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Die Erfindung betrifft ein spanabhebendes Werkzeug, insbesondere Schaftfräser, mit umfangseitigen Schneiden und stirnseitigen Schneiden, wobei zwischen benachbarten umfangseitigen und stirnseitigen Schneiden Spannuten angeordnet sind.
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Derartige spanabhebende Werkzeuge sind insbesondere in Form von Schachtfräsern im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise offenbart die
EP 1 704 953 A1 einen Bohrgewindefräser, der einen Arbeitsbereich aufweist, an dessen Umfang eine Anzahl von Bohr- bzw. Frässchneiden angeordnet sind. In Drehrichtung ist dabei eine um einen Faktor größer 2 größere Anzahl Frässchneiden als Bohrschneiden angeordnet. Im Gewindefräsbereich weist der Bohrgewindefräser zwei Frässchneidenpaare auf, die jeweils aus zwei Frässchneiden bestehen, wobei die beiden Frässchneiden einen Winkelabstand aufweisen, der weniger als 90° beträgt, maximal 88°. Hierdurch soll sich beim Gewindefräsen einer Spandickenaufteilung und durch die ungleiche Winkelaufteilung der Frässchneiden ein ruhiger Lauf, eine geringe Ratterneigung und eine bessere Oberflächenqualität im gefertigten Gewinde erzielen lassen.
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Aus der
DE 37 06 282 A1 ist ein umlaufendes Schneidwerkzeug bekannt, das eine Anzahl von schraubenförmigen Nuten aufweist, die in einer Umfangsfläche des Schneidabschnitts im umfangseitigen Abstand zueinander liegen und sich schraubenförmig in Axialrichtung des Schneidabschnitts derart erstrecken, dass sie eine Anzahl schraubenförmiger Stege mit im wesentlichen gleichförmiger Stegbreite bilden. Zumindest eine der umfangseitigen Schneidkanten hat einen Schraubenwinkel, der gegenüber den Schraubenwinkeln der anderen umfangseitigen Schneidkanten verschieden ist. Die umfangseitigen Schneidkanten sind am Umfang des Schneidwerkzeugkörpers in zumindest einer Ebene im gleichen Abstand angeordnet, die senkrecht zur Drehachse des Schneidwerkzeugkörpers liegt. Es sind jeweils am Schneidwerkzeugkörper Mehrfachpaare erster und zweiter umfangseitiger, abwechselnd angeordneter Schneidkanten vorgesehen, wobei die ersten umfangseitigen Schneidkanten über ihre Länge hinweg einen gleichmäßigen Schraubenwinkel aufweisen, während die zweiten umfangseitigen Schneidkanten durch einen vorderen Abschnitt und einen hinteren Abschnitt gebildet werden und der vordere Abschnitt einen Schraubenwinkel aufweist, der größer als der Schraubenwinkel der ersten umfangseitigen Schneidkante ist, während der hintere Abschnitt einen Schraubenwinkel aufweist, der kleiner als der Schraubenwinkel der ersten umfangseitigen Schneidkante ist.
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Aus der
US 2005/0105973 A1 ist ein Fräswerkzeug bekannt, das einen Schaft sowie einen Schneidenabschnitt aufweist, der in einer Schneidenspitze endet. Zumindest eine Spannut ist innerhalb des Schneidenabschnitts, beginnend an der Schneidenspitze, geformt, die sich in Richtung des Schaftabschnitts erstreckt. Entlang einer Außenkante der Spannut erstreckt sich eine Schneidenkante. Ferner ist offenbart, dass jede Spannut mit einer ersten Schraubensteigung nahe der Schneidenspitze beginnt und in eine zweite Schraubensteigung nahe dem Schaftabschnitt endet. Es können mehrere Spannutenpaare vorgesehen werden, bei denen jeweils ein Paar versetzt ist zu den nächsten in einem anderen Winkel als einem rechten Winkel. Der Versatz wird mit beispielsweise 1°–10° angegeben.
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Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein spanabhebendes Werkzeug, insbesondere einen Schaftfräser, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dahingehend fortzubilden, dass eine sehr viel höhere Laufruhe bei zugleich einer höheren Standzeit als mit den spanabhebenden Werkzeugen, insbesondere Schaftfräsern, des Standes der Technik möglich ist.
