DE102016004808A1

DE102016004808A1 - Spreizender Eckverbinder und zugehöriges Herstellungsverfahren

Info

Publication number: DE102016004808A1
Application number: DE102016004808.5A
Authority: DE
Inventors: wird später genannt werden Erfinder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2016-04-21
Filing date: 2016-04-21
Publication date: 2017-10-26
Also published as: DE202016002633U1

Abstract

Eckverbinder (1) aus Aluminiumstrangpressprofil (8), in dessen Querschnitt Befestigungsnuten (4, 5) integriert sind, dessen Schenkel (2, 3) in zwei auf Gehrung geschnittene Hohlprofile (15) eines Rahmens eingeschoben werden, wobei der Eckverbinder (1) durch einen Schlitz (10) in zwei, nur noch durch zwei schmale Stege (11) verbundene Hälften (1a, 1b) geteilt wird, wobei durch in den Hohlprofilen (15) vorgesehene Bohrungen (16) Befestigungsstifte (17) eingeschlagen werden, die zunächst die beiden Eckverbinderhälften (1a, 1b) auseinander spreizen und anschließend weiter in die Befestigungsnuten (4, 5) des Eckverbinders (1) vordringen, so dass die aus den Hohlprofilen (15) gebildete Rahmenecke formschlüssig fixiert und gleichzeitig planparallel ausgerichtet wird.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen bei der Montage spreizenden Eckverbinder und ein kostengünstiges Verfahren für seine Herstellung
Derartige Eckverbinder finden im Fensterbau ihre Anwendung, wo auf Gehrung geschnittene Hohlprofile einer Rahmenkonstruktion, beispielsweise eines Fensters, verbunden werden müssen. Im Allgemeinen kommen aus Kostengründen Eckverbinder aus Strangpressprofil zum Einsatz, in deren Querschnittsgeometrie bereits nutenförmige Aussparungen zur Befestigung integriert sind. Durch Bohrungen im äußeren Rahmenprofil können entsprechende Befestigungsstifte in die Nuten eingeschlagen werden, wodurch eine schnelle und belastbare Fixierung des Fenster- oder Türrahmens gewährleistet wird.
Nachteilig ist jedoch, dass die Eckverbinder, um in die Hohlprofile eingeschoben werden zu können, technisch notwendigerweise etwas kleiner als die Öffnung der Hohlkammer sein müssen und darüber hinaus noch zusätzliche Fertigungstoleranzen aufweisen. Durch das daraus resultierende Spiel zwischen Eckverbinder und Hohlprofilwänden sind die beiden Rahmenprofile nach der Montage oft nicht perfekt parallel ausgerichtet, sondern gegeneinander verdreht (5). Da die Befestigungsstifte die Hohlprofile nur in Längsrichtung zusammenziehen können, muss dieser Versatz nach der Montage des Rahmens aufwendig korrigiert werden.
P 21 49 422.4 zeigt einen Ansatz um dieses Problem zu lösen. Hier werden zwei Eckverbinder aus Aluminiumguss übereinandergelegt und eingeschoben, bei der Montage wird ein schmaler Streifen aus dem Rahmenprofil ausgestanzt, der sich zwischen die beiden Eckverbinder presst und diese damit auseinander treibt, wodurch sich die beiden Eckverbinder formschlüssig an die Hohlprofilwand anlegen und die Rahmenprofile auch parallel ausrichten. Hierzu werden jedoch zwei relativ aufwendig zu produzierende Gusseckverbinder benötigt, die Montage erfordert außerdem eine spezielle Stanzmaschine.
Mit dem hier vorgestellten, ebenfalls spreizenden, jedoch einteiligen Eckverbinder werden die Rahmenprofile ebenfalls parallel ausgerichtet (4), jedoch kann dieser wie bisher kostengünstig aus einem Strangpressprofil hergestellt werden. Mit Hilfe des im Folgenden vorgestellten Herstellungsverfahrens bleibt der Fertigungsaufwand im Vergleich zu bisherigen, einteiligen Eckverbindern aus Strangpressprofil nahezu gleich.
Dieses Herstellungsverfahren (6) basiert auf einem Verbund zweier Sägeblätter mit unterschiedlichem Durchmesser. Während das größere Sägeblatt wie üblich einen Eckverbinder von dem Strangpressprofil abtrennt, sägt das kleinere Sägeblatt das Profil ein aber nicht vollständig durch, so dass zwei, durch zwei schmale Stege verbundene, aber gegeneinander bewegliche Eckverbinderhälften entstehen. Da der Schlitz im gleichen Vorgang wie das Abtrennen des Eckverbinders eingebracht wird und keine zusätzliche Zeit benötigt, bleibt der Fertigungsaufwand im Vergleich zu bisherigen, nicht spreizfähigen Eckverbindern aus Strangpressprofil nahezu unverändert.
