-
Die
vorliegende Erfindung betrifft kosmetische Mittel auf Wachsbasis
zur temporären Verformung keratinischer Fasern, insbesondere
menschlicher Haare, sowie die Verwendung dieser Mittel zur temporären Verformung
der Haare.
-
Unter
keratinischen Fasern werden prinzipiell alle tierischen Haare, z.
B. Wolle, Rosshaar, Angorahaar, Pelze, Federn und daraus gefertigte
Produkte oder Textilien verstanden. Bevorzugt handelt es sich jedoch
um menschliche Haare.
-
Haarfestigungsmittel
zur Verformung keratinischer Fasern sind lange bekannt und finden
in verschiedener Ausgestaltung Einsatz zum Aufbau, zur Auffrischung
und zur Fixierung von Frisuren, die sich bei vielen Haartypen nur
unter Verwendung festigender Wirkstoffe erhalten lassen. Solche
Mittel werden auch als Stylingmittel bezeichnet, wobei sowohl Haarbehandlungsmittel,
die einer permanenten, als auch solche, die einer temporären
Formgebung der Haare dienen, eine wichtige Rolle spielen. Temporäre
Formgebungen, die einen guten Halt ergeben sollen, ohne das gesunde
Aussehen der Haare zu beeinträchtigen, können
beispielsweise durch Haarsprays, Haarwachse, Haargele, Fönwellen
etc. erzielt werden.
-
Haarsprays
enthalten als formgebende Komponente üblicherweise synthetische
Polymere. Zubereitungen, die ein gelöstes oder dispergiertes
Polymer enthalten, können mittels Treibgasen oder durch
einen Pumpmechanismus auf das Haar aufgebracht werden. Dabei wird
in der Regel eine zufrieden stellend gleichmäßige
Verteilung des Polymers auf dem Haar erzielt; die Applikation aus
Sprüh- oder Pumpbehältern ist leicht und sauber
möglich.
-
Haarwachse
enthalten als formgebende Komponente in der Regel pflanzliche, tierische
oder mineralische Wachse und werden in der Regel als feste Formulierungen,
meist in Tiegeln, angeboten. Für die Anwendung werden diese
Produkte zuerst in der Hand verrieben und dann auf dem Haar verteilt.
In jüngerer Zeit wurden auch Zubereitungen auf Wachsbasis
entwickelt, die sich versprühen lassen. Auf diese Weise
können auch Haarwachse direkt auf die zu behandelnden Fasern
aufgebracht werden. Durch Haarwachse wird auf Basis natürlicher
Rohstoffe ein guter Halt der Haare bewirkt, wobei übliche
Haarwachse dem Haar in der Regel starken Glanz verleihen.
-
Einige
Verbraucher wollen bei der Anwendung von Stylingprodukten aber gerade
keinen Glanzeffekt erzielen. Vielmehr wird ein mattierender Effekt
gewünscht. Dies lässt sich beispielsweise durch einen
hohen Anteil an Wachskomponenten im jeweiligen Stylingprodukt erreichen.
Stylingprodukte mit besonders hohem Wachsanteil haben aber den Nachteil,
dass sie sehr klebrig sind. Das Aufbringen solcher Produkte mit
den Händen wird als unangenehm empfunden, Produktreste
müssen sorgfältig von den Händen abgewaschen werden
und auch die resultierende Klebrigkeit der behandelten Haare ist
unerwünscht.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, kosmetische Mittel zur
temporären Verformung keratinischer Fasern zur Verfügung
zur stellen, die einerseits sehr guten Halt und andererseits einen
Matteffekt ergeben, wobei sich die Mittel zudem durch geringe Klebrigkeit
auszeichnen.
-
Es
wurde nunmehr gefunden, dass dies durch Kombination bestimmter Wachse
mit Kompositpulvern auf Basis gehärteter Organosiloxanzusammensetzungen
erreicht werden kann. Überraschenderweise wird durch Zugabe
des Kompositpulvers die Klebrigkeit des Stylingmittels deutlich
herabgesetzt, wobei gleichzeitig ein ausgezeichneter Halt der behandelten
keratinischen Fasern erreicht wird.
-
Gegenstand
der Erfindung sind daher kosmetische Mittel zur temporären
Verformung keratinischer Fasern, enthaltend in einem kosmetisch
akzeptablen Träger, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel,
- a) 10 bis 85 Gew.-% mindestens eines Wachses
mit einem Schmelzpunkt in einem Bereich von 40°C bis 90°C,
und
- b) 1 bis 15 Gew.-% mindestens eines Kompositpulvers, bestehend
aus
- (A) Pulverteilchen einer gehärteten Organosiloxanzusammensetzung
mit einem mittleren Teilchendurchmesser von 0,1 bis 200 μm
und
- (B) Teilchen aus amorphem Siliziumdioxid mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von höchstens 1 μm,
wobei
die Teilchen aus amorphem Siliziumdioxid (B) auf der Oberfläche
der Pulverteilchen der gehärteten Organosiloxanzusammensetzung
(A) immobilisiert sind.
-
Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel
das Kompositpulver b) in einer Menge von 3 bis 12 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Mittel, besonders bevorzugt in einer Menge von 5
bis 10 Gew.-%.
-
Kompositpulver
b) sind seit längerer Zeit bekannt. Deren Herstellung ist
beispielsweise in
EP
0 647 672 A1 beschrieben. Diese Kompositpulver lassen sich
in einer ganzen Reihe unterschiedlichster Gebiete einsetzen.
GB 2 423 250 A1 offenbart
die Verwendung in der Kosmetik, wobei im Wesentlichen auf den Einsatz in
Anti-Falten Cremes und anderen Gesichts- und Körperpflegemitteln
abgestellt wird.
-
Erfindungsgemäß werden
Kompositpulver eingesetzt, die aus
- (A) Pulverteilchen
einer gehärteten Organosiloxanzusammensetzung mit einem
mittleren Teilchendurchmesser von 0,1 bis 200 μm und
- (B) Teilchen aus amorphem Siliziumdioxid mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von höchstens 1 μm bestehen,
wobei
die Teilchen aus amorphem Siliziumdioxid (B) auf der Oberfläche
der Pulverteilchen der gehärteten Organosiloxanzusammensetzung
(A) immobilisiert sind.
-
Unter
dem mittleren Teilchendurchmesser wird dabei erfindungsgemäß das
Gewichtsmittel verstanden, das mittels bekannter Siebanalyse bestimmt
wird.
-
Die
Kompositpulver sind äußerst fließfähig,
leicht dispergierbar und weisen nur eine sehr geringe Aggregationstendenz
auf. Sie lassen sich ohne spezielle Vorrichtungen oder besondere
Verfahrensschritte in kosmetische Mittel einarbeiten. In der Regel
genügt es, die Kompositpulver mit weiteren Bestandteilen
zu verrühren.
-
Bevorzugt
sind Kompositpulver, deren Pulverteilchen der gehärteten
Organosiloxanzusammensetzung (A) einen mittleren Teilchendurchmesser
von 0,5 bis 100 μm, besonders bevorzugt von 1 bis 10 μm
aufweisen.
-
Bei
der Organosiloxanzusammensetzung kann es sich beispielsweise um
ein Gel, ein Elastomer oder ein Harz handeln. Vorzugsweise handelt
es sich bei der Organosiloxanzusammensetzung jedoch um ein gehärtetes
Silikonelastomer. Die Pulverteilchen der gehärteten Organosiloxanzusammensetzung
(A) können dabei verschiedene Formen aufweisen, wobei kugelförmige
Pulverteilchen bevorzugt sind.
-
Die
pulverförmige gehärtete Organosiloxanzusammensetzung
(A) kann beispielsweise entsprechend der Lehre der
EP 0 647 672 A1 hergestellt
werden. Vorzugsweise erfolgt die Herstellung durch Umsetzung eines
Organopolysiloxans (I), das wenigstens zwei Alkenylgruppen pro Molekül
aufweist, mit einem Organopolysiloxan (II), das wenigstens zwei
an ein Siliziumatom gebundene Wasserstoffatome pro Molekül
aufweist.
