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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Formgebung von Gemengen,
bevorzugt von Betongemengen zur Steinfertigung durch Formgebung
und Verdichtung mittels Einwirkung harmonischer Schwingungen, umfassend
- • eine Formbaugruppe mit Vibrationsrahmen
zur Aufnahme des zu verdichtenden Gemenges, Vibrationsrahmenfeder
zur elastischen Lagerung des Vibrationsrahmens und Vibrationssystem
als Schwingungsantrieb
- • eine Palettenbaugruppe mit Unterlagsbrett zur Aufnahme
der herzustellenden Produkte, Brettfeder zur schwingungstechnischen
Entkopplung während der Vibrationseinwirkung und Bretthubtisch
für Zustellbewegungen während der Fertigungstakte
- • eine Auflastbaugruppe mit Auflast zur Formgebung
der Oberfläche des herzustellenden Produktes, Auflastfeder
für die elastische Lagerung und Auflasthub zur Ausführung
von zustell- und Entschalbewegungen.
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Stand der Technik
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Die
industrielle Herstellung kleinformatiger Betonwaren, insbesondere
aus Gemengen in steifer bis sehr steifer Konsistenz erfolgt im Stand
der Technik durch die zwei Verfahren
- • der
Schockvibration und
- • der harmonischen Vibration.
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Schockvibration
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Das
technologische Verfahren der Schockvibration für die Formgebung
und Verdichtung von Gemengen, insbesondere Betongemengen in steifer bis
sehr steifer Konsistenz ist seit vielen Jahren bekannt.
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Bei
diesem Verfahren werden in der industriellen Produktion meist Vorrichtungen
verwendet, die zur Verdichtung des Betongemenges durch die Erzeugung
von Stoßvorgängen zwischen maschinentechnischen
Komponenten schockartige Vibrationen erzeugen und auf das zu verarbeitende
Gemenge einwirken. Bekannte Vorrichtungen verwenden zur Schwingungserzeugung
Systeme, die auf elektromotorisch angetriebenen Unwuchtwellen basieren,
wie beispielsweise im Artikel „Steigerung der Produktqualität
durch effiziente Verdichtung" von Berthold Schlecht und Alexander
Neubauer, erschienen in der Zeitschrift „Betonwerk + Fertigteil-Technik",
Ausgabe 9/2000, S. 44–52, ausführlich
dargestellt.
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Eine
ausführliche Darstellung zum Stand der Technik des Schockvibrationsverfahrens
und der dafür verwendeten Vorrichtungen ist in
DE 20301954 enthalten.
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Dem
Vorteil der Schockvibration mit der sehr intensiven Verdichtungswirkung
stehen eine Reihe von entscheidenden Nachteilen gegenüber.
Diese bestehen
- • in der extrem hohen
Belastung der Maschinentechnik und dem damit verbundenen hohen Maschinenverschleiß und
den Betriebskosten
- • in der hohen Umweltbelastung mit Schwingungen und
- • in der extremen Lärmemission.
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Harmonische Vibration
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Verfahren
und Vorrichtungen zur Formgebung und Verdichtung von Gemengen, insbesondere Betongemengen
in steifer bis sehr steifer Konsistenz mittels der harmonischen
Vibrationseinwirkung sind in jüngerer Zeit entstanden,
um bei mindestens gleichen Bedingungen für die Produktqualität
die Nachteile der Schockvibration zu reduzieren bzw. zu vermeiden.
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Bei
den bekannten technischen Lösungen werden die harmonischen
Bewegungsfunktionen mit den erforderlichen Beschleunigungsamplituden durch
verschiedene technische Verfahren erzeugt.
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Dabei
ist davon auszugehen, dass die Werte der Beschleunigungen in der
Erregerfrequenz mindestens in die Größenordnung
der Beschleunigungen in der Erregerfrequenz bei schockartiger Vibrationseinwirkung
kommen müssen, um vergleichbare Verdichtungswirkungen zu
erreichen.
