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Die
Erfindung betrifft Bogenanleger mit mindestens einem Tragluftbläser
nach dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Aus
der
DE 41 05 967 A1 ist
ein Bogenanleger bekannt, bei dem Tragluftbläser eingesetzt
werden. Diese Tragluftbläser sind der Hinterkante des im Anleger
bereitgestellten Bogenstapels ortsfest zugeordnet. Durch diese Tragluftbläser
wird der Bogen in an sich bekannter Weise durch eine geeignete Trennvorrichtung,
die so genannten Trennsauger, an der Hinterkante angehoben. Durch
die Tragluftbläser wird nun separate Blasluft aus einer
von der allgemeinen Blasluftversorgung des Anlegers unabhängigen
Blasluftquelle im Arbeitstakt des Anlegers stoßartig unter
den angehobenen Bogen geblasen.
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Die
Versorgung der Tragluftdüsen des Tragluftbläsers
mit separater Blasluft erfolgt durch einen kleinen Kompressor über
ein Steuerventil, welches als Drehventil ausgebildet und mit dem
Antrieb des Trennsaugers gekoppelt ist. Damit kann ein Synchronlauf
des Drehventils mit den Antriebsgliedern des Trennsaugers erleichtert
werden und die Blaszeiten für die Blasluft exakt bestimmt
und auch kurz bemessen werden. Insbesondere ermöglicht
diese separate Blasluftversorgung für das Unterblasen des abgehobenen
Bogens höhere Drücke bei reduzierten Blaszeiten.
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Nachteilig
hierbei ist, dass durch die mit relativ hohen Drücken unter
den angehobenen Bogen geblasene Blasluft auch Umgebungsluft eingeschleppt
wird, was zu unerwünschten Strömungsverhältnissen
unterhalb des angehobenen Bogens führt. Es ist auch möglich,
dass insbesondere bei dünnen Bedruckstoffen auf eine nach
unten gewölbte Hinterkante geblasen wird und so die Gefahr
besteht, dass der Bogen von den Trennsaugern abgeblasen wird.
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Diese
Gefahr besteht bei der in der
DE 34 24 814 A1 vorgestellten Lösung
nicht. Hier wird im Bereich der Stapelhinterkante eine um eine vertikale Drehachse
rotierende Blasdüse eingesetzt. Dabei taucht deren Luftaustrittsöffnung
unterhalb des abgehobenen obersten Bogens. Nur in dieser Phase erfolgt
der Ausstoß von Blasluft. Dabei wird die Luftaustrittsöffnung
der Blasluftdüse annähernd proportional durch
die Fördermenge selbsttätig verändert.
Das erfolgt dadurch, dass die impulsartig ausgestoßene Blasluft
eine Wirkung auf die trichterförmige ausgebildete Blasdüse
ausübt, so dass sich diese erweitert.
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Diese
Einrichtung hat den Nachteil, dass die sich im Maschinentakt mit
einer hohen Umdrehungsgeschwindigkeit rotierende massebehaftete
Luftdüse ungünstige Strömungsverhältnisse
entstehen lässt. Das kann auch zu einer Kollision mit Bogen
führen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, einen mit einem geringen
technischen Aufwand herstellbaren Tragluftbläser zu entwickeln,
durch den das wirksame Verbringen von Blasluft unterhalb des abgehobenen
Bogens erfolgen kann.
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Erfindungsgemäß wir
die Aufgabe durch einen Bogenanleger mit mindestens einem Tragluftbläser
mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
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Die
gezeigte Lösung hat den Vorteil, dass keine Umgebungsluft
unter den obersten Bogen eingeschleppt wird. Das wirksame Ausströmen
der Blasluft unterhalb des obersten Bogens erfolgt erst dann, wenn
die Luftausströmöffnung unter den obersten Bogen
taucht, so dass keine Anblasen der Hinterkante und somit kein Abblasen
des Bogens von den Trennsaugern erfolgen kann.