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Die Aufgabe wird für ein spanabhebendes Werkzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass eine ungleiche Teilung alter stirnseitigen Schneiden vorgesehen ist. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Dadurch wird ein spanabhebendes Werkszeug, insbesondere ein Schaftfräser, geschaffen, bei dem jede der stirnseitigen Schneiden des spanabhebenden Werkzeugs eine andere Winkelfläche überdeckt, somit eine andere Formgebung aufweist als jede der anderen Schneiden. Dies unterscheidet sich grundlegend vom Stand der Technik, wie er vorstehend genannt ist, bei dem jeweils paarweise gleiche stirnseitige Schneiden vorgesehen sind, somit keine ungleiche Teilung aller stirnseitigen Schneiden. Durch das Vorsehen dieser ungleichen Teilung der stirnseitigen Schneiden kann eine längere Standzeit, insbesondere die doppelte Standzeit in Bezug auf die bekannten spanabhebenden Werkzeuge, insbesondere Schaftfräser, erzielt werden. Ebenfalls ergibt sich hierdurch eine bessere Oberflächenqualität des bearbeiteten Werkstücks, da durch die ungleiche Teilung alter stirnseitigen Schneiden durch jede der Schneiden ein anderer Spanabtrag erfolgt, und dadurch ggf. eine von einer Schneide hervorgerufene Ungleichmäßigkeit von den anderen Schneiden wieder ausgeglichen und somit die Oberflächenqualität optimiert werden kann.
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Vorteilhaft sind die stirnseitigen Schneiden mit unterschiedlichen Schneidenwinkeln und/oder einem unterschiedlichen Schneidenversatz zueinander versehen. Aufgrund des Vorsehens unterschiedlicher Schneidenwinkel und unterschiedlicher Schneidenversätze bei den stirnseitigen Schneiden können diese besonders gut den gewünschten Spanabhub durchführen, wobei dieser besonders gleichmäßig ausgeführt werden kann und mit einer besonders hohen Laufruhe im Vergleich zu den spanabhebenden Werkzeugen des Standes der Technik mit paarweise versetzten Schneiden. Aufgrund der unterschiedlichen Schneidenwinkel und Schneidenversätze sowie der ungleichen Teilung aller stirnseitigen Schneiden ergeben sich stirnseitig unterschiedliche Abmessungen der einzelnen Schneiden, so dass jede Schneide einen anderen Eingriff in das zu bearbeitende Werkstück hat. Hierdurch kommt es weder zu einem Schwingen noch zu einem ratternden oder ungleichmäßigen Vortrieb, was bei paarweise versetzten Schneiden grundsätzlich möglich ist und zu einem unruhigen Lauf und ggf. zu Riefenbildung an dem zu bearbeitenden Werkstück führen kann.
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Weiter vorteilhaft weisen die umfangseitigen Scheiden des spanabhebenden Werkzeugs jeweils unterschiedliche Steigungswinkel auf. Jede der spiralförmig am Umfang des spanabhebenden Werkzeugs umlaufenden umfangseitigen Schneiden weist somit einen unterschiedlichen Steigungswinkel auf, wobei sie aufgrund des Schneidenversatzes und der unterschiedlichen Schneidenwinkel der stirnseitigen Schneiden ebenfalls vorteilhaft ungleichmäßig über den Umfang des spanabhebenden Werkzeugs verteilt sind. Hierdurch ist es möglich, den abgetragenen Span optimal aus dem Werkzeug herauszuführen und ebenfalls eine optimale Spanbildung vorzusehen, wobei es ferner zu einer geringen Gratbildung an dem spanabhebenden Werkzeug kommt. Als weiter vorteilhaft in diesem Zusammenhang erweist es sich, die Spannuten weniger tief auszuarbeiten als dies bei den spanabhebenden Werkzeugen des Standes der Technik der Fall ist. Auch hierdurch wird die Spanbildung optimiert und die Standzeit des Werkzeugs erhöht, da die Gefahr eines Ausbrechens der Schnittkanten vermindert werden kann.
