DE102018112504B4

DE102018112504B4 - "Von Hand quereinreißbares Klebeband mit einem Träger, der ein Gewebe und ein Nähvlies umfasst"

Info

Publication number: DE102018112504B4
Application number: DE102018112504.6A
Authority: DE
Inventors: Christoph Frigge; Stephan Wuth; Guido Vorwerk
Original assignee: Coroplast Fritz Mueller GmbH and Co KG
Current assignee: Coroplast Fritz Mueller GmbH and Co KG
Priority date: 2018-05-24
Filing date: 2018-05-24
Publication date: 2021-02-18
Anticipated expiration: 2038-05-25
Also published as: US20210261827A1; WO2019223943A1; US11993738B2; DE102018112504A1

Abstract

Klebeband für die Umwickelung von Kabeln, umfassend einen Träger (T) mit einer ersten Lage (1) aus Gewebe und mit einer zweiten Lage (2) aus einem Nähvlies, wobei beide Lagen vollflächig übereinander liegen, wobei zwischen der ersten Lage (1) und zweiten Lage (2) eine erste Klebstoffschicht (3) angeordnet ist, wobei die zweite Lage (2) zumindest teilweise eine zweite Klebstoffschicht (4) aufweist, die auf der gegenüberliegenden Seite zur ersten Klebstoffschicht (3) angeordnet ist, wobei die erste Lage (1) ein Flächengewicht von 100 bis 200 g/m2aufweist, wobei das Material der ersten Klebstoffschicht (3) einen Haftklebstoff umfasst, das Material der zweiten Klebstoffschicht (4) einen Haftklebstoff umfasst, wobei die zweite Lage (2) ein Flächengewicht von 60 bis 160 g/m2aufweist, wobei das Gewebe der ersten Lage (1) des Trägers (T) eine Feinheit der Kettfäden im Bereich 35 bis 55 dtex und eine Anzahl an Kettfäden im Bereich von 35 bis 50 pro 1 cm, und eine Feinheit der Schussfäden im Bereich von 500 bis 700 dtex sowie eine Anzahl von Schussfäden im Bereich von 14 bis 25 pro 1 cm aufweist, wobei ein Verhältnis der Feinheit der Kettfäden zur Feinheit der Schussfäden im Bereich von 0,05 bis 0,1 liegt, und wobei das Klebeband mindestens einen Abriebwert der Klasse E nach der LV 312 (12/2014) und ein Geräuschdämpfungsverhalten mindestens der Klasse C nach der LV 312 (12/2014) aufweist und bei einer Prüfung nach LV 312 (12/2014) handeinreißbar ist

Description

Die Erfindung betrifft ein Klebeband, als Kabelwickelband für die Automobilindustrie. Das Klebeband für die Umwickelung von Kabeln umfasst einen Träger mit einer ersten Lage aus Gewebe und mit einer zweiten Lage aus einem Vlies. Beide Lagen liegen vollflächig übereinander, wobei zwischen der ersten Lage und der zweiten Lage eine erste Klebstoffschicht angeordnet ist. Die zweite Lage weist zumindest teilweise eine zweite Klebstoffschicht auf, die auf der gegenüberliegenden Seite zur ersten Klebstoffschicht angeordnet ist. Die erste Lage weist ein Flächengewicht von 100 bis 200 g/m² auf. Das Material der ersten Klebstoffschicht umfasst einen Haftklebstoff, und das Material der zweiten Klebstoffschicht umfasst einen Haftklebstoff.
Die Prüfung von Klebebändern für die Bewicklung von Kabelsätzen erfolgt in der Automobilindustrie zumeist nach umfangreichen Normenwerken, wie sie z. B. in der LV 312 „Klebebänder für Kabelsätze in Kraftfahrzeugen“ (12/2014) als gemeinsame Prüfrichtlinie der Firmen Audi, BMW, DC und VW zusammengefasst sind.

