DE102008020893A1 - Elektromagnetische Stellvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine elektromagnetische Stellvorrichtung umfassend eine Magnetspule und einen zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verlagerbaren Magnetanker, der im bestromten Zustand der Magnetspule mit einer in die erste Position gerichteten Anzugskraft und im unbestromten Zustand der Magnetspule mit einer in die zweite Position gerichteten Rückstellkraft beaufschlagt ist, sowie einen elektrischen Schalter zur Positionsdiagnose des Magnetankers.
- Hintergrund der Erfindung
- Derartige Stellvorrichtungen mit elektrischen Schaltern zur Positionsdiagnose des Magnetankers sind beispielsweise als Fluidventile aus der
DE 10 2005 026 105 A1 und derUS 4,195,662 bekannt. Der elektrische Schalter ist dort jeweils als zur Magneteinheit, die ein Magnetgehäuse und die darin angeordnete Magnetspule sowie den Magnetanker umfasst, separates Bauelement ausgeführt. Die mechanische Verbindung des Magnetankers mit dem Schalter erfolgt über eine vom Magnetanker betätigte Stößelstange, die durch die Magnetspule hindurch geführt ist. Als nachteilig einer derartigen Konstruktion ist kostenseitig der erhebliche Aufwand zur Herstellung und Montage der zahlreichen Komponenten und funktionsseitig die zur Betätigung des Schalters erforderliche und eine hohe Schaltgeschwindigkeit des Magnetankers beeinträchtigende Zusatzmasse dieser Komponenten zu sehen. - Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektromagnetische Stellvorrichtung der eingangs genannten Art so fortzubilden, dass zum einen die Stellvorrichtung kostengünstig herstellbar ist und zum anderen eine möglichst hohe Schaltgeschwindigkeit eines vom Magnetanker betätigten Stellgliedes erzielbar ist.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, während vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar sind. Demnach soll der Schalter durch den Magnetanker selbst und ein mit dem Magnetanker zusammenwirkendes Kontaktelement gebildet sein derart, dass der Magnetanker und das Kontaktelement als elektrische Leiter in einem über den Schalter verlaufenden Diagnosestromkreis dienen, der in der ersten Position durch Kontakt des Magnetankers mit dem Kontaktelement geschlossen und in der zweiten Position durch Kontaktfreiheit des Magnetankers vom Kontaktelement geöffnet ist.
- Die vorgenannten Nachteile gemäß dem zitierten Stand der Technik werden folglich dadurch vermieden, dass der Magnetanker zusätzlich die Funktion des Schalters übernimmt und somit sowohl der konstruktive Mehraufwand für einen separaten Schalter als auch die die Schaltgeschwindigkeit der Stellvorrichtung beeinträchtigende Massenwirkung der nun nicht mehr erforderlichen Übertragungsbauteile zum separaten Schalter entfallen.
- In Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Stellvorrichtung weiterhin ein die Rückstellkraft erzeugendes Federmittel mit einer Druckfeder umfasst, die als elektrischer Leiter in dem Diagnosestromkreis dient. Dabei kann das Federmittel eine zur Druckfeder parallel angeordnete und das Kontaktelement bildende weitere Druckfeder umfassen, wobei das ankerseitige Ende der weiteren Druckfeder in der zweiten Position des Magnetankers von diesem beabstandet verläuft. Die Kontaktfreiheit der weiteren Druckfeder zum Magnetanker in dessen zweiter Position kann konstruktiv beispielsweise so ausgestaltet werden, dass die weitere Druckfeder ihre ungespannte Länge einnimmt, bevor der Magnetanker seine zweite Position erreicht oder dass der Hub der weiteren Druckfeder von einem Anschlag begrenzt wird, bevor der Magnetanker seine zweite Position erreicht.
- In einer ersten Ausgestaltung eines solchen Federmittels sollen die Druckfeder und die weitere Druckfeder jeweils als Schraubendruckfeder ausgebildet sein. Alternativ hierzu kann es auch zweckmäßig sein, dass die Druckfeder und die weitere Druckfeder jeweils als im wesentlichen kreisbogenförmige Feder aus Flachmaterial ausgebildet sind. Während sich mit einer Schraubendruckfeder eine generell weichere Federkennlinie einstellen lässt, bietet die Flachformfeder Vorteile hinsichtlich ihres axialen Bauraumbedarfs. Selbstverständlich ist es auch möglich, eine der Druckfedern als Schraubendruckfeder und die andere Druckfeder als Flachformfeder auszubilden.
