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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lagern eines Bauteils gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, beispielsweise eines Bauteils eines Beschlags eines
Fahrzeugsitzes.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Lagern eines Bauteils bereitzustellen, die sich durch eine gute
Transportierbarkeit in einer Vorbaugruppe auszeichnet, bevor die
Vorrichtung beispielsweise in einen Gesamtbeschlag eingebaut wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Danach
ist eine Lagerbuchse vorgesehen, die lose in die Lageröffnung des
Bauteils eingesetzt und über
eine Clipsverbindung mit dem Bauteil verbunden ist. Die clipsbare
Lagerbuchse ist geeignet, eine Vorbaugruppe zu komplettieren, wobei
die lose eingesetzte Lagerbuchse aufgrund der Clipsverbindung nicht
verloren gehen kann und daher eine gute Transportierbarkeit der
Vorbaugruppe vorliegt.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin,
dass die lose in das Bauteil eingesetzte Lagerbuchse ausreichend
Spiel zum Bauelement aufweisen kann, so dass nicht die Gefahr besteht,
dass eine Verdrehbarkeit des Bauteils an der Lagerstelle nicht gewährleistet
ist.
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In
einer Ausgestaltung weist die Clipsverbindung einen Lagerdeckel
auf, der clipsbar mit der Lagerbuchse verbindbar ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der
Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels
beispielhaft erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Rastbeschlages, der ein mit einem Federelement verbundenes
Pendel zum Blockieren eines Sperrstücks des Rastbeschlags im Crashfall
aufweist;
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2A eine
perspektivische Ansicht des Pendels der 1 einschließlich des
Federelements;
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2B eine
erste Seitenansicht des Pendels der 1;
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2C eine
Stirnansicht des Pendels der 1;
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2D eine
zweite Seitenansicht des Pendels der 1;
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3 eine
Seitenansicht des Pendels der vorangehenden Figuren unter Darstellung
der Funktionsflächen
des Pendels;
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4 eine
teilweise geschnittene perspektivische Ansicht des Pendels unter
Darstellung einer Lagerbuchse des Pendels; und
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5 eine
Querschnittsansicht des Pendels durch die Lagerbuchse.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert, bei
dem das zu lagernde Bauteil 100 ein Pendel einer Vorrichtung zum
direkten oder indirekten Blockieren der Bewegung eines Lehnenteils
gegenüber
einem Sitzteil eines Fahrzeugsitzes im Falle eines Frontalaufpralls ist,
wobei das Pendel im Falle eines Aufpralls aufgrund seiner Trägheit von
einer Ruheposition in eine Verriegelungsposition schwenkt, in der
es in Kontakt mit einem Sperrstück
gelangt. Diese Ausgestaltung ist jedoch lediglich beispielhaft zu
verstehen. Die Erfindung kann grundsätzlich zur Lagerung beliebiger Bauteile,
insbesondere beliebiger Bauteile eines Beschlags eingesetzt werden.
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Die
in der 1 dargestellte Vorrichtung, die einen Teil eines
Rastbeschlages eines Fahrzeugsitzes darstellt, umfasst ein als Pendel
ausgebildetes schwenkbares Element 100, ein mit dem Pendel 100 verbundenes
und als Drehfeder ausgebildetes Federelement 200, eine
mit der Sitzstruktur verbundene Lagerstelle 300 des Pendels 100,
eine in einem Gehäuseblech
des Sitzes ausgebildete Wechselwirkungsfläche 400 (nachfolgend
auch als Lauffläche bezeichnet),
die in Kontakt mit einem Bereich des Federelementes 200 steht
und an der sich das Federelement 200 abstützt, sowie
ein Sperrstück 3,
dessen Blockierung das Pendel 100 im Crashfall dient. Dabei weist
das Sperrstück 3 eine
Sperrfläche 36 auf,
die im Crashfall mit einer Sperrkontur des Pendels 100 in Kontakt
tritt, wie noch im Einzelnen beschrieben werden wird.
