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Die Erfindung betrifft allgemein Paneele sowie Verfahren zu deren Verlegung, mit denen Verkleidungen für ebene Flächen ausgebildet werden. Insbesondere betrifft die Erfindung somit Paneele zum Erzeugen eines Fußbodenbelags sowie entsprechende Verlegeverfahren. Insbesondere betrifft die Erfindung solche Paneele, die für eine leimlose Verlegung geeignet sind sowie entsprechende Verlegeverfahren.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, gleichartig ausgebildete Paneele zu verwenden, um eine ebene Fläche zu verkleiden. Beispielsweise werden solche Paneele für Fußböden verwendet. Solche Paneele können jedoch auch als Wandverkleidungen oder Deckenverkleidungen genutzt werden.
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In der Regel weißt ein solches Paneel einen Paneelkörper auf, der auf Grundlage eines Grundkörpers hergestellt ist. Der Grundkörper weist eine Oberseite und eine hierzu in der Regel planparallel ausgebildete Unterseite auf. Zwischen der Oberseite und der Unterseite sind Stirnseiten ausgebildet. Die Stirnseiten weisen in der Regel Profilierungen auf, welche Kupplungsmittel und gegebenenfalls zusätzliche Verriegelungsmittel ausbilden. Einfache Kupplungsmittel umfassen beispielsweise eine Nut und eine Feder, die an diametral gegenüberliegenden Stirnseiten des Grundkörpers bzw. Paneelkörpers ausgebildet sind, sodass eine Feder an der Stirnseite eines Paneels in eine Nut in der Stirnseite eines anderen gleichartigen Paneels eingeführt werden kann. Im so ineinander gefügten Zustand bewirken Nut und Feder eine Fixierung der Paneele senkrecht zur Oberseite der Paneele, welche in einer Verlegeebene so angeordnet sind, dass die Oberseiten parallel zueinander ausgerichtet sind.
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Um einen dekorativen Effekt zu erreichen, weisen die Paneelkörper in der Regel an der Oberseite ein Dekor auf. Dieses kann auf unterschiedlichste Art und Weise hergestellt sein. Häufig wird auf einen Grundkörper eine bedruckte Dekorschicht aufgebracht, welche mit weiteren Kunstharz- und/oder Lackschichten überdeckt ist, um diese insbesondere vor Umwelteinflüssen zu schützen und/oder deren optischen Eindruck weiter zu verbessern. Diese Lack- und/oder Harzschichten können darüber hinaus eine Oberflächenstrukturierung aufweisen, um beispielsweise in der Dekorschicht dargestellte Strukturen, wie eine Holzmaserung oder Ähnliches, auch dreidimensional nachzubilden.
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Ungeachtet dieser möglicherweise vorhandenen Oberflächenstrukturierung wird eine solche Oberfläche in der weiteren Beschreibung als eben angesehen.
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Während Kupplungsmittel wie eine Nut und eine Feder eine Fixierung quer zur Oberfläche der Paneele im verlegten Zustand gewährleisten können, verhindern diese ein Trennen der miteinander verbundenen Paneele in der Verlegeebene nicht. Kräfte, die parallel zur Oberseite der Paneele in der Verlegeebene wirken, um miteinander verbundene Paneele wieder voneinander zu trennen, werden als sogenannte Auszugkräfte bezeichnet. Wünschenswert ist es, dass die Paneele möglichst hohen Auszugkräften im verlegten Zustand Widerstand leisten, ohne dass eine Trennung der Paneele auftrifft. Um eine hohe Auszugfestigkeit zu erreichen, sind an den Stirnseiten der Paneele daher vorzugsweise Verriegelungselemente ausgebildet, die im verlegten Zustand so ineinander greifen, dass bezüglich der Trennung der Paneele in der Verlegeebene eine formschlüssige Verbindung zwischen den Verriegelungselementen ausgebildet ist. Gemeinsam bewirken die Verriegelungselemente zusammen mit den Kupplungselementen vorzugsweise eine optimale Fixierung der Paneele aneinander sowohl senkrecht zur Verlegeebene als auch parallel zur Verlegeebene.
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Paneele sind in der Regel mit einer rechteckigen Oberseite und Unterseite ausgebildet, sodass diametral gegenüberliegende erste Stirnseiten und diametral gegenüberliegende zweite Stirnseiten, welche quer, in der Regel senkrecht zu den ersten Stirnseiten ausgebildet sind, existieren. Abhängig vom Längenverhältnis der ersten und zweiten Stirnseiten werden diese als lange und kurze Seiten bezeichnet. Bei einer flächigen Verlegung von Paneelen ist es daher notwendig, sowohl quer zu den langen Seitenkanten als auch quer zu den kurzen Seitenkanten hohe Auszugswerte zu erreichen.
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Während Kupplungsmittel in Form von Nut und Feder sowohl an den langen Seiten als auch an den kurzen Seiten ausgebildet sein können und jeweils ineinander fügbar sind, während die Paneele zueinander parallel in der Verlegeebene ausgerichtet sind, ist dieses mit den Verriegelungselementen häufig nicht möglich. Diese sind häufig nur ineinander fügbar, wenn die miteinander zu verbindenden Paneele bezüglich einer Drehachse, welche parallel zu den aneinander zu fügenden Stirnseiten ausgerichtet ist, zueinander verkippt sind. In dem verkippten Zustand können die Kupplungselemente ineinander gefügt und über das parallele Ausrichten der Oberseiten der Paneele anschließend die Verriegelungselemente miteinander in Eingriff gebracht werden, wobei häufig eines der Kupplungs- und/oder Verriegelungselemente zumindest kurzzeitig verformt oder ausgelenkt wird, sodass für eine anschließende erneute Anwinkelung eine Kraftschwelle überwunden werden muss. Bei solchen Systemen ist es in der Regel nicht möglich, eine Verkippung bezüglich der langen Stirnseite und der kurzen Stirnseite zeitgleich für die miteinander zu verbindenden Paneele zu erreichen. Daher sind an den ersten Stirnseiten und hierzu quer orientierten zweiten Stirnseiten häufig unterschiedliche Kupplungs- und/oder Verriegelungselemente ausgebildet.
