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Die Erfindung betrifft ein Aufsatz-Haushaltskleingerät mit einer elektrischen Schnittstelle und mindestens einen an die Schnittstelle angeschlossenen Verbraucher. Die Erfindung betrifft ferner ein Betriebsgerät zum Betreiben eines darauf aufgesetzten Aufsatz-Haushaltskleingeräts. Die Erfindung betrifft auch ein System mit dem Aufsatz-Haushaltskleingerät und dem Betriebsgerät.
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Beispielsweise aus
DE 103 43 011 A1 ,
DE 10 2005 022 352 A1 und
DE 10 2006 017 800 A1 ist eine Leistungsübertragung von einer Energieübertragungszone eines Betriebsgeräts auf ein Aufsatzgerät mittels einer transformatorischen Kopplung bekannt. Unter einer transformatorischen Kopplung wird dabei die Kopplung einer Spule des Betriebsgeräts und einer Spule des Aufsatzgeräts über ein magnetisches Wechselfeld verstanden, welches von der Spule des Betriebsgeräts erzeugt und von der Spule des Aufsatzgeräts abgegriffen wird. In der Spule des Aufsatzgeräts wird mittels des magnetischen Wechselfelds eine Induktionsspannung erzeugt, die zum Betrieb des Aufsatzgeräts verwendet werden kann. Die Spulen können auch als zwei Hälften eines trennbaren Transformators angesehen werden, weshalb diese Art von Kopplung und Leistungsübertragung auch ”transformatorische Kopplung” genannt wird.
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JP 2003284264 A zeigt ein kontaktloses Leistungsspeisungssystem, bei dem zur Detektion des Aufsatzgeräts über eine Signalerzeugungsvorrichtung des Aufsatzgeräts, die einen Schwingkreis aufweist, Signale an eine gegenüberliegende Signalempfangsschaltung des Betriebsgeräts übertragen werden.
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EP 1 212 925 B1 betrifft eine Induktionserwärmungsvorrichtung, die eine Komponente zum Erzeugen eines Magnetfeldes zur Erwärmung eines Objektes, eine Steuerschaltung, die funktional mit der Erzeugungskomponente zum wahlweisen Betrieb von dieser gekoppelt ist, und eine Empfangsschaltung zum Empfangen gespeicherter Informationen von einem RFID-Etikett enthält, das dem Objekt zugeordnet ist.
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WO 2007/107888 A2 betrifft ein Speisenzubereitungssystem, das eine kontaktlose Leistungsversorgung zum Speisen eines Gargeräts umfasst. Das Speisenzubereitungssystem umfasst ein Kommunikationssystem zum Ermöglichen einer Kommunikation zwischen einem Speisenzubereitungsgerät und dem System. Das Gerät überträgt eine Kennung an das System. Falls das Gerät keine Kennung aufweist, versucht das System die Art von Gerät aus einer Charakterisierung des Leistungsverbrauchs durch das Gerät zu bestimmen.
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DE 10 2006 017 801 A1 betrifft eine Energieversorgungseinheit, umfassend eine Primärenergieübertragungseinheit mit einem Übertragungsbereich, welche in drahtlosem Zusammenwirken mit einer im Übertragungsbereich und vom Übertragungsbereich trennbaren Sekundärenergieempfangseinheit zur Versorgung eines Energieverbrauchers mit Energie vorgesehen ist. Die Energieversorgungseinheit weist eine Erkennungseinheit auf, die dazu vorgesehen ist, ein Vorhandensein eines von der Sekundärenergieempfangseinheit unterschiedlichen Gegenstands in den Übertragungsbereich zu erkennen.
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EP 1 708 545 A2 betrifft ein Induktionsheizgerät mit einem Induktor zur Übertragung von Heizenergie mittels einer Heizschwingung auf ein zu erwärmendes Heizelement. Das Induktionsheizgerät umfasst eine Steuereinheit, die zur Verwendung des Induktors als Antenne zur Übertragung eines von der Heizschwingung verschiedenen Informationssignals vorgesehen ist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu beseitigen und insbesondere ein preiswertes, aber funktional uneingeschränkt betreibbares Aufsatz-Haushaltskleingerät bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Aufsatz-Haushaltskleingerät, aufweisend eine elektrische Schnittstelle und mindestens einen an die Schnittstelle angeschlossenen Verbraucher sowie aufweisend eine Identifikationseinrichtung zum Bereitstellen von das Aufsatz-Haushaltskleingerät identifizierenden Daten (”Identifikationsdaten”).
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Ein Aufsatz-Haushaltskleingerät ist insbesondere ein Haushaltskleingerät, das dazu eingerichtet ist, zu seinem Betrieb auf ein Betriebsgerät aufgesetzt zu werden. Das Aufsatz-Haushaltskleingerät ist im Gegensatz zu herkömmlichen Haushaltskleingeräten typischerweise nicht eigenständig an eine Netzversorgung anschließbar. Vielmehr weist das Aufsatz-Haushaltskleingerät die elektrische Schnittstelle auf, welche mit einer passenden elektrischen Schnittstelle des Betriebsgeräts koppelbar ist, so dass Energie von der elektrischen Schnittstelle des Betriebsgeräts auf die elektrische Schnittstelle des Aufsatz-Haushaltskleingeräts zu dessen Betrieb, auch Leistungsbetrieb, übertragbar ist. Das Aufsatz-Haushaltskleingerät ist somit ein elektrisch betreibbares Haushaltsgerät. Die elektrische Schnittstelle kann eine drahtlose oder drahtgebundene elektrische Schnittstelle sein.
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Unter einem Haushaltskleingerät kann insbesondere ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Küchengerät, verstanden werden, welches von einer Person transportierbar ist. Ein Haushaltskleingerät kann z. B. eine Kaffeemaschine (einschließlich Espressomaschine), eine Küchenmaschine, eine Saftpresse, ein Toaster, eine Friteuse und/oder ein Wasserkocher usw. sein.
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Der an die Schnittstelle angeschlossene mindestens eine Verbraucher kann beispielsweise eine Steuereinheit (Elektronik), ein Heizelement, einen Motor, eine Lampe, einen Tongeber usw. umfassen.