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Die 2A bis 2D zeigen
in verschiedenen Ansichten die Verbindung der Drehfeder 200 mit dem
Pendel 100. Die Drehfeder 200 weist einen Federkörper 210 und
zwei Federschenkel 220, 230 auf. Der Federkörper 210 ist
in einer in Bezug auf die vertikale Ausdehnung des Pendels 100 in
etwa mittig ausgebildeten seitlichen Ausformung 110 des
Pendels 100 angeordnet. Der eine, obere Federschenkel 220 weist
einen sich ausgehend von dem Federkörper 210 geradlinig
nach oben erstreckenden Bereich 221 auf, an den sich ein
vom Pendel 100 sich entfernender (und mit der Lauffläche 400 der 1 in
Kontakt stehender) Kontaktbereich 222 anschließt. Der Kontaktbereich 222 kann
näherungsweise
U-förmig oder
halbkreisförmig
oder in anderer Weise konvex ausgebildet sein. An den Kontaktbereich 222 schließt sich
ein Haltebereich an, der an seinem Ende ein abgewinkeltes Federende 223 ausbildet,
das an einer Anschlagfläche 121 einer
oberen Haltenase 120 des Pendels anliegt.
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Der
andere, untere Federschenkel 230 erstreckt sich in einem
Bereich 231 zu der Seite des Pendels 100, die
der Seite gegenüber
liegt, die die Ausformung 110 für den Federkörper 210 bereitstellt. Er
bildet an seinem Ende ein abgewinkeltes Federende 232 aus,
das in einer seitlichen Einbuchtung 130 des Pendels 100 eingehängt ist.
Die Drehfeder 200 ist demgemäß entsprechend der Feder einer
Wäscheklammer
ausgebildet. Sie hält dabei
ohne Zusatzteile durch beidseitige Anlage ihrer Federschenkel 220, 230 am
Pendel 100. Es liegt eine kompakte Bauweise vor und eine
günstige
Anordnung zur Verwendung in einer Vorbaugruppe.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass der Kontaktbereich 222 des
einen Federschenkels 220 gemäß der 2D abhängig von
dem Drehwinkel des Pendels 100 unterschiedliche Kontaktpunkte
aufweist, an denen der Kontaktbereich 222 eine Struktur,
an der sich der Federschenkel 220 abstützt, kontaktiert. Eine solche
Struktur ist insbesondere die Lauffläche 400 im Gehäuseblech
der 1. So wandert der Kontaktpunkt abhängig vom
Drehwinkel des Pendels von dem Punkt a zum Punkt b. Dies geht einher
mit einer Erhöhung
des effektiven Hebelarms, wie noch erläutert werden wird.
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In
den 2A und 2C ist
weiter zu erkennen, dass das Pendel 100 in einem oberen
Bereich 107, der oberhalb des unteren Federschenkel 230 liegt,
eine geringere Dicke d1 aufweist als in einem unteren Bereich 108,
der unterhalb des Federschenkels 230 liegt. Dies führt zu einer
vergrößerten Masse
des unteren Bereichs 108. Der untere Bereich 108 des
Drehpendels 100 stellt damit einen Masseanteil des Drehpendels 100 bereit,
der im Crashfall aufgrund seiner trägen Masse ausschwenkt, um das Sperrstück 3 zu
blockieren.
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Die
Gesamtmasse des Pendels 100 liegt beispielsweise im Bereich
zwischen 3 g und 20 g, insbesondere im Bereich zwischen 5 g und
8 g.
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Die 2A und 2B zeigen
des weiteren eine Lagerbuchse 185 und die 2D einen
Lagerdeckel 500. Diese Elemente werden anhand der 4 und 5 im
einzelnen erläutert
werden.
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Die 3 zeigt
in Seitenansicht erneut das Pendel 100 und die Drehfeder 200.
Anhand dieser Figur werden die Funktionsflächen des Pendels 100 und
die Elemente der Feder 200 im folgenden weitergehend beschrieben.
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Das
Pendel 100 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel, jedoch nicht
notwendigerweise, näherungsweise
rechteckig ausgebildet und weist eine vordere Stirnseite 101,
eine hintere Stirnseite 102, eine obere Stirnseite 103,
eine untere Stirnseite 104, eine dem Rastbeschlag abgewandte
Seite 105 und eine dem Rastbeschlag zugewandte Seite 106 auf. Wie
bereits ausgeführt,
weist ein oberer Bereich 107 eine geringere Dicke auf als
ein unterer Bereich 108. Die Bereiche 107, 108 sind
mit jeweils im Wesentlichen konstanter Dicke ausgebildet. Bei dem
Pendel 100 handelt es sich beispielsweise um ein Blechteil oder
ein Sinterteil.
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An
der hinteren Stirnseite 102 ist die bereits erwähnte Ausformung 110 zur
Aufnahme des Federkörpers 210 ausgebildet.