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Neben Verriegelungssystemen, bei denen beim Verlegen eine Anwinkelung und ein anschließendes Ausrichten notwendig sind, sind auch Verriegelungselemente bekannt, bei denen eine Absenkbewegung der Stirnseiten quer zu den Oberseiten der Paneele der miteinander zu verbindenden Stirnkanten notwendig ist, um die Verriegelungselemente miteinander in Eingriff zu bringen. Solche Verriegelungssysteme werden auch als Fold-Down-Systeme bezeichnet.
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Einige Kupplungs- und Verriegelungselemente, die an den Stirnseiten von Paneelen ausgebildet sind, weisen elastisch verformbare Komponenten auf, welche ein Ineinanderführen und Verriegeln bei einer translatorischen Bewegung der Paneele zueinander in der Verlegeebene gestatten. Hierbei werden teilweise Komponenten von Verriegelungselementen während des Verriegelungsvorgangs elastisch verformt, die sich zumindest teilweise im verriegelten Zustand entspannen und eine formschlüssige Verbindung zwischen den Paneelen ausbilden.
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Ziel der verschiedenen Systeme ist es, möglichst ohne eine stoffschlüssige Verbindung, welche beispielsweise mittels Klebern ausbildbar wäre, eine adäquate Fixierung der Paneele aneinander zu erreichen. Ferner ist es in manchen Situationen wünschenswert, die verlegten Paneele wieder aufnehmen, d.h. wieder voneinander trennen zu können, ohne dass diese beschädigt werden, um sie erneut an derselben oder anderer Stelle verlegen zu können.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Systeme weisen entweder schlechte Fixierungseigenschaften auf oder lassen sich nicht wieder beschädigungsfrei voneinander trennen.
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Der Erfindung liegt somit die technische Aufgabe zugrunde, verbesserte Paneele und ein verbessertes Verfahren zum Verlegen von Paneelen zu schaffen, die einerseits eine einfache Verlegung und gute Fixierung der Paneele im verlegten Zustand gewährleisten und andererseits ein einfaches und beschädigungsfreies Auseinandernehmen einer verlegten Verkleidung ermöglichen.
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Die Erfindung wird durch ein Paneel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß dem Patentanspruch X gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Grundidee der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Basisidee zugrunde, zumindest an ersten diametral gegenüberliegenden Stirnseiten Kupplungsmittel und zusätzlich Verrastungselemente vorzusehen, die ein Ineinanderfügen und Verbinden der Paneele über eine Translationsbewegung der in einer Ebene ausgerichteten Paneele ermöglichen. Hierzu werden zusätzlich zu den Kupplungsmitteln, welche im ineinander gefügten Zustand eine Fixierung senkrecht zur Oberseite der Paneele bewirken, Verrastungselemente an den diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten ausgebildet, die an einer dieser diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten eine elastisch verformbare Rastzunge umfassen und an der anderen der diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten eine hierzu korrespondierende Verrastungskerbe umfassen. Die elastisch verformbare Rastzunge ist hierbei aus einem anderen Material als der Grundkörper ausgebildet, an dessen Stirnseiten die Kupplungselemente angeordnet sind. Hierdurch ist es möglich, eine ausreichende Elastizität der Rastzunge bei hoher Stabilität eines Paneelgrundkörpers zu gewährleisten, sodass ein Kraftaufwand, welcher beim Verlegen benötigt wird, um die elastisch verformbare Rastzunge zu verformen, bis diese im ineinander gefügten Zustand in die Verrastungskerbe eines zu verbindenden Paneels einfedert, so gering ist, dass keine Schlagwerkzeuge notwendig sind, deren Anwendung leicht zur Beschädigung der Kupplungsmittel oder Kanten an den Stirnseiten führt.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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Vorgeschlagen wird ein Paneel, umfassend ein Paneelkörper, der einen Grundkörper mit einer Oberseite und einer Unterseite sowie Stirnseiten zwischen der Oberseite und der Unterseite umfasst, wobei an diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten des Grundkörpers Kupplungsmittels ausgeformt sind, um beim Verlegen des Paneels mit einem gleichartigen Paneel einen mechanischen Eingriff der Kupplungsmittel mit Kupplungsmitteln des gleichartigen Paneels über eine Translationsbewegung parallel zur Oberfläche des Paneels herbeiführen zu können, wobei zusätzlich zu den Kupplungsmitteln Verrastungselemente ausgebildet sind, die an einer der diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten mindestens eine elastisch verformbare Rastzunge und an der anderen der diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten eine Verrastungskerbe umfassen, wobei die mindestens eine Rastzunge aus einem anderen Material als der Grundkörper des Paneels ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Grundkörper des Paneels aus einem Holz oder Holzkunststoffverbundwerkstoff, einer Gipsfaserplatte, einer Zementfaserplatte oder ähnlichem Material hergestellt, in welchem über eine Fräsung Kupplungsmittel zumindest an den diametral gegenüberliegenden ersten Stirnseiten ausbildbar sind. Als Material für die Rastzunge eignen sich insbesondere Kunststoffe oder Kunststoffmetallverbundsysteme sowie Metalle.