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Eine
bekannte technische Lösung für die Formgebung
und Verdichtung von Gemengen in steifer bis sehr steifer Konsistenz
besteht in der Anwendung eines oder mehrerer hydraulisch betätigter
Servozylinder, um die erforderlichen hohen Kräfte in einer
harmonischen Zeitfunktion zu erzeugen
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Auf
hydraulischem Antrieb basierende Vorrichtungen zur Betonsteinfertigung
werden im oben genannten Artikel von Schlecht und Neubauer sowie in
der Schrift
WO 01/47698
A1 beschrieben.
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Eine
weitere technische Lösungsvariante für die Formgebung
und Verdichtung von Gemengen besteht in der Erzeugung von harmonischen
Schwingungen mittels rotierender Unwuchtwellen. Dieses Prinzip wird
auch für die Zwangserregung des Schwingtisches beim Schockvibrationsverfahren
genutzt. Allerdings müssen beim harmonischen Vibrationsverfahren
die Erregerkräfte deutlich höher sein im Vergleich
zum Schockvibrationsverfahren, um vergleichbare Beschleunigungsamplituden
für die ausreichende Formgebung und Verdichtung des Gemenges
zu erreichen.
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Eine
bekannte Lösung für dieses Verfahren ist in
DE 20301954 beschrieben.
Während der Vibrationsverdichtung mit harmonischer Vibration
wird temporär ein steifer Schwingverband bestehend aus dem
Schwingtisch, der Unterlagsplatte und der Form durch eine Formverspannung
hergestellt.
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Eine
weitere Lösung der Formgebung und Verdichtung von Gemengen
mittels harmonischer Vibration, entwickelt von G. Becker,
ist in der Fachzeitschrift „Betonwerk + Fertigteil-Technik",
Ausgabe 10/2007 „Leistungssteigerung und Lärmminderung mit
harmonischer Vibration", S. 22–27, beschrieben.
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Auf
einem elastisch gelagerten Schwingtisch mit den an der Unterseite
befestigten Unwuchtvibratoren liegen Unterlagsbrett und Form mit
dem in den Formkammern enthaltenen zu verdichtenden Betongemenge.
Während der Einwirkung der harmonischen Vibrationen werden
die Form und das Unterlagsbrett mit einer solchen Kraft auf den
Schwingtisch gedrückt, dass während dieser Zeit
keine Relativbewegungen zwischen diesen Komponenten des Schwingverbandes
mehr auftreten können. Diese Kraft wird durch vertikal
bewegliche Federbaugruppen aufgebracht, die während der
Vibrationseinwirkung auf die Form drücken und auf der gegenüberliegenden
Federseite temporär gestellfest positioniert sind. Durch
ihre elastische Eigenschaft sichern sie die Schwingbewegung des
Vibrationsverbandes. Eine Auflastbaugruppe drückt während
der Vibrationseinwirkung passiv oder aktiv mit eigenen Vibrationsantrieben
auf die obere Seite des in den Formkammern befindlichen Betongemenges.
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Ohne
Bezug zur Realisierung der harmonischen Vibration an Großbrettmaschinen
sind aus dem Bereich amerikanischer Blocksteinmaschinen Formen mit
direkt an der Form angeordneten Unwuchterregern, wie z. B. in
DE 689 04 376 T2 bekannt.
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Alle
hier beschriebenen harmonischen Verdichtungseinrichtungen reduzieren
in deutlichen Maße die vorab bezeichneten Nachteile von
Schockvibrationseinrichtungen hinsichtlich
- • der
extrem hohen Maschinenbelastung,
- • der hohen Umweltbelastung mit Schwingungen und
- • der extremen Lärmemission.
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Kritik am Stand der Technik
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Trotz
der sichtbaren Vorteile der beschriebenen technischen Lösungen
für die Formgebung und Verdichtung mittels harmonischer
Vibration sind diese auch mit deutlichen Nachteilen verbunden.
