-
Die Erfindung betrifft eine Lamellenkontaktbuchse zur Übertragung elektrischer Energie durch lösbare Kontaktierung eines Steckkontaktpins in einem elektrisch leitenden Bauteil mit einer im Wesentlichen hohlzylinderähnlichen Struktur, aufweisend einen jeweils endseitigen ersten und einen zweiten Bundsteg mit einer sich zwischen den Bundstegen erstreckenden Mehrzahl von Kontaktlamellen, wobei wenigstens eine Kontaktlamelle sehnenförmig nach innenseitig der hohlzylinderähnlichen Struktur ausgelenkt ist, sodass wenigstens ein Kontaktpunkt zur Kontaktierung des Kontaktpins bereitgestellt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Flach zur Herstellung einer Lamellenkontaktbuchse, das Herstellungsverfahren und ein mit einer Lamellenkontaktbuchse ausgestatteten Steckverbinder.
-
Zur Kontaktierung oder Herstellung lösbarer elektrisch leitender Verbindungen werden Steckverbindungen, Kontaktierungselemente, Polverbinder, Steckhülsen usw. in unterschiedlichsten Ausbildungen und Varianten eingesetzt. Insbesondere, aber nicht ausschließlich bei elektrischen Kontaktierungsaufgaben im höheren Leistungsbereich sind Kontaktsysteme entwickelt worden, die auf Rundkontaktgeometrien zur Aufnahme eines Kontaktpins basieren und deren Ausgangsmaterial aus einem flächigen Kontaktgitter besteht, dass mit hyperbolischem Drall in die Rundkontaktgeometrie gebracht wird. Diese als RADSOK bekannt gewordenen Kontaktsysteme zeichnen sich durch robuste und hochdichte Kontaktherstellung infolge der erheblichen Kontaktfläche zum jeweiligen Kontaktpin aus. Alternativ sind anstelle der hyperbolischen Verdrehsituation nach innen gerichtete Lamellengeometrien bekannt, dessen Lamellenkontaktgitter radialsymmetrisch ausgerichtet ist.
-
Diese vorzugsweise als Hochstromkontaktbuchsen verwendeten Kontaktgeometrien sind folglich als Radialkontaktbuchsen oder hyperbolische Kontaktbuchsen bekannt.
-
RADSOK-Kontaktsysteme der vorgenannten Art werden über ihre in der Regel zylindrischen Außenkonturen in Steckverbinderbuchsenhülsen aufgenommen und realisieren die Kontaktierung außenseitig über die Zylinderflächen.
-
Die
DE 10 2007 051 266 B4 basiert auf der Grundidee, eine einzige Steckverbinderbuchsenhülse bereitzustellen, die so ausgebildet ist, dass unterschiedliche Lamellenkontaktkäfige in Form von RADSOK-Kontaktbuchsen aufgenommen werden können, welche flächig an der Innenseite der Kontakthülse zur Anlage kommt.
-
Einen vergleichbaren Grundaufbau zeigt die
DE 20 2016 100 095 U1 . Erfindungsgegenstand hier ist die Kopplung, Verbindung, Kontaktierung des zylinderförmigen Lamellenkäfigs „fliegend“ innerhalb der aufnehmenden Steckverbinderbuchsenhülse dadurch, dass nur eine der die jeweils endseitigen Bunde beispielsweise durch Presspassung in der Buchse festgelegt wird. Es ist eine elektrische Steckverbinderbuchse umfassend eine zylindrische Buchsenhülse vorgesehen, welche mit einem Aufnahmeraum ausgebildet ist, in dem ein zylinderförmiger Lamellenkäfig mit einer Vielzahl von parallel verlaufenden Kontaktlamellen eingeschoben ist, wobei der Lamellenkäfig über einen ersten und zweiten endseitige umlaufenden Bundsteg verfügt zwischen denen die Kontaktlamellen verlaufen. Der Lamellenkäfig wird an dem einen Ende zumindest axial und bevorzugt auch drehfest in der Buchsenhülse festgelegt und dadurch eingespannt bzw. befestigt und an dem anderen gegenüberliegenden Ende eine axiale und zumindest um einen gewissen Drehwinkel drehbare Gleitlagerung gegenüber der Buchsenhülse vorgesehen ist. Vorzugsweise wird der Lamellenkäfig mit seinem einen Bundsteg mittels hülsenseitigem Befestigungsmittel an der Innenwand der Buchsenhülse befestigt.
-
Aus der
DE 10 2011 105 821 B4 ist eine elektrische Steckverbinderbuchse bekannt mit einer zylindrischen Buchsenhülse, wobei die Buchsenhülse mit einem Aufnahmeraum, in dem ein hyperbolisch gedrehter Lamellenkäfig angebracht ist, die Buchsenhülse über eine erste und zweite Stirnfläche verfügt und der Lamellenkäfig mit Anschlusszungen an der ersten und zweiten Stirnfläche der Buchsenhülse mit dieser formschlüssig verbunden ist. In dem Übergangsbereich zwischen der Buchsenhülse und der Anschlusszunge sind Durchbrüche angebracht, sodass wenigstens eine der Anschlusszungen des Lamellenkäfigs durch einen der Durchbrüche hindurchragt.
-
Einen anderen Ansatz zur Kontaktierung und Befestigung eines Lamellekäfigs in eine Buchsenhülse verfolgt die
US 4,657,335 A . Zur Festlegung des Lamellenkäfigs in der Hülse werden an den jeweiligen Enden der Hülse Ringe übergestülpt.
