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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff,
insbesondere für
das Herstellen eines Papierbechers aus wenigstens einem Papiersegment,
mit einem Stempel zum Auftragen des Klebstoffes. Die Erfindung betrifft
auch eine Maschine und ein Verfahren zum Herstellen von Papierbechern.
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Bei
der Herstellung von Papierbechern aus Papiermaterialsegmenten ist
es bekannt, diese Becher aus ein- oder zweiseitig mit Polyethylen
(PE) beschichtetem Papier herzustellen. Solche beschichteten Papiersegmente
können
durch Siegeln, also durch Erwärmen
der Kunststoffschicht, miteinander verbunden werden. Zur Steigerung
der Sigelfähigkeit wird
an kritischen Stellen auch ein Primer oder Haftvermittler verwendet.
Ein solcher Primer stellt eine Art Klebstoff dar und besteht im
Wesentlichen aus einer dünnflüssigen,
wässrigen
Kunststofflösung.
Ein solcher Primer wird beispielsweise mittels eines getränkten Filzes
auf das Papiersegment aufgetragen. Die Dünnflüssigkeit des Primers bedingt
dabei eine vergleichsweise starke Verschmutzung der Maschine und
der Filz zum Auftragen des Primers ist auch großem Verschleiß unterworfen,
so dass er in regelmäßigen Zeitabständen getauscht
werden muss. Es ist weiter bekannt, Papiersegmente, seien sie nun
beschichtet oder unbeschichtet, vor dem Aufwickeln auf einen Faltdorn
an einer Segmentkante vorzubrechen, um das Aufwickeln und speziell
das Herstellen einer Überlappung
auf dem Faltdorn zu erleichtern. Unbeschichtete Papiersegmente werden
nach dem Auftragen von Klebstoff im Bereich der Überlappung zu einer Hülse verklebt.
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Mit
der Erfindung soll eine verbesserte Vorrichtung zum Auftragen von
Klebstoff sowie eine verbesserte Maschine und ein verbessertes Verfahren zum
Herstellen von Papierbechern bereitgestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist hierzu
eine Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff, insbesondere für das Herstellen
eines Papierbechers aus wenigstens einem Papiersegment, mit einem
Stempel zum Auftragen des Klebstoffes vorgesehen, bei der der Stempel aus
drucksteifen, porösem
Sintermaterial besteht.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass Klebstoff und speziell ein dünnflüssiger Primer
oder Haftvermittler, ohne weiteres mittels eines Stempels aus drucksteifem,
porösem
Sintermaterial aufgetragen werden kann. Dadurch, dass der Stempel
aus festem und nicht nachgiebigem Sintermaterial besteht, tritt
am Stempel praktisch kein Verschleiß auf. Darüber hinaus ist gleichzeitig
ein Klebstoffauftrag und ein Formen des Papiersegments durch Andrücken des
Stempels möglich. Überraschenderweise ist
auch bei sehr dünnflüssigem Klebstoff,
beispielsweise einem Primer, kein Kleckern oder Vertropfen in Bereiche
außerhalb
der vorgesehenen Auftragstelle zu beobachten. Auch bei sehr dünnflüssigen,
wasserartigen Klebstoffen kann ein sehr sparsamer Klebstoffverbrauch
erzielt werden. Darüber
hinaus ist das Sintermaterial extrem einfach zu reinigen, da der Stempel
insgesamt einfach in Lösungsmittel
getaucht oder mit Lösungsmittel
gespült
werden kann.
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In
Weiterbildung der Erfindung erfolgt eine Klebstoffzufuhr von einer
Klebstoffzuführleitung
zu einer Klebstoffauftragsfläche
des Stempels wenigstens abschnittsweise durch das poröse Sintermaterial
des Stempels hindurch.
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Eine
solche Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist für hohe Taktraten
bei der Herstellung von Papierbechern geeignet. Über eine Druckleitung ist eine
kontinuierliche Klebstoffzufuhr in einfacher Weise möglich. Bei
sehr dünnflüssigem Klebstoff
kann beispielsweise auch die Druckbeaufschlagung nur dann eingeschaltet
werden, wenn der Stempel bereits auf dem Papiersegment aufliegt.
Mit Ausnahme einer Klebstoffauftragsfläche des Stempels werden weitere
Außenflächen des
Stempels abgedichtet, beispielsweise durch einfaches Überschleifen
des Sintermaterials. Indem die Klebstoffzufuhr durch das poröse Sintermaterial
des Stempels erfolgt, kann eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffes über die
gesamte Klebstoffauftragsfläche
des Stempels erzielt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist das Sintermaterial Sintermetall.
