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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Abbinden eines Ballens, insbesondere eines Pressballens, mittels
Umreifens mit mindestens einem Draht.
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Eine
Maschine zum Pressen und Umschnüren von Ballen ist aus
der
DE 36 06 303 A1 bekannt. Die
bekannte Maschine besitzt einen vertikal angeordneten Schacht für
das Zuführen von Pressgut und einen rechtwinklig dazu horizontal
verlaufenden Pressschacht, in welchem das Pressgut durch einen Pressstempel
zu Pressballen verdichtet wird. Jeder Pressballen wird zur Fixierung
seiner Form mit mindestens einer Abbindung, üblicherweise
mit mehreren parallel zueinander um den Ballen herum verlaufenden
Abbindungen, aus Draht versehen. Jede einzelne Abbindung besteht
dabei aus zwei Drahtabschnitten, wobei jeweils die Enden des einen
Drahtabschnitts mit den Enden des anderen Drahtabschnitts an zwei
voneinander entfernten Stellen miteinander verbunden werden müssen.
Der Verfahrensablauf beim Abbinden des Pressballens ist dadurch
relativ umständlich und die Vorrichtung zum Abbinden des
Ballens wird technisch entsprechend aufwendig. Zudem ist als nachteilig
zu erwähnen, dass jede Verbindungsstelle der Enden der
Drahtabschnitte der Abbindung eine potenzielle Schwachstelle ist,
wo es in der Praxis relativ häufig zu einem Reißen
des Drahtes kommt.
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Für
die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum Abbinden eines Ballens zu schaffen, mit
denen die vorstehend dargelegten Nachteile vermieden werden und
mit denen auf technisch einfache Art und Weise eine zuverlässige
und haltbare Abbindung eines Ballens erzeugt werden kann.
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Die
Lösung des das Verfahren betreffenden Teils der Aufgabe
gelingt erfindungsgemäß mit einem Verfahren der
eingangs genannten Art, dass dadurch gekennzeichnet ist,
- – dass ein freies Ende des Drahtes
fixiert und der Draht in einer vertikalen Richtung vor einer Vorderseite
des Ballens angeordnet wird,
- – dass der Ballen mit seiner Vorderseite voran unter
Ausbildung einer den Ballen an einer Unterseite, der Vorderseite
und einer Oberseite umgebenden Schlaufe aus dem Draht vorgeschoben
wird,
- – dass dann an einer Rückseite des Ballens
das fixierte Drahtende nach oben geführt wird,
- – dass in einem so zur Überlappung gebrachten Bereich
des fixierten Drahtendes und eines von der Oberseite des Ballens
kommenden Drahtabschnitts der genannte Drahtabschnitt unter Ausbildung
eines zweiten Drahtendes abgeschnitten wird und
- – dass die beiden Drahtenden miteinander verbunden
werden.
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Vorteilhaft
wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren jede
Abbindung des Ballens mit nur einem einzigen Drahtabschnitt bewirkt,
sodass auch nur zwei Drahtenden pro Abbindung miteinander verbunden
werden müssen. Hierdurch wird der Verfahrensablauf des
Abbindens des Ballens ver einfacht und es entsteht durch die jeweils
nur eine Verbindungsstelle pro Abbindung auch nur eine potenzielle
Schwachstelle, sodass die Sicherheit der Abbindung insgesamt erhöht
wird.
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Die
Lösung des zweiten Teils der Aufgabe, betreffend die Vorrichtung
zum Abbinden eines Ballens, gelingt erfindungsgemäß mit
einer Vorrichtung der eingangsgenannten Art, die durch die folgenden Merkmale
gekennzeichnet ist:
- – eine im Wesentlichen
horizontale oder schräg nach unten oder nach oben geneigte
Führungsbahn für den Ballen,
- – eine in Richtung der Führungsbahn vor und
zurück bewegbare Ballenvorschubeinrichtung,
- – mindestens eine Drahtführung, die oberhalb
eines Anfangs der Gleitbahn in einer Höhe oberhalb einer
Oberseite des Ballens endet,
- – einen verstellbaren Drahthalter, in welchem ein freies
Ende des aus der Drahtführung kommenden Drahtes lösbar
fixierbar ist und der zwischen einer oberhalb der Oberseite des
Ballens liegenden Hochstellung und einer unterhalb einer Unterseite
des Ballens liegenden Tiefstellung verfahrbar ist,
- – einen zwischen das Ende der Drahtführung
und die Oberseite das Ballens bringbaren oder dort angeordneten
Drahtabschneider und
- – einen zwischen dem Ende der Drahtführung
und der Oberseite des Ballens angeordneten Drahtendenverbinder.
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Mit
der Vorrichtung gemäß Erfindung kann ein Ballen
auf technisch relativ einfache Art und Weise sowie gleichzeitig
zuverlässig abgebunden werden, wobei jede Abbindung nur
aus einem Drahtstück besteht, dessen Enden an nur einer
Stelle miteinander zu verbinden sind. Die technische Einfachheit
der Vorrichtung ergibt sich insbesondere daraus, dass infolge der
nur noch einen Verbindungsstelle von Drahtenden auch nur ein Drahtendenverbinder
und ein jeweils zugehöriger Drahtabschneider benötigt
wird. Die bei Vorrichtungen nach Stand der Technik pro Abbindung
an den zwei beabstandeten Verbindungsstellen, also doppelt, benötigten
Komponenten werden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
pro Abbindung nur noch einfach benötigt. Dies führt
neben einer Vereinfachung der Vorrichtung auch zu geringeren Fertigungskosten
und zu weniger Wartungs- und Reparaturaufwand über die
Betriebszeit der Vorrichtung.
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Da
in der Praxis bei den meisten Anwendungen ein Ballen nicht nur eine
Abbindung sondern mehrere parallele Abbindungen, beispielsweise
drei oder vier, erhalten soll, ist in weiterer Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt vorgesehen,
dass diese mehrere parallele Drahtführungen und eine entsprechende
Anzahl von nebeneinander angeordneten Drahthaltern, Drahtabschneidern
und Drahtendenverbindern aufweist.
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Um
den oder die Drahthalter technisch zuverlässig und zugleich
technisch möglichst einfach vertikal verstellen zu können,
ist weiter bevorzugt vorgesehen, dass der/die Drahthalter an einen
mittels eines Kraftantriebes vertikal verfahrbaren Drahthalterrahmen
gehalten ist/sind. Auch bei Verwendung mehrerer Drahthalter können
diese alle an einem gemeinsamen Drahthalterrahmen gehalten sein,
was die vertikale Verstellung der Drahthalter einfach macht.