-
Gleichfalls bekannt sind Befestigungslösungen mit Ein- oder Hintergriffen, beispielsweise realisiert durch Eingriffszungen. Die
DE 10 2011 105 821 B4 zeigt eine zylindrische Buchsenhülse mit einem Aufnahmeraum, in dem ein hyperbolisch gedrehter Lamellenkäfig angebracht ist. Die Buchsenhülse verfügt über eine erste und zweite Stirnfläche mit Durchbrüchen. Der Lamellenkäfig ist mit korrespondierenden Anschlusszungen derart ausgestattet, dass die Zungen an der ersten und zweiten Stirnfläche der Buchsenhülse mit dieser formschlüssig verbunden werden können.
-
Der verfügbare Stand der Technik geht prinzipiell davon aus, dass die Kontaktierung und Stromleitung des Lamellenkäfigs an den verfügbaren endseitigen Bundstegen, Kragen über die zylindrischen Flächen hin zu einer Buchsenhülse, Steckverbinder die vorteilhafte Lösung darstellt, da die zur Kontaktierung nutzbaren Fläche nennenswert ist. Entsprechend dieser herrschenden Auffassung des Fachmanns beschäftigt sich der Stand der Technik mit Kontaktierungs- und Festlegungslösungen in diesem Bereich.
-
Mit den technischen Lösungen zur Kontaktierung von Kontaktkäfigen, Lamellenkäfigen mit Buchsenhülsen oder allgemeiner mit den Aufnahmeräumen für solche Lamellenkäfige ergeben sich eine Reihe von Nachteilen. Um die Bauteile kraft-, stoff- oder formschlüssig zusammenlegen zu können, bedarf es enger Fertigungstoleranzen sowie ggf. geeigneter Fertigungsmittel zu Einpressung des Kontaktkäfigs in die Buchsenhülse bzw. allgemein dem Aufnahmeraum. Wird die Kontaktierung, Zusammenlegung mit Ein- oder Hintergriffen realisiert, sind zusätzliche Bearbeitungsschritte zur Herstellung von Durchbrüchen und/oder Eingriffszungen erforderlich. Die Verwendung von Festlegungsmitteln, wie beispielsweise Befestigungselemente, Stülpringe, Verschraubungen oder Nieten sind sowohl herstellungs- als auch montageaufwändig.
-
Weiterhin resultiert die Verwendung von Radialkontaktbuchsen oder hyperbolische Kontaktbuchsen in Buchsenhülsen, Aufnahmeräumen mit starrer Festlegungskonzeption in oftmals erhöhtem Steckkontaktierungskraftbedarf und einer engen erforderlichen Steckkinematik hinsichtlich Parallelität und Fluchtung der Achsen von Steckpin und Kontaktkäfig relativ zueinander.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die bestehenden Radialkontaktbuchsen oder hyperbolische Kontaktbuchsen weiterzuentwickeln und die bestehenden Nachteile wenigstens teilweise zu reduzieren.
-
Zur Aufgabenlösung schlägt die Erfindung eine Lamellenkontaktbuchse, Kontaktgitterkäfig, Lamellenkäfig vor, der neben den Kontaktlamellen zur elektrisch leitenden Kontaktierung eines Kontaktpins im Innern des Käfigs weiterhin über wenigstens eine Kontaktlamelle zur elektrisch leitenden Kontaktierung mit bzw. zur Buchsenhülse, Aufnahmeraum, Steckverbindergehäuse vorzusehen. Die Erfindung erkennt, dass die Lamellenkontaktierung sowohl zum Steckkontaktpin als auch zum Aufnahmeraum des Kontaktgitterkäfigs geeignet ist, die Kontaktierungsaufgabe in erheblicher Weise zu verbessern und insbesondere im Hochvoltbereich die Übertragung elektrischer Energie zu unterstützen.
-
Die erfindungsgemäße Lamellenkontaktbuchse gehorcht einem zylinderähnlichen geometrischen Aufbau und wird gebildet durch jeweils einen endseitigen Bundsteg sowie wenigstens eine Kontaktlamelle in Form einer nach innen in Richtung Kontaktpinaufnahmeraum gebogenen Sehne und wenigstens einer Kontaktlamelle in Form einer nach außen in Richtung Steckverbindergehäuse, Buchsenhülse gebogenen Sehne. Die wenigstens zwei Kontaktlamellen erstrecken sich zwischen den endseitigen Bundstegen der Lamellenkontaktbuchse und bilden auf diese Weise den vorzugweise einstückigen Lamellenkontaktbuchsenaufbau.
-
Die hohlzylinderförmige Lamellenkontaktbuchse formt einen inneren Aufnahmeraum zum Einstecken eines Kontaktstiftes, Steckkontaktpins derart, dass die Stiftoberfläche mit der wenigstens einen sehnenförmig nach innen gebogenen Kontaktlamelle eine elektrisch leitende Verbindung durch zumindest partiellen Flächenkontakt eingeht. Außenseitig der hohlzylinderförmigen Lamellenkontaktbuchse ist die wenigstens eine nach außen gebogene sehnenförmige Kontaktlamelle derart ausgebildet, dass eine elektrisch leitende Kontaktierung mit dem Kontaktbuchsenumfeld, beispielsweise ein Steckverbindergehäuse oder eine Buchsenhülse, herstellbar ist. Die Erfindung unterstützt gleichermaßen Kontaktgeometrien als Radialkontaktbuchsen oder hyperbolische Kontaktbuchsen.
