DE102009025611B4

DE102009025611B4 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Bogen zu einer Verarbeitungsmaschine

Info

Publication number: DE102009025611B4
Application number: DE102009025611.3A
Authority: DE
Inventors: Andreas Müller; Dr. Wolf Burkhard
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2008-07-11
Filing date: 2009-06-18
Publication date: 2022-08-25
Anticipated expiration: 2029-06-19
Also published as: US20100007076A1; US8132805B2; DE102009025611A1; JP3153775U; CN101624147A; CN101624147B

Abstract

Verfahren zum Zuführen von Bogen zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, wobei die Bogen (7) auf einem Zuführtisch (9) schuppenförmig einer ersten Beschleunigungsstation (27) zugeführt und durch diese beschleunigt werden und die Bogen darauf folgend mindestens einer weiteren Beschleunigungsstation (31) zugeführt und durch diese auf Maschinengeschwindigkeit der Bogen verarbeitenden Maschine beschleunigt werden, bevor die Bogen Greifereinrichtungen (35) eines Zuführzylinders (25) der Bogen verarbeitenden Maschine zugeführt werden, wobei die Bogen (7) nach ihrer Beschleunigung auf Maschinengeschwindigkeit mittels einer kontinuierlich im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine antreibbaren Transporteinrichtung (34) den Greifereinrichtungen (35) des Zuführzylinders (25) der Bogen verarbeitenden Maschine zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen auf dem Zuführzylinder (25) ein zweites Mal seitlich ausgerichtet werden.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Zuführen von Bogen zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine.
Hierbei werden die Bogen schuppenförmig einer Beschleunigungsstation zugeführt, mittels welcher sie auf Verarbeitungsgeschwindigkeit beschleunigt und ausgerichtet werden.
Die DE 198 14 141 C2 zeigt bereits eine Vorrichtung zum Zuführen von flächenförmigen Gütern, z. B. Blechtafeln, zu einer Verarbeitungsmaschine. Hierbei werden die flächenförmigen Güter nacheinander verschiedenen Verzögerungsstationen bzw. Ausrichtstationen zugeführt.
Die Zufuhr der Blechtafeln erfolgt entsprechend langsam mit einer kleinen Verarbeitungsgeschwindigkeit.
In DE 33 05 219 C2 ist ein Verfahren beschrieben, bei dem eine erste Bogenbeschleunigungseinrichtung einen zuzuführenden Bogen aus dem Stillstand auf einen Bruchteil der Umfangsgeschwindigkeit des Druckzylinders beschleunigt und der Bogen danach mittels einer zweiten Bogenbeschleunigungseinrichtung auf mindestens Druckzylinderumfangsgeschwindigkeit beschleunigt wird.
In DE 80 24 142 U1 ist ein Zuführ- und Ausrichtetisch beschrieben, bei dem aus Fördermitteln, speziell Förderbändern, mehrere hintereinander, mit in Bogenförderrichtung ansteigender Geschwindigkeit antreibbare Förderstrecken gebildet sind.
In WO 99/ 35 072 A1 ist eine Vorrichtung zum Verändern der Lage von in einem Schuppenstrom anfallenden Gegenständen, insbesondere Druckereiprodukten, beschrieben.
Die Vorrichtung umfasst einen ersten Förderer und einen zweiten Förderer, der mit einer größeren Fördergeschwindigkeit als der erste Förderer angetrieben ist.
In DE 102 29 322 A1 ist eine Vorrichtung zum Vereinzeln von in einem Schuppenstrom geförderten Druckprodukten beschrieben, die einen ersten Förderer und einen zweiten Förderer umfasst, zwischen denen ein erster Saugbandförderer und ein zweiter Saugbandförderer angeordnet sind.
In DE 198 14 141 A1 ist ein Verfahren zum Zuführen Gütern zu einem Bearbeitungsprozess beschrieben, speziell von Blechtafeln zu einem Druck- oder Lackierwerk. Für eine Längsausrichtung des Guts wird eine beschleunigte oder verzögerte Längsbewegung in Transportrichtung vorgenommen.
In DE 617 107 A ist eine Vorrichtung zum Zuführen eines Bogens an einen Druckzylinder beschrieben, bei der mit wechselnder Geschwindigkeit umlaufende Zwischengreifer den Bogen mit Vorgreifergeschwindigkeit übernehmen und auf Umlaufgeschwindigkeit des Druckzylinders bringen.
In DE 10 2006 025 074 A1 ist ein Verfahren zum Zuführen von Bogen beschrieben, bei dem die Ausrichtung des Bogens in oder gegen die Bogentransportrichtung durch eine Beschleunigung bzw. Verzögerung einer Greiferbrücke erfolgt.
In DE 10 2004 005 575 A1 ist ein Verfahren zum Steuern der Bogenzufuhr zu einer drucktechnischen Maschine beschrieben. Mit einer Zufuhrwalze arbeiten mehrere, hin- und hergehende Taktwalzen zusammen, an die sich ein Anlegertisch anschließt, in welchen Transportbänder integriert sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, schuppenförmig transportierte Bögen auf eine Verarbeitungsgeschwindigkeit der Verarbeitungsmaschine, z. B. Druckmaschine, zu beschleunigen und während des Beschleunigungsvorganges auszurichten.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 4 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Bögen mit sehr hohen Transportgeschwindigkeiten (z. B. mehr als 20.000 Bogen/Stunde) einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere Druckmaschine, zugeführt werden können.
Es werden keine stationären Anschläge zur Ausrichtung der Bögen benötigt. Besonders vorteilhaft ist die Anordnung von zwei oder mehreren hintereinander angeordneten Beschleunigungsstationen, wobei eine, vorzugsweise die erste, gleichzeitig eine Ausrichtfunktion ausübt.
Ein weiterer Vorteil ist die Konditionierung des Bogens vor der Übergabe an Greifereinrichtungen eines ersten Zuführzylinders der Bogen verarbeitenden Maschine, mittels einer Anzahl von beabstandet nebeneinander angeordneten Transportbändern. Durch diese Maßnahme kann der Bogen vergleichmäßigt und ohne Faltenbildung an die Greifer übergeben werden.
Sämtliche Beschleunigungs- und Ausrichtstationen weisen saugluftbeaufschlagbare Transportbänder auf. Die Saugluftbeaufschlagung ist vorzugsweise im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine steuerbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
Es zeigen:

1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Zuführeinrichtung,
3 die Zuführeinrichtung im Schnitt und
4 die Zuführeinrichtung in der Draufsicht.

Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung und Schuppenbildung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind die Blaseinrichtungen 22 zu Auflockerung der oberen Bogenanlagen und Testelemente 23 zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
Der Zuführtisch 9 weist zum Transport des Schuppenstroms mindestens ein erstes Transportband 26 auf, welches als sogenanntes „Saugband“ ausgebildet ist und vorzugsweise kontinuierlich im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine von einem Antriebsmotor oder vom Anleger der Druckmaschine antreibbar ist.
Dem Transportband 26 ist in Bogentransportrichtung (Pfeil in 2, 3, 4) eine erste Beschleunigungsstation 27 nachgeordnet. Diese weist einen vom Antrieb des Transportbandes 26 unabhängig ansteuerbaren eigenen Antrieb 28 auf. Die Beschleunigungsstation 27 weist mindestens ein Transportband 29 auf, welches als „Saugband“ ausgebildet ist und in Abhängigkeit von der Lage des zu beschleunigenden Bogens mit Saugluft beaufschlagbar ist.
Der ersten Beschleunigungsstation 27 ist mindestens eine zweite Beschleunigungsstation 31 nachgeordnet. Diese weist einen Antrieb 32 auf und besteht im Wesentlichen aus mindestens einem saugluftbeaufschlagbaren Transportband 33.
Der zweiten Beschleunigungsstation 31 nachgeordnet ist eine Transportstation 34, die eine Anzahl von nebeneinander beabstandet angeordneten Saugbändern 36 aufweist, die gemeinsam mittels eines Antriebes 30 mit der Geschwindigkeit der Bogen verarbeitenden Maschine antreibbar sind und den zuzuführenden Bogen 7 über seine gesamte Breite abstützen und transportieren, bis dieser von Greifereinrichtungen 35 eines Zuführzylinders 25 ergriffen wird. Die Saugbänder 36 sind gemeinsam mit Saugluft beaufschlagbar, wobei die Saugluftbeaufschlagung im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine steuerbar ist.
Zur Ausrichtung des zuzuführenden Bogens 7 ist das Transportband 29 der ersten Beschleunigungsstation schräg verstellbar und seitlich verlagerbar ausgebildet.
Zur Erfassung einer Seitenkante des Bogens 7 ist ein auf das zu verarbeitende Querformat einstellbarer Sensor 37 vorgesehen, der in Bogentransportrichtung im Bereich der ersten Ausrichtstation 27 angeordnet ist.
Zwei weitere Sensoren 38, 39 erfassen in etwa auf gleicher Höhe und zum gleichen Zeitpunkt wie der Sensor 37 die Bogenvorderkante des Bogens 7 und steuern nach einem Soll-Ist-Wert-Vergleich einen Antrieb 40 für die Schräglage des Transportbandes 29 bzw. der Beschleunigungsstation 27. Eine Korrektur der Seitenlage des Transportbandes 29 bzw. der Beschleunigungsstation 27 erfolgt anhand eines Soll-Ist-Wert-Vergleichs der Lagewerte des Bogens, die mittels des Sensors 37 ermittelt werden.
Nachdem der Bogen gegenüber der Geschwindigkeit im Schuppenstrom beschleunigt und ausgerichtet wurde, wird dieser von einer weiteren (der zweiten) Beschleunigungsstation 31 erfasst und auf Maschinengeschwindigkeit beschleunigt.
Der weiteren Beschleunigungsstation 31 bzw. den weiteren Beschleunigungsstationen ist die mit Maschinengeschwindigkeit angetriebene Transportstation 34 nachgeordnet. Diese besteht aus einer Anzahl nebeneinander beabstandet angeordneter Transportbänder 36, die über die maximal zu verarbeitende Formatbreite verteilt im Zuführtisch 9 angeordnet sind. Die Transportbänder 36 ergreifen den Bogen über seine gesamte Breite und konditionieren bzw. vergleichmäßigen diesen, so dass der Bogen 7 verspannungsfrei an die Greifereinrichtung 35 des Zuführzylinders 25 übergeben werden kann.
Im bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist ein zusätzlicher Sensor 41 zur Erkennung der Seitenlage des Bogens vorgesehen. Nach einem Soll-Ist-Wert-Vergleich kann der Bogen auf dem Zuführzylinder 25 ein weiteres Mal seitlich ausgerichtet werden.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
7a: nächster Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20: ./.
21: Schleppsauger
22: Blaseinrichtung
23: Tastelement
24: Anschlag
25: Zuführzylinder
26: Transportband
27: erste Beschleunigungsstation
28: Antrieb (27)
29: Transportband (27)
30: ./.
31: weitere (zweite) Beschleunigungsstation
32: Antrieb (31)
33: Transportband (31)
34: Transportstation
35: Greifereinrichtung (26)
36: Saugband(34)
37: Sensor (Seitenkante)
38: Sensor (Vorderkante)
39: Sensor (Vorderkante)
40: Antrieb (Position 27; 25)
41: zweiter Sensor (Seitenkante)