Hinsichtlich der Abriebbeständigkeit ist in der LV 312 (12/2014) die in der nachstehenden Tabelle 1 wiedergegebene Klassifizierung vorgesehen. Tabelle 1: Einteilung der Abriebklassen nach LV 312 (12/2014)

Abriebklasse	Anforderung (Anzahl Hübe)
A - kein Abriebschutz	< 100
B - geringer Abriebschutz	100 - 499
C - mittlerer Abriebschutz	500 - 999
D - hoher Abriebschutz	1000 - 4999
E - sehr hoher Abriebschutz	5000 und mehr

Hinsichtlich des Geräuschdämpfungsverhaltens sieht die LV 312 (12/2014) eine Einteilung in fünf Klassen vor, die in der nachstehenden Tabelle 2 wiedergegeben ist. Tabelle 2: Einteilung der geräuschdämpfenden Eigenschaften in Klassen nach LV 312 (12/2014)

Geräuschdäm pfungsklasse	Anforderung
A - keine Geräuschdämpfung	0 bis < 2 dB (A)
B - geringe Geräuschdämpfung	> 2 bis 5 dB (A)
C - mittlere Geräuschdämpfung	> 5 bis 10 dB (A)
D - hohe Geräuschdämpfung	> 10 bis 15 dB (A)
E - sehr hohe Geräuschdämpfung	> 15 dB (A)

