DE102014015674A1 - Patrone - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Patrone (10) mit einem Geschoss (11) und einer von hinten auf das Geschoss (11) aufgezogenen Hülse (12) mit einem Hülsenmund (13) am vorderen Ende, wobei das Geschoss (11) eine Spitze (1) aufweist und diese Spitze (1) heckseitig in ein umlaufendes vorderes Führungsband (4), welches den Geschossaußendurchmesser definiert, übergeht und unmittelbar angrenzend an dieses vordere Führungsband (4) in Richtung Geschossboden (14) ein sich in Axialrichtung des Geschosses (11) erstreckender umlaufender Hülsenmundaufnahmeraum (15) im Geschoss (11) angeordnet ist, in den der Hülsenmund (13) eingreift. Damit beim Schuss der rotationslose Geschossweg auf ein Minimum reduziert ist und der Gasdruck frühzeitig aufgebaut wird, wird vorgeschlagen, dass zwischen dem vorderen Führungsband (4) und dem Hülsenmund (13) ein sich in Axialrichtung des Geschosses (11) erstreckender freiliegender Teilabschnitt (16) des Hülsenmundaufnahmeraums (15) angeordnet ist, d. h. der Hülsenmund (13) füllt den Hülsenmundaufnahmeraum (15) in Richtung Bug des Geschosses (11) nicht vollständig aus.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Patrone mit einem Geschoss und einer von hinten auf das Geschoss aufgezogenen Hülse mit einem Hülsenmund am vorderen Ende, wobei das Geschoss eine Spitze aufweist und diese Spitze heckseitig in ein umlaufendes vorderes Führungsband, welches den Geschossaußendurchmesser definiert, übergeht und unmittelbar angrenzend an dieses vordere Führungsband in Richtung Geschossboden ein sich in Axialrichtung des Geschosses erstreckender umlaufender Hülsenmundaufnahmeraum im Geschoss angeordnet ist, in den der Hülsenmund eingreift.
- Ein derartiges Geschoss ist aus der
EP 1 774 251 B1 bekannt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Patrone nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu verbessern, dass beim Schuss der rotationslose Geschossweg auf ein Minimum reduziert ist. Ebenso soll der Gasdruck frühzeitig aufgebaut werden. Außerdem soll unter anderem der Hülsenmund zum Geschoss hin gegen Feuchtigkeit jeglicher Form abgedichtet werden.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Dadurch, dass zwischen dem vorderen Führungsband und dem Hülsenmund ein sich in Axialrichtung des Geschosses erstreckender freiliegender Teilabschnitt des Hülsenmundaufnahmeraums angeordnet ist, d. h. der Hülsenmund füllt den Hülsenmundaufnahmeraum in Richtung Bug des Geschosses nicht vollständig aus, ist das vordere Führungsband nach vorne zur Spitze hin verlagert, wodurch der rotationslose Geschossweg auf ein Minimum reduziert ist. Außerdem ist dadurch ein Aufnahmeraum geschaffen, der mit einem Abdichtungsmittel gefüllt werden kann, wodurch der Hülsenmund zum Geschoss hin gegen Feuchtigkeit jeglicher Form abgedichtet ist.
- Bevorzugt ist also, dass der freiliegende Teilabschnitt des Hülsenmundaufnahmeraums mit einem Abdichtungsmittel, wie z. B. ein Lack abgedichtet ist.
- In einer Ausführungsform geht die Geschossspitze ogival oder kegelig über eine oder mehrere Formen in das vordere Führungsband, d. h. auf den Geschossaußendurchmesser über. Optimaler Weise hat die Übergangsform von Spitze zum Führungsband am Führungsband eine Kegelform im Winkel des Übergangskonusses des Patronenlagers. Der damit erreichte Anstieg auf den Geschossaußendurchmesser reduziert den rotationslosen Geschossweg und baut den Gasdruck auf. Die Kegelform am Führungsband bewirkt die Zentrierung des Geschosses zur Laufseelenachse. Eine so erzeugte Zentrierung bewirkt eine Präzisionsverbesserung.
- Der freiliegende Teilabschnitt des Hülsenmundaufnahmeraums kann konkav, konvex oder geradlinig in das vordere Führungsband übergehen. Geht der freiliegende Teilabschnitt des Hülsenmundaufnahmeraums geradlinig in das vordere Führungsband über, so verläuft dieser geradlinige Übergang bevorzugt in einem Winkel kleiner gleich 16 Grad zur Geschossachse hin. Aus aerodynamischen gründen wird dieser Winkel von ≤ 16° zur Geschossachse bevorzugt.
- Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass von der radial tiefsten Stelle im Hülsenmundaufnahmeraum, d. h. dem Feldmaßdurchmesser oder kleiner, die Geschossform in Richtung Heck konkav, konvex oder geradlinig, über ein oder mehrere Formen, auf den Geschossdurchmesser oder kleiner übergeht. Das vordere Führungsband im Geschossaußendurchmesser ermöglicht eine kleinere Gestaltung des hintern Geschossteils, da dieser somit nicht zum Druckaufbau benötigt wird. Außerdem reduziert sich so auch die Laufbelastung (Reibungswiederstände und damit verbundene Lauferwärmung, Laufablagerungen). Die Geschossform ist bestenfalls so gestaltet, dass sie sich zum Abdichten des Hülsenmundes zum Geschoss und zum Kneifen des Hülsenmundes eignet.
- In einer Ausgestaltung ist im Heck des Geschosses ein Aufnahmeraum angeordnet, in dem sich ein Stoff befindet, der bei Initiierung eine Leuchtspur erzeugt. Es handelt sich dann um ein Leuchtspurgeschoss bzw. eine Leuchtspur-Patrone.
- In einer Ausführungsform ist im Geschoss eine zur Geschossachse koaxiale Bohrung angeordnet, die zur Geschossspitze offen ist und ist in der Bohrung ein Geschosskern aus Wolfram oder Wolframkarbid angeordnet und ist die Bohrung durch ein Geschossspitzeneinsatz aus Titan oder Zirkonium verschlossen, wobei der Außenmantel des Geschossspitzeneinsatzes ein Teil der Spitze des Geschosses ist. Es handelt sich dann um ein API Geschoss (Armor Piercing Incendiary Geschoss = Panzerbrandgeschoss) bzw. API-Patrone.
- Grundsätzlich ist die Ausführungsform mit dem nach vorn verlagertem Führungsband auf weitere Geschossarten übertragbar. Weitere Geschossarten sind z. B. AP-Geschosse (Armor Piercing = panzerbrechende Geschosse), Teilzerlegungsgeschosse, Vollmantelgeschosse, Monolithen, Deformationsgeschosse und weitere.
- Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
-
1a zeigt eine erfindungsgemäße Patrone10 und1b einen Ausschnitt A von1a vergrößert.2 zeigt das Geschoss11 gemäß1a und1b , jedoch ohne Hülse12 .3 zeigt im Schnitt ein erfindungsgemäße Patrone10 , eingesetzt in einen Lauf23 einer Waffe. Gleiche Bezugszeichen zeigen auch den gleichen Gegenstand und dies in allen Figuren. - Die Patrone
10 besteht aus einem Geschoss11 und einer von hinten auf das Geschoss11 aufgezogenen Hülse12 mit einem Hülsenmund13 am vorderen Ende, wobei das Geschoss11 eine Spitze1 aufweist und diese Spitze1 heckseitig in ein umlaufendes vorderes Führungsband4 , welches den Geschossaußendurchmesser definiert, übergeht. Unmittelbar angrenzend an dieses vordere Führungsband4 in Richtung Geschossboden14 ist ein sich in Axialrichtung des Geschosses11 erstreckender umlaufender Hülsenmundaufnahmeraum15 im Geschoss11 angeordnet, in den der Hülsenmund13 eingreift. Zwischen dem vorderen Führungsband4 und dem Hülsenmund13 ist ein sich in Axialrichtung des Geschosses11 erstreckender freiliegender Teilabschnitt16 des Hülsenmundaufnahmeraums15 angeordnet. Der Hülsenmund13 füllt daher den Hülsenmundaufnahmeraum15 in Richtung Bug des Geschosses11 nicht vollständig aus. Der Hülsenmund13 füllt also nur einen Teil des Hülsenmundaufnahmeraums15 aus und der verbleibende Teil ist außerhalb der Hülse12 angeordnet. - Durch das so nach vorne verlagerte vordere Führungsband