-
Vorzugsweise ist daran gedacht, die Lamellenkontaktbuchse als Hochstromkontaktbuchse mit einer Mehrzahl von Kontaktlamellen zwischen den endseitigen Bundstegen auszubilden. Eine Teilmenge der Kontaktlamellenmehrzahl ist sehnenförmig und nach innen in den Aufnahmeraum für den Kontaktstift, Steckkontaktpin gebogen, eine weitere Teilmenge oder die verbleibende Menge von Kontaktlamellen ist sehnenförmig nach außenseitig der Lamellenkontaktbuchse verformt und stellt mit den Lamellenaußenflächen Kontaktpunkte zur Anlage an der Innenwand der Buchsenhülse, Kontakthülse zur Verfügung.
-
Eine weitere bevorzugte Gestaltungsvariante.der Lamellenkontaktbuchse sieht vor, dass die sehnen- oder bogenförmigen Lamellenformen alternierend, d. h. über dem Buchsenumfang wechselweise nach innen und nach außen gerichtet sind, sodass eine Abfolge von konvex und konkav ausgebildeten Kontaktlamellen vorliegt.
-
Eine besondere Eigenschaft der erfindungsgemäßen Lamellenkontaktbuchse ergibt sich durch die wenigstens bereichsweise leicht ballige Außenkontur der zylindrischen Grundstruktur. Diese Balligkeit ist konstruktives Ergebnis der wenigstens einen Kontaktlamelle in Form einer nach außen in Richtung Steckverbindergehäuse, Buchsenhülse gebogenen Sehne. Durch diese Balligkeit, Tonnenförmigkeit der Lamellenkontaktbuchse ist die wenigstens eine Anlageschulter im Mittenbereich der Kontaktbuchse angesiedelt, anstelle der endseitigen Anlageflächen im Bereich der Bundstege. Die Balligkeit in Verbindung mit der Anlagefläche im Mittenbereich erlaubt der Lamellenkontaktbuchse einen Winkelfehlerausgleich zu einem nicht achsparallel einzubringenden Kontaktstift, Steckkontaktpin. Der Winkelfehlerausgleich erfolgt durch eine Pendelbewegung, Taumelausgleichsbewegung um die Kontaktstelle, Lagerstelle an der Anlagefläche im Mittenbereich.
-
Ebenfalls durch die Balligkeit bzw. den dadurch erzielbaren Winkelfehlerausgleich unterstützt ist sowohl die Verringerung der erforderlichen Steckkräfte des Kontaktpins in die Lamellenkontaktbuchse, als auch die Reduzierung des Beschädigungsrisikos beim Steckvorgang.
-
Der Erfindungsgedanke wird herstellungstechnisch realisiert, vorzugsweise ausgehend von einem im Wesentlichen viereckigen Flachmaterial, dessen Fläche zwischen den späteren endseitigen Bundstegen derart freizuschneiden, dass lamellare Abschnitte gebildet werden. Je nach Ausführungsform sind diese Freischnitte
- a. entweder als linienförmige Schnitte ausgeführt und/oder
- b. als Ausnehmungen im Sinn einer Materialentfernung realisiert.
-
Die linienförmigen Freischnitte sind möglich bei zueinander benachbarten Lamellen, die eine Verformung, Auslenkung in ungleicher Richtung erfahren, sodass diese benachbarten Lamellen in konterscherender Weise eine zueinander ungleiche, sehnenförmige Gestalt in konvexer und konkaver Ausbildung aufweisen, die nach dem Einrollen des Flachmaterials zu einer hohlzylinderförmigen Lamellenkontaktbuchse jeweils eine nach außen und eine nach innen gebogenen Kontaktlamelle abbilden.
-
Materialentfernende Ausnehmungen sind erforderlich bei zueinander benachbarten Lamellen, die eine Verformung, Auslenkung in gleicher Richtung erfahren, sodass diese benachbarten Lamellen freigeschnittener Weise eine zueinander gleiche, sehnenförmige Gestalt in konkaver Ausbildung aufweisen, die nach dem Einrollen des Flachmaterials zu einer hohlzylinderförmigen Lamellenkontaktbuchse jeweils eine nach innen gebogenen Kontaktlamelle sind.
-
Nachdem der oder die Freischnitte in linienförmiger und/oder ausnehmender Weise in das Ausgangs-Flachmaterial eingebracht, die richtungsabhängigen Auslenkungen der Lamellen bewerkstelligt und ggf. weitere Bearbeitungsschritte realisiert sind, wird das Flach zu einem Kontaktgitter, hohlzylinderförmigen Lamellenkontaktbuchse gerollt.