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Die Identifikationseinrichtung kann insbesondere einen Speicher umfassen, alternativ z. B. einen Barcode. Der Speicher kann beispielsweise fernauslesbar sein und seinen gespeicherten Inhalt oder einen Teil davon, einschließlich der Identifikationsdaten, auf Anfrage eines externen Geräts kommunizieren. Der Speicher kann alternativ oder zusätzlich seinen gespeicherten Inhalt oder einen Teil davon aktiv kommunizieren. Dadurch ist die Art des Aufsatz-Haushaltskleingeräts und ggf. sogar das individuelle Aufsatz-Haushaltskleingerät eindeutig identifizierbar. Die Identifikationsdaten können beispielsweise für eine Geräteerkennung an dem Betriebsgerät verwendet werden, z. B. um das Aufsatz-Haushaltskleingerät einer bestimmten Energieübertragungszone des Betriebsgeräts zuordnen zu können.
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Die Identifikationsdaten können beispielweise eine für die Art des Aufsatz-Haushaltskleingeräts oder für das individuelle Aufsatz-Haushaltskleingerät eindeutige Kennung (”Identcode”) umfassen. Die Identifikationsdaten können aber auch Leistungsdaten oder andere Daten sein, welche die Art des Aufsatz-Haushaltskleingeräts indirekt identifizieren, z. B. eine Herstellerkennung, Leistungsdaten, Informationen über einen Funktionsumfang usw.
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Der Speicher kann z. B. ein fest verdrahteter Speicher sein, insbesondere eine RFID-Marke. Alternativ oder zusätzlich kann der Speicher ein elektronischer Festwertspeicher (ROM) oder ein elektronischer wiederbeschreibbarer Speicher, insbesondere ein EPROM, speziell ein EEPROM, sein, welcher insbesondere mit einer Kommunikationseinrichtung (Sender und/oder Empfänger) des Aufsatz-Haushaltskleingeräts gekoppelt ist, z. B. mit einer Antenne oder einer transformatorisch arbeitenden Spule.
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An dem Aufsatz-Haushaltskleingerät (als solchem oder selbst) ist kein vollfunktionaler Betrieb einstellbar. In anderen Worten weist das Aufsatz-Haushaltskleingerät eine reduzierte oder sogar fehlende Bedienoberfläche auf, welche selbst keinen vollfunktionalen Betrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts ermöglicht. Folglich ist ein Betrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts in seinem vollen Funktionsumfang nur über das das Aufsatz-Haushaltskleingerät versorgende oder betreibende Betriebsgerät möglich. Die Bedien-'Intelligenz' verlagert sich von dem Aufsatz-Haushaltskleingerät in das Betriebsgerät. Durch den Wegfall von Bedienelementen und ggf. einer Anzeigeeinheit kann das Aufsatz-Haushaltskleingerät erheblich einfacher ausgebildet und preiswerter sein als ein den vollen Funktionsumfang eigenständig bereitstellendes Aufsatz-Haushaltskleingerät. Ein Bedienkomfort und auch ein Bedienumfang können sogar erhöht werden, da das Betriebsgerät typischerweise eine größere, funktional erweiterte und hochwertigere Bedienoberfläche aufweisen kann als ein Aufsatz-Haushaltskleingerät. Auch ist eine Bedienposition der Bedienoberfläche an dem Betriebsgerät typischerweise ergonomisch günstiger und günstiger erreichbar als eine Bedienoberfläche oder Bedienelemente des Aufsatz-Haushaltskleingeräts, insbesondere falls dieses auf einer hinteren Energieübertragungszone des Betriebsgeräts aufgesetzt ist. Auch wird eine einheitlichere Bedienerführung für verschiedene Aufsatz-Haushaltskleingeräte ermöglicht.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass das Aufsatz-Haushaltskleingerät einen Satz mit mindestens einem Bedienelement aufweist, wobei eine Bedienung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts mittels dieses Satzes einen (nur) funktional eingeschränkten Betrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts ermöglicht. Folglich kann auch hier der volle Funktionsumfang des Aufsatz-Haushaltskleingeräts durch die an ihm vorhandenen Bedienelemente nicht vollständig abgerufen werden. Die vorhandenen Bedienelemente erlauben insbesondere einen nur rudimentären und zudem redundanten Betrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Aufsatz-Haushaltskleingerät als ein Bedienelement nur einen Ein/Aus-Schalter aufweist. Das Aufsatz-Haushaltskleingerät kann so besonders einfach und kompakt ausgebildet sein. Das Vorhandensein des Ein/Aus-Schalters ermöglicht im ausgeschalteten Zustand ein Aufsetzen des Aufsatz-Haushaltskleingeräts auf eine Energieübertragungszone des Betriebsgeräts, ohne dass das Aufsatz-Haushaltskleingerät aktiviert wird. Sämtliche anderen Funktionsparameter des Aufsatz-Haushaltskleingeräts können an dem Betriebsgerät eingestellt werden. Die Bedienung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts für den laufenden Betrieb ist vollständig auf das Betriebsgerät übergegangen.
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Alternativ kann auch auf den Ein/Aus-Schalter verzichtet werden, oder es können noch weitere Bedienelemente vorhanden sein. Die durch die weiteren Bedienelemente einstellbaren Funktionsparameter können insbesondere auch an dem Betriebsgerät einstellbar sein (redundante Bedienerführung).
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Aufsatz-Haushaltskleingerät ferner aufweist: eine an die Schnittstelle angeschlossene Steuereinheit zum Steuern des mindestens einen Verbrauchers und eine mit der Steuereinheit funktional verbundene Empfangseinrichtung (Empfänger) zum Empfangen zumindest von externen Steuerdaten für die Steuereinheit. Dadurch kann das Basisgerät zumindest eine Benutzerführung übernehmen, die zu dem Betrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts notwendigen Funktionsparameter ermitteln und entsprechende Steuergrößen an die Steuereinheit des Aufsatz-Haushaltskleingeräts übermitteln. So kann auf eine aufwändige und teure Bedienoberfläche an dem Aufsatz-Haushaltskleingerät verzichtet werden, während gleichzeitig das Betriebsgerät von einer vollständigen Steuerung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts entlastet wird.
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Das Aufsatz-Haushaltskleingerät kann auch eine Sendeeinrichtung (Sender) zum Aussenden von Daten, insbesondere einer Kennung, anderer gespeicherter Daten und/oder von Sensordaten usw. aufweisen. Die Empfangseinrichtung und die Sendeeinrichtung können als eine kombinierte Sende-/Empfangseinrichtung (Transceiver) ausgestaltet sein.