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Weiterhin
wird vorgeschlagen, dass der oder die Drahtendenverbinder an einem
mittels eines Kraftantriebes horizontal und parallel zur Längsrichtung
der Führungsbahn verfahrbaren Verbinderrahmen gehalten
ist/sind. Hiermit wird die Möglichkeit geschaffen, den
oder die Drahtendenverbinder zwischen wenigstens zwei Positionen
horizontal zu verfahren, nämlich zwischen einer Ruheposition
und einer Arbeitsposition, in der der oder die Drahtendenverbinder
in einer Position steht/stehen, in der das Verbinden von jeweils
zwei Drahtenden ermöglicht wird.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, dass der oder die
Drahtabschneider an dem Drahthalterrahmen oder an dem Verbinderrahmen gehalten
ist/sind. Hiermit wird vorteilhaft insbesondere erreicht, dass für
den oder die Drahtabschneider kein eigener Rahmen benötigt
wird. Dies ist ein weiterer Beitrag dazu, die Vorrichtung technisch
einfach und dadurch kostengünstig zu halten.
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Weiter
wird vorgeschlagen, dass die/jede Drahtführung durch ein
Führungsrohr gebildet ist, das mit einem Anfangsbereich
in Richtung zu einem Drahtvorrat weist. Eine als Führungsrohr
ausgebildete Drahtführung sorgt für eine zuverlässige
Führung des Drahtes und bietet gleichzeitig eine Glättung
des Drahtes, falls dieser bei seinem Einlaufen in das Führungsrohr
noch einen Drall oder Verbiegungen anderer Art aufweisen sollte.
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Hinsichtlich
des Drahtvorrates ist bevorzugt vorgesehen, dass dieser aus einem
oder mehreren, über der Oberseite des Ballens angeordneten
Drahtkästen mit je einer darin angeordneten Drahtrolle
besteht. Auf diese Weise kann ein für eine ausreichend lange
Betriebszeit der Vorrichtung genügender Drahtvorrat auf
einfache Weise vorgehalten werden. Für ein Nachfüllen
einer neuen Drahtrolle sind die Drahtkästen aufgrund der
Lage über der Oberseite des Ballens zudem für
das Bedienungspersonal der Vorrichtung gut zugänglich.
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Erfindungsgemäß ist
weiter bevorzugt vorgesehen, dass der/jeder Drahthalter ein verstellbares Klemmelement
auf weist und dass jedes Klemmelement mittels eines individuellen
Kraftantriebes verstellbar ist oder alle Klemmelemente mittels eines
gemeinsamen Kraftantriebes verstellbar sind. Mit dem verstellbaren
Klemmelement kann jeweils ein Drahtende zuverlässig erfasst
und in dem Drahthalter fixiert werden, um den Draht in Vertikalrichtung
zu bewegen. Gleichzeitig kann das Klemmelement in eine Lösestellung überführt
werden, um einen Draht einzuführen oder um den Draht aus
dem Klemmelement zu entlassen, wenn das Verbinden der Drahtenden miteinander
vorgenommen wird.
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Eine
Weiterbildung schlägt vor, dass der Kraftantrieb/die Kraftantriebe
des Klemmelementes/der Klemmelemente an dem Drahthalterrahmen gehalten
ist/sind. Der Kraftantrieb oder die Kraftantriebe werden in dieser
Ausgestaltung zusammen mit den Drahthaltern in demselben Rahmen
gehalten und zusammen mit dem Drahthalter oder den Drahthaltern
vertikal bewegt.
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Eine
konkrete Ausgestaltung schlägt dazu vor, dass jedes Klemmelement
eine U-förmige Klemmbrücke und einen mittels des
Kraftantriebes in eine Klemmposition in die Klemmbrücke
einfahrbaren und in eine Löseposition aus der Klemmbrücke herausfahrbaren
Klemmstößel aufweist. Diese Konstruktion ist einerseits
mechanisch relativ einfach und andererseits hinsichtlich des Klemmens
und Freigebens des Drahtes sehr zuverlässig. Insbesondere sorgt
die U-förmige Klemmbrücke dafür, dass
der Draht zuverlässig geführt wird und dem verstellbaren Klemmstößel
nicht ausweichen kann.
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In
einer alternativen Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass der Kraftantrieb/die
Kraftantriebe des Klemmelementes/der Klemmelemente an dem Verbinderrahmen
gehalten ist/sind. In dieser Ausführung wird der Kraftantrieb
bzw. werden die Kraftantriebe nicht zusammen mit dem Klemmelement
oder den Klemmelementen vertikal bewegt, sondern sind dem Verbinderrahmen,
der oberhalb der Oberseite des Ballens horizontal verfahrbar ist,
zugeordnet.
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In
weiterer Ausgestaltung ist diesbezüglich vorgesehen, dass
jedes Klemmelement zwei relativ zueinander bewegbare Klemmbacken
aufweist, die durch eine Federkraft in Klemmrichtung belastet und in
einer Klemmposition gehalten werden und die durch den Kraftantrieb
gegen die Federkraft in eine Löseposition verstellbar sind.
Die Klemmelemente haben hier also einen Grundzustand, der einer Klemmposition
entspricht. Nur für das Überführen der
Klemmelemente in Lösestellung wird der Einsatz des jeweils
zugehörigen Kraftantriebes benötigt. Da bei der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Lösen der
Klemmelemente nur in der Hochstellung der Klemmelemente nötig
ist, genügt es, dass der Kraftantrieb oder die Kraftantriebe
für das Klemmelement oder die Klemmelemente in einer entsprechenden Position
oberhalb des Ballens angeordnet ist/sind, nämlich wie zuvor
erwähnt, an dem Verbinderrahmen. Hierdurch wird der Drahthalterrahmen
insgesamt leichter, wodurch der Kraftantrieb für das vertikale
Verfahren des Drahthalterrahmens entlastet wird.
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Um
das Abschneiden des Drahtes zuverlässig bewirken zu können,
besteht zweckmäßig der/jeder Drahtabschneider
aus zwei mittels eines Kraftantriebes relativ zueinander verstellbaren
Schneiden.
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Wie
weiter oben schon beschrieben, wird der Ballen zu seinem Abbinden
unter Schlaufenbildung in den oder die Drähte hineingeschoben.
Damit dieser Vorgang zuverlässig und ohne ein ungewolltes und
schädliches Auflockern des gepressten Ballens bewirkt werden
kann, ist zweckmäßig vorgesehen, dass die Ballenvorschubeinrichtung
durch ein in einer senkrecht zur Ballenvorschubrichtung liegenden Ebene
angeordnetes Schubschild mit einem Kraftantrieb gebildet ist. Mittels
des Schubschildes kann die Schubkraft für das Verschieben
des Ballens praktisch über dessen gesamte rückseitige
Fläche ausgeübt werden, was ein unerwünschtes
Lockern oder sogar Auflösen des Ballens sicher ausschließt.
