DE102016207082A1 - Konservierung von Bauteilen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbewahren eines Bauteils. Mindestens zwei Konservierungsmittel werden einer ersten Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet; wobei mindestens zwei weitere Konservierungsmittel einer zweiten Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet werden; wobei das Bauteil mindestens teilweise mit einem ersten, der ersten Gruppe oder der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel benetzt ist; wobei ein zweites Konservierungsmittel als verträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe eingestuft wird; wobei ein drittes Konservierungsmittel als verträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe eingestuft wird; und wobei das Bauteil mindestens teilweise mit dem zweiten Konservierungsmittel benetzt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der ersten Gruppe zugeordnet ist, oder mindestens teilweise mit dem dritten Konservierungsmittel benetzt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der zweiten Gruppe zugeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
- Korrosionsgefährdete Bauteile werden vor Einlagerung mit einem Konservierungsmittel vor Korrosionen geschützt. Da aber das Konservierungsmittel einem Alterungsprozess unterliegt, lässt seine Wirkung nach einer bestimmten Zeit nach. Um Korrosionen zu verhindern, muss erneut ein Konservierungsmittel aufgebracht werden. Dies kann problematisch sein, da verschiedene Arten von Konservierungsmitteln nicht miteinander verträglich sind. So gibt es etwa säurehaltige und alkalihaltige Konservierungsmittel. Werden diese gemischt, können Salz und Wasser entstehen. Salz und Wasser aber begünstigen die Entstehung von Korrosionen.
- Auch sind Konservierungsmittel, die Zinkdithiophosphat enthalten, nicht mischbar mit Konservierungsmitteln, die Kalziumsulfonat enthalten. Eine Mischung dieser Substanzen steht im Verdacht, sogenannte White Etching Cracks (WEC) in Wälzlagern zu verursachen.
- Wird ein mit einem Konservierungsmittel behandeltes Bauteil vor der Montage nicht gereinigt, kann das Konservierungsmittel mit einem später zugegebenen Schmierstoff in Kontakt kommen. Die oben beschriebenen, bei der Mischung verschiedener Konservierungsmittel entstehenden Probleme treten hier analog auf. So sind säurehaltige Konservierungsmittel nicht mit alkalihaltigen Schmierstoffen, alkalihaltigen Konservierungsmitteln nicht mit säurehaltigen Schmierstoffen, Konservierungsmitteln, die Zinkdithiophosphat enthalten, nicht mit Schmierstoffen, die Kalziumsulfonat enthalten, und Konservierungsmittel, die Kalziumsulfonat enthalten nicht mit Schmierstoffen, die Zinkdithiophosphat enthalten mischbar.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein aufzubewahrendes Bauteil unter Umgehung der den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen innewohnenden Nachteile zu konservieren. Insbesondere sollen schädliche Einflüsse bei der Mischung verschiedener Stoffe vermieden werden.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1. Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
- Das Verfahren dient zum Aufbewahren, d. h. Lagern bzw. Einlagern, eines Bauteils. Insbesondere kann es sich um ein korrosionsgefährdetes Bauteil, etwa ein aus Eisen oder Stahl bestehendes Bauteil, z. B. ein Wälzlager oder ein Zahnrad, handeln.
- Mit Konservierungsmittel wird im Folgenden eine Flüssigkeit bezeichnet, die geeignet ist, schädigende äußere Einwirkungen von dem Bauteil fernzuhalten, wenn das Bauteil mindestens teilweise mit dem Konservierungsmittel benetzt ist. Insbesondere kann es sich um ein Korrosionsschutzmittel handeln. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es geeignet ist, Korrosionen des Bauteils zu verhindern bzw. äußere Einflüsse, die zu Korrosionen des Bauteils führen, von dem Bauteil fernzuhalten. Als Korrosionsschutzmittel kann etwa ein Öl verwendet werden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, dass mindestens zwei Konservierungsmittel einer ersten Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet werden.
- Bei einer Zuordnung zu einer Gruppe handelt es sich um eine Klassifizierung. Wird also ein Konservierungsmittel einer Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet, so ist dies gleichbedeutend damit, dass das Konservierungsmittel als dieser Gruppe von Konservierungsmitteln zugehörig klassifiziert wird.
- Mindestens zwei weitere, d. h. von den der ersten Gruppe zugeordneten Konservierungsmitteln verschiedene Konservierungsmittel werden einer zweiten Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet.
