die hohe Steifigkeit durch den Verbund mit dem äußeren Hohlprofil erreicht wird, kann der Querschnitt des Trägerprofils dabei bereits gewichtsoptimiert gestaltet werden, so dass im Vergleich zum Stand der Technik eine gewichtsoptimierte Ausführung ohne weitere Bearbeitungsschritte erreichbar ist.
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Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist das innere, das Hohlprofil aussteifende Trägerprofil aus einer Vielzahl von Trägerprofilmodulen gebildet, welche zu dem inneren Trägerprofil verbunden sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die einzelnen Trägerprofilmodule lösbar miteinander verbunden sind. Die Herstellung der einzelnen Trägerprofilmodule ist hierdurch vereinfacht, da diese nicht als langgestrecktes Profil extrudiert werden müssen, sondern aufgrund ihrer kompakteren Größe auch auf anderem Wege hergestellt werden können. Ebenso ist hierdurch die Nachbearbeitung der einzelnen Trägerprofilmodule, sofern überhaupt erforderlich, vereinfacht. Zugleich ermöglicht der Aufbau aus Trägerprofilmodulen einen einfachen Austausch einzelner Module anstelle des gesamten Greiferbalkens.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Trägerprofilmodule lediglich durch Steckverbindungen miteinander verbunden sind. Die Trägerprofilmodule sind hierdurch ohne Werkzeug miteinander verbindbar, so dass eine einfache und schnelle sowie kostengünstige Montage des Trägerprofils erreichbar ist. Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Trägerprofil bzw. die Trägerprofilmodule lediglich in das äußere Hohlprofil eingeschoben sind, so dass auch hier eine einfache und kostengünstige Montage erfolgen kann.
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Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist dabei je Spinnstelle der Textilmaschine ein Trägerprofilmodul vorgesehen. Hierdurch können in einfacher und kostengünstiger Weise vergleichsweise kleine, kompakte Bauteile hergestellt werden. Es ist jedoch auch möglich, ein Trägerprofilmodul über zwei oder mehrere, beispielsweise bis zu vier, Spinnstellen zu erstrecken bzw. zwei oder mehrere Hülsengreifer an den Trägerprofilmodul anzuordnen. Auch bei einer derartigen Ausführung kommen die Vorteile der kompakten Einzelteile und der erleichterten Montage zum Tragen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Steckverbindungen durch die Luftspeiseleitung und/oder die Luftsignalleitung ausgebildet sind. Beispielsweise können die Kanäle der einzelnen Trägerprofilmodule über die Breite des eigentlichen Trägerprofilmoduls hinaus fortgesetzt sein und in eine entsprechende Leitung des angrenzenden Trägerprofilmoduls eingreifen, um die Steckverbindung zu bilden.
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Die Hülsengreifer sind vorzugsweise jeweils verrastbar und lösbar an dem Trägerprofil oder dem einzelnen Trägerprofilmodul angeordnet. So können in vorteilhafter Ausführung obere und untere elastisch beaufschlagbare Halteelemente vorgesehen sein. Nach einer anderen Ausführung ist es jedoch auch möglich, dass die Hülsengreifer einteilig mit dem Trägerprofilmodul ausgebildet sind.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Trägerprofilmodule zueinander verschiebbar in dem Hohlprofil angeordnet. Die Montage und Demontage der einzelnen Trägerprofilmodule miteinander sowie in das Hohlprofil ist hierdurch erleichtert. Durch das Verschieben einzelner Trägerprofilmodule zueinander wird auch eine Demontage und ein Austausch einzelner Trägerprofilmodule ermöglicht, ohne den gesamten Greiferbalken zu demontieren.