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Ferner wird ein Verfahren zum Verlegen von gleichartigen Paneelen geschaffen, welches die Schritte umfasst: Bereitstellen mehrerer Paneele, Anordnen eines der Paneele in einer Verlegeebene und Anordnen eines weiteren Paneels in der Verlegeebene, sodass eine Oberseite des einen Paneels und eine Oberseite eines weiteren Paneels parallel zueinander in einer Ebene angeordnet sind und die einander zugewandten ersten Stirnseiten ineinander führbare Kupplungsmittel aufweisen; Ausführen einer Translationsbewegung in der Ebene, in der die Paneele miteinander ausgerichtet sind, sodass ein Abstand der Paneele verringert wird und die Kupplungsmittel der einander zugewandten ersten Stirnseiten ineinander greifen, wobei während der Translationsbewegung mindestens eine an einer der einander zugewandten ersten Stirnseiten ausgebildete elastische verformbare Rastzunge zunächst verformt wird und dann in eine Verrastungskerbe in der anderen der einander zugewandten ersten Stirnseiten einfedert und so eine formschlüssige Verbindung zwischen den beiden Paneelen in der Ebene bewirkt.
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Eine solche Verbindung weist den Vorteil auf, dass die Rastzunge mit der Verrastungskerbe eine Fixierung der Paneele aneinander in der Ebene, vorzugsweise der Verlegeebene, bewirkt. Dennoch lässt sich die Verbindung einfach wieder trennen, indem die Paneele bezüglich einer Drehachse parallel zu den ersten Stirnseiten gegeneinander angewinkelt werden. Hierdurch wird die in die Verrastungskerbe eingefederte Rastzunge aus der Verrastungskerbe gehoben, sodass anschließend eine Trennung der Paneele ohne eine Beschädigung möglich ist.
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Vorzugsweise sind quer zu den ersten Stirnseiten einander diametral gegenüberliegende zweite Stirnseiten ausgebildet, wobei die diametral gegenüberliegenden zweiten Stirnseiten zueinander komplementär ausgebildet sind und Kupplungs- und Verriegelungselemente aufweisen, sodass die Kupplungs- und Verriegelungselemente einer der zweiten Stirnseiten mit den Kupplungs- und Verriegelungselementen einer komplementären zweiten Stirnseite eines gleichartigen weiteren Paneels in Eingriff bringbar sind, wenn die Paneeloberflächen bezüglich einer zu den zweiten Stirnseiten kollinearen Drehachse gegeneinander angewinkelt sind und über ein anschließendes paralleles Ausrichten der Oberseiten in einen verriegelten Zustand überführbar sind, in dem die Paneele an ihren zweiten Stirnseiten miteinander verriegelt sind. Bei einer flächigen Verlegung ist daher vorgesehen, dass die ersten Stirnseiten über eine Translationsbewegung der zueinander parallel ausgebildeten Oberseite der Paneele ausgeführt wird und die zweiten Stirnseiten in einem zueinander angewinkelten Zustand ineinander gefügt und über ein anschließendes paralleles Ausrichten zum Beseitigen der Anwinkelung miteinander verriegelt werden. Sowohl quer zu den ersten Stirnseiten als auch quer zu den zweiten Stirnseiten ist somit eine optimale Fixierung in der Verlegeebene gewährleistet und zusätzlich über die ineinander greifenden Kupplungsmittel an den ersten Stirnseiten und an den zweiten Stirnseiten auch eine Fixierung senkrecht zu den Oberseiten der Paneele gewährleistet. Auch die Verbindung an den zweiten Stirnseiten ist so ausgebildet, dass diese nach einem erneuten Anwinkeln auf einfache Weise voneinander getrennt werden können.
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Bei einer Ausführungsform weisen die Kupplungsmittel an einer der gegenüberliegenden zweiten Stirnseiten eine Nut und an der diametral gegenüberliegenden Stirnseite eine Feder und die Verriegelungselemente an einer der zwei diametral gegenüberliegenden zweiten Stirnseiten mindestens einen Verriegelungsvorspung und an der anderen der diametral gegenüberliegenden zweiten Stirnseiten eine Verriegelungsaussparung auf, die so ausgebildet sind, dass in dem verriegelten Zustand über die Nut und die Feder eine Fixierung senkrecht zur Paneeloberseite ausgebildet ist und über ein Ineinandergreifen des mindestens einen Verriegelungsvorsprungs und der mindestens einen Verriegelungsvertiefung eine formschlüssige Verbindung in der Ebene der zueinander parallel ausgerichteten Paneele bewirkt ist.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Verlegeverfahrens werden an eine Reihe bereits verlegter Paneele die anzufügenden Paneele mit ihren zweiten Stirnseiten im angewinkelten Zustand gegenüber der Verlegeebene mit den Kupplungsmitteln der bereits verlegten Paneele in Eingriff gebracht. Anschließend werden die neu anzufügenden Paneele über eine Translationsbewegung an den ersten Stirnseiten miteinander verrastet und anschließend über ein Absenken der nun miteinander verbundenen neu anzufügenden Paneele in die Verlegeebene mit den bereits zuvor verlegten Paneelen verriegelt.
