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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Besprühen einer (bewegten bzw. sich bewegenden) Bahn, z. B. Materialbahn mit einem Sprühmittel, z. B. einer Flüssigkeit, insbesondere zum Befeuchten von Streugutmatten im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten oder dergleichen Platten,
mit mehreren Sprüheinrichtungen, die in einer sich in Breitenrichtung (das heißt über die Breite der Bahn bzw. Materialbahn) erstreckenden Reihe angeordnet sind und die jeweils einen sich in Sprührichtung aufweitenden Sprühfächer erzeugen, wobei sich die Sprühfächer von zumindest zwei benachbarten Sprüheinrichtungen auf der Materialbahn bereichsweise überlappen,
und mit zumindest einer an einem Rand der Reihe angeordneten, verstellbaren Randblende zur randseitigen Begrenzung des Sprühmittelauftrags auf die Materialbahn.
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Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Besprühen einer sich bewegenden Bahn. Bevorzugt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Befeuchten von Streugutmatten im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten oder dergleichen Platten, wobei solche Streugutmatten in der Regel in einer Presse unter Anwendung von Druck und Wärme verpresst werden. Bei den Holzwerkstoffplatten kann es sich z. B. um Spanplatten, OSB-Platten oder Faserplatten (z. B. MDF-Platten) handeln, die aus entsprechendem (beleimten) Streugut hergestellt werden. Die Pressen zum Verpressen der Streugutmatten können taktweise arbeiten und folglich als Taktpressen ausgebildet sein oder kontinuierlich arbeiten und folglich als kontinuierliche Pressen, z. B. Doppelbandpressen ausgebildet sein. Jedenfalls kommen derartige Sprüheinrichtungen bei Anlagen zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten zum Einsatz, um zusätzliche Feuchte auf die Streugutmatte aufzubringen, z. B. auf die Unterseite und/oder die Oberseite der Streugutmatte. Dabei lässt sich das Sprühmittel direkt auf die Oberseite der Streugutmatte aufsprühen. Zum Befeuchten der Unterseite der Streugutmatte wird z. B. der Bandförderer, auf den die Streugutmatte aufgestreut wird, vorab (d.h. vor dem Aufstreuen des Streugutes) mit dem Sprühmittel besprüht und folglich befeuchtet. Durch die Befeuchtung des Bandförderers, das auch als Formband bezeichnet wird, erfolgt dann eine indirekte Befeuchtung der Unterseite der Streugutmatte. Durch die Befeuchtung des Streugutes lässt sich die Durchwärmung und das Dichteprofil der Holzwerkstoffplatte beeinflussen. Alternativ können auch andere Sprühmittel, z. B. Trennmittel, Glättmittel oder dergleichen aufgebracht werden.
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Als Sprühmittel kommt bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zum Besprühen der bevorzugten bewegten bzw. sich bewegenden Materialbahn in der Regel eine Flüssigkeit zum Einsatz. Bei der Befeuchtung von Streugutmatten im Zuge der Herstellung von Holzwerkstoffplatten handelt es sich zumeist um Wasser, gegebenenfalls mit Zusätzen/Additiven. Die einzelnen Sprüheinrichtungen sind in einer Reihe angeordnet, die sich entlang einer Breitenrichtung, das heißt über die Breite des Bandförderers bzw. der Materialbahn erstreckt. Bei den Sprüheinrichtungen handelt es sich bevorzugt um grundsätzlich bekannte Sprührotoren, die jeweils einen rotierend antreibbaren bzw. angetriebenen Sprühteller und eine Sprühmittelzuführung aufweisen, so dass die Flüssigkeit auf den rotierenden Teller abgegeben bzw. gespritzt wird und von dem rotierenden Teller aufgrund der auf die Flüssigkeit wirkenden Zentrifugalkraft unter Bildung eines sich fächerartig aufweitenden Sprühstrahls und folglich Sprühfächers abgeschleudert wird, wobei der Fächer in seiner Richtung parallel zur Rotationsachse nur eine sehr geringe Aufweitung besitzt und folglich sehr flach ist. Durch die Anordnung mehrerer solcher Sprüheinrichtungen bzw. Sprühteller in einer Reihe kann eine Sprühmittelauftragsvorrichtung in der gewünschten Breite zur Verfügung gestellt werden, wobei sich die Sprühfächer bzw. Sprühbereiche mehrerer Sprüheinrichtungen (z. B. Sprührotoren) überlagern. Auf einen Punkt der zu befeuchtenden Materialbahn kann daher Sprühmittel aus mehreren nebeneinander angeordneten Sprüheinrichtungen auftreffen. In der Praxis können auf einen einzelnen Punkt der Materialbahn (oder des Bandförderers) Sprühstrahlen von bis zu vier benachbarten Sprüheinrichtungen treffen.