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Sintermetall
ist sehr drucksteif und verschleißfest. Der Strömungswiderstand
von Sintermetall ist für
eine Klebstoffzufuhr geeignet.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine Porosität des Sintermaterials auf eine
Viskosität
des zu verwendenden Klebstoffes, einen Speisedruck in der Klebstoffzuführleitung
und eine vorgesehene Klebstoffauftragsmenge abgestimmt.
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Auf
diese Weise kann sichergestellt werden, dass stets genau die exakt
benötigte
Klebstoffmenge auf das Papiersegment aufgetragen wird. Speziell
für die
Serienfertigung von Papierbechern mit hohen Taktraten kann dadurch
ein geringer Klebstoffverbrauch erzielt werden.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Klebstoffauftragsfläche gekrümmt ausgebildet.
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Auf
diese Weise kann gleichzeitig mit dem Auftragen des Klebstoffes
das Papiersegment abschnittsweise geformt werden und beispielsweise kann
eine Segmentkante gleichzeitig mit dem Auftragen des Klebstoffes
vorgebrochen werden, um das nachfolgende Wickeln zu einer Becherhülse zu erleichtern.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist die Klebstoffauftragsfläche in Form
eines Abschnitts einer Mantelfläche
eines Kreiszylinders ausgebildet.
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Auf
diese Weise kann ein zuverlässiges
und das nachfolgende Wickeln erleichternde Vorbrechen einer Segmentkante
erzielt werden.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch eine Maschine
zur Herstellung von Papierbechern mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Auftragen von Klebstoff gelöst.
Bei einer solchen Maschine kann die Vorrichtung zum Auftragen von
Klebstoff in einer Vorbrechstation zum wenigstens abschnittsweisen
Formen eines Papiersegments vorgesehen sein. Auf diese Weise kann gleichzeitig
das Formen und Vorbrechen sowie das Auftragen von Klebstoff erfolgen
und ggf. kann eine zusätzliche
Bearbeitungsstation eingespart werden.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem wird auch durch ein Verfahren
zur Herstellung von Papierbechern mit folgenden Schritten gelöst: Aufsetzen
eines Stempels aus drucksteifem, porösen Sintermaterial mit einer
Klebstoffauftragsfläche
auf einen für
eine Verklebung vorgesehenen Abschnitt eines Papiersegments, Fördern von
Klebstoff von einer Klebstoffzuführleitung
durch das Sintermaterial des Stempels hindurch zu der Klebstoffauftragsfläche und
Verkleben des Papiersegments zu einer Becherhülse durch Herstellen einer Überlappung
wenigstens in dem Abschnitt, auf den Klebstoff aufgetragen wurde.
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In
Weiterbildung der Erfindung wird das Papiersegment gleichzeitig
mit dem Aufsetzen des Stempels verformt. Vorteilhafterweise erfolgt
gleichzeitig mit dem Aufsetzen des Stempels das Vorbrechen einer
Kante des Papiersegments.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
im Zusammenhang mit den Zeichnungen. Einzelmerkmale der unterschiedlichen
dargestellten Ausführungsformen
können
dabei in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, ohne den
Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine
abschnittsweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Auftragen
von Klebstoff,
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung der 1,
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3 eine
Ansicht eines Papiersegments zur Herstellung eines Papierbechers
von schräg oben,
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4 das
Papiersegment der 3 in einer Seitenansicht,
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5 eine
Darstellung einer aus dem Papiersegment der 3 hergestellten
Becherhülse,
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6 eine
schematische Schnittansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Auftragen von Klebstoff,
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7 eine
schematische Draufsicht auf die Vorrichtung der 6 und
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8 eine
schematische, abschnittsweise Schnittansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Auftragen von Klebstoff.
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In
der Darstellung der 1 ist eine Vorbrechstation 10 einer
Maschine zum Herstellen von Papierbechern dargestellt. Mit einer
solchen Maschine werden einseitig kunststoffbeschichtete Papiersegmente 12 zu
Papierbechern verarbeitet. In der Vorbrechstation 10 wird
das Papiersegment 12 im Bereich einer Segmentkante verformt
und gleichzeitig wird mit einer Vorrichtung 14 zum Auftragen
von Primer im Bereich dieser verformten Segmentkante Klebstoff aufgetragen.
Als Primer wird dabei ein spezieller Klebstoff bezeichnet, der eine
wässrige
Lösung
bildet, die Kunststoff enthält.