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Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Trägerprofilmodule durch die Anordnung der Hülsengreifer dann jeweils zueinander und somit auch zu den Spinnstellen der Textilmaschine positioniert sind. Beispielsweise bilden die montierten Hülsengreifer einen Anschlag für ein benachbartes Trägerprofilmodul aus und wirken hierdurch als Positioniervorrichtung für die einzelnen Trägerprofilmodule. Auch an den Trägerprofilmodulen können entsprechende Anschläge vorgesehen sein, die mit einem Anschlag des jeweiligen Hülsengreifers zusammenwirken. Die Trägerprofilmodule können jedoch auch über einen Formschluss mit dem Hohlprofil zueinander positioniert sein. Das Hohlprofil weist dazu beispielsweise je Trägerprofilmodul wenigstens eine Ausnehmung auf, in welche ein entsprechend ausgebildeter Vorsprung des Trägerprofilmoduls eingreift.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Trägerprofilmodule in ihrer zueinander positionierten Betriebsposition in dem Hohlprofil fixiert sind, beispielsweise mittels eines Befestigungselements in dem Hohlprofil befestigt sind.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die einzelnen Trägerprofilmodule in ihrer zueinander positionierten Betriebsposition beabstandet zueinander in dem Hohlprofil angeordnet sind, so dass bei gelösten Hülsengreifern diese wiederum zueinander verschiebbar sind.
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Daneben ist es vorteilhaft, wenn die Trägerprofilmodule eine Abdeckung aufweisen, welche in ihrer zueinander positionierten Betriebsposition den Abstand zum benachbarten Trägerprofilmodul abdeckt. Der Greiferbalken ist hierdurch gegen Verschmutzungen durch Faserflug geschützt. Die Abdeckung kann dabei in vorteilhafter Weise einteilig mit dem Trägerprofilmodul und gegebenenfalls auch einteilig mit einem Anschlag zur Positionierung ausgebildet sein.
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Daneben ist es vorteilhaft, wenn das Hohlprofil wenigstens eine Entnahmeöffnung für die Trägerprofilmodule aufweist. Ist es erforderlich, ein Trägerprofilmodul zu ersetzen, so können nach Demontage einzelner Hülsengreifer die Trägerprofilmodule zusammengeschoben werden und hierdurch ein einzelnes Trägerprofilmodul über die Entnahmeöffnung entnommen werden.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Trägerprofilmodule als nachbearbeitungsarme Fertigteile, insbesondere als Kunststoffspritzgussteile hergestellt. Dadurch, dass kein langgezogenes Profil mehr hergestellt werden muss, sondern lediglich kompakte, sich nur über eine oder zwei Spinnstellen erstreckende Bauteile, können diese in günstiger Weise als Fertigteile hergestellt werden, die bereits sämtliche luftführende Leitungen sowie die Durchgangsöffnungen für die Hülsengreifer aufweisen. Da bei Kunststoffspritzgussteilen kaum Einschränkungen hinsichtlich der Formgebung bestehen, kann dabei auch eine gewichtsoptimierte und dennoch steife Form problemlos hergestellt werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Hohlprofil mehrere, in Längsrichtung der Textilmaschine hintereinander angeordnete und an Verbindungsstellen durch ein Verbindungselement miteinander verbundene Hohlprofile umfasst. Die ineinander greifenden Trägerprofilmodule überbrücken dabei die Verbindungsstelle, so dass der Greiferbalken auch an der Verbindungsstelle eine ausreichend hohe Steifigkeit aufweist.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Wechsel von Hülsen mit einem Greiferbalken,