An der vorderen Stirnseite 101 befindet sich die ebenfalls
bereits erwähnte
Ausbuchtung 130 zum Einhängen des abgewinkelten Federendes 232 des
unteren Federbügels 230.
An der oberen Stirnseite 103 befindet sich angrenzend an die
hintere Stirnseite 102 der bereits erwähnte Vorsprung 120,
der die Anschlagfläche 121 für das abgewinkelte
Federende 223 des oberen Federschenkels 220 bereitstellt.
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Das
Pendel 100 weist des Weiteren an seiner oberen Stirnseite 103 und
angrenzend an die vordere Stirnseite 101 eine Anschlagfläche 140 auf,
die den Einschwenkwinkel des Pendels 100 im Schwenkfall
begrenzt, indem sie an ein Schwenkwinkel begrenzendes Bauteil des
Rastbeschlags stößt. Weiter
ist an der hinteren Stirnseite 102 eine seitliche Abstützungsfläche 150 vorgesehen,
die den hinten liegenden Bereich 221 des Federschenkels 220 abstützt und
zusätzlich
dafür sorgt,
dass das Federelement 200 sich von einer Vorbaugruppe nicht
lösen kann.
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Weiter
ist an der unteren Stirnseite 104 und angrenzend an die
vordere Stirnseite 101 eine hinterschnittene Sperrfläche 160 ausgebildet,
die im Zusammenspiel mit der Sperrfläche 36 des Sperrstücks 3 im
Crashfall das Sperrstück 3 blockiert.
Am unteren Ende der hinteren Stirnseite 102 ist ein unterer
Anschlag 170 vorgesehen, mit dem das Pendel 100 in der
Ruheposition am Gehäuse
oder einem anderen sitzseitigen Element anliegt.
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Weiter
ist in der 3 der Kontaktbereich 222 des
Federschenkels 220 zu erkennen, der in Kontakt mit der
Lauffläche 400 des
Gehäuseblechs steht
und dafür
sorgt, dass auf das Pendel ein Drehmoment wirkt. Der Kontaktpunkt
des Kontaktbereichs wandert dabei abhängig vom Schwenkwinkel, wie
in Bezug auf die 2D aufgezeigt.
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Die 4 zeigt
eine Lagerbuchse 185 mit einem zylindrischen Mantel, die
in eine Lageröffnung 180 des
Pendels 100 eingesetzt ist. Die Lagerbuchse 185 ist
dabei lose im Pendel 100 angeordnet. Zur Verlustsicherung
der lose im Pendel 100 liegenden Lagerbuchse 185 ist
diese clipsbar ausgebildet und bildet hierzu einen Rastvorsprung 186 aus.
Auf die Lagerbuchse ist ein Deckel 500 aufgesetzt, der
einen mit dem Rastvorsprung 186 interagierende Rastring 510 aufweist.
Der Rastvorsprung 186 der Lagerbuchse 185 ist
dabei leicht zur Mittenachse der Lagerbuchse 185 geneigt,
so dass eine Clipsverbindung mit dem Rastring 510 erfolgt.
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Die
verwendeten Rastmittel 186, 510 sind nur beispielhaft
zu verstehen.
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Die
Lagerbuchse 185 bildet an einer Seite einen Kragen 187 aus,
mit dem sie an der dem Rastbeschlag zugewandten Seite des Pendels 100 formschlüssig anliegt.
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Die
clipsbare Lagerbuchse 185 ist damit geeignet, eine Vorbaugruppe
mit dem Pendel 100 zu komplettieren, ohne dass die Lagerbuchse 185 verloren
gehen kann. Es erfolgt eine einfache Montage der Vorbaugruppe im
Beschlag, indem sie auf einen Lagerbolzen aufgesteckt wird. Die
Buchse 185 wird dabei auf den Lagerbolzen bevorzugt mit
Festsitz aufgesetzt.
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Das
Clipslager ist so gestaltet, dass die Lagerbuchse 185 nach
der Montage ausreichend Spiel relativ zum Pendel 100 aufweist.
Dadurch ist sichergestellt, dass selbst nach einem Lackbad und einmaligem
Freibrechen eine reibungsarme Lagerstelle realisiert ist.
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Die 5 zeigt
eine Querschnittsansicht durch die Lagerbuchse 185, wobei
ebenfalls der Lagerbolzen 310 dargestellt ist.