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Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die elektrische Schnittstelle eine (sekundärseitige) Transformatorhälfte zum Abgriff von Energie aus einem magnetischen Wechselfeld aufweist. Dadurch kann Energie zum Betreiben des Aufsatz-Haushaltskleingeräts drahtlos mittels einer transformatorischen Kopplung von dem Betriebsgerät auf das Aufsatz-Haushaltskleingerät übertragen werden. Das Betriebsgerät weist an zumindest einer seiner Energieübertragungszonen eine passende (primärseitige) Transformatorhälfte auf.
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Alternativ kann die elektrische Schnittstelle eine drahtgebundene elektrische Schnittstelle sein, z. B. in Form einer drehbaren (konzentrischen) Steckverbindung.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass in der Identifikationseinrichtung mindestens ein Funktionsparametersatz gespeichert ist. Dieser Funktionsparametersatz kann zusammen mit der Kennung bereitgestellt werden und ertüchtigt das Betriebsgerät dazu, den ausgelesenen Funktionsparametersatz einem Nutzer zur Auswahl anzubieten. Ein ausgewählter Wert des Funktionsparametersatzes kann dann von dem Betriebsgerät zum Betreiben des Aufsatz-Haushaltskleingeräts verwendet werden, oder der ausgewählte Wert kann an eine Steuereinheit des Aufsatz-Haushaltskleingeräts übertragen werden. Diese Ausgestaltung ermöglicht einen vollfunktionalen Betrieb auch von dem Betriebsgerät zunächst unbekannten Aufsatz-Haushaltskleingeräten.
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Alternativ überträgt das Aufsatz-Haushaltskleingerät nur die Kennung auf das Betriebsgerät, und in dem Betriebsgerät ist der mindestens eine Funktionsparametersatz für das anhand seiner Kennung erkannte Aufsatz-Haushaltskleingerät (vor)gespeichert. Beispielsweise können in dem Betriebsgerät die Funktionsparametersätze verschiedener Aufsatz-Haushaltskleingeräte, z. B. eines oder mehrerer bestimmter Hersteller, abgespeichert sein.
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Ein Funktionsparametersatz umfasst insbesondere eine Gruppe von Funktionswerten eines zugehörigen nutzereinstellbaren Funktionsparameters. Beispiele für Funktionsparametersätze umfassen einen Bräunungsgrad und eine zugehörige Heizdauer eines Toasters, einen Mahlgrad eines Mahlwerks, eine Wassermenge einer Espressomaschine, eine Drehgeschwindigkeit einer Küchenmaschine, eine Endtemperatur eines Wasserkochers usw.
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Es ist auch eine Ausgestaltung, dass in der Identifikationseinrichtung mindestens eine zu einem Funktionsparametersatz gehörige grafische Repräsentation gespeichert ist. Die grafische Repräsentation kann insbesondere eine Art einer grafischen Darstellung des zugehörigen Funktionsparametersatzes umfassen, z. B. ein Balkengrafik. Dadurch kann eine grundsätzlich einheitliche Anzeige an verschiedenartigen Betriebsgeräten vorgegeben werden, was eine einheitliche Benutzerführung erleichtert. Dabei kann das Betriebsgerät den Funktionsparametersatz dennoch nutzerfreundlicher darstellen als es typischerweise an dem Aufsatz-Haushaltskleingerät möglich ist, z. B. größer, mit einer höheren Auflösung und/oder farbig usw.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass das Aufsatz-Haushaltskleingerät eine Anzeigeeinheit sowie eine Empfangseinrichtung zum Empfangen von Grafikdaten für die Anzeigeeinheit aufweist. Das Aufsatz-Haushaltskleingerät kann also eine Anzeigeeinheit aufweisen, jedoch auf eine Grafikberechnung verzichten, welche an dem Betriebsgerät durchgeführt und auf das Aufsatz-Haushaltskleingerät übertragen wird. Dies ergibt ebenfalls ein vereinfachtes Aufsatz-Haushaltskleingerät.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Betriebsgerät, welches zum Betreiben eines Aufsatz-Haushaltskleingerät wie oben beschrieben eingerichtet ist.
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Es ist eine Weiterbildung, dass das Betriebsgerät eine elektrische Schnittstelle zum Speisen der elektrischen Schnittstelle eines aufgesetzten Aufsatz-Haushaltskleingeräts, eine Empfangseinrichtung zum Empfangen von Daten der Identifikationseinrichtung mindestens eines aufgesetzten Aufsatz-Haushaltskleingeräts, einen Speicher zum Speichern eines vollständigen Funktionsparametersatzes mindestens eines Aufsatz-Haushaltskleingeräts und eine Steuereinheit zum Ansteuern der elektrischen Schnittstelle des Betriebsgeräts auf der Grundlage eines erkannten Aufsatz-Haushaltskleingeräts und des gespeicherten vollständigen Funktionsparametersatzes aufweist.
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Es ist noch eine Weiterbildung, dass das Betriebsgerät eine elektrische Sendeeinrichtung zum Senden von Daten zu mindestens einem aufgesetzten Aufsatz-Haushaltskleingerät aufweist, z. B. von Steuerdaten für eine Steuerereinrichtung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts. Die Sendeeinrichtung und die Empfangseinrichtung können auch eine kombinierte Sende-/Empfangseinrichtung sein.
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Der Speicher kann insbesondere ein wiederbeschreibbarer Speicher (RAM, EPROM usw.) sein, welcher aktuell von einem aufgesetzten Aufsatz-Haushaltskleingerät oder unabhängig davon (z. B. während einer Herstellung oder von einem externen Server oder aus dem Internet usw.) befüllbar ist.
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Das Betriebsgerät kann auch eine Kommunikationsschnittstelle zum Abrufen von Parametersätzen von Aufsatz-Haushaltskleingeräten von einem externen Server aufweisen, z. B. eine Internetschnittstelle. So können die Parametersätze oder die Aufsatz-Haushaltskleingeräte aktuell gehalten werden.
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Das Betriebsgerät kann ferner wie oben beschrieben weiter ausgestaltet sein.
