DE102008003720A1 - Fahrzeugsitz, insbes. Beifahrersitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere Beifahrersitz, mit einem Sitzteil und mit einer Rückenlehne. Um einen derartigen Fahrzeugsitz anzugeben, der auch in einer Ruhe- oder Schlafposition ausreichend Sicherheit für den Fahrgast selbst im Falle eines Frontalunfalls bietet, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass Sitzteil (2) und Rückenlehne (3) gemeinsam um eine quer zur Fahrtrichtung verlaufende Achse verschwenkbar sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbes. Beifahrersitz mit einem Sitzteil und mit einer Rückenlehne.
- Derartige Fahrzeugsitze sind hinlänglich bekannt. Aus Gründen des Komforts können sie oftmals in Liegesitze umgewandelt werden, um dem Fahrgast eine komfortable Ruhe- oder auch Schlafposition zu ermöglichen. Begibt sich der Fahrgast während der Fahrt in eine derartige Ruhe- oder Schlafposition, muss er aus Gründen der Fahrsicherheit angeschnallt bleiben. Je mehr sich die Ruhe- oder Schlafposition jedoch der Horizontalen annähert, desto mehr besteht die Möglichkeit, dass der Fahrgast bei einem Auffahrunfall unter dem Sicherheitsgurt durchrutscht, was zu erheblichen Verletzungen führen kann.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Fahrzeugsitz anzugeben, der auch in einer Ruhe- oder Schlafposition ausreichend Sicherheit für den Fahrgast selbst im Falle eines Frontalunfalls bietet.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Fahrzeugsitz, insbes. Beifahrersitz mit einem Sitzteil und mit einer Rückenlehne dadurch gelöst, dass Sitzteil und Rückenlehne gemeinsam um eine quer zur Fahrtsichtung verlaufende Achse verschwenkbar sind.
- Infolge dieser Ausgestaltung wird in der Ruhe- oder Schlafposition des Fahrzeugsitzes das Sitzteil zusammen mit der Rückenlehne verschwenkt, so dass das Sitzteil im Falle eines Auffahrunfalls eine Prallfläche bildet, gegen die sich der Insasse abstützen kann, ohne dass die Gefahr eines Durchrutschens unter dem Sicherheitsgurt besteht. Somit ist durch den erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz auch in der Ruhe- oder Schlafposition eine ausreichende Sicherheit bei Auffahrunfällen gegeben.
- Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung.
- Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Achse im Verbindungsbereich von Sitzteil und Rückenlehne angeordnet. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Verschwenkbarkeit des Fahrzeugsitzes. Die Achse kann jedoch auch an einer beliebigen anderen Stelle des Fahrzeugsitzes angeordnet sein.
- Vorteilhafterweise ist das Sitzteil in Schienen verstellbar gehalten, die an senkrecht verlaufenden Teilen des Bodengruppenmitteltunnels und der seitlichen Fahrzeuglängsträger verlaufen. Dadurch, dass die Schienen nicht am Fahrzeugboden verlaufen, sondern an den Türschwellern bzw. dem Mitteltunnel befestigt sind, wird der neben den Sitzen befindliche Raum, der sonst nicht anderweitig genutzt werden kann, genutzt, wodurch auch das Raumangebot im Fußbereich der Fondpassagiere vergrößert werden kann.
- Nach einer bevorzugten Ausgestaltung erstrecken sich die Schienen im Wesentlichen durchgehend über die gesamte Länge des Fahrzeuginnenraums. Durch diese Maßnahme kann z. B. der Beifahrersitz weit nach vorne bzw. hinten verschoben werden. Dadurch steigt die Raumflexibilität ebenso wie der Komfort. Neben bequemen Sitzpositionen kann zusätzlich auch ein größerer Stauraum vor oder hinter dem Beifahrersitz erzeugt werden.