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In
der Wahl einer Hydraulik als Antriebsmedium liegt ein großer
Nachteil. Gerade Servohydraulik erfordert eine extreme Reinheit
des Öls, die sich in der Umgebung eines Betonwerkes nur
mit hohen Aufwand aufrecht erhalten lässt. Außerdem
liegt der Energiebedarf einer auf Hydraulik basierenden Vorrichtung
wegen des relativ schlechten Wirkungsgrades deutlich höher
als bei herkömmlichen elektromotorisch arbeitenden Schockvibrationsvorrichtungen. Zudem
sind die Anschaffungskosten für ein derartiges Servohydrauliksystem
deutlich höher als für einen elektromotorischen
Antrieb.
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Als
weiterer Nachteil zeigt sich in einigen der beschriebenen Lösungen,
dass neben dem zu verdichtenden Gemenge weitere Komponenten mitbewegt
werden müssen, die strukturbedingt eine hohe Masse haben.
Eine Massebetrachtung zeigt, dass deutlich mehr Stahlbau als zu
verdichtendes Gemenge in Vibrationen versetzt werden müssen,
was entsprechend groß ausgelegte Unwuchtwellen erfordert und
den Wirkungsgrad reduziert.
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Wegen
der notwendigen temporär festen Verbindung aller Komponenten
des Schwingverbundes, bestehend aus Schwingtisch mit Vibrationserregersystem,
Unterlagsplatte, Form und dem zu verdichtenden Gemenge ist eine
Formverspannung erforderlich, die sehr große Kräfte
aufbringen muss, um Relativbewegungen zwischen den schwingenden Komponenten
sicher zu verhindern. Die großen Spannkräfte erfordern
entsprechend aufwendig und fest ausgelegte Verspannbaugruppen, die
selbst auch die schwingende Masse weiter erhöhen und einem
hohen Verschleiß unterliegen.
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Im
Lösungsbeispiel der Fertigungseinrichtung von G. Becker
werden die auch hier aufzubringenden Verspannkräfte über
einen relativ großen Kraftweg durch Teile des Maschinengestells
geleitet, was einerseits eine entsprechend belastungsgerechte Auslegung
erfordert und eine hohe Maschinenbelastung darstellt.
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Aufgabe
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Aufgabe
der Erfindung ist es, unter Beibehaltung des Verfahrens der Formgebung
und Verdichtung von Gemengen, bevorzugt Betongemengen in steifer
und sehr steifer Konsistenz zur Herstellung von Betonwaren und Pflastersteinen
mittels der harmonischen Vibrationseinwirkung eine Fertigungseinrichtung
zu entwickeln, die gekennzeichnet ist durch
- • eine
deutliche Reduzierung der bewegten Massen und
- • eine Vereinfachung der Verspannung insbesondere hinsichtlich
Größe der Verspannkraft.
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Die
erfinderische Aufgabe der Reduzierung der bewegten Massen wird dadurch
gelöst, dass der temporäre Schwingverband innerhalb
des Betonsteinfertigers so ausgebildet wird, dass der Kraftweg zwischen
der Quelle der Erregerkräfte – dem Vibrationserregersystem – und
dem zu verdichtenden Betongemenge in dem Formeinsatz auf das kürzestmögliche
Maß reduziert wird, indem das Vibrationserregersystem über
den Vibrationsrahmen unmittelbar auf den Formeinsatz einwirkt und
die Erregerkräfte direkt in die Form einleitet. Damit entfällt
der bisher erforderliche und aufgrund seiner biegesteifen Ausführung
sehr massereiche Schwingtisch.
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Für
die Herstellung von Betonsteinen und Betonwaren in verschiedenen
Abmessungen ist der Formeinsatz als vom Vibrationsrahmen lösbare
Komponente ausgebildet. In Abhängigkeit vom zu fertigendem
Produkt wird der jeweils erforderliche Formeinsatz in den Vibrationsrahmen
gesetzt und i. A. formschlüssig mit diesem verbunden.
