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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung zum Antrieb von wenigstens drei Fluidpumpen, vorzugsweise von zwei Ölpumpen unterschiedlicher Fördervolumina und einer Unterdruckpumpe, welche über ein Planetengetriebe gekoppelt sind. Die Antriebsanordnung wird von einer Elektromaschine und/oder einem ersten Antrieb, der vorzugsweise ein Nebentrieb eines Verbrennungsmotors ist, angetrieben. Die Antriebsanordnung mit den zugehörigen Fluidpumpen ist vorzugsweise als Modul zur Schmierstoff- und Unterdruckversorgung für ein Hybridfahrzeug vorgesehen.
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Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 195 25 890 A1 ist ein Regelsystem zur stufenlosen Drehzahlregelung von Nebenantrieben wie z. B. Schmierölpumpen bekannt. Hierbei werden über ein Planetengetriebe zwei an dessen Abtrieben angeordnete Schmierölpumpen unterschiedlicher Fördercharakteristik angeordnet. Die Steuerung der Drehzahlen erfolgt mittels der Drosselung der Volumenströme der vom Planetengetriebe angetriebenen Pumpen. Es wird z. B. über verstellbare Drosseln oder Ventile am Pumpenausgang das Momentengleichgewicht am Planetengetriebe verändert, so dass sich unterschiedliche Übersetzungen stufenlos einstellen lassen und die Drehzahl der Pumpen so beeinflusst wird.
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Eine identische Regelung zweier Ölpumpen über deren Druckverhältnis ist weiterhin in der
WO 2016/173707 A1 offenbart. Hier wird weiterhin die Anbindung einer zusätzlichen Unterdruckpumpe an einer der Ölpumpen beschrieben. Weiterhin vorbekannt ist aus der deutschen Offenlegung
DE 38 14 750 A1 eine selbsttätige Druckregelung zweier Ölpumpen, welche über ein Planetengetriebe gekoppelt sind. Ein druckabhängiges Steuerventil regelt dabei die Fördermenge einer Regulierpumpe, welche das Momentengleichgewicht am Planetengetriebe beeinflusst.
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Weiterhin ist aus der deutschen Offenlegung
DE 38 12 412 A1 ein Pumpenantrieb über ein Planetenradgetriebe bekannt, wobei der Eingangspfad des Planetengetriebes durch den Verbrennungsmotor beaufschlagt wird. An einem der Abtriebspfade wird eine Hydraulikpumpe angetrieben. Im anderen Abtriebspfad ist eine Elektromaschine angeordnet. Die Elektromaschine ist als Motor oder Generator betreibbar und damit kann das Momentengleichgewicht steuernd betrieben werden und somit zur Volumenstromregelung der Pumpe oder für Vor- und Nachlauf der Pumpe genutzt werden.
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Vorbekannt ist aus der
DE 103 29 215 A1 , eine Hydraulikpumpe über ein Planetenradgetriebe anzutreiben, wobei der Antrieb der Hydraulikpumpe von einem Nebentrieb des Verbrennungsmotors und einem Elektromotor erzeugt wird. In der dargestellten Ausführungsform sind der Elektromotor mit dem Sonnenrad und der Verbrennungsmotor mit dem Hohlrad des Planetengetriebes wirkverbunden, wobei der Planetenträger als Abtrieb wirkt, mit welchem die Hydraulikpumpe verbunden ist. Der Elektromotor kann mit positivem oder negativem Moment betrieben werden, so dass die Drehzahl der Hydraulikpumpe ausgehend von einer vorgegebenen Drehzahl des Verbrennungsmotors beeinflusst werden kann. Bei Stillstand des Verbrennungsmotors ist der Antrieb der Hydraulikpumpe vom Elektromotor möglich.
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Weitere Antriebsanordnungen für Fluidpumpen sind in der US Patentanmeldung
US 2005/0113201 A1 und den deutschen Patentanmeldungen
DE 10 2014 225 738 A1 sowie
DE 103 06 418 A1 dargestellt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Anordnung von wenigstens 3 Fluidpumpen an einem von einem ersten Antrieb angetriebenen Planetengetriebe so zu ergänzen, dass eine Steuerbarkeit der Pumpenanordnung und/oder ein geeigneter Betrieb der Fluidpumpen bei still stehendem ersten Antrieb gewährleistet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Anordnung gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen und der Beschreibung zu entnehmen.