-
Dabei
kommt als Organopolysiloxan (I), das wenigstens zwei Alkenylgruppen
pro Molekül aufweist, vorzugsweise eine Verbindung der
Formel (I) zum Einsatz
wobei
- – R
für eine C1-C6-Alkylgruppe
oder eine C6-C10-Arylgruppe,
- – R1 für R oder eine
Alkenylgruppe,
- – R2 für R oder eine
Alkenylgruppe und
- – m und n jeweils unabhängig voneinander für
eine ganze Zahl von 0 bis 5000
stehen, mit der Maßgabe,
dass für den Fall, dass R1 nicht
für eine Alkenylgruppe steht, R2 eine
Alkenylgruppe bedeutet und n mindestens 2 ist.
-
Als
Organopolysiloxan (II), das wenigstens zwei an ein Siliziumatom
gebundene Wasserstoffatome pro Molekül aufweist, wird vorzugsweise
eine Verbindung der Formel (II) eingesetzt
wobei
- – R
obige Bedeutung hat,
- – R3 für R oder Wasserstoff,
- – R4 für R oder Wasserstoff
und
- – s und t jeweils unabhängig voneinander für
eine ganze Zahl von 0 bis 5000
stehen, mit der Maßgabe,
dass für den Fall, dass R3 nicht
für Wasserstoff steht, R4 für
Wasserstoff steht und t mindestens 2 ist.
-
Als
C1-C6-Alkylgruppe
sei beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl und Isopropyl genannt,
wobei Methyl bevorzugt ist. Geeignete C6-C10-Arylgruppen sind beispielsweise Phenyl
und Naphthyl, wobei Phenyl bevorzugt ist. Besonders bevorzugt steht
R in obigen Formeln für Methyl.
-
Als
Alkenylgruppe sei beispielhaft C2-C10-Alkenyl, wie Vinyl, Allyl, Propenyl, Butenyl,
Pentenyl, Hexenyl und Decenyl erwähnt. Bevorzugt handelt
es sich bei der Alkenylgruppe um Vinyl.
-
m,
n, s und t stehen vorzugsweise jeweils unabhängig voneinander
für eine ganze Zahl von 0 bis 1000, besonders bevorzugt
von 0 bis 200.
-
Vorzugsweise
handelt es sich bei der pulverförmigen gehärteten
Organosiloxanzusammensetzung (A) demnach um ein Dimethicon-Vinyldimethicon-Copolymer.
-
Die
Teilchen aus amorphem Siliziumdioxid (B) weisen vorzugsweise einen
mittleren Teilchendurchmesser von 0,001 bis 0,1 μm auf.
-
Das
amorphe Siliziumdioxid (B) kann über bekannte Methoden,
beispielsweise in einem elektrischen Lichtbogen, nasschemisch oder
durch Flammenhydrolyse hergestellt werden. Vorzugsweise handelt
es sich bei dem amorphen Siliziumdioxid (B) um pyrogene Kieselsäure
(fumed silica).
-
Zur
Immobilisierung des amorphen Siliziumdioxids (B) auf der pulverförmigen
gehärteten Organosiloxanzusammensetzung (A) kann letztere
beispielsweise in eine wässrige Dispersion überführt
werden, zu der das amorphe Siliziumdioxid (B) zugegeben wird. Das
Mengenverhältnis kann dabei in weiten Grenzen frei gewählt
werden, wobei es bevorzugt ist, 0,1 bis 30 Gewichtsteile amorphes
Siliziumdioxid (B) zu 100 Gewichtsteilen pulverförmiger
gehärteter Organosiloxanzusammensetzung (A) zuzugeben.
Die Dispersion wird erhitzt, wobei der bevorzugte Temperaturbereich
bei 40 bis 95°C liegt. Schließlich wird das Wasser
entfernt und so das Kompositpulver b) gewonnen.
-
Besonders
bevorzugt wird als Kompositpulver b) das von Dow Corning vertriebene
Handelsprodukt Dow Corning 9701 Cosmetic Powder mit der INCI-Bezeichnung
Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer and Silica eingesetzt.
-
Die
kosmetischen Mittel enthalten als weitere zwingende Komponente mindestens
ein Wachs mit einem Schmelzpunkt in einem Bereich von 40°C
bis 90°C. Prinzipiell können alle Wachse eingesetzt
werden, die in dem genannten Temperaturbereich schmelzen, die der
allgemeinen Definition für Wachse genügen, wie sie
z. B. in Ullmanns Encyklopädie der technischen Chemie,
4. Auflage, Band 24, Seite 3, linke Spalte, aufgeführt
ist, und die physiologisch verträglich sind.
-
Bevorzugt
werden die Wachse aber aus pflanzlichen, tierischen und mineralischen
Wachsen ausgewählt, wobei solche Wachse bevorzugt sind,
die einen Schmelzpunkt im Bereich von 50°C bis 85°C,
insbesondere von 50°C bis 75°C, aufweisen.
-
Zusammenstellungen
der gängigen Wachstypen finden sich in den bekannten Lexika
der Chemie, z. B. Ullmanns oben erwähnter Encyklopädie.
-
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugte Wachse sind Bienenwachs (Cera Alba), Carnaubawachs, Candelillawachs,
Montanwachs, mikrokristalline Wachse (mikrokristalline Paraffine)
und Cetylpalmitat.
-
Die
erfindungsgemäße Lehre umfasst auch den kombinierten
Einsatz von mehreren Wachsen. So kann ein Zusatz geringer Mengen
an Carnaubawachs dazu verwendet werden, um Schmelz- und Tropfpunkt eines
anderen Wachses zu erhöhen und dessen Klebrigkeit zu vermindern.
Weiterhin ist auch eine Reihe von Wachsmischungen, gegebenenfalls
in Abmischung mit weiteren Zusätzen, im Handel erhältlich.
Die unter den Bezeichnungen "Spezialwachs 7686 OE" (eine Mischung
aus Cetylpalmitat, Bienenwachs, mikrokristallinem Wachs und Polyethylen
mit einem Schmelzbereich von 73–75°C; Hersteller:
Kahl & Co), Polywax® GP 200 (eine Mischung von Stearylalkohol
und Polyethylenglykolstearat mit einem Schmelzpunkt von 47–51°C;
Hersteller: Croda) und "Weichceresin® FL
400" (ein Vaseline/Vaselinöl/Wachs-Gemisch mit einem Schmelzpunkt
von 50–54°C; Hersteller: Parafluid Mineralölgesellschaft)
sind Beispiele für erfindungsgemäß bevorzugt
eingesetzte Mischungen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform der Erfindung können
neben den üblicherweise als Wachse definierten Verbindungen
auch so genannte "flüssige Wachse", wie zum Beispiel Jojoba-Öl,
eingesetzt werden unter der Maßgabe, dass der Schmelzpunkt
dieser "Wachs-Mischung" nicht unterhalb von 40°C liegt.
-
Die
kosmetischen Mittel enthalten die Wachse vorzugsweise in Mengen
von 10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel. Mengen von
10 bis 55 Gew.-% sind besonders bevorzugt.
-
Die
Mittel enthalten Wachs a) und Kompositpulver b) in einem kosmetisch
akzeptablen Träger.
-
Bevorzugte
kosmetisch akzeptable Träger sind wässrige, alkoholische
oder wässrigalkoholische Medien. Als alkoholische Komponente
kommen dabei niedere Alkanole sowie Polyole wie Propylenglykol und Glycerin
zum Einsatz. Ethanol und Isopropanol sind bevorzugte Alkohole. Wasser
und Alkohol können in der wässrig alkoholischen
Basis in einem Gewichtsverhältnis von 1:10 bis 10:1 vorliegen.
Wasser sowie wässrig-alkoholische Mischungen, die bis zu
50 Gew.-%, insbesondere bis zu 25 Gew.-%, Alkohol, bezogen auf das Gemisch
Alkohol/Wasser, enthalten, können erfindungsgemäß bevorzugte
Grundlagen sein.
