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Rakeleinrichtung für eine Siebdruckmaschine, Siebdruckmaschine sowie Verfahren zum Betrieb einer Rakeleinrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Rakeleinrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere für eine Rotationssiebdruckmaschine, eine insbesondere als Rotationssiebdruckmaschine ausgebildete Siebdruckmaschine sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Rakeleinrichtung gemäß Anspruch 1, 10 bzw. 11.
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Die
EP 0 723 864 B1 offenbart ein Rotationssiebdruckmaschine mit einem Siebzylinder, der mit einem Gegendruckzylinder eine Druckstelle bildet. Der Gegendruckzylinder umfasst an seinem Umfang Zylindergruben, in welchen Greifereinrichtungen für den Bogentransport aufgenommen sind. Um einer Beschädigung der Siebdruckschablonen beim Überrollen der Gruben entgegenzuwirken erfolgt beim Nippdurchgangs der Grube eine Entlastung des Druckes, indem die ansonsten von innen gegen die Siebdruckschablone angestellte Rakel über einen Stellmechanismus für die Dauer des Nippdurchgangs in eine Ruhestellung abgehoben wird. Um ein frühzeitiges Wiederaufsetzen der Rakel und damit eine frühzeitige Wiederaufnahme des Druckes nach dem Grubendurchgang zu ermöglichen, kann eine wahlweise über die Grube verbringbare Abdeckung vorgesehen sein.
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In der
EP 1 246 726 B1 ist eine Druckmaschine mit einem Drucksieb und einer gegen dieses anstellbaren Rakel bekannt, welche durch Durchführung der Stellbewegung an einer Rakelaufnahme rein translatorisch bewegbar gelagert ist.
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Durch die
WO 2008/102303 A2 ist eine Siebdruckmaschine mit einer Einrichtung zur Beaufschlagung des Bedruckstoffs mit gerichteten Magnetfeldlinien offenbart.
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In der
WO 03/093013 A2 ist eine Siebdruckmaschine mit einem Siebzylinder offenbart, wobei ein im montierten Zustand zylinderförmiges Sieb stirnseitig auf Ringflanschen lösbar befestigt ist.
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Die
EP 0 723 864 A1 offenbart ein am Gegendruckzylinder im Kanalbereich vorgesehenes Abdeckelement, durch welches die Öffnung zumindest teilweise vorübergehend abdeckbar und wieder zu öffnen ist. Hierdurch kann ein Anstellen der Rakel und damit der Aufbau der erforderlichen Farbwalze noch vor dem Durchtriff des Kanalendes erfolgen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Rakeleinrichtung für eine Druckmaschine, insbesondere für eine Rotationssiebdruckmaschine, eine insbesondere als Rotationssiebdruckmaschine ausgebildete Siebdruckmaschine mit einer derartigen Rakeleinrichtung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Rakeleinrichtung zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruch 1 bzw. 10 bzw. 11 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass hierdurch eine verbesserte Druckqualität und/oder weniger Verschleiß beim Drucken und/oder ein verringerter Wartungs- und Reinigungsaufwand und/oder erreichbar ist. Insbesondere ist bei Aufrechterhaltung hoher Druckqualität und/oder geringerem Verschleiß und/oder verringertem Wartungs- und Reinigungsaufwand in einer vorteilhaften Ausführung oder Betriebsweise eine variable Format- und/oder Druckbildlänge oder in einer anderen Ausführung oder Betriebsart ein Drucken von mit durch längeren, nicht zu bedruckende Abschnitten unterbrochene Druckbildelementen möglich.
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Bei einer im Hinblick auf die Realisierung der Vorteile besonders zu bevorzugenden Ausführung einer Rakeleinrichtung umfasst diese eine Rakel, welche in einer Anstelllage – insbesondere auf einer der Druckstelle gegenüberliegenden Seite der Siebdruckform – gegen diese, insbesondere von innen gegen eine Siebdruckform eines Siebdruckzylinders, anstellbar ist, eine eine An-und-Abstellbewegung zwischen der Anstelllage der Rakel und einer Abstelllage ermöglichende Lagereinrichtung und eine Antriebseinrichtung, durch welche die Rakel insbesondere mit ihrer Rakelkante im Betrieb – z. B. mittel- oder unmittelbar – korreliert, insbesondere synchronisiert zu einer Maschinen- und/oder Bedruckstoffphasenlage an die Siebdruckform an- und von dieser abstellbar ist. Die Antriebseinrichtung umfasst dabei ein steuerbares Antriebsmittel, durch welches die An- und Abstellbewegung mechanisch unabhängig von der Maschinen- und/oder Bedruckstoffphasenlage bewirkbar ist.
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Eine derartige Rakeleinrichtung entfaltet ihre Vorteile insbesondere im Zusammenhang mit einer Sicherheitspapier, insbesondere Bedruckstoffbogen aus Sicherheitspapier, bedruckenden Druckmaschine.
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Besonders im Wertpapierdruck werden – beispielsweise bei der Herstellung von Wertpapieren – im Siebdruckverfahren je Druckstelle lediglich kleine und voneinander signifikant beabstandete Bildelemente gedruckt, was die Gefahr einer unerwünschten Verunreinigung nichtdruckender Stellen und/oder der Gegendruckoberfläche durch Farbe, die in geringsten Mengen auch durch nicht zum Duck vorgesehene Bereiche des Siebes hindurchtritt. Indem die Rakel dort abgestellt wird, kann dieser Effekt vermindert oder gar verhindert werden.
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In bevorzugter Verfahrensweise erfolgt beim Betrieb der Rakeleinrichtung ein An- und Abstellen einer Rakel an die Siebdruckform, insbesondere an eine Innenseite einer Siebdruckform eines Siebzylinders, in einem sich wiederholenden, eine Sequenz mit einer oder mehreren die Anstelllage betreffende Phasen und einer oder mehreren die Abstelllage betreffenden Phasen umfassenden Zyklus – insbesondere im Hinblick auf Lage und/oder Länge des Zyklus – korreliert zu einer Maschinen- und/oder Bedruckstoffphasenlänge und/oder -lage. Um einen oder mehrere der o. g. Vorteile realisieren zu können erfolgt ein An- und Abstellen der Rakel – insbesondere innerhalb des Zyklus – in Abhängigkeit von das Bedruckstoffformat und/oder das Druckbild betreffenden Informationen mit variierenden Phasenlängen und/oder -lagen.
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Die vorgenannte bevorzugte Rakeleinrichtung und das bevorzugte Verfahren weiterbildende Merkmale, wie sie nachfolgend und/oder anhand der Ausführungsbeispiele und/oder in den Merkmalen der Unteransprüche Ansprüche dargelegt sind, können zur Ausbildung einer vorteilhaften Weiterbildung einzeln oder zu mehreren hinzutreten.
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In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung o. g. Lösung kann die Lage und/oder Länge der sich wiederholenden An- und Abstellsequenz insgesamt zu einem Leitachsgeber synchronisiert sein. Stattdessen oder hierzu zusätzlich kann zur Realisierung der An-Ab-Bewegung ein durch das Antriebsmittel angetriebenes Kurvengetriebe vorgesehen sein.
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In einer vorteilhaften ersten Betriebsweisen wird die Rakel für ein in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen längeres Bedruckstoffformat für eine größeren Phasenlänge in Anstelllage verbracht als für ein kürzeres Bedruckstoffformat. Stattdessen oder wahlweise hierzu wird in einer zweiten Betriebsweise für eine in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen größere Druckbildlänge die Rakel für eine größere Phasenlänge in Anstelllage verbracht als für eine kleinere Druckbildlänge. Stattdessen kann zusätzlich hierzu oder stattdessen die Rakel für eine in Transportrichtung des Bedruckstoffs gesehen größere Druckstreifenbreite eines von mehreren Druckstreifens für eine größere Phasenlänge in Anstelllage verbracht werden als für eine kleinere Druckstreifenbreite.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel für eine ein Druckaggregat umfassende Druckmaschine;
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2 eine detailliertere vergrößerte Darstellung des Ausführungsbeispiels für ein Druckaggregat aus 1 in a) bogenverarbeitender und b) in bahnverarbeitender Ausführung;
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3 eine schematische Querschnittsdarstellung durch ein Gegendruck- und/oder Transportzylindersegment;
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4 eine schematisch dargestellte Abwicklung eines Mantelflächensegmentes des Gegendruck- und/oder Transportzylinders;
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5 eine Prinzipskizze für a) die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz sowie b) der zugehörigen, den Antrieb betreffenden Betriebszustände;
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6 eine Prinzipskizze für die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz für a) ein größeres und b) ein kleineres Bedruckstoffformat;
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7 eine Prinzipskizze für die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz in Abhängigkeit von Lage und Länge der vorliegenden Druckbildlänge (LB);
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8 eine Prinzipskizze für die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz in Abhängigkeit von Lage, Länge und Anzahl der in einer Druckbildlänge (LB) vorliegenden Druckstreifen;
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9 eine schematischen Darstellung einer eine Antriebseinrichtung und eine Steuereinrichtung umfassenden Rakeleinrichtung;
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10 ein erstes Beispiel für die Ausführung der Antriebseinrichtung;
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11 eine Stirnseitenansicht für ein zweites Beispiel für die Ausführung der Antriebseinrichtung;
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12 eine perspektivische Schrägansicht zur Ausführung gemäß 11;
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13 eine Prinzipskizze für a) die Abfolge von Phasen innerhalb einer An- und Abstellsequenz sowie b) ein Beispiel für ein zugehöriges Bewegungsprofil zwischen einer Masterphasenlage und der die Kurvenscheibe betreffenden Folgeachse;
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14 eine hinsichtlich der Höhe in der Abweichung gegenüber der Kreislinie überzeichnet dargelegte Prinzipskizze einer eintourigen Kurvenscheibe.
