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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung und Glättung
einer Faserstoffbahn mit einem initialen Trockengehalt von 50 bis
90%, wobei die Faserstoffbahn in einer Behandlungstrecke geführt
ist, in der sie mit einer Seite an einem beheizten rotierenden Zylinder,
mit einem Durchmesser von größer als 0,4 Meter,
anliegt und auf der anderen Bahnseite mittels eines umlaufenden
Bandes, das aufgrund des Bandzuges über einen Umschlingungswinkel > 120° einen
Druck auf die am Zylinder anliegende Faserbahn ausübt,
gegen den Zylinder angedrückt wird. Die Erfindung betrifft
ferner eine Vorrichtung zur Trocknung und Glättung einer
65 bis 90% Trockengehalt besitzenden Faserstoffbahn, mit einer Behandlungsstrecke
zwischen einem beheizbaren rotierenden Zylinder und einem umlaufenden
Band, des über einen Umschlingungswinkel > 120° auf
den Zylinder aufgrund des Bandzuges einen Druck auf den Zylinder
ausüben kann und zusätzlich mittels eines Druckfluiddrucks
gegen den Zylinder andrückbar ist.
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Derartige
Verfahren und Vorrichtungen sind vielfach bekannt. So sind sowohl
der Oberbegriff des Verfahrens als auch der der Vorrichtung aus
der
WO 03/064762 bekannt.
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Die
DE 10 2004 017 818
A1 offenbart eine ähnliche Vorrichtung, die zu
dem Zylinder zusätzlich eine umlaufende Bespannung aufweist.
Der Aufbau der Bespannung ist so gestaltet, dass er geeignet ist, der
Faserstoffbahn Feuchtigkeit zu entziehen. Die Vorrichtung besitzt
bereits eine Druckhaube, um einen zusätzlichen Druck auf
die Bespannung und somit auf die Faserstoffbahn ausüben
zu können. In der
DE 10 2004 017 808 A1 wird ein Sieb mit durch
die Behandlungsstrecke geführt.
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Bei
dieser Art von Vorrichtungen und Verfahren besteht das Problem,
dass die Glättung zumindest auf einer Faserstoffbahnseite
dadurch erschwert wird, dass entweder eine zusätzliche
siebähnliche und Wasser aufnehmende Bespannung durch ihre raue
Oberfläche die entsprechende Faserstoffbahnseite aufrauen
oder die enorme Temperatur des Zylinders, die zwischen 100 und 400°C
liegt, die Feuchtigkeit im Inneren der Faserstoffbahn verdampft.
Da ein Druckabbau zwischen Band und Zylinder, also in der Behandlungsstrecke
nicht gegeben ist, kommt es beim Austritt der Faserstoffbahn aus
der Vorrichtung zu einer so genannten Flashverdampfung, wobei die Oberfläche
der Faserstoffbahn aufgerissen und ebenfalls aufgeraut wird.
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In
der
DE 10 2004 017 823 ist
deshalb vorgesehen, die aufgeraute Faserstoffbahnseite nach der Vorrichtung
noch durch einen Kalandernip zu führen, wobei die raue
Seite an der heißen glatten Walze anliegt und so nachträglich
geglättet wird.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Vorrichtung
und ein derartiges Verfahren so weiter zu entwickeln, dass sich
die Glättwirkung gegenüber dem Stand der Technik
noch einmal vergrößert. Eine weitere Aufgabe besteht
darin die Glättwirkung zu steigern mit gleichzeitiger Reduzierung
des Verlustes an spezifischem Volumen der Faserstoffbahn gegenüber
den bekannten Glättverfahren.
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Bezüglich
des Verfahrens wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die
Faserstoffbahn mit einem Trockengehalt von 50 bis 90% in die Behandlungsstrecke
eintritt, dort beidseitig geglättet wird, wobei der Anpressdruck
des Bandes wenigstens an einer Stelle definiert verringert wird.