Die Handreißbarkeit wird in der LV312 (12/2014) charakterisiert durch die Bestimmung der Bruchkraft gemäß DIN EN 14410 des Materials sowie durch ein manuelles Reißen des Bandes quer zur Laufrichtung und eine subjektive Beurteilung der Risskante sowie des notwendigen Kraftaufwandes. Damit eine Handreißbarkeit dem Klebeband zuerkannt werden kann, muss die Bruchkraft des Klebebandes weniger als 90 N/cm betragen. Für die Einordnung als gut handreißbar oder bedingt handreißbar erfolgt eine subjektive Beurteilung durch 3 geschulte Personen, die das Klebeband mehrfach wiederholt einreißen.
Als weitere anwendungstechnisch wichtige Prüfungen sind in dieser Richtlinie beispielsweise auch Prüfmethoden für thermische Beständigkeit, die Kompatibilität von Klebebändern mit elektrischen Fahrzeugleitungen sowie für die Chemikalienbeständigkeit, die Farbbeständigkeit und das Fogging - Verhalten beschrieben.
In der EP 1 911 824 B2 ist ein zweilagiges Klebeband offenbart, das aus einen Gewebe und einem Nähvlies besteht. Das darin offenbarte Klebeband entspricht zwar den Erwartungen an die Abriebfestigkeit und Geräuschdämmung, allerdings hat es den Nachteil, dass es nicht von Hand quereinreißbar ist. So muss der Monteur das Klebeband mit einem Werkzeug schneiden, was zeitaufwändig ist.
Ein weiteres Klebeband ist in der DE 20 2018 101 383 U1 beschrieben, welches mit einem laminierten textilen Träger aus einem Gewebe und aus einem Vlies ausgebildet ist. Weiterhin ist durch dieses Klebeband bekannt, ein Gewebe mit Kett- und Schussfäden gleicher und nicht unterschiedlicher Fadenfeinheit zu verwenden. Weiterhin verwendet das aus der DE 20 2018 101 383 U1 bekannte Klebeband ein Vlies aus einem aromatischen Polyamid als Trägerbestandteil. Nachteilig ist auch bei diesem Klebeband, dass die Quereinreißbarkeit von Hand nicht gegeben ist.
Aus der WO 99/50 943 A1 ist eine Schutzummantelung bekannt, welche einen Aufbau aus zumindest zwei textilen Schichten aufweist. Dabei ist eine erste textile zu dem schützenden Objekt hin weisende Schicht vorhanden, die aus einem Synthetikfaservlies ausgebildet ist, und auf welcher eine zweite textile Schicht angeordnet ist, die aus einem zweibarrigen Wirkwaren-Velours mit nach außen weisend angeordneten Veloursschlingen ausgebildet ist. Dabei sind die beiden textilen Schichten zumindest stellen- bzw. teilbereichsweise miteinander verklebt, so dass es sich um ein Laminat aus einem oberseitigen Velours und einer darunter angeordneten Vliesschicht handelt. Eine solche Kombination ist jedoch von Hand nicht quereinreißbar.
Die DE 20 2005 013 009 U1 offenbart ein Klebeband mit wenigstens einem textilen Träger aus zumindest einer Gewebeschicht und einer damit verbundenen Flächengebildeschicht und mit einer ein- oder beidseitig auf den Träger aufgebrachten Kleberbeschichtung. Die Gewebeschicht ist bei diesem Klebeband als Feingewebeschicht mit mehr als 25 Fäden/cm in Längs- und Querrichtung ausgebildet, wobei die Feinheit der Fäden der Gewebeschicht im Bereich von 30 bis 180 denier ausgebildet ist. Um eine Quereinreißbarkeit von Hand zu gewährleisten, sieht die DE 20 2005 013 009 U1 vor, zusätzliche Perforationen oder vergleichbare Materialschwächungen im Träger auszubilden, welche die Quereinreißbarkeit von Hand zumindest lokal verbessern.
Weiterhin ist es aus der EP 2 322 385 A1 bekannt, ein Klebeband mit einem einlagigen Träger aus einem handreißbaren Gewebe zu verwenden. Insbesondere handelt es sich bei dem Träger um ein PET- oder PET-PA-Mischgewebe.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Klebeband zur Verfügung zu stellen, welches die Nachteile bekannter Klebebänder überwindet. Insbesondere ist ein Klebeband zur Herstellung eines Kabelbaums zu entwickeln, dass zusätzlich zur hohen Abriebfestigkeit und hohen Geräuschdämmung auch eine gute Quereinreißbarkeit von Hand aufweist. Weiterhin soll das Klebeband die Anforderungen der Prüfrichtlinie LV 312 (12/2014) der Automobilindustrie erfüllen.
Diese Aufgabe wird mit einem Klebeband gemäß dem Anspruch 1 unter anderem dadurch gelöst, dass die zweite Lage ein Flächengewicht von 60 bis 160 g/m² aufweist, wobei das Gewebe der ersten Lage des Trägers eine Feinheit der Kettfäden im Bereich 35 bis 55 dtex und eine Anzahl an Kettfäden im Bereich von 35 bis 50 pro 1 cm, und eine Feinheit der Schussfäden im Bereich von 500 bis 700 dtex sowie eine Anzahl von Schussfäden im Bereich von 14 bis 25 pro 1 cm aufweist, wobei ein Verhältnis der Feinheit der Kettfäden zur Feinheit der Schussfäden im Bereich von 0,05 bis 0,1 liegt.
Überraschenderweise weist das Klebeband mindestens einen Abriebwert der Klasse E nach der LV 312 (12/2014) und ein Geräuschdämpfungsverhalten mindestens der Klasse C nach der LV 312 (12/2014) auf und ist bei einer Prüfung nach LV 312 (12/014) handeinreißbar.
Als Material für das Gewebe kann bevorzugt ein Polyester, insbesondere Polyethylenterephtalat (PET), Polyamide (PA), insbesondere PA 6, PA 6.6, PA 12, oder Kombinationen dieser Materialien verwendet werden.