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Die Antriebsvorrichtung für eine Anordnung von wenigstens drei Fluidpumpen ist über ein Planetenradgetriebe mit einem ersten Antrieb verbunden. Der erste Antrieb treibt ein Hohlrad des Planetengetriebes an und ist vorzugsweise ein Nebentrieb eines Verbrennungsmotors eines Fahrzeuges. Die Abtriebswelle des Planetenträgers und des Sonnenrades treiben jeweils wenigstens eine Fluidpumpe für ein erstes Fluid, welches vorzugsweise Öl ist, an. Die Fluidpumpen für das erste Fluid weisen dabei eine unterschiedliche Dimensionierung auf, so dass sie bei gleicher Drehzahl einen unterschiedlichen Volumenstrom fördern. Weiterhin ist zusätzlich zu den Fluidpumpen für das erste Fluid, eine Fluidpumpe für ein zweites Fluid mit dem Hohlrad oder der Abtriebswelle des Sonnenrades oder der Abtriebswelle des Planetenträgers wirkverbunden. Diese Fluidpumpe für ein zweites Fluid wird separat vom Hohlrad oder gemeinsam mit der auf derselben Abtriebswelle des Sonnenrades oder der Abtriebswelle des Planetenträgers angeordneten Fluidpumpe für das erste Fluid angetrieben. Erfindungsgemäß vorteilhaft ist eine motorisch oder generatorisch betreibbare Elektromaschine mit der Antriebsvorrichtung wirkverbunden. Diese stellt ein zusätzliches oder alleiniges Antriebs- oder Bremsmoment für die Anordnung bereit. Sie ist mit der Antriebswelle des Hohlrades oder mit der Abtriebswelle des Sonnenrades oder der Abtriebswelle des Planetenträgers wirkverbunden. Erfindungsgemäß vorteilhaft kann eine Steuerung der Drehzahlen der einzelnen Fluidpumpen durch das zusätzliche Antriebsmoment z. B. ein Boostbetrieb bewirkt werden. Weiterhin ist es möglich, dass die Elektromaschine bei Anordnung wirkverbunden mit der Abtriebswelle des Sonnenrades oder der Abtriebswelle des Planetenträgers eine Verschiebung des Lastgleichgewichtes und somit der Drehzahlen im Planetengetriebe bewirkt. Das Verhältnis der Drehzahl von der Abtriebswelle des Planetenträgers zur Drehzahl der Abtriebswelle des Sonnenrades kann somit bei gegebener Drehzahl des Verbrennungsmotors, der mittelbar auf den Antrieb des Hohlrades wirkt, eingestellt werden. Werden vom Sonnenrad und vom Abtrieb des Planetenträgers Pumpen unterschiedlicher Dimensionierung angetrieben, so ist durch ein Antriebs- oder Bremsmoment von der auf die Abtriebswelle des Sonnenrades oder die Abtriebswelle des Planetenträgers wirkenden Elektromaschine eine Drehzahlverschiebung zwischen diesen und somit eine Gesamtfördermenge der von diesen angetriebenen Pumpen bedarfsgerecht einstellbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Elektromaschine auf der Antriebswelle des Hohlrades angekoppelt, wobei diese einen Freilauf aufweist, der so gestaltet ist, dass dieser in der Drehrichtung des ersten Antriebs bei in gleicher Richtung mit höherer Drehzahl drehendem Elektromotor freiläuft, so dass das Hohlrad bei langsamer drehendem oder stehendem ersten Antrieb von der Elektromaschine antreibbar ist. Die Elektromaschine kann damit einen Boostbetrieb realisieren, indem die Antriebswelle bei entsprechender Ansteuerung der Elektromaschine durch diese schneller gedreht werden kann, als dies durch den konventionellen Antrieb, vorzugsweise durch den Nebentrieb des Verbrennungsmotors realisiert wird. Bei geringer Drehzahl des Verbrennungsmotors kann somit bei erhöhtem Ölbedarf oder Unterdruck für den Bremskraftverstärker eine erhöhte Drehzahl des Planetenträgers und des Sonnenrades erzeugt werden, indem die Elektromaschine schneller dreht, was durch den Verbrennungsmotor bewirkt wird, der mit der Übersetzung des Nebentriebs auf die Antriebswelle des Hohlrades wirkt. Der Freilauf zwischen Antriebswelle und Hohlrad koppelt in dieser Konfiguration den Verbrennungsmotor ab und die schneller drehende Elektromaschine treibt das Planetengetriebe an. Der Freilauf ermöglicht weiterhin einen Antrieb von der Elektromaschine bei stehendem ersten Antrieb.
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In einer alternativen Anordnung sind an der Abtriebswelle des Planetenträgers und der Abtriebswelle des Sonnenrades jeweils die Fluidpumpe für ein erstes Fluid, vorzugsweise die Ölpumpen angeordnet und mit dem Hohlrad wirkverbunden wird eine Pumpe für das zweite Fluid, vorzugsweise die Unterdruckpumpe, vom Hohlrad angetrieben. Die Drehzahl der Unterdruckpumpe ist dabei in vorteilhafter Weise unabhängig von der Drehzahlverteilung des Planetenträgers und des Sonnenrades. Diese drehen entsprechend der Übersetzung und der anhängenden Last. Mit einem zuvor beschriebenen Freilauf auf der Antriebswelle vom Verbrennungsmotor und der entsprechend angekoppelten Elektromaschine ist ein Boostbetrieb und auch der Antrieb der Unterdruckpumpe bei stillstehendem Verbrennungsmotor möglich. Weiterhin kann bei Stillstand z. B. einer hinsichtlich ihres Fördervolumens größer dimensionierten Pumpe am Sonnenrad und einer Pumpe kleineren Fördervolumens am Abtrieb des Planetenträgers ein Vorkonditionieren der Öl- und Unterdruckversorgung erfolgen, indem die Elektromaschine die Unterdruckpumpe und die kleinere Ölpumpe antreibt, während der Verbrennungsmotor und die größere Pumpe stillstehen. Dieser Betriebsbereich ist insbesondere für Hybridantriebe vorteilhaft, da zum Einen der notwendige Unterdruck für den Bremskraftverstärker bereitgestellt werden kann und weiterhin eine minimale Ölversorgung des Verbrennungsmotors erfolgt, so dass dieser mit geringer Verzögerung zuschaltbar ist, da der notwendige Öldruck bereits im Stillstand anliegt.