-
Ein weiterer Erfindungsaspekt betrifft die Federkennlinie(n) der Kontaktlamellen. Es ist je nach vorliegender Kontaktierungsaufgabe vorgesehen, die Federkennlinie(n) der sehnenförmig nach innen gebogenen wenigstens einen Kontaktlamelle und/oder der sehnenförmig nach außen gebogenen, wenigstens einen Kontaktlamelle durch Werkstoffwahl oder geometrisch-konstruktiv gezielt zu beeinflussen bzw. auf die jeweiligen Anforderungen hin einzustellen. Die mit der Federkennlinie in ihrer Steigung oder Form einhergehenden funktionalen Eigenschaften werden von der Erfindung optional wie folgt genutzt:
- - Eine verringerte Federspannung als Ergebnis einer geringeren Federkennliniensteigung reduziert, die aufeinander wirkenden Kontaktierungskräfte und unterstützt höhere Auslenkungswege der Kontaktlamellen, sodass die Maß-, Form- und Lagetoleranzen der beteiligten Bauteile in kostengünstiger Weise vergrößert gewählt werden können;
- - die gesteigerte Federspannung als Ergebnis einer höheren Federkennliniensteigung erhöht die aufeinander wirkenden Kontaktierungskräfte und unterstützt sowohl die gesteigerte Flächenpressung der Kontaktierungspartner an ihren Anlageflächen als auch deren elektrisch leitende Eigenschaft.
-
Um die Federeigenschaften, Federspannung bzw. die Federkennlinie als dazu charakterisierende Größe gezielt zu beeinflussen, nutzt die Erfindung die inhärenten Materialeigenschaften verschiedener elektrisch leitender Werkstoffe und/oder verwirklicht die Beeinflussung der Federungseigenschaften durch geometrische Ausbildungen der Kontaktlamellen - beispielsweise lassen sich durch variierende Lamellenquerschnitte geometrische Feder- und Gestaltfestigkeiten gezielt beeinflussen. Gleiches gilt für die Dicke des Materials. Eine mögliche konkrete Ausführungsform sind taillierte Kontaktlamellen mit einer zu Beginn des elastischen Verformungsweges verringerten Federsteifigkeit. Die Taillierung kann vorzugsweise mit der Freischneidung in Form von Ausnehmungen erfolgen.
-
Durch die erfindungsgemäße Lehre ist es möglich, nicht nur die im Stand der Technik auftretenden Nachteil wenigstens teilweise zu reduzieren, sondern sie bietet weitere Vorteile:
- - die ballige Außenkontur der Lamellenkontaktbuchse mit der Anlagefläche im Mittenbereich erlaubt einen Winkelfehlerausgleich zu einem nicht achsparallel einzubringenden Kontaktstift, Steckkontaktpin mit oder ohne Achsversatz infolge der unterstützten Taumelausgleichsbewegung der Lamellenkontaktbuchse in dem Steckverbindergehäuse, Buchsenhülse, gleiches gilt additiv oder alternativ für die einschnürende Innenkontur;
- - definierte und/oder elastische Kontaktierung der Lamellenkontaktbuchse in und mit dem Steckverbindergehäuse, Kontaktbuchse, Buchsenhülse auch bei schwimmender, d. h. axialspielbehafteter Lagerung oder Festlegung der Kontaktierungspartner zueinander;
- - gezielt einstellbare Kontaktpresskräfte der Kontaktierungspartner an bzw. in ihren Kontaktierungsflächen zueinander;
- - erheblich gesteigerte Kontaktierungsqualität der Lamellenkontaktbuchse mit und zu ihrem äußeren Kontaktpartner, beispielsweise dem Steckverbindergehäuse, Kontaktbuchse, Buchsenhülse.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand exemplarischer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 die perspektivische Ansicht auf ein Halbzeugflach als bereits bearbeitetes Ausgangswerkstück vor der Umformung, Einrollung hin zu einer Lamellenkontaktbuchse;
- 2 die dreidimensionale Darstellung einer Lamellenkontaktbuchse als Ergebnis des Umformvorgangs des in 1 illustrierten Halbzeugflach;
- 3 die Vorder- sowie Draufsicht und zwei Seitenschnittdarstellungen eines ersten exemplarischen Ausführungsbeispiels des bearbeiteten Halbzeugflach;
- 4 Vorder-, Seitenschnitt- und Draufsicht eines möglichen Ausführungsbeispiels der Lamellenkontaktbuchse als Ergebnis des Umformvorgangs des in 1 und 3 illustrierten Halbzeugflach aufweisend insgesamt zehn Lamellen;
- 5 die Vorder- sowie Draufsicht und zwei Seitenschnittdarstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels des bearbeiteten Halbzeugflach;
- 6 Vorder-, Seitenschnitt- und Draufsicht des möglichen Ausführungsbeispiels der Lamellenkontaktbuchse als Ergebnis des Umformvorgangs des in 5 illustrierten Halbzeugflach aufweisend insgesamt zwölf Lamellen;
- 7 die Vorder- sowie Draufsicht und zwei Seitenschnittdarstellungen eines dritten Ausführungsbeispiels des bearbeiteten Halbzeugflach;
- 8 Vorder-, Seitenschnitt- und Draufsicht des möglichen Ausführungsbeispiels der Lamellenkontaktbuchse als Ergebnis des Umformvorgangs des in 7 illustrierten Halbzeugflach aufweisend insgesamt acht Lamellen;
- 9 die perspektivische Ansicht auf ein Steckkontaktgehäuse mit einer darin aufgenommenen Lamellenkontaktbuchse;
- 10 die Schnittdarstellung eines Steckkontaktgehäuses mit einer darin aufgenommenen Lamellenkontaktbuchse;
- 11 die Vorder-, Drauf- und Schnittansichten einer Stecksituation von Steckkontaktpin in einer Lamellenkontaktbuchse, welche aufgenommen ist in einem Steckkontaktgehäuse.