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Eine Druckmaschine, z. B. eine Bogendruckmaschine oder eine Rollendruckmaschine, umfasst eingangsseitig eine Zuführeinrichtung 01, durch welche die Druckmaschine mit einem bogen- oder bahnförmigen Bedruckstoff 02 versorgt wird, wenigstens ein Druckaggregat 03, durch welches der Bedruckstoff 02 ein- oder beidseitig ein oder mehrfach bedruck wird, und eine Produktauslage 04, an welcher bedruckte Produkte oder Zwischenprodukte stapelartig oder kontinuierlich ausgelegt oder als Rolle aufgewickelt werden (siehe z. B. 1).
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In einer bevorzugten und in den Figuren dargelegten Ausführung ist die Druckmaschine als Druckmaschine für den Wertpapierdruck, beispielsweise zum Bedrucken von bahnförmigem Bedruckstoff 02, z. B. einer Bedruckstoffbahn, oder vorzugsweise zum Bedrucken von bogenförmigem Bedruckstoff 02, z. B. Bedruckstoffbogen 02, ausgeführt. Die Zuführeinrichtung 01 für letztgenannte Ausführung ist z. B. als Bogenanleger 01 ausgebildet, in welchem ein Stapel der zuzuführenden und zu bedruckenden Bedruckstoffbogen 02 anordnenbar ist.
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Das Druckaggregat 03 der z. B. als Wertpapierdruckmaschine ausgebildeten Druckmaschine kann prinzipiell als auf einem beliebigen Druckverfahren beruhendes Druckaggregat 03 mit wenigstens einer Druckstelle 06; 07, z. B. als auf einem Tiefdruckverfahren, einem Offsetverfahren, einem Siebdruckverfahren oder nacheinander auf mehreren der genannten Verfahrend beruhend, ausgebildet sein. Im dargelegten und bevorzugten Beispiel ist das Druckaggregat 03 den Bedruckstoff 02 im Bereich wenigstens einer Druckstelle 06; 07 auf wenigstens einer Bedruckstoffseite in einem Siebdruckverfahren, insbesondere im Rotationssiebdruck, bedruckend ausgebildet. Der im Siebdruckverfahren zu bedruckende Bedruckstoff 02 ist bevorzugt als Bedruckstoffbogen 02 und/oder als bereits nach einem anderen Druckverfahren bedruckter Bedruckstoff 02 und/oder als z. B. Textil-, Leinen-, Hanf- und/oder Synthetik-Fasern umfassendes Sicherheitspapier und/oder als Kunststoffsubstrat (Polymersubstrat) oder als Hybridsubstrat ausgeführt.
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Bevorzugt ist die Druckmaschine als Bogendruckmaschine für den Wertpapierdruck ausgeführt und z. B. dazu ausgebildet, aus noch unbedruckten oder vorbedruckten Bedruckstoffbogen 02 bedruckte Bogen, insbesondere Wertpapierbogen, wie z. B. Bogen mit Banknoten, als Produkte oder weiterzuverarbeitende Zwischenprodukte herzustellen.
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Die Bedruckstoffbogen 02 sind hierbei z. B. als Lagen eines Bedruckstoffstapels in der als Bogenanleger 01 ausgebildeten Zuführeinrichtung 01 vorgehalten, von welchem sie durch eine nicht im Detail dargestellte, z. B. Saugnäpfe umfassende Greifeinrichtung 08 einzeln aufgenommen und vereinzelt über eine Förderstrecke 09, z. B. über ein vorzugsweise als Bandsystem 09 ausgebildetes Fördersystem 09, und ggf. eine Anlagetrommel bis zu einem Eintrittsbereich in das Druckaggregat 03 gefördert werden. Am Eintritt zum Druckaggregat 03, beispielsweise an einer Übergabetrommel 11 wird der Bedruckstoffbogen 02 an eine dem Druckaggregat 03 zugeordnete Förderstrecke, z. B. ein dem Druckaggregat 03 zugeordnetes Fördersystem übergeben, durch welche der Bedruckstoffbogen 02 entlang seines Transportweges eine oder mehrere Druckstellen 06; 07 passiert, bevor er – beispielsweise über eine Übernahmetrommel 12 – von der dem Druckaggregat 03 zugeordneten Förderstrecke in eine dritte Förderstrecke 13 eintritt bzw. an eine dritte Förderstrecke 13, z. B. ein Bandsystem 13, übergeben und durch dieses bis zur Produktauslage 04, z. B. einer eine oder mehrere Bogenablagen zur Stapelbildung umfassenden Produktauslage 04, transportiert wird.
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Für den Fall einer bahnverarbeitenden Ausführung der Druckmaschine passiert der bahnförmige Bedruckstoff 02 im Bereich des Druckaggregates 03 eine Förderstrecke, welche eine oder mehreren von der Bahn umschlungene Walzen und/oder Zylinder umfasst.
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In der bevorzugten Ausführung der Druckmaschine als bogenverarbeitende Druckmaschine ist die dem Druckaggregat 03 zugeordnete Förderstrecke vorzugsweise als Greifersystem ausgebildet, in welchem der Bedruckstoffbogen 02 durch sukzessive Übergabe zwischen einer Mehrzahl von in Transportrichtung aufeinander folgender Trommeln und/oder Zylinder entlang des Transportweges durch das Druckaggregat 03 gefördert wird. Am Ende der z. B. als Greifersystem ausgebildeten Förderstrecke wird der Bedruckstoffbogen 02 an die dritte Förderstrecke 13 abgegeben.
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Im dem Druckaggregat 03 nachgeordneten Bedruckstoffweg können ein oder mehrere Konditioniereinrichtungen 14; 16; 17, beispielsweise eine oder mehrere Trockeneinrichtungen 14; 16 vorgesehen sein, z. B. eine erste Trockeneinrichtung 14 und eine weitere Trockeneinrichtung 16, und/oder eine Einrichtung 17 zur Beaufschlagung des Bedruckstoffs 02 mit gerichteten Magnetfeldlinien.
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Das Druckaggregat 03 umfasst zumindest auf einer Seite der Förderstrecke wenigstens eine Druckstelle 06, durch welche der Bedruckstoff 02 auf einer seiner Bedruckstoffseiten bedruckbar ist bzw. bedruckt wird. Die Druckstelle 06 kann durch eine Nippstelle 06 zweier Rotationskörper 18; 21, z. B. eine Nippstelle 06 zwischen einem Zylinders 18 eines ersten Druckwerks 19 und einem diesem Zylinder 18 als Widerlager dienenden Zylinder 21, z. B. einem Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21, gebildet sein.
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Stromabwärts dieser wenigstens einen Druckstelle 06 kann im Bedruckstoffweg des Bedruckstoffs 02, insbesondere in der der Druckstelle 06 sich stromabwärts anschließenden Förderstrecke durch das Druckaggregat 03, ein erster in Berührkontakt mit der durch die wenigstens eine Druckstelle 06 bedruckten Bedruckstoffseite stehender, der Druckstelle 06 im Bedruckstoffweg nachgeordneter Rotationskörper 22 angeordnet sein. Dieser mit der frisch bedruckten Bedruckstoffseite zusammen wirkende Rotationskörper 16 kann z. B. als eine Leit- und/oder Transportwalze des Fördersystems, als Konditionierwalze zur Kühlung oder Erwärmung des Bedruckstoffs oder insbesondere zur Ausbildung einer weiteren Druckstelle 07 als Zylinder 22 eines dem erstgenannten Druckwerk 19 nachfolgenden Druckwerks 23 ausgeführt sein.
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Eine derartige zweite Druckstelle 07 kann hierbei durch eine Nippstelle 07 zwischen dem Zylinder 22 des zweiten Druckwerks 23 und einem als Widerlager wirksamen Zylinder gebildet sein, der z. B. durch den dem ersten Druckwerk 06 als Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21 dienenden Zylinder 21 oder einen davon verschiedenen weiteren, als Gegendruck- und/oder Transportzylinder wirksamen Zylinder gebildet ist. Im Bedruckstoffweg der Druckmaschine und/oder des Druckaggregates 03 können stromauf- oder stromabwärts noch ein oder mehrere weitere derartige auf diese selbe Bedruckstoffseite wirkende Druckwerke und/oder ein oder mehrere weitere auf die andere Bedruckstoffseite wirkende Druckwerke vorgesehen sein.
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In der bevorzugten Ausführung der Druckmaschine als bogenverarbeitende Druckmaschine umfasst der wenigstens eine Gegendruck- und/oder Transportzylinder 14 an seinem Umfang wenigstens eine Halteeinrichtung 24, z. B. eine einen oder eine Gruppe mehrerer Greifer umfassende Greifereinrichtung 24, durch welche eingangsseitig das vorlaufende Ende eines Bedruckstoffbogen 02 aufnehmbar und ausgangsseitig an die stromabwärtige Förderstrecke wieder abgebbar ist. Die Greifereinrichtung 24 ist hierbei z. B. in einer in der ansonsten zylindrischen Mantelfläche 27 des Zylinders 21 vorgesehenen Grube 26 angeordnet, deren radial nach außen gerichtete Öffnung 28, z. B. Grubenöffnung 28, die zylindermantelförmige Mantelfläche 27 unterbricht und stört.
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In einer zur Aufnahme mehrerer, z. B. einer Anzahl von n (n ∊
hier beispielsweise n = 3, Bedruckstoffbogen
02 in Umfangsrichtung hintereinander ausgebildeten Ausführung des Gegendruck- und/oder Transportzylinders
21 umfasst dieser in Umfangsrichtung hintereinander mehrfach, d. h. n-fach, hier z. B. dreifach, eine derartige Halteeinrichtung
24 und einen jeweils dazwischen liegenden zylindermantelförmigen Umfangsabschnitt (siehe z. B.
2a). Für den Fall einer bahnverarbeitenden Ausführung der Druckmaschine können derartige Halteeinrichtungen entfallen (siehe z. B.
2b). Umgangssprachlich umfasst der n-fach große Zylinder
21 n Nutzen, d. h. n jeweils ohne Unterbrechung zum Druck nutzbare Umfangsabschnitte U
D.