- Das Bauteil ist zunächst, d. h. bevor das Bauteil mit einem zweiten oder dritten Konservierungsmittel benetzt, mindestens teilweise mit einem ersten, der ersten Gruppe oder der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel benetzt. Dies bedeutet, dass die Oberfläche des Bauteils mindestens teilweise von dem ersten Konservierungsmittel bedeckt ist. Beispielsweise kann das Bauteil im Auslieferungszustand mit dem ersten Konservierungsmittel benetzt sein. Die Benetzung des Bauteils mit dem ersten Konservierungsmittel erfolgt dann vor Auslieferung an einem Kunden beim Hersteller des Bauteils.
- Das zweite Konservierungsmittel wird als verträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe eingestuft. Dies ist gleichbedeutend mit einer Klassifikation des zweiten Konservierungsmittels als verträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe. Darüber hinaus kann das zweite Konservierungsmittel als unverträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe eingestuft bzw. klassifiziert werden.
- Das dritte Konservierungsmittel wird analog als verträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe eingestuft bzw. klassifiziert. Darüber hinaus kann das dritte Konservierungsmittel als unverträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe eingestuft bzw. klassifiziert werden.
- Wenn das Bauteil bei dem Kunden aufbewahrt bzw. gelagert wird, besteht die Gefahr, dass die Wirkung des ersten Konservierungsmittels nach einiger Zeit nachlässt. Es ist daher erforderlich, dass der Kunde die Konservierung des Bauteils auffrischt bzw. erneut mit einem Konservierungsmittel benetzt.
- Um die Verträglichkeit mit dem ersten Konservierungsmittel zu gewährleisten, sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass das Bauteil anschließend, d. h. nachdem die Wirkung des ersten Konservierungsmittels nachgelassen hat, insbesondere nachdem das Bauteil mit dem ersten Konservierungsmittel benetz wurde, mindestens teilweise mit dem zweiten Konservierungsmittel benetzt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der ersten Gruppe zugeordnet ist. Wenn hingegen das erste Konservierungsmittel der zweiten Gruppe zugeordnet ist, sieht das Verfahren eine anschließende Benetzung des Bauteils mindestens teilweise mit dem dritten Konservierungsmittel vor.
- Das Bauteil kann etwa durch Sprühen oder Tauchen mit dem zweiten oder dritten Konservierungsmittel benetzt werden.
- Da säurehaltige und alkalihaltige Konservierungsmittel nicht miteinander verträglich sind, ist das Verfahren bevorzugt dahingehend weitergebildet, dass sämtliche der ersten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel säurehaltig und sämtliche der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel alkalihaltig sind. Das zweite Konservierungsmittel ist in diesem Fall säurehaltig, das dritte Konservierungsmittel alkalihaltig.
- Säurehaltig bedeutet eine Säure enthaltend bzw. sauer reagierend. Alkalisch bedeutet entsprechend eine Lauge enthaltend bzw. basisch reagierend.
- Auch Zinkdithiophosphate und Kaliumsulfonate sind möglicherweise nicht miteinander verträglich. In einer darüber hinaus bevorzugten Weiterbildung enthalten daher sämtliche der ersten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel Zinkdithiophosphat und sämtliche der zweiten Gruppe zugeordnete Konservierungsmittel Kalziumsulfonate. Insbesondere enthalten bevorzugt sämtliche der ersten Gruppe zugeordnete Konservierungsmittel kein Kalziumsulfonat und sämtliche der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel kein Zinkdithiophosphat. Das zweite Konservierungsmittel enthält weiterbildungsgemäß Zinkdithiophosphat, vorzugsweise kein Kalziumsulfonat, das dritte Konservierungsmittel Kalziumsulfonat, bevorzugt kein Zinkdithiophosphat.
- Auch zwischen Konservierungsmitteln und Schmierstoffen kann es zu Unverträglichkeiten kommen. Um derartige Unverträglichkeiten beim Einbau des Bauteils in einem Getriebe zu vermeiden, wird in einer bevorzugten Weiterbildung ein erster Schmierstoff als verträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe, vorzugsweise darüber hinaus als unverträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe eingestuft. Ein zweiter Schmierstoff wird entsprechend als verträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe, vorzugsweise darüber hinaus als unverträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe eingestuft. Wenn das erste Konservierungsmittel der ersten Gruppe zugeordnet ist, wird das Getriebe mit dem ersten Schmierstoff befüllt. Ist das erste Konservierungsmittel hingegen der zweiten Gruppe zugeordnet, wird das Getriebe mit dem zweiten Schmierstoff befüllt.
- Wenn sämtliche der ersten Gruppe zugeordneten Konservierungsmitteln säurehaltig und sämtliche der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel alkalihaltig sind, ist das erste Schmierstoff in einer bevorzugten Weiterbildung säurehaltig, der zweite Schmierstoff alkalihaltig.