-
1 bildet die perspektivische Ansicht auf ein Halbzeugflach 100 als bereits bearbeitetes Ausgangswerkstück vor der Umformung, Einrollung hin zu einer Lamellenkontaktbuchse 1 ab. Dieses erste exemplarische Ausführungsbeispiel weist endseitig gegenüberliegende Bundstege 10 auf, zwischen ihnen erstrecken sich - hier exemplarisch zehn - Lamellen 20. Eine Teilmenge - hier exemplarisch fünf - der Lamellengesamtheit ist mit ihrer sehnen- oder bogenförmigen Verformung in einer ersten, zur Halbzeugflachebene weitgehend lotrechten Auslenkung gebildet, die zweite Teilmenge in einer zweiten Auslenkung gestaltet. In dem Beispiel sind die Auslenkungen der Lamellen 20 wechselweise, d. h. alternierend in der ersten und der zweiten Richtung realisiert. Um die lamellare Gitterstruktur zu erzeugen, sind jeweils an gemeinsamen Seitenkanten der Kontaktlamellen 20 Freischnitte 110 vorgesehen, die als Linienschnitte 111 und/oder als Ausnehmungen 112 ausgebildet sein können und beispielsweise Ergebnis eines Stanzprozesses sind.
-
Eine Variante der wechselweisen, d. h. alternierende Auslenkung der einzelnen Lamellen 20 ist eine Paarbildung von jeweils benachbarten Lamellen 20, die als Paar gemeinsam konvex oder konkav ausgelenkt sind. Wenn diese erfindungsgemäße Variante verwirklicht wird, sind zwischen den Lamellenpaaren Freischnitte 110 in Form von Ausnehmungen 112 vorgesehen.
-
2 zeigt die dreidimensionale Darstellung einer Lamellenkontaktbuchse 1 als Ergebnis des Umformvorgangs des in 1 illustrierten Halbzeugflach 100. Dieses Beispiel weist insgesamt zehn in alternierender Weise konkav und konvex ausgelenkte sehnenförmige Lamellen 20 auf. Die nach innen und damit konkav ausgebildeten Kontaktlamellen 20, 21 begrenzen den Aufnahmeraum für einen Kontaktpin, Steckkontaktpin 300 und kontaktieren diesen zur elektrischen Leitung. Die nach außen und damit konvex ausgebildeten Kontaktlamellen 20, 22 stellen im Einbauzustand die Kontaktierungsmittel der Lamellenkontaktbuchse 1 zur Buchsenhülse, Steckverbindergehäuse, Steckkontaktgehäuse 200 dar. Als Materialien für die erfindungsgemäße Lamellenkontaktbuchse 1 kommen Werkstoffe in Betracht, die elektrisch leitende Eigenschaften aufweisen, für federnde Aufgaben geeignet sind und in Umformverfahren formverändert werden können, beispielsweise niedriglegierte Kupferfederwerkstoffe wie CuNiCo1Si, CuCrAgFeTiSi, CuNi3Si1 Mg.
-
3 umfasst die Vorder- sowie Draufsicht und zwei Seitenschnittdarstellungen eines ersten exemplarischen Ausführungsbeispiels des bearbeiteten Halbzeugflach 100. In der Vorderansicht dieses exemplarischen Ausführungsbeispiels sind in der Platine 100 insgesamt zehn Kontaktlamellen 20 gebildet, welche durch Freischnitte in Form von Linienschnitten 111 getrennt sind. Die Erfindung erkennt und sieht diese Linienschnitte 111 vor, weil durch die in alternierender Weise konkav und konvex ausgelenkten, sehnenförmigen Lamellen 20 auf Freischnitte 110 in Form von Ausnehmungen 112 verzichtet werden kann, ohne auf die Problematik einzugehen, dass Kollisionslagen entstehen bei der Verformung der Lamellen 20 zueinander bzw. bei der Einrollung des Flach 100 zur zylinderformähnlichen Lamellenkontaktbuchse 1. Anders ist die Situation bei paarweisen oder benachbarten Lamellen 20 mit einer Auslenkung in einer inwärtigen Richtung, d. h. paarweise konkav. Lamellenauslenkungen dieser Art erfordern Ausnehmungen 112, um den erforderlichen Freiraum bei und nach der Umformung, Einrollung des Flachs 100 hin zur zylinderformähnlichen Lamellenkontaktbuchse 1 bereitzustellen.
-
Die von der Erfindung unterstützten Linienschnitte 111 können aufgrund ihrer Schnittgeometrie endseitig der Schnitte durch ihren spitzen Auslauf erhebliche Kerbwirkung aufweisen. Die durch diese Kerbwirkung begünstigten lokal auftretenden Spannungskonzentrationen können bei der Einrollung und/oder den in der Verwendung auftretenden Belastungen so groß werden, dass Bauteilversagen durch Rissbildung nicht auszuschließen ist. Gleiches betrifft die Dauerfestigkeit und damit die Bauteillebensdauer. Die Erfindung sieht daher optional vor, dass endseitig der Linienschnitte 111, d. h. hin zum angrenzenden Bereich der Bundstege 10, Entlastungsbohrungen 113 eingebracht sind. Die Entlastungsbohrungen 113 vergrößern praktisch den sehr kleinen Radius im spitzen Auslauf der Linienschnitte 111 auf einen vergrößerten einstellbaren Wert, sodass die lokalen Spannungskonzentrationen im Kerbgrund reduziert sind. Einen weiteren herstellungstechnischen Vorteil erzielen die Entlastungsbohrungen 113 dadurch, dass infolge der sich ergebenden Querschnittsverringerung der der Kontaktlamellen 20 im Ansatzbereich zu den Bundstegen 10 sowohl eine gesteigerte Verformungsfähigkeit als auch eine flachere Federkennlinie unterstützt sind.
