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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Umlaufrädergetriebe, mit einem Planetenträger, Planetenbolzen die wenigstens einseitig in Bolzenbohrungen sitzen, die in einer Radialwand des Planetenträgers ausgebildet sind, und Planetenrädern, die auf den Planetenbolzen angeordnet sind.
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Aus
DE 11 2010 004 918 T5 ist ein Umlaufrädergetriebe der oben genannten Art bekannt. Die Planetenbolzen sitzen in enger Passung in Bolzenbohrungen die in der Radialwand des Planetenträgers ausgebildet sind. An die Radialwand ist eine Ringscheibe angesetzt. Diese Ringscheibe überdeckt die Stirnseiten der Planetenbolzen und verhindert ein Herauswandern der Planetenbolzen aus den Bolzenbohrungen.
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Aus
DE 10 2006 001 286 A1 ist eine Planetenträgeranordnung bekannt welche mehrere Planetenräder umfasst, die auf Planetenradbolzen drehbar montiert sind, wobei an jedem Bolzen ein Einstich ausgebildet ist. Ein Feststellring ist an die Planetenradbolzen angesetzt, so dass der Feststellring in die Einstiche der Planetenradbolzen eingreift. Der Feststellring stellt sowohl eine axiale als auch rotatorische Positionierung der Planetenradbolzen in dem Planetenträgergehäuse sicher.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen aufzuzeigen, durch welche es möglich wird, ein Umlaufrädergetriebe zu schaffen, das sich durch einen robusten Aufbau auszeichnet und unter montagetechnischen Gesichtspunkten vorteilhaft gefertigt werden kann.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Umlaufrädergetriebe, mit:
- - einem Planetenträger der wenigstens eine Radialwand mit darin ausgebildeten Bolzenbohrungen aufweist,
- - Planetenbolzen die wenigstens einseitig in jenen Bolzenbohrungen sitzen,
- - Planetenrädern, die auf den Planetenbolzen angeordnet sind, und
- - einer Ringscheibe, die an die Radialwand angesetzt und derart dimensioniert ist, dass sich diese radial über einen inneren Hüllkreis der Bolzenbohrungen erhebt, wobei
- - die Radialwand einen Ringbund trägt und
- - die Ringscheibe auf diesem Ringbund axial festgelegt ist.
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Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, eine Verliersicherung zu schaffen, welche ein Herauswandern der Bolzen aus dem Planetenträger zuverlässig verhindert und es zudem ermöglich auch eine Drehung der Planetenbolzen um deren Bolzenachsen wirkungsvoll zu unterbinden.
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Die Ringscheibe ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass diese mit dem jeweiligen Planetenbolzen derart in Eingriff steht, dass die Planetenbolzen gegen Drehung um ihre Planetenbolzenachsen gesichert sind. Die Ringscheibe sitzt hierzu vorzugsweise jeweils auf einem Stirnflächenabschnitt des jeweiligen Planetenbolzens auf, wobei hierbei in dem der Ringscheibe benachbarten Stirnflächenbereich des Planetenbolzens eine Kontaktgeometrie ausgebildet ist, die an der Außenkontur der Ringscheibe angreift.
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Die Anordnung ist vorzugsweise so ausgelegt, dass die Ringscheibe mit dem jeweiligen Planetenbolzen derart in Kontakt steht, dass die Planetenbolzen gegen axiales Herauswandern gesichert sind, jedoch ein axiales Spiel aufweisen das hinreichend ist um bei Verformung, insbesondere auch thermischer Dehnung der Planetenbolzen keine Überbestimmung und damit strukturmechanische Verspannung zu erzielen.