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2 eine schematische Schnittdarstellung eines Greiferbalkens in einer alternativen Ausführung,
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3 eine Vorderansicht einzelner Trägerprofilmodule,
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4 eine schematische Vorderansicht eines Greiferbalkens mit einem aus einzelnen Trägerprofilmodulen zusammengesetzten Trägerprofil, sowie
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5 ein Hohlprofil mit einer Entnahmeöffnung.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum gemeinsamen Wechseln einer Mehrzahl von Hülsen 2. In an sich bekannter Weise sind dabei an einem Greiferbalken 3 eine Vielzahl von Hülsengreifern 4 befestigt. Vorliegend sind die einzelnen Hülsengreifer 4 lösbar und verrastbar an dem Greiferbalken 3 angeordnet, wozu jeweils ein oberes und ein unteres elastisch beaufschlagbares Halteelement 5 angeordnet ist. Bezüglich der Befestigung der Hülsengreifer 4 an dem Greiferbalken 3 sind jedoch eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, wobei Halteelemente 5 auch links und rechts des Hülsengreifers 4 vorgesehen sein können oder separate Halteelemente 5 zur Befestigung der Hülsengreifer 4 vorgesehen sein können. Jeder Hülsengreifer 4 weist zum Erfassen und Greifen der Hülsen jeweils eine zylinderförmige Membran 6 auf, welche, wie vorliegend durch die strichpunktierte Linie angedeutet, aus einer Luftspeiseleitung 7 in dem Greiferbalken 3 mit Druckluft beaufschlagbar ist. Die Luftspeiseleitung 7 erstreckt sich dabei in Längsrichtung des Greiferbalkens und ist an jedem Hülsengreifer 4 über eine Durchgangsöffnung 11 sowie eine Dichtung 12 und eine in dem Hülsengreifer 4 angeordnete Zuführleitung 8 mit der Membran 6 verbunden. Parallel zu der Luftspeiseleitung 7 erstreckt sich eine Luftsignalleitung 9 durch den Greiferbalken 3, wobei die Luftsignalleitung 9 an jedem Hülsengreifer 4 eine Ausströmöffnung 10 aufweist. Die Ausströmöffnungen 10 sind im Normalbetrieb durch ein Abdichtelement 13 des Hülsengreifers 4 abgedichtet, so dass die Luftsignalleitung stets mit Druckluft beaufschlagt ist. Trifft nun beim Auf- und Abfahren des Greiferbalkens 3 ein Hülsengreifer 4 auf ein Hindernis, so wird der Hülsengreifer 4 über die ausrastbaren Halteelemente 5 von dem Greiferbalken 3 gelöst, wodurch Druckluft aus der Luftsignalleitung 9 strömt. Durch den in der Luftsignalleitung 9 hierdurch entstehenden Druckabfall kann daraufhin ein entsprechendes Warnsignal ausgegeben werden oder die Bewegung des Greiferbalkens bzw. der Hülsenwechselvorgang abgebrochen werden, um Beschädigungen zu vermeiden.
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Der Greiferbalken 3 erstreckt sich dabei in horizontaler Richtung entlang der Textilmaschine über eine größere Anzahl von Spinnstellen oder, je nach Ausführung, auch über alle Spinnstellen der Textilmaschine und ist in an sich bekannter Weise über ein Scherengestell (nicht dargestellt) hebbar und absenkbar in der Textilmaschine gelagert. Über einen weiteren Antriebsmechanismus ist der Greiferbalken 3 zu den Spinnstellen hin bzw. von diesen wegbewegbar. Der Greiferbalken 3 erstreckt sich dabei über eine Länge von mehreren Metern und muss durch die Antriebe zielgenau platziert werden, um ein zuverlässiges Aufnehmen sämtlicher nebeneinander angeordneter Hülsen 2 zu ermöglichen. Es ist daher bei vergleichsweise geringem Gewicht eine hohe Torsionssteifigkeit des Greiferbalkens 3 erforderlich.