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In einer besonders bevorzugten Anordnung ist an der Abtriebswelle des Planetenträgers und der Abtriebswelle des Sonnenrades jeweils wenigstens eine Fluidpumpe für ein erstes Fluid, vorzugsweise eine Ölpumpe, angeordnet und zusätzlich wirkverbunden mit der Abtriebswelle des Sonnenrades oder des Planetenträgers ist eine weitere Pumpe für ein zweites Fluid, vorzugsweise eine Unterdruckpumpe, angeordnet, welche gemeinsam mit der auf derselben Abtriebswelle des Sonnenrades oder des Planetenträgers angeordneten Fluidpumpe für das erste Fluid angetrieben wird. Erfindungsgemäß vorteilhaft ist eine generatorisch oder elektromotorisch betreibbare Elektromaschine mit der Abtriebswelle des Sonnenrades oder der Abtriebswelle des Planententrägers wirkverbunden, so dass ein zusätzliches antreibend oder bremsend wirkendes Moment an der jeweiligen Abtriebswelle aufbringbar ist. Das Momentengleichgewicht an den Abtriebswellen zwischen der Abtriebswelle des Planetenträgers und der Abtriebswelle des Sonnenrades kann durch einen bremsenden oder beschleunigenden Eingriff der Elektromaschine beeinflusst werden. Es ist damit möglich, die Drehzahl des Sonnenrades und des Planetenträgers zueinander zu verändern, ohne die Drehzahl des ersten, vorzugsweise vom Verbrennungsmotor erzeugten Antriebs, der über das Hohlrad angekoppelt ist, zu beeinflussen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Pumpen für das erste Fluid mit unterschiedlichen Fördervolumina ausgelegt. Vorzugsweise ist die erste Fluidpumpe für das erste Fluid, welche mit der Fluidpumpe für das zweite Fluid gemeinsam auf der Abtriebswelle des Sonnenrades oder der Abtriebswelle des Planetenträgers angeordnet ist, für ein geringeres Fördervolumen konzipiert, als die jeweils auf dem anderen Abtrieb allein angeordnete weitere Fluidpumpe für das erste Fluid. Weiterhin wirkt die Elektromaschine bevorzugt auf die Welle auf der die erste Fluidpumpe kleineren Fördervolumens für das erste Fluid und die Fluidpumpe für das zweite Fluid angeordnet sind. Eine bedarfsgerechte Ölversorgung kann somit durch das unterschiedliche Drehzahlverhältnis der Fluidpumpen unterschiedlicher Fördervolumina durch den Eingriff des Elektromotors sichergestellt werden. Die Drehzahl der Brennkraftmaschine ist weitgehend von den jeweiligen Fahranforderungen bestimmt, so dass über die Verschiebung des Momentengleichgewichts am Planetengetriebe ein für die Fluidversorgung, vorzugweise Ölversorgung, notwendiger Fluidstrom bedarfsgerecht und unabhängig von der Drehzahl des Verbrennungsmotors eingestellt werden kann.
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In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung sind an der Abtriebswelle des Sonnenrades eine erste Fluidpumpe für das erste Fluid und an der Abtriebswelle des Planetenträgers eine weitere Fluidpumpe für ein erstes Fluid angeordnet, wobei zusätzlich wirkverbunden mit der Abtriebswelle des Sonnenrades eine weitere Fluidpumpe für das zweite Fluid angeordnet ist. Diese ist gemeinsam mit der auf derselben Abtriebswelle des Sonnenrades angeordneten Fluidpumpe für das erste Fluid antreibbar, wobei die Elektromaschine mit der Abtriebswelle des Sonnenrades wirkverbunden ist. Bei stillstehendem ersten Antrieb am Hohlrad können über die Elektromaschine die Fluidpumpen an den Abtriebswellen des Planetenträgers und des Sonnenrades angetrieben werden. Eine Regelung des Fluidstroms ist über die Drehzahl des Elektromotors möglich. Beide Abtriebswellen werden entsprechend der Standübersetzung zwischen Sonnenrad und Planetenrädern bei stehendem Hohlrad von der Elektromaschine angetrieben. In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung der Anordnung weist die Abtriebswelle des Sonnenrades zusätzlich einen Freilauf auf, der zwischen dem Sonnenrad und den angetriebenen Pumpen angeordnet ist oder der alternativ zwischen der ersten Fluidpumpe für das erste Fluid und der Fluidpumpe für das zweite Fluid angeordnet ist. In Wirkrichtung des Antriebs vom Sonnenrad aus ist die Elektromaschine nach dem Freilauf auf dem Pumpenantrieb wirkend angeordnet. Der Freilauf ist so gestaltet, dass er in Drehrichtung des Sonnenrades bei in gleicher