Dieser Primer wird auf die kunststoffbeschichtete Seite des Papiersegments 12 aufgetragen
und dient als Haftvermittler beim thermischen Siegeln des Papiersegments 12.
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Stromabwärts der
Vorbrechstation 10 werden die vorgebrochenen und mit Primer
versehenen Papiersegmente 12 auf einen Faltdorn gewickelt
und im Bereich einer dann entstehenden Überlappung miteinander durch
thermisches Siegeln verbunden. Die dann fertig gestellte Becherhülse wird
noch mit einem Boden und ggf. einer Mundrolle versehen. Beispielsweise
kann auch eine weitere Isolierhülle
aus einem weiteren Papiersegment aufgeschoben werden, um einen doppelwandigen
Isolierbecher herzustellen.
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Die
Vorrichtung 14 zum Auftragen von Klebstoff weist einen
Stempel 16 aus porösem,
aber drucksteifen Sintermetall auf. Dieser Stempel 16 ist auf
einem Stempelträger 18 befestigt,
der in den Richtungen eines Doppelpfeiles 20 auf und ab
bewegt werden kann. Der Stempel 16 wird auch als untere
Vorbrechleiste bezeichnet und wird beim Aufwärtsbewegen gegen eine obere
Vorbrechleiste 22 bewegt. Das zwischen dem Stempel 16 und
der oberen Vorbrechleiste 22 aufgenommene Papiersegment 12 wird
dadurch verformt, da es im Bereich seiner, in der Darstellung der 1 nicht
sichtbaren Segmentkante nach oben gebogen wird. Der Stempelträger 18 ist
höhenverschiebbar
an einem Maschinenträger 24 befestigt,
und zwar mittels Schraubbolzen 26, die in nicht erkennbaren
Langlöchern
im Maschinenträger 24 auf
und ab gleiten können.
Ein balkonartiger Vorsprung 28 des Stempelträgers 18 ist mittels
einer Druckfeder 30 nach unten, von der oberen Vorbrechleiste 22 weg,
vorgespannt.
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Im
Stempelträger 18 ist
ein Flüssigkeitskanal vorgesehen,
der mittels eines Anschlussstutzens 32 mit einer Klebstoffzuführleitung
verbunden werden kann. Ausgehend von einem Anschluss 32 kann Klebstoff,
im vorliegenden Fall sog. Primer, in den Flüssigkeitskanal und über mehrere
Stichkanäle
bis zum Stempel 16 gelangen. Der Primer wird unter Druck
gesetzt und kann sich dadurch innerhalb des Stempels 16,
der aus porösem
Sintermetall besteht, ausbreiten. Der Primer tritt dadurch an einer
Klebstoffauftragsfläche 36 des
Stempels 16 aus, die gekrümmt ausgebildet ist und speziell
die Form eines Abschnitts der Mantelfläche eines Kreiszylinders aufweist.
Beim Bewegen des Stempels 16 in Richtung der oberen Vorbrechleiste 22 wird
ein zwischen Stempel 16 und oberer Vorbrechleiste aufgenommenes
Papiersegment 12 somit im Bereich seiner Segmentkante verformt
und einseitig mit einem Primerauftrag versehen.
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Unterhalb
des Stempelträgers 18 ist
eine Auffangwanne 38 vorgesehen, um ggf. austretenden Primer
aufzufangen. Der Stempel 16 ist an seinen offen liegenden
Seitenflächen
mit Ausnahme der Klebstoffauftragsfläche 36 abgedichtet,
so dass Primer ausschließlich
an der Klebstoffauftragsfläche 36 austreten
kann. Ein solches Abdichten des Stempels 16 kann durch
einfaches Überschleifen
der abzudichtenden Seitenflächen
erfolgen.