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Unabhängig von Art und Anzahl n der im Fall des Bogendruckes in Umfangsrichtung vorgesehenen Halteeinrichtungen 24 ist durch die jeweilige Grubenöffnung 28 am Umfang des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 eine Unterbrechung der ansonsten ungestörten zylindrisch verlaufenden Mantelfläche 27 bedingt.
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In n-fach-, d. h. ein- oder mehrfachgroßen Ausführung umfasst der Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21 in Umfangsrichtung betrachtet n, d. h. einer oder mehrerer als Widerlager beim Drucken nutzbare Umfangsabschnitte UD, insbesondere Zylinderumfangsabschnitte UD und n, d. h. eine oder mehrere die Halteeinrichtungen 24 umfassende, nicht als Widerlager beim Drucken nutzbare Umfangsabschnitte UN mit gestörter Mantelfläche 27. Die als Widerlager beim Drucken nutzbare Umfangsabschnitte UD werden umgangssprachlich auch als sog. „Sattel“ bezeichnet
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Der die Öffnung 28 umfassende, nicht für den Druck geeignete und/oder vorgesehene Umfangsabschnitt UN weist entlang der fortgesetzten Kreislinie eine bei Abrollung wirksame Länge LN auf, die der über die Öffnung reichende Kreisbogenlänge entspricht. Der zum Druck nutzbare Umfangsabschnitt UN weist dementsprechend eine Länge LN auf, die gleichzeitig die mögliche Druckbildlänge nach oben begrenzt.
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Der nicht als Druckwiderlager nutzbare Umfangsabschnitt UN kann grundsätzlich allein durch die Öffnung 28 der die Halteeinrichtung 24 aufnehmenden Grube 26 oder ggf. durch diese Öffnung 28 und – falls vorgesehen – einen sich vorlauf- und/oder nachlaufseitig anschließenden Funktionsabschnitt, beispielsweise einen Überlappungsbereich einer ggf. vorlaufseitig vorgesehenen Einfärbhilfe 29 (s.u.) und/oder einen durch Festlegung einzuhaltenden Abstand zur nachlaufenden Kante der folgenden Grubenöffnung, gegeben sein. Umgekehrt kann der für das Drucken nutzbare Umfangsabschnitt UD grundsätzlich durch den zwischen einem vorlaufenden Ende der Unterbrechung 28, beispielsweise dem vorlaufenden Ende der Öffnung 28, und dem nachlaufenden Ende der in Umfangsrichtung folgenden selben oder nächstfolgenden Öffnung 28 Zylindermantelanschnitt gegeben selben. Für den Fall einer unregelmäßigen Ausbildung der die Störung auf der Mantelfläche 27 vorlauf- und/oder nachlaufseitig begrenzenden Kontur ist als Länge LN des nicht beim Drucken nutzbaren Umfangsabschnittes UN beispielsweise die in Umfangsrichtung betrachtete Bogenlänge zwischen der vorlaufseitig ersten und der nachlaufseitig letzten Stelle der durch die selbe Halteeinrichtung 24 bedingten Unterbrechung 28 in der ungestörten Mantelfläche 27 zu verstehen.
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In einer hier bevorzugten Ausführung ist das wenigstens eine Druckwerk 06 und insbesondere auch das wenigstens eine weitere, mit der selben Bedruckstoffseite zusammen wirkende Druckwerk 07 als nach dem Siebdruck arbeitendes Druckwerk 06; 07, kurz als Siebdruck-Druckwerk 06; 07, und der dem Druckwerk 06; 07 zugeordnete Zylinder 18; 22 als Formzylinder 18; 22, insbesondere als sog. Siebzylinder 18; 22 ausgebildet.
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Der Siebzylinder 18; 22 rollt an der Mantelfläche des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 ab und bildet im Bereich seiner o. g. Nippstelle 06; 07 mit dem Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 die Druckstelle 06, 07 aus. Der Siebzylinder 18; 22 umfasst im Bereich seiner Mantelfläche als Druckform 31; 32 eine konzentrisch zur realen oder gedachten Zylinderachse angeordnete Siebdruckschablone 31; 32. Diese ist im montierten Zustand beispielsweise stirnseitig auf nicht näher dargestellten Ringflanschen lösbar befestigt. Die Siebdruckschablone 31; 32 kann grundsätzlich als endlose zylindermantel- bzw. hülsenförmige Siebdruckschablone oder als endliche, jedoch im montierten Zustand zu einer unter Ausbildung eines geringfügigen Stoßes im Umfang geschlossenen Siebdruckschablone 31; 32 ausgeführt sein.
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Im Innern des Formzylinder 18; 22 ist eine Rakel 34 einer – z. B. in 9 schematisch dargestellten – Rakeleinrichtung 33 vorgesehen, welche in einer Anstelllage „AN“ in einem Umfangsbereich des Siebzylinders 18; 22 von innen gegen die Siebdruckschablone 18 angestellt ist, in welchem dieser die Druckstelle 06; 07 mit dem Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 ausbildet. Diese Stelle kann beispielsweise – bezogen auf die Betriebsdrehrichtung – maximal bis zu 5° vor oder hinter der Nippstelle 06; 07 mit dem Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 vorgesehen sein. Die derart angestellte Rakel 34 häuft einen Wulst Druckfarbe an, den sie vor sich her wälzt und durch die durchlässigen Stellen der Siebdruckschablone 31; 32 nach außen hindurchdrückt.
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Um nach dem Durchgang oben genannter Öffnung 28 am Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 durch die Nippstelle 06; 07 im nachfolgenden Umfangsabschnitt UD eine möglichst baldige Wiederaufnahme für das Drucken zu ermöglichen, kann zur vorübergehenden und zumindest teilweisen Abdeckung der Öffnung 28 eine o. g. Einfärbhilfe 29, z. B. ein als Klappe 29 ausgebildetes Abdeckelement 29, vorgesehenen sein, durch welche die Öffnung 28 zumindest im vorlaufenden Bereich der Öffnung 28 vorübergehend abdeckbar ist. Hierdurch ist ein vorzeitiges Anstellen der beispielsweise beim Nippdurchtritt des offenen Bereichs der Öffnung 28 abgehobenen Rakel 34 ermöglicht. Das Abdeckelement 29 kann beispielsweise geringfügig mit dem ungestörten Zylindermantelumfangsabschnitt überlappen und verkleinert für diesen Fall die Länge LD,max des zum Drucken maximal nutzbaren Umfangsabschnittes UD. Diese geometrische Verkürzung wird durch das vorzeitige Anstellen z. B. mehr als ausgeglichen. Durch das vorzeitige Anstellen kann ein – in Bezug auf die Abrollung im Betrieb – vorlaufseitiger Druckbereichsanfang sich im Idealfall unmittelbar, ggf. jedoch zusätzlich über einen geringfügigen Sicherheitsabstand an das Deckelement 29 anschließen. Ein beispielsweise durch die geringfügige Überdeckung und ggf. einen geringfügigen Sicherheitsabstand im Anschluss an das Abdeckelement 29 bedingte Verlängerung des nicht zum Druck nutzbaren Umfangsabschnittes UN über die vorlaufende Öffnungskante hinaus und/oder der Abstand des frühestmöglichen Druckbereichsanfangs zur nachlaufseitigen Öffnungskante kann beispielsweise zwischen 10 mm und 50 mm, bevorzugt bei höchstens 30 mm liegen.
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Die maximal für den Druck nutzbare Länge LD ist durch den maschinen- und/oder sicherheitsbedingt frühest möglichen Druckbereichsanfang und ein maschinen- und/oder sicherheitsbedingt nachlaufseitig spätest mögliches Druckbereichsende begrenzt. Dabei kann das spätest mögliche Druckbereichsende grundsätzlich mit dem vorlaufenden Ende der folgenden Unterbrechung 28, z. B. der vorlaufenden Öffnungskante der folgenden Unterbrechung 28, zusammenfallen oder aber – z. B. aus Gründen der Sicherheit und/oder Verschmutzungsgefahr und/oder unten genannter Länge einer Phase Pab für das Abstellen – um einen einzuhaltenden Abstand aS zur nachlaufenden Kante der folgenden Grubenöffnung beabstandet sein (siehe z. B. schematisch in 3 und 4). Die maximal für den Druck nutzbare Länge LD kann beispielsweise durch die Länge des ungestörten Umfangs am Widerlager, z. B. dem Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21, oder durch sonstige am Druck und/oder am Transport beteiligten Maschinenelemente oder durch die in Transport- und/oder Umfangsrichtung betrachtete, für den Druck maximal nutzbare Länge der für das Druckwerk 06; 07 vorgesehenen Druckformen 31; 32, im Folgenden auch kurz als Drucklänge bezeichnet, begrenzt sein. Regelmäßig sind diese Größen aufeinander abgestimmt und entsprechen sich im Wesentlichen.
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In 1-facher Ausführung des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 ist unter der nachfolgenden Grubenöffnung hier die selbe einzige Grubenöffnung zu verstehen.
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Zwischen der mindestens einen Druckstelle 06 und der stromabwärtigen Stelle im Bedruckstoffweg, an welcher der Bedruckstoff 02 auf seiner durch die Druckstelle 06 bedruckten Seite in Berührkontakt zum nachfolgenden Rotationskörper 22 gelangt, ist in bevorzugter Ausführung eine weitere Trockeneinrichtung 36, z. B. ein Trockner 36, insbesondere Zwischentrockner 36 vorgesehen, der bevorzugt als Strahlungstrockner 36 ausgebildet ist. Um eine entlang des Bedruckstoffweges räumlich eng begrenzte Wirkzone für den Trockner 36 zu schaffen, kann eine die Strahlungswirkung stromaufwärts und/oder insbesondere stromabwärts begrenzende Abschattung 37 vorgesehen sein, welche beispielsweise durch eine Wandung 37 einer den Trockner 36 aufnehmenden und zur Seite des Bedruckstoffes hin offenen Einhausung gegeben ist. In der als Strahlungstrockner 36 ausgebildeten Ausführung umfass dieser eine ein- oder mehrteilige Strahlungsquelle 38 für elektromagnetische Strahlung, z. B. für Licht, insbesondere für UV-Licht, d. h. von Licht mit zumindest einem überwiegend im UV-Spektralbereich liegenden Anteil an emittierter Strahlungsleistung. Der Trockner 36 kann insbesondere als UV-LED-Trockner ausgebildet sein.