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Die mit der Ringscheibe zusammenwirkende Kontaktgeometrie bildet vorzugsweise ein Bogensegment dessen Radius dem Außenradius der Ringscheibe entspricht. Bei dieser Ausführungsform kann die Außenkontur der Ringscheibe eine Kreiskontur sein. Es ist jedoch auch möglich, die seitens der Planetenbolzen bereitgestellte Kontaktgeometrie z.B. als Planfläche zu gestalten, dann wird die Außenkontur der Ringscheiben vorzugsweise als komplementäre Polygonkontur gestaltet. Die Kontaktgeometrie kann in mehrere Abschnitte untergliedert sein, wobei jedoch vorzugsweise jene Zonen der Kontaktgeometrie die mit der Ringscheibe in Kotakt treten einen hinreichenden, insbesondere möglichst großen Radialabstand von der Mittelachse des Planetenbolzens haben um diesen wirkungsvoll bidirektional gegen eine Eigendrehung um seine Mittelachse zu stützen. Die Kontaktgeometrie kann einen die Ringscheibe axial übergreifenden Abschnitt umfassen die wiederum formschlüssig die Ringscheibe hintergreift. Hierdurch wir es möglich, über diesen Eingriff eine bidirektionale axiale Sicherung (axiale Verkrallung) des Planetenbolzens zu erreichen.
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Die Ringscheibe ist gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung vorzugsweise derart gestaltet, dass der Außenradius der Ringscheibe kleiner oder gleich dem Lochkreisradius der Planetenbolzenbohrungen ist. Insgesamt wird die Außengeometrie der Ringscheibe auf die Position der Planetenbolzen vorzugsweise so abgestimmt, dass vom Rand des jeweiligen Planetenbolzens her gemessen wenigstens 25% des Durchmessers des Planetenbolzens erfasst werden.
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Die erfindungsgemäß vorgesehene Ringscheibe ist vorzugsweise aus einem hochfesten und gehärteten Federstahlwerkstoff als Stanz- oder Ziehteil gefertigt. Die Ringscheibe wird vorzugsweise so gestaltet, dass diese einen Bundabschnitt aufweist und über diesen Bundabschnitt auf dem Ringbund des Planetenträgers sitzt. Im Bereich des Bundabschnitts der Ringscheibe können in vorteilhafter Weise Halteklauen ausgebildet sein, die jeweils für sich in eine zur Zentralachse der Ringscheibe radiale Richtung auslenkbar sind.
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An dem Ringbund des Planetenträgers ist vorzugsweise eine Gegengeometrie ausgebildet, in welche die Halteklauen formschlüssig eingreifen. Diese auf dem Ringbund des Planetenträgers ausgebildete Gegengeometrie ist vorzugsweise so gestaltet, dass diese eine Ringstirnfläche bereitstellt, an welcher sich die Halteklauen axial abstützen. Diese Gegengeometrie kann dabei insbesondere als Umfangsnut, als flache Eindrehung oder als Einstich ausgebildet sein. Sie befindet sich vorzugsweise nahe des den Planeten abgewandten axialen Endbereiches des Ringbundes.
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Es ist auch möglich, die Ringscheibe so auszubilden, dass diese im Wege einer Verkrallung auf dem Ringbund des Planetenträgers reibschlüssig sitzt.
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Das erfindungsgemäße Umlaufrädergetriebe bildet gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Differentialgetriebe zur Bewerkstelligung einer Leistungsverzweigung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges. Es kann hierbei als Achsdifferentialgetriebe, oder auch als sog. Mittendifferentialgetriebe eingesetzt werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist das Umlaufrädergetriebe als Stirnraddifferential ausgebildet. Der Planetenträger kann dabei einen Zahnkranzabschnitt tragen, der als Antriebszahnrad des Planetenträgers fungiert. Der Zahnkranzabschnitt kann dabei integral mit dem Planetenträger gefertigt werden. Alternativ hierzu ist es auch möglich, den Planetenträger und den Zahnkranzabschnitt als separate Bauteile zu fertigen und diese dann zu Verbinden, wobei diese Verbindung entweder mittels lösbarer Verbindungselemente oder auch z.B. durch zumindest lokale Schweißstellen bewerkstelligt werden kann.