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Es
hat sich gezeigt, dass man bei Faserstoffbahnen mit einem Trockengehalt
von 50 bis 90% die Chance hat, die beiden Nachrauungsprozesse deutlich
zu vermindern und sogar beide Bahnseiten zu glätten, wenn
man den Anpressdruck der Faserstoffbahn gegen den Zylinder wenigstens
an einer Stelle, die sich in der Regel quer zur Laufrichtung über
die Faserstoffbahn erstreckt, definiert vermindert. Unter dem Begriff „definiert” ist
in diesem Zusammen zu verstehen, dass der Druck auf die Faserstoffbahn ausgehend
von einem Betriebsdruck auf einen bestimmten Wert abgesenkt wird,
der von der Faserstoffbahnqualität, der Temperatur und
der Geschwindigkeit abhängt. Dieser Wert muss entweder
in Versuchen ermittelt werden oder er kann mit numerischen Berechnungsmethoden
abgeschätzt werden. Jedenfalls bewirkt die Andruckminderung
folgendes: Die Faserstoffbahn wird – immer noch an der
glatten Zylinderoberfläche anliegend – entspannt
und kann ihr Volumen vergrößern, ohne dass die
erzeugte Glätte darunter leidet. Zudem kann die Faserstoffbahn
bereits in der Zone geringeren Drucks Feuchtigkeit abgeben, ohne
dass eine schlagartige Verdampfung die Oberfläche aufreißt.
Versuche haben gezeigt, dass bei einem Anlagedruck von 0,5 bis 5
bar eine definierte Verminderung auf einen bestimmten Wert zwischen
0,2 bis etwa 2 bar die größte Wirkung hat. Insbesondere,
wenn das umlaufende Band ebenfalls eine glatte Oberfläche
hat, d. h. unter einem Ra-Wert von 0,1 μm und somit im
Bereich der Zylinderoberfläche liegt, ermöglicht
das Verfahren eine signifikante Glättesteigerung gegenüber
Trockeneinrichtungen gemäß dem oben genannten
Stand der Technik.
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Vorzugsweise
wird dabei das Band neben seinem Anlagedruck aus der Zugspannung
resultierenden Anlagedruck über ein Druckfluid druckbeaufschlagt.
Dadurch kann der Anlagedruck gesteigert werden, ohne dass des Band
unzulässigen Spannungen ausgesetzt wird. Wie bereits aus
dem Stand der Technik bekannt, kann dies beispielsweise über eine
Druckhaube geschehen, die eng und gegebenenfalls dichtend an einem
Band oder Dichtband anliegt, das wiederum mit einem weiteren Band
oder der Faserstoffbahn in Kontakt ist und der Kontur der Zylinderoberfläche
folgt.
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Die
Druckhaube ist an den Seitenwänden gegenüber dem
Dichtband möglichst gut abgedichtet.
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Um
den Trocknungsanteil zu erhöhen, ist es vorteilhaft, wenn
zwischen dem Band und der Faserstoffbahn eine feuchtigkeitaufnehmende
Bespannung verläuft, deren Oberfläche glatter
ist, als die der Faserstoffbahn. Bei manchen Faserstoffbahnsorten soll
das erfindungsgemäße Verfahren ein höheres Augenmerk
auf den Trocknungsvorgang legen. In diesem Fall wird eine Bespannung,
beispielsweise ein Sieb, zwischen dem umlaufenden Band und der Faserstoffbahn
geführt, welche die aus der Faserstoffbahn austretende
Feuchtigkeit aufnimmt. Um die bereits erwähnte Nachrauung
zu vermeiden, sollte die ungelochte Oberfläche, also im
Wesentlichen die Oberfläche der Stege zwischen den Perforationen und
der Wasser aufnehmenden Öffnungen, dabei glatter als die
Faserstoffbahn-Oberfläche sein.
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Bevorzugt
entspannt sich der Druckfluiddruck hinter einer quer zur Laufrichtung
der Faserstoffbahn angeordneten Leiste. Eine solche Leiste ist einfach
herstellbar und ohne große Schwierigkeiten beispielsweise
im Endbereich der Druckhaube einsetzbar.
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Bevorzugt
sind mehrere hintereinander angeordnete Leisten die mit dem an der
Druckhaube anliegendem Dichtband Drosselspalte zum Abbauen des Druckes
bilden. Die Drosselspalte sind vorzugsweise einstellbar ausgeführt.
Zwei benachbarte Leisten bilden jeweils eine Entlastungskammer.
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Diese
Ausgestaltung ermöglicht einen stufenweisen Abbau des Druckfluiddruckes,
ausgehend vom Betriebsdruck zu einem gewünschten Entspannungsdruck.
Dieser kann dem Umgebungsdruck entsprechen oder niedriger sein um
beispielsweise Leckage des Fluids nach außen zu vermeiden.