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Die Rakeleinrichtung 33 (siehe beispielsweise u.a. 9, 11 und 12) umfasst eine eine An-und-Abstellbewegung ermöglichende Lagereinrichtung 56, 57, 58 der Rakel 34 und eine Antriebseinrichtung 39, 41, 48, durch welche die Rakel 34 mit ihrer Rakelkante – zumindest was die Länge und/oder Lage einer auf die Zykluslänge LZ bezogenen An- und Abstellsequenz mit mindestens einer eine Anstelllage „AN“ betreffenden und mindestens einer eine Abstelllage „AB“ betreffenden Phase PAN; PAB, kurz Sequenz, betrifft – im Betrieb zyklisch korreliert, insbesondere synchronisiert bzw. getaktet, zur Drehlage des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 und/oder zyklisch korreliert, insbesondere getaktet, zur in Transportrichtung betrachteten Lage des zu bedruckenden Bedruckstoffs 02, an die Siebdruckschablone 31; 32 des Siebdruckzylinders 18; 22 an- und abstellbar ist bzw. an- und abgestellt wird. Die Korrelation der Rakelbewegung betrifft verallgemeinert eine mittel- oder unmittelbare Korrelation zur Maschinen- und/oder Bedruckstoffphasenlage, d. h. beispielsweise zur Lage und/oder der Bewegung einer Maschinenphase, insbesondere zu einer die Druckstelle 06; 07 betreffenden Phasenlage, und/oder zu einer Lage und/oder einem Fortschritt des Bedruckstoffs 02 in der Druckmaschine. Diese Maschinenphase kann durch die mittel- oder unmittelbar abgeleiteten Winkellage eines der die betroffene Druckstelle 06; 07 bildenden Zylinders 18; 21; 22 sein. Die den Fortschritt des Bedruckstoffs 02 betreffende Größe kann durch ein Winkellagesignal eines den Bedruckstoff 02 registergerecht transportierenden Maschinenelementes oder ein Durchtrittsignal einer auf dem Transportweg vorgesehenen Sensorik sein..
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Die Zykluslänge LZ, ist bevorzugt durch die Wiederhollänge zwischen zwei aufeinander folgenden Druckabschnitten, d. h. den kürzest möglichen Abstand zwischen den vorlaufenden Enden zweier aufeinander folgender Druckbildlängen gegeben. Je nach zu betrachtender physikalischer Größe kann diese räumlich auf eine Weglänge zwischen zwei Orten y oder einen Winkel Φ oder aber zeitlich auf die Dauer zwischen zwei Zeitpunkten t bezogen sein. Unter Berücksichtigung der Geometrie und des Transportgeschwindigkeitsprofils sind diese Größen ineinander überführbar und beispielsweise auf eine Relativlage zur Maschinenphase zu beziehen. Die Zykluslänge LZ entspricht der Summe aus der Länge L44 eines entlang des Transportweges betrachtet für den Druck maximal nutzbaren Abschnittes UD und einer Länge LN eines zwischen zwei derartigen Abschnitten UD liegenden, für den Druck nicht nutzbaren Abschnittes UN. Letzterer kann für den Fall des Bogendruck u.a. durch die Mittel für den Bogentransport und für den Rollendruck u. a. durch Unterbrechungen bedingt sein, die durch Stöße oder gar Spalte zwischen den Enden von aufgespannten Druckformen bedingt sind. Für das Vorliegen eines Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 entspricht die Zykluslänge LZ beispielsweise insgesamt der Summe aus der Länge L44 eines für den Druck nutzbaren Umfangsabschnittes UD und der Länge LN eines für den Druck nicht nutzbaren Umfangsabschnittes UN und/oder dem n-ten Teil des Umfangs des n-fachgroßen bzw. n Sattel umfassenden Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21.
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Eine derartige Zykluslänge LZ bzw. die dieser zugeordnete An-Abstell-Sequenz umfasst z. B. mindestens eine Phase PAB mit abgestellter Rakel 34 sowie mindestens eine Phase PAN mit angestellter Rakel 34. Hierbei kann der Begriff der Phase PAN; PAN wieder eine räumliche oder zeitliche Größe betreffen. Ein derartiger Zyklus kann eine Sequenz mit lediglich einer einzigen Phase PAB mit abgestellter Rakel 34 und einer Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder in Weiterbildung auch eine Sequenz mit mehreren, von jeweils einer Phase PAB mit abgestellter Rakel 34 unterbrochenen Phasen PAN mit angestellter Rakel 34 umfassen. Infolge der beschränkten Bewegungsgeschwindigkeit beim An- und Abstellen der Rakel 34 kann zwischen der Phase PAN mit in tatsächlicher Arbeitslage angestellter Rakel 34, bei welcher diese beispielweise nicht lediglich direkt bis zu, sondern mit einer geringfügigen Durchfederung von z. B. mindestens 0,5 mm, d. h. einem durch das Maß der über den ersten Berührkontakt hinausgehenden Stellbewegung bestimmten negativen Abstand aAN von aAN ≤ –0,5mm, gegen die Siebdruckschablone 31; 32 angestellt ist, und der Phase PAB mit wirksam abgestellter Rakel 34, in welcher die Rakelkante einen geringfügigen Abstand aAB von z. B. aAB ≥ 0,2 mm, insbesondere 1,2 mm ≥ aAB ≥ 0,4 mm, zur Siebdruckschablone 31; 32 einnimmt, eine Phase Pan des Anstellens bzw. eine Phase Pab des Abstellens gelegen sein.
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Um den unscharfen Bereich zwischen tatsächlicher An- und Abstelllage „AN“; „AB“ und/oder den zum Druck nicht nutzbaren Bereich möglichst klein zu halten, jedoch hohe Betriebsgeschwindigkeiten ohne allzu starke, durch die Rakelbewegung verursachte Impulse zu ermöglichen, liegt eine – z. B. auf die in Umfangsrichtung im Innenumfang der Siebdruckschablone 31; 32 bezogene – Länge der Phase Pan des Anstellens und/oder der Phase Pab des Abstellens z. B. zwischen 80 mm und 200 mm, insbesondere zwischen 110 mm und 150. Die Summe aus der Länge einer Phase Pab des Abstellens und der Länge einer Phase Pan des Anstellens entspricht jedoch beispielsweise höchstens der Länge LN des zum Drucken nicht nutzbaren Umfangsabschnittes UN, welcher hier beispielsweise zumindest durch die in Umfangsrichtung gesehene Breite der Öffnung 28 und den der nachlaufenden Grubenkante vorgeordneten Abstand aS und ggf. durch die Länge der o. g. Überlappung eines ggf. vorgesehenen Abdeckelement 29 gegeben ist.
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Die Rakeleinrichtung 33 umfasst (siehe z. B. 9) eine Steuereinrichtung 39, durch welche die Rakel 34 in o. g. Korrelation zur Maschinenphase der Druckmaschine und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 an- und abstellbar ist bzw. an- und abgestellt wird. Insbesondere ist durch die Steuereinrichtung 39 ein die An- und Abstellbewegung der Rakel 34 bewirkendes Antriebsmittel 41 in o. g. Korrelation zur Maschinenphase der Druckmaschine und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 in der Weise ansteuerbar, dass sich die Rakel 34 abwechselnd für eine der Länge der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 entsprechenden Dauer in Anstelllage „AN“ und – insbesondere nach einer durch die Dauer des Phasenwechsel bedingten Übergangsphase – für eine der Länge der Phase PAB mit abgestellter Rakel 34 entsprechenden Dauer in Abstelllage „AB“ befindet. Hierzu wird das Antriebsmittel 41 in der Weise durch die Steuereinrichtung 39 gesteuert, dass sich die Antriebseinrichtung während der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder für die entsprechende Dauer TAN in einem die Anstelllage „AN“ bewirkenden Betriebszustand BZAN und während der Phase PAB mit abgestellter Rakel 34 oder für die entsprechende Dauer in einem die Anstelllage „AB“ bewirkenden Betriebszustand BZAB befindet (siehe z. B. schematisch in 5).
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Die Steuereinrichtung 39 kann hierbei durch eine zusammenhängende oder verteilte Steuerschaltung 39 oder durch ein zusammenhängendes oder verteilte, untereinander signaltechnisch verbundene Datenverarbeitungsmittel 39 ausgebildet sein, wobei es Schalt- und/oder Datenverarbeitungsmittel zur Durchführung einer oben genannten Korrelation umfasst. Die Steuereinrichtung 39 kann ganz oder teilweise in eine mit anderweitigen Stell- und/oder Antriebsmittel der Druckmaschine steuerungstechnisch verbundenen Maschinensteuerung integriert oder aber ganz oder teilweise eigens für die Steuerung der Rakel 34 vorgesehen sein.