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Ein Aufnehmen geschieht entsprechend in umgekehrter Reihenfolge, indem zunächst die Paneele um eine Achse parallel zu den zweiten Stirnseiten angewinkelt werden und so von den übrigen verlegten Paneelen getrennt werden und anschließend die noch an den ersten Stirnseiten miteinander verbundenen Paneele über ein Anwinkeln bezüglich einer Achse parallel zu den ersten Stirnseiten voneinander getrennt werden.
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Ein Verfahren zum Aufnehmen der verlegten Paneele sieht somit vor, dass eines der Paneele an einer von einem anderen der Paneele abgewandten ersten Stirnseite aus der Verlegeebene um eine Drehachse, die parallel zu den miteinander verbundenen ersten Stirnseiten der Paneele ist, ausgelenkt wird, so dass die Oberseiten der Paneele gegeneinander angewinkelt sind und die mindestens eine elastisch verformbare Rastzunge in der Verrastungskerbe angehoben oder aus der Verrastungskerbe gehoben wird, und die Paneele anschließend voneinander entfernt werden.
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Um die benötigte Kraft für die elastische Verformung der Rastzunge während des Verbindungsvorgangs gering zu halten und dennoch eine optimale Krafteinleitung in die Rastzunge im verlegten Zustand zu gewährleisten, ist bei einer Ausführungsform vorgesehen, dass die elastisch verformbare Rastzunge in einer entspannten Ruhestellung einen Winkel gegenüber der Oberseite des Paneels aufweist und ein freies Ende der Rastzunge zu einer Mitte des Paneels weist. Dies bedeutet, dass das über die Rastzunge ausgebildete Verrastungselement sich zu einer Spitze der Stirnseite, an der die Rastzunge angeordnet ist, verjüngt. Entsprechend gleitet eine Komponente der Stirnseite eines anderen Paneels beim Ineinanderfügen auf die Rastzunge auf und verformt diese beim Ineinanderfügen der ersten Stirnseiten über eine Translationsbewegung parallel zu den zueinander parallel ausgerichteten Oberseiten. Im eingefederten Zustand ist das freie Ende der Rastzunge einer Abstützwand der Verrastungskerbe zugewandt und stützt sich bei auftretenden Auszugkräften an dieser ab. Da die Rastzunge gegenüber der Oberseite angewinkelt ist, wird zumindest ein Teil der wirkenden Auszugkräfte parallel zu einer Längsrichtung der Rastzunge in diese eingekoppelt. Da ein Widerstand der Rastzunge gegenüber einer Stauchung des Materials höher ist als gegenüber einer elastischen Verformung quer zur Längserstreckung kann die Rastzunge somit größere Auszugkräfte aufnehmen, als wenn diese senkrecht zur Oberseite orientiert wäre.
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Um ein Ineinanderführen der Kupplungsmittel und Verrastungselemente an den ersten Stirnseiten beim Verlegen zu erleichtern, ist in dem Grundkörper eine Zungenaufnahme ausgebildet, um während des Verlegevorgangs die elastisch verformte mindestens eine elastisch verformbare Rastzunge bis zum Einfedern in die Verrastungskerbe der entsprechenden ersten Stirnseite eines anderen Paneels aufzunehmen.
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Die einer Paneelmitte abgewandte Abstützwand der Verrastungskerbe weist vorzugsweise eine Neigung auf, die eine Verjüngung der Verrastungskerbe in Einfederrichtung für eine Rastzunge aufweist. Dies bedeutet, dass die Abstützwand, die einem freien Ende der Stirnseite zugewandt ist, nicht senkrecht zur Oberseite orientiert ist, sodass die beim Ineinanderführen in die Verrastungskerbe einfedernde Rastzunge auch beim noch nicht völlig ineinander geführten Zustand bereits gegen die Abstützwand der Verrastungskerbe anliegt. Die Abstützwand der Verrastungskerbe verhindert somit ein vollständiges Entspannen der Rastzunge zumindest bis die miteinander zu verbindenden Paneele vollständig ineinander gefügt sind. Hierdurch wird erreicht, dass auch bei geringen Fertigungstoleranzen oder einem Eindringen von Fremdbestandteilen, die ein vollständiges Ineinanderfügen der Paneele verhindern, dennoch eine sichere Verrastung gewährleistet ist.
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Besonders bevorzugt ist die Rastzunge als Schenkel eines Rastwinkelelements ausgebildet. Ein Befestigungswinkel eines solchen Rastwinkelelements ist bei einer Ausführungsform an einer Unterseite einer Feder, die Bestandteil der Kupplungselemente ist, angeordnet. Bei wieder einer anderen Ausführungsform kann der Befestigungsschenkel des Rastwinkelelements an einer Oberseite einer Nutunterwange angeordnet sein, die gegenüber der Nutoberwange vorspringt. Entsprechend sind die dazu korrespondierenden Verrastungskerben entweder in einer Oberseite der vorspringenden Nutunterwange oder in der Unterseite der Feder oder im Bereich einer Aussparung ausgebildet, die in Verlängerung der Unterseite der Feder zum Aufnehmen der Nutunterwange ausgebildet ist.