Claims

Verfahren zum Zuführen von Bogen zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, wobei die Bogen (7) auf einem Zuführtisch (9) schuppenförmig einer ersten Beschleunigungsstation (27) zugeführt und durch diese beschleunigt werden und die Bogen darauf folgend mindestens einer weiteren Beschleunigungsstation (31) zugeführt und durch diese auf Maschinengeschwindigkeit der Bogen verarbeitenden Maschine beschleunigt werden, bevor die Bogen Greifereinrichtungen (35) eines Zuführzylinders (25) der Bogen verarbeitenden Maschine zugeführt werden, wobei die Bogen (7) nach ihrer Beschleunigung auf Maschinengeschwindigkeit mittels einer kontinuierlich im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine antreibbaren Transporteinrichtung (34) den Greifereinrichtungen (35) des Zuführzylinders (25) der Bogen verarbeitenden Maschine zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen auf dem Zuführzylinder (25) ein zweites Mal seitlich ausgerichtet werden.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen (7) während ihrer Beschleunigung durch eine, insbesondere die erste (27), Beschleunigungsstation (27) eine Schräglagenkorrektur erfahren.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen während ihrer Beschleunigung durch eine, insbesondere die erste (27), Beschleunigungsstation (27) in der Transportebene seitlich ausgerichtet werden.
Vorrichtung zum Zuführen von Bogen zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, mit einem Zuführtisch (9), auf welchem die Bogen schuppenförmig transportiert werden, wobei im Zuführtisch (9) eine erste Beschleunigungsstation (27) für einen Bogen (7) vorgesehen ist und dieser mindestens eine zweite Beschleunigungsstation (31) für diesen Bogen nachgeordnet ist, wobei den Beschleunigungsstationen (27, 31) eine im Takt der Bogen verarbeitenden Maschine antreibbare Transporteinrichtung (34) nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung (34) und Beschleunigungsstationen (31, 27) Transportbänder (36, 33, 29) umfassen.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass den Transportbändern individuell mit Saugluft beaufschlagbare Saugvorrichtungen zugeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine (27) der Beschleunigungsstationen (27, 31) zur Bogenausrichtung verlagerbar ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsstation (27) in einer Transportebene schräg verstellbar angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschleunigungsstation (27) in einer Transportebene seitlich verlagerbar angeordnet ist.