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Um
die für den Betrieb der Vorrichtung und für die
Verstellung von deren Komponenten benötigten Kräfte
möglichst einfach und zugleich zuverlässig sowie
in der erforderlichen Größe erzeugen zu können,
ist vorzugsweise der/jeder Kraftantrieb durch ein oder mehrere,
vorzugsweise hydraulische, Kolben-Zylinder-Einheiten gebildet.
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Um
die beiden Drahtenden jeder Abbindung des Ballens miteinander zuverlässig
zu verbinden, ist bevorzugt der/jeder Drahtendenverbinder durch
einen Drillmechanismus gebildet. Mit dem Drillmechanismus werden
die Drahtenden miteinander durch Verdrillen verbunden, was eine
ausreichend feste Verbindung der Drahtenden miteinander ergibt,
die für einen guten Zusammenhalt des Ballens bei einer Lagerung
und bei einem Transport sorgt. Gleichzeitig kann die Verbindung
der Drahtenden auch bei Bedarf relativ leicht durch entgegengesetztes
Verdrehen gelöst werden, beispielsweise wenn der Ballen
am Ort einer weiteren Verwertung angekommen ist und vor der weiteren
Verwertung Fremdmaterialien, wie beispielsweise der Abbindedraht,
von dem Ballen getrennt werden müssen.
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In
weiterer Ausgestaltung weist bevorzugt der/jeder Drillmechanismus
einen Drillfinger mit einem Drehantrieb und mit einer an dem Drillfinger
verdrehfest angebrachten Drillsichel auf. Mit einem so ausgeführten
Drillmechanis mus kann das Verdrillen der Drahtenden zuverlässig
bewirkt werden.
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Damit
der Drillfinger des Drillmechanismus andere Vorgänge beim
Abbinden des Ballens nicht stört, insbesondere dem Drahtabschneider
nicht im Wege ist, ist weiter vorgesehen, dass dem/jedem Drillmechanismus
eine Einrichtung zur Erkennung der Drehstellung des Drillfingers
und zur Einstellung mindestens einer vorgebaren Drillfingerdrehstellung zugeordnet
ist. Hiermit kann eine definierte Ausgangs- oder Grundstellung des
Drillfingers gewährleistet werden, in der er andere Vorgänge
während des Abbindens des Ballens nicht behindert.
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Bevorzugt
ist der Drehantrieb durch einen oder mehrere Fluidmotoren, vorzugsweise
Hydraulikmotoren, gebildet. Dabei kann jedem Drillmechanismus ein
eigener Fluidmotor zugeordnet sein. Alternativ können auch
zwei oder mehr oder alle Drillmechanismen mit einem gemeinsamen
Fluidmotor antreibbar sein. Zur Erzeugung einer gewünschten
Drehzahl der Drillfinger können sind ein oder mehrere entsprechende
Getriebe vorgesehen sein.
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Schließlich
ist erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen, dass
die vorstehend beschriebene Vorrichtung Teil einer Ballenpresse
mit einem in Vertikalrichtung oder schräg zur Vertikalrichtung
verfahrbaren Pressstempel ist und dass mittels der Ballenvorschubeinrichtung
jeweils ein gepresster Ballen oder Teilballen aus einem Endbereich
einer Presskammer der Ballenpresse herausschiebbar und auf die Führungsbahn überführbar
ist.
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Die
zuvor erwähnte Führungsbahn besitzt zumindest
einen unteren Bahnteil, auf der mindestens ein abzubindender Ballen
vorschiebbar ist. Um einer unerwünschten Lockerung des
Ballens durch Rückstellkräfte des Pressgutes vorzubeugen,
ist bevorzugt parallel zu dem unterem Führungsbahnteil ein
oberer Führungsbahnteil vorgesehen, der die Oberseite des
Ballens bei seinem Vorschieben entlang der Führungsbahn
an einem Ausweichen nach oben hindert.
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Im
Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zum Abbinden eines Ballens in einer ersten Ausführung
zusammen mit einer Ballenpresse, in perspektivischer Ansicht,
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2 die
Vorrichtung und die Ballenpresse aus 1 in einer
Seitenansicht auf die in 1 linke Seite der Vorrichtung,
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3 einen
vergrößerten Ausschnitt aus 2,
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4 die
Vorrichtung aus den 1 bis 3 in einem
zweiten Betriebszustand,
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5 die
Vorrichtung aus 1 bis 4 in einem
dritten Betriebszustand,
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6 die
Vorrichtung aus 1 bis 5 in einem
vierten Betriebszustand,
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7 einen
Ausschnitt aus der Vorrichtung in vergrößerter
Darstellung, in einem fünften Betriebszustand,
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8 die
Vorrichtung aus 1 bis 7 in einem
sechsten, letzten Betriebszustand,
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9 die
Vorrichtung zusammen mit einer Ballenpresse in einer zweiten Ausführung,
in perspektivischer Ansicht,
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10 die
Vorrichtung gemäß 9 in Seitenansicht
auf die in 9 linke Seite, in einem ersten
Betriebszustand,
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11 einen
Ausschnitt aus 10 in vergrößerter
Darstellung,
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12 ein
weiteres Detail aus 10 in vergrößerter
Darstellung,
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13 die
Vorrichtung gemäß 9 bis 12 in
einem zweiten Betriebszustand,
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14 die
Vorrichtung gemäß 9 bis 13 in
einem dritten Betriebszustand,
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15 die
Vorrichtung gemäß 9 bis 14 in
einem vierten Betriebszustand,
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16 die
Vorrichtung gemäß 9 bis 15 in
einem fünften Betriebszustand,
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17 ein
Detail aus 16 in vergrößerter Darstellung,
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18 ein
weiteres Detail aus 16 in vergrößerter
Darstellung,
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19 das
Detail gemäß 18 in
einem geänderten Betriebszustand,
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20 die
Vorrichtung gemäß 9 bis 19 in
einem sechsten und letzten Betriebszustand,
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21 ein
Detail aus 20 in vergrößerter Darstellung
und
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22 das
Detail aus 21 in einem weiteren Betriebszustand.
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1 der
Zeichnung zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung 1 zum Abbinden von Ballen 3,
die mit Hilfe einer Ballenpresse 10 erzeugt sind. Die Vorrichtung 1 ist
hier Bestandteil der Ballenpresse 10 und unmittelbar mit
dieser verbunden. Alternativ kann die Vorrichtung 1 auch
als separate Vorrichtung ohne eine unmittelbar zugeordnete Ballenpresse 10 ausgeführt
sein.
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In
ihrem unteren Bereich besitzt die Vorrichtung 1 eine Führungsbahn 2,
die hier aus einem unterem Führungsbahnteil 21 und
einem oberen Führungsbahnteil 22 besteht, die
einen vertikalen Abstand voneinander haben, welcher der Höhe
eines abzubindenden Ballens 3 entspricht. Durch je einen linken
und rechten vertikalen Träger 23 werden die Teile 21, 22 der
Führungsbahn 2 auf dem gewünschten Abstand
zueinander gehalten und fixiert.