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Vorteilhaft weist zumindest eine der umfangseitigen Schneiden über ihre Längserstreckung hinweg einen wechselnden Schneidenversatz und/oder Steigungswinkel auf. Die einzelnen umfangseitigen Schneiden sind somit über ihre Längserstreckung hinweg jeweils mit einer wechselnden Steigung versehen. Hierdurch kann ebenfalls die Spanbildung optimiert und das Ausführen des Spans aus dem Werkzeug deutlich verbessert werden. Aufgrund des Vorsehens dieses wechselnden Schneidenversatzes bzw. Steigungswinkels der umfangseitigen Schneiden wird deren Haltbarkeit ferner verbessert, da auch hierüber ein Aufschwingen oder auch nur eine Aufschwingneigung des Werkzeugs direkt unterbunden werden kann. Aufgrund der gesamtheitlich ungleichmäßigen umfangsseitigen Ausbildung neigt es nicht dazu, aufgrund einseitiger Schwerpunktsverteilung bei der Rotation aufzuschwingen, da es keine einseitige Schwerpunktsverteilung gibt. Auch hierüber kann die Haltbarkeit des spanabhebenden Werkzeugs verbessert werden.
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Vorteilhaft besteht das spanabhebende Werkzeug aus einem harten Werkstoff, insbesondere aus einem Ultrafeinkornhartmetall. Verwendet werden kann beispielsweise ein Chrom-Molybdän-Vanadium-Stahl, beispielsweise Werkzeugstahl Nr. 1.2379, also X153CrMoV12. Ferner ist möglich, das spanabhebende Werkzeug mit einer harten Beschichtung zu versehen, insbesondere einer Beschichtung enthaltend eine hochkorrosionsbeständige Nickel-Molybdän-Legierung, wie eine Hastelloy®-Legierung (Fa. Haynes International Inc., Indiana, USA). Durch das Vorsehen einer solchen dünn aufgetragenen Beschichtung, die nicht aufbauend ist, also keine Aufbauschneide bildet, bei der die Gefahr besteht, dass sie abbricht, kann der Verschleiß des spanabhebenden Werkzeugs weiter vermindert werden. Die Gefahr von Ausbrüchen an den Schneiden kann hierdurch besonders vermindert werden.
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Als weiter vorteilhaft erweist es sich, die Spannut zum Optimieren des Spanablaufs und der Haltbarkeit gestuft auszubilden. Hierdurch wird die Nut verstärkt, die sonstige Geometrie des spanabhebenden Werkszeugs jedoch beibehalten, also insbesondere die ungleichmäßige Teilung der stirnseitigen Schneiden.
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Eine sich ebenfalls als vorteilhaft erweisende Ausführungsvariante kann vorsehen, dass eine der halben Anzahl von stirnseitigen entsprechende Anzahl von umfangsseitigen Schneiden vorgesehen ist. Hierüber kann eine noch größere Laufruhe und eine noch geringere Gratbildung an den Schneiden erzeugt werden. Die Standzeit eines derart ausgebildeten spanabhebenden Werkzeugs kann hierüber somit weiter verbessert werden. Insbesondere können drei umfangseitige und sechs stirnseitige Schneiden vorgesehen werden oder auch eine andere Anzahl von Schneiden, wobei insbesondere die Anzahl der umfangseitigen Schneiden der Hälfte der Anzahl der stirnseitigen Schneiden entspricht.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel von dieser näher anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen in:
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1 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen spanabhebenden Werkzeugs,
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2 eine Seitenansicht des spanabhebenden Werkzeugs gemäß 1,
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3 eine stirnseitige Frontansicht des spanabhebenden Werkzeugs gemäß 1, und
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4 eine skizzenhafte Seitenansicht eines erfindungsgemäßen spanabhebenden Werkzeugs.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines spanabhebenden Werkzeugs in Form eines Schaftfräsers 1. Der Schaftfräser weist einen Bearbeitungsabschnitt 2 und einen Befestigungsabschnitt 3 auf. Der Bearbeitungsabschnitt umfasst umfangsseitige, sich spiralförmig erstreckende Schneiden 20, 21, 22, 23. Diese gehen auf der Stirnseite 24 in stirnseitige Schneiden 25, 26, 27, 28 über.
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Zwischen den umfangsseitigen Schneiden sind jeweils Spannuten 40–43 angeordnet und zwischen den stirnseitigen Schneiden Spannuten 45–48.
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Zur Befestigung des Schaftfräsers in einem Bearbeitungswerkzeug weist der Befestigungsabschnitt in der Ausführungsform des Schaftfräsers gemäß 4 in bekannter Art und Weise einen abgeflachten Bereich 30 auf, um einen Halt an dem ansonsten runden Querschnitt des Befestigungsabschnitts zu ermöglichen. Endseitig ist der Befestigungsabschnitt ferner mit einer umlaufenden Fase versehen, wie ebenfalls 4 entnommen werden kann.