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Der am Planetenträger ausgebildete Ringbund ist konzentrisch zur Umlaufachse des Planetenträgers an diesem ausgebildet. Er kann in seinem Innenbereich, oder auch in seinem Außenumfangsbereich einen Sitz für einen Innen- oder Außenring eines Wälzlagers bieten. Der Ringbund ist so dimensioniert, dass dessen Außenumfangsfläche sich innerhalb des von den Planetenbolzenbohrungen definierten inneren Hüllkreises befindet, oder von diesem inneren Hüllkreis lokal leicht erfasst wird. Hinsichtlich seines Innendurchmessers ist der Ringbund vorzugsweise so dimensioniert, dass durch den Ringbund hindurch ein Sonnenrad hindurch führbar ist, das in Montagestellung radial von innen her in die ihm zugeordneten Planeten eingreift.
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Im Innenbereich des Ringbundes des Planetenträgers ist vorzugsweise eine Sitzfläche ausgebildet die als axiale Begrenzung für einen Ringdeckel fungiert, welcher nach dem Einsetzen des Sonnenrades ebenfalls in der Ringbund eingesetzt, insbesondere eingepresst wird und welcher das benachbarte Sonnenrad axial stützt.
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Das erfindungsgemäße Umlaufrädergetriebe kann weiterhin so gestaltet werden, dass der Planetenträger zwei Radialwandungen umfasst die jeweils mit einem Ringbund versehen sind, auf welchem dann jeweils eine erfindungsgemäße Ringscheibe axial verankert ist und die Planetenbolzen axial stützt und an einer Drehung um deren eigene Achsen hindert.
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Das erfindungsgemäße Konzept schafft eine Sicherungsvorrichtung, die aus einem Sicherungsring mit hohlzylindrischem Abschnitt und einem Radialflansch sowie einer Ringnut im Planetenträger gebildet ist. Alternativ kann die Ringnut entfallen und der Sicherungsring durch Krallen am hohlzylindrischen Abschnitt oder einen Presssitz des hohlzylindrischen Abschnittes auf einem Bund des Planetenträgers axial fixiert werden. Der Sicherungsring ist vorzugsweise ein spanlos zum Beispiel durch Ziehen oder Stanzpressen gefertigtes Bauelement.
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Unter dem Begriff „innerer Hüllkreis“ ist im Kontext der vorliegenden Beschreibung ein Kreis zu verstehen, der konzentrisch zur Umlaufachse des Planetenträgers ist und die der Umlaufachse zugewandten inneren kanten der Bolzenbohrungen tangiert. Die oben beschriebenen Ringscheibe ragt damit von innen her radial über diesen Hüllkreis zumindest im Bereich der Bolzenbohrungen hervor und dringt damit in das Bohrungsniveau der Planetenbolzenbohrungen vor. Die Ringscheibe überdeckt zumindest partiell die Stirnseiten der Planetenbolzen. An diesen Stirnseiten kann eine Sondergeometrie ausgebildet sein die derart abgestimmt ist, dass diese im Zusammenspiel mit der Randkontur der Ringscheibe eine Eigendrehung der Planetenbolzen um deren jeweilige Längsachsen begrenzt oder verhindert.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt/zeigen:
- 1 eine Axialschnittdarstellung zur Veranschaulichung des Aufbaues eines erfindungsgemäßen Umlaufrädergetriebes gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit zwei axial von außen angesetzten Ringscheiben zur axialen Sicherung der Planetenbolzen und zur Sicherung derselben gegen eine Drehung um deren jeweilige Achsen;
- 2 eine Draufsicht auf das Umlaufrädergetriebe nach 1 zur Illustration der Außenkontur der ersten Ringscheibe und der mit dieser zusammenwirkenden Stirnflächen der Planetenbolzen;
- 3 eine perspektivische Darstellung des Umlaufrädergetriebes nach den 1 und 2;
- 4 eine perspektivische Darstellung eines Umlaufrädergetriebes mit einer gegenüber der Gestaltung der Ringscheibe nach 3 leicht abgewandelten Ringscheibe mit sukzessive in Umfangsrichtung abfolgenden Einzelkrallen.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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Die Darstellung nach 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Umlaufrädergetriebes mit einem Planetenträger C der wenigstens eine erste Radialwand C1 und eine zweite Radialwand C2 mit darin ausgebildeten Bolzenbohrungen H1,H2 aufweist, sowie Planetenbolzen B1, B2 die wenigstens einseitig in jenen Bolzenbohrungen H1, H2 sitzen. Auf diesen Planetenbolzen B1, B2 sind Planetenräder P1, P2 angeordnet und drehbar gelagert.
