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Die
Erfindung betrifft ein mehrschichtiges Dekorelement, mit einer transparenten
oder transluzenten Kunststofffolie mit einer Innen- und einer Außenseite
und mit einer die Rückseite bildenden vollflächigen
Deckschicht und mit zumindest einer Farbschicht zwischen der Innenseite
und der Deckschicht.
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Ein
derartiges, mit Kunststoff hinterspritzbares, insbesondere durch
Tiefziehen verformbares Dekorelement ist beispielsweise aus der
EP 1 436 176 A1 bekannt.
Um eine besondere Tiefenwirkung zu erzielen, ist die Folie beidseitig
mit einer nicht flächenbedeckenden Dekor-Farbschicht bedruckt,
wobei die Dekor-Farbschicht an der Innenseite mit einer deckenden
Farbschicht bedruckt ist. Die Dekor-Farbschichten bilden übereinstimmend
ausgeführte Muster, wobei das Dekor bzw. die Musterelemente
auf der einen Seite der Kunststofffolie gegenüber dem Dekor
bzw. den Musterelementen auf der anderen Seite der Folie geringfügig
versetzt sind.
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Aus
der
US 5,270,097 B ist
ein Dekorelement bekannt, welches eine transparente oder transluzente
Kunststofffolie aufweist, deren Innenseite ein eingeprägtes
Muster aus wellenförmig und parallel zueinander verlaufenden
Erhebungen aufweist. Auf die Prägung ist ein Holzstruktur
imitierendes Muster aufgedruckt, welches rückseitig vollflächig
bedruckt ist. Auf der Außenseite der die Basisschicht bildenden
Kunststofffolie ist eine weitere transparente Kunststoffschicht
aufgebracht, die ebenfalls mit einem nicht flächenbedeckenden
Muster bedruckt ist.
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Die
DE 44 46 255 A1 offenbart
eine Dekorationsfolie zum Dekorieren von dreidimensionalen Substratoberflächen
unter Erwärmung, welche aus einem Trägerfilm und
einer auf diesem angeordneten Dekorschicht besteht, welche von wenigstens
einer unter Ausbildung eines passgenauen Dekors aufgedruckten Lackschicht
gebildet ist. Der Trägerfilm ist ein im Wesentlichen amorpher,
ungereckter Polyester-, Polyamid- oder Polyamid-Copolymer-Film.
Unter Verwendung dieser Dekorationsfolie soll es möglich
sein, fein strukturierte, dreidimensionale Substratoberflächen
einwandfrei mit einem genau vorher bestimmbaren Muster zu dekorieren.
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Aus
der
DE 42 02 975 A1 ist
ein Mehrschichten-Verbundwerkstoff mit einem Schichtaufbau bekannt,
welcher als erste Schicht eine kratzfeste Lackschicht mit einem
Glanzgrad bis zu 100% Reflexion, eine zweite Schicht aus einem hochtransparenten thermoplastischen
Kunststoff, eine dritte Schicht aus zumindest einer dekorgebenden
Farbschicht und eine vierte Schicht aus einem thermoplastischen Kunststoff,
der bis 30 Gewichtsprozent eines Farbstoffes enthalten kann, aufweist.
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Weitere
Dekorelemente mit einem optischen Tiefeneffekt sind bekannt aus
den amtlichen Veröffentlichungen
US 1,150,374 A ,
US 2,149,171 A ,
US 2,951,419 A ,
CA 0 759 824 A ,
US 3,383,789 A und
DE 14 46 855 A .
Das letztgenannte Dokument offenbart neben dem Dekorelement ein
Verfahren zu dessen Lamination oder Verklebung auf einer ebenen Trägerfolie
oder Trägerschicht. Allerdings werden bei der beschriebenen
Lamination die Vertiefungen in der Rückseite der Dekorfolie
vollständig im einem Klebestoff oder Füllstoff
ausgefüllt. Ohne Verlust der optischen Wirkung der Dekorationsfolie
ist dies nur möglich, weil eine rückseitige Metallisierung
jeglichen Lichtdurchtritt in den Klebe- oder Füllstoff
verhindert.