Das Gewebe weist eine Anzahl an Kettfäden im Bereich von 35 bis 50 pro 1 cm, bevorzugt 43 bis 47 pro 1 cm, mit einer Feinheit der Kettfäden (Kettfadengewicht) im Bereich von 35 bis 55 dtex, bevorzugt 43 bis 47 dtex, und eine Anzahl von Schussfäden im Bereich von 14 bis 25 pro 1 cm, bevorzugt 19 bis 23 pro 1 cm, mit einer Feinheit der Schussfäden (Schussfadengewicht) im Bereich von 500 bis 700 dtex, bevorzugt 580 bis 630 dtex, auf. Das Gewebe weist ein Flächengewicht von 100 bis 200 g/m², bevorzugt 150 bis 180 g/m² auf. Dieses Gewebe hat den Vorteil, dass es signifikant zu der hohen Abriebfestigkeit, hier der Klasse E der LV 312 (12/2014), beiträgt. Das Klebeband ist trotz dieser Abriebfestigkeit von Hand einreißbar. Das ist auch durch das Verhältnis der Feinheit der Kettfäden zu der Feinheit der Schussfäden von 0,05 bis 0,1 bedingt.
Weiterhin umfasst das erfindungsgemäße Klebeband eine zweite Lage aus einem Vlies. Das Vlies besteht aus nicht geordneten Fasern und wird auch als „non-woven“ bezeichnet. Zur Stabilisierung der Fasern werden diese Vliese als Nähvlies ausgeführt. Ein Nähvlies kann bevorzugt eine Anzahl von Fäden im Bereich von 14 bis 24 pro 25 mm, bevorzugt 19 bis 23 pro 25 mm mit einer Feinheit der Nähfäden (Nähfadengewicht) im Bereich von 40 bis 55 dtex, bevorzugt 47 bis 53 dtex, aufweisen. Die Feinheit der Nähfäden liegt bevorzugt unter 65 dtex, um eine Handeinreißbarkeit nicht zusätzlich zu erschweren. Ein solches Nähvlies hat ein Flächengewicht im Bereich von 60 bis 160 g/m², bevorzugt im Bereich von 70 bis 140 g/m², besonders bevorzugt im Bereich von 80 bis 130 g/m².
Das erfindungsgemäß eingesetzte Nähvlies wirkt grundsätzlich geräuschdämpfend. Überraschenderweise ist beim Einsatz der Kombination von Gewebe und einem Nähvlies mit geringen Flächengewichten gemäß der Erfindung trotzdem eine hohe Geräuschdämpfung erreichbar. Die Klebebänder erfüllen die Geräuschdämpfungsklasse C der LV 312 (12/2014).
Die erste Lage des Trägers wird mit der zweiten Lage des Trägers über eine erste Klebstoffschicht verbunden. Die Klebstoffschicht wird dabei vollflächig auf eine Lage aufgetragen. Die zweite Lage des Trägers wird ebenfalls vollflächig mit der ersten Lage des Trägers verbunden. Als Material für die erste Klebstoffschicht wird ein Haftklebstoff, z. B. ein Klebstoff auf Basis eines Naturkautschuks oder eines Synthesekautschuks verwendet. Bevorzugt wird ein Haftklebstoff eingesetzt, der auf einem UV-vernetzten Acrylat basiert. Diese erste Klebstoffschicht weist auf dem Gewebe ein Flächengewicht im Bereich von 60 bis 130 g/m² auf.
Auf der Seite der zweiten Lage, die der ersten Lage gegenüberliegt, wird eine zweite Klebstoffschicht zumindest teilweise, bevorzugt vollflächig aufgetragen. Das Material dieser zweiten Klebstoffschicht ist ein Haftklebstoff, wie ein Klebstoff auf Basis eines Naturkautschuks oder eines Synthesekautschuks. Bevorzugt wird ein Haftklebstoff eingesetzt, der auf einem UV-vernetzten Acrylat basiert. Die zweite Klebstoffschicht weist insbesondere ein Flächengewicht im Bereich von 60 bis 120 g/m² auf. Die erste Klebstoffschicht erhöht ebenfalls die Abriebfestigkeit. Daher weist die erste Klebstoffschicht bevorzugt ein höheres Flächengewicht als die zweite Klebstoffschicht auf.
Die Gesamtdicke des Klebebandes ergibt sich aus dem Träger und der zweiten Klebstoffschicht, wobei der Träger die erste Lage, die erste Klebstoffschicht und die zweite Lage umfasst. Die Gesamtdicke wird nach DIN EN 1942 mit einer Belastung von 50 kPa und nach DIN EN 2286 mit einer Belastung von 2 kPa gemessen. Die Gesamtdicke nach DIN EN 1942 liegt in einem Bereich von 0,40 bis 1,0 mm, bevorzugt 0,5 bis 0,9 mm. Die Gesamtdicke nach DIN EN 2286 liegt in einem Bereich von 0,55 bis 1,3 mm, bevorzugt 0,6 bis 1,1 mm.
Die unterschiedliche Druckbelastung bei der Ermittlung der Gesamtdicke bewirkt, dass der Träger unterschiedlich stark komprimiert wird und ein Teil der im Träger befindlichen stehenden Luftmasse entweicht. Die Komprimierbarkeit korreliert in der Regel mit der Geräuschdämpfungsklasse.
Durch das Nähvlies als zweite Lage im Träger liegen mit dem Gewebe als erste Lage im Träger, eine erhöhte Dicke des Klebebandes und eine erhöhte Festigkeit vor. Dennoch ist die Eigenschaft der Quereinreißbarkeit von Hand geblieben, was in der Kombination der beiden Lagen mit den Klebstoffschichten überrascht. Damit liegt ein Klebeband mit einer Abriebklasse E bei einer mittleren Geräuschdämpfung der Geräuschdämpfungsklasse C vor, das von Hand gut quereinreißbar ist.
Das Klebeband hat weiterhin eine gute Klebkraft auf Stahl und auf den Bandrücken (siehe Tabelle 3), und weist eine Reißdehnung im Bereich 50 bis 70 % und eine Bruchkraft im Bereich 70 bis 100 N/cm auf.
Das erfindungsgemäße Klebeband wird als Kabelwickelband zur Herstellung eines Kabelbaums verwendet.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung und den abhängigen Unteransprüchen.
Es zeigt