-
Die Seitenschnittdarstellungen B-B und C-C verdeutlichen die Kontaktlamellenkonturen und zeigen die sehnenförmige, konkave oder konvexe Ausbildung. Die Lamellenkontur wird im Wesentlichen durch drei die sehnenförmige Struktur bildende Radien r, R geprägt. Vorzugsweise ist daran gedacht, die Kontaktlamellenkontur durch einen ersten Kreisbogen mit einem Radius R zu bilden, an den jeweils endseitig ein weiterer Kreisbogen mit einem Radius r anschließt, der eine Krümmung mit Vorzeichenwechsel aufweist. Die Übergänge der Radien r, R sind sowohl fließend als auch stetig, sodass eine grat- und kantenfreie Oberflächenkontur der Kontaktlamellen 20, 21, 22 unterstützt ist. Vorzugsweise ist daran gedacht, den Radius R in einer Größenordnung von 0,8 bis 1,3 der Länge L der Lamellenkontaktbuchse 1 zu wählen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Radius R dem Betrag nach ca. 1,2*L ausgeführt. Das Verhältnis der Beträge der Radien R und r zueinander kann im Bereich von 0,7 bis 2 oder größer liegen, das Ausführungsbeispiel in 3 nutzt ein Radienverhältnis R/r von 1.
-
4 zeigt die Vorder-, Seitenschnitt- und Draufsicht eines möglichen Ausführungsbeispiels der Lamellenkontaktbuchse 1 als Ergebnis des Umformvorgangs des in 1 und 3 illustrierten Halbzeugflach 100, aufweisend insgesamt zehn Lamellen 20 mit in alternierender Weise angeordneten konkaven und konvexen Auslenkungen. Fünf Kontaktlamellen 20, 21 sind konkav und damit nach innen der Lamellenkontaktbuchse 1 ausgelenkt, sodass ein Aufnahmeraum für einen vorzugsweise runden Kontaktpin 300 gebildet ist. Der Aufnahmeraum ist von zylinderähnlicher Geometrie mit einer Einschnürung im mittleren Bereich. Die Lamellenoberflächen im eingeschnürten mittleren Bereich bilden die Kontaktflächen zur elektrisch leitenden Kontaktierung für und mit dem Kontaktpin 300.
-
Fünf Kontaktlamellen 20, 22 sind konvex und damit nach außen der Lamellenkontaktbuchse 1 ausgelenkt, sodass eine zylinderähnliche Außengeometrie mit einer Balligkeit im Mittenbereich unterstützt ist. Die ballige Kontur ist dergestalt, dass der Außendurchmesser der Lamellenkontaktbuchse 1 im Mittenbereich MB ein Maximum aufweist. Die Lamellenoberflächen im balligen Mittenbereich MB bilden die Kontaktflächen zur elektrisch leitenden Kontaktierung für und mit einem das Kontaktgitter 1 aufnehmenden Element, beispielsweise eine Buchsenhülse, Steckverbindergehäuse, Steckkontaktgehäuse 200.
-
Der mit den Entlastungsbohrungen 113 ausgestatteten Übergangsbereich zwischen Bundsteg 10 und Kontaktlamellen 20, 21, 22 kann als Einschnürung 11 ausgebildet sein, sodass eine jeweils umlaufende, definierte und außenseitige Bundstegfläche gebildet wird.
-
Nicht dargestellt, aber optional vorgesehen sind Festlegungsmittel im Bereich der umfangsseitigen, axial verlaufenden Anlagekanten des zur Lamellenkontaktbuchse 1 eingerollten Flach 100. Infolge der elastischen Federeigenschaften des Kupferfederwerkstoffes können die Anlagekanten zueinander einen oft unerwünschten Luftspalt dem Betrag des Rückstellfederweges nach aufweisen. Die Festlegungsmittel, beispielsweise eine Schwalbenschwanzverbindung, sorgen mit einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung für die weitgehend spaltfreie Kopplung der axial verlaufenden Seitenkanten an der Verbindungsstelle.
-
5 verdeutlicht die Vorder- sowie Draufsicht und zwei Seitenschnittdarstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels des bearbeiteten Halbzeugflach 100 mit insgesamt zwölf Lamellen 20. In der Vorderansicht dieses zweiten exemplarischen Ausführungsbeispiels sind in der Platine 100 insgesamt zwölf Kontaktlamellen 20 gebildet, welche wiederum durch Freischnitte in Form von Linienschnitten 111 getrennt sind.