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An die erste Radialwand C1 und die zweite Radialwand C2 ist jeweils eine Ringscheibe SR1, SR2 angesetzt. Die beiden Ringscheiben SR1, SR2 sind jeweils derart dimensioniert, dass sich diese radial über einen inneren Hüllkreis der Bolzenbohrungen H1, H2 erheben und damit in das Radialniveau der Bolzen B1,B2 vordringen.
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Sowohl die erste Radialwand C1, als auch die zweite Radialwand C2 trägt jeweils einen Ringbund CR1, CR2. Die Ringscheiben SR1, SR2 sind konzentrisch auf diese beiden Ringbunde CR1, CR2 aufgeschoben und auf dem jeweiligen Ringbund CR1, CR2 axial festgelegt.
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Die in dieser Darstellung linke Ringscheibe SR1 steht mit dem jeweiligen Planetenbolzen B1, B2 derart in Eingriff, dass die Planetenbolzen B1, B2 gegen Drehung um ihre Planetenbolzenachsen BX gesichert sind. Die Ringscheiben SR1, SR2 sitzen jeweils auf einem Stirnflächenabschnitt des jeweiligen Planetenbolzens B1, B2 auf und verhindern ein axiales Wandern der Bolzen B1, B2.
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Zumindest auf einer Seite der Planetenbolzen B1, B2 ist in dem der Ringscheibe SR1 benachbarten Stirnflächenbereich des Planetenbolzens B1, B2 eine Kontaktgeometrie BG in Form eines über das Stirnflächenniveau der Außenseite der Radialwand C1 hervortretenden Überstands ausgebildet, die an der Außenkontur der Ringscheibe SR1 angreift. Jene Kontaktgeometrie BG bildet ein Bogensegment BGa, dessen Radius dem Außenradius der Ringscheibe SR1 entspricht. Das Bogensegment BGa ist hei durch eine zentrale Ölbohrung unterbrochen, die wesentliche Drehsicherungswirkung wird jedoch von jenen Zonen des Bogensegments BGa verursacht die sich nahe dem Umfangsniveau des Planetenbolzens B1, B2 befinden. Die beiden Ringscheiben SR1, SR2 sind derart dimensioniert, dass der Außenradius der jeweiligen Ringscheibe SR1, SR2 kleiner oder gleich dem Lochkreisradius der Planetenbolzenbohrungen H und größer als der innere Hüllkreis der Planetenbolzenbohrungen H1, H2 ist.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die beiden Ringscheiben SR1, SR2 baugleich ausgeführt. Jede Ringscheibe SR1, SR2 ist bei diesem Ausführungsbeispiel derart gestaltet, dass diese jeweils einen Bundabschnitt SRa bildet und über diesen Bundabschnitt SRa auf dem Ringbund CR1, CR2 des Planetenträgers C sitzt.
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An jeder Ringscheibe SR1, SR2 sind im Bereich des Bundabschnitts SRa Halteklauen SRb ausgebildet. Auf dem jeweiligen Ringbund CR1, CR2 des Planetenträgers C ist dabei eine Gegengeometrie ausgebildet ist, in welche die Halteklauen SRb eingreifen. Diese auf dem jeweiligen Ringbund CR1, CR2 des Planetenträgers P ausgebildete Gegengeometrie CRa stellt eine Ringstirnfläche bereit, an welcher sich die Halteklauen SRb axial abstützen.