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Die
Schwingfähigkeit des Formeinsatze mit dem Vibrationsrahmen
und den daran angreifendem Vibrationserregersystem wird durch eine
elastische Lagerung auf Vibrationsrahmenfedern erreicht, die gleichzeitig
auch die Schwingungsisolierung gegenüber dem Maschinengestell übernehmen.
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Nach
unten wird die Form und jedes Formelement durch das bekannte Unterlagsbrett
geschlossen, wobei in der erfinderischen Lösung die Unterlagsplatte
durch eine elastische Anlage an der Formunterseite mittels Federelementen
der Schwingbewegung der Form folgt und einen sicheren Verschluss
der Formkammern während der harmonischen Vibration gewährleistet.
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Nach
oben wird jede Formkammer temporär während der
harmonischen Vibration durch jeweils eine Auflastplatte abgeschlossen.
Alle Auflastplatten sind als Baugruppe zusammengefasst und bilden
die Auflastgruppe. Sie wird durch eine Auflasthubeinrichtung gegen
die Oberfläche des Betongemenges gedrückt, wobei
ein bewegter Teil der Auflastgruppe den Bewegungen der Form mit
dem Betongemenge durch eine elastische Kopplung zwischen bewegtem und
gestellfestem Teil über Auflastfedern folgt und damit einen
Verschluss der Formkammer gewährleistet.
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Das
am Vibrationsrahmen befestigte Vibrationserregersystem ist in spiegelsymmetrischer
Bauweise zu einer vertikalen Mittenebene, die durch die vertikale
Formmitte gebildet wird ausgeführt und wird dynamisch bevorzugt
so betrieben, dass die Form mit dem zu verdichtenden Betongemenge
mit einer gerichteten vertikalen Schwingung beaufschlagt wird. Aber
auch horizontale Schwingungsanteile sind möglich.
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Die
erfinderische Aufgabe der Vereinfachung der Verspannung insbesondere
hinsichtlich Größe der Verspannkraft wird dadurch
gelöst, dass sie in der bisherigen Funktion entfällt.
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Wegen
der unmittelbaren Krafteinleitung in den Vibrationsrahmen mit Formeinsatz
ist eine Verspannung zwischen Unwuchterreger und Formeinsatz, die
für die Entschalung im Taktzyklus öffnet und schließt
nicht mehr erforderlich. Für die Möglichkeit des
Auswechselns des Formeinsatzes bei Produktwechsel gibt es Verbindungsstellen
als Schnittstelle zwischen Formeinsatz und Vibrationsrahmen, durch die
die Kräfte zu leiten sind. Diese müssen jedoch
nur bei Formeinsatzwechsel gelöst und wieder verbunden
werden, was durch übliche Schraub- und/oder Klemmverbindungen
ausgeführt wird.
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Die
temporär sichere Verbindung der Unterlagsplatte mit der
Form während der harmonischen Vibration wird durch eine
Bretthubeinrichtung mit Bretthubzylinder, die das Unterlagsbrett
von unten gegen den Formeinsatz fährt, erreicht. Wegen
der sehr viel kleineren schwingenden Masse des Unterlagsbrettes
einschließlich anteiliger Gemengemasse im Verhältnis
zu den bewegten Massen in bisherigen Lösungen aus dem Stand
der Technik sind deutlich kleinere Kräfte für
die temporäre Anlage der Unterlagsplatte an der Form erforderlich,
die durch den bzw. die Bretthubzylinder aufzubringen sind.
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Während
der harmonischen Vibration sichern Brettfedern die Bewegung des
Unterlagsbrettes mit der Form und seine ständige Anlage
an der Formunterseite.
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Nach
Beendigung der Formgebung und Verdichtung wird die Vibrationseinwirkung
auf Null gestellt, was durch Abschaltung oder durch kräftefreien Betrieb
z. B. in einer 4-Wellen-Anordnung erreichbar ist. Die Entschalung
erfolgt durch eine synchrone Bewegung des Bretthubzylinders und
des Auflasthubzylinders nach unten, wobei die Form ihre Position
beibehält.