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Bei einer alternativen Ausführungsform ist entweder an der Unterseite der Feder oder in der Oberseite einer vorspringenden Nutunterwange vorzugsweise eine schräg zur Oberseite verlaufende Halterungskerbe eingearbeitet, in welche ein elastischer Streifen eingefügt ist, der die elastisch verformbare Rastzunge mit dem aus der Halterungskerbe hinausragenden freien Ende des Streifens bildet. Bei einer solchen Ausführungsform ist es einfach möglich, die Rastzunge so auszubilden, dass sie sich entlang der gesamten ersten Stirnseite oder nahezu entlang der gesamten Stirnseite bis auf kürzere Endabschnitte, welche eventuell frei von der Rastzunge sind, erstreckt.
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Wird ein Rastwinkel verwendet, so erstreckt sich dieser in der Regel nicht über die gesamte Länge der ersten Stirnseite. Solche Ausführungsformen sind jedoch auch möglich. In der Regel werden jedoch in gleichmäßigen oder unregelmäßigen Abständen mehrere Rastwinkel an dem Grundkörper befestigt. Die Verrastungskerbe erstreckt sich jedoch in der Regel über eine gesamte Länge der entsprechenden ersten Stirnseite. Hierdurch ist es möglich, Paneele an den ersten Stirnseiten mit beliebigem lateralem Versatz miteinander zu verbinden. Ist bei der Verlegung an den ersten Stirnseiten kein lateraler Versatz zwischen den miteinander verbundenen Paneelen gewünscht, so können auch die Verrastungskerben nur in gleichen und ungleichmäßigen Abständen entsprechend zu den Befestigungspositionen von entsprechenden Rastwinkeln ausgebildet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf eine Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf ein Paneel;
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2a–2c Schnittansichten, in denen verschiedene Stellungen des Zusammenfügens erster Seitenkanten gleichartiger Paneele dargestellt sind;
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3a–3c Schnittansichten, welche unterschiedliche Stellungen beim Verbinden bzw. Trennen erster Seitenkanten einer anderen Ausführungsform zeigen;
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4 eine schematische Seitenansicht ineinander gefügter zweiter Seitenkanten;
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5 eine schematische Draufsicht zur Erläuterung der Verlegung gleichartiger Paneele;
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6 eine schematische Seitenansicht einer anderen Ausführungsform ineinander gefügter ersten Seitenkanten; und
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7 noch eine weitere Ausführungsform, welche ineinander gefügte erste Seitenkanten von Paneelen darstellen.
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In 1 ist eine Draufsicht auf ein Paneel 10 gezeigt. Zu erkennen ist eine Oberseite 11. Die Oberseite 11 ist in der Regel mit einem Dekor versehen. Hierzu ist auf einen Grundkörper in der Regel entweder unmittelbar ein Dekor aufgedruckt oder auf die Oberseite ein bedruckter Bogen aufgebracht. Um das Dekor zu schützen, weist die Oberseite ein oder mehrere Harz- oder Lackschichten auf, welche zur Steigerung der Abriebfestigkeit korundhaltig sein können. Die verschiedenen Lackschichten können transparent und klar, transparent und farbig oder auch opak ausgebildet sein. Darüber hinaus können die Lackschichten entweder matt oder glänzend ausgeführt sein. Zusätzlich kann die Oberseite 11 auch eine Strukturierung aufweisen, um optische und/oder haptische Effekte hervorzurufen. Unabhängig von solcher Strukturierung wird die Oberseite 11 des Paneels 10 hier als glatt und eben angenommen.
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Das Paneel 10 weist diametral gegenüberliegende ersten Seitenkanten 20, 30 auf, welche in der dargestellten Ausführungsform die kurzen Seiten des Paneels 10 sind. Quer zu den ersten Seitenkanten erstrecken sich zweite Seitenkanten 40, 50, welche länger als die ersten Seitenkanten sind. Das Paneel 10 weist somit diametral gegenüberliegende erste Seitenkanten 20, 30 und ebenfalls diametral gegenüberliegende zweite Seitenkanten 40, 50 auf. Die diametral gegenüberliegenden ersten Seitenkanten 20, 30 weisen zueinander komplementäre Kupplungsmittel auf, die beispielsweise als Feder 25 und Nut 35 ausgebildet sind. An der einen ersten Seitenkante 20 ist die Feder 25 zu erkennen, an der gegenüberliegenden ersten Seitenkante 30 blickt man auf einen Überstand 36 einer Nutunterwange 37. Bei dieser Ausführungsform ist in der Nutunterwange 37 zusätzlich als ein Verrastungselement 70 eine Verrastungskerbe 60 ausgebildet, deren Funktion weiter unten beschrieben wird. An den zweiten Seitenkanten 40, 50 sind ebenfalls Kupplungsmittel ausgebildet. An der einen zweiten Seitenkante 40 ist eine Feder 45 zu erkennen. An der diametral gegenüberliegenden zweiten Seitenkante 50 blickt man auf einen Überstand 56 einer Nutunterwange 57 einer Nut 55. Auf der Nutunterwange 57 ist an der gegenüberliegenden zweiten Seitenkante 50 ein Verriegelungsvorsprung 90 zu erkennen. Dieser erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Länge der gegenüberliegenden zweiten Seitenkante 50.
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In 2a sind eine erste Stirnseite 20 eines Paneels 10 sowie eine gegenüberliegende erste Seitenkante 30‘ eines weiteren Paneels 10‘ schematisch dargestellt. Gleiche technische Merkmale sind in den verschiedenen Ausführungsformen mit demselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Hochgestellte Striche wie „ ‘, ‘‘, ‘‘‘ “ etc. dienen zur Unterscheidung von Merkmalen an unterschiedlichen Paneelen, d.h. die Anzahl der Hochgestellten Striche gibt eine Zuordnung zu dem entsprechenden Paneel an. Alle Merkmale, die keine oder dieselbe Anzahl hochgestellter Striche aufweisen, gehören zu demselben Paneel oder derselben Paneelgruppe.