- Im Hinblick auf die Bestromung der Magnetspule kann es vorgesehen sein, dass der Stromkreis durch die Magnetspule, abhängig vom Kontakt des Magnetankers mit dem Kontaktelement, in der ersten Position des Magnetankers geschlossen und in dessen zweiter Position geöffnet ist. Das bedeutet einerseits, dass der gesamte Spulenstrom über den Magnetanker und das Kontaktelement geleitet wird, und andererseits, dass der Magnetanker nur durch äußere Krafteinwirkung aus der zweiten Position in Richtung der ersten Position zurückverlagert werden kann, bis der Kontakt des Magnetankers mit dem Kon taktelement wiederhergestellt und folglich die Magnetspule wieder bestrombar ist.
- In einer gegenüber dieser einfach aufgebauten Schaltung bevorzugten Ausführung soll der Stromkreis durch die Magnetspule, unabhängig vom Kontakt des Magnetankers mit dem Kontaktelement, in beiden Positionen des Magnetankers geschlossen sein, wobei der Schalter einen zur Magnetspule parallel geschalteten elektrischen Widerstand umfasst. In diesem Fall ist eine Bestromung der Magnetspule in beiden Positionen des Magnetankers möglich, während gleichzeitig die über den Schalter, d. h. den Magnetanker fließende Stromstärke auf einem niedrigen Niveau zugunsten eines deutlich reduzierten Kontaktverschleißes gehalten werden kann.
- Im Hinblick auf einen bevorzugten technischen Anwendungsfall soll die Stellvorrichtung weiterhin folgende Merkmale umfassen:
- – ein Gehäuse und einen darin gelagerten, relativ zum Gehäuse aus einer eingefahrenen Halteposition in eine Arbeitsposition ausfahrbaren und von einem weiteren Federmittel in Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagten Aktuatorstift zur Verstellung eines mit der Stellvorrichtung zusammenwirkenden Maschinenteils, das eine mit einem ersten Ende des Aktuatorstifts in dessen Arbeitsposition zusammenwirkende Verschiebenut aufweist, die den Aktuatorstift zurück in dessen Halteposition verlagert und
- – eine Halte- und Lösevorrichtung zum Halten des Aktuatorstifts in der Halteposition und zum Lösen des Aktuatorstifts aus der Halteposition mit: i) einem am Magnetanker befestigten Sperrschieber, der in einer am zweiten Ende des Aktuatorstifts verlaufenden Längsbohrung relativ zu dieser verlagerbar angeordnet ist; ii) einer am Sperrschieber ausgebildeten ersten Stützfläche und einer im Gehäuse ausgebildeten zweiten Stützfläche; iii) zumindest einem Sperrkörper, der in einer die Längsbohrung schneidenden Querbohrung beweglich angeordnet und in der Halteposition des Aktuatorstifts zwischen den Stützflächen eingespannt ist, iv) und, zum Lösen des Aktuatorstifts aus der Halteposition, der den Magnetanker und den Sperrschieber in Einfahrrichtung des Aktuatorstifts verlagernden Magnetspule.
- Eine solche Stellvorrichtung, deren Aufbau und Funktionsweise später anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert ist, eignet sich in besonderem Maße zur Verstellung eines hubvariablen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine, wie er beispielsweise aus der
DE 10 2004 021 376 A1 hervorgeht. Die Hubvariabilität des dort vorgeschlagenen Ventiltriebs basiert auf einem als Nockenstück ausgebildeten Maschinenteil mit darauf benachbart angeordneten Nocken, deren unterschiedliche Öffnungsverläufe mittels eines konventionell starr ausgebildeten Nockenfolgers selektiv auf ein Gaswechselventil übertragen werden. Zur betriebspunktabhängigen Einstellung dieser Öffnungsverläufe ist das Nockenstück drehfest, jedoch längsverschieblich auf einer Trägerwelle angeordnet und weist zwei spiralförmig und gegensinnig verlaufende Verschiebenuten auf, in welche die Endabschnitte der Aktuatorstifte wechselweise eingekoppelt werden. Während der axiale Verlauf der sich jeweils mit dem zugehörigen Aktuatorstift in Eingriff befindlichen Verschiebenut dazu führt, dass sich das Nockenstück selbststeuernd und nockenwellenwinkeltreu von der einen in die andere Nockenposition verschiebt, ist der radiale Verlauf jeder Verschiebenut so gestaltet, dass diese gegen Ende des Verschiebevorgangs zunehmend flacher wird und den momentan in Eingriff befindlichen Aktuatorstift aktiv aus seiner Arbeitsposition zurück in die Halteposition verlagert. Diese Rückstellung des Aktuatorstifts geht mit einer Positionsänderung des Sperrschiebers und folglich des Magnetankers einher und führt aufgrund des sich dabei schließenden Schalterkontakts zu einer Spannungsänderung in einem an die Stellvorrichtung angelegten Diagnosestromkreis. - Der Diagnosestromkreis kann Teil von heutzutage obligatorischen Onboard-Diagnose-Systemen in Kraftfahrzeugen, kurz OBD, zur Überwachung emissionsrelevanter Bauteile sein, so dass ein erfolgreicher Rückstellvorgang des Aktuatorstifts in die Halteposition und ein sicheres Halten des Aktuatorstifts in der Halteposition überwacht werden können.
