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Die
Erfindung richtet sich auf einen Verschluss der im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Art, dessen Schloss eine drehgelagerte
Falle und eine schwenkgelagerte Sperrklinke umfasst. Beim Schließen
der Tür wird die Drehfalle vom Schließelement
aus ihrer Offenlage zunächst in eine Vorrastlage überführt,
welche durch die Sperrklinke gesichert wird. Dann wird die Drehfalle
entweder manuell oder motorisch in eine Hauptrastlage weitergedreht,
die ebenfalls durch die Sperrklinke gesichert ist. Sensoren sollen
verschiedene Arbeitsstellungen der Schlossglieder überwachen.
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Die
DE 103 27 997 A1 zeigt
einen bekannten Verschluss dieser Art, wo die Weiterdrehung der Drehfalle
aus ihrer Vorrastlage in die Hauptrastlage motorisch bewirkt wird.
Das Schloss dieses bekannten Verschlusses verwendet nur eine Klinke,
die entweder in eine Vorrast oder in eine Hauptrast der Drehfalle
einfällt.
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Für
die motorische Weiterdrehung der Drehfalle wird eine Schließhilfe
verwendet, die über einen motorisch angetriebenen Exzenter
ein Kniegelenkhebel-Paar antreibt, an dessen freiem Ende ein federnder
Mitnehmer angreift. Das Kniegelenkhebel-Paar ist einerends ortsfest
gelagert und anderends von Führungsmitteln zwangsgeführt.
Die Zuziehbewegung kommt durch ein Strecken und Knicken des Kniegelenkhebel-Paares
zustande. Diese Schließhilfe ist platzaufwendig.
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Bei
den bekannten Verschlüssen der im Oberbegriff von Anspruch
1 angegebenen Art konnte die jeweilige Arbeitsstellung der Schlossglieder
mittels der Sensoren nicht immer zuverlässig ermittelt werden.
Ein Steuergerät weiß nicht genau, in welcher Phase
der Arbeitsbewegung sich das vom Sensor überwachte Schlossglied
befindet. Das erschwert die exakte Steuerung des Schlosses.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die jeweilige Arbeitsstellung
der Schlossglieder besser zu überwachen und zuverlässiger
auszuwerten. Dies wird durch die im Anspruch 1 angeführten
Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung
zukommt.
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Bedeutungsvoll
für ein Schloss ist die genaue Feststellung der jeweiligen
Arbeitsstellung der Drehfalle. Man will z. B. eindeutig feststellen,
ob genau die Drehfalle sich noch in ihrer Vorrastlage oder schon
in der Hauptlage befindet. Dafür schlägt die Erfindung
zunächst zwei getrennte Sperrklinken vor, von denen die
erste Klinke nur an der Vorrast angreift und daher nachfolgend als „Vorrastklinke"
bezeichnet werden soll. Die zweite Sperrklinke ist davon getrennt angeordnet
und greift nur an der Hauptrast an, weshalb sie „Hauptrastklinke"
genannt wird. Von den beiden Sensoren überwacht der eine
unmittelbar oder mittelbar die nur Hauptrastklinke um festzustellen,
ob sich diese bezüglich der Hauptrast der Drehfalle in
ihrer Einfallposition oder in ihrer Freigabeposition befindet. Deswegen
wird dieser erste Sensor „Hauptrastsensor" genannt. Der
andere Sensor dagegen ermittelt unmittelbar oder mittelbar über
ein oder mehrere Zwischenglieder die Einfallposition und die Freigabeposition
der Vorrastklinke an der Vorrast der Drehfalle und fungiert somit
als „Vorrastsensor". Am einfachsten ist es, wenn der Sensor
die Überwachung unmittelbar an der zugehörigen
Klinke ausführt. Alternativ ist aber auch eine mittelbare Überwachung
der jeweiligen Klinke über ein oder mehrere Zwischenglieder
möglich, indem man z. B. zwischen dem Sensor und seiner
Klinke einen Steuerhebel setzt.
