DE102011116746A1

DE102011116746A1 - Kraftwagen mit einer Leitungseinrichtung

Info

Publication number: DE102011116746A1
Application number: DE102011116746A
Authority: DE
Inventors: Bernd Goltz; Manuel Allenspacher
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2011-10-22
Filing date: 2011-10-22
Publication date: 2012-05-03

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Kraftwagen (10) mit einer Leitungseinrichtung, die eine Leitung (20) umfasst, mittels welcher ein kraftwagenseitiger elektrischer Energiespeicher (22) an eine externe Ladestation anschließbar ist und einen Behälter (26) in dem zumindest die Leitung (20) aufnehmbar ist, wobei der Behälter (26) auf einer Seite des Kraftwagens (10) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Kraftwagen mit einer Leitungseinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft insbesondere Kraftwagen, die zumindest teilweise elektrisch angetrieben werden – Hybrid- beziehungsweise Elektrokraftwagen.
Bei aktuellen Kraftwagen mit elektrischem Antrieb kommen verstärkt Ladekabel als Leitungen zum Einsatz, die Stromstärken zwischen 16A und 70A zulassen. Solche modernen Ladekabel umfassen mehrere Kupferleitungen sowie Leitungen zur Steuerung des Ladevorgangs. Dies führt dazu, dass die Ladekabel beziehungsweise Leitungen dick und verhältnismäßig starr ausgebildet sind und hohen physikalischen Anforderungen hinsichtlich mechanischer Belastungen genügen müssen.
Dabei gilt es, das Ladekabel nicht zu beschädigen, da das Kabel sonst beim Gebrauch – Aufladen eines elektrischen Energiespeichers – eine erhebliche Gefahrenquelle für den Benutzer darstellt. Folglich werden, um das Ladekabel während des Transports zu schützen, dafür spezielle Behälter zur Aufbewahrung vorgesehen.
Aus der DE 4212207 A1 ist eine Leitungsvorrichtung für Kraftwagen bekannt, die in einem extra Gehäuse innerhalb eines Motorraums des Kraftwagens angeordnet ist. Darin wird ein Ladekabel aufbewahrt, das in Form einer Wendelleitung darin verstaut ist. Bei einer Entnahme des Ladekabels wird dieser gestreckt, wobei sich die Wendelleitung beziehungsweise das Ladekabel wie eine auseinander gedehnte Spiralfeder verhält, die sich bei Wegfall einer Zugkraft wieder in ihre Ausgangslage zurückzieht und damit das Ladekabel wieder in dem Gehäuse des Kraftwagens aufnimmt. Das offenbarte Ladekabel wird zusammen mit dem ihn aufnehmenden Behälter im vorderen Bereich des Kraftwagens, unmittelbar hinter dem Stoßfänger aufbewahrt. Dabei wird der Bauraum im Motorraum, unmittelbar hinter dem vorderen Stoßfänger, stark eingeschränkt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Kraftwagen mit einer Leitungseinrichtung derart weiter zu bilden, dass dessen Sicherheitsstandard verbessert wird.
Diese Aufgabe wird mittels eines Kraftwagens mit einer Leitungseinrichtung gelöst, welche die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Um bei einem Fußgänger im Falle eines Frontalaufpralls das Verletzungsrisiko zu minimieren, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Leitungseinrichtung auf einer Seite des Kraftwagens angeordnet ist. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass moderne Fahrzeuge im Frontbereich direkt hinter dem Stoßfänger des Kraftwagens eine so genannte „Knautschzone” aufweisen. Je größer dieser Bereich ist, desto größer ist dessen Energieabsorptionsvermögen. Somit ist es besonders vorteilhaft, die Leitungseinrichtung mit dem Behälter aus dem Bereich der Knautschzone zu verlegen. Dadurch wird eine erhebliche Vergrößerung einer Deformationszone des Kraftwagens im Frontalbereich ermöglicht und somit der Sicherheitsstandard des Kraftwagens erhöht.
Ein weiterer sicherheitstechnischer Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung – im seitlichen Bereich eines Kraftwagens – liegt darin begründet, dass bei einer fehlerhaften Bedienung des Kraftwagens, beispielsweise bei einer Entnahme der Leitung während eines Ladevorgangs des elektrischen Energiespeichers, der Benutzer nicht im unmittelbaren Gefahrenbereich des Kraftwagens positioniert ist, wenn der Kraftwagen fälschlicher Weise in Bewegung gerät.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Behälter für die Leitungseinrichtung gemäß der Erfindung aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt. Dadurch wirkt der Behälter wie ein Faradayscher-Käfig, wodurch er weitere elektrische Bauteile eines Kraftwagens vor der Ausstrahlung elektromagnetischer Wellen, die beim Aufladen des Kraftwagens auftreten können, abschirmt. Ein solcher Behälter ist insbesondere für Leitungseinrichtungen geeignet, bei denen die Leitung mehrere Windungen aufweist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Entnahme der Leitung beziehungsweise des Ladekabels über eine gemeinsame Öffnung des Behälters und Kraftwagens. Durch die gemeinsame Öffnung kann Platz und Material eingespart werden sowie die Entnahme der Leitung vereinfacht werden.