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In
einer praktischen Ausführungsform kann der Entspannungsdruck
im Bereich von 0,5 bar bis 1 bar, insbesondere von 0,5 bar bis 0,8
bar liegen. Der Druckfluiddruck kann im Betrieb zwischen 1,5 bar und
5 bar, insbesondere zwischen 4 bar und 5 bar liegen. Geringen Drücke
sind bei dieser Trocknungs- und Glätteinrichtung zur Erzielung
einer guten Glätte ohne Verlust des spezifischen Volumens
wegen des langen Glättspaltes, infolge des großen
Zylinderdurchmessers, ausreichend.
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Besonders
bevorzugt wird der Abstand der Leiste zum Band eingestellt. Mittels
einer solchen Abstandsänderung ist es sehr unkompliziert
möglich, den gewünschten Druckabbau einzustellen.
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Es
ist günstig, wenn der Druckfluiddruck in Faserstoffbahn-Laufrichtung
hinter der Leiste um 20 bis 80% abgebaut wird. Eine Druckminderung
in dieser Größenordnung hat die besten Ergebnisse
in Bezug auf das Effizienzverhältnis von Trocknung und Glättung
erbracht.
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Mit
Vorteil wird das Druckfluid aus einer Fluiddruck-Entlastungskammer
abgesaugt, den die Leiste gemeinsam mit einer zweiten Leiste bildet.
Die erste Leiste in Bahnlaufrichtung drosselt den Druckfluiddruck,
während die zweite Leiste der über von außerhalb
angesaugten Umgebungsluft den Austritt von Druckfluid verhindert.
Der Fluiddruck in der Fluiddruck-Entlastungskammer kann daher auf
Werte unterhalb des Umgebungsdruckes eingestellt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird der Anlagedruck
aufgrund der Zugspannung des Bandes auf die Faserstoffbahn mindestens lokal
durch mindestens ein weiteres Druckelement, das einen Anpressdruck
auf das Band im Bereich der Behandlungsstrecke ausübt,
wie beispielsweise einer Walze, eines weiteren Bandes oder eines
weiteren Druckfluids, angedrückt. Dadurch kann gezielt auf
Glätte und das spezifische Volumen der Faserstoffbahn eingewirkt
werden.
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In
einer praktischen Ausführung kann das mindestens eine weitere
Druckelement im Endbereich der Behandlungsstrecke angeordnet sein.
Dabei ist es von Vorteil, wenn die Ausführung des weiteren
Druckelementes für einen definierten Druckabbau geeignet
ist.
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Vorteilhaft
ist, wenn der Anpressdruck innerhalb von 1 bis 400 Millisekunden,
insbesondere innerhalb von 3 bis 100 Millisekunden und ggf. nach
3 bis 30 Millisekunden abgebaut wird. Dadurch kann gezielt die Auswirkung
des in der Faserstoffbahn erzeugten Dampfdruckes auf das spezifische
Volumen beeinflusst werden, ohne die Faserstoffbahn, beispielsweise
durch Delamination, zu schädigen. Durch sanfte Entspannung
kann das durch das Glätten verminderte spezifische Volumen,
zumindest zum Teil, wieder zurück gewonnen werden.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens beträgt der
Trockengehalt der Faserstoffbahn am Einlauf in die Behandlungsstrecke
weniger als 75%. Eine Anwendung von Glättverfahren bei
niedrigen Trockengehalten war bislang nur mit erheblichen Verlusten
an spezifischem Volumen verbunden. In Versuchen hat sich überraschend
gezeigt, dass unter 75% Trockengehalt ein Glätten bei gleichzeitigem Trocknen
der Faserstoffbahn zu guter Glätte und gleichzeitig zu
gutem spezifischem Volumen führt. Das Verdampfen einer
großen Masse an Wasser in der Behandlungsstrecke führt
zu einer Auflockerung der Faserstruktur der Faserstoffbahn und somit
zu einem Rückgewinn des spezifischen Volumens. In Verbindung
mit dieser Ausgestaltung lassen sich besonders ein zusätzlicher
Druckimpuls auf die Faserstoffbahn am Beginn der Behandlungsstrecke
und/oder eine definierte Entspannung des Druckes am Ende der Behandlungsstrecke
anwenden. Durch den Druckimpuls am Beginn der Behandlungsstre cke
kann eine gute Glätte und durch die sich anschließende, lange
Trocknungszone eine voluminöse Faserstruktur erzielt werden.
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Die
im Verfahren in der Trocknungszone bzw. in der Behandlungsstrecke
anzuwendenden Oberflächentemperaturen, insbesondere des
beheizten Zylinders und des Bandes liegen im Bereich von 60°C
bis 300°C, insbesondere zwischen 90°C bis 190°C
und bevorzugt zwischen 105°C bis 160°C. Die Temperaturen
der die Faserstoffbahn berührenden Flächen können
gleich sein oder ein Gefälle zwischen Zylinder und Band
aufweisen.