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Die genannte Korrelation der auf eine Zykluslänge LZ bezogenen Sequenz zur Maschinenphase und/oder zum Bedruckstofffortschritt erfolgt z. B. durch Übermittlung von die Maschinenphase und/oder den Bedruckstofffortschritt repräsentierenden Signalen SK über eine Signalverbindung 35 zwischen der Steuereinrichtung 39 und einem die Maschinenphase der Druckmaschine und/oder den Fortschritt des Bedruckstoffs 02 repräsentierenden und der Rakelsteuerung z. B. als Master 42 dienenden Leitachsgeber 42. Dieser kann beispielsweise durch eine die betreffende Maschinenphase der Druckmaschine und/oder den Fortschritt des Bedruckstoffs 02 erfassende Sensorik 42 und/oder durch eine den mittel- oder unmittelbaren Antrieb des Zylinders 21 steuernde Antriebssteuerung 42 gegeben sein. In einer zum Nachrüsten besonders geeigneten Ausführung kann dies eine bereits in der Maschine vorgesehener, einem registergerecht anzutreibendem Bauteil, z. B. der Anlagetrommel, zugeordnete Sensorik 42 sein. Für Maschinen, für die mehrere den Transport und/oder das Drucken betreffende Bauteile oder Bauteilgruppen rotatorisch durch mechanisch voneinander unabhängige Antriebsmotoren über eine gemeinsame elektronische Leitachse angetrieben sind, kann der der Rakelsteuerung als Master 42 dienende Leitachsgeber 42 durch eine solche elektronische Leitachse 42 gebildet sein bzw. werden, die mehreren weiteren Antriebsmotoren der Druckmaschine als Master dient. Diese Leitachse 42 kann als reale elektronische Leitachse 42 der Drehbewegung eines realen Winkelsignals folgen oder aber als virtuelle Leitachse durch Datenverarbeitungsmittel generiert und für sämtliche gekoppelten Folgeantriebe vorgegeben sein. Die Signalverbindung 35 wird dann durch die Kopplung zur elektronischen Leitachse 42 gebildet und beispielsweise als ein Bus- oder Netzwerksystem ausgeführt.
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Die Rakeleinrichtung 33 – insbesondere die genannte, die Rakel 34 in einer Korrelation zur Maschinenphase der Druckmaschine und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02 an- und abstellende Steuereinrichtung 39 – umfasst Steuerungsmittel 43, durch welche eine Länge und/oder Lage wenigstens einer die Anstelllage „AN“ betreffenden Phase PAN innerhalb eines sich widerholenden Zyklus für das An- und Abstellen in Abhängigkeit von das Bedruckstoffformat und/oder das Druckbild betreffenden bzw. repräsentierenden Informationen I(F); I(LB); I(M) variierbar ist und/oder variiert wird. Insbesondere kann es sich bei den das Bedruckstoffformat, insbesondere dessen Länge, und/oder das Druckbild betreffenden bzw. repräsentierenden Informationen I(F); I(LB); I(M) um Informationen I(F); I(LB); I(M) zur in Transportrichtung betrachteten Bedruckstofflänge L02 oder zur die den Bedruckstoffbogen 02 betreffenden Druckbildlänge LB oder zum durch das Druckwerk 06; 07 zu druckende Druckmusters. Hierbei kann die Länge und Lage der Phase PAN im Ergebnis sowohl für die in Umfangsrichtung am Innern der Siebdruckform gemessene Länge als auch für deren zeitliche Entsprechung als über die Umfangsgeschwindigkeit verbundene Dauer bzw. zeitliche Einordnung stehen.
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In einer ersten Variante kann für die format- oder durchbildabhängigen Steuerung der Phasenlänge und/oder -lage zwei oder mehreren diskreten Werten oder Wertebereichen für die betreffenden Informationen I(F); I(L44); I(M) eine entsprechende Anzahl von diskreten Phasenlängen und/oder -lagen für die Phase PAN mit angestellter Rakel 34 und/oder eine entsprechende Anzahl von – z. B. zumindest teilweise einander beabstandeten – Phasenlagen für das Ende der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 vorgehalten sein bzw. bereitgestellt werden.
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In einer Alternative kann jedoch vorgesehen sein, dass durch die Steuermittel 43 in Abhängigkeit von einem aus einem kontinuierlichen Wertebereiches der betreffenden Information I(F); I(LB); I(M) stammenden Wert ein Wert für die Phasenlänge und/oder -lage der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder für die Phasenlage des Endes der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 aus einem kontinuierlichen – und z. B. nach oben und unten begrenzten – Wertebereich vorgesehen ist bzw. bereitgestellt wird. Dabei soll als „kontinuierlich“ auch eine Folge äquidistanter diskreter Schritte verstanden sein, die beispielsweise durch Beschränkung oder Rundungen auf kleinste zu betrachtende und/oder handgehabte Schritte in der zu betrachtenden Größe bedingt ist.
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Durch die Steuereinrichtung 39 erfolgt eine Verarbeitung von die o. g. Korrelation betreffenden Signalen SK zu die An- und Abstellbewegung der Rakel 34 steuernden Signalen SR unter Berücksichtigung einer spezifischen Phasenlänge und/oder -lage für die die Anstelllage „AN“ betreffende Phase PAN oder Phasen PAN innerhalb eines Zyklus bzw. einer Zykluslänge LZ. Die Gewinnung und Bereitstellung der spezifischen Phasenlänge und/oder -lage erfolgt durch die Steuermittel 43 in Abhängigkeit von das Bedruckstoffformat, insbesondere dessen Länge, und/oder das Druckbild charakterisierenden und/oder betreffenden Informationen I(F); I(LB); I(M), hier beispielsweise auch unter der übergeordneten Bezeichnung der das Drucken betreffender Informationen I zusammen gefasst (siehe z. B. 9).
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Die z. B. von der Steuereinrichtung 39 für den korrelierten, insbesondere synchronisierten Antrieb umfassten Steuermittel 43 zur Bereitstellung der format- und/oder druckbildabhängigen Phasenlänge und/oder Lage können ihrerseits durch ein oder mehrere zusammenhängende oder verteilte Schaltungs- und/oder Datenverarbeitungsmittel gebildet sein, wobei es Schaltungs- und/oder Datenverarbeitungsmittel zur Ermittlung einer die Anstelllage „AN“ betreffenden Phasenlänge und/oder des Phasenlage in Abhängigkeit von der erhaltenen o. g. Information I(F); I(LB); I(M) zu Format und/oder Druckbild umfasst.
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Die von der Steuereinrichtung 39 umfassten Steuermittel 43 können – entsprechend der Steuereinrichtung 39 selbst – ganz oder teilweise in eine mit anderweitigen Stell- und/oder Antriebsmittel der Druckmaschine steuerungstechnisch verbundenen, z. B. einer Planungs- und/oder Leitebene 47 zuzurechnenden Maschinensteuerung integriert oder dezentral und räumlich nah zum zu steuernden Antriebsmittel 41 vorgesehen sein.
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Die Länge und/oder Lage der mindesten einen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 bzw. die entsprechende bzw. zeitliche Anordnung oder eine diese Länge oder Dauer berücksichtigende Bewegungsprofil wird anhand einer von den Steuerungsmitteln 43 umfassten Zuordnungsvorschrift in Abhängigkeit von der heranzuziehenden Information I(F); I(LB); I(M) ermittelt und/oder bereitgestellt. Die Zuordnungsvorschrift kann dabei tabellarisch oder als funktionaler Zusammenhang in einem von den Steuerungsmitteln 43 umfassten Rechen- und/oder Speichermittel 55 vorgehalten sein. Hierunter soll auch eine komplexe Vorschrift verstanden sein, durch welche in Abhängigkeit von der heranzuziehenden Information I(F); I(LB); I(M) ein die spezifische Länge und/oder Lage berücksichtigendes Bewegungsprofil ermittelt und/oder erstellt wird.
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Die die Phasenlänge und/oder das Phasenende bzw. die Phasenlage bestimmenden Informationen I(F); I(LB); I(M) kann den Steuermitteln 43 z. B. über eine Signalverbindung 45 von der Planungs- und/oder Leitebene 47 her zur Verfügung gestellt werden. Dies kann beispielsweise – insbesondere für den Fall einer das Bedruckstoffformat F und/oder das Druckbild betreffenden bzw. repräsentierenden Informationen I(F); I(LB) – von einem der Planungs- und/oder Leitebene 47 zuzurechnenden Leitstand her erfolgen. An diesem sind die entsprechenden Informationen I(F); I(LB) selbst oder zu diesen Informationen I(F); I(LB) zu verarbeitende Angaben beispielsweise über eine Bedienerschnittstelle manuell auswählbar oder eingebbar. In einer stärker automatisierten Form kann die Information I(F); I(LB) bzw. die zu dieser Information I(F); I(LB) zu verarbeitende Angabe aus bereits elektronisch in der Planungs- und/oder Leitebene 47 oder einer Druckvorstufe vorliegenden Daten zur Produkt- und/oder Produktionsplanung gewonnen werden bzw. sein. In einer – insbesondere bei Verwendung von die Drucklänge oder das Druckmuster betreffenden Informationen I(LB); I(M) vorzuziehenden – Variante können die betreffenden Informationen I(LB); I(M) aus bereits in der Druckvorstufe für den betroffenen Druckbildauszug vorliegenden Daten gewonnen werden bzw. sein.
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Unter dem Begriff der „Phasenlänge“ bzw. „Phasenlage“ kann hier, falls nicht erkennbar unterschieden wird, als Kurzform für die o. g. „Länge“ bzw. „Lage“ sowohl die Größe bzw. die Lage der betreffenden Phase in räumlicher Hinsicht (Position, Winkel) wie auch – über das Geschwindigkeitsprofil – deren zeitliche Entsprechung als Dauer bzw. Relativlage innerhalb der synchronisierten Zykluslänge LZ gefasst werden bzw. sein. Die Zeitpunkte für den jeweiligen Phasenwechsel und damit die Phasenlänge und die Phasenlage werden z. B. relativ zur Maschinenphasenlage und/oder zur Bedruckstoffphasenlage bestimmt.