- In einer konstruktiv bevorzugten Ausgestaltung einer derartigen Stellvorrichtung soll es sich bei dem Sperrkörper um eine Kugel handeln, wie sie als extrem kostengünstiges Massenprodukt einer Wälzkörperfertigung entnehmbar ist. Dabei sind vorteilhaft drei Kugeln und drei gleichmäßig über den Umfang des Aktuatorstifts verteilte Querbohrungen, in denen die Kugeln angeordnet sind, vorgesehen. Gegenüber nur einer Kugel ist dies insofern vorteilhaft, da entweder bei identischer Dimensionierung der Kugeln größere Haltekräfte erzeugbar sind oder bei kleinerer Dimensionierung der Kugeln – entsprechend einem weiterhin reduzierten Bauraumbedarf der Haltevorrichtung – die ggf. bereits ausreichende Haltekraft nur einer Kugel erzeugbar ist. Zum anderen führt die Anordnung der um 120° umfangsverteilten Kugeln zu einer mechanisch günstigen, zentrierten Abstützung des Sperrschiebers in der Längsbohrung des Aktuatorstifts. Dennoch sind selbstverständlich auch Anordnungen mit zwei, vier oder mehr Kugeln möglich.
- In einer weiteren konkretisierten Ausgestaltung der Halte- und Lösevorrichtung soll der Sperrkörper in der Halteposition des Aktuatorstifts infolge Selbsthemmung zwischen den Stützflächen eingespannt sein, wobei sich die erste Stützfläche in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts radial verjüngt und die Stützflächen parallel zueinander verlaufen. Mit anderen Worten wird der Aktuatorstift durch reibungsbedingte Klemmwirkung des Sperrkörpers an den Stützflächen entgegen der Kraft des weiteren Federmittels in der Halteposition fixiert. Der radiale Bauraumbedarf der Halte- und Lösevorrichtung kann somit sehr klein gehalten werden, da zur Erzeugung der Klemmkraft an den Stützflächen eine kleine Kontaktfläche ausreichend ist.
- Eine kostengünstige Herstellbarkeit der Stellvorrichtung ergibt sich dadurch, dass die erste Stützfläche und die zweite Stützfläche kreiskegelstumpfförmig ausgebildet sind. Diese Ausgestaltung ist nicht nur auf die vorgenannten parallel zueinander verlaufenden Stützflächen mit Selbsthemmung des Sperrkörpers beschränkt, sondern gilt allgemein auch für Stützflächen, zwischen denen der Sperrkörper formschlüssig eingespannt ist.
- Schließlich ist es vorgesehen, dass das weitere Federmittel als konzentrisch um den Sperrschieber verlaufende Schraubendruckfeder ausgebildet ist, die an einer Stirnseite des zweiten Endes des Aktuatorstifts einerseits und an einer dem Aktuatorstift zugewandten Stirnseite einer zwischen der Schraubendruckfeder und dem Magnetanker fest im Gehäuse angeordneten Buchse andererseits abgestützt ist. Die Funktion der Buchse ist dabei nicht nur auf die Abstützung der Schraubendruckfeder beschränkt. Vielmehr können auch die der Schraubendruckfeder abgewandte Stirnseite der Buchse als Axialanschlag für den Magnetanker und die Buchsenbohrung als Längsführung für den Sperrschieber dienen.