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Wie 1 und auch 2 weiter entnommen werden kann, sind die umfangsseitigen Schneiden 20–23 jeweils mit zwei Fasen 29, 44 versehen. Auch die stirnseitigen Schneiden sind jeweils mit einer Fase 49 sowie im Bereich ihrer Spitzen 50–53 mit einer jeweiligen Fase 54 versehen. Dies ist insbesondere der Draufsicht auf die Stirnseite 24 gemäß 3 zu entnehmen. Dieser Draufsicht ist ferner zu entnehmen, dass die stirnseitigen Schneiden 25, 26, 27, 28 jeweils in Richtung der Spannuten 45–48 ebenfalls eine schräg in Richtung der jeweiligen Spannut verlaufende Fase 55, 56, 57, 58 aufweisen. Die jeweils benachbarte Schneide weist im Anschluss an die Fasen 49 in Richtung der jeweiligen Spannut 45–48 eine Wandung 59, 60, 61, 62 auf. Diese Wandungen erstrecken sich im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Schaftfräsers, sind also nicht als hinterschnittene Kanten ausgeführt. Hierdurch ist die Stabilität der im Bereich der jeweiligen Fasen 49 gebildeten Schneidkanten höher als dies bei einem Hinterschnitt der Fall wäre.
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Die umfangsseitigen Spannuten 40–43 können entlang ihrer Längserstreckung gestuft ausgebildet sein, also nicht mit einer kontinuierlichen Steigung. Eine solche Stufe 63 ist in der 2 lediglich angedeutet.
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Die umfangsseitigen Schneiden 20–23 gehen in einen ersten gerundeten Teil 64, 65, 66, 67 der Spannuten 40–43 über, der ebenfalls gestuft in den flacher verlaufenden Teil 68, 69, 70, 71 der Spannuten über geht. Die eigentliche Schneidkante wird durch den Übergang der umfangsseitigen Schneiden 20–23 in die ersten Teile 64–67 der Spannuten 40–43 gebildet.
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Wie vor allem der Frontansicht auf die Stirnseite 24 des Schaftfräsers 1 gemäß 3 entnommen werden kann, ist jede der Schneiden 25, 26, 27, 28 anders ausgebildet bzw. eine ungleiche Teilung der stirnseitigen Schneiden 25–28 vorgesehen. Hierdurch können sich ansonsten aus Symmetriegründen ggf. einstellende Schwingungen besonders gut vermieden werden und eine besonders hohe Laufruhe des Schaftfräsers bei der Bearbeitung von Werkstücken geschaffen werden. Auch jede der umfangsseitigen Schneiden 20, 21, 22, 23 weist eine andere Steigung auf, so dass auch hierdurch die Laufruhe des Schaftfräsers bei der Bearbeitung optimiert werden kann.
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Aufgrund der ungleichen Teilung der stirnseitigen Schneiden ist nicht nur eine längere Standzeit des Werkzeugs möglich, sondern es wird auch die Oberflächenqualität des bearbeiteten Werkstücks verbessert. Beispielsweise kann der Schneidenwinkel der ersten stirnseitigen Schneide 25 α = 0°, der Schneidenwinkel der zweiten stirnseitigen Schneide 26 α = 91°, der Schneidenwinkel der dritten stirnseitigen Schneide 27 α = 187° und der Schneidenwinkel der vierten stirnseitigen Schneide 28 α = 269° betragen. Die Schneidendifferenz bzw. der Schneidenversatz ergibt sich somit an der Position der zweiten stirnseitigen Schneide 26 zu Z1 = 0. Zwischen der zweiten und der ersten stirnseitigen Schneide 25 beträgt sie an der Position Z2 der ersten stirnseitigen Schneide 25 entsprechend beispielsweise 90,234°, zwischen der ersten und der vierten stirnseitigen Schneide 28 an der Position Z3 der vierten stirnseitigen Schneide 28 z. B. 95,954°, zwischen der vierten und der dritten stirnseitigen Schneide 27 an der Position Z4 der dritten stirnseitigen Schneide 27 z. B. 83,753° und zwischen der dritten und der zweiten stirnseitigen Schneide 26 an der Position Z0 der zweiten stirnseitigen Schneide z. B. 90,059°.