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Im Übrigen wird in der
DE 42 31 644 A1 ein Verdampfer zum bereichsweisen Auftragen eines eine Beschichtung verhindernden Mittels auf eine vorbeilaufende Folienbahn beschrieben. Mit einem solchen Verdampfer soll Öl auf die Folienbahn aufgetragen und die Folie anschließend mit einer Metallschicht beschichtet werden. Der Verdampfer ist mit einer Schlitzdüse ausgerüstet, die von einem geradlinig verschieblichen Verschlussblech zu unterschiedlichem Zeitpunkt in unterschiedlichen Bereichen abgedeckt wird.
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Ferner beschreibt die
DE 41 00 643 C1 eine Vorrichtung zum Herstellen von metallfreien Streifen auf im Vakuum beschichteten Folienbahnen mit einer in einem Gehäuse vorgesehenen Verdampfungsquelle mit mindestens einer Düse für den Austritt des zu verdampfenden Mittels auf die vorbeilaufende Folienbahn. Die Düse ist dazu aus einer oder mehreren sich in einer über die gesamte Breite der Folienbahn erstreckenden Öffnung gebildet, über die das Mittel auf die Folienbahn aufgedampft wird.
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Schließlich ist aus der
DE 22 58 321 A eine Vorrichtung zum Befeuchten von Druckplatten in Rotationsdruckmaschinen durch Aufsprühen der Feuchtflüssigkeit auf eine Walze bekannt, wobei die durch Öffnungen des die Sprühstellen aufnehmenden Gehäuses austretenden Sprühstrahlen quer zur Sprührichtung in ihrer seitlichen Erstreckung veränderbar sind. Dazu ist vorgesehen, dass den Öffnungen eine taktmäßig längsbewegliche Blende mit einer der Zahl der Öffnungen entsprechenden Zahl von Ausschnitten zugeordnet ist, deren Querschnitt durch längs der Blende verstellbar vorgesehene Schieber veränderbar ist.
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In der Praxis besteht das Bedürfnis, eine im Bereich einer sich bewegenden Materialbahn installierte Sprühmittelauftragsvorrichtung an verschiedene Breiten der Materialbahn anzupassen und folglich verschiedene Sprühbreiten einstellen zu können. Dazu werden in der Praxis Randblenden eingesetzt, die in den beiden Randbereichen der Reihe der Sprüheinrichtungen entlang der Breitenrichtung verstellt werden und die folglich den Sprühmittelauftrag in den Randbereichen der Vorrichtung begrenzen. Problematisch ist die Tatsache, dass mit solchen entlang der Breitenrichtung verstellbaren einfachen Abdeckblenden aufgrund der sich überlappenden Sprühfächer keine scharf begrenzte Breitenverstellung möglich ist. Denn wenn die sich in einer bestimmten Ebene vor der Sprüheinrichtung befindende Randblende entlang der Breitenrichtung verschoben wird, so lässt sich damit z. B. nur der Sprühfächer der äußersten Sprüheinrichtung beeinflussen, so dass das Sprühmittel des benachbarten (zweiten) Sprühfächers ungehindert auf das zu befeuchtende Gut auftrifft.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sprühmittelauftragsvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, mit der auf einfache Weise eine einwandfreie Anpassung der Sprühbreite möglich ist. Außerdem soll ein Verfahren angegeben werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 8. Bei der Vorrichtung (Sprühmittelauftragsvorrichtung) ist vorgesehen, dass die Randblende mehrere Öffnungen aufweist, welche verschiedene Sprühfächer derart begrenzen, dass im Zuge der Verstellung der Blende das Sprühbild bzw. die Durchgangsbreiten mehrerer Sprühfächer (gleichzeitig) verstellbar sind.