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Vor
dem geschilderten Hintergrund stellt sich unter einem ersten Aspekt
die Aufgabe, eine Dekorationsfolie der eingangs genannten Art derart
auszuführen, dass es eine besonders effektvolle und hervorragende
Tiefenwirkung bei einem einfachen Aufbau bietet und diese Eigenschaften
bei einer Lamination mit einem Trägermaterial oder beim
Hinterfüllen uns insbesondere Hinterpressen oder Hinterspritzen nicht
verliert. Unter einem zweiten Aspekt stellt sich die Aufgabe, ein
Verfahren zur Herstellung eines struktursteifen Verkleidungsteils
oder Zierteils mit einer sichtseitig angebrachten Dekorationsfolie
zu schaffen.
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Gelöst
wird die gestellte Aufgabe durch eine Dekorationsfolie mit den in
Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Die weiterhin angegebene Aufgabe
löst die vorliegende Erfindung durch ein Verfahren mit den
in Anspruch 12 angegeben Schritten.
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Die
erfindungsgemäße Auswahl der Brechungsindizes
von Kunststofffolie und Zwischenschicht bewirkt, dass der mit der
Prägung bezweckte optische Tiefeneffekt nicht verloren
geht. Dadurch wird auch das Hinterspritzen mit einem zu dem Material
der Kunststoffolie identischen oder ähnlichen Material
möglich. Bei einem direkten Auftrag eines Materials mit
einem annähemd identischen Brechungsindex ginge hingegen
die optische Wirkung der Prägung verloren.
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Die
beidseitig mit einer Prägung aus einzelnen Erhebungen versehene
Kunststofffolie bewirkt gemeinsam mit der an ihrer Rückseite
aufgebrachten, lasierenden Zwischenschicht bereits bei einem einfachen,
nur wenige Schichten aufweisenden Aufbau des Dekorelementes einen
besonders deutlichen und auffallenden Tiefeneffekt. Es hat sich
herausgestellt, dass dieser Effekt, insbesondere auch infolge des
erfindungsgemäßen Aufbaus des Dekorelementes,
beim Tiefziehen besonders gut erhalten bleibt.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die geprägten
Erhebungen auf jeder der beiden Seiten der Kunststofffolie identisch ausgeführt
und regelmäßig angeordnet. Derartige Prägungen
lassen sich auf einfache Weise in der Kunststofffolie erstellen
und bewirken im erfindungsgemäßen Dekorelement
eine gleichmäßige Tiefenwirkung über
die Ausdehnung des Dekorelementes.
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Die
geprägten Erhebungen können in unterschiedlichen
Formen erstellt werden, sie können insbesondere prismatisch,
kegelförmig, pyramidenförmig oder kugelabschnittförmig
ausgeführt sein. Vor allem mit kugelabschnittförmigen
Erhebungen lässt sich eine hervorragende Tiefenwirkung
erzielen.
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Die
geprägten Erhebungen weisen insbesondere eine Höhe
auf, die zwischen 2 μm und 5 μm beträgt.
Dieser Bereich stellt ein Optimum für die erzielbare Tiefenwirkung
dar. Bei einer derartigen Prägung kann ferner die Außenseite
der Kunststofffolie unmittelbar die Außenseite des Dekorelementes
bilden, da Optik und Haptik als äußerst angenehm
empfunden werden.
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Es
vereinfacht ferner die Herstellung der Kunststofffolie, wenn die
Prägung an der Innenseite der Kunststofffolie mit der Prägung
an der Außenseite übereinstimmt.