-
Als
zusätzliche Co-Solventien können organische Lösungsmittel
oder ein Gemisch aus Lösungsmitteln mit einem Siedepunkt
unter 400°C in einer Menge von 0,1 bis 15 Gewichtsprozent,
bevorzugt von 1 bis 10 Gewichtsprozent bezogen auf das gesamte Mittel
enthalten sein. Besonders geeignet als zusätzliche Co-Solventien
sind unverzweigte oder verzweigte Kohlenwasserstoffe wie Pentan,
Hexan, Isopentan und cyclische Kohlenwasserstoffe wie Cyclopentan
und Cyclohexan. Weitere, besonders bevorzugte Lösungsmittel
sind Glycerin, Ethylenglykol, Propylenglykol und Phenoxyethanol
in einer Menge bis 30 Gew.-% bezogen auf das gesamte Mittel.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel können allein
aus den genannten zwingenden Bestandteilen bestehen. Insbesondere
können sie das Wachs als einzige Stylingkomponente enthalten
und sind in einer bevorzugten Ausführungsform daher frei
von Polymeren, insbesondere Polymeren mit Styling-Effekt, d. h.
von filmbildenden und/oder festigenden Polymeren. Deren Einsatz
ist allerdings nicht prinzipiell ausgeschlossen.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel können weiterhin
mindestens einen Emulgator enthalten. Dies kann insbesondere dann
erforderlich sein, wenn das Mittel in vergleichsweise flüssiger,
versprühbarer Form konfektioniert werden soll. Als Emulgatoren
kommen prinzipiell sowohl anionische, ampholytische, kationische
und nichtionische oberflächenaktive Verbindungen in Frage,
die für die Verwendung am menschlichen Körper
geeignet sind. Die Gruppe der ampholytischen oberflächenaktiven
Verbindungen umfasst dabei zwitterionische oberflächenaktive
Verbindungen und Ampholyte. Die Verwendung von anionischen und nichtionischen
oberflächenaktiven Verbindungen ist erfindungsgemäß bevorzugt.
-
Anionische
oberflächenaktive Verbindungen sind gekennzeichnet durch
eine wasserlöslichmachende anionische Gruppe wie z. B.
eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine
lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich
können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-,
Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein.
-
Beispiele
für geeignete anionische oberflächenaktive Verbindungen
sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Ammonium-
sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen
in der Alkanolgruppe, lineare Fettsäuren (Seifen), Ethercarbonsäuren
der Formel R-O-(CH
2-CH
2O)
x-CH
2-COOH, in der
R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder
1 bis 16 ist, Amidethercarboxylate der Formel [R-NH(-CH
2-CH
2-O)
n-CH
2-COO]
mZ, in der R für einen linearen
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
Acylrest mit 2 bis 29 C-Atomen, n für ganze Zahlen von
1 bis 10, m für die Zahlen 1 oder 2 und Z für
ein Kation aus der Gruppe der Alkali- oder Erdalkalimetalle steht,
Acylsarcoside, Acyltauride, Acylisethionate, Sulfobernsteinsäuremono-
und dialkylester, Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester,
lineare Alkansulfonate, lineare Alpha-Olefinsulfonate, Alpha-Sulfofettsäuremethylester, Alkylsulfate
und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(-CH
2-CH
2O)
x-SO
3H,
in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen
und x = 0 oder 1 bis 12 ist, Gemische oberflächenaktiver
Hydroxysulfonate, sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder
Hydroxyalkylenpropylenglykolether, Sulfonate ungesättigter
Fettsäuren, Ester der Weinsäure und Zitronensäure
mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2–15 Molekülen
Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen
darstellen, Kokosmonoglyceridsulfate, Phosphorsäuremono-,
-di- und -triester von alkoxylierten Fettalkoholen und ihre Mischungen,
wie beispielsweise die unter dem Warenzeichen Hostaphat
® vertriebenen
Produkte, sowie Ester von hydroxysubstituierten Bi- oder Tricarbonsäuren
mit polyhydroxylierten organischen Verbindungen, die aus der Gruppe,
die veretherte (C
6-C
18)-Alkyl-Polysaccharide
mit 1 bis 6 monomeren Saccharideinheiten und veretherte aliphatische
(C
6-C
16)-Hydroxyalkyl-Polyole
mit 2 bis 16 Hydroxylresten umfasst, ausgewählt sind und
die in der Europäischen Patentschrift
EP 0 258 814 B1 , auf die
ausdrücklich Bezug genommen wird, offenbart sind.
-
Bevorzugte
anionische oberflächenaktive Verbindungen sind die Salze
der Ethercarbonsäuren sowie phosphatgruppenhaltige Verbindungen,
insbesondere die Phosphorsäuremono-, -di- und -triester
von ethoxylierten C10-C18-,
insbesondere C12-C14-,
Fettalkoholen mit Ethoxylierungsgraden von 2 bis 10, insbesondere
von 3 bis 5.
-
Nichtionische
oberflächenaktive Verbindungen enthalten als hydrophile
Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe
oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen
sind beispielsweise
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren
mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen
in der Alkylgruppe,
- – C12-C22-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin,
- – C8-C22-Alkylmono-
und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie Anlagerungsprodukte
von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes
Rizinusöl.
-
Bevorzugte
nichtionogene oberflächenaktive Verbindungen sind die Anlagerungsprodukte
von Alkylenoxid, insbesondere Ethylenoxid, an Fettalkohole und Fettsäuren.
-
Als
zwitterionische oberflächenaktive Verbindungen werden solche
Substanzen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre
Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(–)-
oder -SO3 (–)-Gruppe
tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten
Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise
das Kokosalkyl-dimethylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und
2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils
8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung
Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
-
Unter
Ampholyten werden solche Substanzen verstanden, die außer
einer C8-C18-Alkyl-
oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe
und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe
enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind.
Beispiele für geeignete Ampholyte sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren,
N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren,
N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine,
2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Bevorzugte
Ampholyte sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat
und das C12-18-Acylsarcosin.
-
Beispiele
für kationische oberflächenaktive Verbindungen
sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugt
sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie
Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride
und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid
und Tricetylmethylammoniumchlorid. Weiterhin können die
sehr gut biologisch abbaubaren quaternären Esterverbindungen,
wie sie beispielsweise unter dem Warenzeichen Dehyquart® vertrieben
werden, sowie quaternisierte Proteinhydrolysate und Silikonverbindungen
erfindungsgemäß verwendet werden.
-
Bei
den als oberflächenaktive Verbindungen eingesetzten Verbindungen
mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen
handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung
dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen
auszugehen, so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen,
vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen
erhält.
-
Bei
den oberflächenaktiven Verbindungen, die Anlagerungsprodukte
von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate
dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte
mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer
eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler"
Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden,
die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter
Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten
als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen
werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze
von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide
oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden.
-
Die
Emulgatoren werden vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%,
besonders bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 5 und ganz besonders bevorzugt
in Mengen von 0,7 bis 3 Gew.-% eingesetzt, wobei die Mengenangaben
jeweils auf das gesamte Mittel bezogen sind.
-
Die
Mittel können weiterhin mindestens eine Ölkomponente,
ausgewählt aus pflanzlichen, mineralischen und synthetischen ölen,
enthalten. Diese Ölkomponenten können insbesondere
zugesetzt werden, um die Konsistenz des Mittels zu beeinflussen.
Da die Ölkomponenten jedoch in der Regel auf der behandelten Faser
Glanz erzeugen, darf die Menge an Ölkomponente nicht so
hoch gewählt werden, dass der gewünschte Matteffekt
verloren geht. Diese Ölkomponente oder Ölkomponenten
sind in den Mitteln gemäß dieser Ausführungsform
daher vorzugsweise in Mengen kleiner 15 Gew.-%, insbesondere kleiner
10 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten.
-
Zu
den natürlichen und synthetischen kosmetischen Ölkomponenten
sind beispielsweise zu zählen:
- – pflanzliche öle.