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Wie besser den 1 und 2 entnommen werden kann, weisen die umfangseitigen Schneiden 20–23 jeweils eine andere Steigung ihrer Spiralform auf, was zu dem Vorteil einer besseren Laufruhe und eines optimalen Spanablaufs führt. Die Steigung der ersten umfangsseitigen Schneide 20 kann beispielsweise 40° betragen, die der zweiten umfangseitigen Schneide 21 z. B. 38°, die der dritten umfangsseitigen Schneide 22 z. B. 39° und die der vierten umfangsseitigen Schneide 23 z. B. 37°. Zusätzlich zu den unterschiedlichen Steigungen der spiralförmig umlaufenden umfangsseitigen Schneiden 20–23 können diese auch entlang ihrer Längserstreckung bzw. der Längserstreckung des Bearbeitungsabschnitts 2 einen variablen Drall bzw. einen variablen Schneidenversatz aufweisen. Dies ist in der Seitenansichtsskizze gemäß 4 angedeutet.
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An der Position A befindet sich das stirnseitige Ende des Schaftfräsers, somit etwa der Bereich, in dem die stirnseitigen Schneiden in die umfangsseitigen Schneiden übergehen bzw. die umfangsseitigen Schneiden beginnen. Der Drall bzw. der Schneidenversatz beträgt dort beispielsweise 90,80° für die erste umfangsseitige Schneide 20, 95,44° für die zweite umfangsseitige Schneide 21, 81,75° für die dritte umfangsseitige Schneide 22 und 90,16° für die vierte umfangsseitige Schneide 23. Im Abstand b von der Position A an der Stirnseite, des Schaftfräsers, beispielsweise in einem Abstand von 15 mm, weist der Schaftfräser einen geänderten Schneidenversatz auf. Beispielsweise beträgt dieser an der Position B 95,84° für die erste umfangsseitige Schneide 20, 91,86° für die zweite umfangsseitige Schneide 21, 83,00° für die dritte umfangseitige Schneide 22 und 90,00° für die vierte umfangsseitige Schneide 23. Im Abstand c von der Stirnseite des Schaftfräsers entfernt, beispielsweise in einem Abstand von 28 mm, weisen die vier Schneiden einen wiederum geänderten Schneidenversatz bzw. eine veränderte Schneidendifferenz auf. Diese kann an der Position C beispielsweise 100,00° für die erste umfangsseitige Schneide 20, 89,34° für die zweite umfangsseitige Schneide 21, 87,32° für die dritte umfangsseitige Schneide 22 und 82,50° für die vierte umfangsseitige Schneide 23 betragen. Die vorstehenden Angaben sind lediglich eine Ausführungsvariante, wobei auch andere Schneidenwinkel und Schneidenversätze bzw. Schneidendifferenzen sowie ein anderer Drallverlauf gewählt werden können. Mit den vorstehend genannten Beispielwerten ergibt sich jedoch ein besonders optimales Ergebnis der Spanabhebung an einem Werkstück.
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Der Schaftfräser bzw. das spanabhebende Werkzeug 1 kann als Fräser zum Schruppen mit einer extrem hohen Zerspannungsleistung eingesetzt werden. Ebenfalls kann es zum Schlichten von Werkstücken verwendet werden, wobei sich eine beste Oberflächenqualität der bearbeiteten Werkstücke ergibt. Aufgrund des Vorsehens der unterschiedlichen Steigungen der einzelnen umfangsseitigen Schneiden und Spannuten sowie der ungleichen Teilung, Schneidenwinkel und Schneidendifferenzen der stirnseitigen Schneiden ist es ferner möglich, einen Schaftfräser bzw. ein spanabhebendes Werkzeug mit einer 3mal so langen Standzeit vorzusehen wie dies bei vergleichbaren Werkzeugen des Standes der Technik möglich ist. Der Verschleiß an den Schaftfräsern entsprechend der vorliegenden Erfindung ist dabei sogar geringer als bei den Werkzeugen des Standes der Technik.
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Der Schaftfräser 1 kann aus einem stabilen und harten Werkstoff bestehen, beispielsweise aus einem Ultrafeinkornhartmetall. Hiermit ist es möglich, unterschiedlichste Materialien zu bearbeiten, wie insbesondere Stahl, legierten Stahl, rostfreien Stahl und warmfeste Superlegierungen.