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Nach der vorliegenden Erfindung ist der Greiferbalken 3 aus einem äußeren, offenen Hohlprofil 14 sowie aus einem innerhalb des Hohlprofils 14 angeordneten Trägerprofil 15 aufgebaut. Das offene Hohlprofil 14 dient dabei der Befestigung des gesamten Greiferbalkens 3 an dem Scherengestell (nicht dargestellt) bzw. an der Hubvorrichtung. Da das Hohlprofil 14 erst im Verbund mit dem Trägerprofil 15 eine hohe Steifigkeit erlangt, kann es sehr kostengünstig, beispielsweise als einfaches, dünnwandiges Blechbiegeteil hergestellt werden, welches problemlos auch über größere Längen gefertigt werden kann. Durch die Anordnung des Trägerprofils 15 im Inneren des Hohlprofils 14 wird schließlich der offene Querschnitt des Hohlprofils 14 geschlossen, wodurch das offene Hohlprofil 14 ausgesteift wird und somit insgesamt ein Greiferbalken 3 von hoher Torsionssteifigkeit bereitgestellt wird. Das Trägerprofil 15 selbst muss dabei ebenfalls noch nicht den Anforderungen an eine hohe Steifigkeit genügen und kann dadurch gewichts- und formoptimiert in günstiger Weise als Kunststoffteil hergestellt werden. Das nachträgliche Einarbeitungen von Ausnehmungen zur Gewichtsreduktion wie im Stand der Technik kann hierdurch entfallen.
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Die zweiteilige Ausführung des Greiferbalkens 3 mit einem äußeren Hohlprofil 14 ermöglicht es darüber hinaus, das innere Trägerprofil 15 aus einzelnen, hintereinander angeordneten Trägerprofilmodulen 15a auszubilden, welche aufgrund ihrer kompakteren Abmessungen in besonders günstiger Weise hergestellt werden können.
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2 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Greiferbalkens 3, welcher aus einem äußeren Hohlprofil 14 sowie einer Mehrzahl einzelner Trägerprofilmodule 15a aufgebaut ist, welche in Längsrichtung des Greiferbalkens 3 nebeneinander in dem Hohlprofil 14 angeordnet sind. Die Trägerprofilmodule 15a können sich dabei jeweils über eine oder auch mehrere Spinnstellen bzw. Hülsengreifer 4 strecken. Das gezeigte Trägerprofilmodul 15a ist dabei in besonders vorteilhafter Weise kostengünstig und gewichtsoptimiert als Kunststoffspritzgussstück ausgebildet. Dieses beinhaltet die Luftspeiseleitung 7, die Luftsignalleitung 9, Rastnuten 16 zur Verrastung der Halteelemente 5 sowie Querstege 17, welche für eine steife Verbindung mit dem äußeren Hohlprofil 14 sorgen. Zur Versteifung sind weiterhin Versteifungsrippen 18 an dem Trägerprofilmodul 15a angeordnet, welche sich zwischen den beiden Querstegen 17 erstrecken. Je Trägerprofilmodul 15a sind dabei zumindest zwei Versteifungsrippen 18 vorgesehen. Die Luftspeiseleitung 7, die Luftsignalleitung 9, die Ausströmöffnung 10, die Durchgangsöffnung 11 sowie eventuelle Befestigungsöffnungen 19 (siehe 3) können dabei in vorteilhafter Weise mittels entsprechender Schieber direkt bei der Herstellung des Kunststoffspritzgussstücks realisiert werden, so dass die Trägerprofilmodule 15a als Fertigteile ohne aufwändige Nachbearbeitungen herstellbar sind. Die Fertigung der Trägerprofilmodule 15a ist hierdurch im Gegensatz zur aufwändigen Bearbeitung eines langgestreckten Vollprofils sehr kostengünstig möglich. Durch ineinander greifende Steckverbindungen (siehe 3) zwischen den einzelnen Trägerprofilmodulen 15a sowie durch das die einzelnen Trägerprofilmodule 15a umhüllende Hohlprofil 14 weist der Greiferbalken 3 trotz des Aufbaus aus einer Vielzahl von Trägerprofilmodulen 15a eine große Steifigkeit auf.