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Die Aufgabe wird zudem gelöst durch ein System aus einem Betriebsgerät wie oben beschrieben und mindestens einem Aufsatz-Haushaltskleingerät wie oben beschrieben.
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Die Erfindung kann beispielsweise folgende Ausgestaltungen umfassen:
- a) Ein transformatorisch mit Energie speisbares Aufsatz-Haushaltskleingerät (z. B. ein Toaster) wird auf eine passende elektrische Schnittstelle oder Energieübertragungszone (Kochzone, Arbeitszone) eines Betriebsgeräts aufgesetzt. Die elektrische Schnittstelle überträgt zunächst eine Energiemenge transformatorisch auf das Aufsatz-Haushaltskleingerät, welche ausreicht, die Identifikationseinrichtung zu betreiben bzw. zu aktivieren, jedoch noch nicht für einen Leistungsbetrieb. Daraufhin sendet das Aufsatz-Haushaltskleingerät seine durch die Identifikationseinrichtung bereitgestellte Kennung oder 'Identcode' an das Betriebsgerät, oder die Kennung wird von dem Betriebsgerät abgefragt. Das Betriebsgerät findet für das so erkannte Aufsatz-Haushaltskleingerät einen Funktionsparametersatz (z. B. einen Bräunungsgrad in Stufen von [1 bis 5] mit entsprechenden Heizdauern [1 min 30 s/2 m/2 min 30 s/3 min/3 min 30 s]; ein Auftauen in [0,1] bzw. ein/aus mit einer Heizdauer von 4 m und ein Aufwärmen in [0,1] bzw. ein/aus mit einer Heizdauer von 1 m, jeweils bei einer Heizleistung von 300 Watt) und stellt daraufhin die Bedienoberfläche für diese Energieübertragungszone so um, dass ein Benutzer Werte des Funktionsparametersatzes einstellen kann (z. B. einen Bräunungsgrad '4'). Nach einer Aktivierung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts an der Bedienoberfläche des Betriebsgeräts durch den Nutzer überträgt das Betriebsgerät im Leistungsbetrieb soviel Energie (z. B. 300 Watt für 3 min) auf das Aufsatz-Haushaltskleingerät wie zum Erreichen des eingestellten Werts des Funktionsparametersatzes (des Bräunungsgrads '4') nötig ist.
- b) Ein mit einer Sensorik ausgerüstetes Aufsatz-Haushaltskleingerät (z. B. ein Wasserkocher mit einem Temperatursensor) wird auf ein Betriebsgerät aufgesetzt und von dem Betriebsgerät erkannt. Ein Benutzer stellt an der Bedienoberfläche des Betriebsgeräts einen Soll-Wert eines Funktionsparametersatzes des Aufsatz-Haushaltskleingeräts (z. B. eine Einstellung ”Teewasser”, was einer Soll-Wassertemperatur von ca. 80°C entspricht) abfühlbaren Wert (ein, welcher mit einem von der Sensorik z. B. einer gemessenen Temperatur) vergleichbar ist. Nach einer Aktivierung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts durch den Nutzer überträgt das Betriebsgerät Energie für den Leistungsbetrieb auf das Aufsatz-Haushaltskleingerät und empfängt von dem Aufsatz-Haushaltskleingerät laufend Sensordaten. Stellt das Betriebsgerät fest, dass die gemessenen Sensordaten (Istwerte) den (direkt oder indirekt) eingestellten Sollwert erreicht oder überschritten haben, beendet das Betriebsgerät die Zufuhr einer zum Leistungsbetrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts benötigten Energie.
- c) Ein mit einer Steuereinheit ausgerüstetes Aufsatz-Haushaltskleingerät (z. B. eine Küchenmaschine) wird auf eine passende Energieübertragungszone eines Betriebsgeräts aufgesetzt und von dem Betriebsgerät erkannt. Ein Benutzer stellt an der Bedienoberfläche des Betriebsgeräts einen Wert eines Funktionsparametersatzes des Aufsatz-Haushaltskleingeräts ein (z. B. eine Drehgeschwindigkeit eines Messerwerks). Nach einer Aktivierung des Aufsatz-Haushaltskleingeräts durch den Nutzer überträgt das Betriebsgerät sowohl Steuerdaten an die Steuereinheit des Aufsatz-Haushaltskleingeräts (z. B. Steuerdaten, welche die Steuereinheit anweisen, das Messerwerk mit der eingestellten Drehgeschwindigkeit zu betreiben) als auch transformatorisch die für einen Leistungsbetrieb des Aufsatz-Haushaltskleingeräts (z. B. bei dieser Drehgeschwindigkeit) notwendige Energie. Das Aufsatz-Haushaltskleingerät wird so lange betrieben, bis es durch einen Nutzer ausgeschaltet wird. Ein Nutzer kann einen Wert des Funktionsparametersatzes an der Bedienoberfläche des Betriebsgeräts während des laufenden Betriebs ändern (z. B. eine Drehgeschwindigkeit vergrößern oder verkleinern).
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Die Merkmale der beschriebenen Weiterbildungen können auch gemischt werden, z. B. kann ein Aufsatz-Haushaltskleingerät sowohl eine Steuereinheit als auch eine Sensorik aufweisen.
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In den folgenden Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels schematisch genauer beschrieben. Dabei können zur Übersichtlichkeit gleiche oder gleichwirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen sein.
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1 zeigt ein System aus einem Betriebsgerät zum Betreiben eines Aufsatzgeräts mittels transformatorischer Energieübertragung und einem auf dem Betriebsgerät angeordneten Aufsatz-Haushaltskleingerät;
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2 zeigt eine Skizze einer vereinfachten Regelstruktur des Systems aus 1;
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3 zeigt in einer Schnittdarstellung das Betriebsgerät und das Aufsatz-Haushaltskleingerät mit einer konstruktiven Ausgestaltung von Transformatorhälften eines trennbaren Transformators.