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In einer ersten Ausführung zur Ausgestaltung der Steuerungsmittel 43 bzw. zur Steuerung der Rakelbewegung, z. B. in 6 schematisch anhand einer Seitenansicht einer einen nutzbaren Umfangsabschnitt UD umfassenden Zylindermantelabwicklung angedeutet, sind beispielsweise in einer ersten Betriebssituation Bedruckstoffabschnitte 02 eines ersten Formates F.1, d. h. mit einer ersten Bedruckstoffläge L02,1, und in einer zweiten Betriebssituation Bedruckstoffabschnitte 02 eines zweiten Formates F.2, d. h. mit einer zweiten Bedruckstoffläge L02,1 bedruckbar bzw. werden bedruckt. In Abhängigkeit von der jeweiligen Bedruckstoffläge L02,1; L02.2 bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information I(F) wird die Phasenlänge der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder – für diesen Fall bevorzugt – ein Endes der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 durch die Steuereinrichtung 39 bestimmt und/oder es erfolgt in Abhängigkeit von der jeweiligen Bedruckstoffläge L02,1; L02.2 bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information I(F) ein An- und Abstellen der Rakel 34 in einem jeweiligen Zyklus Z1; Z2 (siehe z. B. 5), in welchem den voneinander abweichenden Bedruckstofflägen L02,1; L02.2 voneinander abweichende Phasenlängen für die jeweilige Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder – für diesen Fall bevorzugt – voneinander abweichende Phasenlagen für das Endes der jeweiligen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 zugewiesen sind bzw. werden. Die Phasenlage für den Beginn der jeweiligen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 kann hierbei jeweils eine Selbe und z. B. fest, jedoch ggf. änderbar vorgegeben sein. Diese kann beispielsweise in oben dargelegter Weise bereits vor dem Beginn des für den Druck nutzbaren Umfangsabschnittes UN liegen.
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In einer zweiten, ggf. anstelle oder wahlweise zur ersten Ausführung durchführbaren oder vorsehbaren Ausführung, z. B. in 7 schematisch anhand einer Seitenansicht einer einen nutzbaren Umfangsabschnitt UD umfassenden Zylindermantelabwicklung angedeutet, wird die Phasenlänge der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder zumindest ein Endes der Phase PAN mit angestellter Rakel 34 durch die Steuereinrichtung 39 in Abhängigkeit von der jeweiligen Druckbildlänge LB bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information I(LB) bestimmt. Unter der Druckbildlänge LB soll z. B. hierbei diejenige Länge verstanden sein, die vorlaufseitig durch den ersten und rücklaufseitig durch den letzten durch die Druckstelle 06; 07 zu erbringenden Farbauftrag begrenzt ist. Der dazwischen liegende Druckbereich 44 kann kontinuierlich oder diskontinuierlich Druckbereiche 44 aufweisen. Es erfolgt für Betriebssituationen mit voneinander abweichender Druckbildlänge LB in Abhängigkeit von der jeweiligen Druckbildlänge LB bzw. einer diese Länge repräsentierenden Information I(LB) ein An- und Abstellen der Rakel 34 in einem jeweiligen Zyklus Z1; Z2, in welchem den voneinander abweichenden Druckbildlängen LB voneinander verschiedene Phasenlängen für die jeweilige Phase PAN mit angestellter Rakel 34 oder voneinander abweichende Phasenlagen für das Endes der jeweiligen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 zugewiesen sind bzw. werden. Die Phasenlage für den Beginn der jeweiligen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 kann hierbei jeweils eine jeweils selbe und z. B. fest, jedoch ggf. änderbar vorgegeben sein. Diese kann beispielsweise in oben dargelegter Weise bereits vor dem Beginn des für den Druck nutzbaren Umfangsabschnittes UN liegen. Die Phasenlage für den Beginn der jeweiligen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 kann hierbei wie oben jeweils eine jeweils selbe oder eine vom Druckbildanfang abhängige Phasenlage sein.
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In einer dritten, ggf. anstelle oder wahlweise zur ersten und/oder zweiten Ausführung durchführbaren oder vorsehbaren Ausführung, z. B. in 8 schematisch anhand einer Seitenansicht einer einen nutzbaren Umfangsabschnitt UD umfassenden Zylindermantelabwicklung angedeutet, können je Zykluslänge LZ mehrere Phasen PAN mit angestellter Rakel 34 und mehrere Phasen PAB mit angestellter Rakel 34 vorgesehen sein. Dabei wird ein Anfang und ein Endes der jeweiligen Phasen PAN mit angestellter Rakel 34 durch die Steuereinrichtung 39 in Abhängigkeit von Information I(M) bestimmt, die die in Transportrichtung betrachtete Phasenlage von durch nicht zu bedruckende Streifen unterbrochenen Druckstreifen 46 eines Druckbereichs 44 repräsentieren. Es erfolgt für Betriebssituationen mit voneinander abweichendem Muster von zu bedruckenden und nicht zu bedruckenden Streifen eine individuelle, in Abhängigkeit von der jeweiligen Verteilung der Druckstreifen 46 bzw. von einer diese Verteilung repräsentierenden Information I(M) ein mehrfaches An- und Abstellen der Rakel 34 in einem jeweiligen Zyklus, in welchem den voneinander in der Verteilung der Druckstreifen 46 abweichenden Druckbereichen 44 voneinander verschiedene Muster für die Phasenlagen und/oder -längen, d. h. der Lage der jeweiligen Anfänge und Enden, der jeweiligen Phase PAN mit angestellter Rakel 34 zugewiesen sind bzw. werden. Die Information I(M) zu Anzahl und/oder Lage der Druckstreifen 46 beruht beispielsweise auf Daten, die durch Auswertung des durch die Druckstelle 06; 07 zu druckenden Druckbildes, insbesondere durch Auswertung des z. B. in der Druckvorstufe in Datenform vorliegenden Soll-Druckbildes gewonnen werden bzw. sind. Dabei können zu bedruckende Streifen, die durch z. B. schmalere nicht zu bedruckende Streifen unterbrochen sind trotz deren Diskontinuität zu größeren Druckstreifen 46 zusammengefasst sein bzw. werden.
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Insbesondere im Zusammenhang mit der ersten und der zweiten Ausführung ist durch die Steuermittel 43 innerhalb der bevorzugt festen Zykluslänge LZ ein Verhältnis zwischen der auf die Länge des überstrichenen Innenumfangs am Siebdruckschablone bezogenen Phasenlänge der die Anstelllage „AN“ betreffenden Phase PAN und der die Abstelllage „AB“ betreffenden Phase PAB variierbar
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Die die An-und-Abstellbewegung in den o. g. Ausführungen ermöglichende Lager- und Antriebseinrichtung der Rakel 34 kann grundsätzlich beliebig ausgeführt sein, sofern sie bevorzugt zumindest eine entsprechend an- und abstellbare Rakel 34 und einen vom rotatorischen Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 und/oder des Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21 mechanisch unabhängig betreibbaren und/oder betriebenen Antrieb 41, 48 umfasst. Dieser ist beispielsweise – insbesondere ohne mechanische Kopplung an den Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 oder des Gegendruck- und/oder Transportzylinder 21 – wahlweise in einen die Anstelllage „AN“ der Rakel 34 bewirkenden Betriebszustand BZAN und in einen die Abstelllage „AB“ der Rakel 34 bewirkenden Betriebszustand BZAB verbringbar (siehe z. B. 5b) mit 5a).
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Der vom rotatorischen Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 und/oder des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 mechanisch unabhängig betriebene und/oder betreibbare und/oder ohne mechanische Antriebskopplung zum rotatorischen Antrieb des Siebdruckzylinders 18; 22 und/oder des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 ausgebildete Antrieb 41, 48 kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein um ein An- und Abstellen der Rakel 34 in der genannten Weise zu ermöglichen. Dabei kann die Art der Bewegung der Rakel 34 und/oder die Ausbildung des Antriebes grundsätzlich beliebig ausgeführt sein. Nachfolgende Beispiele spiegeln besonders vorteilhafte Ausführungen wieder, sollen die funktional zugrunde liegende Lösung jedoch nicht notwendiger Weise beschränken.
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Ein derartiger Antrieb 41, 48 umfasst zumindest ein steuerbares Antriebsmittel 41. Dieses kann beispielsweise als ein durch Beaufschlagung mit einem Druckfluid betätigbares Antriebsmittel 41 (siehe z. B. exemplarisch in 10), wie z. B. ein mit Druckfluid beaufschlagbares Zylinder-Kolben-System, beispielsweise ein Hydraulik- oder Pneumatikzylinderantrieb, oder – wie hier bevorzugt – als ein – bevorzugt winkellageregelbarer – Motor 41 (siehe z. B. 11 oder 12), wie z. B. ein Elektromotor 41, beispielsweise als Linearmotor oder bevorzugt als rotatorischer Elektromotor 41, ausgebildet sein.
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Das Antriebsmittel 41 steht ausgangsseitig mittel- oder unmittelbar über eine entsprechende Kopplung mit der zu bewegenden Rakel 34 in Wirkverbindung. Die Wirkverbindung kann direkt ohne jegliches Getriebe oder über ein Getriebe 48 auf die Rakel 34 wirken.
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Ein derartiges Getriebe kann dabei in einer ersten Ausführung z. B. durch ein eine Linearbewegung eines linear wirkenden Antriebsmittels 41, z. B. eines mit einem Druckfluid betätigbares Antriebsmittel 41, in eine An-/Abstellbewegung der Rakel 34 übertragendes Getriebe 48, beispielsweise umfassend einen Stößel 49 und/oder einen ein- oder zweiarmigen Hebel 51, gebildet sein (siehe z. B. 10).
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In einer hier dargelegten vorteilhaften Ausführung des Antriebes kann die Kopplung über ein eine Rotationsbewegung eines rotatorisch wirkenden Antriebsmittels 41, z. B. eines Elektromotors 41, in eine An-/Abstellbewegung der Rakel 34 wandelndes Getriebe 48 erfolgen bzw. realisiert sein (siehe z. B. 11 bis 13).