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Dargestellt ist In 2a der Vorgang des Zusammenfügens der Paneele 10, 10‘ über eine Translationsbewegung parallel zu den Oberseiten 11, 11‘ der Paneele 10, 10‘, wie über einen Translationspfeil 101 angedeutet ist. An der ersten Seitenkante 20 des Paneels 10 ist eine Feder 25 ausgebildet. An deren Unterseite bzw. einer angrenzenden Unterwangenaufnahmeaussparung 26 ist eine Halterungskerbe 27 ausgebildet. In dieser Halterungskerbe 27 ist als ein Verrastungselement 70 ein zumindest teilweise elastisch verformbares Element in Form eines elastischen Streifens 71 befestigt. Ein aus der Halterungskerbe 27 vorspringender Teil 72 des Streifens 71 bildet eine elastisch verformbare Rastzunge 73. Bei dieser Ausführungsform ist in der Unterseite der Feder 25 bzw. im Bereich der Unterwangenaufnahmeaussparung 26 eine Zungenaufnahme 28 ausgebildet. In dieser ist die elastisch verformbare Rastzunge 73 während des Verbindens der Paneele 10, 10‘ aufgenommen. Dies ist dadurch bedingt, dass eine Außenkante 38‘ der vorspringenden Nutunterwange 37‘ beim Zusammenfügen der Paneele 10, 10‘ gegen die Rastzunge 73 drückt. Diese wird hierbei elastisch verformt und dringt in die Zungenaufnahme 28 ein.
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2b zeigt den Zustand, bei dem die Paneele 10, 10‘ vollständig mit den Kupplungsmitteln 24, 34 ineinander geführt sind, d.h. die Feder 25 vollständig in die Nut 35 eingedrungen ist. Ferner ist die Rastzunge 73 in die Verrastungskerbe 60 der Nutunterwange 37 eingefedert. Bei dieser Ausführungsform stellen die Rastzunge 73 und die Verrastungskerbe 60 die Verrastungselemente 70 dar. Wird versucht, die Paneele 10, 10‘ parallel zu deren Oberflächen 11, 11‘ voneinander zu trennen, so stößt ein freies Ende 29 der Rastzunge 73 gegen eine Abstützungswand 61 der Verrastungskerbe 60‘. Die Abstützungswand 61‘ ist gegenüber der Oberseite des Paneels bzw. einer Oberseite der Nutunterwange geneigt, sodass sich die Verrastungskerbe 60‘ in Einfederrichtung 62, welche über einen Pfeil angedeutet ist, verjüngt. Hierdurch wird gewährleistet, dass das freie Ende 29 der Rastzunge 73 gegen die Abstützwand 61‘ der Verrastungskerbe 60‘ anliegt und sich an dieser abstützt, auch wenn die Feder 25 noch nicht vollständig in die Nut 35‘ eingedrungen ist.
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Vorzugsweise weist die weitere Rastkerbenwand 65‘ eine Neigung auf, welche annähernd jener Neigung der Rastzunge 73 im entspannten Zustand entspricht. Diese ist gegenüber der Oberseite 11 des Paneels 10 bzw. der Unterseite 12 des Paneels 10 so geneigt, dass das freie Ende 29 einer Mitte 15 des Paneels zugewandt ist. Das Verrastungselement 70 in Form der Rastzunge 73 verjüngt sich somit zu einer Spitze 22 der einen ersten Seitenkante 20. Hierdurch wird erreicht, dass ein Auslenken der elastischen Rastzunge beim Ineinanderfügen erleichtert wird und andererseits ein Teil der Auszugkräfte, welche über die Abstützwand 61‘ auf die Rastzunge 73 übertragen werden, in einer Längsrichtung 110 wirken und somit zu einer Stauchung des Materials der Rastzunge führt. Eine solche Materialstauchung erfordert in der Regel größere Kräfte als ein elastisches Auslenken quer zur Längsrichtung 110 der Rastzunge 73. Um deren Auslenkung zu verhindern, ist die weitere Rastkerbenwand 65‘ so geneigt, dass diese parallel zu der Rastzunge 73 im entspannten oder nahezu entspannten Zustand ist, sodass bei einer Auslenkung der Rastzunge 73 gegen die weitere Rastkerbenwand 65‘ die weitere Rastkerbenwand 65‘ diese Auslenkung verhindert.
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In 2c ist dargestellt, dass über ein Anwinkeln der Paneele 10, 10‘ um eine Drehachse 120, welche senkrecht zur Zeichnungsebene ausgerichtet ist und parallel zu den ersten Seitenkanten 20, 30‘ verläuft, dazu führt, dass die Rastzunge 73 aus der Verrastungskerbe 60‘ gehoben wird. Hiernach ist es einfach möglich, die miteinander verbundenen ersten Seitenkanten 20, 30‘ der Paneele 10, 10‘ wieder voneinander zu trennen.