Beispiele für solche öle sind Sonnenblumenöl,
Olivenöl, Sojaöl, Rapsöl, Mandelöl,
Jojobaöl, Orangenöl, Weizenkeimöl, Pfirsichkernöl
und die flüssigen Anteile des Kokosöls. Geeignet
sind aber auch andere Triglyceridöle wie die flüssigen
Anteile des Rindertalgs sowie synthetische Triglyceridöle.
- – flüssige Paraffinöle, Isoparaffinöle
und synthetische Kohlenwasserstoffe sowie Di-n-alkylether mit insgesamt
zwischen 12 bis 36 C-Atomen, insbesondere 12 bis 24 C-Atomen, wie
beispielsweise Di-n-octylether, Di-n-decylether, Di-n-nonylether,
Di-n-undecylether, Di-n-dodecylether, n-Hexyl-n-octylether, n-Octyl-n-decylether,
n-Decyl-n-undecylether, n-Undecyl-n-dodecylether und n-Hexyl-n-Undecylether
sowie Di-tert-butylether, Di-iso-pentylether, Di-3-ethyldecylether,
tert.-Butyl-n-octylether, iso-Pentyl-n-octylether und 2-Methyl-pentyl-n-octylether.
Die als Handelsprodukte erhältlichen Verbindungen 1,3-Di-(2-ethyl-hexyl)-cyclohexan
(Cetiol® S) und Di-n-octylether
(Cetiol®OE) können bevorzugt
sein.
- – Esteröle. Unter Esterölen sind
zu verstehen die Ester von C6-C30-Fettsäuren
mit C2-C30-Fettalkoholen.
Bevorzugt sind die Monoester der Fettsäuren mit Alkoholen
mit 2 bis 24 C-Atomen. Beispiele für eingesetzte Fettsäurenanteile
in den Estern sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure,
Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmitoleinsäure,
Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure,
Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure,
Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure
sowie deren technische Mischungen, die z. B. bei der Druckspaltung von
natürlichen Fetten und ölen, bei der Oxidation
von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese oder der Dimerisierung
von ungesättigten Fettsäuren anfallen. Beispiele
für die Fettalkoholanteile in den Esterölen sind
Isopropylalkohol, Capronalkohol, Caprylalkohol, 2-Ethylhexylalkohol,
Caprinalkohol, Laurylalkohol, Isotridecylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol,
Elaidylalkohol, Petroselinylalkohol, Linolylalkohol, Linolenylalkohol,
Elaeostearylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol,
Erucylalkohol und Brassidylalkohol sowie deren technische Mischungen,
die z. B. bei der Hochdruckhydrierung von technischen Methylestern
auf Basis von Fetten und ölen oder Aldehyden aus der Roelen'schen
Oxosynthese sowie als Monomerfraktion bei der Dimerisierung von
ungesättigten Fettalkoholen anfallen. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Isopropylmyristat (Rilanit® IPM), Isononansäure-C16-18-alkylester
(Cetiol® SN), 2-Ethylhexylpalmitat
(Cegesoft® 24), Stearinsäure-2-ethylhexylester
(Cetiol® 868), Cetyloleat, Glycerintricaprylat,
Kokosfettalkoholcaprinat/-caprylat (Cetiol® LC),
n-Butylstearat, Oleylerucat (Cetiol® J
600), Isopropylpalmitat (Rilanit® IPP),
Oleyl Oleate (Cetiol®), Laurinsäurehexylester
(Cetiol® A), Di-n-butyladipat (Cetiol® B), Myristylmyristat (Cetiol® MM), Cetearyl Isononanoate (Cetiol® SN), Ölsäuredecylester
(Cetiol® V).
- – Dicarbonsäureester wie Di-n-butyladipat,
Di-(2-ethylhexyl)-adipat, Di-(2-ethylhexyl)-succinat und Di-isotridecylacelaat
sowie Diolester wie Ethylenglykol-dioleat, Ethylenglykol-di-isotridecanoat,
Propylenglykol-di(2-ethylhexanoat), Propylenglykol-di-isostearat,
Propylenglykol-di-pelargonat, Butandiol-di-isostearat, Neopentylglykoldicaprylat,
- – symmetrische, unsymmetrische oder cyclische Ester
der Kohlensäure mit Fettalkoholen, beispielsweise beschrieben
in der DE-OS 197 56 454 ,
Glycerincarbonat oder Dicaprylylcarbonat (Cetiol® CC),
- – Trifettsäureester von gesättigten
und/oder ungesättigten linearen und/oder verzweigten Fettsäuren
mit Glycerin,
- – Fettsäurepartialglyceride, worunter Monoglyceride,
Diglyceride und deren technische Gemische zu verstehen sind. Bei
der Verwendung technischer Produkte können herstellungsbedingt
noch geringe Mengen Triglyceride enthalten sein. Die Partialglyceride
folgen vorzugsweise der Formel (D4-I), in der R1,
R2 und R3 unabhängig
voneinander für Wasserstoff oder für einen linearen
oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten
Acylrest mit 6 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18, Kohlenstoffatomen
stehen mit der Maßgabe, dass mindestens eine dieser Gruppen
für einen Acylrest und mindestens eine dieser Gruppen für
Wasserstoff steht. Die Summe (m + n + q) steht für 0 oder
Zahlen von 1 bis 100, vorzugsweise für 0 oder 5 bis 25.
Bevorzugt steht R1 für einen Acylrest
und R2 und R3 für
Wasserstoff und die Summe (m + n + q) ist 0. Typische Beispiele
sind Mono- und/oder Diglyceride auf Basis von Capronsäure,
Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure, Caprinsäure,
Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure,
Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure,
Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Elaeostearinsäure,
Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
und Erucasäure sowie deren technische Mischungen. Vorzugsweise
werden Ölsäuremonoglyceride eingesetzt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen
Mittel als Ölkomponente Isopropylmyristat.
-
Je
nach gewünschter Konsistenz kann es erforderlich sein,
dass die erfindungsgemäßen Mittel weiterhin mindestens
ein Verdickungsmittel enthalten.
-
Geeignete
Verdickungsmittel sind beispielsweise Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate,
Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl,
Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen
und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie z.
B. Bentonit, vollsynthetische Hydrokolloide wie z. B. Polyvinylalkohol,
und gegebenenfalls vernetzte Polyacrylate. Besonders geeignete Verdickungsmittel
sind Hydroxyethylcellulose und deren Derivate.
-
Obwohl
nicht bevorzugt, ist auch die Zugabe filmbildender und/oder festigender
Polymere möglich.
-
Als
filmbildende und/oder festigende Polymere können alle in
dieser Funktion bekannten Polymere eingesetzt werden, wobei diese
sowohl permanent als auch temporär kationisch, anionisch,
nichtionisch oder amphoter sein können. Bei der Verwendung
von mindestens zwei filmbildenden und/oder festigenden Polymeren
können diese selbstverständlich unterschiedliche
Ladungen aufweisen. Erfindungsgemäß bevorzugt
kann es sein, wenn ein ionisches filmbildendes und/oder festigendes
Polymer mit einem amphoteren und/oder nichtionischem filmbildenden
und/oder festigenden Polymer gemeinsam verwendet wird. Auch die
Verwendung mindestens zweier gegensätzlich geladener filmbildender
und/oder festigender Polymere ist bevorzugt. In letzterem Falle
kann eine besondere Ausführungsform wiederum zusätzlich
mindestens ein weiteres amphoteres und/oder nichtionisches filmbildendes
und/oder festigendes Polymer enthalten.
-
Da
Polymere häufig multifunktional sind, können deren
Funktionen nicht immer klar und eindeutig voneinander abgegrenzt
werden. Insbesondere gilt dies für filmbildende und festigende
Polymere. Dennoch sollen beispielhaft einige filmbildende Polymere
beschrieben werden. Es wird an dieser Stelle jedoch explizit darauf verwiesen,
dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl filmbildende als
auch festigende Polymere wesentlich sind. Da beide Eigenschaften
auch nicht völlig unabhängig voneinander sind,
werden unter dem Begriff „festigende Polymere" auch immer „filmbildende
Polymere" verstanden und umgekehrt.