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3 zeigt zwei Trägerprofilmodule 15a wie in 2 dargestellt in einer schematischen Vorderansicht. Um die einzelnen Trägerprofilmodule 15a in Längsrichtung des Greiferbalkens 3 miteinander zu verbinden, ist nach der gezeigten Darstellung eine Steckverbindung vorgesehen. Die Steckverbindung wird vorliegend durch die Luftspeiseleitung 7 sowie die Luftsignalleitung 9 gebildet, welche über die Breite B des Trägerprofilmoduls 15a hinaus verlängert sind und in die Leitungen 7, 9 des jeweils angrenzenden Trägerprofilmoduls 15a angreifen. Die Luftsignalleitung 9 sowie die Luftspeiseleitung 7 weisen hierzu auf einer Seite der Trägerprofilmodule 15a einen entsprechend vergrößerten Durchmesser auf.
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Nach der gezeigten Darstellung ist die Steckverbindung zweier aneinander grenzender bzw. ineinander gesteckter Trägerprofilmodule 15a nicht fixiert oder verrastet, so dass beide Trägerprofilmodule 15a in Längsrichtung des Greiferbalkens 3 gegeneinander verschiebbar sind, wie durch den Doppelpfeil links dargestellt. Die Positionierung der Trägerprofilmodule 15a zueinander erfolgt dann nach dem vorliegenden Beispiel mittels der Hülsengreifer 4 (siehe 4). Zur Herstellung einer dichten Steckverbindung zweier Trägerprofilmodule 15a weisen die Luftspeiseleitung 7 sowie die Luftsignalleitung 9 jeweils noch eine Nut 20 für ein Dichtelement (nicht dargestellt) auf. Die verschiebliche Steckverbindung ermöglicht es dabei in vorteilhafter Weise, einzelne Trägerprofilmodule 15a aus dem Hohlprofil 14 zu Wartungs- oder Austauschzwecken zu entnehmen, wie anhand der 4 noch weiter erläutert wird.
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4 zeigt einen Ausschnitt aus einem Greiferbalken 3, bei welchem in Längsrichtung des Greiferbalkens 3 mehrere C-förmige Hohlprofile 14 hintereinander angeordnet sind. Die Hohlprofile 14 erstrecken sich dabei jeweils über eine Mehrzahl an Spinnstellen bzw. Hülsengreifern 4 und sind an Verbindungsstellen 22 durch ein Verbindungselement 23, beispielsweise durch Verschrauben (strichpunktierte Linien), miteinander verbunden. Beispielsweise erstreckt sich ein Hohlprofil 14 über 24 Spinnstellen, so dass 24 Trägerprofilmodule 15a nebeneinander in dem Hohlprofil 14 angeordnet sind. Nach vorliegender Darstellung sind weiterhin lediglich die an den Enden der einzelnen Hohlprofile 14 gelegenen Trägerprofilmodule 15a an dem Hohlprofil 14 befestigt. Die Trägerprofilmodule 15a können hierzu eine oder mehrere Befestigungsöffnungen 19 aufweisen, mittels welcher die Trägerprofilmodule 15a verschraubt werden können. Die übrigen Trägerprofilmodule 15a sind hingegen lose innerhalb des jeweiligen Hohlprofils 14 geführt und aufgrund der verschieblichen Steckverbindungen auch in den Hohlprofilen 14 verschieblich angeordnet. Die Montage des Greiferbalkens ist hierdurch vereinfacht.
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Je nach Ausführung der Trägerprofilmodule 15a können jedoch auch alle Trägerprofilmodule 15a durch Verschrauben mit dem Hohlprofil 14 verbunden sein. Ist jedes Trägerprofilmodul 15a mit dem Hohlprofil 14 verschraubt, so kann eine hohe Torsionssteifigkeit des Greiferbalkens 3 auch bei kleineren Trägerprofilmodulen 15a erreicht werden.