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Mittels
einer hier weitestgehend verdeckten Ballenvorschubeinrichtung 13,
die zweckmäßig aus einem Schubschild mit einem
zugehörigen Kraftantrieb, wie einer hydraulischen oder
pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit, besteht, ist aus einer im
unteren Teil eines Pressengehäuses 11 der Ballenpresse 10 liegenden
Presskammer ein fertig gepresster Ballen 3 oder Teilballen 3.1, 3.2, 3.3 aus dem
Pressengehäuse 11 herausschiebbar und in die Führungsbahn 2 einschiebbar.
Zum Bewirken des Pressvorganges in der Ballenpresse 10 dienen
hier zwei parallel zueinander angeordnete, vertikale Presszylinder 12,
die hydraulisch betreibbar sind, wie dies von Ballenpressen an sich
bekannt ist.
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Auf
seinem Weg in die Führungsbahn 2 nimmt der Ballen 3 mehrere,
hier insgesamt vier parallel zueinander laufende Drähte
(oder alternativ Bänder) 4 mit, die zunächst
vertikal vor der Führungsbahn 2 angeordnet waren.
Durch das Einschieben des Ballens 3 in die Führungsbahn 2 bildet
sich selbsttätig eine Schlaufe des Drahtes 4,
die den Ballen 3 an dessen Unterseite 31, Vorderseite 32 und Oberseite 33 umgibt.
Durch Hochziehen der zunächst unten liegenden freien Enden
der Drähte 4 nach oben werden die einzelnen Drähte 4 im
Kantenbereich zwischen der Oberseite 33 und der Rückseite 34 des
Ballens 3 zur Überlappung gebracht. Nach Abschneiden
der Drähte 4 werden die dort einander überlappenden
Drahtenden mittels eines Drahtendenverbinders 8 miteinander
verbunden, wodurch das Abbinden des Ballens 3 bewirkt wird.
Für jeden Draht 4 ist hier also nur eine einzige
Stelle, an der die Drahtenden miteinander verbunden werden, erforderlich.
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Die
freien Enden der Drähte 4 werden jeweils durch
einen Drahthalter 5 klemmend gehalten, wobei die den vier
Drähten 4 zugeordneten vier Drahthalter 5 in 1 verdeckt
sind. Weiterhin ist pro Draht 4 eine Drahtführung 40,
hier in Form parallel zueinander verlaufenden Führungsrohren 40' vorgesehen. Jedes
Führungsrohr 40' hat einen Anfangsbereich 41,
der in Richtung zu einem Drahtvorrat 43 weist. Der Drahtvorrat 43 besteht
hier aus vier Drahtkästen 44, die nebeneinander
oberhalb des oberen Führungsbahnteils 22 angeordnet
sind und die jeweils eine Drahtrolle 45 aufnehmen. Die
Drähte 40 verlaufen durch die Führungsrohre 40' zunächst
schräg nach oben und dann nach einer Umbiegung vertikal nach
unten. Die Führungsrohre 40' haben jeweils ein nach
unten weisendes Ende 42, das jeweils unmittelbar oberhalb
des zugehörigen Drahthalters 5 und Drahtabschneiders 7 liegt.
Im Bereich der Drahthalter 5 liegen die Drähte 4 wieder
frei.
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Neben
den Drahthaltern 5 ist pro Draht 4 ein Drahtabschneider 7 vorgesehen,
der in unmittelbarer Nachbarschaft des jeweiligen Drahthalters 5 angeordnet
ist und hier ebenfalls verdeckt ist.
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Die
Drahtendenverbinder 8 bestehen hier aus pro Draht einem
drehbarem Drillfinger 81 mit einem Drehantrieb 80.
Jeder Drillfinger 81 trägt verdrehfest eine Drillsichel 82,
die mit den Drahtenden je eines Drahtes 4 zu deren Verdrillung
in Eingriff bringbar ist. Der Drehantrieb 80 ist hier ein
zentraler Hydraulikmotor, der über ein geeignetes Getriebe,
z. B. mit Ketten oder Riemen oder Zahnrädern, mit allen Drillfingern 81 verbunden
ist. Die Drahtendenverbinder 8 sind auf einem Verbinderrahmen 9 angeordnet, der
in Horizontalrichtung und parallel zur Längsrichtung der
Führungsbahn 2 mittels eines zugeordneten Kraftantriebes 90,
hier in Form eines Hydraulikzylinders, verschiebbar ist. Dabei ist
der Verbinderrahmen 9 zwischen einer Ruhestellung und einer
Arbeitsstellung, in der die Drahtendenverbinder 8 mit den
Enden der Drähte 4 in Eingriff treten, verschiebbar.
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Die
Drahthalter 5 sind hier an einem gemeinsamen Drahthalterrahmen 6 angebracht.
Der Drahthalterrahmen 6 ist in Vertikalrichtung verfahrbar,
wobei das Verfahren mit Hilfe eines hier durch zwei hydraulische
Kolben-Zylinder-Einheiten gebildeten Kraftantriebes 60 erfolgt.
In 1 sind die Drahthalter 5 mit ihrem zugehörigen
Drahthalterrahmen 6 in eine Hochstellung verfahren, in
der sie oberhalb der Oberseite 33 des Ballens 3 liegen.
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Die
Funktionsweise der Vorrichtung 1 zum Abbinden von Ballen 3 gemäß 1 wird
im Folgenden anhand der 2 bis 8 in verschiedenen Betriebszuständen
erläutert.
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Ein
erster Betriebszustand ist in der 2 in einer
Seitenansicht auf die in 1 linke, dem Betrachter zugewandte
Seite der Vorrichtung 1 und der Presse 10 dargestellt.
In diesem Ausgangszustand der Vorrichtung 1 ist der Drahthalterrahmen 6 zusammen
mit den Drahthaltern 5 in eine Hochstellung verfahren.
In dieser Hochstellung 5 liegen die Drahthalter 5 in
Höhe der Drahtabschneider 7 und der Drahtendenverbinder 8 und
können dort jeweils ein freies Ende 4.1 der Drähte 4 erfassen.
Mittels eines zugehörigen Kraftantriebes 50, hier
eine Kolben-Zylinder-Einheit, werden alle Drahthalter 5 in
eine Löse- oder Öffnungsstellung überführt,
in der das freie Drahtende 4.1 in den jeweils zugehörigen
Drahthalter 5 auf dem letzten Abschnitt des Verfahrweges
der Drahthalter 5 nach oben einfädelbar ist. Durch
entgegengesetztes Betätigen des Kraftantriebes 50 werden
die Drahthalter 5 in ihre Klemmstellung überführt, in
der sie das jeweils zugehörige freie Ende 4.1 des Drahtes 4 festhalten.