Wesentliches Merkmal der gewählten Geometrie sind Befestigungsnuten, die ein wenig schmaler sind, als der Durchmesser der zugehörigen Befestigungsstifte. Dadurch kann der Stift nur unter erhöhtem Druck in die Nut eingeschlagen werden, weshalb die beiden Eckverbinderhälften beim Eindringen des Stiftes so lange nach außen gedrückt werden, bis sie bündig an den Seitenwänden des Hohlprofiles anliegen (3, 4). Nachdem die Seitenwände des Hohlprofiles ein weiteres Nachgeben verhindern, reicht der zunehmende Druck aus den Stift weiter in die Befestigungsnut zu pressen bis die endgültige Tiefe erreicht ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit in der Bereitstellung eines kostengünstig zu fertigenden Eckverbinders sowie eines Verfahrens zu seiner Herstellung, der eine belastbare Verbindung von Hohlprofilen ermöglicht und diese gleichzeitig bei der Montage parallel zueinander ausrichten kann.
Diese Aufgabe wird durch einen Eckverbinder mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
Anhand der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele werden die Vorteile des spreizenden Eckverbinders unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen erläutert. Darin zeigen:
0 ein erfindungsgemäßer Eckverbinder (1) in einer perspektivischen Ansicht zusammen mit den zugehörigen Hohlprofilen (15) in die er später eingeschoben wird. In den Hohlprofilen sind jeweils Bohrungen (16) vorgesehen, durch die die Befestigungsstifte (17) in den, im eingeschobenen Zustand darunter liegenden Schlitz (10) und die Befestigungsnuten (4, 5) des Eckverbinders eingeschlagen werden und so die Rahmenecke fixieren.
1 ein erfindungsgemäßer Eckverbinder (1) in einer perspektivischen Draufsicht; in diesem Beispiel besitzt der Eckverbinder sowohl in der inneren Ecke (6) als auch in der äußeren Ecke (7) Befestigungsnuten (4 und 5); der Schlitz (10) unterteilt den Eckverbinder (1) in zwei Hälften (1a, 1b) die nur noch durch die beiden Stege (11) zusammengehalten werden.
2 ein Teilstück des Strangpressprofiles (8), aus dem der Eckverbinder (1) gefertigt wird; die nutenförmigen Aussparungen für die Befestigungsnuten (4 und 5) sind integriert.
3 Schematische Darstellung des Schlitzes (10) vor und nach dem Einschlagen des Befestigungsstiftes (17) in die Befestigungsnut (4, 5). Die schwarz dargestellten Eckbereiche der Befestigungsnut (4 oder 5) müssen durch den Stift (17) zuerst zur Seite gedrückt werden, bevor er weiter in die Nut (4 oder 5) vordringen kann.
4 Darstellung des Hohlprofiles (15) mit eingeschobenem Eckverbinder (1) vor und nach dem Einschlagen des Befestigungsstiftes (17). Auf der linken Seite der Abbildung wurde der Stift (17) noch nicht eingeschlagen, zwischen Eckverbinder (1) und Hohlprofilwand (15) sind Spalte (19) zu sehen. Auf der rechten Seite der Abbildung wurde der Befestigungsstift (17) bereits eingeschlagen, die beiden Eckverbinderhälften (1a und 1b) wurden in Richtung der Seitenwände des Hohlprofiles (15) gedrückt, wodurch die Spalten (19) geschlossen wurden.
5 Detailskizze zweier bereits zu einer fertigen Ecke montierter Rahmenprofile (15). Auf der linken Seite wurde ein nicht spreizender, konventioneller Eckverbinder verwendet, die beiden Hohlprofile (15 links) weisen an der Gehrung (14) einen Versatz auf, der im Nachhinein nachjustiert werden muss. Die Ecke auf der rechten Seite wurde mit einem spreizenden Eckverbinder (1) montiert, bei dem sich beide Seiten (1a, 1b) des Eckverbinders (1) an die Seitenwände der Hohlprofile (15) angelegt haben, wodurch die beiden Hohlprofile (15 rechts) parallel und versatzfrei zueinander ausgerichtet wurden.
6 Bearbeitungsschema für spreizende Eckverbinder (1) in einer beispielhaften Darstellung. Das Sägeblattpaket besteht aus einem Sägeblatt mit größerem (32) und einem Sägeblatt mit etwas kleinerem (31) Durchmesser, die im gewünschten Abstand zueinander zusammengebaut sind. Beim Überfahren des Strangpressprofiles (8) trennt das größere Sägeblatt (32) auf der linken Seite einen Eckverbinder komplett vom Strangpressprofil (8) ab, während das kleinere Sägeblatt (31) auf der rechten Seite das Profil (8) nur einschlitzt. Vor dem nächsten Sägevorgang wird das Profil (8) genau um die gewünschte Abschnittsbreite (B) des Eckverbinders (1) nach links transportiert. Danach wiederholt sich der Sägevorgang, der nun vom großen Sägeblatt (32) abgetrennte Eckverbinder (1) enthält jedoch bereits den Schlitz (10) aus dem vorherigen Sägevorgang.