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Zur
Erzielung besonderer und über die Erstreckung der Folie
variierender Tiefeneffekte kann die Prägung auf zumindest
einer der Folienseiten von einer zweiten Prägung, beispielsweise
aus Vertiefungen wesentlich größerer Ausdehnung
als die Erhebungen, überlagert sein.
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Der
Tiefeneffekt und die sonstige optische Wirkung des Dekorelementes
kann durch weitere Schichten optimiert und an unterschiedliche Einsatzzwecke
angepasst werden. So kann beispielsweise auf die Innenseite und/oder
die Außenseite der Kunststofffolie zumindest eine nicht
flächenbedeckende, Musterelemente bildende Design-Farbschicht,
der geprägten Struktur folgend, aufgebracht sein. Eine
derartige, an der Innenseite der Kunststofffolie aufgebrachte Design-Farbschicht
ist von der Zwischenschicht bedeckt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind jeweils
zumindest zwei Design-Farbschichten, teilweise einender überlappend,
aufgebracht, wobei von Musterelementen freie Flächen belassen
sind, sodass in jedem Fall zwischen den Musterelementen Sicht auf
die geprägte Folie ermöglicht ist und die Tiefenwirkung
durch die geprägte Folie erhalten ist. Die Design-Farbschichten
können transluzent oder deckend ausgeführt sein,
sodass es eine Vielzahl von Möglichkeiten gibt, gemeinsam
mit der Ausführung der Musterelemente ein Dekorelement zu
gestalten.
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Für
bestimmte Anwendungen, insbesondere wenn die Außenseite
des Dekorelementes äußeren Einflüssen,
etwa Witterungseinflüssen, ausgesetzt wird, ist es von
Vorteil, wenn die äußerste Schicht des Dekorelementes
von einer transparenten oder transluzenten Schutzschicht gebildet
ist, welche insbesondere eine Schichtdicke von 2 μm bis
25 μm aufweist.
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Als
Material für die Farbschicht, die Abdeckschicht, die Zwischenschicht,
die Schutzschicht und die Design-Farbschichten eignen sich vorzugsweise Zweikomponenten-Lacksysteme,
beispielsweise aus einem Acrylat/CAB-Lack oder einem gesättigten
Polyesterlack, ferner Farben auf Wasserbasis oder UV-härtende
Farben.
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Sämtliche
Schichten werden insbesondere durch Bedrucken, insbesondere im Siebdruckverfahren,
aufgebracht. Im trockenen Zustand soll die Abdeckschicht eine Schichtdicke
zwischen 5 μm und 25 μm, die Farbschicht eine
Schichtdicke von 2 μm bis 15 μm aufweisen. Die
Design-Farbschichten haben eine Schichtdicke zwischen 2 μm
und 10 μm.
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Als
Material für die beidseitig geprägte Kunststofffolie
eignet sich vor allem ein thermoplastischer Kunststoff, insbesondere
PT, PET oder PA. Die Dicke der Kunststofffolie beträgt
je nach Material zwischen 0,5 mm und 1 mm.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein erfindungsgemäß ausgeführtes
Dekorelement, welches durch Tiefziehen verformt ist, sowie ein Dekorelement,
welches mit Kunststoff hinterspritzt ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Verformen eines erfindungsgemäß ausgeführten
Dekorelementes durch Tiefziehen, welches Verfahren dadurch gekennzeichnet
ist, dass das Dekorelement bzw. dessen Lack- und Farbschichten vor dem
Tiefziehprozess vernetzt werden, wobei die Formtemperatur auf einen
Wert im unteren Bereich der Erweichungstemperatur des Kunststoffmaterials der
geprägten Kunststofffolie eingestellt wird.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand
der Zeichnung, die schematisch ein Ausführungsbeispiel
darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 einen
Querschnitt durch eine Ausführungsform einer geprägten
Folie,
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2 eine
Schrägansicht der Außenseite der Folie aus 1,
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3 einen
Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer geprägten
Folie,
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4 bis 7 Querschnitte
durch Ausschnitte unterschiedlicher Ausführungsvarianten
von erfindungsgemäß schichtartig aufgebauten Dekorelementen
und
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8 einen
Querschnitt durch einen Ausschnitt eines Bauteiles, welcher aus
dem Dekorelement gemäß 6 und einer
an dessen Rückseite hinterspritzten Substratschicht besteht.