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Jeder
Draht 4 kommt aus dem zugehörigen Drahtvorrat 43,
der jeweils durch eine in einem Drahtkasten 44 untergebrachte
Drahtrolle 45 gebildet ist. Von dort läuft der
Draht 4 in die Drahtführung 40, die durch
pro Draht 4 ein Führungsrohr 40' gebildet
ist. Ein Anfangsbereich 41 des Führungsrohrs 40' weist im
Wesentlichen in Richtung zum Drahtvorrat 43. Ein Ende 42 des
Führungsrohrs 40 verläuft vertikal und weist
in Richtung zum jeweils zugehö rigen Drahthalter 5.
Hierdurch wird der Draht 4 geführt und geglättet und
außerdem positionsgerecht dem jeweils zugehörigen
Drahthalter 5 zugeführt.
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Die
Führungsbahn 2 mit dem unteren Führungsbahnteil 21 und
dem oberen Führungsbahnteil 22 ist in dem in 2 gezeigten
Betriebszustand leer, weil entweder noch kein Ballen abgebunden wurde
oder weil ein zuvor hergestellter und abgebundener Ballen bereits
aus der Führungsbahn 2 abtransportiert worden
ist.
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Der
Drahtabschneider 7 und der Drahtendenverbinder 8 sind
hier auf dem Verbinderrahmen 9 angeordnet, der parallel
zur Führungsbahn 2 mittels eines Kraftantriebes 90 verfahrbar
ist. In dem in 2 gezeigten Betriebszustand
der Vorrichtung 1 befindet sich der Verbinderrahmen 9 in
seiner Ruhestellung, in der er nach rechts verschoben ist, sodass der
Drahtabschneider 7 und der Drahtendenverbinder 8 außer
Eingriff mit dem Drahtende 4.1 sind.
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Der
Drahtendenverbinder 8 besitzt einen mittels eines Drehantriebes 80 in
Drehung versetzbaren, um eine vertikale Achse drehbar gelagerten
Drillfinger 81, mit dessen unterem Ende verdrehfest eine Drillsichel 82 verbunden
ist.
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Im
unteren Teil des Pressengehäuses 11 der Ballenpresse 10 befindet
sich hier verdeckt und deshalb nicht sichtbar die Ballenvorschubeinrichtung 13, mit
der ein in der Ballenpresse 10 hergestellter Ballen oder
Teilballen aus dem Pressengehäuse 11 heraus bewegbar
und in die Führungsbahn 2 überführbar
ist.
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3 zeigt
in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt aus
der Vorrichtung 1 gemäß 2,
wobei hier gerade der Vorgang des Einfädelns des Drahtendes 4.1 eines
Drahtes 4 in den einen der Drahthalter 5 dargestellt
ist.
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Jeder
Drahthalter 5 besitzt zwei Klemmbacken 52, die
durch je eine Feder 53 in Klemmrichtung vorbelastet sind.
Hierdurch wird ständig eine Klemmkraft erzeugt. Zur Aufhebung
der Klemmkraft, d. h. zur Überführung der Drahthalter 5 in
eine Löseposition, dient hier eine Druckplatte 51,
die auf die nach rechts, d. h. zum Drahtende 4.1 hinweisende
Stirnseite der Klemmbacken 52 wirkt und diese gegen die Kraft
der Federn 53 zurückschiebt, gemäß 3 nach
links. Zur Bewegung der Druckplatte 51 dient der Kraftantrieb 50.
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In
der in 3 gezeigten Lösestellung des Drahthalters 5 kann
dieser zusammen mit dem zugehörigen Drahthalterrahmen 6 nach
oben bewegt werden, um das freie Ende 4.1 des Drahtes 4 innerhalb einer
Klemmöse 54 zu fangen. Durch entgegengesetzte
Betätigung des Kraftantriebes 50 wird die Druckplatte 51 nach
rechts bewegt, wodurch sie außer Eingriff mit den Klemmbacken 52 kommt.
Die Federn 53 überführen nun die Klemmbacken 52 wieder in
deren Klemmposition, in der sie ohne weitere Einwirkung von außen
das Drahtende 4.1 im Zusammenwirken mit der Klemmöse 54 im
Drahthalter 5 fixieren.
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Weiter
zeigt die 3 eine Einrichtung zur Erkennung
der Drehstellung des Drillfingers 81 und zur Einstellung
mindestens einer vorgebbaren Drillfingerdrehstellung, wobei die
Einrichtung hier aus einer mit dem Drillfinger 81 drehfest
verbundenen Steuerkurve 83 und einem mit der Steuerkurve 83 zusammenwirkenden
Positionsschalter 84 besteht.
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4 zeigt
einen nachfolgenden weiteren Betriebszustand. Dieser Betriebszustand
wird erreicht, indem die Drahthalter 5 mittels des gemeinsamen
Drahthalterrahmens 6 durch Betätigen des in 1 sichtbaren
Kraftantriebes 60 nach unten verfahren werden, bis sie
in einer Höhe unterhalb des unteren Führungsbahnteils 21 liegen.
Da die Drahtenden 4.1 in den Drahthaltern 5 fixiert
sind, werden die Drähte 4 durch die Bewegung der
Drahthalter 5 nach unten mitgezogen, wodurch sich der in 4 sichtbare
Verlauf der Drähte 4 in Vertikalrichtung über die
gesamte Höhe des Anfangs der Führungsbahn 2 ergibt.
Der Drahtabschneider 7 und der Drahtendenverbinder 8 sind
auch hier nach wie vor außer Eingriff mit dem jeweils zugehörigen
Draht 4.
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Ein
nachfolgender weiterer Betriebszustand ist in der 5 gezeigt.
Hier ist ein in der Ballenpresse 10 erzeugter Teilballen 3.1 mittels
der Ballenvorschubeinrichtung 13 aus der Ballenpresse 10 in
die Führungsbahn 2 überführt
worden. Durch dieses Überführen des Ballens 3 in
die Führungsbahn 2 werden die parallelen Drähte 4 von
dem Teilballen 3.1 mitgenommen. Von dem freien Ende 4.1 des
Drahtes 4, das im Drahthalter 5 fixiert ist, verläuft
der Draht über die Unterseite 31, die Vorderseite 32 und
die Oberseite 33 des Teilballens 3.1. Der hierfür
benötigte Draht wird dabei selbsttätig aus dem
Drahtvorrat 43 abgezogen. Falls die Führungsbahn 2 nicht
horizontal sondern nach unten oder oben geneigt verläuft,
kann vorgesehen werden, den Drahthalterrahmen 6 nicht vertikal
sondern schräg unter einem rechten Winkel zur Führungsbahn 2 zu
verfahren, um die Drähte 4 im Wesentlichen parallel
zur Vorderseite 32 des Teilballen 3.1 zu führen.