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Durch das Vorsehen einer in sich gestuften Nut bzw. durch das Vorsehen einer zusätzlichen Nut können die Spannuten des Schaftfräsers bzw. allgemein des spanabhebenden Werkzeugs zusätzlich verstärkt werden, so dass die Schneidkanten hierüber zusätzlich stabilisiert werden können. Durch das Vorsehen gerundeter Kanten ist es ferner möglich, ein Ausbrechen der Schneidkanten länger zu unterbinden, so dass diese eine höhere Haltbarkeit aufweisen.
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Anstelle des Vorsehens von vier stirnseitigen und umfangsseitigen Schneiden können auch beispielsweise drei umfangsseitige und sechs stirnseitige Schneiden vorgesehen werden, so dass jeweils zwei stirnseitige Schneiden in eine umfangsseitige Schneide übergehen. Hierdurch kann die Laufruhe des Schaftfräsers noch weiter optimiert werden. Ebenfalls kann hierdurch die Gratbildung weiter verringert werden.
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Zur weiteren Verschleißeindämmung ist es ferner möglich, den Bearbeitungsabschnitt 2 mit einer dünnen Beschichtung zu versehen, insbesondere einer Beschichtung, die hoch korrosionsbeständige Nickel-Molybdän-Legierungen umfassen kann.
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Neben den im vorstehenden beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsvarianten von spanabhebenden Werkzeugen, insbesondere Schaftfräsern, können noch zahlreiche weitere gebildet werden, bei denen jeweils umfangsseitige Schneiden und stirnseitige Schneiden vorgesehen sind, wobei zwischen den umfangsseitigen Schneiden und den stirnseitigen Schneiden jeweils Spannuten angeordnet sind, und wobei eine ungleiche Teilung aller stirnseitigen Schneiden vorgesehen ist und/oder die Spannut zum Optimieren des Spanablaufs und der Haltbarkeit gestuft ausgebildet ist und/oder die doppelte Anzahl von stirnseitigen Schneiden im Vergleich zu den umfangsseitigen Schneiden vorgesehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaftfräser
- 2
- Bearbeitungsabschnitt
- 3
- Befestigungsabschnitt
- 20
- erste umfangsseitige Schneide
- 21
- zweite umfangsseitige Schneide
- 22
- dritte umfangsseitige Schneide
- 23
- vierte umfangsseitige Schneide
- 24
- Stirnseite
- 25
- erste stirnseitige Schneide
- 26
- zweite stirnseitige Schneide
- 27
- dritte stirnseitige Schneide
- 28
- vierte stirnseitige Schneide
- 29
- Fase
- 30
- abgeflachter Bereich
- 31
- Fase
- 40
- erste umfangsseitige Spannut
- 41
- zweite umfangsseitige Spannut
- 42
- dritte umfangsseitige Spannut
- 43
- vierte umfangsseitige Spannut
- 44
- Fase
- 45
- erste stirnseitige Spannut
- 46
- zweite stirnseitige Spannut
- 47
- dritte stirnseitige Spannut
- 48
- vierte stirnseitige Spannut
- 49
- Fase
- 50
- Spitze
- 51
- Spitze
- 52
- Spitze
- 53
- Spitze
- 54
- Fase
- 55
- Fase
- 56
- Fase
- 57
- Fase
- 58
- Fase
- 59
- Wandung
- 60
- Wandung
- 61
- Wandung
- 62
- Wandung
- 63
- Stufe
- 64
- erster Teil Spannut
- 65
- erster Teil Spannut
- 66
- erster Teil Spannut
- 67
- erster Teil Spannut
- 68
- zweiter flacherer Teil der Spannut
- 69
- zweiter flacherer Teil der Spannut
- 70
- zweiter flacherer Teil der Spannut
- 71
- zweiter flacherer Teil der Spannut
- A
- Position in Höhe Stirnseite 24
- B
- zweite Position
- C
- dritte Position
- b
- Abstand A–B
- c
- Abstand A–C
- Z1
- Position der stirnseitigen Schneide 26
- Z2
- Position der stirnseitigen Schneide 25
- Z3
- Position der stirnseitigen Schneide 28
- Z4
- Position der stirnseitigen Schneide 27
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1704953 A1 [0002]
- DE 3706282 A1 [0003]
- US 2005/0105973 A1 [0004]