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Ein
gemäß der Erfindung ausgeführtes Dekorelement 1 besitzt
einen mehrschichtigen Aufbau und weist eine Vorderseite, welche
sich an der Außenseite eines mit dem Dekorelement 1 versehenen Bauteils
befindet, und eine Rückseite auf, an welcher das Dekorelement 1 mit
einem Substrat, einem Trägermaterial oder dergleichen verbunden
wird. Die zentrale Schicht im Aufbau des Dekorelementes 1 ist eine
transparente oder transluzente Kunststofffolie 2, 2',
die auf beiden Seiten geprägt ist.
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1 zeigt
einen Querschnitt durch eine Ausführungsvariante einer
geprägten Folie 2. Die Folie 2 weist
auf beiden Seiten 12a, 12b eine Prägung aus übereinstimmend
ausgeführten, gleichmäßig angeordneten,
insbesondere im Wesentlichen aneinander anschließenden
halbkugelförmigen bzw. kugelabschnittförmigen
Erhebungen 2a auf. 2 zeigt schematisch
eine vergrößerte Sicht auf die Außenseite 12b.
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3 zeigt
einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsvariante
einer geprägten Folie 2'. Sowohl auf der Innenseite 12'a als
auch auf der Außenseite 12'b besteht die Prägung
aus einer Vielzahl von Erhebungen 2'a. Auf jener Seite,
welche bei dieser Variante die Außenseite bildet, ist eine
weitere Prägung überlagert, derart, dass kreisförmige
flache Vertiefungen 2'b in der Gestalt bzw. mit der Kontur
einer Linse eingeformt sind. Die Flächen zwischen den Vertiefungen 2'b weisen
die ursprüngliche Prägung mit Erhebungen 2'b auf.
Die Durchmesser der beispielhaft übereinstimmend ausgeführten
Vertiefungen 2'b beträgt etwa 6 mm, die Tiefe
t der Vertiefungen 2'b zwischen 10 μm und 250 μm.
Eine, auch anders ausgeführte, „überlagerte” Prägung
kann auf beiden Seiten 12'a, 12'b oder an einer
der Seiten 12'a, 12'b vorgesehen sein.
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Gemäß weiteren,
nicht gezeigten Ausführungsformen kann die beidseitige
Prägung der Folie aus anderen, insbesondere gleichmäßig
angeordneten und übereinstimmend ausgeführten,
prismatischen Erhebungen oder Erhebungen in Kegel- oder Pyramidenform
bestehen. Die beiden Seiten der Folie können ferner unterschiedlich
ausgeführte Prägungen aufweisen.
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Die
Dicke d der Folie 2, 2' beträgt inklusive Prägung
zwischen 0,5 mm und 1 mm, die Höhe h der Erhebungen 2a, 2'a zwischen
2 μm und 5 μm.
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Als
Material für die Kunststofffolie 2, 2' eignet sich
ein Thermoplast, insbesondere Polycarbonat (PC), Polyethylentherephtalat
(PET) oder Polyamid (PA). Bevorzugte Folienstärken sind
bei einer Folie aus PC in der Größenordnung von
0,75 mm, bei einer Folie aus PET in der Größenordnung
von 0,6 mm und bei einer Folie aus PA in der Größenordnung
von 0,55 mm.
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4 bis 7 zeigen
unterschiedliche Ausführungsvarianten eines schichtartigen
Aufbaus eines Dekorelementes 1. Die einzelnen Schichten sind
lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu dargestellt.