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In der z. B. in 11 bis 14 dargelegten, besonders vorteilhaften Ausführung ist das Getriebe 48 durch ein Kurvengetriebe 48 gebildet. Mit der sich vom kreislinienförmigen Profil unterscheidenden Umfangslinie (z. B. in 14 zur Verdeutlichung überzeichnet dargestellt) einer um eine gestellfeste Rotationsachse R52 rotierbaren Kurvenscheibe 52 wirkt ein in einem Koppelglied 54 aufgenommenes Anschlagelement 53, z. B. eine Rolle 53, zusammen. Diese folgt dem Verlauf der Kurve und überträgt bei Rotation der Kurvenscheibe 52 den durch die Kurvenform bedingten radialen Hub an das Koppelglied 54. Das Koppelglied 54 kann grundsätzlich in Art eines die Bewegung in Art eines Stößels auf die Rakel 34 übertragend ausgebildet sein, ist jedoch bevorzugt als drehfest mit einer Welle 56 verbundener Hebelarm 54 ausgeführt. Die Welle 56 ist um eine gestellfeste Schwenkachse S verschwenkbar am Gestell gelagert ist. Ein weiterer, die Rakel 34 über einen Rakelträger 57 tragender Hebelarm 58, ist ebenfalls drehfest mit der Welle 56 verbunden. Die Hebelarme 54; 58 können die Arme eines selben zweiarmigen Hebels 54, 58 darstellen oder aber als Hebelarme 54; 58 voneinander verschiedener Hebel, mit der Welle 56 verbundener Hebel ausgeführt sein.
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Zur mechanischen Begrenzung der Anstelllage „AN“ kann ein gestellfester, die Schwenkbewegung der Welle 56 in Richtung Anstellung begrenzender Anschlag 61 vorgesehen sein. Hierzu kann dieser mit einem der genannten Hebelarme 54; 58 oder einem weiteren, drehfest mit der Welle 56 verbundenen Hebelarm 62 zusammen wirken. Dieser Anschlag 61 kann ggf. zur Einstellung der Anstelllage „AN“ justiebar sein. Der mit dem Anschlag 61 zusammen wirkende Hebelarm 62 ist hier z. B. Teil eines durch diesen und den den Rakelträger 57 tragenden Hebelarm 58 gebildeten zweiarmigen Hebels 58, 62.
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Anstelle oder zusätzlich zur Justierbarkeit des Anschlages 61 kann der Rakelträger 57 zur Justage über eine hier nicht näher dargelegte Einrichtung am oder im Hebelarm 58 derart gelagert sein, sodass dieser mit zumindest einer Bewegungskomponente in radialer Richtung des Siebzylinders 18; 22 relativbeweglich und durch eine entsprechende Stellvorrichtung 59 im Abstand zur Innenseite der Siebdruckform 31; 32 stellbar ist.
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Um für den Notfall und/oder zu Wartungs- oder Rüstzwecken ein vom betriebsmäßig gesteuerten Stellantrieb 41, 48 der Rakel 34 unabhängiges Abstellen zu ermöglichen kann ein weiteres, vom erstgenannten Antriebsmittel 41 verschiedenes Antriebsmittel 63 vorgesehen sein. Dieses kann beispielsweise als ein durch Druckfluid betätigbares Antriebsmittel 63, z. B. einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, ausgeführt sein und/oder wirkt beispielsweise zu deren Verschwenken mit einem der vorgesehenen Hebelarme 54; 58; 62 zusammen.
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Der Antrieb der Kurvenscheibe 52 kann beispielsweise axial oder wie dargestellt über ein Getriebe 64, insbesondere einen Riementrieb, erfolgen.
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Grundsätzlich unabhängig von der speziellen Ausführung des gesteuerten Antriebes 41, 48 für die An- und Abstellbewegung, bevorzugt jedoch in Verbindung mit der genannten, das Kurvengetriebe umfassenden Ausführung ist zusätzlich zum gesteuerten Antrieb 41, 48 ein rein mechanisch wirksamer Antrieb 66, 67, 68 vorgesehen, durch welchen die Rakel 34 für zumindest eine Phasenlänge, die der Breite der Unterbrechung 28 an der Mantelfläche des Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21, insbesondere mindestens der Länge des nicht zum Druck nutzbaren Umfangsabschnitte UN entspricht, von der Mantelinnenfläche der Siebdruckschablone 31; 32 abgehoben werden kann. Die Mechanik kann derart ausgeführt sein, dass die Rakelbewegung im störungsfreien Betriebsfall allein durch den gesteuerten Antriebes 41, 48 bestimmt wird, und der mechanische Antrieb erst im Versagensfall der Steuerung greift.
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Beispielsweise umfasst der mechanisch wirksamer Antrieb 66, 67, 68 ein Kurvengetriebe mit einer drehfest mit dem Gegendruck- und/oder Transportzylinders 21 verbundenen Kurvenscheibe 66, mit deren Umfangslinie ein Anschlagelement 68, z. B. eine Rolle 68, zusammen wirkt. Diese folgt dem Verlauf der Kurve und überträgt bei Rotation der Kurvenscheibe 66 den durch die Kurvenform bedingten radialen Hub an das Koppelglied 67. Das Koppelglied 67 kann auch hier grundsätzlich in Art eines die Bewegung in Art eines Stößels auf die Rakel 34 bzw. den Rakelhalter 57 übertragend ausgebildet sein, ist jedoch bevorzugt als drehfest mit einer Welle verbundener Hebelarm 67 ausgeführt. Für den Fall einer Ausführung des gesteuerten Antriebes 41, 48 mit einer verschwenkbaren, mit dem den Rakelhalter 57 tragenden Hebelarm 58 verbundenen Welle 56 kann der Hebelarm 67 ebenfalls an dieser Welle 56 angreifen.
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Die Kurve des rein mechanisch wirksamen Antriebes kann zusammen mit der die Hubbewegung übertragenden Mechanik derart eingestellt sein, dass die ein Abheben bzw. Abstellen der Rakel 34 bewirkende Kurvensegment bei fehlerfreiem Betreib des gesteuerten Antriebes 41; 48 gerade ohne Einfluss bleibt. Beispielsweise steht das Anschlagelement 68 in diesem Kurvensegment geradeeben so im Berührkontakt mit der Kurve oder aber ist zumindest im den nicht zum Druck nutzbaren Umfangsabschnitte UN betreffenden Umfangsbereich bevorzugt um einen geringfügigen Abstand größer Null, beispielsweise um höchstens 1 mm, insbesondere höchstens 0,1 mm, von der Kurve beabstandet.
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In der dargelegten Ausführung des über ein Kurvengetriebe 48 gesteuerten Antriebes 41, 48 (siehe z. B. 14) kann die Kurvenscheibe 52 grundsätzlich mit einem beliebig großen Radius r52, d. h. mit einem beliebig großen Abstand des höchsten Punktes der Kurvenlinie zur Rotationsachse. Die im Umfang aufgeprägte Kurve kann eintourig ausgeführt sein, d. h. lediglich eine Sequenz einer Abfolge aus einem oder mehreren Winkelsegmenten ΔΦk,AB mit einem höheren, d. h. auf einem größeren Radius verlaufenden Umfangsabschnitt und einem oder mehreren Winkelsegmenten ΔΦk,AN mit einem tieferliegenden, d. h. auf einem kleineren Radius verlaufenden Umfangsabschnitt, wobei die höher- und tieferliegenden Umfangsabschnitte durch Übergangsbereiche ΔΦk,ab; ΔΦk,an darstellende Winkelsegmente ΔΦk,ab; ΔΦk,an über z. B. eine stetig verlaufenden Kurvenlinie verbunden sind (siehe z. B. exemplarisch überzeichnet in 14) . In anderer Ausführung, in welcher beispielsweise eine Drehzahl geringer und/oder Übergangsbereiche ΔΦk,ab; ΔΦk,an mit kleinerer Krümmung ausführbar sind, kann die Kurvenscheibe auch mehrtourig ausgeführt sein, d. h. in Umfangsrichtung hintereinander mehrere Sequenzen mit jeweils dem selben Muster in der Abfolge von höher- und tiefergelegener Winkelsegmenten ΔΦk,AB; ΔΦk,AN. Bei mehrtouriger Ausführung ist bzw. wird die Kurvenscheibe 52 mit einer dem Faktor entsprechend niedrigeren Drehgeschwindigkeit betreibar bzw. betrieben. Je nach der konkreten Ausgestaltung der Kopplung kann das Winkelsegment ΔΦk,AB mit einem höheren Umfangsabschnitt dem die Abstelllage „AB“ bewirkenden Betriebszustand BZAB und das Winkelsegment ΔΦk,AN mit einem tieferliegenden Umfangsabschnitt dem die Anstelllage „AN“ bewirkenden Betriebszustand BZAN entsprechen oder umgekehrt.
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Besonders vorteilhaft für den o. g. Fall einer auf das vorliegende Druckformat F,1; F,2 und/oder auf eine gesamte Druckbildlänge LB bezogenen Steuerung, jedoch nicht beschränkt hierauf, ist der Zykluslänge LZ für einen die Rakelsteuerung betreffenden Zyklus auf der Kurvenscheibe 52 lediglich eine – beispielsweise im weiteren auch als einphasig bezeichnete – Sequenz zugeordnet, welche lediglich ein Winkelsegment ΔΦk,AB; ΔΦk,AN mit einem die Abstelllage „AB“ bewirkenden und ein Winkelsegment ΔΦk,AN; ΔΦk,AB mit einem die Anstelllage „AN“ bewirkenden Umfangsabschnitt sowie jeweils ein einen Übergang ausbildendes Winkelsegment ΔΦk,ab; ΔΦk,an umfasst. In mehrtouriger Ausführung können mehrere dieser einphasigen Sequenzen am Umfang der Kurvenscheibe 52 vorgesehen sein.
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Insbesondere für den Fall einer druckstreifenbezogenen Steuerung, jedoch nicht hierauf beschränkt, können in alternativer, mehrphasiger Ausführung der Sequenz je zu durchlaufender Zyklusklänge LZ mehrere Winkelsegmente ΔΦk,AB; ΔΦk,AN mit die Abstelllage „AB“ bewirkenden und mehrere Winkelsegmente ΔΦk,AN; ΔΦk,AB mit die Anstelllage „AN“ bewirkenden Umfangsabschnitten vorgesehen sein.