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Die
Darstellung der 2 zeigt die Vorbrechstation 10 der 1 in
einer Seitenansicht. Gut zu erkennen ist ein Endstopfen 40 im
Stempelträger 18, der
im Durchmesser einem Flüssigkeitskanal
entspricht, der quer durch den Stempelträger 18 hindurch läuft, in 2 in
die Zeichenebene hinein und also parallel zum Stempel 16,
und an dessen in 2 nicht erkennbarer, hinten
liegender Seite der Anschluss 32 für die Klebstoffzuführleitung
vorgesehen ist. Ausgehend von dem, mittels des Endstopfens 40 verschlossenen
Flüssigkeitskanal
verlaufen Stichkanäle 42 innerhalb
des Stempelträgers 18 nach
oben und zu dem Stempel 16. Diese Stichkanäle 42 sind
an und für
sich nicht zu erkennen und daher gestrichelt dargestellt. Der Stempel 16 ist
in Fortsetzung der Stichkanäle 42 mit
Sacklochbohrungen 44 versehen, die ebenfalls an und für sich nicht
zu erkennen und daher gestrichelt dargestellt sind. Über die
Stichkanäle 42 und
die Sacklochbohrungen 44 gelangt der dünnflüssige Primer somit in das Innere des
Stempels 16 und, da mit Ausnahme der Klebstoffauftragsfläche 36 offen
liegende Seitenflächen des
Stempels 16 abgedichtet sind, tritt dieser dünnflüssige Primer
ausschließlich
im Bereich der Klebstoffauftragsfläche 36 aus. Es ist
gut zu erkennen, dass die Krümmung
der Klebstoffauftragsfläche 36 an
eine Krümmung
der oberen Vorbrechleiste 22 angepasst ist, so dass das
Papiersegment 12 zwischen der konvex gekrümmten Kante
der oberen Vorbrechleiste 22 und der konkav gekrümmten Klebstoffauftragsfläche 36 aufgenommen
und infolgedessen nach oben gekrümmt
wird, wenn der Stempelträger 18 gegen
die Kraft der Druckfeder 30 nach oben bewegt wird. Der Stempelträger 18 kann
beispielsweise pneumatisch nach oben gedrückt werden. Während die
Klebstoffauftragsfläche
an dem Papiersegment 12 anliegt, tritt der Primer aus und
der auf der Klebstoffauftragsfläche 36 aufliegende
Abschnitt des Papiersegments 12 wird mit Primer benetzt.
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Eine
Porosität
des Stempels 16 ist dabei auf eine Viskosität des verwendeten
Klebstoffs und auf die auf dem Papiersegment 12 benötigte Menge Klebstoff
abgestimmt. Zweckmäßigerweise
wird der Primer in der Klebstoffzuführleitung dem Anschluss 32 unter
Druck zugeführt,
und es kann vorteilhaft sein, die Druckzufuhr nur dann anzuschalten,
wenn der Stempelträger 18 bereits
nach oben gefahren ist und das Papiersegment 12 zwischen
dem Stempel 16 und der oberen Vorbrechleiste 22 eingeklemmt
ist. Sobald der Stempelträger 18 dann
wieder nach unten gefahren wird, wird der Druck von der Klebstoffzuführleitung
weggenommen, so dass auch kein weiterer Primer mehr aus der Klebstoffauftragsfläche 36 austreten
kann.
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Die
Darstellung der 3 zeigt schematisch das Papiersegment 12 im
bereits vorgebrochenen Zustand, in dem ein Bereich 46,
der sich an eine in 3 linke Segmentkante anschließt, nach
oben gekrümmt
ist. Es ist in der Darstellung der 3 auch zu
erkennen, dass in diesem, nach oben gekrümmten Bereich 46 bereits
ein Primer aufgetragen wurde, was durch eine leichte Grauschraffur
angedeutet ist.
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Die
Darstellung der 4 zeigt das Papiersegment 12 in
der Seitenansicht. Der Primer ist auf die konvexe Seite des Bereichs 46 aufgetragen.
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Die
Darstellung der 5 zeigt dann eine fertig gestellte
Becherhülse 48,
die dadurch entsteht, dass das Papiersegment 12 auf einen
Faltdorn aufgewickelt und im Bereich einer Überlappung gesiegelt wird.
Die Überlappung
wird in dem Bereich hergestellt, in dem der vorgebrochene Bereich 46 mit Primer
versehen wurde. Eine Verbindung durch thermisches Siegeln im Bereich
der Überlappung
wird dadurch wesentlich stabilisiert und verbessert. Es ist dadurch
ohne weiteres möglich,
an den oberen Rand der Becherhülse 48,
die aufgrund der konischen Form der Becherhülse 48 einen größeren Durchmesser
aufweist, eine Mundrolle anzuformen, ohne dass die Siegelung im
Bereich der Überlappung
durch den Rollvorgang aufgetrennt wird.