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Die beiden Radialwandungen C1, C2 tragen einen Zahnradkranz C3 der als solcher als Antriebszahnrad für den Planetenträger C fungiert und starren Bestandteil desselben bildet. Die Innenmechanik des Umlaufrädergetriebes ist als sog. Stirnraddifferential SD ausgeführt. Dieses Stirnraddifferential SD umfasst ein erstes Abtriebssonnenrad S1 und ein zweites Abtriebssonnenrad S2. Diese beiden Sonnenräder S1, S2 sind axial unmittelbar benachbart angeordnet und über die Planeten P1, P2 gegensinnig drehbar gekoppelt. Bei der hier bevorzugten Bauform ist das erste Abtriebssonnenrad S1 derart gestaltet, dass dessen Fußkreis größer ist als der Kopfkreis des zweiten Abtriebssonnenrades. Dieses Geometriemerkmal wird durch Profilverschiebung erreicht, die Abtriebssonnenräder S1, S2 haben ansonsten gleiche Zähnezahlen und gleiche Modula.
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Die ersten Planeten P1 greifen radial von außen her in das erste Abtriebssonnenrad S1 ein. Sie sind hinsichtlich ihrer axialen Länge derart dimensioniert, dass sich diese (außerhalb des Kopfkreises des zweiten Abtriebssonnenrades) in die Verzahnungsebene des zweiten Abtriebssonnenrades hinein erstrecken, dort greifen sie in die zweiten Planeten P2 ein, welche wiederum in das zweite Abtriebssonnenrad S2 radial von außen her eingreifen.
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Der erste und der zweite Ringbund CR1, CR2 bilden jeweils eine Innenumfangswandung die von einer Schulter CR1a, CR2a begrenzt ist. In beide Strukturen ist jeweils ein Ringdeckel R1, R2 eingesetzt, der durch die genannten Innenumfangswandungen zentriert wird und axial durch die Schultern CR1a, CR2a positioniert wird.
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Die beiden Ringdeckel R1, R2 bilden Innenbundabschnitte R1a, R2a die als solche die radiale und axiale Lagerung der Abtriebssonnenräder S1, S2 bewirken. Die Abtriebssonnenräder S1, S2 bilden Innenbohrungen S1a, S2a die mit einer Axialverzahnung S1b, S2b versehen sind in welche Endabschnitte von hier nicht weiter dargestellten Radantriebswellen drehfest einsteckbar sind.
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Die Planetenbolzen B1, B2 sind axial hohl gebohrt. Die in den Bolzen B1, B2 verlaufenden Bohrungen B1a, B2a fungieren als Schmierstoffkanäle. Die Ringscheiben SR1, SR2 sind so dimensioniert, dass diese die Schmierstoffkanäle nicht, oder nicht übermäßig abdecken. Es ist möglich, die Ringscheiben SR1, SR2 so auszubilden, dass diese eine Schmierstoffsammel- oder Schierstoffführungsfunktion bieten durch welche der Zufluss von Schmierstoff in den Innenbereich der Planetenbolzen B1, B2, d.h. in deren Innenbohrungen B1a, B2a unterstützt wird.
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Nach dem erfindungsgemäßen Konzept erfolgt eine beidseitige Anbringung eines als Schnappring operierenden Bauteils um ein axiales Wandern der Planetenbolzen B1, B2 zu verhindern oder zumindest zu begrenzen. Axial ist ein leichtes Spiel vorgesehen um die Ringe SR1, SR2 nicht zu verspannen. Die Planetenbolzen B1, B2 haben eine spezielle Endenbearbeitung um eine Verdrehsicherung der Bolzen B1,B2 zu gewährleisten. Diese Endenbearbeitung stellt Geometrien BG bereit, welche den jeweligen Ring SR1, SR2 übergreifen. Da die Bolzen B1, B2 auf verschiedenen Teilkreisdurchmessern angeordnet sind, kann die Endenbearbeitung gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung so bewerkstelligt werden, dass der Bolzen für beide Teilkreisdurchmesser verwendbar ist, indem man diesen entsprechen um 180° verdreht. D.h. in einer ersten Montagestellung passt dieser zu Bohrungen die sich auf dem kleineren Lochkreis befinden in einer um 180° gedrehten Stellung passt dieser zu Bohrungen die sich auf dem größeren Lochkreis befinden. Alternativ kann die Außenkontur des Schnappringes auch so gestaltet werden, dass diese abfolgend unterschiedliche Radialhöhen erreicht. Der Schnappring SR1, SR2 ist so ausgeführt, dass er in eine Nut CRa einschnappt die vorzugsweise auf einem Nabenbund CR1, CR2 des Planetenträgers C ausgebildet ist und somit kein Zusatzteil gebraucht wird.