Claims

Eckverbinder (1) aus einem abgelängten Aluminiumstrangpressprofil (8) mit einem ersten Schenkel (2) und einem zweiten Schenkel (3), wobei der Eckverbinder (1) durch einen Schlitz (10) in zwei, lediglich durch zwei schmale Stege (11) miteinander verbundene Teile (1a, 1b) geteilt wird, wobei die beiden Schenkel (2, 3) im Bereich der äußeren (7) und/oder inneren Ecke (6) nutenförmige Aussparungen (4, 5) aufweisen in die durch entsprechende, im äußeren Rahmenprofil (15) vorgesehene Bohrungen (16) Befestigungsstifte (17) eingeschlagen werden können, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Schlitz (10) in Verbindung mit den in der Profilgeometrie vorgesehenen Aussparungen (4, 5), die Befestigungsstifte (17) beim Einschlagen nicht nur in die Aussparungen (4, 5) eindringen und die Rahmenprofile (15) in Längsrichtung fixieren, sondern zusätzlich die beiden Eckverbinderhälften (1a, 1b) auseinander treiben, so dass diese sich formschlüssig an die Seitenwände der Rahmenprofile (15) anlegen und damit eine zusätzliche Ausrichtung der Rahmenprofile (15) in Querrichtung bewirken.
Eckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass allein der Schlitz (10) in Verbindung mit den bereits im Profil eingepressten nutenförmigen Aussparungen (4, 5) die Spreizwirkung erzielen kann und keine weitere Bearbeitung notwendig ist.
Eckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die nutenförmigen Aussparungen (4, 5) schmaler ausgeführt sind, als der Durchmesser der Befestigungsstifte (17) und die Schlitzbreite derart darauf abgestimmt ist, dass die durch den Schlitz (10) erzeugten Eckbereiche der nutenförmigen Aussparungen (4, 5) an den Schlitzrändern in den Weg des Befestigungsstiftes (17) hineinragen und zuerst durch diesen beiseite gedrückt werden müssen, bevor er in die Nut (4, 5) eindringen kann.
Verfahren zur Herstellung eines Eckverbinders nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte: – Zum Einsatz kommt eine Kombination aus zwei Sägeblättern (31, 32) mit unterschiedlichem Durchmesser und einem definierten Abstand zueinander. – Diese Überfahren das Strangpressprofil (8), wobei das größere Sägeblatt (32) jeweils ein Stück des Strangpressprofiles (8) abtrennt, während das kleine Sägeblatt (31) auf der noch zusammenhängenden Seite einen Schlitz (10) in das Strangpressprofil (8) sägt, es jedoch nicht ganz durchtrennt. – Im nächsten Schritt wird das eingeschlitzte Strangpressprofil (8) um die benötigte Eckverbinderbreite (B) vorwärts transportiert. – Beim nächsten Sägevorgang trennt das größere Sägeblatt wieder ein Stück des Strangpressprofiles (8) ab, jedoch enthält dieses Stück bereits einen Schlitz (10) aus dem vorherigen Arbeitsschritt, während das kleinere Sägeblatt (31) das Strangpressprofil (8) erneut einschlitzt. – Aus jedem folgenden Sägevorgang resultiert dadurch ein erfindungsgemäßer, fertig geschlitzter Eckverbinder (1).
Rahmenkonstruktion mit mindestens einem Eckverbinder nach Anspruch 1 bis 3, mit mindestens zwei auf Gehrung geschnittenen Hohlprofilen (15), wobei in jedem Hohlprofil (15) mindestens eine Bohrung (16) vorgesehen ist, durch die ein Stift (17) eingeschlagen wird, der beim Vordringen in den Schlitz (10) die beiden Eckverbinderhälften (1a, 1b) auseinander spreizt und anschließend tiefer in die nutenförmigen Aussparungen des Eckverbinders (4, 5) dringt, wodurch die Hohlprofile (15) fixiert und gleichzeitig in Querrichtung parallel ausgerichtet werden.