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In den 3a bis 3c sind die entsprechenden Situationen beim Zusammenfügen und Trennen von Paneelen 10, 10‘ an ihren ersten Seitenkanten 20, 30‘ für eine andere Ausführungsform der Verrastungselemente 70‘ gezeigt. Bei dieser Ausführungsform ist als ein Verrastungselement 70‘ die elastisch verformbare Rastzunge 73‘ als Schenkel eines Rastwinkels 130‘ ausgebildet. Ein Befestigungsschenkel ist in einer Aussparung, die auch als Rastwinkelaufnahme 39‘ bezeichnet wird, angeordnet. Diese ist so tief ausgebildet, dass diese zusätzlich zu dem Befestigungsschenkel 131‘ auch den zweiten Schenkel 132‘ des Verrastungselements 70‘, welches die Rastzunge 73‘ ist, mit aufnehmen kann. Die Rastwinkelaufnahme 39‘ stellt somit ebenfalls zusätzlich auch eine Rastzungenaufnahme 28‘ dar. Bei dieser Ausführungsform wird die Rastzunge 73‘ beim translatorischen Ineinanderfügen des Paneels 10 mit dem Paneel 10‘ durch die Spitze 22 der ersten Seitenkante 20, d.h. durch eine Kante der Feder 25 ausgelenkt und verformt. Ist die Feder 25 in die Nut 35‘ eingedrungen, so federt die elastisch verformte Rastzunge 73‘ in die Verrastungskerbe 60, die in diesem Fall in der Unterseite der Feder 25 bzw. im Bereich einer Unterwangenaufnahmeaussparung 26 ausgebildet ist. Auch bei dieser Ausführungsform stellt die Verrastungskerbe 60 ein Verrastungselement 70 dar. Erneut weist die Abstützwand 61 vorzugsweise eine Neigung auf, die zu einer Verjüngung der Verrastungskerbe 60 in Einfederrichtung 62 führt. Die weitere Rastkerbenwand 65 ist erneut mit einer Neigung ausgebildet, die dazu führt, dass diese Wand im verrasteten Zustand möglichst parallel zu der dann weitgehend entspannten oder völlig entspannten Rastzunge 73‘ ausgebildet ist. Der verrastete Zustand ist in 3b gezeigt.
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In 3c ist erneut zu erkennen, dass über ein Anwinkeln der Paneele 10, 10‘ um eine Drehachse 120, welche parallel zu den kurzen Stirnseiten 20, 30‘ und senkrecht zur Zeichnungsebene ausgebildet ist, dazu führt, dass die Rastzunge 73‘ aus der Verrastungskerbe 60 gehoben wird und eine Trennung der Paneele 10, 10‘ einfach möglich ist. Da zum Herbeiführen der Rastverbindung nur eine elastische Verformung der Rastzunge 73‘ notwendig ist, sind keine Kräfte zu überwinden, die einen Einsatz von Schlagwerkzeugen oder Ähnlichem bedürfen. Somit ist eine Beschädigung von Stirnseiten 20, 30‘ bzw. 30, 20‘ (nicht gezeigt), welche beim Einschlagen von Kupplungsmitteln in Kupplungsmitteln eines anderen Paneels häufig auftreten, vermieden.
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In 4 ist schematisch ein Querschnitt durch ein Paneel 10 und ein anderes Paneel 10‘‘ gezeigt, wobei hier die Verbindung der zweiten Seitenkanten 40, 50‘ dargestellt ist. Neben den Kupplungsmitteln 44, 54 in Form einer Feder 45 und einer Nut 55‘ weist das Paneel 10 eine Verriegelungsaussparung 91 und das andere Paneel 10‘‘ an der Oberseite der Nutunterwange 57 einen entsprechenden Verriegelungsvorsprung 90‘ auf. In der Verlegestellung greift der Verriegelungsvorsprung 90‘ in die Verriegelungsaussparung 91 ein und führt so zu einer formschlüssigen Verbindung zwischen dem Paneel 10 und dem anderen Paneel 10‘ gegenüber Auszugkräften parallel zur Verlegeebene, d.h. parallel zu den Oberseiten 11, 11‘ der Paneele 10, 10‘. Je nach konkreter Ausgestaltung kann eine spannungsfreie oder spannungsbehaftete Verriegelung ausgeführt werden. Bei einer spannungsbehafteten Verriegelung ist im verlegten Zustand der Verriegelungsvorsprung 90‘ leicht deformiert oder ausgelenkt. Die entsprechenden Kräfte sind an Stoßkanten 42, 52‘ der zweiten Stirnseiten 40, 50‘ abgestützt.
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Anhand von 5 soll die Verlegung von Paneelen 10, 10‘, 10‘‘ erläutert werden, die an den ersten Seitenkanten 20, 30, 20‘‘, 30‘ über eine elastisch verformbare Rastzunge im Zusammenwirken mit einer Verrastungskerbe 60‘‘ und an den zweiten Stirnseiten 40, 50, 40‘, 40‘‘ über Verriegelungselemente miteinander verbunden werden, die in einem angewinkelten Zustand der Paneele 10, 10‘, 10‘‘ ineinander fügbar sind und bei einem parallelen Ausrichten der Paneele 10, 10‘, 10‘‘ zueinander verriegeln, wie dies in 4 gezeigt ist.
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Bei der Situation, welche im oberen Bereich der 5 dargestellt ist, sind bereits zwei Reihen Paneele 10 verlegt. Zwei weitere Paneele 10‘ und 10‘‘ werden mit ihren zweiten Seitenkanten 40‘, 40‘‘ gegenüber den bereits verlegten Paneelen 10 jeweils um eine Drehachse, welche parallel zu den zweiten Stirnseiten 50, 40‘, 40‘‘ ist, angewinkelt und mit ihren Kupplungsmitteln 44‘, 44‘‘, 54 ineinander gefügt (Schritt 1), hier beispielsweise mit ihren Federn 45‘, 45‘‘, in die entsprechenden Nuten 55 der bereits verlegten Paneele 10 eingeführt, wie dies in der mit dem Buchstaben A versehenen Querschnittsansicht unten links dargestellt ist.