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Die Erfindung geht dabei zunächst einmal von der Erkenntnis aus, dass die nominelle Sprühmenge in einem bestimmten Punkt bzw. Bereich der Matte durch Überlagerung der Sprühmengen von mehreren Sprüheinrichtungen (z. B. Sprührotoren) erreicht wird. Um die Sprühbreite exakt und mit scharfer Begrenzung anpassen bzw. verringern zu können, werden daher erfindungsgemäß die Sprühbereiche bzw. Sprühfächer mehrerer Sprüheinrichtungen beeinflusst und in geeigneter Weise (bereichsweise) abgedeckt. Dieses gelingt für jeden Randbereich mit einer (einzigen) Randblende, da diese Randblende mehrere Öffnungen aufweist, die jeweils verschiedenen Sprühfächern bzw. Sprüheinrichtungen zugeordnet sind. Bevorzugt sind diese mehreren Öffnungen in der Randblende so dimensioniert und relativ zu den Sprüheinrichtungen so angeordnet, dass die Durchgangsbreiten, die durch die Öffnungen definiert werden, der sich überlappenden benachbarten Sprühfächer im Zuge der Verstellung der Randblende (gleichzeitig) in unterschiedlichem Maße verstellt werden. Im Zuge der Verstellung der Randblende wird folglich nicht einfach der Randbereich begrenzt bzw. abgeschnitten, sondern es erfolgt eine Beeinflussung mehrerer benachbarter Sprühfächer, und zwar gegebenenfalls in gezielt unterschiedlicher Weise. Dieses wird konstruktiv dadurch realisiert, dass die Randblende in Breitenrichtung nebeneinander mehrere Öffnungen aufweist, die sich jeweils in einer quer zur Breitenrichtung orientierten Richtung aufweiten oder verjüngen. Die Öffnungen können folglich (bereichsweise) V-förmig oder im Wesentlichen V-förmig ausgebildet sein. Die Randblende ist in einer sich quer zur Breitenrichtung orientierten Richtung verstellbar, und zwar bei einer solchen Ausführungsform bei der die mehreren Öffnungen sich in einer quer zur Breitenrichtung orientierten Richtung aufweiten oder verjüngen. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass eine sehr einfache Beeinflussung mehrerer nebeneinander angeordneter Sprühfächer im Zuge der Formatverstellung möglich wird, wenn die Randblende nicht entlang der Breitenrichtung, sondern quer zur Breitenrichtung verschoben wird und sich dabei die effektive Öffnungsgröße und folglich Durchgangsbreite verändert. Denn im Zuge der Verstellung der Randblende ändern sich die durch die Öffnungen definierten Durchgangsbreiten, und zwar für mehrere benachbarte Sprühfächer zugleich und gegebenenfalls in unterschiedlichem Maße.
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Es ist folglich nicht erforderlich, die Sprühfächer der benachbarten Sprüheinrichtungen mit aufwendig anzusteuernden einzelnen Blenden zu beeinflussen bzw. einzuschnüren, sondern erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, diese Beeinflussung durch Verstellung einer einzigen Randblende zu realisieren. Die konstruktive Ausgestaltung der Randblende und deren Öffnungen wird dabei unter Berücksichtigung der vorgegebenen Geometrie exakt an die Geometrie und das Sprühverhalten der Sprüheinrichtungen angepasst. Im Rahmen der Erfindung werden die Öffnungen (z. B. V-förmige Öffnungen) geometrisch exakt definiert. Grundlage ist dabei z. B. ein fester/identischer Abstand der einzelnen Rotoren untereinander und ein fester/identischer Abstand der Rotorachse zu der Linie, an welcher der Sprühfächer auf die Mattenoberfläche trifft.
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Die Randblende kann mit einem einzigen Antrieb, z. B. einem elektromotorischen Antrieb oder einem pneumatischen oder hydraulischen Antrieb verstellt werden. Grundsätzlich liegt es im Rahmen der Erfindung, mit lediglich einer Randblende in einem Randbereich der Materialbahn zu arbeiten. Bevorzugt wird jedoch eine Vorrichtung eingesetzt, bei der an beiden Rändern der Materialbahn bzw. der Reihe aus Sprüheinrichtungen jeweils eine erfindungsgemäße Randblende vorgesehen ist, so dass eine beidseitige Formatverstellung und folglich Breitenanpassung möglich ist.