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Weitere
Maßnahmen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den
Zeichnungen. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung in unterschiedlichen Arbeitsstellungen dargestellt,
und zwar anhand eines Schlosses, das an einer Heckklappe eines Fahrzeugs
montiert ist, während das zugehörige Schließelement
sich an einem ortsfesten Teil der Fahrzeugkarosserie befindet. Es zeigen:
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1 die
Verhältnisse bei geöffneter Heckklappe eines Fahrzeugs,
wo eine Drehfalle des Schlosses sich in ihrer Offenlage befindet,
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2 das
gleiche Schloss bei halb geschlossener Klappe, wobei die Drehfalle
eine Vorrastlage einnimmt,
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3 die
Schließphase eines Zuziehvorgang der Drehfalle mittels
einer motorischen Schließhilfe, die sich beim Übergang
aus der Vorrastlage in eine Hauptrastlage befindet, welche gerade
erreicht worden ist,
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4 das
Schloss bei voll geschlossener Klappe, nachdem in der Hauptrastlage
der Drehfalle die Bauteile der Schließhilfe sich wieder
in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt haben,
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5 die
Anfangsphase einer Öffnungsbewegung, wo mittels eines nicht
näher gezeigten Löseglieds beide Klinken die Drehfalle
freigegeben haben, damit diese sich aus ihrer Hauptrastlage bei
voll geschlossener Klappe in ihre Offenlage bei geöffneter
Klappe bewegen kann und
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6.1 bis 6.3 drei
Diagramme mit übereinstimmender Lage der horizontalen Zeitachse, wo
die digitalen Schaltsignale von drei Sensoren eingetragen sind und
in jedem Zeitpunkt einen Code aus drei Signalen an ein nicht näher
gezeigtes elektrisches Steuergerät liefern, welches daraus
die jeweilige Arbeitslage der Schlossglieder ermittelt.
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Der
Verschluss besteht im vorliegenden Fall aus einem Schloss, welches
mit seinem in den Figuren geöffnet dargestellten Schlossgehäuse 11 an
einer in 1 strichpunktiert angedeuteten
Heckklappe 12 eines Fahrzeugs befestigt ist. Ein mit dem Schloss
zusammenwirkendes Schließelement 10 ist ortsfest
an einer in 1 ebenfalls strichpunktiert veranschaulichten
Fahrzeugkarosserie 13 angeordnet. Das Schließelement 10 kann
aus dem einen Bügelschenkel eines U-förmigen Elements
oder aus einem Bolzen bestehen.
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In
den Figuren sind nur die für das Verständnis der
Erfindung wesentlichsten Bauteile gezeigt. Dazu gehört
zunächst eine Drehfalle 15, die an einer im Schlossgehäuse 11 ortsfesten
Drehachse 14 gelagert ist. Die Drehfalle besitzt zunächst
einen Aufnahmeschlitz 16 für das Schließelement 10 und
zwei beabstandete Schultern 17, 18 an seinem Umrissprofil,
die als Vorrast 17 und als Hauptrast 18 fungieren.
Die Drehfalle 15 kann in den verschiedenen Arbeitsphasen
des Schlosses unterschiedliche Drehlagen einnehmen, die in den Figuren
dargestellt sind.
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In 1 befindet
sich die Drehfalle 15 in einer durch eine Hilfslinie 15.1 markierten
Offenlage. Dann ist die Klappe voll geöffnet. Die Drehfalle 15 ist durch
eine nicht näher gezeigte Federkraft belastet, die bestrebt
ist, die Drehfalle 15 im Sinne des Pfeils 19 von 1 gegen
einen nicht näher gezeigten Anschlag angedrückt
zu halten. Durch die Kraftbelastung 19 und den Anschlag
wird die durch eine Hilfslinie 15.1 verdeutlichte Offenlage
der Drehfalle 15 bestimmt.