-
Zu
den bevorzugten Eigenschaften der filmbildenden Polymeren zählt
die Filmbildung. Unter filmbildenden Polymeren sind solche Polymere
zu verstehen, welche beim Trocknen einen kontinuierlichen Film auf der
Haut, dem Haar oder den Nägeln hinterlassen. Derartige
Filmbildner können in den unterschiedlichsten kosmetischen
Produkten wie beispielsweise Gesichtsmasken, Make-up, Haarfestigern,
Haarsprays, Haargelen, Haarwachsen, Haarkuren, Shampoos oder Nagellacken
verwendet werden. Bevorzugt sind insbesondere solche Polymere, die
eine ausreichende Löslichkeit in Alkohol oder Wasser/Alkohol-Gemischen
besitzen, um in dem erfindungsgemäßen Mittel in
vollständig gelöster Form vorzuliegen. Die filmbildenden
Polymere können synthetischen oder natürlichen
Ursprungs sein.
-
Unter
filmbildenden Polymeren werden weiterhin erfindungsgemäß solche
Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,01 bis 20 Gew.-%-iger
wässriger, alkoholischer oder wässrigalkoholischer
Lösung in der Lage sind, auf dem Haar einen transparenten
Polymerfilm abzuscheiden. Die filmbildenden Polymere können dabei
sowohl anionisch, amphoter, nicht-ionisch, permanent kationisch
oder temporär kationisch geladen sein.
-
Geeignete
synthetische, filmbildende, haarfestigende Polymere sind Homo- oder
Copolymere, die aus mindestens einem der folgenden Monomere aufgebaut
sind: Vinylpyrrolidon, Vinylcaprolactam, Vinylester wie z. B. Vinylacetat,
Vinylalkohol, Acrylamid, Methacrylamid, Alkyl- und Dialkylacrylamid,
Alkyl- und Dialkylmethacrylamid, Alkylacrylat, Alkylmethacrylat,
Propylenglykol oder Ethylenglykol, wobei die Alkylgruppen dieser Monomere
vorzugsweise C1- bis C7-Alkylgruppen,
besonders bevorzugt C1- bis C3-Alkylgruppen
sind.
-
Beispielhaft
seien genannt Homopolymere des Vinylcaprolactams, des Vinylpyrrolidons
oder des N-Vinylformamids. Weitere geeignete synthetische filmbildende,
haarfestigende Polymere sind z. B. Copolymerisate aus Vinylpyrrolidon
und Vinylacetat, Terpolymere aus Vinylpyrrolidon, Vinylacetat und
Vinylpropionat, Polyacrylamide, die beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen
Akypomine® P 191 von der Firma
CHEM-Y, Emmerich, oder Sepigel® 305
von der Firma Seppic vertrieben werden; Polyvinylalkohole, die beispielsweise unter
den Handelsbezeichnungen Elvanol® von
Du Pont oder Vinol® 523/540 von
der Firma Air Products vertrieben werden sowie Polyethylenglykol/Polypropylenglykol-Copolymere,
die beispielsweise, unter den Handelsbezeichnungen Ucon® der
Union Carbide vertrieben werden.
-
Geeignete
natürliche filmbildende Polymere sind z. B. Cellulosederivate,
z. B. Hydroxypropylcellulose mit einem Molekulargewicht von 30.000
bis 50.000 g/mol, welche beispielsweise unter der Handelsbezeichnung
Nisso SI® von der Firma Lehmann & Voss, Hamburg,
vertrieben wird.
-
Festigende
Polymere tragen zum Halt und/oder zum Aufbau des Haarvolumens und
der Haarfülle der Gesamtfrisur bei. Diese so genannten
festigenden Polymere sind gleichzeitig auch filmbildende Polymere
und daher generell typische Substanzen für formgebende
Haarbehandlungsmittel wie Haarfestiger, Haarschäume, Haarwachse,
Haarsprays. Die Filmbildung kann dabei durchaus punktuell sein und
nur einige Fasern miteinander verbinden.
-
Substanzen,
welche dem Haar weiterhin hydrophobe Eigenschaften verleihen, sind
hierbei bevorzugt, weil sie die Tendenz des Haares, Feuchtigkeit,
also Wasser, zu absorbieren, verringern. Dadurch wird das schlaffe
Herunterhängen der Haarsträhnen vermindert und
somit ein lang anhaltender Frisurenaufbau und -erhalt gewährleistet.
Als Testmethode hierfür wird häufig der so genannte
curl-retention-Test angewendet. Diese polymeren Substanzen können
weiterhin erfolgreich in leave-on und rinse-off Haarkuren oder Shampoos
eingearbeitet werden. Da Polymere häufig multifunktional
sind, das heißt mehrere anwendungstechnisch erwünschte
Wirkungen zeigen, finden sich zahlreiche Polymere in mehreren auf
die Wirkungsweise eingeteilten Gruppen, so auch im CTFA Handbuch.
Wegen der Bedeutung gerade der festigenden Polymere sollen diese daher
explizit in Form ihrer INCI-Namen aufgelistet werden. In dieser
Liste der erfindungsgemäß bevorzugt zu verwendenden
Polymere finden sich somit selbstverständlich gerade auch
die genannten filmbildenden Polymere wieder.
-
Beispiele
für gebräuchliche filmbildende, festigende Polymere
sind Acrylamide/Ammonium Acrylate Copolymer, Acrylamides/DMAPA Acrylates/Methoxy
PEG Methacrylate Copolymer, Acrylamidopropyltrimonium Chloride/Acrylamide
Copolymer, Acrylamidopropyltrimonium Chloride/Acrylates Copolymer,
Acrylates/Acetoacetoxyethyl Methacrylate Copolymer, Acrylates/Acrylamide
Copolymer, Acrylates/Ammonium Methacrylate Copolymer, Acrylates/t-Butylacrylamide
Copolymer, Acrylates Copolymer, Acrylates/C1-2 Succinates/Hydroxyacrylates
Copolymer, Acrylates/Lauryl Acrylate/Stearyl Acrylate/Ethylamine
Oxide Methacrylate Copolymer, Acrylates/Octylacrylamide Copolymer,
Acrylates/Octylacrylamide/Diphenyl Amodimethicone Copolymer, Acrylates/Stearyl
Acrylate/Ethylamine Oxide Methacrylate Copolymer, Acrylates/VA Copolymer, Acrylates/VP
Copolymer, Adipic Acid/Diethylenetriamine Copolymer, Adipic Acid/Dimethylaminohydroxypropyl Diethylenetriamine
Copolymer, Adipic Acid/Epoxypropyl Diethylenetriamine Copolymer,
Adipic Acid/Isophthalic Acid/Neopentyl Glycol/Trimethylolpropane
Copolymer, Allyl Stearate/VA Copolymer, Aminoethylacrylate Phosphate/Acrylates
Copolymer, Aminoethylpropanediol-Acrylates/Acrylamide Copolymer,
Aminoethylpropanediol-AMPD-Acrylates/Diacetoneacrylamide Copolymer,
Ammonium VA/Acrylates Copolymer, AMPD-Acrylates/Diacetoneacrylamide
Copolymer, AMP-Acrylates/Allyl Methacrylate Copolymer, AMP-Acrylates/C1-18
Alkyl Acrylates/C1-8 Alkyl Acrylamide Copolymer, AMP-Acrylates/Diacetoneacrylamide
Copolymer, AMP-Acrylates/Dimethylaminoethylmethacrylate Copolymer,
Bacillus/Rice Bran Extract/Soybean Extract Ferment Filtrate, Bis-Butyloxyamodimethicone/PEG-60
Copolymer, Butyl Acrylate/Ethylhexyl Methacrylate Copolymer, Butyl
Acrylate/Hydroxypropyl Dimethicone Acrylate Copolymer, Butylated
PVP, Butyl Ester of Ethylene/MA Copolymer, Butyl Ester of PVM/MA
Copolymer, Calcium/Sodium PVM/MA Copolymer, Corn Starch/Acrylamide/Sodium
Acrylate Copolymer, Diethylene Glycolamine/Epichlorohydrin/Piperazine