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1 zeigt ein Aufsatz-Haushaltskleingerät in Form eines intelligenten Wasserkochers 101, der einen elektrischen Verbraucher darstellt. Der Wasserkocher 101 weist einen Grundkörper 102 und eine Sekundärspule oder Leistungsempfangsspule 114 auf. Der Wasserkocher 101 ist zum Betrieb auf einer Oberfläche einer Arbeitsplatte 105 eines Betriebsgeräts 106 angeordnet. Unter der Arbeitsplatte 105 ist eine Basisstation 107 montiert. Diese weist ein Gehäuse 108 mit einer Primärspule oder Leistungsübertragungsspule 111 und einer Stromerzeugungseinheit 112 zur Versorgung der Leistungsübertragungsspule 111 mit einem Wechselstrom auf. Die Stromerzeugungseinheit 112 ist in diesem Ausführungsbeispiel als Wechselrichter ausgebildet. Die Leistungsübertragungsspule 111 ist in Form einer ebenen Spiralwicklung gewickelt. Beim Betrieb der Basisstation 107 und des Wasserkochers 101 wird die Leistungsübertragungsspule 111 mit dem Wechselstrom gespeist und erzeugt ein magnetisches Wechselfeld. Mittels eines Feldflusses dieses Wechselfelds überträgt die Leistungsübertragungsspule 111 durch Induktion Energie auf die Leistungsempfangsspule 114, welche an einer auf der Oberfläche der Arbeitsplatte 105 gezeichneten Energieübertragungszone 113a angeordnet ist. An einer benachbarten Energieübertragungszone 113b ist kein Aufsatzgerät angeordnet. Die Energieübertragungszonen 113a und 113b sind mittels einer jeweiligen Linie 115a, 115b auf der Arbeitsplatte 105 eingezeichnet.
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Die Leistungsempfangsspule 114 ist als eine ebene Spiralwicklung ausgebildet. In der Leistungsempfangsspule 114 wird durch den magnetischen Feldfluss eine Induktionsspannung induziert, die als Betriebsspannung für einen Betrieb des Wasserkochers 101 genutzt wird. Der Wasserkocher 101 kann von der Energieübertragungszone 113 durch Abheben oder seitliches Verschieben entfernt werden, wodurch die Leistungsempfangsspule 114 von der Leistungsübertragungsspule 111 getrennt wird. An die Energieübertragungszone 113 können dann weitere Aufsatzgeräte gebracht werden, wie z. B. ein elektrisch angetriebenes Gargeschirr oder ein anderes Haushaltskleingerät, beispielsweise eine Kaffeemaschine, ein Mixer, eine Friteuse, ein Toaster, usw., die jeweils eine oder mehrere Leistungsempfangsspulen aufweisen und von einem drahtlosem Zusammenwirken der jeweiligen Leistungsempfangsspule mit der Leistungsübertragungsspule 111 (”transformatorische Kopplung”) eine Betriebsenergie beziehen.
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In der Arbeitsplatte 105 ist ferner ein Bedienfeld 104 in Form eines berührungsempfindlichen Bildschirms eingelassen. Mittels des Bedienfelds 104 kann ein Nutzer Werte mindestens eines Funktionsparameters bzw. eines Funktionsparametersatzes zur Steuerung eines auf einer der Energieübertragungszonen 113a, 113b abgestellten Aufsatzgeräts, z. B. des Wasserkochers 101, eingeben oder einstellen. Auf dieser Grundlage dieser Werte kann eine Steuereinheit 110 des Betriebsgeräts 106 den Wasserkocher 101 betreiben, beispielsweise durch eine entsprechende Einstellung eines Stroms (Stromhöhe, Bestromungsdauer usw.) durch die Leistungsübertragungsspule 111.
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Der Wasserkocher 101 ist mit einer Datenverarbeitungseinheit in Form einer integrierten Schaltung 116 zur Verarbeitung von Daten und zur Ausgabe von Daten an einen Sender ausgerüstet. An einen Eingang der Datenverarbeitungseinheit 116 ist ein Temperatursensor 127 zur Bestimmung einer Temperatur am Wasserkocher 101 angeschlossen. Die Datenverarbeitungseinheit 116 fühlt den Temperatursensor 127 zyklisch ab, verarbeitet die abgefühlten Temperatursignale in eine vorbestimmte Daten- und Protokollstruktur und übermittelt die so verarbeiteten Temperaturdaten an einen Sender. Der Sender verfügt über einen Modulator und eine nachgeschaltete Datenübertragungsspule (nicht eingezeichnet). Als Datenübertragungsspule dient hier eine von der Leistungsempfangsspule 114 separate Signalwicklung. Die von der Datenübertragungsspule ausgestrahlten Datensignale werden von einer Datenempfangsspule des Betriebsgeräts 106 aufgenommen (nicht gezeigt), in einem nicht eingezeichneten Demodulator des Betriebsgeräts 106 demoduliert und an die Steuereinheit 110 des Betriebsgeräts 106 weitergeleitet. Unter anderem mittels der Temperaturdaten steuert oder regelt die Steuereinheit (”Herdelektronik”) 110, die hier einen Mikrocontroller umfasst, die Stromerzeugungseinheit 112.
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Zwar sind an dem Betriebsgerät nur zwei Energieübertragungszonen 113a, 113b gezeigt, jedoch sind auch mehr Energieübertragungszonen realisierbar, insbesondere vier oder fünf Energieübertragungszonen (siehe auch 4). Der Abstand zweier Basisstationen 107 und damit zweier Energieübertragungszonen 113a, 113b beträgt beispielhaft mindestens 40 cm. Der Abstand wird als seitliche Entfernung von Zentrum zu Zentrum der Basisstationen 107 gemessen. Der Wasserkocher 101 ist hier seitlich zentriert auf der Energieübertragungszone 113a bzw. Basisstation 107 abgesetzt gezeigt, also ohne einen seitlichen Versatz.
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2 zeigt eine Skizze einer vereinfachten Regelstruktur eines Systems aus einem intelligenten Wasserkocher 201 und einem Betriebsgerät 206.