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Um bei konstanter Zykluslänge LZ – z. B. unter Berücksichtigung von Übergangsphasen „Pan“; „Pab“ – die Aufteilung zwischen der die Anstelllage „AN“ und die Abstelllage „AB“ betreffenden Phasenlängen und/oder deren Lage in o. g. Abhängigkeit vom Format und/oder vom Druckbild variieren zu können, ist die Kurvenscheibe 52 – prinzipiell unabhängig von einer ein- oder mehrtourigen und/oder einer ein- oder mehrphasigen Ausführung ihrer Kurve – über den Antriebsmotors 41 und ggf. einen dem Antriebsmotors 41 vorgeordneten Antriebsregler 69 (siehe z. B. 9) durch die Steuereinrichtung 39 mit einer im Laufe einer vollen Umdrehung der Kurvenscheibe 52 variierenden Winkelgeschwindigkeit angetrieben bzw. antreibbar.
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Vorzugsweise ist bzw. wird der Antrieb 41; 48 der Kurvenscheibe 52 für seine Drehbewegung im Betrieb mit einem – beispielsweise für das vorliegende Format F und/oder Druckbild spezifischen – Bewegungsprofil beaufschlagt, in welchem die jeweilige Sequenz hinsichtlich ihrer Phasenlage und Phasenlänge synchronisiert zur Maschinenphase der Druckmaschine und/oder zum Fortschritt des Bedruckstoffs 02, insbesondere zu den die Lage und/oder Bewegung der Maschinenachse und/oder des Bedruckstoffs repräsentierenden Signalen SK vom mit der Rakelsteuerung verbundenen Master. Dabei können Sequenz und Zyklus – was den Absolutwinkel betrifft – insgesamt um einen feste, durch die Relativlage von Kurvenscheibe zu Maschinenachse bedingten Wert gegeneinander verschoben sein. Der Antrieb 41; 48 der Kurvenscheibe 52 erfolgt somit derart bzw. wird derart mit einem Bewegungsprofil beaufschlagt, sodass die vollen Sequenzen und Zyklen – bis auf ggf. einen festen Versatz – zueinander und zur Bewegung der Maschinenachse und/oder des Bedruckstoffs synchronisiert durchlaufen werden.
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Innerhalb der jeweiligen Sequenz folgt die Drehbewegung der Kurvenscheibe 52 der Bewegung der Maschinenachse und/oder des Bedruckstoffs bzw. dem dies repräsentierenden Signal SK jedoch nicht zwingend entlang eines linearen Zusammenhangs, sondern folgt einem Bewegungsprofils mit zumindest abschnittsweise nichtlinearem Zusammenhang zwischen der Lage der Maschinenachse und/oder des Bedruckstoffs bzw. der diese Lage repräsentierenden Master-Signal SK und der geforderten und/oder eingenommenen Winkellage ΦK für die Kurvenscheibe 52, kurz Kurvenwinkellage ΦK.
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Das innerhalb der Zykluslänge LZ für die Drehbewegung der Kurvenscheibe vorliegende, von einem rein linearen Zusammenhang abweichende spezifische Bewegungsprofil beruht auf dem Ergebnis der über die in den Steuermitteln 43 vorgehaltene Zuordnungsvorschrift für die das betroffene Bedruckstoffformat und/oder Druckbild repräsentierenden Informationen I(F); I(LB); I(M). Dies gilt allgemein für jedwede Ausführung des Antriebes 41, 48. Im vorliegend betrachteten Fall eines Kurvengetriebes 48 umfasst das resultierende Bewegungsprofil innerhalb einer Zykluslänge LZ und/oder Sequenzlänge Phasen niedrigerer und/oder erhöhter Winkelgeschwindigkeit, wobei über die Größe und/oder Dauer der niedrigeren bzw. erhöhten Winkelgeschwindigkeit der Kurvenscheibe 52 die auf die Dauer bezogene Länge des die Anstelllage „AN“ betreffenden Betriebszustandes BZAN und/oder des die Abstelllage „AB“ betreffenden Betriebszustandes BZAB innerhalb der Zykluslänge LZ definiert ist.
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Das für die betreffende Information I(F); I(LB); I(M) durch die Zuordnungsvorschrift der Steuermittel 43 zugewiesene spezifische Bewegungsprofil kann durch einen tabellarischen oder parametrierten funktionalen Zusammenhang – beispielsweise zwischen der Lage der Maschinenachse und/oder des Bedruckstoffs bzw. der diese Lage repräsentierenden Master-Signal SK und der geforderten und/oder einzunehmenden Winkellage ΦK der Kurvenscheibe 52 – definiert sein bzw. werden. Dabei kann das über die Zuordnungsvorschrift in genannter Weise gewonnene Bewegungsprofil beispielsweise in den Steuerungsmitteln 43, insbesondere in antriebsnah angeordneten Steuerungsmitteln 43, vorgehalten sein oder werden. Die Wertepaare des Zusammenhangs können beispielweise bereits als inkrementelle Stützstellen direkt in die Motorregelung einfließen oder aber z. B. lediglich weiter beabstandete Stützstellen für eine z. B. im Antriebsregler 69 vorgesehenen Routine, z. B. einem Betriebsmodus einer sogenannte „elektronische Kurvenscheibe“, durch welche anhand der Stützstellen das inkrementell erforderliche Bewegungsprofil zwischen der „Eingangsachse“, hier der durch z. B. das Master-Signal SK repräsentierten Maschinenachse und/oder des Bedruckstofffortschrittes, und der „Ausgangsachse“, hier beispielsweise die kurvenscheibenseitige Ausgangsachse. Dabei wird eine ggf. auf einer oder beiden Seiten vorliegende Abweichung von einer eintourigen Ausführung durch entsprechende Faktoren berücksichtigt.
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In Verallgemeinerung vorangegangener Lehre kann diese, wo nicht offensichtlich Widersprüchliches entgegensteht, grundsätzlich auch auf ein nach dem Flachsiebdruck arbeitendes Druckwerk bzw. ein nach dem Flachsiebdruck arbeitendes Verfahren angewandt werden. Hierbei können unter dem Ausdruck des Bedruckstoffs 02 auch anderweitige Substrate, beispielweise neben flächenhaften Gegenständen auch Form- und/oder Hohlkörper, verstanden sein. Das An- und Abstellen der Rakel kann auch hier in Abhängigkeit von das Bedruckstoffformat und/oder das Druckbild betreffenden Informationen I(F); I(LB); I(M) mit variierenden Phasenlängen und/oder -lagen erfolgen, um beispielsweise in nichtdruckenden Druckformabschnitten einen unerwünschten Farbdurchtritt zu vermeiden.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Zuführeinrichtung, Bogenanleger
- 02
- Bedruckstoff, Bedruckstoffbogen
- 03
- Druckaggregat
- 04
- Produktauslage
- 05
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- 06
- Druckstelle, Nippstelle
- 07
- Druckstelle, Nippstelle
- 08
- Greifeinrichtung
- 09
- Förderstrecke, Bandsystem, Fördersystem
- 10
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- 11
- Übergabetrommel
- 12
- Übernahmetrommel
- 13
- Förderstrecke, Bandsystem
- 14
- Konditioniereinrichtung, Trockeneinrichtung
- 15
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- 16
- Konditioniereinrichtung, Trockeneinrichtung
- 17
- Konditioniereinrichtung, Einrichtung zur Beaufschlagung mit Magnetfeldlinien
- 18
- Rotationskörper, Zylinder, Formzylinder, Siebzylinder
- 19
- Druckwerk
- 20
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- 21
- Rotationskörper, Druckwerkszylinder, Gegendruck- und/oder Transportzylinder
- 22
- Rotationskörper, Zylinder, Formzylinder, Siebzylinder
- 23
- Druckwerk
- 24
- Halteeinrichtung, Greifereinrichtung
- 25
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- 26
- Grube
- 27
- Mantelfläche
- 28
- Öffnung
- 29
- Einfärbhilfe, Abdeckelement, Klappe
- 30
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- 31
- Druckform, Siebdruckform, Siebdruckschablone
- 32
- Druckform, Siebdruckschablone
- 33
- Rakeleinrichtung
- 34
- Rakel
- 35
- Signalverbindung
- 36
- Trockner, Zwischentrockner
- 37
- Abschattung, Wandung
- 38
- Strahlungsquelle
- 39
- Steuereinrichtung
- 40
-
- 41
- Antriebsmittel
- 42
- Leitachsgeber, Leitachse, Sensorik, Antriebssteuerung
- 43
- Steuerungsmittel
- 44
- Druckbereich
- 45
- Signalverbindung
- 46
- Druckstreifen
- 47
- Planungs- und/oder Leitebene
- 48
- Getriebe, Kurvengetriebe
- 49
- Stößel
- 50
-
- 51
- Hebel
- 52
- Kurvenscheibe
- 53
- Anschlagelement, Rolle
- 54
- Kopplungsglied, Hebelarm
- 55
- Rechen- und/oder Speichermittel
- 56
- Welle
- 57
- Rakelträger
- 58
- Kopplungsglied, Hebelarm
- 59
- Stellvorrichtung
- 60
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- 61
- Anschlag
- 62
- Kopplungsglied, Hebelarm
- 63
- Antriebsmittel
- 64
- Getriebe
- 65
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- 66
- Kurvenscheibe
- 67
- Koppelglied, Hebelarm
- 68
- Anschlagelement, Rolle
- 69
- Antriebsregler
- aAN
- Abstand
- aAB
- Abstand
- AB
- Abstelllage
- AN
- Anstelllage
- F.1
- Format
- F.2
- Format
- I
- Information
- L02,1
- Länge
- L02,2
- länge
- LD
- Länge
- LZ
- Zykluslänge
- Pab
- Phase
- Pan
- Phase
- PAB
- Phase
- PAN
- Phase
- r52
- Radius
- R52
- Rotationsachse
- S
- Schwenkachse
- SK
- Signal
- SR
- Signal
- UD
- Umfangsabschnitte, Zylinderumfangsabschnitte (nutzbar für Druck)
- UN
- Umfangsabschnitte, Zylinderumfangsabschnitte (nicht nutzbar für Druck)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0723864 B1 [0003]
- EP 1246726 B1 [0004]
- WO 2008/102303 A2 [0005]
- WO 03/093013 A2 [0006]
- EP 0723864 A1 [0007]