- Durch die veränderte Anbringung der Schienen ergibt sich zusätzlich eine neue Möglichkeit zur Belüftung der Rücksitzplätze. Wenn nämlich nach einer bevorzugten Ausgestaltung in der Rückenlehne ein Luftauslass vorgesehen ist, welcher über die an den senkrecht verlaufenden Teilen des Bodengruppenmitteltunnels und/oder der seitlichen Fahrzeuglängsträger verlaufenden Schienen mit Luft versorgt wird, kann die Belüftung des Fonds deutlich verbessert werden.
- Die Erfindung lässt sich besonders sinnvoll dann realisieren, wenn der Fahrzeugsitz der Beifahrersitz ist. Gerade in diesem Fall ergibt sich auch für den auf der Beifahrerseite sitzenden Fondpassagier ein deutlich verbesserter Sitzkomfort.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
-
1 eine Innenansicht des Fahrgastraumes eines Kraftfahrzeuges, bei der sich der Beifahrersitz in der Normalposition befindet, -
2 und3 Innenansichten nach1 , bei der sich der Beifahrersitz in einer Ruhe- oder Schlafposition befindet, -
4 und5 Innenansichten, welche die Befestigung der Sitze zeigen, -
6 bis8 Innenansichten, welche den Verlauf der Sitzschienen zeigen, -
9 und10 verschiedene Möglichkeiten, wie komfortable Sitzpositionen für die Fondpassagiere erzeugt werden können, und -
11 eine Prinzipskizze, wie eine bessere Lüftung im Fond erreicht werden kann. - In der nachfolgenden Beschreibung sind Richtungsangaben, wie vorne, hinten usw. immer auf die Fahrtrichtung bezogen. Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel eines Beifahrersitzes erläutert.
- In
1 ist eine Innenansicht des Fahrgastraumes eines Kraftfahrzeuges gezeigt, bei der sich der Beifahrersitz1 in der Normalposition befindet. Der Beifahrersitz1 weist in herkömmlicher Weise ein Sitzteil2 und eine Rückenlehne3 auf. - Wenn der Beifahrer sich ausruhen oder schlafen möchte, kann er Sitzteil
2 und Rückenlehne3 des Beifahrersitzes1 gemeinsam um eine nicht gezeigte, quer zum Fahrzeug verlaufende Achse derart verschwenken, dass das Sitzteil2 vorne angehoben wird und sich gleichzeitig die Rückenlehne3 nach hinten absenkt. In dieser Stellung bildet das Sitzteil2 ein Widerlager für den Beifahrer, der im Fall eines Auffahrunfalls auch beim Liegen nicht unter dem Sicherheitsgurt durchrutschen kann. - Die Achse kann entweder im Verbindungsbereich von Sitzteil
2 und Rückenlehne3 oder an einer anderen beliebigen Stelle des Fahrzeugsitzes angeordnet sein. - Zur Erhöhung des Komforts kann auch noch eine ausschwenkbare oder ausfahrbare Fußauflage
4 an dem Sitzteil2 angebracht sein (vgl.3 ). - Wie aus den
4 und5 zu erkennen ist, sind die Fahrzeugsitze1 in Schienen5 verstellbar geführt, welche nicht wie üblich am Fahrzeugboden, sondern an senkrecht verlaufenden Teilen des Bodengruppenmitteltunnels6 und der seitlichen Fahrzeuglängsträger7 verlaufen. - Die Schienen
5 erstrecken sich im Wesentlichen durchgehend über die gesamte Länge des Fahrzeuginnenraums, was insbes. die Raumflexibilität erhöht, wie den7 und8 zu entnehmen ist. In7 ist der Beifahrersitz1 weit nach hinten geschoben, was einen großen Stauraum im Fußraum vor dem Beifahrersitz1 erzeugt. In8 ist der Beifahrersitz1 zusammengeklappt und weit nach vorne geschoben, was einen großen Stauraum hinter dem Beifahrersitz1 erzeugt. Weiterhin ist aus8 zu erkennen, dass auch die Fondrückenlehne8 des hinter dem Fahrersitz befindlichen Sitzes nach vorne geklappt werden kann. In dieser Stellung kann der gesamte Fondsitz nach vorne geschoben werden, um beispielsweise für den auf der Beifahrerseite sitzenden Fondpassagier einen größeren Freiraum zu schaffen. - Durch den infolge der durchgehenden Schienen weit nach vorne verschiebbaren Beifahrersitz