Drehrichtung mit diesem aber mit höherer Drehzahl drehendem Elektromaschine freiläuft, so dass die nach dem Freilauf angeordnete(n) Fluidpumpe(n) bei langsamer drehendem oder stehendem Sonnenrad von der Elektromaschine antreibbar ist/sind. Der Freilauf ermöglicht ein Boosten, also ein Beschleunigen des Pumpenantriebs über die Drehzahl des Sonnenrades. Der Freilauf ermöglicht weiterhin einen Antrieb des Pumpenantriebs bei stillstehendem Sonnenrad. In einer Anordnung, in welcher der Freilauf zwischen Sonnenrad und dem gemeinsamen Pumpenantrieb für die Fluidpumpen für das erste und zweite Fluid angeordnet ist, wird die Elektromaschine für den gemeinsamen Antrieb der Fluidpumpen für das erste und zweite Fluid wirksam. Bei einer Anordnung des Freilaufs zwischen der ersten Fluidpumpe für das erste Fluid und der Fluidpumpe für das zweite Fluid wird die Elektromaschine bevorzugt in Wirkrichtung des Antriebs nach dem Freilauf angeordnet. Es ist damit möglich, dass die Elektromaschine bei stillstehendem Sonnenrad nur die nach dem Freilauf angeordnete Fluidpumpe für das zweite Fluid antreibt, während die Fluidpumpe für das erste Fluid und die in Richtung des ersten Antriebs nachfolgende Abtriebswelle des Sonnenrades abgekoppelt werden. Weder das Sonnenrad, noch die erste Fluidpumpe für ein erstes Fluid werden in dieser Konfiguration bei stehendem ersten Antrieb mitgeschleppt. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Fluidpumpe für das zweite Fluid eine Unterdruckpumpe. Es kann damit bei einem Hybridfahrzeug mit stehendem Verbrennungsmotor über die Elektromaschine nur die Unterdruckpumpe z. B. für den Bremskraftverstärker angetrieben werden. Dieser kann damit auch bei einer Fahrt ohne Verbrennungsmotor mit ausreichendem Unterdruck versorgt werden, wobei der Energieverbrauch minimiert wird, da die Elektromaschine keine weiteren Antriebselemente mitschleppt und deren Drehzahl entsprechend der Anforderungen des Unterdruckspeichers geregelt werden kann. Die Elektromaschine treibt durch ein Abkoppeln des Planetengetriebes über den Freilauf lediglich eine der Fluidpumpen an. Dies ist insbesondere in Betriebsbereichen, in denen kein Öldruck für den Verbrennungsmotor benötigt wird, vorteilhaft.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Antriebsanordnung ist an der Abtriebswelle des Planetenträgers die erste Fluidpumpe für das erste Fluid und an der Abtriebswelle des Sonnenrades die weitere Fluidpumpe für das erste Fluid angeordnet, wobei zusätzlich wirkverbunden mit der Abtriebswelle des Planetenträgers die weitere Pumpe für das zweite Fluid angeordnet ist, welche gemeinsam mit der auf derselben Abtriebswelle des Planetenträgers angeordneten ersten Fluidpumpe für das erste Fluid antreibbar ist, wobei weiterhin die Elektromaschine mit der Abtriebswelle des Planetenträgers wirkverbunden ist. In einer weiteren Ausgestaltung dieser Anordnung weist die Abtriebswelle des Planetenträgers einen Freilauf auf. Dieser ist zwischen dem Planetenträger und den angetriebenen Pumpen angeordnet oder alternativ zwischen der ersten Fluidpumpe für das erste Fluid und der Fluidpumpe für das zweite Fluid angeordnet. In Wirkrichtung vom Antrieb vom Planetenträger aus gesehen ist die Elektromaschine nach dem Freilauf auf der Abtriebswelle angeordnet. Der Freilauf ist so gestaltet, dass er in Drehrichtung des Planetenträgers bei in gleicher Drehrichtung mit diesem aber mit höherer Drehzahl drehender Elektromaschine freiläuft, so dass der nach dem Freilauf angeordnete Pumpenantrieb bei langsamer drehendem oder stehendem Planetenträger von der Elektromaschine antreibbar ist. Die Funktionen des Boostens sowie der Antrieb der Fluidpumpen bei stehendem Antrieb vom Hohlrad mittels der Elektromaschine sind in gleicher Weise darstellbar wie oben zur Anordnung der Elektromaschine auf dem Sonnenrad beschrieben.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft sind die Fluidpumpen für das erste Fluid Ölpumpen, die beispielsweise als Zahnradpumpen, Rollen oder Flügelzellenpumpen ausgestaltet sind. Die Pumpe für das zweite Fluid ist vorzugsweise eine Luftpumpe, welche insbesondere als Unterdruckpumpe beispielsweise zur Versorgung eines Bremskraftverstärkers eines Fahrzeugs ausgestaltet ist.