Die Folie ist beispielhaft die in 1 gezeigte
Folie 2.
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Bei
der in 4 gezeigten Ausführungsform befindet
sich auf der Innenseite 12a der Folie 2 vollflächig
eine transparente oder transluzente, farblose oder lasierende (eingefärbte)
Zwischenschicht 6 in einer Schichtdicke d6 von
2 μm bis 15 μm. Die Zwischenschicht 6 füllt
auch die Vertiefungen zwischen den Erhebungen 2a aus. Auf
die Zwischenschicht 6 folgt vollflächig eine deckende
Farbschicht 3, deren Schichtdicke d3 zwischen
2 μm und 15 μm beträgt.
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An
die Farbschicht 3 schließt eine Abdeckschicht 4 als
innerste Schicht des Dekorelementes 1 an, welche eine deckende
Farbschicht ist, die vor allem die Temperaturaufnahme und Temperaturverteilung
im Dekorelement 1 während des nachfolgenden Tiefziehprozesses
verbessert. Zu diesem Zweck kann die Abdeckschicht 4 nichtorganische,
metallische oder nichtmetallische Füllstoffe enthalten.
Des Weiteren können in der Schicht 4 gelöste
Kunststoffpartikel enthalten sein, die für einen besseren
Verbund zum Hinterspritzsubstrat sorgen. Die Schicht 4 weist
eine Schichtstärke d4 zwischen
5 μm und 35 μm auf.
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Auf
der Außenseite 12b der Folie 2 ist vollflächig
eine transparente oder transluzente, farblose oder eingefärbte
Schutzschicht 5 – glänzend oder matt – aufgebracht.
Die Schutzschicht 5 weist eine Schichtdicke d5 zwischen
2 μm und 25 μm auf und füllt die Vertiefungen
zwischen den Erhebungen 2a aus. Für bestimmte
Anwendungen, vor allem für gering beanspruchte Bauteile,
wie Möbelfronten oder Gehäuseteile für
Klimageräte, kann auf die Schutzschicht 5 auch
verzichtet werden.
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5 zeigt
eine Ausführungsform, bei der unmittelbar auf der Innenseite 12a der
geprägten Folie 2 eine Design-Farbschicht 7 aufgebracht
ist. Diese, eine Schichtdicke d7 von 2 μm
bis 10 μm aufweisende Design-Farbschicht 7 folgt
der Kontur der Prägung und wird als nicht flächenbedeckendes
Muster aus beliebigen Musterelementen, beispielsweise Linien, Punkten,
flächigen Musterelementen, netzartig verlaufenden Musterelementen
und dergleichen ausgeführt. An die Design-Farbschicht 7 schließen
als weitere Schichten die Zwischenschicht 6, die zum Teil
die Design-Farbschicht 7 und zum Teil unmittelbar die Innenseite 12a der
Folie 2 bedeckt, die Farbschicht 3 und die Abdeckschicht 4,
wie bereits beschreiben, an. Die Außenseite 12b der
Folie 2 ist wahlweise mit einer Schutzschicht 5 bedeckt.
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6 zeigt
eine Ausführungsvariante, bei der an der Innenseite 12a der
Folie 2 der Schichtaufbau gemäß der in 4 gezeigten
Ausführungsvariante vorliegt, demnach sind an der Innenseite 2 die Zwischenschicht 6,
die Farbschicht 3 und die Abdeckschicht 4 aufgebracht.
An der Außenseite 12b der Folie 2 ist
unmittelbar auf die Prägung eine Design-Farbschicht 8 aufgebracht,
welche analog zur Design-Farbschicht 7 der in 6 gezeigten
Ausführungsform eine nicht flächenbedeckende Schicht
ist, die ein Muster beliebiger Ausführung mit Musterelemente,
wie oben beschreiben, bildet und eine Schichtdicke d8 von
2 μm bis 10 μm aufweist. Auf die Design-Farbschicht 8 ist
als äußere Schicht die Schutzschicht 5 aufgebracht.