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6 zeigt
einen weiteren Betriebszustand der Vorrichtung 1, in dem
nun insgesamt drei Teilballen 3.1, 3.2 und 3.3 nacheinander
in die Führungsbahn 2 überführt
sind, wobei die drei Teilballen 3.1 bis 3.3 zusammen
einen Pressballen 3 bilden. Durch das Einführen
der weiteren Teilballen 3.2 und 3.3 in die Führungsbahn 2 ist
der Draht 4 weiterhin aus dem Drahtvorrat 43 abgezogen
worden und überdeckt nun die Unterseite 31 aller
drei Teilballen 3.1 bis 3.3, die Vorderseite 32 des
ersten, rechten Teilballens 3.1 und die Oberseite 33 aller
drei Teilballen 3.1 bis 3.3. Nachdem auf diese
Weise die Führungsbahn 2 gefüllt ist,
wird die Ballenvorschubeinrichtung 13, die in 6 noch
in vorgeschobener Stellung angedeutet ist, zurückgefahren,
d. h. nach links bewegt. Auf diese Weise entsteht vor der Rückseite 34 des
letzten, linken Teilballens 3.3 ein Freiraum. Durch diesen Freiraum
wird anschließend der Drahthalterrahmen 6 zusammen
mit den Drahthaltern 5 und den darin fixierten Drahtenden 4.1 nach
oben verfahren, wodurch die Drahthalter 5 aus ihrer Tiefstellung
wieder in ihre Hochstellung gelangen. Auch hierbei wird weiterer
Draht 4 aus dem Drahtvorrat 43 entnommen, da der
Draht 4 bei der Aufwärtsbewegung der Drahthalter 5 um
den Ballen 3 herum nachgezogen und dabei gleichzeitig vorteilhaft
gestrafft wird.
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7 zeigt
in vergrößerter Darstellung den Betriebszustand
der Vorrichtung 1 mit nun wieder in Hochstellung befindlichen
Drahthaltern 5. In jedem Drahthalter 5 ist ein
Drahtende 4.1 des Drähte 4 fixiert. Weiterhin
ist ein von rechts her zulaufender Drahtabschnitt 4.3 sichtbar,
der von der Oberseite 33 des Pressballens 3 kommt.
In einem Überlappungsbereich 4.4 verlaufen das
Drahtende 4.1 und der Drahtabschnitt 4.3 parallel
zueinander.
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Der
Verbinderrahmen 9 mit den daran angebrachten Drahtendenverbindern 8 und
Drahtabschneidern 7 ist nun aus seiner Ruhestellung nach links
in eine Arbeitsstellung ver fahren, in der jeweils der Drahtabschneider 7 in
Eingriff mit dem zugehörigen Draht 4 gelangt und
durch Betätigung eines zugehörigen Kraftantriebes
mittels seiner Schneiden 71, 72 den Draht 4 durchtrennt.
Gleichzeitig wird die Druckplatte 51 nach links bewegt,
wodurch alle Drahthalter 5 in Lösestellung überführt
werden, sodass die Drahtenden 4.1 frei kommen. Schließlich werden
die Drahtendenverbinder 8 aktiviert, indem der zugehörige
Drehantrieb eingeschaltet wird. Hierdurch werden jeweils der Drillfinger 81 und
die daran angebrachte Drillsichel 82 in Drehung versetzt,
was zu einem Verdrillen im Überlappungsbereich 4.4 des Drahtes 4 führt.
Hierdurch werden gleichzeitig alle vier Drähte 4,
die parallel zueinander um den Pressballen 3 herum verlaufen,
an je einer einzigen Stelle zusammengebunden, wodurch schließlich
die Abbindung des Ballens erfolgt.
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Der
Endzustand mit fertig gestellter Abbindung ist in 8,
ebenfalls in vergrößerter Ausschnittsdarstellung,
gezeigt. Der den Ballen 3 umgebende Draht 4 ist
im Überlappungsbereich 4.4 mit dem ersten Drahtende 4.1 und
dem nach dem Abschneiden des Drahtes 4 vorliegenden zweiten
Drahtende 4.2 verdrillt, wodurch ein ungewolltes Lösen des
Drahtes 4 unterbunden ist.
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Der
Drahtabschneider 7 und der Drahtendenverbinder 8 sind
zusammen mit dem Verbinderrahmen 9 nun wieder nach rechts
und damit außer Eingriff mit dem Draht 4 verschoben.
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Der
Drahthalter 5 befindet sich nun durch Verschieben der Druckplatte 51 nach
links wieder in Lösestellung und in seiner Hochstellung,
in der er ein neues freies Ende 4.1' des aus dem Ende 42 der Drahtführung 40 kommenden
Drahtes fängt und nach Verschieben der Druckplatte 51 nach
rechts fixiert. Der fertig abgebundene Ballen 3 wird nach rechts hin
aus der Führungsbahn 2 entnommen und der Abbindevorgang,
der zuvor beschrieben wurde, kann erneut ablaufen.
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9 der
Zeichnung zeigt in einer perspektivischen Ansicht die Vorrichtung 1 in
einer zweiten Ausführung. Auch hier ist die Vorrichtung 1 zum
Abbinden eines Pressballens als Teil einer Ballenpresse 10 ausgeführt.
Die Ballenpresse 10 entspricht hier der Ausführung
der Ballenpresse 10 in 1.
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Die
Vorrichtung 1 gemäß 9 umfasst ebenfalls
eine Führungsbahn 2 mit einem unterem Führungsbahnteil 21 und
einem oberen Führungsbahnteil 22, die miteinander über
zwei seitliche vertikale Träger 23 verbunden und
fixiert sind. Über der Führungsbahn 2 ist
auch hier der Drahtvorrat 43 in Form von hier vier Drahtkästen 44 mit
je einer Drahtrolle 45 angeordnet. Von jeder Drahtrolle 45 läuft
ein Draht 4 durch eine Drahtführung 40 in
den Bereich von Drahthaltern 5. Die Drahtführungen 40 sind
auch hier durch parallele Führungsrohre 40' gebildet,
deren Anfangsbereich 41 in Richtung zum Drahtvorrat 43 weist
und deren Ende 42 oberhalb des oberen Führungsbahnteils 22 am
Anfang der Führungsbahn 2 liegt.
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Die
Drahthalter 5 sind hier verdeckt und daher nicht sichtbar.
Die Drahthalter 5 sind, wie bei der Vorrichtung 1 gemäß 1,
an einem gemeinsamen Drahthalterrahmen 6 angebracht, der
in Vertikalrichtung mittels des Kraftantriebes 60, auch
hier durch zwei Kolben-Zylinder-Einheiten gebildet, verfahrbar ist.
Weiterhin sind hier an dem Drahthalterrahmen 6 die Drahtabschneider 7 gehalten,
die in 9 ebenfalls verdeckt sind.