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In einer ersten Ausführungsform kann die Randblende als z. B. ebene Blendenplatte ausgebildet sein, wobei eine solche Blendenplatte dann im Zuge der Formatverstellung in einer Ebene verschoben wird, und zwar in einer sich quer zur Breitenrichtung orientierten Richtung. Sofern der Sprühmittelauftrag in einer vertikalen Richtung senkrecht auf die Matte erfolgt, wird die Randblende bzw. ebene Blendenplatte in einer horizontalen Richtung verschoben. Es liegt jedoch bevorzugt im Rahmen der Erfindung, dass die Sprüheinrichtungen das Sprühmittel nicht in vertikaler Richtung auf die Matte oder den Bandförderer auftragen, sondern die Sprüheinrichtungen unter einem vorgegebenen Winkel geneigt zu der Materialbahn (z. B. Streugutmatte) und/oder dem Bandförderer bzw. Formband angeordnet sind. Im Falle von Sprührotoren mit Sprühtellern sind die Sprühteller in einer Ebene angeordnet, die unter einem vorgegebenen Winkel schräg zur Materialbahn orientiert ist. Bei einer solchen Ausführungsform wird die Randblende bzw. die ebene Blendenplatte bevorzugt in einer Richtung verstellt, die quer/senkrecht zur Breitenrichtung der Vorrichtung und Materialbahn und quer bzw. senkrecht zur Sprühfächerebene orientiert ist. Im Falle von Sprührotoren mit rotierenden Sprühtellern erfolgt die Verstellung der Blende bevorzugt in einer Richtung parallel zur Rotationsachse der Sprühteller.
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Wie bereits erwähnt sind die Sprüheinrichtungen bevorzugt unter einem vorgegebenen Winkel geneigt zur Materialbahn bzw. zum Streubandförderer angeordnet. In der Regel wird die Materialbahn horizontal auf dem horizontal orientierten Streubandförderer transportiert. Bevorzugt beträgt der Neigungswinkel der Sprüheinrichtungen zur waagerechten oder zur Materialbahn (bzw. zum Streubandförderer) 20° bis 70°, vorzugsweise 30° bis 60°, z. B. 40° bis 50°. In der Praxis wird z. B. ein Winkel von etwa 45° gewählt. Die geneigte Anordnung ist vorteilhaft, um die Flüssigkeit, die von dem Gehäuse der Sprüheinrichtung abgefangen wird, sicher zurückzuführen. Zugleich wird eine einwandfreie Besprühung der Bahn gewährleistet.
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In einer zweiten Ausführungsform ist die Randblende als gekrümmte Blendenplatte, z. B. zylindermantelförmig gekrümmte Blendenplatte ausgebildet. Eine solche gekrümmte Blendenplatte ist zum Verstellen und folglich zur Breitenanpassung drehbar, und zwar bevorzugt um die Achse, um die die Blendenplatte gekrümmt ist, z. B. die Zylinderachse der zylindermantelförmigen Blendenplatte. Bei einer solchen Ausführungsform ist die Randblende bzw. die Blendenplatte gleichsam auf einen Zylindermantel aufgewickelt, so dass statt einer Translationsbewegung eine Rotationsbewegung zur Formatverstellung erfolgt. Bevorzugt ist die Rotationsachse A parallel zur Breitenrichtung und folglich parallel zur Breite der zu befeuchtenden Bahn orientiert.
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Die Öffnungen der Randblenden sind bevorzugt nicht vollumfänglich geschlossen, sondern zumindest einseitig offen. Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass die Öffnungen der Randblende sich bevorzugt zur Oberkante der Randblende hin öffnen und sich im Übrigen vorzugsweise in Richtung zur Oberkante hin aufweiten. Bei einer solchen Ausführungsform lässt sich das Abführen des aufgefangenen Flüssigkeitsanteils vereinfachen.