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In
einer einfachen Ausgestaltung der Erfindung besteht das Vibrationserregersystem
aus einem Paar von Unwuchterregerwellen, die spiegelsymmetrisch
am Vibrationsrahmen bezüglich der vertikalen Formmittenebene
installiert sind und gegenläufig mit gleicher Drehzahl
und spiegelsymmetrischer Phasenlage zur vertikalen Formmittenebene arbeiten.
In dieser Arbeitsweise werden vertikal gerichtete harmonische Schwingungen
angeregt. Durch eine geeignete Auslegung der dynamischen Unwuchtmomente
werden die erforderlichen Kräfte zur Erzeugung der für
die Formgebung und Verdichtung günstigen Vibrationseinwirkungen
erreicht.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das Vibrationserregersystem
aus einem Paar spiegelsymmetrisch angebrachter und angetriebener
Doppel- bzw. Vierfachwellen, die sowohl eine gerichtete harmonische
Vibrationswirkung auf die Form erzeugen als auch eine Einstellung
der wirkenden resultierenden Erregerkraftamplitude während
der Vibrationseinwirkung stetig zwischen Null und einem Maximum
durch paarweises synchrones Ändern der Phasenlage zwischen
den korrespondierenden Unwuchtwellen ermöglichen. Diese
Eigenschaft erlaubt beispielsweise ein erregerkraftfreies Hochfahren
der Drehzahl von Null auf die Betriebsdrehzahl. ohne Schwingwegüberhöhungen
bei der Durchfahrt durch die Starrkörpereigenfrequenzen. Weiterhin
ist auch ein Dauerbetrieb dieses Vibrationserregersystems möglich,
bei dem durch eine Phasenwinkelverstellung die resultierende Erregerkraftamplitude
während des Taktwechsels auf Null gestellt wird, ohne die
Antriebsdrehzahl der Unwuchtwellen auf Null stellen zu müssen.
Durch den Verzicht auf die Hochfahr- und Abfahrampen der Drehzahl
sind kurze Taktzeiten möglich.
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Durch Ändern
der Phasenlage in der Betriebsfrequenz können die als günstig
für die Verdichtung ermittelten Erregerkraftamplituden
eingestellt werden.
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Eine
vergleichbare Funktionalität der Vibrationserregung wird
bei Anwendung eines Verstell-Erregersystems entsprechend
DE 197 35 268 erreicht.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Anwendung eines
zwangserregten Vibrationsantriebes über hydraulische, pneumatischen oder
piezoelektrische Aktuatoren, die den Vibrationsrahmen mit Formeinsatz
als Einzelantrieb oder in einer spiegelsymmetrischen Anordnung bezüglich
der vertikalen Formmittenebene in vertikale harmonische Schwingungen
versetzen. Wegen der geringeren Erregerkräfte im Vergleich
zur Harmonischen Vibration aus dem Stand der Technik sind hier kräftemäßig kleinere
Komponenten als Kaufeinheiten einsetzbar.
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Eine
Weiterentwicklung der Erfindung nutzt auch eine Vibrationserregung
am Unterlagsbrett. So verfügen Formeinsatz und Brett jeweils
selber über das Erregersystem, das zu ihrer harmonischen Schwingbewegung
notwendig ist. Die Erregersysteme sind über eine Steuerung
koordiniert. So sind nur geringe Kräfte zwischen Formeinsatz
und Unterlagsbrett auszutauschen.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand von Beispielen näher
erläutert werden. In den dazugehörigen Figuren
zeigt
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1 eine
schematische Darstellung des Verdichtungssystems,
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2 Varianten
für Vibrationserregersysteme am Vibrationsrahmen und
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3 Befestigung
des Formeinsatzes im Vibrationsrahmen
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4 Verdichtungssystem
mit zusätzlicher Brettbewegung
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Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand von Zeichnungen beispielhaft näher
erläutert.