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Weitere vorteilhafte Ausführungen sind den nachfolgenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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Hierbei zeigen:
- - 1 eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer für das Hohlrad eines Planetengetriebes wirksamen Elektromaschine
- - 2 eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer für das Hohlrad eines Planetengetriebes wirksamen Elektromaschine mit einer alternativen Pumpenanordnung am Abtrieb des Planetengetriebes und des Sonnenrades
- - 3 eine Prinzipdarstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer auf das Hohlrad eines Planetengetriebes wirksamen Elektromaschine und einer mit dem Hohlrad wirkverbundenen Fluidpumpe
- - 4 eine Prinzipdarstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer mit dem Abtrieb eines Planetenträgers wirkverbunden Elektromaschine
- - 5 eine Prinzipdarstellung einer vierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer mit dem Abtrieb des Sonnenrades wirkverbundenen Elektromaschine
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1 zeigt eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anordnung mit einer für ein Hohlrad 2 eines Planetengetriebes 1 wirksamen Elektromaschine 8. Das Hohlrad 2 ist mit einem ersten Antrieb 9, der vorzugsweise von einem Verbrennungsmotor getrieben wird, verbunden. Es handelt sich beispielsweise um ein Kettenrad oder ein Zahnrad eines von der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors direkt oder indirekt angetriebenen Nebentriebs. Eine Antriebswelle 3 des Hohlrades 2 weist dabei einen Freilauf 11 auf. Der Freilauf 11 ist so ausgestaltet, dass er gegen die Drehrichtung des ersten Antriebs 9 sperrend ausgeführt ist und in Drehrichtung des ersten Antriebs freiläuft. Dies ermöglicht einen Antrieb des Hohlrades 2 vom ersten Antrieb 9 aus sowie weiterhin alternativ eine gegenüber der vom ersten Antrieb 9 erzeugten Drehzahl erhöhte Drehzahl des Hohlrades 2. Hierfür wird eine auf der Antriebswelle 3 des Hohlrades 2 wirkende Elektromaschine 8 derart angesteuert, dass sie eine Drehbewegung der Antriebswelle 3 des Hohlrades 2 in gleicher Richtung wie der erste Antrieb 9 erzeugt, welche jedoch eine höhere Drehzahl aufweist. Bei stillstehendem ersten Antrieb 9 kann weiterhin ein Antrieb des Hohlrades 2 durch die Elektromaschine 8 erfolgen. Der Freilauf 11 entkoppelt bei einem Antrieb durch die Elektromaschine 8 in Drehrichtung des ersten Antriebs 9 diesen im Stillstand. Der erste Antrieb 9 wird ebenfalls durch den Freilauf 11 entkoppelt, wenn die durch den ersten Antrieb 9 erzeugte für die Antriebswelle 3 des Hohlrades 2 wirksame Drehzahl geringer ist als die Drehzahl, welche durch den Antrieb von der Elektromaschine 8 für die Antriebswelle 3 des Hohlrades 2 erzeugt wird. Das Hohlrad 2 treibt die Planetenräder 4 eines Planetenträgers an. Auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers sind eine erste Fluidpumpe 12 für ein erstes Fluid, vorzugsweise eine Ölpumpe und eine Fluidpumpe 14 für ein zweites Fluid, vorzugsweise eine Unterdruckpumpe, angeordnet. Beide Pumpen werden von der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers angetrieben. Von den Planetenrädern 4 wird ein Sonnenrad 6 des Planetengetriebes 1 angetrieben. Auf einer Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 ist eine weitere Fluidpumpe 13 für ein erstes Fluid angeordnet. Die erste Fluidpumpe 12 und die weitere Fluidpumpe 13 für das erste Fluid sind dabei hinsichtlich ihres Fördervolumens unterschiedlich groß dimensioniert. Die summierte Förderleistung wird dabei von der Standübersetzung des Planetengetriebes, der Antriebsdrehzahl und von dem sich einstellenden Momentengleichgewicht an den Abtriebswellen 5 und 7 beeinflusst. Eine zusätzliche Steuerung der Fördervolumina ist durch eine Drucksteuerung möglich. Wird beispielsweise die Druckleitung der auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers angeordneten ersten Fluidpumpe 12 für ein erstes Fluid z. B. durch ein Sperrventil gesperrt, so erhöht sich das Lastmoment an der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers. Es erfolgt bei gleicher Antriebsdrehzahl des Hohlrades 2 eine Drehzahlverschiebung in Richtung erhöhter Drehzahl des Sonnenrades 6. Die weitere Fluidpumpe 13 wird dann mit erhöhter Drehzahl betrieben. Bei unterschiedlich dimensionierten Förderleistungen der ersten Fluidpumpe 12 und der weiteren Fluidpumpe 13 ist ein bedarfsgerechtes summiertes Fördervolumen durch die Drehzahlverschiebung einstellbar. Die Anordnung ermöglicht weiterhin einen Boostbetrieb, also eine erhöhte Antriebsdrehzahl für das Hohlrad 2, getrieben durch den Elektromotor 8, wobei durch den Freilauf 11 bei geringerer durch den ersten Antrieb 9 erzeugter Drehzahl, diesen abkoppelt. Bei Stillstand des ersten Antriebs 9 ist daher ein Betrieb nur durch die Elektromaschine 8 möglich, wobei die Fluidpumpen 12, 13 und 14 für das erste und das zweite Fluid gemeinsam von der Elektromaschine 8 angetrieben werden. Weiterhin ist eine Drehzahlregelung der Pumpen auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers sowie der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 möglich.