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Die Positionierung der einzelnen Trägerprofilmodule 15a zueinander sowie zu den Spinnstellen der Textilmaschine erfolgt nach der gezeigten Darstellung erst durch die Montage der Hülsengreifer 4. Zur Positionierung ist an jedem Trägerprofilmodul 15a ein Anschlag 21 vorgesehen, welcher sich an einer Seitenfläche 24 des benachbarten Hülsengreifers 4 als Gegenanschlag abstützt. Bei montierten Hülsengreifern 4 sind somit die einzelnen Trägerprofilmodule 15a exakt zueinander in dem Hohlprofil 14 positioniert, wobei sie in dieser zueinander positionierten Betriebsposition jeweils einen Abstand A zueinander aufweisen. Bei demontierten Hülsengreifern 4 trifft hingegen der Anschlag 21 auf keinen Gegenanschlag mehr, so dass die einzelnen Trägerprofilmodule 15a, wie in 3 gezeigt, gegeneinander verschiebbar sind. Die Montage und die Demontage des Greiferbalkens 3 aus den einzelnen Trägerprofilmodulen 15a sowie aus einem oder auch mehreren Hohlprofilen 14 wird hierdurch in einfacher Weise weitgehend ohne Werkzeug bewerkstelligt.
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Die Positionierung der Trägerprofilmodule 15a kann jedoch auch allein mittels der Befestigungsöffnungen 19 erfolgen. In diesem Falle ist jedes Trägerprofilmodul 15a einzeln an dem Hohlprofil 14 befestigt, beispielsweise verschraubt. Hierzu sind in dem Hohlprofil 14 positionsgerecht zueinander je Trägerprofilmodul 15a eine oder mehrere Befestigungsöffnungen 19 vorgesehen, durch welche Befestigungsmittel, z. B. Schrauben, in die Trägerprofilmodule eingebracht werden können.
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Weiterhin kann eine Positionierung der Trägerprofilmodule 15a durch einen Formschluss der Trägerprofilmodule 15a mit dem Hohlprofil 14 erfolgen. Beispielsweise können die Trägerprofilmodule 15a Vorsprünge aufweisen, die in entsprechend positionsgerecht zueinander angeordnete Ausnehmungen des Hohlprofils eingreifen. Vorteilhaft ist es dabei, wenn die Ausnehmungen zugleich durch die Befestigungsöffnungen 19 des Hohlprofils 14 gebildet sind. Die Trägerprofilmodule 15a weisen im Bereich ihrer Befestigungsöffnungen 19 dann entsprechende Vorsprünge 28 auf. Dies ist 2 schematisch dargestellt.
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Zur Entnahme einzelner Trägerprofilmodule 15a können nach Demontage mehrerer Hülsengreifer 4 und gegebenenfalls Lösen der Befestigungen der Trägerprofilmodule 15a nebeneinanderliegende Trägerprofilmodule 15a aufgrund ihrer beabstandeten Anordnung zusammengeschoben werden, wodurch eine ausreichend breite Lücke gebildet werden kann, um ein einzelnes Trägerprofilmodul 15 am Ende eines Hohlprofils 14 oder nach vorne heraus zu entnehmen. Beispielsweise kann nach Lösen von drei Trägerprofilmodulen 15a und Verschieben der beiden äußeren Trägerprofilmodule 15a jeweils um den Abstand A nach außen das mittlere Trägerprofilmodul 15a aus dem Hohlprofil nach vorne herausgenommen werden. Die Trägerprofilmodule 15a weisen hierzu eine etwas geringere Höhe als das äußere Hohlprofil 14 auf.
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Zum Entnehmen einzelner Trägerprofilmodule 15a aus dem Hohlprofil 14 kann es auch vorteilhaft sein, wenn in dem Hohlprofil 14 Entnahmeöffnungen 25 angeordnet (siehe 5) sind. Die Entnahmeöffnungen 25 sowie die Verbindungsstellen 22 sind dabei jeweils derart angeordnet, dass sie durch die sich in Betriebsposition befindlichen Trägerprofilmodule 15a oder durch eine Steckverbindung jeweils überbrückt werden, so dass hierdurch keine Schwachstellen entstehen.