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Bevor die Paneele 10‘ und 10‘‘ gegenüber den bereits zuvor verlegten Paneelen 10 abgesenkt werden, werden die ersten Stirnseiten 20‘‘, 30‘ über eine Translationsbewegung ineinander geführt, sodass die Paneele 10‘ und 10‘‘, während deren Oberseiten 11‘, 11‘ parallel ausgerichtet sind, miteinander verrasten (Schritt 2).
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Dieses ist in zwei Teilschritten schematisch in der Mitte der 5 unter den Querschnittsansichten B und C angedeutet. Die Rastzunge 73‘ greift hierbei in die Verrastungskerbe 60‘‘ des Paneels 10 ein und verrastet darin.
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In einem dritten Schritt (Schritt 3) werden die so aneinander gefügten Paneele 10 und 10‘ gegenüber den bereits zuvor verlegten Paneelen ausgerichtet, d.h. abgesenkt. Dieses ist rechts unten unter der mit Buchstaben D gekennzeichneten Querschnittsansicht D angedeutet und führt zu einer Verriegelung der zweiten Stirnseiten 50, 40‘, 40‘‘. Sowohl quer zu den ersten Stirnseiten 20, 30, 20‘‘, 30‘ als auch quer zu den zweiten Stirnseiten 40, 50, 40‘, 40‘‘ ist so eine Verrastung bzw. Verriegelung eingetreten, sodass die Paneele in beide Richtungen quer zu den jeweiligen Stirnseiten hohe Auszugwerte aufweisen.
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Dennoch lässt sich ein so verlegter Boden auf einfache Weise wieder aufnehmen und die sich die Paneele 10, 10‘, 10‘‘ voneinander trennen, indem die in 5 dargestellten Schritte in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden, wobei der unter Buchstaben B und C gezeigte Schritt dadurch rückgängig gemacht wird, dass die Paneele 10 und 10‘‘ bezüglich der ersten Seitenkanten 20‘‘, 30‘ gegeneinander angewinkelt werden, sodass die Rastzunge 73‘ aus der Rastvertiefung 60‘‘ gehoben wird und die Paneele 10‘, 10‘‘ einfach getrennt werden können.
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In 6 und 7 sind Ausführungsformen ähnlich zu den 2 und 3 dargestellt. Diese unterscheiden sich von den zuvor gezeigten Ausführungsformen dadurch, dass beispielsweise bei der Ausführungsform nach 6 die Halterungskerbe 27‘ in der Nutunterwange ausgebildet ist und die entsprechende Verrastungskerbe 60 in der Unterseite der Feder bzw. der Nutunterwangenaufnahmeaussparung. Entsprechend ist in 7 der Rastwinkel 130‘, an dem die Rastzunge 73‘ ausgebildet ist, in einer Rastwinkelaufnahme 39‘ an der Unterseite der Feder 25‘ bzw. der Nutunterwangenaufnahmeaussparung 26‘ ausgebildet. Entsprechend ist die Verrastungskerbe 60 bei dieser Ausführungsform in der Nutunterwange 37 ausgebildet.
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Die beschriebenen Ausführungsformen weisen den Vorteil auf, dass sie zum einen eine einfache Verlegung ermöglichen, die von einer Person ausgeführt werden kann. Darüber hinaus ist gewährleistet, dass die Paneele ohne Beschädigung wieder voneinander getrennt werden können und somit eine Wiederverwendbarkeit gewährleistet ist. Dies ist insbesondere für hochwertige Böden, welche eine lackierte Oberseite aufweisen und die beispielsweise in Messeständen verwendet werden, von besonderem Vorteil, da diese mehrfach wiederverwendet werden können und keine Beschädigungen an den entsprechenden Kanten der Oberseite auftreten.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Paneel
- 11
- Oberseite
- 12
- Unterseite
- 15
- Mitte des Paneels
- 20,
- erste Seitenkante
- 22
- Spitze
- 24
- Kupplungsmittel
- 25
- Feder
- 26
- Wangenaufnahmeaussparung
- 27
- Halterungskerbe
- 28
- Rastzunge
- 29
- freies Ende
- 30
- erste Seitenkante
- 34
- Kupplungsmittel
- 35
- Nut
- 36
- Überstand
- 37
- Nutunterwange
- 38
- Außenkante
- 39
- Rastwinkelaufnahme
- 40
- zweite Seitenkante
- 42
- Stoßkante
- 44
- Kupplungsmittel
- 45
- Feder
- 50
- zweite Seitenkante
- 52
- Stoßkante
- 54
- Kupplungsmittel
- 55
- Nut
- 56
- Überstand
- 57
- Nutunterwange
- 60
- Verrastungskerbe
- 61
- Abstützwand
- 62
- Einfederrichtung
- 65
- weitere Rastkerbenwand
- 70
- Verrastungselement
- 71
- Streifen
- 72
- freier Teil
- 73
- Rastzunge
- 90
- Verriegelungsvorsprung
- 91
- Verriegelungsaussparung
- 92
- Verriegelungselemente
- 101
- Translationspfeil
- 110
- Längsrichtung
- 120
- Drehachse
- 130
- Rastwinkels
- 131
- Befestigungsschenkel
- 132
- zweiter Schenkel