Copolymer, Dimethicone Crosspolymer, Diphenyl Amodimethicone, Ethyl
Ester of PVM/MA Copolymer, Hydrolyzed Wheat Protein/PVP Crosspolymer,
Isobutylene/Ethylmaleimide/Hydroxyethylmaleimide Copolymer, Isobutylene/MA Copolymer,
Isobutylmethacrylate/Bis-Hydroxypropyl Dimethicone Acrylate Copolymer,
Isopropyl Ester of PVM/MA Copolymer, Lauryl Acrylate Crosspolymer,
Lauryl Methacrylate/Glycol Dimethacrylate Crosspolymer, MEA-Sulfite,
Methacrylic Acid/Sodium Acrylamidomethyl Propane Sulfonate Copolymer,
Methacryloyl Ethyl Betaine/Acrylates Copolymer, Octylacrylamide/Acrylates/Butylaminoethyl
Methacrylate Copolymer, PEG/PPG-25/25 Dimethicone/Acrylates Copolymer,
PEG-8/SMDI Copolymer, Polyacrylamide, Polyacrylate-6, Polybeta-Alanine/Glutaric
Acid Crosspolymer, Polybutylene Terephthalate, Polyester-1, Polyethylacrylate,
Polyethylene Terephthalate, Polymethacryloyl Ethyl Betaine, Polypentaerythrityl
Terephthalate, Polyperfluoroperhydrophenanthrene, Polyquaternium-1,
Polyquaternium-2, Polyquaternium-4, Polyquaternium-5, Polyquaternium-6,
Polyquaternium-7, Polyquaternium-8, Polyquaternium-9, Polyquaternium-10,
Polyquaternium-11, Polyquaternium-12, Polyquaternium-13, Polyquaternium-14,
Polyquaternium-15, Polyquaternium-16, Polyquaternium-17, Polyquaternium-18,
Polyquaternium-19, Polyquaternium-20, Polyquaternium-22, Polyquaternium-24,
Polyquaternium-27, Polyquaternium-28, Polyquaternium-29, Polyquaternium-30,
Polyquaternium-31, Polyquaternium-32, Polyquaternium-33, Polyquaternium-34,
Polyquaternium-35, Polyquaternium-36, Polyquaternium-37, Polyquaternium-39,
Polyquaternium-45, Polyquaternium-46, Polyquaternium-47, Polyquaternium-48,
Polyquaternium-49, Polyquaternium-50, Polyquaternium-55, Polyquaternium-56,
Polysilicone-9, Polyurethane-1, Polyurethane-6, Polyurethane-10,
Polyvinyl Acetate, Polyvinyl Butyral, Polyvinylcaprolactam, Polyvinylformamide,
Polyvinyl Imidazolinium Acetate, Polyvinyl Methyl Ether, Potassium
Butyl Ester of PVM/MA Copolymer, Potassium Ethyl Ester of PVM/MA
Copolymer, PPG-70 Polyglyceryl-10 Ether, PPG-12/SMDI Copolymer,
PPG-51/SMDI Copolymer, PPG-10 Sorbitol, PVM/MA Copolymer, PVP, PVP/VA/Itaconic
Acid Copolymer, PVP/VA/Vinyl Propionate Copolymer, Rhizobian Gum,
Rosin Acrylate, Shellac, Sodium Butyl Ester of PVM/MA Copolymer,
Sodium Ethyl Ester of PVM/MA Copolymer, Sodium Polyacrylate, Sterculia
Urens Gum, Terephthalic Acid/Isophthalic Acid/Sodium Isophthalic
Acid Sulfonate/Glycol Copolymer, Trimethylolpropane Triacrylate,
Trimethylsiloxysilylcarbamoyl Pullulan, VA/Crotonates Copolymer, VA/Crotonates/Methacryloxybenzophenone-1
Copolymer, VA/Crotonates/Vinyl Neodecanoate Copolymer, VA/Crotonates/Vinyl
Propionate Copolymer, VA/DBM Copolymer, VA/Vinyl Butyl Benzoate/Crotonates
Copolymer, Vinylamine/Vinyl Alcohol Copolymer, Vinyl Caprolactam/VP/Dimethylaminoethyl
Methacrylate Copolymer, VP/Acrylates/Lauryl Methacrylate Copolymer,
VP/Dimethylaminoethylmethacrylate Copolymer, VP/DMAPA Acrylates
Copolymer, VP/Hexadecene Copolymer, VP/VA Copolymer, VP/Vinyl Caprolactam/DMAPA Acrylates
Copolymer, Yeast Palmitate.
-
Bevorzugte
filmbildende und/oder festigende Polymere sind die Polyvinylpyrrolidone,
Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymere, Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymere,
Vinylcaprolactam-Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymere,
Octylacrylamid-Acrylat-Butylaminoethyl-Methacrylat-Copolymere und quaternierte
Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymere.
-
Besonders
bevorzugt handelt es sich bei dem filmbildenden und/oder festigenden
Polymer um die Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymeren Luviskol® VA 37 oder PVP/VA Copolymer 60/40
W NP, das Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymer, das unter
der Handelsbezeichnung Aristoflex® A
60 vertrieben wird, das Vinylcaprolactam-Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymer
mit der Handelsbezeichnung Advantage® LC-E,
das unter der Bezeichnung Amphomer® erhältliche
amphotere Octylacrylamid-Acrylat-Butylaminoethyl-Methacrylat-Copolymer
oder das durch Umsetzung mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymer,
das unter der Handelsbezeichnung Gafquat® 755N
vertrieben wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Mittel können weiterhin
die Hilfs-, Wirk- und Zusatzstoffe enthalten, die üblicherweise
herkömmlichen Stylingmitteln zugesetzt werden.
-
Als
geeignete Hilfs-, Wirk- und Zusatzstoffe sind insbesondere Pflegestoffe
zu nennen.
-
Als
Pflegestoff kann beispielsweise ein Silikonöl und/oder
ein Silikongum eingesetzt werden. Dabei ist allerdings wiederum
darauf zu achten, dass Menge und Art der Komponente so gewählt
werden, dass der gewünschte Mattierungseffekt erhalten
bleibt.
-
Geeignete
Silikonöle oder Silikongums sind insbesondere Dialkyl-
und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Dimethylpolysiloxan und
Methylphenylpolysiloxan, sowie deren alkoxylierte, quaternierte
oder auch anionische Derivate. Bevorzugt sind cyclische und lineare
Polydialkylsiloxane, deren alkoxylierte und/oder aminierte Derivate,
Dihydroxypolydimethylsiloxane und Polyphenylalkylsiloxane.
-
Silikonöle
bewirken dabei die unterschiedlichsten Effekte. So beeinflussen
sie beispielsweise gleichzeitig die Trocken- und Nasskämmbarkeiten,
den Griff des trockenen und nassen Haares sowie den Glanz. Unter
dem Begriff Silikonöle versteht der Fachmann mehrere Strukturen
Siliciumorganischer Verbindungen. Hierunter werden zunächst
Dimethiconole und Dimethicone, etwa das von der Firma Dow Corning
unter der Bezeichnung Dow Corning® 193
Surfactant vertriebene PEG-12 Dimethicone, verstanden. Diese können
sowohl linear als auch verzweigt als auch cyclisch oder cyclisch
und verzweigt sein. Weiterhin fallen darunter Dimethiconcopolyole,
wie sie beispielsweise von der Firma Dow Corning unter der Bezeichnung
Dow Corning® 5330 Fluid vertrieben
werden, und aminofunktionelle Silikone, insbesondere die Silikone,
die unter der INCI-Bezeichnung Amodimethicone zusammengefasst sind.
-
Als
Pflegestoff eignen sich ebenfalls pflegende Polymere, beispielsweise
amphotere Polymere.
-
Als
Pflegestoff kann weiterhin mindestens ein Vitamin, ein Provitamin,
eine Vitaminvorstufe und/oder eines derer Derivate eingesetzt werden.