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Der intelligente Wasserkocher 201 weist einen Grundkörper 202 auf, der durch einen Boden 220 nach unten abgeschlossen wird und in den Wasser 221 eingefüllt werden kann. An einer Unterseite des Bodens 220 verläuft eine Heizbahn 222 in Form einer verschlungenen Widerstandsdickschicht-Bahn, welche bei einer Bestromung aufgeheizt wird und so den Boden 220 zur Erwärmung des Wassers 221 aufwärmt. Zu ihrer Stromversorgung ist die Heizbahn 222 mit einer Leistungsempfangsspule 214 in Form einer spiralförmig ausgebildeten Sekundärwindung verbunden und stellt deren Last dar. Von der Leistungsempfangsspule 214 wird auch eine elektrische Leistung zur Versorgung einer Elektronik 223 abgezweigt. Dazu weist die Elektronik 223 einen Schaltregler 224 auf, welcher die von der Leistungsempfangsspule 214 ausgegebene Leistungswechselspannung in eine Niedervoltgleichspannung umwandelt. Mittels der Niedervoltgleichspannung werden die übrigen Teile der Elektronik 223 betrieben, von denen hier eine analoge Messelektronik 225, eine Datenverarbeitungseinheit in Form einer integrierten Schaltung 216 und ein Modulator 226 eingezeichnet sind. Mittels der analogen Messelektronik 225 werden Messsignale eines an der Unterseite des Bodens angebrachten Temperatursensors 227 abgefühlt.
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Die analoge Messelektronik 225 ist ausgangsseitig mit einer Eingangsseite der Datenverarbeitungseinheit 216 verbunden, so dass Temperaturdaten von der analogen Messelektronik 225 an die Datenverarbeitungseinheit 216 zur folgenden Verarbeitung weitergeleitet werden. Zur Verarbeitung der von der Messelektronik 225 analog übermittelten Temperaturdaten weist die Datenverarbeitungseinheit 216 einen A/D-Wandler (o. Abb.) auf. In der Datenverarbeitungseinheit 216 werden die von der analogen Messelektronik 225 gelieferten digitalen ”Rohdaten” in ein zur Kommunikation mit dem Betriebsgerät 206 kompatibles Format umformatiert. Insbesondere werden Rohdaten in ein vorbestimmtes Datenformat und Protokollformat umgewandelt. Die formatierten Messdaten werden von der Datenverarbeitungseinheit 216 dann zyklisch, z. B. alle 10 ms, an den Modulator 226 weitergeleitet, wo sie auf ein Trägersignal aufmoduliert werden, um danach vom Modulator 226 über eine Datenübertragungsspule 228 an das Betriebsgerät 206 übermittelt zu werden. Das Trägersignal weist hier eine Trägerfrequenz von nicht mehr als 40 MHz auf.
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Die Datenübertragungsspule 228 ist als eine parallel zum Boden 220 verlaufende Signalwindung ausgestaltet. Es können aber auch andere Messdaten von der Datenverarbeitungseinheit 216 verarbeitet und an den Modulator 226 weitergeleitet werden, wie ein Messsignal einer sekundärseitigen Leistungsspannung. Es können auch noch andere Daten von der Datenverarbeitungseinheit 216 gespeichert, verarbeitet und/oder an den Modulator 226 weitergeleitet werden, wie Identifikationsdaten (Identcode usw.) und Betriebsdaten (aktuelle Sensordaten usw.), und zwar zyklisch oder – bei einer bidirektionalen Kommunikation – auf Abfrage.
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Das Betriebsgerät 206 weist eine Datenempfangsspule 229 auf, die ebenfalls als Signalwindung ausgestaltet ist, welche im Wesentlichen der Signalwindung der Datenübertragungsspule 228 des Wasserkochers 201 gegenüberliegt. Die Datenempfangsspule 229 empfängt das von der Datenübertragungsspule 228 ausgestrahlte modulierte Trägersignal und leitet es an einen Demodulator 230 weiter, in welchem die auf das Trägersignal aufmodulierten Daten extrahiert und wieder als lesbare digitale Daten ausgegeben werden. Somit liegen nun sowohl die von der analogen Messelektronik 225 abgefühlten Daten als auch von der Datenverarbeitungseinheit 216 mitgelieferte Identifikationsdaten und Betriebsdaten im Betriebsgerät 206 vor. Diese Daten werden in einer Steuereinheit (”Herdelektronik”) 210 weiterverarbeitet und zum Betrieb des Wasserkochers 201 ausgewertet.
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Aufgrund der spulenartigen Ausgestaltung und gegenüberliegenden Anordnung von Datenübertragungsspule 228 und Datenempfangsspule 229 wird eine Nahfeld-Datenübertragung erreicht, welche nicht signifikant seitlich abstrahlt und somit von anderen Empfängern an anderen Energieübertragungszonen nicht aufgenommen wird. Dadurch wird ein Übersprechen verhindert und eine eindeutige Zuordnung von Wasserkocher 201 und Betriebsgerät 206 nur aufgrund der Datenübermittlung als solches und ohne andere Mittel erreicht. Zur Einhaltung der eindeutigen Zuordnung ist die (seitliche) Reichweite der Datenübermittlung auf maximal einen halben kleinsten Abstand zwischen den Basisstationen begrenzt.
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Die Identifikationsdaten können eine Kennung umfassen. Mittels der Steuereinheit 210 wird nachgeprüft, ob für diese Kennung in einem elektronischen Speicher 210a der Steuereinheit 210 weitere Informationen abgespeichert sind (z. B. in einer Nachschlagetabelle), insbesondere ein Funktionsparametersatz mit mindestens einem Funktionsparameter (mit jeweils mindestens zwei zugehörigen Parameterwerten). Der Speicher 210a ist hier ein EEPROM. Mittels des Funktionsparametersatzes und ggf. weiterer Informationen, z. B. über eine grafische Darstellung, kann die Steuereinheit 210 ein Bedienfeld 204 zur nutzerbasierten Auswahl (Einstellung oder Eingabe) von Werten des Parametersatzes für den Wasserkocher 201 einrichten. So kann die Steuereinheit 210 das Bedienfeld 204 dergestalt einrichten, dass ein Nutzer darüber eine Auswahl über eine (Soll-)Wassertemperatur als dem Funktionsparameter erhält. Diese Sollwerte können z. B. 'Teewasser' bzw. 80°C, 'Kaffeewasser' bzw. 90°C oder 'kochendes Wasser' bzw. 100°C) lauten. Dieser Funktionsparametersatz kann auch weitere zum Betrieb des Wasserkochers 201 benötigte Betriebsparameter (z. B. eine Nenn-Steuerspannung für die Stromerzeugungseinheit 212) umfassen. Der Funktionsparametersatz kann somit von einem Nutzer auswählbare Funktionsparameter und/oder durch das Aufsatzgerät vorgegebene Funktionsparameter umfassen.