Die erfindungsgemäße Leitungseinrichtung eignet sich insbesondere für solche Kraftwagen, die als Elektro- oder Hybridkraftwagen konzipiert sind.
Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausführungsformen anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt:
1 eine skizzenhafte Darstellung einer Anordnung für eine Leitungseinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
In 1 ist ein Kraftwagen 10 gezeigt, wobei an einer Seite vor einem Heckbereich eine Leitungseinrichtungangeordnet ist.
Die Leitungseinrichtung umfasst eine Leitung 20, die einen elektrischen Energiespeicher 22 – hier als Kontaktstelle angedeutet – mit einer externen Ladestation – nicht gezeigt – verbindet. Die Verbindung der Leitung 20 mit der Ladestation erfolgt über eine Koppeleinheit 24, die an einem Ende der Leitung 20 der Leitungseinrichtung vorgesehen ist, das nicht mit dem elektrischen Energiespeicher 22 verbunden ist. Die Koppeleinheit 24 kann ein herkömmlicher Stecker sein.
Eine solche Leitungseinrichtung ist zweckmäßiger Weise in einer bevorzugten Ausführungsform fest mit einem elektrischen Energiespeicher 22 des Kraftwagens verbunden, wobei keine zusätzlich lösbaren Verbindungs- beziehungsweise Koppelelemente am elektrischen Energiespeicher 22 beziehungsweise bei der Leitung 20 vorgesehen werden müssen. Durch die feste Verbindung kann eine verlustarme Übertragung der elektrischen Energie gewährleistet werden.
In der in 1 dargestellten Ausführungsform der Leitungseinrichtung wird die Leitung 20, die als elektrisches Ladekabel ausgebildet ist, in einem Behälter 26 untergebracht. Der Behälter 26 ist an einer Seite im Heckbereich des Kraftwagens 10 angeordnet.
In der vorliegenden Ausführungsform weist der Kraftwagen 10 und der Behälter 26 eine gemeinsamen Öffnung 14 auf. Mittels einer Klappe 16 wird der Zugang zur gemeinsamen Öffnung 14 freigegeben.
Die benötigte Leitungslänge, die bis zum Koppeln an die externe Ladestation – nicht gezeigt – notwendig ist, wird über die Öffnung 14 heraus entnommen beziehungsweise verstaut. Das Koppeln der Leitung 20 mit der externen Ladestation erfolgt über die Koppeleinheit 24. Diese wird vorzugsweise fest an der Ladestation verankert, damit der Ladevorgang des elektrischen Energiespeichers 22 nicht durch zufälliges Berühren unterbrochen wird.
Nach erfolgtem Ladevorgang kann die Leitung 20 mühelos wieder in dem Kraftwagen 10 verstaut werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Koppeleinheit 24 beim Verstauen des Ladekabels 20 unmittelbar im Bereich der Kraftwagenöffnung 14 oder einer damit zu schließenden Klappe 16 angeordnet werden – hier nicht gezeigt. Vorzugsweise kann auf der Innenseite der schwenkbar angebrachten Klappe 16 eine Steckeinrichtung vorgesehen werden, in welche die Kontakte der Koppeleinrichtung 24 einführbar sind. Zum Ersten wird dadurch ein fester Halt der Koppeleinrichtung 24 während der Fahrt gewährleistet und zum Zweiten wird dem Benutzer beim Öffnen der Klappe 16 die Koppeleinrichtung 24 sofort zur Verfügung gestellt. Eine solche Anordnung ist ergonomisch und erhöht den Benutzungskomfort.
Besonders bevorzugt werden solche Leitungseinrichtungen in Kraftwagen 10 mit zumindest teilweise elektrischem Antrieb eingebaut.
Bezugszeichenliste

10: Kraftwagen
14: Öffnung
16: Klappe
20: Leitung
22: Energiespeicher
24: Koppeleinheit
26: Behälter

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 4212207 A1 [0004]

Claims

Kraftwagen (10) mit einer Leitungseinrichtung, die eine Leitung (20) umfasst, mittels welcher ein kraftwagenseitiger elektrischer Energiespeicher (22) an eine externe Ladestation anschließbar ist und einen Behälter (26), in dem zumindest die Leitung (20) aufnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungseinrichtung auf einer Seite des Kraftwagens (10) angeordnet ist.
Kraftwagen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (26) aus elektrisch leitendem Material hergestellt ist.
Kraftwagen (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (20) durch eine, mit dem an einer Seite des Heckbereichs des Kraftwagens (10) gemeinsame Öffnung (14) des Behälters (26) zu einer externen Ladestation herausführbar ist
Kraftwagen (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftwagen (10) ein Elektro- oder Hybridkraftwagen ist.