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Die erfindungsgemäße Sprühmittelauftragsvorrichtung weist in der Regel ein Gehäuse auf, in dem die Sprüheinrichtungen, z. B. Sprührotoren, in einer Reihe angeordnet sind. Dabei kann das Gehäuse für sämtliche Sprüheinrichtungen eine einzige gemeinsame und folglich in der Breitenrichtung durchgehende Austrittsöffnung aufweisen. Es liegt jedoch ebenfalls im Rahmen der Erfindung, dass das Gehäuse eine Vielzahl von in Breitenrichtung nebeneinander angeordneten Austrittsöffnungen aufweist, die jeweils den einzelnen Sprüheinrichtungen zugeordnet sind. Diese fest installierten Austrittsöffnungen begrenzen das über die Sprüheinrichtungen abgegebene Sprühmittel und definieren folglich die Sprühfächer. Erfindungsgemäß sind jedoch zusätzlich zu diesen fest installierten Austrittsöffnungen die einstellbaren Randblenden der beschriebenen Art vorgesehen. Die Randblenden können in das Gehäuse integriert oder innen oder außen an diesem befestigt sein oder als zusätzliche Mittel außerhalb des Gehäuses angeordnet werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Sprühmittelauftragsvorrichtung in einer vereinfachten perspektivischen Darstellung (Ausschnitt),
- 2a eine erfindungsgemäße Sprühmittelauftragsvorrichtung in einer Draufsicht in einer stark vereinfachten schematischen Darstellung,
- 2b eine vereinfachte andere Ansicht auf die Vorrichtung nach 2a,
- 3a, 3b den Gegenstand nach 2a, 2b in einer zweiten Funktionsstellung,
- 4a, 4b den Gegenstand nach 2a, 2b in einer dritten Funktionsstellung und
- 5a, 5b den Gegenstand nach 2a, 2b in einer vierten Funktionsstellung.
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In den Figuren ist eine Sprühmittelauftragsvorrichtung 1 zum Besprühen einer sich bewegenden Materialbahn 2 mit einem Sprühmittel dargestellt. Bei der zu besprühenden Materialbahn 2 handelt es sich bevorzugt um eine Streugutmatte, die in grundsätzlich bekannter Weise aus einem z. B. beleimten Streugut (z. B. Holzfasern, Holzspäne oder dergleichen) erzeugt wird, wobei diese Streugutmatte dann anschließend in einer Presse unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer Holzwerkstoffplatte verpresst wird. Die Erfindung umfasst aber auch die Herstellung anderer Werkstoffplatten, z. B. Kunststoffplatten oder Verbundplatten oder Platten aus einem Holz-Kunststoff-Gemisch, bei denen eine zu verpressende Streugutmatte mit einem Sprühmittel beaufschlagt wird. Bei dem Sprühmittel kann es sich z. B. um Wasser handeln, das gegebenenfalls mit Zusätzen versehen ist.
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In 1 ist erkennbar, dass die Vorrichtung 1 mehrere Sprüheinrichtungen 3 aufweist, die in einer sich in Breitenrichtung B erstreckenden Reihe angeordnet sind. Diese Breitenrichtung B ist parallel zur Breite der Materialbahn 2 orientiert. Die Sprüheinrichtungen 3 erzeugen jeweils einen sich in Sprührichtung S aufweitenden Sprühfächer 4, das heißt die Sprüheinrichtungen 3 erzeugen jeweils einen sich fächerartig aufweitenden Sprühstrahl. Die Sprüheinrichtungen 3 sind im Ausführungsbeispiel als Sprührotoren ausgebildet, die jeweils einen rotierend antreibbaren Sprühteller 5 und eine Sprühmittelzuführung 6 aufweisen. Die Flüssigkeit wird über die Sprühmittelzuführung 6 auf den rotierenden Sprühteller 5 gespritzt, von welchem aus die Flüssigkeit aufgrund der auf sie wirkenden Zentrifugalkraft unter Bildung des Sprühfächers 4 abgeschleudert wird. Damit wird ein flacher bzw. dünner Sprühfächer 4 erzeugt, der sich entlang der Sprührichtung S aufweitet, jedoch in der Ebene des Sprühfächers 4 (die senkrecht zur Rotationsachse steht) selbst stark begrenzt und folglich flach ausgebildet ist. Die Sprühmittelauftragsvorrichtung 1 weist ein Gehäuse 7 auf, in dem die Sprüheinrichtungen 3 in einer Reihe angeordnet sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Gehäuse 7 mit mehreren, den einzelnen Sprüheinrichtungen 3 zugeordneten Austrittsöffnungen 8 versehen, welche den Sprühauftrag der einzelnen Sprüheinrichtungen 3 begrenzen, so dass nur ein Teil der aufgegebenen Flüssigkeit herausgeschleudert wird. Die übrige Flüssigkeit wird innerhalb des Gehäuses 7 aufgefangen und wieder verwendet.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Sprühmittelauftragsvorrichtung 1 oberhalb der Materialbahn 2 angeordnet, und zwar unter einem vorgegebenen Winkel (z. B. etwa 45°) geneigt zu der Materialbahn 2 und/oder zur Waagerechten. Die Sprühteller 5 rotieren folglich in einer Ebene, die gegenüber der Ebene der Materialbahn 2 geneigt ist.