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Der Wasserkocher 201 benötigt folglich selbst kein Bedienelement zum Einstellen einer Wassertemperatur mehr, welches bei herkömmlichen Geräten häufig über einen Drehknebel realisiert ist. Der Wasserkocher 201 kann somit preiswerter und kompakter ausgeführt sein als ein herkömmlicher Wasserkocher. Das Betriebsgerät 206 benötigt für den Betrieb des Wasserkochers 201 keine zusätzlichen Bedienelemente. Aufgrund der Sensorik des Wasserkochers 201 und der ”Intelligenz” oder Logik des Betriebsgeräts 206 ist eine weit genauere Einstellung der Wassertemperatur möglich als bei einem herkömmliche Wasserkocher.
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Als einziges Bedienelement weist der Wasserkocher 201 einen von außen betätigbaren Ein/Aus-Schalter 217 auf. Ist der Ein/Aus-Schalter 217 geöffnet, können weder die Heizbahn 222 noch die Elektronik gespeist werden, und der Wasserkocher 201 kann geschützt vor einer unbeabsichtigten Betätigung auf einer Basisstation 207 abgestellt werden. Der Ein/Aus-Schalter 217 ist nicht zum Bedienen des Wasserkochers 201 im laufenden Betrieb geeignet.
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Mit der ausgewählten Soll-Wassertemperatur für den Wasserkocher 201 und einer nutzerbasierten Aktivierung eines Wasserkochvorgangs wird zunächst die Steuerspannung zur Steuerung einer Stromerzeugungseinheit 212, welche in Form einer Leistungselektronik vorliegt, für die ausgewählte Soll-Wassertemperatur aus dem Speicher 210a abgerufen und an die Stromerzeugungseinheit 212 ausgegeben. Dazu ist zwischen der Steuereinheit 210 und der Stromerzeugungseinheit 212 ein Digital/Analog-Wandler 231 eingefügt. Mittels der Stromerzeugungseinheit 212 wird eine Leistungsübertragungsspule 211 in Form einer spiralförmig ausgeführten Leistungswindung betrieben, wie schon bezüglich 1 ausgeführt worden ist. Die Stromerzeugungseinheit 212 erzeugt eine an der Leistungsübertragungsspule 211 anliegende Leistungswechselspannung, hier beispielsweise zwischen 10 VAC und 230 VAC bei einer Frequenz zwischen 100 KHz und 400 KHz. Die Leistungsübertragungsspule 211 erzeugt als Wechselfeld ein magnetisches Wechselfeld, welches wiederum von der Leistungsempfangsspule 214 aufgenommen wird. In anderen Worten ergibt sich zwischen der Leistungsübertragungsspule 211 und der Leistungsempfangsspule 214 ein auf Induktion beruhender Energieübertrag (”transformatorische Kopplung”). Die Steuerspannung wird so lange angelegt, bis die von dem Temperatursensor 227 gelieferten Daten anzeigen, dass die ausgewählte Soll-Wassertemperatur erreicht oder überschritten ist.
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Ist der Wasserkocher 201 auf dem Betriebsgerät 206 aufgesetzt, beispielsweise auf die in 1 dargestellte Energieübertragungszone 113a der Arbeitsplatte 105, können Energie vom Betriebsgerät 206 auf den Wasserkocher 201 und Datensignale vom Wasserkocher 201 auf das Betriebsgerät 206 übertragen werden. Aufgrund der transformatorischen oder induktiven Kopplung zwischen Leistungsübertragungsspule 211 und Leistungsempfangsspule 214 ist die Energieübertragung jedoch nur in einem Nahfeld der Leistungsübertragungsspule 211 zum Betrieb des Wasserkochers 201 möglich. Typische maximale senkrechte Abstände (entlang der z-Erstreckung) zwischen Betriebsgerät 206 und Wasserkocher 201 betragen hier zwischen 0,3 mm und 3 mm.
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Ein maximaler Versatz in r-Erstreckung aus einer zentrierten Position heraus beträgt hier bis zu 3 cm. Wird der Wasserkocher 201 weiter von der Leistungsübertragungsspule 211 entfernt, reicht die übertragene Leistung nicht mehr zum Betrieb des Wasserkochers 201 aus, welcher sodann seinen Betrieb einstellt und insbesondere keine Signale bzw. Daten mehr an das Betriebsgerät 206 sendet. Eine Unterbrechung der Datenübertragung wird als Entfernen des Wasserkochers 201 vom Betriebsgerät 206 gedeutet. Die auf den Wasserkocher 201 zur Datenübertragung, einschließlich zum Betrieb der Elektronik 223, benötigte Leistung beträgt weniger als 5 Watt, vorteilhafterweise nicht mehr als 3 Watt. Bei einer Annäherung des Wasserkochers 201 an ein Betriebsgerät 206 tritt dieses wieder in das Nahfeld der Leistungsübertragungsspule 211 ein und wird wieder mit Energie versorgt. Sodann sendet der Wasserkocher 201 über die Elektronik 223 wieder Signale bzw. Daten über den Sender 226, 228 aus, welche vom Betriebsgerät 206 erkannt werden. Eine erfolgreiche Datenübertragung wird als ein Aufsetzen des Wasserkochers 201 auf dem Betriebsgerät 206 gedeutet.
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3 zeigt in einer Schnittdarstellung ein Betriebsgerät 306, welches eine Stromerzeugungseinheit 312, eine Steuerungs- bzw. Regelungseinheit 310 und eine Leistungsübertragungsspule 311 aufweist, und zeigt auch einen intelligenten Wasserkocher 301 mit einer Leistungsempfangsspule 314 und einer Heizbahn 322. Zur übersichtlicheren Darstellung ist der Niedervoltbereich (mit seiner direkt abgreifbaren Betriebsspannung VB) des Aufsatz-Schnittstellenadapters 301 mit der Elektronik 223, der Heizbahn 222 usw. als Last nur vereinfachend skizziert. Die Leistungsübertragungsspule 311 ist in einer kreisförmigen Ausnehmung 332 eines Eisenkerns (insbesondere Ferritkerns) 333 des Betriebsgeräts 306 angeordnet, welcher dazu dient, eine von der Leistungsübertragungsspule 311 erzeugte Feldstärke zu verstärken. In dem Wasserkocher 301 ist ein weiterer Eisenkern (insbesondere Ferritkern) 334 zu sehen, der ebenfalls eine kreisförmige Ausnehmung 335 aufweist, in welcher die Leistungsempfangsspule 314 angeordnet ist. Der Eisenkern 334 mit der Leistungsempfangsspule 314 (sekundäre Transformatorhälfte) ist vom Eisenkern 333 mit der Leistungsübertragungsspule 311 (primäre Transformatorhälfte) trennbar, wie durch einen Pfeil P schematisch angedeutet wird. Die Arbeitsfläche der Arbeitsplatte 305 ist durch eine gestrichelte Linie schematisch dargestellt. Die Leistungsübertragungsspule 311 ist in Form einer Spiralspule (siehe auch 1) in einer Leistungswicklungsebene 336 gewickelt. Die Leistungsempfangsspule 314 ist ebenfalls in Form einer Spiralspule in einer Leistungswicklungsebene 337 gewickelt. Die Leistungsempfangsspule 314 und die Leistungsübertragungsspule 311 weisen die gleiche Anzahl von Wicklungen auf, nämlich hier fünf.