- Sofern es möglich und zweckmäßig ist, sollen die vorgenannten Merkmale und Ausgestaltungen auch beliebig miteinander kombinierbar sein.
- Kurze Beschreibung der Zeichnungen
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung teilweise vereinfacht oder schematisch dargestellt sind. Sofern nicht anders erwähnt, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche Merkmale oder Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Es zeigen:
-
1 eine Gesamtdarstellung einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung im Längsschnitt; -
2 einen mit der Stellvorrichtung zusammenwirkenden hubvariablen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine in perspektivischer Darstellung; -
3 eine Prinzipdarstellung der Stellvorrichtung mit parallelen Stützflächen und selbsthemmend eingespanntem Sperrkörper; -
4a –d eine mit dem Ventiltrieb gemäß2 zusammenwirkende Stellvorrichtung in verschiedenen Schalterpositionen bei unterbrechendem Stromkreis durch die Magnetspule; -
5a –d eine mit dem Ventiltrieb gemäß2 zusammenwirkende alternative Verstellvorrichtung in verschiedenen Schalterpositionen bei nicht unterbrechendem Stromkreis durch die Magnetspule; -
6 eine Magnetspule mit daran befestigten Federzungen in Seitenansicht; -
7 die Magnetspule gemäß6 in Untersicht und -
8 eine vereinfachte Darstellung eines von Schraubendruckfedern kraftbeaufschlagten Magnetankers. - Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
- In
1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Stellvorrichtung1 offenbart, die zur Ansteuerung eines an sich bekannten und in2 dargestellten hubvariablen Ventiltriebs2 einer Brennkraftmaschine dient. Das grundlegende Funktionsprinzip eines solchen Ventiltriebs2 geht sowohl aus der eingangs zitierten DruckschriftDE 10 2004 021 376 A1 als auch aus derDE 196 11 641 C1 hervor und lässt sich dahingehend zusammenfassen, dass anstelle einer konventionell starr ausgebildeten Nockenwelle eine Trägerwelle3 mit einem darauf drehfest und längsverschiebbar angeordneten Nockenstück4 vorgesehen ist. Das Nockenstück4 weist zwei Gruppen axial benachbarter Nocken5 und6 mit unterschiedlichen Öffnungsverläufen auf, welche zur betriebspunktabhängigen Betätigung von Gaswechselventilen7 dienen. Die zur selektiven Aktivierung des jeweiligen Nockens5 oder6 erforderliche Verschiebung des Nockenstücks4 auf der Trägerwelle3 erfolgt über spiralförmige Ver schiebenuten8 am Nockenstück4 , die sich entsprechend der Verschieberichtung in ihrer Orientierung unterscheiden und in die, je nach momentaner Stellung des Nockenstücks4 , jeweils ein Aktuatorstift9 mit seinem ersten Ende10 einkoppelbar ist. - Ausgehend von der in
1 gezeigten ersten Schaltstellung der Stellvorrichtung1 , in welcher sich der Aktuatorstift9 in seiner eingefahrenen Halteposition befindet, erfolgt das Einkoppeln des Aktuatorstifts9 in die Verschiebenut8 durch Ausfahren des Aktuatorstifts9 in dessen Arbeitsposition. Es ist deutlich erkennbar, dass die Verschiebenuten8 nicht nur eine axiale Erhebung zum Verschieben des Nockenstücks4 auf der Trägerwelle3 , sondern auch einen radial wirkenden Auslaufbereich11 aufweisen, dessen Erhebung den Aktuatorstift9 gegen Ende des Verschiebevorgangs zurück in seine Halteposition verlagert. - Wie bereits eingangs erwähnt, kann es im Rahmen der Funktionsüberwachung emissionsrelevanter Bauteile der Brennkraftmaschine erforderlich sein, den Erfolg dieses Verschiebevorgangs in die Halteposition und ein unbeabsichtigtes Ausfahren des Aktuatorstifts