1 einen schematischen Querschnitt durch ein einseitig klebendes Klebeband.

Zu der anschließenden Beschreibung wird beansprucht, dass die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele und dabei nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr ist jedes einzelne Teilmerkmal des/jedes Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen eines anderen Ausführungsbeispiels von Bedeutung für den Gegenstand der Erfindung.
Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen einseitig klebenden Klebebandes K ist in 1 gezeigt.
Der Aufbau des Klebebandes K nach Beispiel 1 der Tabelle 3 umfasst ein Gewebe aus Polyethylenterephtalat (PET) mit einem Flächengewicht von 160 g/m², mit einer Anzahl von Kettfäden von 45 pro 1 cm, einer Feinheit der Kettfäden von 45 dtex, einer Anzahl von Schussfäden von 23 pro 1 cm und einer Feinheit der Schussfäden von 600 dtex.
Auf dieses Gewebe, welches eine erste Lage 1 des Trägers T darstellt, ist eine erste Klebstoffschicht 3 vollflächig aufgetragen, die aus UV-vernetztem Acrylat besteht. Das Flächengewicht der Klebstoffschicht 3 beträgt 60 - 130 g/m², insbesondere 70 - 100 g/m², vorzugsweise 90 g/m².
Weiterhin weist der Träger T zusätzlich zur ersten Lage 1 mit erster Klebstoffschicht 3 eine zweite Lage 2 aus einem Nähvlies mit Fasern und Nähfäden aus Polyethylenterephtalat (PET), mit einem Flächengewicht von 60 bis 160 g/m², insbesondere von 80 g/m², mit einer Anzahl von Nähfäden von 14 bis 24, insbesondere von 22 pro 25 mm und einer Feinheit der Nähfäden von 50 dtex auf. Das Nähvlies weist dabei eine parallele Orientierung der Nähfäden zu den Kettfäden des Gewebes auf.
Die noch freie Seite der zweiten Lage 2 des Trägers T liegt der ersten Klebstoffschicht 3 gegenüber. Auf der freien Seite der zweiten Lage 2 wird ein UVvernetzbares Acrylat vollflächig aufgetragen und mit UV-Strahlung vernetzt, wobei ein Haftklebstoff entsteht. Diese Klebstoffschicht 4 kann mit einem Flächengewicht von 50 - 90 g/m², vorzugsweise 65 g/m² hergestellt werden.
Das Klebeband K wird zu einer Rolle aufgewickelt, wobei die Konfektionierung des Klebebandes K durch Abstechen eines Teils der Rolle oder während der Aufrollung mittels Längsschnitt erfolgt. Das so entstandene Klebeband K hat eine Dicke DK von 0,65 mm bei einer Druckbelastung des Klebebandes nach DIN EN 2286 von 2 kPa und eine Dicke DK von 0,55 mm bei einer Druckbelastung des Klebebandes nach DIN EN 1942 von 50 kPa, was einen Unterschied von 0,1 mm bedeutet. Damit ist das Klebeband komprimierbar und die Ausbildung einer stehenden Luftmasse im Nähvlies erhöht die Geräuschdämmung. Weiterhin ist es mit einem Bandgewicht von 420 g/m² vergleichsweise leicht.
Das so hergestellte Klebeband K hat den Vorteil, dass es bei einer Abriebklasse E und Geräuschdämpfungsklasse C eine sehr gute Quereinreißbarkeit von Hand aufweist.
Der Aufbau des Klebebandes K des Beispiels 2 ist dem Aufbau des Beispiels 1 gleich, wobei die Parameter Flächengewicht des Nähvlieses, Klebstoffgewicht, Bandgewicht, Banddicke, Abrieb, Geräuschdämpfung und Handeinreißbarkeit im Vergleich zum Beispiel 1 gemäß der Tabelle 3 verändert sind.
Das Klebeband K des Beispiels 2 hat eine Dicke DK von 1,0 mm bei einer Druckbelastung des Klebebandes nach DIN EN 2286 von 2 kPa und eine Dicke DK von 0,82 mm bei einer Druckbelastung des Klebebandes nach DIN EN 1942 von 50 kPa, was einen Unterschied von 0,2 mm bedeutet. Damit ist das Klebeband komprimierbar und die Ausbildung einer stehenden Luftmasse im Nähvlies, erhöht die Geräuschdämmung. Allerdings ist das Bandgewicht mit 480 g/m² höher als im ersten Beispiel.