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Beim
Schließen der Klappe findet eine Relativbewegung zwischen
dem Schlossgehäuse 11 und dem Schließelement 10 statt,
die in 1 durch den Bewegungspfeil 29 veranschaulicht
ist. Beim Schließen 29 trifft das Schließelement 10 auf
die eine Flanke des Aufnahmeschlitzes 16 und dreht dadurch
die Drehfalle 15 aus ihrer Offenlage 15.1 in eine
Vorrastlage, die in 2 durch eine Hilfslinie 15.2 veranschaulicht
ist. Die Drehfalle 15 wird gegen ihre Kraftbelastung 19 gedreht.
Das Schließelement 10 ist bereits unverlierbar
im Aufnahmeschlitz 16 der Drehfalle 15 gefangen.
Die Vorrastlage 15.2 wird in 2 durch
eine erste Klinke 20 festgehalten. Diese Klinke 20 hintergreift
mit einer Sperrstelle 21 die vorbeschriebene Vorrast 17 der
Drehfalle 15. Deshalb soll, wie schon eingangs erwähnt
wurde, diese Klinke 20 als „Vorrastklinke" bezeichnet
werden.
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In
der aus 1 ersichtlichen Offenlage 15.1 stützt
sich die Vorrastklinke 20 mit einer Stützfläche 26,
die der radial positionierten Stützstelle 21 vorauseilt,
an einer umfangsseitigen Anlagefläche 24 der Drehfalle 15 ab.
Diese Abstützung 26, 24 erfolgt in 1 flächig.
Die Anlagefläche 24 hat, bezogen auf die Drehachse 14 der
Falle 15, einen großen Krümmungskreis 25.
Die Abstützung bei 26, 24 kommt zustande,
weil auch die Vorrastklinke 20 unter einer Federbelastung
steht, die in 1 durch einen Kraftpfeil 23 veranschaulicht
ist. Die Vorrastklinke 20 ist im vorliegenden Fall an einer
besonderen, beweglichen Schwenkachse 22 gelagert, was noch
näher beschrieben werden wird. In 2, also
in der Vorrastlage 15.2, befindet sich die Klinken-Stützfläche 26 in einem
radialen Abstand zur Fallen-Anlagefläche 34; es
verbleibt dort ein Spalt 27.
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Ausgehend
von der Vorrastlage 15.2 von 2 kann die
Drehfalle 15 entweder durch weiteres manuelles Zudrücken
der Heckklappe 12 oder motorisch, wie im dargestellten
Ausführungsbeispiel, in eine durch die Hilfslinie 15.3 von 3 und 4 veranschaulichte
Hauptrastlage überführt werden. Dann ist die Heckklappe 12 voll
geschlossen. Das Schließelement ist dann noch tiefer ins
Schlossgehäuse 11 eingedrungen und wird von der
Drehfalle 15 besonders zuverlässig festgehalten.
Die Hauptrastlage 15.3 wird durch eine zweite Klinke 30 gesichert, die
auf einer ortsfesten Schwenkachse 32 im Schlossgehäuse 11 gelagert
ist. Die Klinke 30 stützt sich mit einer Sperrstelle 31 an
der beschriebenen Hauptrast 18 der Drehfalle 15 ab.
Deswegen soll, wie gesagt wurde, die Klinke 30 „Hauptrastklinke"
bezeichnet werden.
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In
der Offenlage 15.1 von 1 stützt
sich die Hauptrastklinke 30 an einer zweiten umfangsseitigen
Anlagefläche 34 der Drehfalle 15 ab,
die, bezogen auf die Drehachse 14 der Drehfalle 15,
einen kleineren Krümmungsradius 35 als die vorbeschriebene
erste Anlagefläche 24 besitzt. Auch die Hauptrastklinke 30 steht
unter einer durch den Kraftpfeil 33 in 1 veranschaulichten
Federbelastung. Diese Federbelastung 33 sorgt dafür,
dass beim vorbeschriebenen Drehen der Drehfalle 15 die
Sperrstelle 31 am Ende ihrer umfangsseitigen Anlagefläche 34 hinter
der Hauptrast 18 einfällt, wie es 2 zeigt.