9 aus der Halteposition mittels OBD zu kontrollieren. Die nachfolgend im Detail erläuterte Stellvorrichtung1 ist zu diesem Zweck konstruktiv so gestaltet, dass sie eine Positionsdiagnose ihres Magnetankers12 erlaubt. Die Stellvorrichtung1 umfasst ein langgestrecktes zylindrisches Gehäuse13 mit einer den Aktuatorstift9 lagernden Längsführung14 , wobei der von einer (eingangs als weiteres Federmittel bezeichneten) Schraubendruckfeder15 in Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagte Aktuatorstift9 relativ zum Gehäuse13 zwischen seiner eingefahrenen Halteposition und seiner hier nicht dargestellten Arbeitsposition, in welcher der Aktuatorstift9 um einen der Tiefe der Verschiebenuten8 entsprechenden Hub ausgefahren ist, hin und her verfährt. Zum Halten des Aktuatorstifts9 in der Halteposition und zum Lösen des Aktuatorstifts9 aus der Halteposition dient eine mit16 bezeichnete Halte- und Lösevorrichtung. Diese umfasst einen in Verfahrrichtung des Aktuatorstifts9 und von diesem unabhängig verlagerbaren Sperrschieber17 sowie ein den Sperrschieber17 in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts9 kraftbeaufschlagendes Federmittel18 . Der als zylindrischer Stift ausgebildete Sperrschieber17 ist in einer am zweiten Ende19 des Aktuatorstifts9 verlaufenden und als Sackloch ausgebildeten Längsbohrung20 beweglich angeordnet und weist einen kreiskegelstumpfförmigen ersten Endabschnitt21 auf, wobei eine gedachte Spitze des Kreiskegels in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts9 weist. - Der erste Endabschnitt
21 des Sperrschiebers17 dient als erste Stützfläche für drei als Kugeln ausgebildete Sperrkörper22 , die in drei gleichmäßig über den Umfang des Aktuatorstifts9 verteilten und die Längsbohrung20 schneidenden Querbohrungen23 beweglich angeordnet sind. Die Kugeln22 stützen sich gehäuseseitig an einer zweiten Stützfläche24 ab, die gemäß einem vergrößerten schematischen Ausschnitt der Stützflächen21 ,24 in3 ebenfalls kreiskegelstumpfförmig ausgebildet ist. Die Stützflächen21 ,24 verlaufen mit identischen Neigungswinkeln α und β parallel zueinander, wobei sich eine kraftschlüssige Klemmung der durch das Federmittel18 kraftbeaufschlagten Kugeln22 in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts9 infolge Selbsthemmung einstellt. - Der konstante Abstand der Stützflächen
21 ,24 führt dazu, dass eine veränderte Endlage des Aktuatorstifts9 in dessen Halteposition gemäß der gepunktet dargestellten Kugel22 die entsprechende Axialposition des Sperrschiebers17 nicht beeinflusst. Hieraus ergibt sich eine im Betrieb der Stellvorrichtung1 weitestgehend gleichbleibende Axialposition des Sperrschiebers17 , die von dynamisch bedingten Endlagenänderungen des Aktuatorstifts9 in seiner Halteposition nahezu unabhängig ist. Folglich ist auch der Luftspalt zwischen dem mit dem zweiten Endabschnitt25 des Sperrschiebers17 fest verbundenen Magnetanker12 und einem Magnetkern26 einer Magnetspule27 im wesentlichen konstant, so dass bei der Dimensionierung dieser Bauteile bezüglich der Anzugskraft auf den Magnetanker12 betriebsbedingte Positionsänderungen des Aktuatorstifts9 in seiner Halteposition weitgehend unberücksichtigt bleiben können. - Eine ins Gehäuse
13 eingepresste Buchse28 dient mit ihrer der Magnetspule27 zugewandten Stirnseite als Axialanschlag für den Magnetanker12 und mit ihrer dem Aktuatorstift9 zugewandten Stirnseite als Abstützung für die konzentrisch um den Sperrschieber17 verlaufende Schraubendruckfeder15 . Der hier ein großes Radialspiel zum Sperrschieber17 aufweisende Innendurchmesser der Buchse28 kann alternativ auch so klein ausgeführt sein, dass die Buchse28 als Längsführung für den Sperrschieber17 dient. Um eine unzulässige Verdrillung der Schraubendruckfeder15 infolge Rotation des Aktuatorstifts9 bei Eingriff in der Verschiebenut8 zu verhindern, kann es zweckmäßig sein, die Stirnseiten der Buchse28 und/oder des Aktuatorstifts9 mit guten Gleiteigenschaften oder alternativ mit separaten Gleitscheiben als Auflage für die Schraubendruckfeder15 zu versehen. - Der Bewegungsablauf der erfindungsgemäßen Stellvorrichtung und die Funktionsweise der Positionsdiagnose des Magnetankers