-
Dabei
sind erfindungsgemäß solche Vitamine, Pro-Vitamine
und Vitaminvorstufen bevorzugt, die üblicherweise den Gruppen
A, B, C, E, F und H zugeordnet werden. Besonders bevorzugt sind Vitamine,
die zur B-Gruppe oder zu dem Vitamin B-Komplex gehören,
ganz besonders bevorzugt Vitamin B5 (Pantothensäure, Panthenol
und Pantolacton).
-
Als
Pflegestoff kann weiterhin mindestens ein Pflanzenextrakt eingesetzt
werden.
-
Üblicherweise
werden diese Extrakte durch Extraktion der gesamten Pflanze hergestellt.
Es kann aber in einzelnen Fällen auch bevorzugt sein, die
Extrakte ausschließlich aus Blüten und/oder Blättern
der Pflanze herzustellen.
-
Hinsichtlich
der erfindungsgemäß bevorzugten Pflanzenextrakte
wird insbesondere auf die Extrakte hingewiesen, die in der auf Seite
44 der 3. Auflage des Leitfadens zur Inhaltsstoffdeklaration kosmetischer
Mittel, herausgegeben vom Industrieverband Körperpflege-
und Waschmittel e. V. (IKW), Frankfurt, beginnenden Tabelle aufgeführt
sind.
-
Erfindungsgemäß sind
vor allem die Extrakte aus Seerose, Grünem Tee, Eichenrinde,
Brennnessel, Hamamelis, Hopfen, Henna, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm,
Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel,
Rosskastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuss, Mango, Aprikose,
Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin,
Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse,
Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel
bevorzugt.
-
Als
Pflegestoff eignet sich weiterhin eine Reihe von Carbonsäuren.
-
Vorteilhaft
im Sinne der Erfindung können insbesondere kurzkettige
Carbonsäuren sein. Unter kurzkettigen Carbonsäuren
und deren Derivaten im Sinne der Erfindung werden Carbonsäuren
verstanden, welche gesättigt oder ungesättigt
und/oder geradkettig oder verzweigt oder cyclisch und/oder aromatisch
und/oder heterocyclisch sein können und ein Molekulargewicht
kleiner 750 aufweisen. Bevorzugt im Sinne der Erfindung können
gesättigte oder ungesättigte geradkettigte oder
verzweigte Carbonsäuren mit einer Kettenlänge
von 1 bis zu 16 C-Atomen in der Kette sein, ganz besonders bevorzugt
sind solche mit einer Kettenlänge von 1 bis zu 12 C-Atomen
in der Kette.
-
Weitere
geeignete Pflegestoffe sind Proteinhydrolysate und/oder deren Derivate,
wobei die Verwendung von Proteinhydrolysaten pflanzlichen Ursprungs,
z. B. Soja-, Mandel-, Erbsen-, Kartoffel- und Weizenproteinhydrolysaten,
bevorzugt ist. Solche Produkte sind beispielsweise unter den Warenzeichen
Gluadin® (Cognis), DiaMin® (Diamalt), Lexein® (Inolex),
Hydrosoy® (Croda), Hydrolupin® (Croda), Hydrosesame® (Croda),
Hydrotritium® (Croda) und Crotein® (Croda) erhältlich.
-
Wenngleich
der Einsatz der Proteinhydrolysate als solche bevorzugt ist, können
an deren Stelle gegebenenfalls auch anderweitig erhaltene Aminosäuregemische
eingesetzt werden. Ebenfalls möglich ist der Einsatz von
Derivaten der Proteinhydrolysate, beispielsweise in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte. Solche
Produkte werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Lamepon® (Cognis), Lexein® (Inolex),
Crolastin® (Croda), Crosilk® (Croda) oder Crotein® (Croda)
vertrieben.
-
Selbstverständlich
umfasst die erfindungsgemäße Lehre alle isomeren
Formen, wie cis-trans-Isomere, Diastereomere und chirale Isomere.
-
Erfindungsgemäß ist
es auch möglich, eine Mischung aus mehreren Proteinhydrolysaten
einzusetzen.
-
Neben
den Pflegestoffen können auch weitere Hilfs-, Wirk- und
Zusatzstoffe zugegeben werden.
-
Durch
Zugabe eines UV-Filters können sowohl die Mittel selbst,
als auch die behandelten Fasern vor schädlichen Einflüssen
von UV-Strahlung geschützt werden. Es kann daher vorteilhaft
sein, den Haarfestigungsmitteln mindestens einen UV-Filter zuzugeben.
Die geeigneten UV-Filter unterliegen hinsichtlich ihrer Struktur
und ihrer physikalischen Eigenschaften keinen generellen Einschränkungen.
Vielmehr eignen sich alle im Kosmetikbereich einsetzbaren UV-Filter,
deren Absorptionsmaximum im UVA (315–400 nm)-, im UVB (280–315nm)-
oder im UVC (< 280
nm)-Bereich liegt. UV-Filter mit einem Absorptionsmaximum im UVB-Bereich,
insbesondere im Bereich von etwa 280 bis etwa 300 nm, sind besonders
bevorzugt.
-
Die
erfindungsgemäß bevorzugten UV-Filter können
beispielsweise ausgewählt werden aus substituierten Benzophenonen,
p-Aminobenzoesäureestern, Diphenylacrylsäureestern,
Zimtsäureestern, Salicylsäureestern, Benzimidazolen
und o-Aminobenzoesäureestern. Beispielhaft sei hier 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon-5-sulfonsäure
und deren Natriumsalz (Benzophenone-4; Uvinul®MS
40; Uvasorb®S 5) genannt.
-
Auch
die übliche Zugabe von Parfümkomponenten und Konservierungsmitteln
ist möglich.
-
Weiterhin
können die Mittel Alkalisierungsmittel, üblicherweise
Alkali- oder Erdalkalihydroxide, Ammoniak oder organische Amine,
enthalten. Bevorzugte Alkalisierungsmittel sind Monoethanolamin,
Monoisopropanolamin, 2-Amino-2-methyl-propanol, 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol,
2-Amino-2-ethyl-1,3-propandiol, 2-Amino-2-methylbutanol und Triethanolamin
sowie Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide. Insbesondere Monoethanolamin,
Triethanolamin sowie 2-Amino-2-methyl-propanol und 2-Amino-2-methyl-1,3-propandiol
sind im Rahmen dieser Gruppe bevorzugt. Auch die Verwendung von ω-Aminosäuren
wie ω-Aminocapronsäure als Alkalisierungsmittel
ist möglich.
-
Den
Mitteln können auch Farb-Pigmente oder andere Farbstoffe
zugegeben werden. Als Farb-Pigmente eignen sich beispielsweise die
Pigmente mit den C. I.-Namen Pigment Red 57:1, Pigment Red 57:2. Pigment
Red 172, Pigment Red 90:1, Pigment Yellow 100, Pigment Yellow 115,
Pigment Red 174, Pigment Red 4, Pigment Blue 29, Pigment Violet
15, Pigment Violet 16, Pigment Red 29, Pigment Green 17, Pigment Green
18, Natural Red 4, Pigment White 6, Pigment White 14 und Pigment
White 31.
-
Die
Formulierung der erfindungsgemäßen Mittel kann
in allen für kosmetische Mittel üblichen Formen erfolgen,
beispielsweise in Form von Dispersionen, die als Haarwasser oder
Pump- oder Aerosolspray auf das Haar aufgebracht werden können,
in Form von festen Wachsen, Gelen oder Cremes. Die Formulierung
als festes Haarwachs oder pastöse Creme ist bevorzugt.
-
Soll
das Mittel als Aerosolspray formuliert werden, muss als weitere
Komponente ein Treibmittel zugegeben werden.
-
Vorteilhafterweise
wird das Treibmittel so ausgewählt, dass es gleichzeitig
als Lösungsmittel für die Wachskomponenten dient.
Das Treibmittel kann dann als Lösungsmittel für
die Wachskomponenten dienen, wenn diese bei 20°C zu mindestens
1 Gew.-%, bezogen auf das Treibmittel, in diesem löslich
sind.