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Bei jenem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eines Umlaufrädergetriebes handelt es sich um ein axial kurz bauendes Stirnraddifferentialgetriebe dessen Abtriebssonnenräder S1, S2 in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet sind. Die Summenbreite der Außenverzahnung des ersten Abtriebssonnenrades S1 und des zweiten Abtriebssonnenrades S2 ist kleiner oder gleich der Breite der Verzahnung des Zahnkranzes C3. Wenigstens eine der Planetenträgerwandungen C1, C2 kann integral mit dem Zahnkranz C3 gefertigt werden. Der Freigang der ersten Planeten P1 gegenüber dem zweiten Abtriebssonnenrad S2 wird herbeigeführt, indem das erste Abtriebssonnenrad S1 so gestaltet ist, dass dessen Fußkreisradius größer ist als der Kopfkreisradius des zweiten Abtriebssonnerades S2, wobei diese geometrische Abstimmung durch Profilverschiebung bei ansonsten gleicher Zähnezahl der beiden Abtriebssonnenräder S1, S2 realisiert wird.
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Die Darstellung nach 2 veranschaulicht weiter das Zusammenspiel der erfindungsgemäß auf die Stirnseiten der Planetenbolzen B1, B2 aufgesetzten Ringscheiben SR1, (SR2 auf der Rückseite verdeckt). Die Planetenbolzen B1 lagern die ersten Planetenräder P1. Die Planetenbolzen B2 lagern die axial kürzeren zweiten Planetenräder P2. Die Achsen BX1 der ersten Planetenbolzen B1 liegen auf ersten einem Lochkreis HC1 dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des zweiten Lochkreises HC2 auf welchem die Achsen BX2 der zweiten Planetenbolzen B2 liegen. Die Planetenbolzen B1, B2 sind baugleich ausgeführt. Das mit der ersten Ringscheibe SR1 zusammenwirkende Stirnende ist so gestaltet, dass es ein erstes Bogensegment BS1 bereitstellt, das bei Einsatz der Bolzen B1 auf dem ersten Lochkreis HC1 an der Außenkontur der ersten Ringscheibe SR1 ansteht. Das Stirnende stellt zudem ein zweites Bogensegment BS2 bereit, das bei Einsatz der Bolzen B2 auf dem zweiten Lochkreis HC2 an die Außenkontur der ersten Ringscheibe SR1 heranragt.
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Das erfindungsgemäße Umlaufrädergetriebe kann als kompakte vorgefertigte Baugruppe für ein Fahrzeuggetriebe vorbereitet werden. Es hat dann die Aussenerscheinung eines massiven Stirnrades mit weitgehend verborgenem Innenleben von welchem lediglich die zwei inneren, durch die Abtriebssonnenräder S1, S2 gebildeten, in Längsrichtung geteilten innenverzahnten Welleneinsteckbohrungen erkennbar sind. Der Zahnkranz C3 bildet einen Sitz für die Radialwandungen C1, C2 und koppelt diese beiden Seitenwandungen C1, C2 miteinander drehfest. Die Bolzenbohrungen H1, H2 können bereits vor Montage der Radialwandungen C1, C2 an dem Zahnradkranz C3 in den Radialwandungen C1, C2 ausgebildet werden. Insbesondere im Falle einer Verbindung der Radialwandungen C1, C2 mit dem Zahnkranz C3 über Schweißverbindungsstellen ist es jedoch auch möglich, die Bolzenbohrungen H1, H2 erst nach der Verbindung der Radialwandungen C1, C2 mit dem Zahnkranz C3 zu fertigen oder auf Endmaß zu bearbeiten. Auch weitere Flächen der Radialwandungen C1,C2, insbesondere die Innen- und Außenumfangsflächen der Ringbunde CR1, CR2 können nach der Verbindung der Komponenten C1, C2, C3 spanabhebend überarbeitet werden. Es ist möglich, die Außenkontur der Ringscheiben SR1, SR2 auch unrund zu gestalten und ggf. die Ringscheiben auch im Zusammenspiel mit den Planetenbolzen B1, B2 gegen Verdrehung zu sichern.