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An
Hand zweier Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher
erläutert werden. Die dazugehörigen Zeichnungen
zeigen:
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1 Schematische
Darstellung eines Bogenanlegers
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2 Schematische
Darstellung einer Tragluftdüse mit einer linear verlagerbaren
Düse in inaktiver Stellung
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3 Tragluftdüse
nach 3 in aktiver Stellung
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4 Schematische
Darstellung einer Tragluftdüse mit einer schwenkbaren Düse
in inaktiver Stellung
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5 Tragluftdüse
nach 4 in aktiver Stellung
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Der
in 1 dargestellte Bogenanleger nach einem ersten
Ausführungsbeispiel weist einen Bogentrenner 6 auf,
der als Bogentrennelement mindestens einen Bogentrenner 6.1 und
als Bogentransportelement mindestens einen dem Trennsauger 6.1 zugeordneten
Transportsauger 6.2 aufweist. In der Regel sind mehrere
Trennsauger 6.1 und mehrere Transportsauger 6.2 in
einer Reihe quer zur Bogenförderrichtung 5 angeordnet.
Dabei führen alle Trennsauger 6.1 eine im Wesentlichen
zueinander syn chrone pro Maschinentakt vertikale Bewegung zum Abheben
eines obersten Bogens 2.1 aus, während die Transportsauger 6.2 eine
im Wesentlichen synchrone horizontale Bewegung pro Maschinentakt zum
Abtransport des obersten Bogens 2.1 ausführen.
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Im
Bogenanleger ist ein aus fluchtend übereinander gelagerter
Bogen 2 bestehender Bogenstapel 1 bereitgestellt.
Dem Bogenstapel 1 ist an seiner der Druckmaschine zugewandten
oberen Stapelkante, in Bogenförderrichtung 5 gesehenen
hinteren Stapelkante, eine taktweise wegschwenkbare Klappenwelle 4 zugeordnet.
Dieser in Bogenförderrichtung 5 nachgeordnet ist
eine Transportwalze 10 und eine mit dieser korrespondierenden
Taktwalze 9 zugeordnet. Über ein Leitblech 11 schließt
sich ein Bändertisch 12 an, gefolgt von nicht
dargestellten und nachfolgend auch nicht beschriebenen Elementen
zum Ausrichten und Transportieren der Bogen 2 zur Druckmaschine.
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Der
in Bogenförderrichtung 5 gesehenen vorderen oberen
Stapelkante ist mindestens ein Tragluftbläser 7 zugeordnet.
In der Regel sind mehrere, in einer Reihe quer zur Bogenförderrichtung 5 angeordnete
Tragluftbläser 7 vorgesehen. Die Tragluftbläser 7 sind
ortsfest im Bogenanleger gelagert. Neben den genannten Tragluftbläser 7 sind
weitere, nicht dargestellte Bläser dem oberen Bereich des
Bogenstapels 1 zugeordnet. Dabei handelt es sich um so
genannte Lockerungsbläser, deren Aufgabe darin besteht,
Luft zwischen die oberen Bogen 2 zu bringen und dadurch
den Trennvorgang zu erleichtern.
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Den
Aufbau eines Tragluftbläsers 7 zeigen die 2 und 3.
In der 2 ist der Tragluftbläser 7 in
seiner inaktiven Stellung dargestellt. Die Luftaustrittsöffnung 72.1 befindet
sich außerhalb des Bogenstapels 1 vor der Stapelhinterkante 1.1.
Dabei hat der Trennsauger 6.1 den obersten Bogen 2.1 noch
nicht erfasst und es wird die Phase dargestellt, in der der abziehende
Bogen 2.2 abtransportiert wird. Aus der 1 ist
erkennbar, dass der Tragluftbläser 7 ein Gehäuse 71 aufweist.
Das Gehäuse 71 besteht im Wesentlichen aus einem
Lufteinlass 71.1 und einem zylinderförmigen Führungsteil 71.2.
Nahe dem Lufteinlass 71.1 ist ein als Ring ausgeführter
erster Anschlag 74 angeordnet. In Richtung des Bogenstapels 1 ist
beabstandet dazu ein zweiter Anschlag 75 vorgesehen. Zwischen
den beiden Anschlägen 74, 75 erstreckt
sich eine Führungsfläche 71.3. An der dem
Bogenstapel 1 zugewandten Seite des Gehäuses 71 ist
ein Führungsbund 71.4 angeordnet.
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Verschiebbar
innerhalb des Gehäuses 71 ist eine Düse 72 angeordnet.
Die Düse 72 weist einen Bund 72.2 auf,
der auf der Führungsfläche 71.3 des Gehäuses 71 gleitet.
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Auf
der dem Bund 72.2 abgewandten Ende der Düse 72 wird
diese durch den Führungsbund 71.4 des Gehäuses 71 aufgenommen.
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Zwischen
dem Führungsbund 71.4 des Gehäuses 71 und
dem Bund 72.2 der Düse 72 ist eine Druckfeder 73 angeordnet.