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Erfindungsgemäß ist die Sprühmittelauftragsvorrichtung 1 mit einer Formatverstellung ausgerüstet, das heißt die Sprühbreite der Vorrichtung 1 ist an verschiedene Materialbahnbreiten anpassbar. Dazu ist an zumindest einem Rand der Sprühmittelauftragsvorrichtung 1 eine verstellbare Randblende 9 zur randseitigen Begrenzung des Sprühmittelauftrags auf die Materialbahn 2 vorgesehen. In den dargestellten Figuren ist eine solche Randblende 9 der Einfachheit halber nur in einem Randbereich gezeigt. Es liegt jedoch im Rahmen der Erfindung, die Randblende 9 in beiden Randbereichen der Materialbahn bzw. der Sprühmittelauftragsvorrichtung vorzusehen.
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Die erfindungsgemäße Randblende 9 weist mehrere Öffnungen 10a, 10b, 10c auf, die den randseitigen Sprühfächern 4 der randseitigen Sprüheinrichtungen 3 zugeordnet sind. Zum besseren Verständnis dieser Zuordnung sind die drei randseitigen Sprüheinrichtungen 3 zusätzlich mit a, b und c gekennzeichnet, so dass die Öffnung 10a der Sprüheinrichtung a, die Öffnung 10b der Sprüheinrichtung b und die Öffnung 10c der Sprüheinrichtung c zugeordnet sind.
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Diese Öffnungen 10a, 10b und 10c begrenzen die Sprühfächer 4 der Sprüheinrichtungen 3 derart, dass im Zuge der Verstellung der Blende das Sprühbild bzw. die Durchgangsbreiten 11a, 11b, 11c gleichzeitig verstellt werden. Die Öffnungen 10a, 10b, 10c sind folglich so dimensioniert und so angeordnet, dass die Durchgangsbreiten 11a, 11b, 11c der sich überlappenden benachbarten Sprühfächer 4 im Zuge der Verstellung der Randblende gleichzeitig aber in einem unterschiedlichen Maße verändern. Dieses wird konstruktiv dadurch realisiert, dass die Randblende 9 nicht entlang der Breitenrichtung B, sondern in einer sich quer zur Breitenrichtung B orientierten Richtung V verstellt wird. Außerdem ist vorgesehen, dass sich die in Breitenrichtung B nebeneinander angeordneten Öffnungen 10a, 10b, 10c jeweils in einer quer zur Breitenrichtung B orientierten Richtung aufweiten bzw. verjüngen. Bei der in 2b gezeigten Darstellung weiten sich die Öffnungen 10a, 10b, 10c in Richtung zu der Oberkante 12 der Randblende 9 hin auf.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Formatverstellung ergibt sich aus einer vergleichenden Betrachtung der 2a, 2b sowie 3a, 3b und 4a, 4b und 5a, 5b.
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2a zeigt dabei die Sprühmittelauftragsvorrichtung 1 in einer vereinfachten Draufsicht in einer ersten Funktionsstellung mit maximaler Sprühbreite. Dabei ist zu beachten, dass die in 2b dargestellte Randblende 9 senkrecht zu der Darstellungsebene der 2a angeordnet ist und folglich auch senkrecht zu der Darstellungsebene nach 2a verstellt wird.
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Bei maximaler Sprühbreite treffen die Sprühfächer 4 der randseitigen Sprüheinrichtungen 3, die separat mit a, b und c bezeichnet sind, auf einer vorgegebenen Höhe H0 auf die Randblende 9 auf, wobei die Durchgangsbreiten 11a, 11b und 11 c durch die Weite der Öffnungen 10a, 10b, 10c auf dieser Höhe H0 definiert werden. Diese Durchgangsweiten 11a, 11b und 11c sind auch in der entsprechenden Draufsicht in 2a angedeutet. Damit ergibt sich die in 2a angedeutete maximale Sprühbreite B0.