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Da
der Stempel 16 aus druckfestem, porösen Sintermaterial besteht,
ist dieser praktisch keinem Verschleiß unterworfen und weist auch
bei hohen Taktraten bei der Herstellung von Papierbechern einen
sehr gute Standzeit auf. Sollte, beispielsweise nach längeren Produktionsunterbrechungen,
evtl. noch im Stempel verbleibender Primer angetrocknet sein, so
ist die Reinigung des Stempels 16 in einfacher Weise dadurch
möglich,
dass der gesamte Stempel 16 abgenommen und in Lösungsmittel
eingelegt oder mit Lösungsmittel
gespült
wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung 14 zum
Auftragen von Klebstoff sorgt dadurch für eine wesentlich zuverlässigere
Verbindung im Bereich einer Überlappung beim
Herstellen einer Becherhülse 48 und
kann darüber
hinaus Stillstandzeiten durch Reinigung oder Wartung fast vollständig vermeiden.
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Die
schematische Darstellung der 6 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 50 zum
Auftragen von Klebstoff. Die Vorrichtung 50 ist schematisch
in einer Schnittansicht dargestellt. Die Vorrichtung 50 dient
dazu, eine kegelstumpfförmige Papphülse im Bereich
ihres unteren Randes auf der Innenseite mit einem Klebstoffauftrag
zu versehen. Ein solcher Klebstoffauftrag oder Primerauftrag am unteren
Ende der Hülse
kann helfen, die Dichtigkeit der Zarge zu verbessern, die nach dem
Einsetzen eines Bodens den Bodenrand mit dem unteren Rand der Hülse verbindet
und dadurch einen Pappbecher flüssigkeitsdicht
verschließt.
Die Vorrichtung 50 weist hierzu drei Stempel 54a, 54b und 54c auf,
die jeweils aus einem Sintermaterial, beispielsweise einem Sintermetall,
bestehen und für
den aufzutragenden Primer durchlässig
sind. Einrichtun gen, um die Stempel 54a, 54b, 54c mit
dem Klebstoff zu beaufschlagen und den Klebstoff durch diese hindurchzudrücken sind
der Einfachheit halber nicht dargestellt.
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Die
Stempel 54a, 54b, 54c bilden gemeinsam
die Form eines Ringes, der eine kegelstumpfförmige Außenfläche und eine zylindrische Innenfläche und
kreisringförmige
Deck- bzw. Bodenflächen
aufweist. Jeder der Stempel 54a, 54b, 54c bildet
dabei ein Kreisringsegment und erstreckt sich lediglich über einen
Winkelbereich von etwa 120°.
Die Stempel 54a, 54b, 54c können radial
nach außen
verfahren werden, wie durch die Pfeile 56 angedeutet ist. Zum
radialen Verfahren oder Aufspreizen der Stempel 54a, 54b, 54c dient
beispielsweise ein Dorn, der in den Innenraum des Kreisrings eingeschoben
wird, der durch die drei Stempel 54a, 54b und 54c gebildet ist.
Durch das radiale Verfahren der Stempel 54a, 54b, 54c legen
sich diese an die Innenseite der Papphülse 52 an. Einer radialen
Bewegung der Stempel 54a, 54b, 54c wird
dadurch eine Grenze gesetzt, dass diese gegen eine kegelstumpfförmige Innenfläche eines
Gegenwerkzeugs 58 laufen. Zwischen der kegelstumpfförmigen Innenfläche des
Gegenwerkzeugs 58 und den Außenfläche der Stempel 54a, 54b, 54c wird
dann der untere Rand der Hülse 52 eingeklemmt
und gleichzeitig wird Klebstoff auf den Bereich aufgetragen, an
dem die Stempel 54a, 54b, 54c anliegen.
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Die
Darstellung der 7 zeigt die Vorrichtung 50 der 6 in
einer schematischen Draufsicht. Mit den Pfeilen 56 ist
die Aufspreizbewegung des Ringes aus den Stempeln 54a, 54b und 54c angedeutet.
Das Gegenwerkzeug 58 kann unterhalb des freien Innenraums
des aus den Stempeln 54a, 54b, 54c gebildeten
Innenraums ebenfalls offen sein, um einen Spreizdorn durch- bzw.
einschieben zu können.
Wie in 6 mittels des Doppelpfeiles 60 angedeutet
ist, kann das Gegenwerkzeug 58 in Längsrichtung der Papphülse 52 auf
die Stempel 54a, 54b, 54c zugestellt
werden.
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Die
Darstellung der 8 zeigt abschnittsweise eine
weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 62 zum
Auftragen von Klebstoff. Der Aufbau der Vorrichtung 62 ist
prinzipiell ähnlich
zu der in 6 gezeigten Vorrichtung 50.