-
Die Seitenschnittdarstellungen B-B und C-C verdeutlichen die Kontaktlamellenkonturen und zeigen die sehnenförmige, konkave oder konvexe Ausbildung. Die Lamellenkontur wird auch in diesem Ausführungsbeispiel im Wesentlichen durch drei die sehnenförmige Struktur bildende Radien r, R geprägt. Vorzugsweise ist daran gedacht, die Kontaktlamellenkontur durch einen ersten Kreisbogen mit einem Radius R zu bilden, an den jeweils endseitig ein weiterer Kreisbogen mit einem Radius r anschließt, der eine Krümmung mit Vorzeichenwechsel aufweist. Die Übergänge der Radien r, R sind sowohl fließend als auch stetig, sodass eine grat- und kantenfreie Oberflächenkontur der Kontaktlamellen 20, 21, 22 unterstützt ist. Vorzugsweise ist daran gedacht, den Radius R in einer Größenordnung von 0,8 bis 1,3 der Länge L der Lamellenkontaktbuchse 1 zu wählen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Radius R dem Betrag nach ca. 1,2*L ausgeführt. Das Verhältnis der Beträge der Radien R und r zueinander kann im Bereich von 0,7 bis 2 oder größer liegen, das Ausführungsbeispiel in 5 nutzt ein Radienverhältnis R/r von 1,25.
-
Wie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist das weitere exemplarische Ausführungsbeispiel gemäß 5 mit Lamellen 20 gebildet, welche jeweils weitgehend identische Lamellenbreiten LB aufweisen. In guter Näherung kann die Lamellenbreite LB ermittelt werden als Quotient aus der Platinenbreite und der jeweiligen Lamellenanzahl.
-
6 zeigt Vorder-, Seitenschnitt- und Draufsicht des möglichen Ausführungsbeispiels der Lamellenkontaktbuchse 1 als Ergebnis des Umformvorgangs des in 5 illustrierten Halbzeugflach 100, aufweisend insgesamt zwölf Lamellen 20 mit in alternierender Weise angeordneten konkaven und konvexen Auslenkungen. Sechs Kontaktlamellen 20, 21 sind konkav und damit nach innen der Lamellenkontaktbuchse 1 ausgelenkt, sodass ein Aufnahmeraum für einen vorzugsweise runden Kontaktpin 300 gebildet ist. Der Aufnahmeraum ist, wie in dem ersten Ausführungsbeispiel, auch von zylinderähnlicher Geometrie mit einer Einschnürung im mittleren Bereich. Die Lamellenoberflächen im eingeschnürten mittleren Bereich bilden die Kontaktflächen zur elektrisch leitenden Kontaktierung für und mit dem Kontaktpin 300.
-
Sechs Kontaktlamellen 20, 22 sind konvex und damit nach außen der Lamellenkontaktbuchse 1 ausgelenkt, sodass wiederum eine zylinderähnliche Außengeometrie mit einer Balligkeit im Mittenbereich unterstützt ist. Der mit den Entlastungsbohrungen 113 ausgestatteten Übergangsbereich zwischen Bundsteg 10 und Kontaktlamellen 20, 21, 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel ohne Einschnürung ausgebildet, sodass ein fließender, undefinierter Übergang der Bundstegflächen in den Lamellenflächenbereich gebildet wird.
-
7 umfasst die Vorder- sowie Draufsicht und zwei Seitenschnittdarstellungen eines dritten Ausführungsbeispiels des bearbeiteten Halbzeugflach 100 mit insgesamt acht Lamellen 20.
-
8 zeigt Vorder-, Seitenschnitt- und Draufsicht des möglichen Ausführungsbeispiels der Lamellenkontaktbuchse 1 als Ergebnis des Umformvorgangs des in 7 illustrierten Halbzeugflach 100, aufweisend insgesamt acht Lamellen 20 mit in alternierender Weise angeordneten konkaven und konvexen Auslenkungen. Vier Kontaktlamellen 20, 21 sind konkav und damit nach innen der Lamellenkontaktbuchse 1 ausgelenkt, sodass ein Aufnahmeraum für einen vorzugsweise runden Kontaktpin 300 gebildet ist.
-
Vier Kontaktlamellen 20, 22 sind konvex und damit nach außen der Lamellenkontaktbuchse 1 ausgelenkt, sodass wiederum eine zylinderähnliche Außengeometrie mit einer Balligkeit im Mittenbereich unterstützt ist. Der mit den Entlastungsbohrungen 113 ausgestatteten Übergangsbereich zwischen Bundsteg 10 und Kontaktlamellen 20, 21, 22 ist in diesem Ausführungsbeispiel mit einem Aufweitungsbereich 12 ausgebildet, sodass eine jeweils umlaufende, definierte und außenseitige Bundstegfläche abgegrenzt wird.
-
9 umfasst die perspektivische Ansicht auf ein Steckkontaktgehäuse 200 mit einer darin aufgenommenen Lamellenkontaktbuchse 1. Die Aufnahme der Lamellenkontaktbuchse 1 ist „schwimmend“, d. h. die Lamellenkontaktbuchse 1 ist zumindest längs eines kleinen axialen Weges verschiebbar. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Axialweg der Lamellenkontaktbuchse 1 begrenzt durch wenigstens eine (hier: zwei) Falz 201 und wenigstens eine Anschlagnase 202. Der von der Lamellenkontaktbuchse 1 bereitgestellte Steckkontaktpinaufnahmeraum 2 ist durch deren Positionierung in dem Steckkontaktgehäuse 200 axial zugänglich, sodass ein Steckkontaktpin 300 einschiebbar ist. Der Buchsenhülsenbereich des Steckkontaktgehäuses 200 kann optional durch wenigstens eine Schwalbenschwanzverbindung 203 ergänzt sein, sodass die Buchse eine formschlüssig geschlossene Zylinderstruktur aufweist.