4 , im Folgenden auch Geschossaußendurchmesser genannt, am Geschoss11 , wird der rotationslose Geschossweg beim Schuss auf ein Minimum reduziert. Ebenso ist durch das vordere Führungsband4 der Gasdruck frühzeitig aufgebaut, wodurch die Möglichkeit entsteht, den Bereich hinter dem vorderen Führungsband4 im Durchmesser kleiner zu gestalten. Eine Verringerung des Durchmessers reduziert die Geschossreibung im Lauf23 . Durch weniger Reibung entsteht weniger Wärmeenergie. Die Erwärmung des Laufes23 wird somit zeitlich verzögert. Die Präzision wird erhöht und bleibt länger erhalten. Auf Grund der reduzierten Geschossreibung steigt die Geschwindigkeit, was eine gestreckte Flugbahn erzeugt. Durch den freiliegenden Teilabschnitt16 des Hülsenmundaufnahmeraums15 kann der Hülsenmund13 und ein Bereich7 des Hülsenmundaufnahmeraums15 leicht gegen Feuchtigkeit jeglicher Form abgedichtet werden, zum Beispiel durch einen Lack in diesem freiliegenden Teilabschnitt16 des Hülsenmundaufnahmeraums15 . - Die Geschossspitze
1 kann rund, flach oder spitz sein. - Die Geschossspitze
1 verläuft ogival2 oder kegelig über ein oder mehrere Formen, wie konkav, konvex oder geradlinig3 bis zum Geschossaußendurchmesser, bzw. bis zum vorderen Führungsband4 . Optimaler Weise hat die Übergangsform von Spitzte zum Führungsband am Führungsband eine Kegelform im Winkel des Übergangskonusses des Patronenlagers. Die Kegelform am Führungsband bewirkt die Zentrierung des Geschosses zur Laufseelenachse. Eine so erzeugte Zentrierung bewirkt zusätzlich eine Präzisionsverbesserung. - Der damit erreichte Anstieg auf den Geschossaußendurchmesser soll den rotationslosen Geschossweg reduzieren und den Gasdruck aufbauen. Der Geschossaußendurchmesser bzw. das vordere Führungsband
4 wird in jedem Kaliber definiert über den größten zulässigen Geschossdurchmesser. In CIP Mitgliedsländern ist dies der Wert für „G1” bei „Patrone Maxi.” Abweichend von dem oben genannten Außendurchmesser wird im Militär- und Behörden-Bereich dessen definierter maximal zulässiger Geschossaußendurchmesser verwendet. Die Toleranzbereich am vorderen Führungsband4 liegt bei – 0.1 mm zum zulässigen Geschossdurchmesser. - Der Geschossaußendurchmesser bzw. die axiale Ausdehnung des vorderen Führungsbandes wird nur kurzzeitig gehalten und verläuft aus aerodynamischen Gründen langsam geradlinig
5 auslaufend, auf einen Durchmesser entsprechend Feldmaßdurchmesser6 oder kleiner. - Der Abstand zwischen dem vordersten Führungsbandes
4 und dem Feldmaßdurchmesser6 richtet sich nach dem Kaliber mit unterschiedlichen übergangslangen. Das vordere Führungsband4 ist jedoch so positioniert, dass möglichst wenig bis kein rotationsloser Geschossweg vorhanden ist. Dabei ist ein Abstand zwischen Hülsenmund13 und dem vordersten Führungsband4 wesentlich. - Der Feldmaßdurchmesser
6 am tiefsten Punkt des Hülsenmundaufnahmeraums15 wird in jedem Kaliber definiert. In CIP Mitgliedsländern ist dies der Wert für „F” bei „Patronenlager Mini.” Abweichend von dem oben genannten Feldmaßdurchmesser6 wird im Militär- und Behörden-Bereich dessen minimal zulässiges Feldmaß verwendet. Die auslaufende Form kann konkav, konvex oder geradlinig verlaufen. Aus aerodynamischen Gründen wird ein Winkel9 von ≤ 16° zur Geschossachse17 bevorzugt. Bei Radien wird der Winkel der entstehenden Geraden zwischen dem vorderen Führungsband4 und dem Feldmaßdurchmesser6 verwendet. - Vom Feldmaßdurchmesser
6 oder kleiner, verläuft die Geschossform in Richtung Heck konkav, konvex oder geradlinig7 (siehe1b ), über ein oder mehrere Formen, auf den Geschossdurchmesser. Die Geschossform7 ist bestenfalls so gestaltet das sie sich zum Abdichten des Hülsenhalses24 und zum Kneifen der Hülse12 eignet. - Das Geschoss
11 ist im Bereich des Hülsenhalses24 zylindrisch oder mit hinteren Führungsbändern8 versehen. - In einem Aufnahmeraum