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Vor
den Drahthaltern 5 und den Drahtabschneidern 7 liegen
die Drahtendenverbinder 8 mit ihren Drehantrieben. Bei dem
Beispiel nach 9 ist für jeweils zwei
Drahtendenverbinder 8 ein Drehantrieb 80, hier
jeweils in Form eines Hydraulikmotors, vorgesehen. Jeder Drehantrieb 80 ist
mit den beiden zugehörigen Drahtendenverbindern 8 mittels
eines Getriebes verbunden.
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In 9 befindet
sich in der Führungsbahn 2 ein Ballen 3,
der auch hier aus drei Teilballen 3.1, 3.2 und 3.3 gebildet
ist. Die Teilballen 3.1 bis 3.3 sind nach und
nach mittels der Ballenvorschubeinrichtung 13 aus dem Pressengehäuse 11 herausgeschoben und
in die Führungsbahn 2 überführt
worden. Dabei werden die Teilballen 3.1 bis 3.3 nach
und nach in die Schlaufen aus den vier parallelen Drähten 4 eingeschoben,
wodurch sich die Umreifung von Unterseite 31, Vorderseite 32 und
Oberseite 33 des Ballens 3 ergibt.
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Nach
einem Verfahren der Drahthalter 5 aus ihrer Tiefstellung
in die in 9 gezeigte Hochstellung verlaufen
die Drähte 4 auch über die der Ballenpresse 10 zugewandte
Rückseite 34 des Pressballens 3, sodass
dann der Ballen 3 umlaufend von den Drähten 4 umgeben
ist. Mittels der Drahtendenverbinder 8 werden die vier
Drähte 4 jeweils an dem Kantenbereich zwischen
der Oberseite 33 und der Rückseite 34 des
Pressballens 3 miteinander verbunden, wonach dann nach
Abschneiden der Drähte 4 der Ballen 3 fertig
abgebunden nach rechts hin aus der Führungsbahn 2 entnommen
werden kann.
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Auch
für die zweite Ausführung der Vorrichtung 1 wird
im Folgenden der Arbeitsablauf beim Abbinden eines Pressballens 3 anhand
unterschiedlicher Betriebszustände in den 10 bis 22 erläutert.
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10 zeigt
die Vorrichtung 1 aus 9 in einer
Ausgangsstellung, in der sich die Drahthalter 5 am Drahthalterrahmen 6 in
ihrer Hochstellung befinden. In dieser Hochstellung ist jeder Drahthalter 5 in einer
Lösestellung, in der er ein zugehöriges Drahtende 4.1 aufnehmen
und dann durch Verstellen in Klemmstellung fixieren kann.
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Die
nach dem Einführen des Drahtendes 4.1 vorliegende
Klemmung des Drahtendes 4.1 ist in 11 in
vergrößerter Detaildarstellung gezeigt. Oben in 11 ist
das Ende 42 der Drahtführung erkennbar, aus der
der Draht 4 nach unten herausläuft. Das Ende 4.1 des
Drahtes 4 ist in dem Drahthalter 5 fixiert. Hierzu
besitzt der Drahthalter 5 bei der zweiten Ausführung
der Vorrichtung 1 eine Klemmbrücke 54 und
einen zugeordneten Klemmstößel 52'. Der Klemmstößel 52' ist
durch einen zugeordneten Kraftantrieb 50' zwischen einer
Lösestellung und einer Klemmstellung verstellbar. Dabei
ist jedem Drahthalter 5 ein individueller Kraftantrieb 50' zugeordnet.
Der Kraftantrieb 50' ist auch hier eine Kolben-Zylinder-Einheit.
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Oberhalb
des Drahthalters 5 ist der zugehörige Drahtabschneider 7 angeordnet,
der hier zusammen mit dem Drahthalter 5 und zusammen mit
den drei weiteren, in 11 aufgrund der Seitenansicht nicht
sichtbaren Drahthaltern 5 und weiteren Drahtabschneidern 7 am
Drahthalterrahmen 6 gehalten ist.
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Rechts
von dem Drahthalter 5 und dem Drahtabschneider 7 ist
der hier ortsfest angebrachte Drahtendenverbinder 8 sichtbar,
der oben seinen Drehantrieb 80 aufweist, durch den ein
nach unten weisender Drillfinger 81 mit einer daran verdrehfest angebrachten
Drillsichel 82 in Drehung versetzbar ist. In dem Zustand
gemäß 11 weist
die Drillsichel 82 von dem Drahthalter 5 weg und
befindet sich so außer Eingriff mit dem Draht 4,
wobei gleichzeitig die vertikale Verfahrbewegung des Drahthalterrahmens 6 mit
den Drahthaltern 5 und den Drahtabschneidern 7 nicht
behindert wird.
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12 zeigt
in einer Draufsicht den Drahthalter 5 sowie rechts davon
den Drahtendenverbinder 8. Der Drahthalter 5 besitzt
die U-förmige Klemmbrücke 54', in deren
Inneres der Klemmstößel 52' mittels des
Kraftantriebes 50' einführbar sowie zurückziehbar
ist. Durch die Klemmbrücke 54' verläuft
der hier geschnitten sichtbare Draht 4, der durch Einfahren
des Klemmstößels 52' in die Klemmbrücke 54' fixiert
wird.
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Von
dem Drahtendenverbinder 8 ist der Drillfinger 81 sichtbar,
an dem die Drillsichel 82 verdrehfest angebracht ist. Dabei
verdeutlicht die 12, dass in der hier gezeigten
Ruhestellung des Drahtendenverbinders 8 dieser die vertikale
Bewegung, gemäß 12 senkrecht
zur Zeichnungsebene, des Drahthalters 5 nicht behindert.
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In 13 ist
die gesamte Vorrichtung 1 mit der zugehörigen
Ballenpresse 10 in einem nachfolgenden weiteren Betriebszustand
gezeigt, der erreicht wird, indem der Drahthalterrahmen 6 zusammen
mit den Drahthaltern 5 und den Drahtabschneidern 7 nach
unten verfahren wird, bis die Drahthalter 5 eine Lage gerade
unterhalb des unteren Führungsbahnteils 21 einnehmen.
Da die Drähte 4 mit ihren Enden 4.1 in
den Drahthaltern 5 fixiert sind, werden die Drähte 4 nach
unten mitgenommen, wobei der Draht 4 jeweils aus dem Drahtvorrat 43 abgezogen wird.
In dem Zustand gemäß 13 verlaufen
dann die vier Drähte 4 parallel zueinander vertikal
vor dem Anfangsbereich der Führungsbahn 2.
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In
dem Betriebszustand gemäß 14 ist mittels
der Ballenvorschubeinrichtung 13 ein erster Teilballen 3.1 aus
der Ballenpresse 10 heraus in die Führungsbahn 2 überführt
worden. Durch das Einschieben des Teilballens 3.1 in die
Führungsbahn 2 wird der Draht 4 ausgelenkt
und legt sich an die Unterseite 31, die Vorderseite 32 und
die Oberseite 33 des Teilballens 3.1 an, wobei
die benötigte Drahtlänge wieder aus dem Drahtvorrat 43 abgezogen
wird, da nach wie vor die Enden 4.1 der Drähte 4 in
den in Tiefstellung befindlichen Drahthaltern 5 fixiert
sind.