- Enthalten sämtliche der ersten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel Zinkdithiophosphat und sämtliche der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel Kalziumsulfonat, enthält der erste Schmierstoff in einer darüber hinaus bevorzugten Weiterbildung Zinkdithiophosphat, der zweite Schmierstoff Kalziumsulfonat. Dabei enthalten die der ersten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel vorzugsweise kein Kalziumsulfonat und die der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel kein Zinkdithiophosphat. Entsprechend enthält der erste Schmierstoff bevorzugt kein Kalziumsulfonat, der zweite Schmierstoff kein Zinkdithiophosphat.
- Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
1 dargestellt. Im Einzelnen zeigt: -
1 ein Verfahren zum Lagern eines Bauteils. - Das in
1 dargestellte Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte: - – Konservieren
101 eines Bauteils mit einem ersten Konservierungsmittel; - – Einlagern
103 des Bauteils; - – Konservieren
105 des Bauteils mit einem zweiten Konservierungsmittel; - – Erneutes Einlagern
107 des Bauteils; - – Montage
109 des Bauteils; und - – Befüllen
111 des Bauteils mit Öl. - Diese Verfahrensschritte werden vorzugsweise in der angegebenen Reihenfolge ausgeführt.
- Um das Bauteil nach dem erstmaligen Einlagern
103 und Konservieren mit dem ersten Konservierungsmittel mit einem verträglichen Konservierungsmittel zu schützen, wird als zweites Konservierungsmittel ein solches ausgewählt, dass zu den Konservierungsmitteln einer Gruppe, in denen das erste Konservierungsmittel enthalten ist, verträglich ist. Ebenso wird beim Befüllen111 ein Öl verwendet, das mit den Konservierungsmitteln dieser Gruppe verträglich ist. - Bezugszeichenliste
-
- 101
- Konservieren
- 103
- Einlagern
- 105
- Konservieren
- 107
- Einlagern
- 109
- Montage
- 111
- Befüllen mit ÖL
Claims (6)
- Verfahren; dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Konservierungsmittel einer ersten Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet werden; wobei mindestens zwei weitere Konservierungsmittel einer zweiten Gruppe von Konservierungsmitteln zugeordnet werden; wobei ein Bauteil mindestens teilweise mit einem ersten, der ersten Gruppe oder der zweiten Gruppe zugeordneten Konservierungsmittel benetzt ist; wobei ein zweites Konservierungsmittel als verträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe eingestuft wird; wobei ein drittes Konservierungsmittel als verträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe eingestuft wird; und wobei das Bauteil mindestens teilweise mit dem zweiten Konservierungsmittel benetzt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der ersten Gruppe zugeordnet ist, oder mindestens teilweise mit dem dritten Konservierungsmittel benetzt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der zweiten Gruppe zugeordnet ist.
- Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch; wobei die der ersten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel säurehaltig sind; wobei die der zweiten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel alkalihaltig sind; wobei das zweite Konservierungsmittel säurehaltig ist; und wobei das dritte Konservierungsmittel alkalihaltig ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche; dadurch gekennzeichnet, dass die der ersten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel Zinkdithiophosphat enthalten; wobei die der zweiten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel Calciumsulfonat enthält; wobei das zweite Konservierungsmittel Zinkdithiophosphat enthält; und wobei das dritte Konservierungsmittel Calciumsulfonat enthält.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche; dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil in einem Getriebe eingebaut wird; wobei ein erster Schmierstoff als verträglich mit den Konservierungsmitteln der ersten Gruppe eingestuft wird; wobei ein zweiter Schmierstoff als verträglich mit den Konservierungsmitteln der zweiten Gruppe eingestuft wird; wobei das Getriebe mit dem ersten Schmierstoff befüllt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der ersten Gruppe zugeordnet ist, oder mit dem zweiten Schmierstoff befüllt wird, wenn das erste Konservierungsmittel der zweiten Gruppe zugeordnet ist.
- Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch; wobei die der ersten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel säurehaltig sind; wobei die der zweiten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel alkalihaltig sind; wobei der erste Schmierstoff säurehaltig ist; und wobei der zweite Schmierstoff alkalihaltig ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden zwei Ansprüche; dadurch gekennzeichnet, dass die der ersten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel Zinkdithiophosphat enthalten; wobei die der zweiten Gruppe zugeordneten Korrosionsschutzmittel Calciumsulfonat enthält; wobei der erste Schmierstoff Zinkdithiophosphat enthält; und wobei der zweite Schmierstoff Calciumsulfonat enthält.
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DE (1) | DE102016207082A1 (de) |
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2016
- 2016-04-26 DE DE102016207082.7A patent/DE102016207082A1/de not_active Withdrawn
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