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Die Darstellung nach 3 zeigt in Form einer perspektivischen Darstellung das als Stirnraddifferential aufgebaute erfindungsgemäße Umlaufrädergetrieben nach den 1 und 2. Der Zusammenbau dieses Getriebes erfolgt indem die Planetenräder P1, P2 durch den Innenbereich des Ringbunds CR1 in den Innenbereich des Planetenträgers C eingebracht werden. Denn werden diese Planetenräder P1, P2 von innen her in ihre Einbaupositionen radial nach außen gerückt. In dieser Position der Planetenräder P1,P2 werden durch die erste Planetenträgerradialwandung C1 hindurch die die Planetenbolzen B1, B2 in die Planeten P1, P2 eingesteckt. Die Planetenbolzen B1 werden dabei so positioniert, dass das erste Bogensegment (BS1, vgl. 2) der stirnseitigen Anschlagsgeometrie dem Ringbund CR1 zugewandt ist. Die zur Lagerung der axial kürzeren zweiten Planetenräder P2 vorgesehenen Planetenbolzen B2 werden so positioniert, dass das zweite Bogensegment (BS2, vgl. 2) der stirnseitigen Anschlagsgeometrie dem Ringbund zugewandt ist. Nunmehr wird die erste Ringscheibe SR1 auf den Ringbund CR1 aufgeschoben bis die Ringscheibe SR1 unter die stirnseitigen Anschlagsgeometrien BG der Planetenbolzen B1, B2 eintaucht, bei leichter Anlage der ersten Ringscheibe SR1 an der Planetenträgerradialwand C1 rastet die in dieser Darstellung vordere Umfangskante des Bundabschnitts SRa in eine Umfangsnut des Ringbunds CR1 ein. Dieses Einrasten ist akustisch wahrnehmbar und auch optisch überprüfbar. Die Planetenbolzen B1, B2 sind nunmehr durch die erste Ringscheibe SR1 gegen ein Herauswandern aus der Bolzenbohrung H1, H2 gesichert und sind zudem auch gegen eine Drehung in der jeweiligen Bolzenbohrung H1, H2 gesichert. Auf den rückseitigen Bundabschnitt CR2 kann dann die zweite Ringscheibe SR2 aufgesetzt werden. Dieses Aufsetzen kann auch schon in einem der Einführung der Planetenräder P1, P2 in den Planetenträger C vorangehenden Montageschritt erfolgen. Nunmehr werden die Abtriebssonnenräder S1, S2 in den Planetenträger C eingesetzt. Dann werden die Deckelringe R1, R2 in den jeweiligen Ringbund eingepresst und das Stirnraddifferentialgetriebe als Unterbaugruppe für ein Getriebe damit komplettiert.
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Für die Darstellung nach 4 gelten die obigen Ausführungen sinngemäß. Abweichend von der oben beschriebenen Ausführungsform sind hier am Bundabschnitt SRa der ersten Ringscheibe mehrere Halteklauen SRb ausgebildet, die jeweils für sich mit einer den Bolzen B1, B2 abgewandten Stirnkante in eine Gegengeometrie, insbesondere Umfangsnut des Planetenträgers C einrasten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112010004918 T5 [0002]
- DE 102006001286 A1 [0003]