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In 1 ist
der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Formgebung von Gemengen, insbesondere zur Fertigung
von Betonsteinen dargestellt.
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In
einem Vibrationsrahmen (5) ist ein Formeinsatz (4)
eingesetzt und mit diesem spielfrei und lösbar verbunden.
Die Verbindung zwischen Formeinsatz (4) und Vibrationsrahmen
(5) ist nur bei Produktwechsel und dem damit verbundenen
Formeinsatzwechsel zu lösen und wieder herzustellen.
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Am
Vibrationsrahmen (5) sind die Vibrationserreger (11)
im allgemeinen in spiegelsymmetrischer Anordnung zur Formmittenebene
befestigt, wobei im einfachsten Fall ein Unwuchterregerpaar in Einfach-Wellenanordnung
(11) genügt.
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Der
Vibrationsrahmen (5) ist die Komponente, die die Vibrationen
von der Vibrationsquelle – den Vibrationserregern (11) – zum
Formeinsatz (4) mit dem darin enthaltenen zu verdichtenden
Gemenge (17) überträgt. Aus den schwingungstechnischen
Erfordernissen heraus gewährleistet er die Steifigkeit des
Schwingverbandes, bestehend aus Vibrationsrahmen (5) mit
daran befestigten Vibrationserregern (11), dem Formeinsatz
(4) sowie Unterlagsplatte (7) und Auflast (2).
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Der
Vibrationsrahmen erfüllt damit die gleiche Funktion wie
der Vibrationstisch und der Formrahmen einer technischen Lösung
gemäß dem Stand der Technik. Aufgrund des kurzen
Kraftweges und des kompakten Aufbaus ist die bewegte Masse der erfindungsgemäßen
Lösung vorteilhafterweise deutlich geringer im Vergleich
zu bekannten Lösungen wie beispielsweise in
DE 20301954 . Damit verbunden ist
eine deutliche Reduzierung der Erregerkräfte bei Erreichung
gleichgroßen Beschleunigungsamplituden für die
Formgebung und Verdichtung des Gemenges.
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Das
Unterlagsbrett (7) wird nach seinem Transfer in die dargestellte
Position mit der Bretthubbaugruppe, bestehend aus Bretthubzylinder
(10), Bretthub (8) und Brettfedern (9)
vor der Vibrationseinwirkung gegen den Formeinsatz (4)
gedrückt. Die elastische Verbindung zwischen Unterlagsbrett
(7) und Bretthub (8) über die Brettfedern
(9) sichert zusammen mit einer ausreichenden von den Bretthubzylindern
(10) aufzubringenden Anlagekraft die Beweglichkeit des
Unterlagsbrettes (7) während der Vibration ohne
dass es vom Formeinsatz (4) abhebt. Es folgt während
der Vibrationseinwirkung den Bewegungen des Formeinsatzes (4)
und schließt die Formkammern nach unten ab.
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Die
notwendigen Anpresskräfte für eine dauerhafte
Anlage während der Vibration sind im Wesentlichen abhängig
von der Masse des Unterlagsbrettes (
7) und den Beschleunigungsamplituden
am Unterlagsbrett (
7). Unter der Annahme gleicher Vibrationseinwirkungen,
d. h. Beschleunigungsamplituden am Unterlagsbrett (
7) und
dem Formeinsatz (
4) als Schnittstelle zum zu verdichtenden
Gemenge (
17) besteht eine weiterer Vorteil der Erfindung
darin, dass die erforderlichen Verspannkräfte zwischen schwingungserregenden
und formgebenden Komponenten – d. h. entsprechend der Erfindung
zwischen Vibrationsrahmen (
5) mit Formeinsatz (
4),
Vibrationserreger (
11) sowie Unterlagsbrett (
7) – wegen
der wesentlich geringeren Masse des Unterlagsbrettes (
7) im
Vergleich zu den bekannten Massen der zu verspannenden Komponenten
der in der
Fachzeitschrift „Betonwerk + Fertigteil-Technik",
Ausgabe 10/2007, S. 22–27 bzw. in
DE 20301954 beschriebenen Lösungen
sehr viel kleiner sind. Sie können durch die dargestellte
Bretthubbaugruppe mit den Bretthubzylindern (
10) ohne Probleme
erzeugt werden.