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Vorzugsweise
ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen,
dass die Bahn kurz vor, beim oder kurz nach dem Eintritt in die
Behandlungsstrecke mit einem Druckimpuls beaufschlagt wird. Eine
kurzzeitige Verdichtung der Faserstoffbahn an dieser Stelle führt
zu einer gleichmäßigen Oberflächenstruktur,
die besonders leicht an der Zylinderoberfläche geglättet
werden kann. Für einen solchen Druckimpuls sind Anlagewalzen
geeignet, die ggf. sogar über ihre axiale Länge
im Druckprofil einstellbar sind. Zu diesem Zweck können
auch Walzen verwendet werden, die als Leitwalze für das
Band oder die Bespannung dienen.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird hinsichtlich der Vorrichtung dadurch
gelöst, dass eine Fluiddruck-Entlastungskammer an wenigstens
einer Stelle der Behandlungsstrecke vorgesehen ist.
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Wie
bereits bei den Verfahrensansprüchen beschrieben, führt
der Druckabbau des Druckfluids zu den gewünschten Effekten
einer guten Trocknung mit gleichzeitiger Glättung der Faserstoffbahn.
Eine Fluiddruck-Entlastungskammer ist besonders geeignet, den Druck
auf eine solche Weise zu reduzieren, dass es nicht zu die Oberfläche
der Faserstoffbahn aufreißenden Flashverdampfung kommt
und zudem dennoch ein Feuchtigkeitsentzug stattfindet.
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Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Fluiddruck-Entlastungskammer am Ende
einer Druckhaube angeordnet ist. Unter dem Ende der Druckhaube ist
in diesem Fall der Bereich zu verstehen, den die Faserstoffbahn
in Bahnlaufrichtung zuletzt passiert. Wenn der Druckabbau des Druckfluids
in diesem Bereich erfolgt, kann ein Flashverdampfung beim Austritt
der Faserstoffbahn aus der Behandlungsstrecke wirkungsvoll verhindert
werden.
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Mit
Vorteil ist dafür gesorgt, dass die Fluiddruck-Entlastungskammer
zwei Leisten, die quer zur Laufrichtung der Faserstoffbahn verlaufen,
umfasst.
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Diese
Leisten haben unterschiedliche Wirkungen. Die erste in Bahnlaufrichtung
drosselt den Druckfluiddruck auf ein gewünschtes Niveau.
Die zweite Leiste bildet quasi die Dichtung für das Druckfluid.
In der Regel ist das Druckfluid Wasser. Durch eine Absaugung in
der Fluiddruck-Entlastungskammer tritt unter der zweiten Leiste
Umgebungsluft ein, die einen Austritt des Wassers verhindert. Auf
diese Weise kann eine berührende Dichtung vermieden werden
und das umlaufende Band wird entsprechend geschont.
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Es
ist günstig, wenn die Druckabnahme des Druckfluids einstellbar
ist. Deshalb sollten die Leisten sowohl im Abstand zu dem umlaufenden
Band als auch im Abstand zueinander einstellbar sein. Auf diese
Weise kann das Druckniveau und/oder die Länge der Behandlungsstrecke
mit reduziertem Druckfluiddruck eingestellt werden.
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Vorzugsweise
ist im Einlaufbereich der Faserstoffbahn in die Behandlungsstrecke
ein zusätzliches Andruckelement vorgesehen. Die Vorteile
sind bereits oben beschrieben.
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Die
Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft bei schwereren
Papiersorten, insbesondere für Karton- und Verpackungspapiere,
mit einem Flächengewicht von größer als
80 g/m2, insbesondere größer
als 110 g/m2 und ganz besonders größer
als 150 g/m2. Sehr gute Ergebnisse wurden
beispielsweise bei Faltschachtelkarton mit 250 g/m2 erzielt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
In dieser zeigt
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt werden kann und
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2 eine
schematische Ausschnittsvergrößerung des Endbereichs
einer Druckhaube.