-
Erfindungsgemäß bevorzugte
Treibmittel sind Alkane mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Propan, n-Butan,
iso-Butan, n-Pentan und iso-Pentan; besonders bevorzugt sind n-Butan,
Propan und deren Mischungen.
-
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform enthalten die Mittel die genannten
Alkane oder Mischungen der genannten Alkane als einziges Treibmittel.
Die Erfindung umfasst aber ausdrücklich auch die Mitverwendung
von Treibmitteln vom Typ der Fluorchlorkohlenwasserstoffe, insbesondere
aber der Fluorkohlenwasserstoffe. Auch Dimethylether, vorzugsweise
in Mengen unterhalb von 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel,
kann als zusätzliches Treibmittel enthalten sein.
-
Die
Treibmittel sind bevorzugt in Mengen von 40 bis 98 Gew.-%, bezogen
auf das gesamte Mittel, enthalten. Mengen von 50 bis 95 Gew.-%,
insbesondere von 60–90 Gew.-%, sind besonders bevorzugt.
-
Ein
zweiter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen
kosmetischen Mittel zur temporären Verformung von Haaren.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
weiter erläutern ohne ihn in irgendeiner Weise zu beschränken.
-
Beispiele
-
Die
im folgenden angegebenen Mengenangaben verstehen sich – soweit
nichts anderes vermerkt ist – in Gewichtsprozent.
-
1 Stylingpasten auf Wachsbasis
-
Es
wurden die erfindungsgemäßen Stylingpasten E1
bis E4 gemäß folgender Tabelle hergestellt:
Rohstoffe | E1 | E2 | E3 | E4 |
Tylose
H 100000 YP21 | 0,10 | 0,10 | 0,10 | 0,10 |
Phenoxyethanol | 0,60 | - | - | - |
Euxyl
K 3002 | - | 0,90 | 0,90 | 0,90 |
AMP-Ultra
PC 20003 | 0,15 | 0,15 | - | - |
AMP-Ultra
PC 10004 | - | - | 0,15 | 0,15 |
Colorona
Blackstar Gold5 | - | - | 0,10 | 0,10 |
Cutina
MD6 | 5,00 | 9,70 | 5,00 | 5,00 |
Estol
37527 | 1,00 | 2,90 | 1,00 | 1,00 |
Edenor
L2SM8 | 2,00 | 3,90 | 2,00 | 2,00 |
Isopropylmyristat | 5,60 | 4,90 | 5,60 | 5,60 |
Weichceresin
FL 4009 | 4,00 | 12,10 | 4,00 | 4,00 |
Bienenwachs10 | 7,50 | 19,55 | 7,50 | 7,50 |
Candelillawachs11 | 3,00 | 6,80 | 3,00 | 3,00 |
Carnaubawachs
prima gelb12 | 5,00 | 9,70 | 5,00 | 5,00 |
Dow
Corning 9701 Cosmetic Powder13 | 7,50 | 7,50 | 10,00 | 5,00 |
FD&C Green No. 314 | 0,0003 | - | - | - |
Dekafald15 | 0,20 | - | - | - |
Parfüm | 1,50 | 1,80 | 1,80 | 1,80 |
Wasser,
vollentsalzt | ad
100 | ad
100 | ad
100 | ad
100 |
- 1 Modifizierte
Cellulose (90% Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung: Hydroxyethylcellulose)
(Shin Etsu)
- 2 Mischung aus Phenoxyethanol, Methylparaben,
Butylparaben, Ethylparaben, Propylparaben und Isobutylparaben (Schülke & Mayr)
- 3 2-Amino-2-methyl-propanol (INCI-Bezeichnung:
Aminomethyl Propanol) (Dow Chemical)
- 4 2-Amino-2-methyl-propanol (INCI-Bezeichnung:
Aminomethyl Propanol) (Dow Chemical)
- 5 Farb-Pigment aus circa 55–62
Gew.-% Glimmer (Mica) und 38–45 Gew.-% Eisenoxid (INCI-Bezeichnung: Mica
and Iron Oxides) (Merck, Rona-EMD)
- 6 Glycerinmono/distearat (INCI-Bezeichnung:
Glyceryl Stearate) (Cognis)
- 7 Ethoxylierter Bienenwachs (INCI-Bezeichnung:
PEG-8 Beeswax) (Uniqema)
- 8 Mischung aus Palmitin- und Stearinsäure
(INCI-Bezeichnung: Palmitic Acid and Stearic Acid) (Cognis)
- 9 Vaseline-Vaselinöl-Wachs-Gemisch
(INCI-Bezeichnung: Petrolatum) (PARAFLUID MINERALÖLGES.)
- 10 INCI-Bezeichnung: Beeswax (Kahl & Co.)
- 11 Wachs aus Euphorbia cerifera (INCI-Bezeichnung:
Euphorbia Cerifera (Candelilla) Wax) (Strahl & Pitsch)
- 12 Wachs aus Copernica cerifera (INCI-Bezeichnung:
Copernica Cerifera (Carnauba) Wax) (Kahl & Co.)
- 13 Kompositpulver aus Silikonelastomerteilchen,
auf deren Oberfläche amorphe Siliziumdioxidteilchen fixiert sind
(INCI-Bezeichnung: Dimethicone/Vinyl Dimethicone Crosspolymer and
Silica) (Dow Corning)
- 14 Triphenylmethanfarbstoff (INCI-Bezeichnung:
Green 3) (Noveon)
- 15 1,3-Dihydroxymethyl-5,5-dimethylhydantoin
(ca. 54–56 Gew.-% Aktivsubstanz in Wasser; INCI-Bezeichnung:
DMDM Hydantoin) (Jan Dekker)
-
2 Stylingpaste auf Wachsbasis mit filmbildendem
Polymer
-
Es
wurde die erfindungsgemäße Stylingpaste E5 gemäß folgender
Tabelle hergestellt:
Rohstoffe | E5 |
1,2-Propandiol | 0,20 |
Propylparaben | 0,20 |
Methylparaben | 0,20 |
Pemulen
TR 116 | 0,15 |
Weichceresin
FL 4009 | 6,00 |
PVP/VA
Copolymer 60/40 W17 | 6,00 |
Procetyl
AWS18 | 1,00 |
Paraffinum
Liquidum19 | 1,20 |
Benzoesäure-C12-C15-alkylester | 5,00 |
Edenor
L2SM8 | 7,50 |
Crodafos
CES20 | 1,00 |
Oleth-20 | 1,00 |
Bienenwachs10 | 5,00 |
Lorol
C1621 | 2,00 |
Brij
72 V22 | 1,30 |
Brij
721 VP23 | 1,30 |
AMP-Ultra
PC 10004 | 0,125 |
Dekafald15 | 0,30 |
Dow
Corning 9701 Cosmetic Powder13 | 5,00 |
Parfüm | 0,90 |
Wasser,
vollentsalzt | ad
100 |
- 16 Vernetztes
Acrylsäurepolymer (INCI-Bezeichnung: Acrylates/C10-30 Alkyl
Acrylate Crosspolymer) (Lubrizol, Noveon)
- 17 Vinylpyrrolidon Vinylacetat Copolymer
(circa 48–52% Festkörper in Wasser; INCI-Bezeichnung:
VP/VA Copolymer) (ISP)
- 18 Alkoxyliertes Hexadecanol (INCI-Bezeichnung:
PPG-5-Ceteth-20) (Croda)
- 19 Mineralöl (INCI-Bezeichnung:
Paraffinum Liquidum) (Cognis)
- 20 INCI-Bezeichnung: Cetearyl Alcohol,
Dicetyl Phosphate, Ceteth-10 Phosphate (Croda)
- 21 INCI-Bezeichnung: Cetyl Alcohol (Cognis)
- 22 Ethoxylierter Stearylalkohol (INCI-Bezeichnung:
Steareth-4) (Uniqema)
- 23 Ethoxylierter Stearylalkohol (INCI-Bezeichnung:
Steareth-21) (Uniqema)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0647672
A1 [0011, 0017]
- - GB 2423250 A1 [0011]
- - EP 0258814 B1 [0041]
- - DE 19756454 [0052]