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Die
Brettfedern (9) haben auch gleichzeitig die Funktion der
Schwingungsisolierung gegenüber der gestellfesten Umgebung.
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In
den einzelnen Formkammern des Formeinsatzes (4) wird vor
Vibrationsbeginn das zu verdichtende Gemenge (17) eingefüllt.
Danach senkt sich die Auflastbaugruppe, bestehend aus Auflasthubzylinder
(1) und Auflast (2) ab, bis die Auflastplatten
auf die Gemengeoberfläche drücken. Die Auflastfedern
(3) sichern die Bewegung der Auflast (2) während
der Vibrationseinwirkung sowie die Schwingungsisolierung zum Maschinengestell.
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Während
der Entschalung verbleibt der Vibrationsrahmen (5) mit
Formeinsatz (4) im Unterschied zum Stand der Technik in
seiner Position, was vorteilhaft für Vibrationserreger
(11) und Füllwagen ist.
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Aufgrund
der festen Position des Vibrationsrahmens (5) mit Formeinsatz
(4) entfällt die Formhubeinrichtung aus dem Stand
der Technik, die während der Entschalung relativ hohe Massen
zu heben hatte.
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Die
Entschalung erfolgt in der erfindungsgemäßen Lösung
durch den Bretthub mit kleineren zu bewegenden Massen, wobei Auflastbewegung
und Bretthub koordiniert ablaufen.
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Bei
Erfordernis ist auch weiterhin eine Entschalung durch Formhub möglich,
wobei dann das Unterlagsbrett (7) in seiner Position verbleiben
kann.
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2 zeigt
Ausgestaltungsvarianten des Vibrationsrahmens (5) mit angebrachten
Vibrationserregern und Formeinsatz (4).
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Das
Vibrationserregersystem kann aus rotierenden Unwuchtsystemen bestehen,
wobei diese paarweise an den Seiten angebracht sind und synchronisiert
z. B. mit Hilfe einer elektronischen Steuerung laufen.
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Es
sind paarweise angeordnete Unwuchtwellensysteme mit Einfach-Welle
(11), mit Doppelwelle (12) und 4-fach Welle (13)
sowie mit Verstellunwucht (14) denkbar. Die Vibrationserzeugung
kann ebenfalls mittels dynamisch arbeitender hydraulischer, pneumatischer,
elektrischer oder piezoelektrischer Aktuatoren erfolgen.
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3 zeigt
eine beispielhafte Lösung der Verbindung zwischen Vibrationsrahmen
(5) und Formeinsatz (4). Diese spielfreie Verbindung
kann mechanisch mittels Verschraubung oder mittels Keilverbindung
(16) erfolgen, wobei auch hydraulische Aktuatoren Anwendung
finden können.
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4 zeigt
die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer konstruktiv
erweiterten Ausführungsform. Zwischen Bretthub (8)
und Unterlagsbrett (7) ist ein Hilfsschwingtisch (19)
dargestellt. Der Hilfsschwingtisch (19) besitzt ein Vibrationssystem
(20), dass der koordinierten Bewegung des Unterlagsbrettes
(7) relativ zur Bewegung des Vibrationsrahmens (5)
mit Formeinsatzes (4) dient. Über eine Steuerung (21)
sind beide Bewegungen so aufeinander abgestimmt, dass das Unterlagsbrett
(7) während der Vibrationseinwirkung immer an
der Unterseite des Formeinsatzes (4) anliegt und gleichzeitig
die dafür erforderlichen Andruckkräfte minimiert
werden.