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Eine
Vorrichtung zur Trocknung und Glättung einer Faserstoffbahn 1 (1)
in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn 2 umfasst
einen beheizbaren Zylinder 3, der auf seiner Oberseite
von einer Druckhaube 4 umgeben ist, in der ein in der Regel
kühlendes Druckfluid strömt, um einen Druck auf das
umlaufende Band 6 auszuüben. Das umlaufende Band
kann insbesondere aus Metall gefertigt sein. Bereits der Bandzug
bewirkt bei der Umschlingung des Zylinders 3, die mehr
als 120° beträgt, einen Anpressdruck auf die Faserstoffbahn.
Hinzu kommt der Druck der durch das Druckfluid 9 (durch
Pfeile angedeutet) in der Druckhaube 4 bewirkt wird. Anstelle
der Druckhaube 4 können auch andere Aggregate
oberhalb des Trockenzylinders 3 angeordnet sein, beispielsweise
Walzen oder Pressschuhe. Das Druckfluid 9 oder andere Aggregate
entziehen in Verbindung mit dem erhitzten Trockenzylinder 3 und
ggf. einer Wasser aufnehmenden Bespannung 5 der Faserstoffbahn 2 Feuchtigkeit.
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Die
Faserstoffbahn 2 wird bei einem Trockengehalt zwischen
65 und 90% zusammen mit der Bespannung 5 über
den Trockenzylinder 3 geführt. Das ebenfalls umlaufende
Band 6, das zwischen der Bespannung 5 und der
Druckhaube 4 läuft, ist für das Druckfluid 9 undurchlässig.
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Am
Trockenzylinder 3 sind jeweils im Ein- und Auslauf 18 bzw. 19 der
Behandlungsstrecke 20 zwei Leitwalzen 7, 8 angebracht.
Die Leitwalzen 7, 8 übernehmen eine Führungsfunktion
für die Faserstoffbahn 2, die Bespannung 5 und
das Band 6, indem diese um die Leitwalzen 7, 8 herumgeführt
werden, wodurch auch der Einwirkungsbereich des Trockenzylinders 3 auf
die Faserstoffbahn 2 vergrößert und dadurch
der Wirkungsgrad des Trocknungsprozesses verbessert wird. Die Behandlungsstrecke 20 der
Faserstoffbahn 2 ist in 1 nur durch
einen gezeichneten Winkel angedeutet. Sie reicht bei dem Ausführungsbeispiel
von Leitwalze 7 bis Leitwalze 8.
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Vielfach
ist es sinnvoll, über die Leitwalze 7 bereits
einen Druckimpuls 23 auf die Faserstoffbahn 2 auszuüben.
Die Leitwalze 7 wirkt dann als Andruckelement mit erhöhtem
Druck. Auf diese Weise wird eine gleichmäßigere
Oberfläche auf der Faserstoffbahn 2 erzeugt, die
sich über die Anlage an dem auf 100 bis 300°C
beheizten Zylinder 3 leichter glätten lässt.
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Die
Bespannung 5 wird über Umlenkwalzen 14 um
den Trockenzylinder 3 und die Druckhaube 4 herumgeführt.
Der Bespannung 5 wird in Saug- oder Pressvorrichtungen
(in 1 in Form einer schematischen Saugwalze 13 angedeutet)
die von ihr aus der Faserstoffbahn 2 aufgenommene Feuchtigkeit wieder
entzogen, so dass die Bespannung 5 wieder relativ trocken
und wasseraufnahmefähig in die Behandlungsstrecke 20 eintritt.
Ebenso sind auch für das Band 6, sofern dessen
Funktion nicht in die Bespannung 5 integriert ist, gesonderte
Führungswalzen 15 erforderlich.
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Das
Band 6 kann mehrere Schichten umfassen, von denen wenigstens
eine undurchlässig gegenüber dem Druckfluid ist.
Es kann aber beispielsweise eine zweite, Wasser aufnehmende und
speichernde Schicht vorgesehen sein, die die Feuchtigkeit der Faserstoffbahn 2 aufnimmt.
Das erlaubt, auf die Bespannung 5 zu verzichten.
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Liegt
der Aspekt der Glättung der Faserstoffbahn 2 im
Vordergrund, kann auch einzig und allein ein sehr glattes (Ra < 0,1 mm) Metallband 6 zwischen Druckhaube 4 und
Faserstoffbahn 2 vorgesehen sein.
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Wird
dagegen eine Bespannung 5 eingesetzt, so sollte die Oberfläche
um die Wasser aufnehmenden Öffnungen herum zumindest möglichst
glatt ausgeführt, und insbesondere glatter als die Oberfläche
der Faserstoffbahn 2 sein.