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7 zeigt
eine Ausführungsform, die sich von der Ausführungsform
gemäß 6 dadurch unterscheidet, dass
auf die Außenseite 12b der Folie 2 zwei
Design-Farbschichten 8 und 9 aufgebracht sind. Die
Design-Farbschichten 8, 9 können sich
in der gewählten Farbe voneinander unterscheiden und/oder es
kann eine der Farbschichten lasierend, die andere deckend ausgeführt
sein. Die eine Design-Farbschicht 8, 9 kann reflektierende
Pigmente, die andere kann keine reflektierenden Pigmente beinhalten.
Die Schichtdicke d9 der Design-Farbschicht 9 beträgt ebenfalls
zwischen 2 μm und 10 μm. Der Aufbau des Dekorelementes 1 an
der Innenseite 12a der Folie 2 entspricht jenem
gemäß 6 mit der Zwischenschicht 6,
der Farbschicht 3 und der Abdeckschicht 4. Die
beiden an der Außenseite 12b der Folie 2 angebrachten
Design-Farbschichten 8 und 9 bilden jeweils ein
nicht flächenbedeckendes Muster mit beliebigen Musterelementen,
wie bereits beschreiben, wobei in Draufsicht die Musterelemente
der einen Design-Farbschicht 8 die Musterelemente der anderen
Design-Farbschicht 9 teilweise überdecken und zwischen
den Musterelementen immer wieder Flächen vorhanden sind,
die eine freie Sicht auf die Folie 2 zulassen. Die äußerste
Schicht bildet wiederum eine Schutzschicht 5.
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Die
Schichten 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 werden vorzugsweise
aus einem Zweikomponenten-Lacksystem auf Lösungsmittelbasis,
beispielsweise einem Acrylat/CAB-Lack oder einem gesättigten
Polyesterlack. Sämtliche dieser Schichten, insbesondere die
Schichten 3, 7, 8 und 9, können
alternativ auch aus einer wasserbasierenden Farbe oder einer UV-härtenden
Farbe erstellt sein. Insbesondere die Farben/Lacke für
die Schichten 3, 7, 8 und 9 können metallische
Pigmente enthalten, um die Schichten 3, 7, 8 und 9 reflektierend
auszuführen. Die Design-Farbschichten 7, 8 und 9 können
transluzent oder deckend ausgeführt sein. Sämtliche
Farb- bzw. Lackschichten sind durch Bedrucken, insbesondere im Siebdruck,
aufgebracht.
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Die
Auswahl der geprägten Kunststofffolie 2 erfolgt
unter Berücksichtigung der Geometrie des herzustellenden
Bauteils, dessen Einsatzgebiet und Einsatzort. Auch die Auswahl
des Materials der einzelnen Schichten ist von diesen Kriterien abhängig. Nach
jedem Bedruckvorgang erfolgt in Zwischenschritten ein definiertes
Auslüften der einzelnen Schichten unter Berücksichtigung
der Verdunstungszahlen der gegebenenfalls eingesetzten Lösungsmittel, der
Trocknungstemperatur und der Schichtstärke der Bedruckung.
Die erwähnten Farb- bzw. Lacksysteme lassen sich innerhalb
eines gewissen Vernetzungsgrades gut durch Tiefziehen verformen.
Für einen kontinuierlichen Produktionsprozess ist es von Bedeutung,
dem Tiefziehprozess konstant vernetzte Lackschichten zuführen
zu können. Es wird daher das Dekorelement 1 vor
dem Tiefziehen entsprechend dem Aufbau/Material der einzelnen Schichten lackvernetzt.