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Wie
schon gesagt wurde, erfolgt die Weiterdrehung der Drehfalle aus
der Vorrastlage 15.2 in 2 in die
Hauptrastlage 15.3 von 3 und 4 motorisch,
nämlich durch eine in 2 summativ durch
das Bezugszeichen 40 veranschaulichte Schließhilfe,
von der nur das schlossseitig letzte Arbeitsglied 41 gezeigt
ist. Dieses besteht im vorliegenden Fall aus einem Hebel 41,
der bei 42 ortsfest im Schlossgehäuse 11 drehgelagert
ist. Das ortsfeste Drehlager 42 des Arbeitshebels 41 fällt
mit der vorbeschriebenen Drehachse 14 der Falle 14 zusammen. Das
Drehlager 42 ist eine axiale Verlängerung der Drehachse 14.
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Der
Arbeitshebel 41 kann einen Winkelverlauf haben. Am freien
Ende 43 des Arbeitshebels 41 greifen nicht näher
gezeigte Antriebsmittel der Schließhilfe 40 an.
Eine Besonderheit der Erfindung besteht darin, dass die bereits
erwähnte Schwenkachse 22 der Vorrastklinke 20 am
Arbeitshebel 41 sitzt und daher bei der Arbeitsbewegung
des Hebels 41 mitbewegt wird. Diese Mitbewegung ist aus
dem Übergang der Drehfalle 15 von 2 in 3 zu
erkennen, wobei die 3 die letzte Phase dieser Mitnahmebewegung
zeigt. In 2 befindet sich der Arbeitshebel 41 noch
in seiner durch eine Hilfslinie 41.1 veranschaulichten
Ausgangsstellung. Durch die Antriebsmittel wird der Arbeitshebel 41 um
sein Drehlager 42 bis zu seiner aus 3 erkennbaren
Endstellung weitergedreht, die dort durch eine Hilfslinie 41.2 veranschaulicht
ist. Das Ausmaß der Drehung ist in 3 durch
einen Drehpfeil 44 erkennbar.
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Diese
Drehung 44 bewirkt, dass die Drehfalle 15 um einen
entsprechenden Winkelbetrag 45 um ihre Drehachse 14 weitergedreht
wird. Die 3 zeigt, wie bereits gesagt
wurde, den Endzustand der Zuziehbewegung, nämlich die Hauptrastlage 15.3 der
Drehfalle 15, wo ihre Sperrstelle 31 bereits hinter die
Hauptrast 18 eingefallen ist. Die schlossseitigen Antriebsmittel
für diese Fallen-Drehung 45 sind die gleichen,
welche für ihre vorbeschriebene Vorrastlage 15.2 in 2 sorgen,
nämlich die Vorrastklinke 20 und ihre Schwenkachse 22 am
Arbeitsglied 41. Die Vorrastklinke 20 hat also
die weitere Funktion zugleich Antriebsmittel der Schließhilfe 40 zu
sein. Von 2 an bis 3 ist die
Sperrstelle 21 der Vorrastklinke 20 mit der Vorrast 23 der
Drehfalle 15 in Eingriff. Beim Weiterdrehen 45 der
Drehfalle 15 sind also in beiden Funktionen nicht nur die
gleichen Bauteile, sondern auch die gleichen Eingriffsmittel 21, 23 aktiv.
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Überwacht
und gesteuert werden die verschiedenen Arbeitsstellungen der Schlossglieder über
ein Steuergerät, das mit mehreren Sensoren 51 bis 53 zusammenwirkt.
Es sind mindestens zwei Sensoren 51, 52 vorgesehen,
von denen der erste 51 die Vorrastklinke 20 und
der andere 52 die Hauptklinke 30 überwachen.