1 kann auch dahinter ein größerer und komfortabler Fondsitz9 in die Rückbank integriert werden. Der Fondsitz9 kann sich nach links bis über die Fahrzeughälfte erstrecken und eine ausziehbare Fußauflage10 bieten. Die zugehörigen Armlehnen11 können in die Fahrzeugtür und die Mittelkonsole integriert sein. Auch die Fondsitze9 sind freischwebend an den seitlich angebrachten Schienen5 befestigt. - Auch der Einbau einer dritten Sitzreihe
12 ist möglich, die zusammengeklappt als Fußauflage für die Fondpassagiere dienen kann. - Alle Fahrzeugsitze
1 ,9 können mit Komfortausstattungen versehen sein, z. B. mit Massagefunktion, (punktueller) Sitzheizung, (punktueller) Sitzbelüftung usw. - Um die Bedienung des einzelnen Fahrzeugsitzes
1 ,9 zu vereinfachen, erfolgen alle Positionsänderungen über nur einen einzigen Stellknopf. - Durch die veränderte Anbringung der Schienen
5 ergibt sich zusätzlich eine neue Möglichkeit zur Belüftung der Fondsitze9 . Über die seitlichen Schienen5 kann Luft zu einem Luftauslass13 an der Sitzrückseite geführt werden, so dass eine größere Ausströmfläche entsteht, wodurch die Be lüftung der Fondsitze9 auf beiden Fahrzeugseiten verbessert werden kann (vgl.11 ). - Die vorhergehende Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung. Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
-
- 1
- Fahrzeugsitz, Beifahrersitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehne
- 5
- Schiene
- 6
- Bodengruppenmitteltunnel
- 7
- Fahrzeuglängsträger
- 8
- Fondrückenlehne
- 9
- Fondsitz
- 10
- Fußauflage
- 11
- Armlehne
- 12
- dritte Sitzreihe
- 13
- Luftauslass
Claims (6)
- Fahrzeugsitz, insbes. Beifahrersitz mit einem Sitzteil und mit einer Rückenlehne, dadurch gekennzeichnet, dass Sitzteil (
2 ) und Rückenlehne (3 ) gemeinsam um eine quer zur Fahrtsichtung verlaufende Achse verschwenkbar sind. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse im Verbindungsbereich von Sitzteil (
2 ) und Rückenlehne (3 ) angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (
2 ) in Schienen (5 ) verstellbar gehalten ist, die an senkrecht verlaufenden Teilen des Bodengruppenmitteltunnels (6 ) und der seitlichen Fahrzeuglängsträger (7 ) verlaufen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schienen (
5 ) im Wesentlichen durchgehend über die gesamte Länge des Fahrzeuginnenraums erstrecken. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Rückenlehne (
3 ) ein Luftauslass (13 ) vorgesehen ist, welcher über die an den senkrecht verlaufenden Teilen des Bodengruppenmitteltunnels (6 ) und der seitlichen Fahrzeuglängsträger (7 ) verlaufenden Schienen (5 ) mit Luft versorgt wird. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz der Beifahrersitz (
1 ) ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102008003720A DE102008003720A1 (de) | 2008-01-09 | 2008-01-09 | Fahrzeugsitz, insbes. Beifahrersitz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102008003720A1 true DE102008003720A1 (de) | 2009-07-16 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102008003720A Ceased DE102008003720A1 (de) | 2008-01-09 | 2008-01-09 | Fahrzeugsitz, insbes. Beifahrersitz |
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