Das Klebeband des zweiten Beispiels hat den Vorteil, dass es im Vergleich zum Klebeband des ersten Beispiels einer höheren Anzahl an Doppelhüben widersteht. Weiterhin sind die Geräuschdämpfungseigenschaften im Vergleich zum ersten Beispiel erhöht. Die Quereinreißbarkeit von Hand hat sich dagegen nicht relevant versch lechtert. Tabelle 3:

	Norm	Einheit	Beispiel 1	Beispiel 2
PET -Gewebe, Gewicht	EN 2286	g/m²	160	160
Kettfadenanzahl		1/cm	45	45
Kettfadengewicht		dtex	45	45
Schussfadenanzahl		1/cm	23	23
Schussfadengewich t		dtex	600	600
Klebstoff 1	-		UV-Acrylat	UV-Acrylat
Klebstoffgewicht 1	EN 2286	g/m²	90	100
PET -Nähvlies, Gewicht	EN 2286	g/m²	80	130
Nähfadengewicht		dtex	50	50
Nähfadenanzahl		1/25mm	22	22
Klebstoff 2		-	UV-Acrylat	UV-Acrylat
Klebstoffgewicht 2	EN 2286	g/m²	65	90
Bandgewicht	EN 2286	g/m²	395	480
Banddicke (50 kPa)	EN 1942	mm	0,55	0,82
Banddicke (2 kPa)	EN 2286	mm	0,65	1,00
Bruchkraft	EN 14410	N/cm	75	85
Reißdehnung	EN 14410	%	60	60
Klebkraft, Stahl	EN 1939	N/cm	6	6
Klebkraft, Bandrücken	EN 1939	N/cm	8	8
Abrieb	LV312	Anzahl, Doppelhübe	6000, Klasse E	8000, Klasse E
Geräuschdäm pfung	LV312	dB(A)	6 - 7, Klasse C	8 - 9, Klasse C
Handreißbar	LV312	-	gut	gut