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2 zeigt eine zu der in 1 dargestellten Anordnung ähnliche Ausgestaltung der ersten Ausführungsform der Erfindung. Abweichend von 1 ist auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers die weitere Fluidpumpe 13 für ein erstes Fluid angeordnet und auf der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 sind die erste Fluidpumpe 12 für ein erstes Fluid und die Fluidpumpe 14 für ein zweites Fluid angeordnet, wobei beide Fluidpumpen 12,14 von der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 angetrieben werden. Die zu 1 beschriebene Funktionalität des Antriebs von der Elektromaschine 8, vom ersten Antrieb 9 und der Boostbetrieb über die Elektromaschine 8 sind in gleicher Weise wie zu 1 beschrieben realisierbar, wobei lediglich die Anordnung der Fluidpumpen auf den Abtriebswellen 5 und 7 getauscht wurden.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform der Antriebsvorrichtung, in welcher die Fluidpumpe 14 für ein zweites Fluid hinsichtlich ihres Antriebes mit dem Hohlrad 2 wirkverbunden ist. Der Antrieb der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid erfolgt vom Hohlrad 2 während die Pumpe für das erste Fluid 12 an der Abtriebswelle des Planetenträgers 5 und die weitere Fluidpumpe 13 für das erste Fluid an der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 angeordnet sind und jeweils von diesen angetrieben werden. Der Antrieb der Anordnung erfolgt wie zu den 1 und 2 der ersten Ausführungsform der Erfindung beschrieben über einen ersten Antrieb 9, der über einen Freilauf 11 das Hohlrad 2 antreibt und eine Elektromaschine 8, welche wirkverbunden mit dem Hohlrad 2 ist. Die zu 1 beschriebene Funktionalität des Antriebs von der Elektromaschine 8 oder alternativ vom ersten Antrieb 9 sowie der Boostbetrieb sind in gleicher Weise wie zu 1 realisierbar. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform wird die Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid hier immer mit der Drehzahl des Hohlrades 2 angetrieben. Die Drehzahl der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid ist unabhängig von den Drehzahlen der Fluidpumpen 12 und 13. Die Drehzahl der weiteren Fluidpumpe 14 wird durch die Drehzahl des ersten Antriebs 9 und die Übersetzung zum Hohlrad oder alternativ durch die Drehzahl der Elektromaschine 8 bestimmt. Eine zusätzliche Drehzahlregelung der Abtriebswellen 5, 7 zueinander kann durch eine Drucksteuerung wie zu 1 beschrieben erfolgen.
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4 zeigt eine besonders bevorzugte dritte Ausführungsform der Antriebsanordnung. Das Hohlrad 2 des Planetengetriebes 1 ist mit dem ersten Antrieb 9, der vorzugsweise von einem Verbrennungsmotor getrieben wird, verbunden. Es handelt sich beispielsweise um ein Kettenrad oder ein Zahnrad eines von der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors direkt oder indirekt angetriebenen Nebentriebs. Das Hohlrad 2 treibt die Planetenräder 4 des Planetenträgers an, wobei auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers eine erste Fluidpumpe 12 für ein erstes Fluid, vorzugsweise eine Ölpumpe und eine Fluidpumpe 14 für ein zweites Fluid, vorzugsweise eine Unterdruckpumpe angeordnet sind. Beide Fluidpumpen werden von der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers angetrieben. Von den Planetenrädern 4 wird das Sonnenrad 6 des Planetengetriebes 1 angetrieben. Auf der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 ist die weitere Fluidpumpe 13 für ein erstes Fluid angeordnet. Die erste Fluidpumpe 12 und die weitere Fluidpumpe 13 für das erste Fluid sind dabei hinsichtlich ihres Fördervolumens unterschiedlich groß dimensioniert. Die summierte Förderleistung wird dabei von der Standübersetzung des Planetengetriebes 1, der Antriebsdrehzahl und von dem sich einstellenden Momentengleichgewicht an den Abtriebswellen 5 und 7 beeinflusst. Auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers ist eine Elektromaschine 8 angeordnet. Diese ist mit ihrem Rotor im einfachsten Fall direkt auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers angeordnet und kann sowohl beschleunigend (motorisch) als zusätzlicher Antrieb oder auch bremsend (generatorisch) zum Aufbringen eines zusätzlichen Lastmoments betrieben werden. Der dargestellte Freilauf 11 stellt eine zusätzliche Option dar. Für die nachfolgende Beschreibung wird von einer unmittelbaren Wirkung des Rotors der Elektromaschine 8 auf die Abtriebswelle 5 (ohne den gezeigten Freilauf 11) des Planetenträgers ausgegangen. Durch eine Ansteuerung der Elektromaschine 8, welche beschleunigend oder bremsend im Ergebnis mit einem positiven oder negativen Lastmoment auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers angreift, wird das Momentengleichgewicht und damit die Drehzahlverteilung an der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers und der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 beeinflusst. Es kann somit eine Drehzahlregelung der Fluidpumpe 13 in Relation zu den Fluidpumpen 