19 im Heck des Geschosses11 kann ein Stoff enthalten sein, der eine Leuchtspur erzeugt. In diesem Fall spricht man von einem Leuchtspurgeschoss. - Bevorzugt ist im Geschoss
11 (siehe3 ) eine zur Geschossachse17 koaxiale Bohrung20 angeordnet, die zur Geschossspitze1 offen ist und ist in der Bohrung20 ein Geschosskern21 aus Wolfram oder Wolframkarbid angeordnet und ist die Bohrung20 durch einen Geschossspitzeneinsatz22 aus Titan oder Zirkonium verschlossen, wobei der Außenmantel des Geschossspitzeneinsatzes22 ein Teil der Spitze1 des Geschosses11 ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- EP 1774251 B1 [0002]
Claims (8)
- Patrone (
10 ) mit einem Geschoss (11 ) und einer von hinten auf das Geschoss (11 ) aufgezogenen Hülse (12 ) mit einem Hülsenmund (13 ) am vorderen Ende, wobei das Geschoss (11 ) eine Spitze (1 ) aufweist und diese Spitze (1 ) heckseitig in ein umlaufendes vorderes Führungsband (4 ), welches den Geschossaußendurchmesser definiert, übergeht und unmittelbar angrenzend an dieses vordere Führungsband (4 ) in Richtung Geschossboden (14 ) ein sich in Axialrichtung des Geschosses (11 ) erstreckender umlaufender Hülsenmundaufnahmeraum (15 ) im Geschoss (11 ) angeordnet ist, in den der Hülsenmund (13 ) eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem vorderen Führungsband (4 ) und dem Hülsenmund (13 ) ein sich in Axialrichtung des Geschosses (11 ) erstreckender freiliegender Teilabschnitt (16 ) des Hülsenmundaufnahmeraums (15 ) angeordnet ist, d. h. der Hülsenmund (13 ) füllt den Hülsenmundaufnahmeraum (15 ) in Richtung Bug des Geschosses (11 ) nicht vollständig aus. - Patrone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der freiliegende Teilabschnitt (
16 ) des Hülsenmundaufnahmeraums (15 ) mit einem Abdichtungsmittel, wie z. B. ein Lack abgedichtet ist. - Patrone nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschossspitze (
1 ) ogival (2 ) oder kegelig über eine oder mehrere Formen in das vordere Führungsband (4 ), d. h. auf den Geschossaußendurchmesser übergeht. - Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der freiliegende Teilabschnitt (
16 ) des Hülsenmundaufnahmeraums (15 ) konkav, konvex oder geradlinig in das vordere Führungsband (4 ) übergeht. - Patrone nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der freiliegende Teilabschnitt (
16 ) des Hülsenmundaufnahmeraums (15 ) geradlinig unter einem Winkel kleiner gleich 16 Grad zur Geschossachse (17 ) in das vordere Führungsband (4 ) übergeht. - Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass von der radial tiefsten Stelle im Hülsenmundaufnahmeraum (
15 ), d. h. dem Feldmaßdurchmesser oder kleiner (6 ) die Geschossform in Richtung Heck konkav, konvex oder geradlinig (18 ), über ein oder mehrere Formen, auf den Geschossdurchmesser oder kleiner übergeht. - Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Heck des Geschosses (
11 ) ein Aufnahmeraum (19 ) angeordnet ist, in dem sich ein Stoff befindet, der bei Initiierung eine Leuchtspur erzeugt. - Patrone nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Geschoss (
11 ) eine zur Geschossachse (17 ) koaxiale Bohrung (20 ) angeordnet ist, die zur Geschossspitze (11 ) offen ist und in der Bohrung (20 ) ein Geschosskern (21 ) aus Wolframkarbid angeordnet ist und die Bohrung (20 ) durch einen Geschossspitzeneinsatz (22 ) aus Titan verschlossen ist, wobei der Außenmantel des Geschossspitzeneinsatzes (22 ) ein Teil der Spitze (1 ) des Geschosses (11 ) ist.
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