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Vorteile der Erfindung
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Die
Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen im Vergleich zum Stand
der Technik auf.
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Aufgrund
der unmittelbaren Verbindung der Vibrationserreger mit dem Vibrationsrahmen
(5) und den darin eingesetzten und befestigten Formeinsatz (4)
wird ein kürzestmöglicher Weg zwischen der Vibrationserregerquelle
und dem zu verdichtenden Betongemenge (17) im Formeinsatz
(4) unter Beachtung einer ausreichenden Biegesteifigkeit
und der Möglichkeit des Formeinsatzwechsels bei Produktwechsel
erreicht. Damit verbunden ist eine deutliche Reduzierung der bewegten
Massen. Die geringeren Massen, die in Vibrationen zu versetzen sind
haben zur Folge, dass bei gleichen zu erreichenden Werten der Bewegungsgrößen
für eine ausreichende Formgebung und Verdichtung geringere
Erregerkräfte erforderlich sind, was den Wirkungsgrad der
Vorrichtung erhöht.
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Die
technische Lösung der Verspannung wurde aufgrund der geringeren
erforderlichen Verspannkräfte wesentlich einfacher gestaltet.
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Mit
den insgesamt geringeren bewegten Massen und den deutlich geringeren
Verspannkräften können geringere Taktzeiten erreicht
werden, weil beispielsweise für hydraulische Aktoren kleinere Baugrößen
mit geringerem Schluckvolumen anwendbar sind, die bei gleichem Hydraulik-Volumenstrom
die Stellwege schneller durchfahren.
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Die
Vorteile der Lärmreduzierung bei der Anwendung der harmonischen
Vibration sind bereits in den beschriebenen Lösungen zum
Stand der Technik bekannt geworden. Mit der erfindungsgemäßen
Lösung ist eine weitere Reduzierung möglich, weil
sich mit der Verringerung der bewegten Massen auch die wirksame
Abstrahlfläche für den Lärm reduziert.
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- 1
- Auflasthubzylinder
- 2
- Auflast
- 3
- Auflastfeder
- 4
- Formeinsatz
- 5
- Vibrationsrahmen
- 6
- Vibrationsrahmenfeder
- 7
- Unterlagsbrett
- 8
- Bretthub
- 9
- Brettfeder
- 10
- Bretthubzylinder
- 11
- Vibrationserreger
(Unwuchterregerpaar in Einfach-Wellenanordnung)
- 12
- Vibrationserreger
(Unwuchterregerpaar in Doppelwellen)
- 13
- Vibrationserreger
(Unwuchterregerpaar in 4-fach Wellenanordnung)
- 14
- Vibrationserreger
(Unwuchterregerpaar mit Verstellunwucht in Koaxial-Wellenanordnung)
- 15
- Vibrationserreger
(hydraulisch, pneumatisch, elektrisch, piezoelektrisch)
- 16
- Klemmplatte
- 17
- zu
verdichtendes Gemenge
- 18
- Maschinenrahmen
- 19
- Hilfsschwingtisch
- 20
- Vibrationssystem
Hilfsschwingtisch
- 21
- Steuerung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 20301954 [0005, 0013, 0051, 0053]
- - WO 01/47698 A1 [0011]
- - DE 68904376 T2 [0016]
- - DE 19735268 [0038]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Artikel „Steigerung
der Produktqualität durch effiziente Verdichtung" von Berthold
Schlecht und Alexander Neubauer, erschienen in der Zeitschrift „Betonwerk
+ Fertigteil-Technik", Ausgabe 9/2000, S. 44–52 [0004]
- - G. Becker, ist in der Fachzeitschrift „Betonwerk
+ Fertigteil-Technik", Ausgabe 10/2007 „Leistungssteigerung
und Lärmminderung mit harmonischer Vibration", S. 22–27 [0014]
- - Fachzeitschrift „Betonwerk + Fertigteil-Technik", Ausgabe
10/2007, S. 22–27 [0053]