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Die Anschläge 21 müssen dabei nicht unbedingt wie gezeigt durch eine von den Trägerprofilmodulen 15a mittig abstehende Lasche gebildet sein, sondern können auch, wie in 3 an dem rechten Trägerprofilmodul 15a strichpunktiert dargestellt, durch an anderen Stellen angeordnete Laschen gebildet sein. Ebenso können auch an Seitenflächen 26 der Trägerprofilmodule 15a entsprechende Anschläge vorgesehen werden. Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, die Steckverbindung verschiebbar auszubilden und die Positionierung der Trägerprofilmodule 15a durch die Hülsengreifer 4 vorzunehmen. Ebenso ist es möglich, die Positionierung der Trägerprofilmodule 15a zueinander durch einen Anschlag in der Steckverbindung zu bewerkstelligen. Durch den mit Bezug auf den Querschnitt des Greiferbalkens 3 zweiteiligen Aufbau mit einem äußeren Profil 14 sowie mehreren einfach herzustellenden und einfach miteinander zu verbindenden Trägerprofilmodulen 15a kann auch bei einer festen Positionierung der Trägerprofilmodule 15a zueinander in einfacher und kostengünstiger Weise ein Greiferbalken 3 von sehr hoher Steifigkeit bereitgestellt werden.
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Eine andere Ausführung eines Trägerprofilmoduls 15a ist auf der rechten Seite der 4 dargestellt. Das Trägerprofilmodul 15a weist eine Abdeckung 27 auf, welche den Abstand A zum benachbarten Trägerprofilmodule 15a, vorliegend dem im Bild ganz rechts dargestellten Trägerprofilmodul 15a, überdeckt und hierdurch einen Schutz gegen das Eindringen von Verschmutzungen bietet. Die Abdeckung 27 erstreckt sich über die gesamte, nach Montage in das Hohlprofil 14 sichtbare Höhe des Trägerprofilmoduls 15a auf der Außenseite und ist in einer Nut des benachbarten Trägerprofilmoduls 15a, vorliegend in der Rastnut 16 für die Halteelemente 5, geführt. Die Abdeckung 27 bildet nach der gezeigten Darstellung zugleich den Anschlag 21 für die Positionierung der Trägerprofilmodule 15a. Eine separate Ausführung der Abdeckung 27 und des Anschlags 21 ist jedoch ebenso möglich. Weiterhin kann eine Positionierung der Trägerprofilmodule 15a wie bereits beschrieben auch durch die Befestigung über die Befestigungsöffnungen 19 ohne einen Anschlag erfolgen und eine Abdeckung 27 separat angeordnet sein.
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Weitere Abwandlungen und Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zum gemeinsamen Wechseln von Hülsen
- 2
- Hülse
- 3
- Greiferbalken
- 4
- Hülsengreifer
- 5
- Halteelement
- 6
- Membran
- 7
- Luftspeiseleitung
- 8
- Zuführleitung
- 9
- Luftsignalleitung
- 10
- Ausströmöffnung
- 11
- Durchgangsöffnung
- 12
- Dichtung
- 13
- Abdichtelement
- 14
- Hohlprofil
- 15
- Trägerprofil
- 15a
- Trägerprofilmodul
- 16
- Rastnut
- 17
- Quersteg
- 18
- Versteifungsrippe
- 19
- Befestigungsöffnung
- 20
- Nut
- 21
- Anschlag
- 22
- Verbindungsstelle
- 23
- Verbindungselement
- 24
- Seitenfläche des Hülsengreifers
- 25
- Entnahmeöffnung
- 26
- Seitenfläche der Trägerprofilmodule
- 27
- Abdeckung
- 28
- Vorsprung
- B
- Breite
- A
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0303877 A1 [0003]
- EP 0552585 A1 [0003]