12 ergibt sich aus1 in Verbindung mit den4a –d und5a –d. Ausgangspunkt ist der in den1 ,4a und5a dargestellte Zustand, in welchem der Aktuatorstift9 infolge des zuvor erläuterten Klemmens der Kugeln22 zwischen den Stützflächen21 ,24 in seiner Halteposition fixiert ist. Ein Lösen des Aktuatorstifts9 aus dieser Halteposition wird durch Bestromung der Magnetspule27 eingeleitet, wobei der Magnetanker12 zusammen mit dem Sperrschieber17 in die erste Position zum Magnetkern26 angezogen und folglich die Klemmwirkung der Kugeln22 gegenüber den Stützflächen21 ,24 aufgehoben wird (siehe4b und5b ). Der so gelöste Aktuatorstift9 wird durch die Kraft der Schraubendruckfeder15 in seine Arbeitsposition getrieben, wobei die Kugeln22 der Neigung der zweiten Stützfläche24 im Gehäuse13 folgen und sich radial einwärts in den Querbohrungen23 verlagern. Während der Ausfahrbewegung oder nach Erreichen der Arbeitsposition des Aktuatorstifts9 wird die Bestromung der Magnetspule27 abgeschaltet, so dass sich der durch das Federmittel18 kraftbeaufschlagte Magnetanker12 zusammen mit dem Sperrschieber17 ebenfalls in Richtung der Arbeitsposition verlagert. Die in den4c und5c dargestellte zweite Position des Magnetankers12 ist durch die als Axialanschlag dienende Buchse28 festgelegt. - Das die Rückstellkraft auf den Magnetanker
12 erzeugende Federmittel18 ist durch eine Druckfeder29 und eine zu dieser parallel angeordnete weitere Druckfeder30 gebildet. Der Magnetanker12 und die weitere Druckfeder30 bilden einen elektrischen Schalter zur Positionsdiagnose des Magnetankers12 , wobei die weitere Druckfeder30 wie die Druckfeder29 und der Magnetanker12 elektrisch leitend ist und als mit dem Magnetanker12 zusammenwirkendes Kontaktelement dient. Wie aus den4c und5c deutlich wird, besteht in dieser zweiten Position kein Kontakt mehr zwischen dem Magnetanker12 und dem Kontaktelement30 . Folglich ist auch ein über den Schalter verlaufender Diagnosestromkreis in dieser zweiten Position geöffnet. - Gemäß den
4d und5d wird der Diagnosestromkreis dann wieder geschlossen, wenn der Aktuatorstift9 zurück in seine Halteposition verlagert wird und der Magnetanker12 das Kontaktelement30 kontaktiert. Im Falle des Ventiltriebs2 aus2 wird die Einfahrbewegung des Aktuatorstifts9 durch den radialen Anstieg der Verschiebenuten8 erzeugt. Aufgrund der Mitnehmerwirkung der Kugeln22 folgt der Sperrschieber17 dieser Einfahrbewegung bis kurz vor Erreichen der Halteposition. Danach verlagert sich der Aktuatorstift9 bei bereits stillstehendem Sperrschieber17 weiterhin in Einfahrrichtung, während die Kugeln22 dem geneigten Verlauf der ersten Stützfläche21 folgend radial ausweichen. Bei Erreichen der Halteposition setzt die Klemmwirkung der Kugeln22 ein, so dass der Aktuatorstift9 erneut in seiner Halteposition gemäß1 fixiert ist. Das Schließen des Schalters führt zu einer Änderung einer an den Diagnosestromkreis angelegten Messspannung31 , deren Signal der Position des Magnetankers12 entspricht und der OBD zur weiteren Auswertung zugeführt wird. - Die in den
4a –d und5a –d dargestellten Stellvorrichtungen unterscheiden sich bezüglich ihrer Stromkreisschaltungen dadurch, dass einerseits (4a –d) der gesamte Strom durch die Magnetspule27 über den Schalter geleitet wird und dass andererseits (5a –d) ein zum Stromkreis durch die Magnetspule27 parallel geschalteter Stromkreis, umfassend einen elektri schen Widerstand in Form einer weiteren Spule32 , durch den Schalter vorgesehen ist. Die sich beim Schließen des Schalters ändernde Messspannung31 geht demnach einerseits von 0 Volt aus und ergibt sich andererseits aus der Parallelschaltung der elektrischen Widerstände der Magnetspule27 und der weiteren Spule32 . Die Höhe der Messspannung darf in beiden Fällen selbstverständlich nur so groß gewählt werden, dass der Magnetanker12 nicht unbeabsichtigt von der Magnetspule27 angezogen wird oder in der ersten Position des Magnetankers12 bei Abschalten der Spulenbestromung am Magnetkern26 haften bleibt. - In den