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In
dem Zustand gemäß 15 sind
nun die drei zu einem Ballen 3 zu verbindenden Teilballen 3.1, 3.2 und 3.3 vollständig
in die Führungsbahn 2 eingeführt. Die
Drähte 4 verlaufen nun über die vollständige
Unterseite 31, die Vorderseite 32 und die vollständige
Oberseite 33 des Ballens 3. Nach Zurückziehen
der in 15 nicht dargestellten Ballenvorschubeinrichtung 13 nach
links entsteht vor der nach links, d. h. zur Ballenpresse 10 hin
weisenden Rückseite 34 des Ballens 3 ein
Freiraum, durch den der Drahthalterrahmen 6 mit den Drahthaltern 5 und den
Drahtabschneidern 7 nach oben bewegt wird. Dabei werden
die Drähte 4 mit nach oben gezogen.
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Der
so erreichte weitere Betriebszustand ist in 16 dargestellt.
Die Drahthalter 5 befinden sich nun in ihrer Hochstellung
oberhalb der Oberseite 33 des Ballens 3. Im Kantenbereich
zwischen der Oberseite 33 und der Rückseite 34 des
Ballens 3 ergibt sich auf diese Weise für jeden
Draht 4 ein Überlappungsbereich 4.4.
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In 17 ist
in vergrößerter Darstellung der Zustand gemäß 16 gezeigt.
Links in 17 ist der Drahthalter 5 mit
dem darin fixierten Drahtende 4.1 sichtbar. Von dort verläuft
der Draht 4 nach unten und dann um den nur zu einem sehr
kleinen Teil dargestellten Ballen 3 herum, um schließlich über
die Oberseite 33 des Ballens 3 wieder zum Überlappungsbereich 4.4 zu
führen. Der von der Oberseite 33 kommende Abschnitt 4.3 des
Drahtes 4 verläuft im Überlappungsbereich 4.4 etwa
parallel zu dem Anfangsbereich des Drahtes 4, der sich
an das Drahtende 4.1 anschließt und nach unten
läuft.
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In
dieser Hochstellung der Drahthalter 5 befinden sich nun
auch die Drahtabschneider 7 in Eingriffsstellung mit dem
jeweils zugehörigen Draht 4 und können
diesen durch Aktivierung eines zugehörigen Kraftantriebes
abschneiden. Zugleich wird jeder Drahthalter 5 in Lösestellung
gebracht und jeder Drahtendenverbinder 8 in Aktion gesetzt.
Durch Einschalten der zugehörigen Drehantriebe 80 werden die
Drillfinger 81 in Drehung versetzt, wodurch die Drillsicheln 82 in
Eingriff mit den Überlappungsbereichen 4.4 der
Drähte 4 gebracht werden und hier eine Verdrillung
erzeugen.
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Der
Ablauf des Verdrillens ist in den 18 und 19 veranschaulicht,
die jeweils einen Drahtendenverbinder 8 in Draufsicht zeigen.
In 18 befindet sich die Drillsichel 82 noch
in ihrer Ruhestellung. Links von dem Drahtendenverbinder 8 verläuft der
Draht 4 mit dem Überlappungsbereich 4.4.
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In 19 ist
der Drillfinger 81 mit der Drillsichel 82 in Drehung
im Uhrzeigersinn versetzt, wodurch die Drillsichel 82 den
Draht 4 im Überlappungsbereich 4.4 erfasst
und durch weitere Drehung verdrillt.
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Der
Zustand nach dem Abschneiden und Verdrillen des Drahtes 4 im Überlappungsbereich 4.4 ist
in 20 in einer Gesamt-Seitenansicht der Vorrichtung 1 dargestellt.
Der Ballen 3 ist nun mittels der parallelen Drähte 4 umlaufend
abgebunden, wobei auch hier jeder Draht 4 nur an einer
einzigen Stelle einen Überlappungsbereich 4.4 mit
Verdrillung aufweist. Der fertige Ballen 3 kann nun nach
rechts hin aus der Führungsbahn 2 entnommen werden.
-
Gemäß 21 wird
nach dem Abschneiden des Drahtes 4 mittels des Drahtabschneiders 7 und nach
dem Verdrillen des Drahtes 4 im Überlappungsbereich 4.4 der
Drahthalter 5 mit dem Drahthalterrahmen 6 noch
um ein Stück nach oben bewegt, um das neue freie Drahtende 4.1' in
den Drahthalter 5 einzufädeln und darin zu fixieren.
Ausgehend von dem Betriebszustand gemäß 22 kann
dann der vorstehend beschriebene Ablauf zum Abbinden eines Ballens 3 von
vorne beginnen.
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- 1
- Vorrichtung
insgesamt
- 10
- Ballenpresse
- 11
- Pressengehäuse
- 12
- Presszylinder
- 13
- Ballenvorschubeinrichtung
- 2
- Führungsbahn
- 21
- unterer
Führungsbahnteil
- 22
- oberer
Führungsbahnteil
- 23
- vertikale
Träger an 2
- 3
- Ballen
- 31
- Unterseite
- 32
- Vorderseite
- 33
- Oberseite
- 34
- Rückseite
- 3.1–3.3
- Teilballen
- 4
- Draht
- 4.1,
4.1'
- erste
Drahtenden
- 4.2
- zweites
Drahtende
- 4.3
- Drahtabschnitt
von 33 kommend
- 4.4
- Überlappungsbereich
- 40
- Drahtführung
- 40'
- Führungsrohre
- 41
- Anfangsbereich
von 40'
- 42
- Ende
von 40'
- 43
- Drahtvorrat
- 44
- Drahtkästen
- 45
- Drahtrollen
- 5
- Drahthalter
- 50
- gemeinsamer
Kraftantrieb von 5
- 50'
- individuelle
Kraftantriebe von 5
- 51
- Druckplatte
- 52
- Klemmbacken
- 52'
- Klemmstößel
- 53
- Federn
- 54
- Klemmöse
- 54'
- Klemmbrücke
- 6
- Drahthalterrahmen
- 60
- Kraftantrieb
von 6
- 7
- Drahtabschneider
- 70
- Kraftantrieb
von 7
- 71
- Schneide
- 72
- Gegenschneide
- 8
- Drahtendenverbinder
- 80
- Drehantrieb
von 8
- 81
- Drillfinger
- 82
- Drillsichel
- 83
- Steuerkurve
- 84
- Positionsschalter
- 9
- Verbinderrahmen
- 90
- Kraftantrieb
von 9
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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