Diese hält die Düse 72 in der in 2 eingezeichneten
Lage, so dass diese an dem ersten Anschlag 74 anliegt.
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An
der dem Bogenstapel 1 zugewandten Seite läuft
die Düse 72 etwa kegelförmig aus und weist
eine Luftaustrittsöffnung 72.1 auf. Diese ist
im geringen Abstand von der Stapelhinterkante 1.1 des Bogenstapel 1 angeordnet.
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Zur
Wirkungsweise eines Tragluftbläsers 7 nach dem
ersten Ausführungsbeispiel:
Durch die eine Hubbewegung
ausführenden Trennsauger 6.1 werden die jeweils
obersten Bogen 2.1 taktweise vom Bogenstapel 1 vereinzelt
und an die Transportsauger 6.2 übergeben (siehe
hierzu 3). Dabei drückt mindestens ein Tasterfuß 3 auf den
nunmehr oben liegenden Bogen 2. Die Transportsauger 6.2 erfassen
den jeweils vereinzelten obersten Bogen 2.1 im hinteren
Bereich und transportieren diesen in Bogenförderrichtung 5 ab
(siehe hierzu auch 2). Die Klappenwelle 4 wird
in dieser Phase abgeschwenkt, so dass der oberste Bogen 2.1 in
Richtung der Transportwalze 10 gefördert werden kann.
Das freie Ende des obersten Bogens 2.1 gelangt nun in den
Bereich zwischen der Transportwalze 10 und der abgeschwenkten
Taktwalze 9. Nachfolgend wird die Taktwalze 9 durch
eine nicht dargestellte Stelleinrichtung gegen die Transportwalze 10 geführt,
damit der oberste Bogen 2.1 erfasst und dieser nachfolgend
von den Transportsauger 6.2 freigegeben wird, die ihrerseits
zurückgeführt werden zum Erfassen eines folgenden
Bogens 2.
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Die 1 und 2 zeigen
die Tragluftbläser 7 in ihrer Ausgangsposition.
Dieser befindet sich in unmittelbarer Nähe der Stapelhinterkante 1.1. und geringfügig über
dem Niveau des obersten Bogens 2.1. Die Düse 72 wird
durch die Druckfeder 73 gegen den ersten Anschlag 74 gedrückt.
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Wie
oben beschrieben, erfassen nunmehr die Trennsauger 6.1 den
Bogen 2.1, indem diese dessen Oberfläche kontaktieren,
mit Saugluft beaufschlagt werden und anschließend eine
Hubbewegung ausführen. Diese Phase ist in der 3 dargestellt.
Dabei wird der oberste Bogen 2.1 angehoben, bevor er den
Transportsaugern 6.2 übergeben wird. In dieser
Phase wird der Tragluftbläser 7 stoßartig
im Maschinentakt mit Blasluft 15 versorgt. Hierzu werden
bekannte Drehventile eingesetzt, die im Maschinentakt dem Tragluftbläser 7 die
erforderliche Blasluft 15 zuführen. Diese Blasluft 15 kann nicht
sofort aus der Luftaustrittsöffnung 72.1 ausströmen,
da die Luftaustrittsöffnung 72.1 einen wesentlich
geringeren Querschnitt als der zylindrische Teil der Düse 72 aufweist.
Daher baut sich innerhalb der Düse 72 ein Überdruck
auf. Durch diesen Überdruck wird die Düse 72 gegen
die Kraft der Druckfeder 73 in einer geradlinigen Bewegung
in den Freiraum zwischen den Trennsauger 6.1 angehobenen
oberster Bogen 2.1 und den darunter liegenden Bogen 2 verlagert. Dabei
strömt stoßartig aus der Luftaustrittsöffnung 72.1 Blasluft 15 unter
den obersten Bogen 2.1.
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Der
Hub der Düse 72 wird in seiner Vorwärtsbewegung
durch den zweiten Anschlag 75 begrenzt.
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Lässt
der Strom der Blasluft 15 nach, so drückt die
Druckfeder 73 die Düse 72 wieder in ihre Ausgangslage.
Der Bund 72.2 liegt wieder am ersten Anschlag 74 an,
so dass die Düse 72 in ihrer Ausgangslage zur
Ruhe kommt und mit dem folgenden Maschinentakt ein neuer Zyklus
eingeleitet wird.