6 und7 ist die Magnetspule27 aus1 in vergrößerter Seitenansicht bzw. Untersicht dargestellt. Deutlich zu erkennen ist das Federmittel18 mit der Druckfeder29 und der weiteren Druckfeder30 , bei denen es sich um kreisbogenförmige Federn aus Flachmaterial, kurz Federzungen, handelt. Die ungespannte Länge der weiteren Druckfeder30 ist deutlich kleiner als die der Druckfeder29 , so dass das ankerseitige Ende der weiteren Druckfeder30 in der zweiten Position des Magnetankers12 von diesem beabstandet verläuft und der Schalter geöffnet ist. Die Druckfeder29 ist in1 einzig aus dem Grund nicht ersichtlich, als die Magnetspule27 dort im Längsschnitt dargestellt ist und die Druckfeder29 auf der nicht dargestellten Schnitthälfte der Magnetspule27 verläuft. - Eine zu den Federzungen
29 ,30 alternative Ausgestaltung des Federmittels18 geht aus8 hervor. In diesem Fall sind die Druckfeder29 und die weitere Druckfeder30 jeweils als Schraubendruckfeder ausgebildet, wobei die ungespannte Länge der als Kontaktelement dienenden weiteren Druckfeder30 ebenfalls so bemessen ist, dass sie den Magnetanker12 in dessen zweiter Position nicht kontaktiert. -
- 1
- Stellvorrichtung
- 2
- Ventiltrieb
- 3
- Trägerwelle
- 4
- Nockenstück
- 5
- Nocken
- 6
- Nocken
- 7
- Gaswechselventil
- 8
- Verschiebenut
- 9
- Aktuatorstift
- 10
- erstes Ende des Aktuatorstifts
- 11
- Auslaufbereich der Verschiebenut
- 12
- Magnetanker
- 13
- Gehäuse
- 14
- Längsführung
- 15
- weiteres Federmittel/Schraubendruckfeder
- 16
- Halte- und Lösevorrichtung
- 17
- Sperrschieber
- 18
- Federmittel
- 19
- zweites Ende des Aktuatorstifts
- 20
- Längsbohrung
- 21
- erster Endabschnitt des Sperrschiebers/erste Stützfläche
- 22
- Sperrkörper/Kugel
- 23
- Querbohrung
- 24
- zweite Stützfläche
- 25
- zweiter Endabschnitt des Sperrschiebers
- 26
- Magnetkern
- 27
- Magnetspule
- 28
- Buchse
- 29
- Druckfeder
- 30
- weitere Druckfeder/Kontaktelement
- 31
- Messspannung
- 32
- weitere Spule/elektrischer Widerstand
- α
- Neigungswinkel der ersten Stützfläche
- β
- Neigungswinkel der zweiten Stützfläche
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102005026105 A1 [0002]
- - US 4195662 [0002]
- - DE 102004021376 A1 [0011, 0027]
- - DE 19611641 C1 [0027]
Claims (12)
- Elektromagnetische Stellvorrichtung (
1 ) umfassend eine Magnetspule (27 ) und einen zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verlagerbaren Magnetanker (12 ), der im bestromten Zustand der Magnetspule (27 ) mit einer in die erste Position gerichteten Anzugskraft und im unbestromten Zustand der Magnetspule (27 ) mit einer in die zweite Position gerichteten Rückstellkraft beaufschlagt ist, sowie einen elektrischen Schalter zur Positionsdiagnose des Magnetankers (12 ), dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter durch den Magnetanker (12 ) selbst und ein mit dem Magnetanker (12 ) zusammenwirkendes Kontaktelement (30 ) gebildet ist derart, dass der Magnetanker (12 ) und das Kontaktelement (30 ) als elektrische Leiter in einem über den Schalter verlaufenden Diagnosestromkreis dienen, der in der ersten Position durch Kontakt des Magnetankers (12 ) mit dem Kontaktelement (30 ) geschlossen und in der zweiten Position durch Kontaktfreiheit des Magnetankers (12 ) vom Kontaktelement (30 ) geöffnet ist. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung (1 ) weiterhin ein die Rückstellkraft erzeugendes Federmittel (18 ) mit einer Druckfeder (29 ) umfasst, die als elektrischer Leiter in dem Diagnosestromkreis dient. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federmittel (18 ) eine zur Druckfeder (29 ) parallel angeordnete und das Kontaktelement bildende weitere Druckfeder (30 ) umfasst, wobei das ankerseitige Ende der weiteren Druckfeder (30 ) in der zweiten Position des Magnetankers (12 ) von diesem beabstandet verläuft. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (29 ) und die weitere Druckfeder (30 ) jeweils als Schraubendruckfeder ausgebildet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfeder (29 ) und die weitere Druckfeder (30 ) jeweils als im wesentlichen kreisbogenförmige Feder aus Flachmaterial ausgebildet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromkreis durch die Magnetspule (27 ), abhängig vom Kontakt des Magnetankers (12 ) mit dem Kontaktelement (30 ), in der ersten Position des Magnetankers (12 ) geschlossen und in der zweiten Position des Magnetankers (12 ) geöffnet ist. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromkreis durch die Magnetspule (27 ), unabhängig vom Kontakt des Magnetankers (12 ) mit dem Kontaktelement (30 ), in beiden Positionen des Magnetankers (12 ) geschlossen ist, wobei der Schalter einen zur Magnetspule (27 ) parallel geschalteten elektrischen Widerstand (32 ) umfasst. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung (1 ) weiterhin folgendes umfasst: – ein Gehäuse (13 ) und einen darin gelagerten, relativ zum Gehäuse (13 ) aus einer eingefahrenen Halteposition in eine Arbeitsposition ausfahrbaren und von einem weiteren Federmittel (15 ) in Ausfahrrichtung kraftbeaufschlagten Aktuatorstift (9 ) zur Verstellung eines mit der Stellvorrichtung (1 ) zusammenwirkenden Maschinenteils, das eine mit einem ersten Ende (10 ) des Aktuatorstifts (9 ) in dessen Arbeitsposition zusammenwirkende Verschiebenut (8 ) aufweist, die den Aktuatorstift (9 ) zurück in dessen Halteposition verlagert und – eine Halte- und Lösevorrichtung (16 ) zum Halten des Aktuatorstifts (9 ) in der Halteposition und zum Lösen des Aktuatorstifts (9 ) aus der Halteposition mit: i) einem am Magnetanker (12 ) befestigten Sperrschieber (17 ), der in einer am zweiten Ende (19 ) des Aktuatorstifts (9 ) verlaufenden Längsbohrung (20 ) relativ zu dieser verlagerbar angeordnet ist; ii) einer am Sperrschieber (17 ) ausgebildeten ersten Stützfläche (21 ) und einer im Gehäuse (13 ) ausgebildeten zweiten Stützfläche (24 ); iii) zumindest einem Sperrkörper (22 ), der in einer die Längsbohrung (20 ) schneidenden Querbohrung (23 ) beweglich angeordnet und in der Halteposition des Aktuatorstifts (9 ) zwischen den Stützflächen (21 ,24 ) eingespannt ist, iv) und, zum Lösen des Aktuatorstifts (9 ) aus der Halteposition, der den Magnetanker (12 ) und den Sperrschieber (17 ) in Einfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) verlagernden Magnetspule (27 ). - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkörper (22 ) als Kugel ausgebildet ist. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrkörper (22 ) in der Halteposition des Aktuatorstifts (9 ) infolge Selbsthemmung zwischen den Stützflächen (21 ,24 ) eingespannt ist, wobei sich die erste Stützfläche (21 ) in Ausfahrrichtung des Aktuatorstifts (9 ) radial verjüngt und die Stützflächen (21 ,24 ) parallel zueinander verlaufen. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stützfläche (21 ) und die zweite Stützfläche (24 ) kreiskegelstumpfförmig ausgebildet sind. - Stellvorrichtung (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Federmittel (15 ) als konzentrisch um den Sperrschieber (17 ) verlaufende Schraubendruckfeder ausgebildet ist, die an einer Stirnseite des zweiten Endes (19 ) des Aktuatorstifts (9 ) einerseits und an einer dem Aktuatorstift (9 ) zugewandten Stirnseite einer zwischen der Schraubendruckfeder (15 ) und dem Magnetanker (12 ) fest im Gehäuse (13 ) angeordneten Buchse (28 ) andererseits abgestützt ist.
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