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben.
Bezugszeichenliste

1: erste Lage des Trägers als Gewebe
2: zweite Lage des Trägers als Nähvlies
3: erste Klebstoffschicht zwischen der ersten und zweiten Lage
4: zweite Klebstoffschicht
DL2: Dicke des Nähvlieses
DK: Dicke des einseitig klebenden Klebebandes
K: Klebeband
T: Träger

Claims

Klebeband für die Umwickelung von Kabeln, umfassend einen Träger (T) mit einer ersten Lage (1) aus Gewebe und mit einer zweiten Lage (2) aus einem Nähvlies, wobei beide Lagen vollflächig übereinander liegen, wobei zwischen der ersten Lage (1) und zweiten Lage (2) eine erste Klebstoffschicht (3) angeordnet ist, wobei die zweite Lage (2) zumindest teilweise eine zweite Klebstoffschicht (4) aufweist, die auf der gegenüberliegenden Seite zur ersten Klebstoffschicht (3) angeordnet ist, wobei die erste Lage (1) ein Flächengewicht von 100 bis 200 g/m² aufweist, wobei das Material der ersten Klebstoffschicht (3) einen Haftklebstoff umfasst, das Material der zweiten Klebstoffschicht (4) einen Haftklebstoff umfasst, wobei die zweite Lage (2) ein Flächengewicht von 60 bis 160 g/m² aufweist, wobei das Gewebe der ersten Lage (1) des Trägers (T) eine Feinheit der Kettfäden im Bereich 35 bis 55 dtex und eine Anzahl an Kettfäden im Bereich von 35 bis 50 pro 1 cm, und eine Feinheit der Schussfäden im Bereich von 500 bis 700 dtex sowie eine Anzahl von Schussfäden im Bereich von 14 bis 25 pro 1 cm aufweist, wobei ein Verhältnis der Feinheit der Kettfäden zur Feinheit der Schussfäden im Bereich von 0,05 bis 0,1 liegt, und wobei das Klebeband mindestens einen Abriebwert der Klasse E nach der LV 312 (12/2014) und ein Geräuschdämpfungsverhalten mindestens der Klasse C nach der LV 312 (12/2014) aufweist und bei einer Prüfung nach LV 312 (12/2014) handeinreißbar ist
Klebeband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lage (2) ein Flächengewicht von 70 bis 140 g/m², bevorzugt 80 bis 130 g/m² aufweist.
Klebeband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtdicke (DK) des Klebebandes nach DIN EN 1942 in einem Bereich von 0,40 bis 1,0 mm, bevorzugt 0,5 bis 0,9 mm liegt.
Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht der ersten Klebstoffschicht (3) in einem Bereich von 60 bis 130 g/m², insbesondere von 70 bis 100 g/m², liegt.
Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lage (2) ein Nähvlies umfasst, wobei die Feinheit der Nähfäden im Bereich von 40 bis 55 dtex liegt, wobei die Anzahl der Nähfäden im Bereich von 14 bis 24 pro 25 mm liegt.
Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der ersten Lage (1) des Trägers (T) ein Polyester und/oder Polyamid, insbesondere PET, umfasst.
Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der zweiten Lage (2) des Trägers (T) ein Polyester, insbesondere PET, umfasst und/ oder dass das Material der Nähfäden ein Polyester, insbesondere PET umfasst.
Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Haftklebstoffs der ersten Klebstoffschicht (3) und/oder der zweiten Klebstoffschicht (4) ein UV- vernetztes Acrylat oder einen Klebstoff auf Basis eines Naturkautschuks oder eines Synthesekautschuks umfasst.