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Aus
den 4 und 5 ist der Aufbau eines Tragluftbläsers 8 nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel ersichtlich. Wie in der 4 erkennbar, besteht
dieser aus einem gestellfesten Gehäuse 81, das
einem um ein Drehlager 84 schwenkbaren Schwenkkörper 82 aufnimmt.
In den Schwenkkörper 82 ist eine Düse 82.1 integriert,
die an ihrer der Stapelhinterkante 1.1 zugewandten Seite
eine Luftaustrittsöffnung 82.2 aufweist. Innerhalb
des Gehäuses 81 ist weiterhin ein Luftstauraum 81.2 angeordnet, der
mit einem Lufteinlass 81.1 verbunden ist. Am Gehäuse 81 ist
weiterhin eine als Blattfeder ausgeführte Feder 83 angeordnet,
die den Schwenkkörper 82 in der in 4 dargestellten
Lage hält.
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Zur
Wirkungsweise eines Tragluftbläsers 8 nach dem
zweiten Ausführungsbeispiel:
Der oberste Bogen 2.1 wird
analog zum ersten Ausführungsbeispiel vom Bogenstapel 1 vereinzelt
und abgehoben. In dieser Phase wird der Tragluftbläser 8 über
den Lufteinlass 81.1 stoßartig mit Blasluft 15 beaufschlagt.
Durch den Rückstau, bedingt durch den gegenüber
dem Düsenquerschnitte geringeren Querschnitt der Luftaustrittsöffnung 82.2,
wird innerhalb des Luftstauraums 81.2 ein erhöhter
Luftdruck ausgebaut, so dass der bewegliche Schwenkkörper 82 ausgelenkt
wird. Er vollzieht eine Schwenkbewegung um das Drehlager 84.
Damit wird die Düse 82.1 mit der Luftaustrittsöffnung 82.2 in
den Raum zwischen den abgehobenen obersten Bogen 2.1 und
den oben liegenden Bogen des Bogenstapels 1 verlagert und nimmt
die in der 5 eingezeichnete Stellung ein. Das
erfolgt gegen Kraft der Feder 83. Zur Begrenzung der Bewegung
des Schwenkkörpers 82 können hier nicht
eingezeichnete Anschläge am Gehäuse 81 vorgesehen
werden.
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Lässt
der Blasluftstrom nach, dann drückt die Feder 83 den
Schwenkkörper 82 wieder in seine Ursprungslage.
Mit dem folgenden Maschinentakt wird ein neuer Zyklus eingeleitet.
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In
den Ausführungsbeispielen sind die Tragluftbläser 7 der
in Bogenförderrichtung 5 gesehen vorderen Kante
des Bogenstapel 1 zugeordnet. Es ist auch möglich
den anderen Kanten des Bogenstapels 1 derartige Tragluftbläser 7 zuzuordnen.
Besonders vorteilhaft ist es auch, die Tragluftbläser 7 so
anzuordnen, dass diese in unmittelbarer Nähe der Trennsauger 6.1 angeordnet
sind. Das erfolgt dann so, dass jedem Trennsauger 6.1 ein
Tragluftbläser 7 zugeordnet ist.
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- 1
- Bogenstapel
- 1.1
- Stapelhinterkante
- 2
- Bogen
- 2.1
- oberster
Bogen
- 2.2
- abziehender
Bogen
- 3
- Tasterfuß
- 4
- Klappenwelle
- 5
- Bogenförderrichtung
- 6
- Bogentrenner
- 6.1
- Trennsauger
- 6.2
- Transportsauger
- 7
- Tragluftbläser
- 71
- Gehäuse
- 71.1
- Lufteinlass
- 71.2
- Führungsteil
- 71.3
- Führungsfläche
- 71.4
- Führungsbund
- 72
- Düse
- 72.1
- Luftaustrittsöffnung
- 72.2
- Bund
- 73
- Druckfeder
- 74
- erster
Anschlag
- 75
- zweiter
Anschlag
- 8
- Tragluftbläser
- 81
- Gehäuse
- 81.1
- Lufteinlass
- 81.2
- Luftstauraum
- 82
- Schwenkkörper
- 82.1
- Düse
- 82.2
- Luftaustrittsöffnung
- 83
- Feder
- 84
- Drehlager
- 9
- Taktwalze
- 10
- Transportwalze
- 11
- Leitblech
- 12
- Bändertisch
- 15
- Blasluft 15
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4105967
A1 [0002]
- - DE 3424814 A1 [0005]