Insgesamt drei kreisringabschnittsförmige Stempel 64,
von denen in der Darstellung der 8 lediglich
ein Segment abschnittsweise gezeigt ist, bestehen wenigstens abschnittsweise
aus Sintermaterial und können
radial nach außen
gegen den unteren Rand einer Papphülse verfahren werden. Die Papphülse ist
in der Darstellung der 8 nicht dargestellt, wird aber
in dem Ringspalt zwischen dem Stempel 54 und einem Gegenwerkzeug 66 aufgenommen.
Der Stempel 54 weist im Bereich seiner Außenfläche unterschiedliche
Schrägen
auf. Vom Boden einer Vertiefung im Gegenwerkzeug 66, entsprechend
ausgehend vom unteren Rand einer Papphülse, die in der Vorrichtung 62 mit einem
Klebstoffauftrag versehen wird, liegt ein Winkel der Außenfläche des
Stempels 64 im Bereich von etwa 30°. Der Winkel der Außenfläche ändert sich dann
im weiteren Verlauf der Außenfläche des
Stempels und nimmt dann beispielsweise einen Winkel von etwa 10° zu einer
Mittellängsachse
des durch die Stempelsegmente 64 gebildeten Rings an. Von
dem unteren Rand der Stempel 64 aus gesehen ist der Winkel
zu einer Mittelachse 68 somit zunächst steiler und wird dann
flacher und entspricht im flacheren Bereich im Wesentlichen dem
Neigungswinkel der Hülse.
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Auch
die Innenfläche
des Gegenwerkzeugs 66 ist entsprechend ausgebildet, so
dass eine Papphülse,
die in der Vorrichtung 62 mit einem Klebstoffauftrag versehen
wird, gleichzeitig vorgebrochen wird, indem der unterste Randabschnitt
der Papphülse
nach innen eingebogen wird. Dadurch kann an der Hülse beim
Primerauftrag ein Vorbrechen stattfinden, das in einem nachfolgenden
Verfahrensschritt das Umschlagen des unteren Randes bei der Bildung
der Zarge erleichtert, wenn also der untere Rand der Hülse mit
dem Rand eines Bodens verbunden wird, um den Becher flüssigkeitsdicht
zu versiegeln.
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Im
Betrieb wird eine abschnittsweise und schematisch dargestellte Hülse 72 in
den Spalt zwischen die Stempelsegmente 64 und das Gegenwerkzeug 66 eingeführt und
dann werden die Stempel 64 radial nach außen verfahren
und anschließend
wieder zurückgezogen,
wie durch den Doppelpfeil 70 angedeutet ist. Dabei wird
gleichzeitig zum Primerauftrag ein Vorbrechen der Hülse 72 im
Bereich ihres unteren Randes erreicht.
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Die
Darstellung der 9 zeigt abschnittsweise eine
weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 74 zum
Auftragen von Klebstoff. Im Unterschied zur Vorrichtung 72 sind
ein Stempel 76 und ein Gegenwerkzeug 78 in einem
unteren Eckbereich von der Mittelachse 68 aus gesehen nach
außen
gekrümmt. Gleichzeitig
mit dem Klebstoffauftrag auf eine Hülse wird diese Hülse dadurch
an ihrem unteren Rand vorgebrochen, indem der untere Rand entsprechend
der Krümmungen
am Stempel 76 und im Gegenwerkzeug 78 nach unten
eingebogen wird.
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Die
Darstellung der 10 zeigt abschnittsweise eine
weitere erfindungsgemäße Vorrichtung 80 zum
Auftragen von Klebstoff. Ein Stempel 82 und ein Gegenwerkzeug 84 sind
hier zueinander passend mit einem Absatz 86, 88 versehen,
an dem parallel zur Mittellängsachse 68 gesehen
und in der Darstellung der 10 von
oben nach unten eine Querschnittsverringerung sowohl des Stempels 82 als
auch des Gegenwerkzeugs 84 erfolgt. Der Absatz ist mit
gerundeten Übergängen ausgeführt. Eine
in den Spalt zwischen Stempel 82 und Gegenwerkzeug 84 eingeführte Hülse wird
dadurch mit einem Klebstoffauftrag und gleichzeitig in ihrem unteren
Bereich mit einem schulterartigen Absatz versehen. Im Bereich dieses Absatzes
erfolgt dadurch ein Vorbrechen der Hülse, so dass die Hülse dann
im Bereich dieses Absatzes beim Ausformen der Zarge, die einen Boden
mit der Hülse
verbindet, um einen flüssigkeitsdichten
Becher zu schaffen, leicht und definiert umgeschlagen werden kann.