-
10 illustriert die Schnittdarstellung eines Steckkontaktgehäuses 200 mit einer darin aufgenommenen Lamellenkontaktbuchse 1. Aufgrund der balligen Kontur der zylinderähnlich aufgebauten Lamellenkontaktbuchse 1 wird die elektrisch leitende Kontaktierung zwischen dem Steckkontaktgehäuse 200 und der Lamellenkontaktbuchse 1 durch die konvexen Kontaktlamellen 20, 22 im Mittenbereich MB realisiert. Die Durchmesser der Bundstege 10 der Lamellenkontaktbuchse 1 sind gegenüber dem Innendurchmesser des Steckkontaktgehäuses, Buchsenhülse 200 untermaßig ausgeführt, sodass bei achsparalleler Lage der Lamellenkontaktbuchse 1 in der Buchsenhülse 200 Kontaktierungsflächen nur im Mittenbereich MB einander anliegen. Infolge der damit einhergehenden Einbereichs-Auflagersituation im statischen Sinn und unter der „schwimmenden“ Aufnahmebedingung besitzt die Lamellenkontaktbuchse 1 einen begrenzten rotativen Freiheitsgrad in einer Ebene quer zur axialen Erstreckung. Die Lamellenkontaktbuchse 1 kann dadurch eine Kipp- oder Taumelbewegung innerhalb des Steckkontaktgehäuses 200 um den Mittenbereich MB bewerkstelligen, der von dem Spaltmaß der untermaßigen Bundstege 10 zum Innendurchmesser des Steckkontaktgehäuses, Buchsenhülse 200 begrenzt wird.
-
11 zeigt die Vorder-, Drauf- und Schnittansichten einer Stecksituation von Steckkontaktpin 300 in einer Lamellenkontaktbuchse 1, welche aufgenommen ist in einem Steckkontaktgehäuse 200. Die winkelfehlerbehaftete Stecksituation in zwei Ebenen zur Axialerstreckung verdeutlicht einen der großen Vorteile der Erfindung hinsichtlich ihrer Eigenschaft, Steckwinkelfehler zu tolerieren bzw. zu kompensieren, auszugleichen. Die Kipp- oder Taumelbewegung der Lamellenkontaktbuchse 1 innerhalb des Steckkontaktgehäuses 200 um den Mittenbereich MB ist nicht auf eine Raumachse beschränkt, sondern um beliebige Raumachsen in einer Ebene quer zur Axialerstreckung der Steckpartner liegend unterstützt. Zur Illustration dieser besonderen Erfindungseigenschaft sind die Schnitte C-C und B-B in zwei zur Mittenachse lotrechten Richtungen mit dem jeweiligen Winkelfehlerausgleich dargestellt.
-
Der unterstützte Gesamt-Winkelfehlerausgleich w ist summarisches Ergebnis der unterstützen Taumelbewegung des Steckkontaktpins 300 in der Lamellenkontaktbuchse 1 wBS und der unterstützen Kippbewegung der Lamellenkontaktbuchse 1 in dem Steckkontaktgehäuse 200 wBL. Je nach Lage der betrachteten Winkelfehlerachse innerhalb der zulässigen Kippebene können die maximalen Winkellagen gleich oder infolge geometrischer Asymmetrien der Steckpartner voneinander abweichend sein. Je nach Stecklänge, gewählter Abmessungen zueinander und Anzahl der Lamellen 20 lassen sich mit der Erfindung Gesamtwinkelversätze w zwischen einem und sechs Grad erzielen, vorzugsweise zwei bis vier Grad.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Lamellenkontaktbuchse, Kontaktgitter
- 2
- Aufnahmeraum für Steckkontaktpin
- 10
- Bundsteg, axialer Endbereich der Lamellenkontaktbuchse
- 11
- Einschnürbereich
- 12
- Aufweitungsbereich
- 20
- Lamelle, Kontaktlamelle
- 21
- konkav, nach innen ragende Kontaktlamelle
- 22
- konvex, nach außen ragende Kontaktlamelle
- 100
- Platine, Flach, Halbzeugflach
- 110
- Freischnitt
- 111
- Linienschnitt
- 112
- Ausnehmung
- 113
- Entlastungsbohrung
- 200
- Bauteil, Buchsenhülse, Steckverbindergehäuse, Steckkontaktgehäuse, Steckverbinder
- 201
- Falz
- 202
- Anschlagnase
- 203
- Festlegungsmittel, Schwalbenschwanzverbindung
- 300
- Kontaktpin, Steckkontaktpin
- r, R
- Radius, Lamellenkonturradius
- L
- Buchsenlänge, Kantenlänge der Platine
- LB
- Lamellenbreite, Kontaktlamellenbreite
- MB
- Mittenbereich, Kontaktierungsbereich, Kontaktflächenbereich
- w
- gesamter Winkelversatz, Winkelfehlerausgleich
- wBL
- Winkelversatz zwischen Buchsenhülse und Lamellenkontaktbuchse
- wBS
- Winkelversatz zwischen Steckkontaktpin und Lamellenkontaktbuchse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007051266 B4 [0005]
- DE 202016100095 U1 [0006]
- DE 102011105821 B4 [0007, 0009]
- US 4657335 A [0008]