Die für die Vernetzung wesentlichen Parameter, wie Luftfeuchtigkeit,
Temperatur und Trocknungsdauer, sind zum Großteil vom Lackaufbau/Lackmaterial
abhängig, ferner vom Schmelzpunkt der verwendeten Materialien
und der Anzahl der Lackschichten. Die eingestellte Temperatur ist großteils
von der Glasübergangstemperatur des Kunststoffmaterials
der Folie 2 abhängig, die Luftfeuchtigkeit sollte
zwischen 30% und 55% liegen. Die Dauer der vollständigen
Lackvernetzung kann mehrere Stunden betragen. Im Anschluss an das
Lackvernetzen erfolgt der Tiefziehprozess. Die Formtemperatur richtet
sich nach dem Schmelzpunkt des für die Kunststofffolie 2 verwendeten
Kunststoffmaterials. Die Erwärmung des Kunststoffmaterials
ist je nach dem Schichtaufbau und den eingesetzten Farben/Lacken
und deren Schichtdicken unterschiedlich und ebenfalls zu berücksichtigen.
Um die geprägte Struktur der Kunststofffolie 2 während
des Tiefziehprozesses optimal beizubehalten, wird der Tiefziehprozess
im unteren Bereich der Erweichungstemperatur des Kunststoffmaterials
der Folie 2 durchgeführt. Möglich ist
es auch, den Tiefziehprozess mit Hilfe von Vorstrecktechniken zu
optimieren.
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Das
tiefgezogene und somit geformte Dekorelement 1 kann zur
Herstellung des gewünschten Bauteils hinterspritzt werden.
Erfindungsgemäß ausgeführte und durch
Tiefziehen geformte Dekorelemente können bei der Herstellung
einer Vielzahl unterschiedlicher Bauteile, wie Möbel oder
Kraftfahrzeugteile, eingesetzt werden.
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8 zeigt
einen Querschnitt durch einen Bauteil aus einem hinterspritzten
Dekorelement 1. Das beim Hinterspritzen des Dekorelementes 1 verwendete
Kunststoffmaterial ist beispielsweise Polyamid, gegebenenfalls glasfasergefüllt,
Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Acryl-Butadien-Styrol oder Polyethylentherephtalat.
Die Verwendung anderer thermoplastischer Kunststoffe ist ebenfalls
möglich. Die Einspritzparameter sind derart zu wählen,
dass einerseits eine gute Anbindung zwischen dem Dekorelement 1 und
dem Hinterspritzsubstrat 10 gewährleistet ist
und andererseits die geprägte Struktur der Kunststofffolie 2 erhalten
bleibt. Als wesentlich hat sich dabei das Einstellen des Nachdruckes
nach dem Einfüllen der Kunststoffmasse herausgestellt,
je nach Hinterspritzsubstrat und Kunststofftyp ist dieser Nachdruck
vergleichsweise niedrig zu wählen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dekorelement
- 2,
2'
- Kunststofffolie
mit Prägung
- 2a,
2'a
- Erhebungen
- 2b
- Vertiefung
- 12a,
12'a
- Innenseite
- 12b,
12'b
- Außenseite
- d
- Dicke
der Folie 2, 2'
- h
- Höhe
- 3
- Farbschicht
mit metallischen Pigmenten
- 4
- Abdeckschicht
- 5
- Schutzschicht
- 6
- Zwischenschicht
- 7
- Design-Farbschicht
- 8
- Design-Farbschicht
- 9
- Design-Farbschicht
- d6
- Schichtdicke
- d3
- Schichtdicke
- d4
- Schichtdicke
- d5
- Schichtdicke
- d7
- Schichtdicke
- d8
- Schichtdicke
- d9
- Schichtdicke
- 10
- Substrat
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1436176
A1 [0002]
- - US 5270097 B [0003]
- - DE 4446255 A1 [0004]
- - DE 4202975 A1 [0005]
- - US 1150374 A [0006]
- - US 2149171 A [0006]
- - US 2951419 A [0006]
- - CA 0759824 A [0006]
- - US 3383789 A [0006]
- - DE 1446855 A [0006]