12 und 14 erfolgen, was bei unterschiedlicher Dimensionierung der Fluidpumpen zu einer bedarfsgerechten Steuerung des summierten Fluidstroms des ersten Fluids genutzt werden kann. Eine mögliche Pumpenauslegung kann dahingehend erfolgen, dass die erste Fluidpumpe 12 für ein erstes Fluid, welche auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers angeordnet ist, ein kleineres Fördervolumen aufweist, als die auf der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 angeordnete weitere Fluidpumpe 13. Die weitere Fluidpumpe 13 kann durch das größere Lastmoment der größer dimensionierten weiteren Fluidpumpe 13 still stehen, während die gesamte Antriebsleistung des ersten Antriebs 9 auf die Abtriebswelle 5 des Planetenträgers übertragen wird. Bei geringem Schmierölbedarf z. B. eines Verbrennungsmotors, ist die Fluidpumpe 12 für das erste Fluid so ausgelegt, dass deren Fördermenge bei geringer Drehzahl des Verbrennungsmotors ausreicht, um diesen mit Schmieröl zu versorgen. Weiterhin wird durch die auf derselben Abtriebswelle 5 angeordnete Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid der notwendige Unterdruck z. B. für einen Bremskraftverstärker eines Fahrzeugs bereitgestellt. Bei Stillstand der weiteren Fluidpumpe 13 ist damit eine Basisversorgung mit Schmieröl und Unterdruck gewährleistet. Weiterhin kann bei steigendem Schmierölbedarf steuernd über die Elektromaschine 8 eingegriffen werden. Ein zusätzliches bremsendes Lastmoment an der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers kann so eingestellt werden, dass die weitere Fluidpumpe 13 für das erste Fluid anläuft. Damit wird durch die größer dimensionierte weitere Fluidpumpe 13 der Förderstrom des ersten Fluids vorzugsweise des Schmieröls erhöht. Eine bedarfsgerechte Steuerung der Fördermenge ist damit möglich. Die durch den generatorischen Betrieb der Elektromaschine 8 erzeugte Energie kann in einen Energiespeicher zurückgespeist werden.
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Bei Stillstand des ersten Antriebs 9, beispielsweise des Verbrennungsmotors eines Hybridfahrzeugs, kann eine Basisversorgung mit Schmieröl oder auch ein entsprechender Hydraulikdruck sowie eine Versorgung mit Unterdruck für einen Bremskraftverstärker durch die Elektromaschine 8 sichergestellt werden. Bei stehendem ersten Antrieb 9 treibt die Elektromaschine 8 die Abtriebswelle 5 des Planetenträgers und somit weiterhin das Sonnenrad 6 und dessen Abtriebswelle 7 mit der Standübersetzung zwischen Sonnenrad 6 und Planetenrädern 4 an. Das Hohlrad 2 steht still, so dass sich die Planetenräder 4 an diesem abstützen und lediglich die Abtriebswellen 5 und 7 und die mit diesen verbundenen Fluidpumpen 12 und 13 für das erste Fluid und die Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid von der Elektromaschine 8 angetrieben werden.
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Alternativ kann die Abtriebswelle 5 über einen Freilauf 11 mit der Elektromaschine 8 verbunden sein. Der Freilauf 11 kann, wie in der oberen Abbildung gezeigt, die Elektromaschine 8 und die Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid abtrennen oder wie in der unteren Abbildung die gesamte Teilwelle 10 mit der Elektromaschine 8 der ersten Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid abtrennen. Der Freilauf 11 ist dabei so ausgestaltet, dass er einen beschleunigenden Eingriff auf die anzutreibende/n Fluidpumpen 12, 14 ermöglicht, also einen Boostbetrieb der Fluidpumpen erlaubt und damit bei still stehender Abtriebswelle 5 des Planetenträgers einen Antrieb des Wellenteils nach dem Freilauf 11 ermöglicht, ohne das Planetenrad 4 mitzudrehen. Die Fluidpumpe für das zweite Fluid 14 kann damit in der Anordnung gemäß der oberen Abbildung bei still stehendem ersten Antrieb ohne Antrieb der Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und ohne Antrieb der weiteren Fluidpumpe 14 für das erste Fluid angetrieben werden. Beispielhaft kann damit ein Betrieb der Unterdruckpumpe für einen Bremskraftverstärker bei still stehendem Verbrennungsmotor unabhängig von der Versorgung des ersten Fluids ermöglicht werden. In einer alternativen Ausgestaltung (untere Abbildung) ist der Freilauf 11 zwischen den Planetenrädern 4 und der Fluidpumpe 12 für das erste Fluid angeordnet, wobei in Antriebsrichtung hinter dem Freilauf 11 weiterhin die Elektromaschine 8 angeordnet ist. Der Freilauf 11 ist so gestaltet, dass er bei größerer Drehzahl der Elektromaschine 8 gegenüber dem Abtrieb 5 des Planetenträgers diesen abkoppelt, so dass der Antrieb der Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid von der Elektromaschine 8 erfolgt und die Planetenräder 4 bei geringerer Drehzahl des Abtriebs 5 abgekoppelt sind. Alternativ könnten die Planetenräder über einen Freilauf angekoppelt sein. Es ist damit ein Antrieb der Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid von der Elektromaschine 8 bei still stehendem ersten Antrieb 9 möglich, wobei gleichzeitig die weitere Fluidpumpe 13 für das erste Fluid still gesetzt werden kann.