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In der primärseitigen Ausnehmung 332 des primärseitigen Eisenkerns 333 ist außenseitig bezüglich der Leistungsübertragungsspule 311 eine einzige Signalwindung 338 einer Datenempfangsspule 329 angeordnet. Diese umläuft somit außenseitig die ebene primärseitige Leistungsübertragungsspule 311. Die Signalwindung 338 ist an einer äußeren Seitenwand 339 der Ausnehmung 332 befestigt. Die Leistungswicklungsebene 336 und die Signalwicklungsebene fallen somit zusammen. Analog ist in der Ausnehmung 335 des sekundärseitigen Eisenkerns 334 außenseitig bezüglich der sekundärseitigen Leistungsempfangsspule 314 eine einzige Signalwindung 341 einer Datenübertragungsspule 328 angeordnet. Diese umläuft somit außenseitig die ebene sekundärseitige Leistungsempfangsspule 314. Auch die Signalwindung 341 ist an einer äußeren Seitenwand 342 der sekundärseitigen Ausnehmung 335 befestigt. Die Leistungswicklungsebene 337 und die Signalwicklungsebene fallen somit ebenfalls zusammen. Die Signalwindungen 338, 341 werden beide mit einer Frequenz über 4 MHz, insbesondere bei einer Frequenz zwischen 15 MHz und 35 MHz betrieben, während die Leistungsspulen 311, 314 mit einer Frequenz von nicht mehr als 400 KHz laufen. Die Leiter der Signalwindungen 338, 341 sind aus HF-Litze 30 × 0,05 gewunden, die Leiter der Leistungsspulen 311, 314 sind aus HF-Litze 840 × 0,07 gewunden. Die primärseitigen Spulen oder Windungen 311 und 338 sind in der primärseitigen Ausnehmung 332 mit Harz oder Kunststoff vergossen; ebenso sind die sekundärseitigen Windungen 314 und 341 in der sekundärseitigen Ausnehmung 335 mit Harz oder Kunststoff vergossen.
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Durch den Einbau der Transformatorhälften (Leistungsübertragungsspule 311 und primärseitiger Spulenkern 333 bzw. Leistungsempfangsspule 311 und sekundärseitiger Spulenkern 334) in waagerechter Anordnung ist die Feldrichtung dazwischen senkrecht ausgeprägt, was nur minimale Störaussendungen (EMV) bewirkt.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So kann der Wasserkocher auch ohne eine Elektronik 223, 228 oder Sensorik 227 ausgestaltet sein, wobei eine ausgewählte Wassertemperatur dann beispielsweise über eine in dem Speicher 210a abgespeicherte Ansteuerdauer der Stromerzeugungseinheit annäherbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Intelligenter Wasserkocher
- 102
- Grundkörper
- 104
- Bedienfeld
- 105
- Arbeitsplatte
- 106
- Betriebsgerät
- 107
- Basisstation
- 108
- Gehäuse
- 110
- Steuereinheit
- 111
- Leistungsübertragungsspule
- 112
- Stromerzeugungseinheit
- 113
- Energieübertragungszone
- 113a
- Energieübertragungszone
- 113b
- Energieübertragungszone
- 114
- Leistungsempfangsspule
- 115a
- Linie
- 115b
- Linie
- 116
- Datenverarbeitungseinheit
- 127
- Temperatursensor
- 201
- Intelligenter Wasserkocher
- 202
- Grundkörper
- 204
- Bedienfeld
- 206
- Betriebsgerät
- 207
- Basisstation
- 210
- Steuereinheit
- 210a
- Speicher
- 211
- Leistungsübertragungsspule
- 212
- Stromerzeugungseinheit
- 214
- Leistungsempfangsspule
- 216
- Datenverarbeitungseinheit
- 217
- Schalter
- 218
- Energiespeicher
- 220
- Boden
- 221
- Wasser
- 222
- Heizbahn
- 223
- Elektronik
- 224
- Schaltregler
- 225
- analoge Messelektronik
- 226
- Modulator
- 227
- Temperatursensor
- 228
- Datenübertragungsspule
- 229
- Datenempfangsspule
- 230
- Demodulator
- 231
- D/A-Wandler
- 301
- Intelligenter Wasserkocher
- 305
- Arbeitsplatte
- 306
- Betriebsgerät
- 310
- Steuereinheit
- 311
- Leistungsübertragungsspule
- 312
- Stromerzeugungseinheit
- 314
- Leistungsempfangsspule
- 322
- Heizbahn
- 328
- Datenübertragungsspule
- 329
- Datenempfangsspule
- 332
- Primärseitige Ausnehmung
- 333
- Primärseitiger Eisenkern
- 334
- Sekundärseitiger Eisenkern
- 335
- Sekundärseitige Ausnehmung
- 336
- Wicklungsebene
- 337
- Wicklungsebene
- 338
- Signalwindung
- 339
- Äußere Seitenwand
- 341
- Signalwindung
- 342
- Äußere Seitenwand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10343011 A1 [0002]
- DE 102005022352 A1 [0002]
- DE 102006017800 A1 [0002]
- JP 2003284264 A [0003]
- EP 1212925 B1 [0004]
- WO 2007/107888 A2 [0005]
- DE 102006017801 A1 [0006]
- EP 1708545 A2 [0007]