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Um nun die Sprühbreite ausgehend von der maximalen Sprühbreite B0 um ein vorgegebenes Maß (z. B. 100 mm) auf die Sprühbreite B1 zu reduzieren, wird die Randblende 9 entlang der Verstellrichtung V verfahren. Diese Situation ist in 3a, 3b dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Randblende 9 entlang der Richtung V verstellt wurde, so dass die Sprühfächer 4 nun auf der Höhe H1 auf die Randblende 9 treffen. Aufgrund der in dieser Höhe H1 reduzierten Weite der Öffnungen 10a, 10b erfolgt eine stärkere Einschnürung der Sprühfächer 4 durch die Randblende 9. Wichtig ist dabei die Tatsache, dass durch die Verstellung der Randblende 9 entlang der Verstellrichtung V erkennbar die Einschnürung und folglich Begrenzung der beiden äußeren Sprühfächer 4 der Sprüheinrichtungen a und b beeinflusst wird, und zwar gegebenenfalls in unterschiedlichem Maße.
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Die weitere Reduzierung der Sprühbreite (z. B. um insgesamt 200 mm) auf das Maß B2 ist in den 4a, 4b gezeigt, wobei die Randblende 9 weiter angehoben wurde, so dass die Sprühfächer 4 die Randblende 9 auf dem Niveau H2 treffen, so dass eine weitere Einschnürung der Sprühfächer 4 erfolgt. Hier ist erkennbar, dass auf diesem Niveau die Einschnürung der drei randseitig angeordneten Sprühfächer der Sprüheinrichtungen a, b und c erfolgt.
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Schließlich zeigen die 5a, 5b eine weitere Funktionsstellung, bei der die Randblende 9 weiter angehoben wurde, so dass die Sprühfächer 4 die Randblende 9 auf dem Niveau H3 treffen, bei welchem eine vollständige Einschnürung des äußersten Fächers a erfolgt. Mit der in 5a, 5b gezeigten Position der Randblende 9 erfolgt eine Reduzierung um 300 mm auf eine Breite B3.
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Insgesamt wird deutlich, dass durch eine sehr einfache Verstellung der Randblende 9, z. B. mit einem einzigen Antrieb eine Beeinflussung mehrerer Sprühfächer im Randbereich der Vorrichtung erfolgen kann, so dass eine einwandfreie Formatverstellung mit scharfer Begrenzung des Sprühbildes im Randbereich möglich wird.
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Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die Randblende 9, so wie in den Figuren dargestellt, als ebene Blendenplatte ausgebildet ist, die in der sich quer zur Breitenrichtung B orientierten Richtung V verschoben wird.
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Alternativ kann eine solche Randblende 9 jedoch auch als um eine Achse gekrümmte Blendenplatte ausgebildet sein, bei der dann das in den Figuren dargestellte Öffnungsbild der Blendenplatte gleichsam auf einen Zylindermantel aufgewickelt ist. In diesem Fall erfolgt eine einfache Verstellung der Sprühbreite durch Rotation der gekrümmten Blendenplatte um eine Rotationsachse, die bevorzugt mit der Zylinderachse eines zylinderförmigen Mantels zusammenfällt. Es sind jedoch auch andere Krümmungsgeometrien denkbar, so dass dann auch eine kombinierte Rotations- und Translationsbewegung der Blendenplatte zur Einstellung erfolgen kann.
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Dabei zeigt 1 beispielhaft die Befeuchtung der Oberseite der Streugutmatte, in dem das Sprühmittel unmittelbar auf die Oberseite der Streugutmatte aufgesprüht wird. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, das Streugut auch unmittelbar auf die Unterseite aufzusprühen. Bevorzugt erfolgt die Befeuchtung der Unterseite der Streugutmatte jedoch indirekt bzw. mittelbar, in dem der Streubandförderer (d.h. das Formband auf welches die Matte aufgestreut wird) vor dem Aufstreuen des Streugutes angefeuchtet wird, und zwar ebenfalls mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. in der erfindungsgemäßen Weise. Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich folglich nicht nur auf das Besprühen einer Materialbahn (z. B. Streugutmatte), sondern in gleicher Weise auf das Besprühen einer anderen Bahn, z. B. eines Bandförderers, auf welchen eine Streugutmatte aufgestreut wird.