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Alternativ kann der Freilauf 11 lediglich für die Elektromaschine 8 wirksam sein. Deren Rotor ist dann über einen Freilauf mit der Abtriebswelle 5 wirkverbunden. Die Elektromaschine 8 wird dann durch den Freilauf 11 bei schneller laufender Abtriebswelle 5 abgekoppelt und im umgekehrten Fall bei schnellerer Drehzahl der Elektromaschine 8 ist ein Boostbetrieb realisierbar. Bei dieser Ausgestaltung kann ebenfalls ein Antrieb der Pumpen durch die Elektromaschine 8 bei still stehendem ersten Antrieb 9 erfolgen.
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5 zeigt eine zu 4 ähnliche Ausführung der dritten Ausführungsform der Antriebsanordnung, bei welcher das Hohlrad 2 des Planetengetriebes 1 mit dem ersten Antrieb 9, der vorzugsweise von einem Verbrennungsmotor getrieben wird, verbunden ist. Das Hohlrad 2 treibt die Planetenräder 4 des Planetenträgers an, wobei auf der Abtriebswelle 5 des Planetenträgers die weitere Fluidpumpe 13 für ein erstes Fluid angeordnet ist. Von den Planetenrädern 4 wird das Sonnenrad 6 des Planetengetriebes 1 angetrieben. Auf der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 ist die erste Fluidpumpe 12 für ein erstes Fluid, vorzugsweise eine Ölpumpe und eine Fluidpumpe 13 für ein zweites Fluid, vorzugsweise eine Unterdruckpumpe, angeordnet. Beide Fluidpumpen 12 und 14 werden von der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 angetrieben. Der in der 5 dargestellte Freilauf 11 stellt eine zusätzliche Option dar. Gegenüber der in 4 dargestellten Ausführungsform sind für die Anordnung der Fluidpumpen und der Elektromaschine 8 lediglich der Abtrieb 7 des Sonnenrades 6 mit dem Abtrieb 5 des Planetenträgers getauscht. Die zu 4 beschriebene Funktionalität der Anordnung, also ein Beschleunigungs- und Bremsbetrieb der Elektromaschine 8 bei einer Anordnung ohne Freilauf 11 zur Steuerung des Momentengleichgewichts und des summierten Fluidstroms sowie ein Standbetrieb bei stehendem ersten Antrieb 9 sind in gleicher Weise darstellbar. Der Eingriff der Elektromaschine 8 erfolgt (verändert zur 4) von der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6.
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Der zu 4 beschriebene Boostbetrieb ist in der in 5 gezeigten Darstellung in gleicher Weise realisierbar, wobei der Freilauf 11 im Unterschied zur 4 auf der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 angeordnet ist. Die Abkoppelung der ersten Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und der Fluidpumpe 14 für das weitere Fluid erfolgt bei schneller drehender Elektromaschine 8 über den Freilauf 11 auf der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 (untere Abbildung). Hierfür kann auch das Sonnenrad 6 über einen Freilauf 11 mit dem Abtrieb 7 verbunden sein. Alternativ (obere Abbildung) erfolgt lediglich die Abkoppelung der Fluidpumpe 14 für das weitere Fluid bei Anordnung des Freilaufes 11 zwischen der ersten Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und der Elektromaschine 8 sowie der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid bei schneller drehender Elektromaschine 8 (obere Abbildung). Ein Betrieb der Anordnung bei stehendem ersten Antrieb 9 ist durch die Elektromaschine 8 möglich, wobei ein Abkoppeln der Abtriebswelle 7 des Sonnenrades 6 über den Freilauf 11 erfolgt. Bei Anordnung des Freilaufs 11 zwischen der ersten Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und der der Elektromaschine 8 sowie der Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid wird durch die Elektromaschine 8 bei stehendem ersten Antrieb 9 die Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid (obere Abbildung) angetrieben. Bei Anordnung des Freilaufs 11 zwischen dem Sonnenrad 6 und der ersten Fluidpumpe 12 für das erste Fluid (untere Abbildung) werden die erste Fluidpumpe 12 für das erste Fluid und die Fluidpumpe 14 für das zweite Fluid gemeinsam von der Elektromaschine 8 angetrieben. Alternativ kann der Freilauf 11 lediglich für die Elektromaschine 8 wirksam sein. Deren Rotor ist dann über einen Freilauf mit der Abtriebswelle 7 wirkverbunden. Die Elektromaschine 8 wird dann durch den Freilauf 11 bei schneller laufender Abtriebswelle 7 abgekoppelt und im umgekehrten Fall bei schnellerer Drehzahl der Elektromaschine 8 ist ein Boostbetrieb realisierbar. Bei dieser Ausgestaltung kann ebenfalls ein Antrieb der Pumpen durch die Elektromaschine 8 bei still stehendem ersten Antrieb 9 erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Planetengetriebe
- (2)
- Hohlrad
- (3)
- Antriebswelle Hohlrad
- (4)
- Planetenräder
- (5)
- Abtriebswelle des Planetenträgers
- (6)
- Sonnenrad
- (7)
- Abtriebswelle des Sonnenrades
- (8)
- Elektromaschine
- (9)
- erster Antrieb (des Planetengetriebes)
- (10)
- Teilwelle
- (11)
- Freilauf
- (12)
- erste Fluidpumpe für ein erstes Fluid
- (13)
- weitere Fluidpumpe für erstes Fluid
- (14)
- Fluidpumpe für ein zweites Fluid