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Selbst
bei Verwendung solcher markierungsarmen Bespannungen (Siebe) ist
eine deutliche Steigerung der Glätte auf beiden Seiten
der Faserstoffbahn 2 zu erzielen. Mit der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung sind auf der Bespannungsseite Rauigkeitswerte nach
Bendtsen unter 400 ml/min erreichbar.
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In
Bahnlaufrichtung am Ende der Druckhaube 4 ist eine erste
Leiste 11 angeordnet. Da nur ein einstellbarer schmaler
Spalt zwischen der Leiste 11 und dem Band 6 vorgesehen
ist, fällt der Druck des Druckfluids, der im vorlaufenden
Teil der Druckhaube herrscht, hinter der Leiste 11 durch
Drosselung ab.
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Genauer
ist diese Situation vergrößert in 2 dargestellt.
Zwischen der Leiste 11 und einer zweiten Leiste 12 wird
eine Fluiddruck-Entlastungskammer 10 geschaffen. Die Pfeile 16 und 17 symbolisieren
Verstellvorrichtungen der Leiste 11 in radialer Richtung
und in Umfangs richtung, um den Druck und die Länge der
Behandlungsstrecke mit niedrigerem Druck einstellbar zu machen.
Versuche haben ergeben, dass der Abbau des Drucks 20 bis 80% betragen
sollte, allerdings sehr stark von der Qualität und Beschaffenheit
der Faserstoffbahn 2 abhängt.
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Vorteilhafterweise
wird ein Unterdruck in Form einer Absaugung 22 (lediglich
als Pfeil dargestellt) an die Fluiddruck-Entlastungskammer 10 angeschlossen.
Auf diese Weise wird für einen Lufteintritt 21 unterhalb
der zweiten Leiste 12 gesorgt, was zur Abdichtung des Druckfluids 9 in
die Umgebung führt. Diese berührungslose Abdichtungsmethode sorgt
für einen geringen Verschleiß am umlaufenden Band 6.
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Von
den dargestellten Ausführungsformen kann in vielfacher
Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grundgedanken der Erfindung
zu verlassen. insbesondere können andere Vorrichtungen
zum Abbau des Drucks des Druckfluids 9 innerhalb der Behandlungsstrecke 20 vorgesehen
sein.
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Der
Zylinder 3 kann auch durch ein beispielsweise induktiv
beheiztes umlaufendes Metallband ersetzt werden.
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Das
Druckfluid 9 muss nicht zwangsweise durch Wasser, sondern
könnte auch durch ein Gas realisiert werden.
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Bezüglich
der unterschiedlichen Verfahren, Zylinder, Band und/oder Bespannung
zu reinigen, zu beheizen und/oder anzutreiben und zu führen,
wird auf den bekannten Stand der Technik verwiesen.
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Unter
Umständen ist es sinnvoll, die Faserstoffbahn 2 vor
der erfindungsgemäßen Vorrichtung stellenweise
(beispielsweise an den Rändern) zu befeuchten, um hinterher
ein gleichmäßig getrocknetes Feuchtequerprofil
zu erhalten.
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Auch
die Druckhaube 4 kann quer zur Laufrichtung der Faserstoffbahn 2 in
Zonen unterschiedlichen Drucks aufgeteilt sein, um partiell mehr
oder weniger zu glätten bzw. zu trocknen.
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Diese
Querprofilierungsmaßnahmen können unter Einsatz
von nicht dargestellten Messgeräten und Steuerungselektronik
im Closed Loop gefahren werden.
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- 1
- Vorrichtung
zur Trocknung und Glättung einer Faserstoffbahn
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Zylinder
- 4
- Druckhaube
- 5
- Bespannung
(Sieb)
- 6
- umlaufendes
Band
- 7
- Leitwalze
- 8
- Leitwalze
- 9
- Druckfluid
- 10
- Fluiddruck-Entlastungskammer
- 11
- erste
Leiste
- 12
- zweite
Leiste
- 13
- Saugwalze
- 14
- Führungswalze
(Bespannung)
- 15
- Führungswalze
(Band)
- 16
- Verstellvorrichtung
der Leiste (radial)
- 17
- Verstellvorrichtung
der Leiste (Umfangsrichtung)
- 18
- Einlauf
- 19
- Auslauf
- 20
- Behandlungsstrecke
- 21
- Lufteintritt
- 22
- Absaugung
(Unterdruck)
- 23
- Druckimpuls
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 03/064762 [0002]
- - DE 102004017818 A1 [0003]
- - DE 102004017808 A1 [0003]
- - DE 102004017823 [0005]