Die Überwachung der beiden Klinken 20, 30 kann
entweder unmittelbar, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt,
oder mittelbar, z. B. durch einen nicht näher gezeigten Übertragungshebel
erfolgen. Der Sensor 51 überwacht, ob, bezogen auf
ihre Schwenkachse 22, die Vorrastklinke 20 sich in
ihrer Freigabeposition 20.1 von 1 oder in
ihrer durch die Hilfslinie 20.2 veranschaulichten Einfallposition
befindet. Entsprechendes gilt für den zweiten Sensor 52.
Der Sensor 52 ermittelt ob bezüglich ihrer Schwenkachse 32 sie
sich in ihrer Freigabeposition 30.1 zur Drehfallen-Hauptrast 18 gemäß 1 und 2 oder
in ihrer Einfallposition 30.2 gemäß 3 und 4 befindet,
wo die Drehfalle 15 an der Hauptrast 18 abgestützt
wird.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel gibt es noch einen dritten
Sensor 53, der in analoger Weise mittelbar oder unmittelbar
die Drehlage der Falle 15 überwacht. Im Ausführungsbeispiel
greift der Sensor 53 unmittelbar an der Drehfalle 15 an
und überwacht, ob sie sich in der Offenlage 15.1 von 1 oder
in der Hauptrastlage 15.3 von 3 oder 4 befindet.
Es versteht sich, dass bedarfsweise alternativ oder ergänzend
auch noch andere Drehlagen der Falle 15 überwacht
werden könnten, z. B. die Vorrastlage 15.2. Dies
ist aber im vorliegenden Ausführungsbeispiel entbehrlich,
weil diese Überwachung, wie bereits erwähnt wurde,
vom ersten Sensor 51 besorgt wird.
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Im
vorliegenden Fall bestehen die drei Sensoren 51 bis 53 aus
elektrischen Mikroschaltern, die jeweils ein am besten aus 4 ersichtliches
Schaltglied 54 bis 56 aufweisen. Durch innere
Federbelastungen sind die Schaltglieder 54 bis 56 bestrebt,
in ihre aus 4 ersichtliche Ausfahrlage zu
gelangen, die jeweils einer ihrer Ausschaltlagen entspricht. Die Sensoren 51 bis 53 sind über
jeweilige Anschlüsse 57 bis 59 an das
bereits erwähnte elektrische Steuergerät angeschlossen.
In der Schlossposition von 4 erhält
daher das Steuergerät von allen drei Sensoren 51, 53 jeweils
ein Ausschaltsignal „Null". Schreibt man die von den Sensoren 51 bis 53 in
der Hauptrastlage empfangenen Signale am Steuergerät in
einem digitalen Code, so lautet dieser 0/0/0. Das Steuergerät
stellt also über diesen Code fest, dass sich die Vorrast 20 in
eingriffsbereiter Einfallposition 20.2, ferner die Hauptrastklinke 30 in
ihrer wirksamen Einfallposition 30.2 und schließlich
die Drehfalle 15 in ihrer Hauptrastlage 15.3 befinden.
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Die
von den drei Sensoren 51 bis 53 in den Positionen 15.1, 15.2 und 15.3 kommenden
Signale sind in drei Diagrammen von 6.1 bis 6.3 veranschaulicht. Die 6.1 zeigt
die am zugehörigen Anschluss 57 des ersten Sensors 51 anfallenden
Signale. Entsprechendes gilt für 6.2,
die das Diagramm des zweiten Sensors 52 darstellt, wie
auch für 6.3, die das Diagramm des dritten
Sensors 53 wiedergibt. Die Abszissen in den drei Diagrammen sind
die Zeitskala, die im Ausgangszeitpunkt, wie die Zeitlinie t1 zeigt, miteinander ausgerichtet sind. Die drei
Ordinaten der 6.1 bis 6.3 zeigen
die beiden alternativen Schaltsignalen, die an ihren vorgenannten
Anschlüssen 57 bis 59 anfallen, nämlich entweder
das Einschaltsignal 1 oder das Ausschaltsignal 0. Die verbindende
Linie t1 zeigt den Zeitpunkt der Offenlage 15.1 der
Drehfalle. Aus dieser Linie t1 ist erkennbar,
dass in der Offenlage 15.1 der Drehfalle ein digitaler
Code 1/1/1 für die drei Sensoren 51 bis 53 gilt.
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Beim Übergang
von der Offenlage von 1 in die Vorrastlage 15.2 von 2 bleibt
der zweite Sensor 52 aktiv, während die beiden
anderen Sensoren 51, 53 ein Ausschaltsignal dem
Steuergerät melden. Die Vorrastlage 15.2 lässt
sich also durch den digitalen Code 0/1/0 wiedergeben. 2 zeigt
gegenüber 1 exakt jene Drehlage der Falle 15,
wo die Vorrastklinke 20 mit ihrer Sperrstelle 21 gerade
in die Vorrast 17 eingefallen ist. Das elektrische Steuergerät
stellt also die Vorrastlage 15.2 der Drehfalle an dem aus 6.1 erkennbaren Übergang 36 zwischen
dem Code 1/1/1 zum Code 0/1/0 fest. Dieser Übergang 36 lässt
sich sehr präzise ermitteln. In den Diagrammen von 6.1 bis 6.3 ergibt
sich dies aus der Linie t2.
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Wie
bereits erwähnt wurde, geben die drei Sensoren 51 bis 53 in
der Hauptrastlage 15.3 von 3 und 4 die
digitalen Signale 0/0/0 an das elektrische Steuergerät
ab. Auch dabei ist der exakte Zeitpunkt t3 vom
Steuergerät dadurch erkennbar, dass der zweite Sensor 52 vom
Einschaltsignal 1 in das Ausschaltsignal 0 gerade umschaltet. Im
Diagramm der 6.2 ist dieser Übergang
im Zeitpunkt t3 gerade vollzogen worden.
Das Steuergerät registriert diesen in 6.2 mit 37 markierten Codewechsel. Bedeutungsvoll
ist, dass das Signal 0 des Vorrastsensors 51, welches in
der Vorrastlage 15.2 der Drehfalle 15 anfällt,
beim Weiterdrehen der Drehfalle 15 bis zur Hauptrastlage 15.3 sich
nicht verändert. Es bleibt das Signal 0.
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Bedarfsweise
könnte auch noch der in 6.3 mit 39 markierte
Codewechsel am dritten Sensor 53 überwacht werden.
Dies wird im vorliegenden Fall aber nicht benutzt. Der dritte Sensor 53 fungiert
nämlich als sogenannter „Schneelastsensor", der
nur zu ermitteln hat, ob die Offenlage 15.1 des Schlosses
von 1 vorliegt oder nicht. Bei der voll geschlossenen
Heckklappe 12 könnte nämlich eine Schneelast
dafür sorgen, dass durch das Schneelast-Gewicht die Drehfalle 15 selbst
dann in ihrer Hauptrastlage 15.3 verbleibt, wenn die zugehörige Hauptrastklinke 30 ihre
Hauptrast 18 freigegeben hat. Die Drehfalle 15 wird
in diesem Fall an das Schließelement 10 angedrückt.
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5 zeigt
die Anfangsphase beim Öffnen der voll geschlossenen Heckklappe,
wo sich die Drehfalle 15 gerade noch in ihrer Hauptrastlage 15.3 befindet,
obwohl die zugehörige Klinke 30 mit ihrer Sperrstelle 31 die
Fallen-Hauptrast 18 bereits freigegeben hat. Dazu kann
ein gemeinsamer, nicht näher gezeigter Lösehebel
dienen, der sowohl die Hauptrastklinke 30 als auch die
Vorrastklinke 20 im Sinne der in 5 eingezeichneten
Schwenkpfeile 28 bzw. 38 aus ihren Einfallpositionen 20.2 bzw. 30.2 in
ihre jeweilige Freigabeposition 20.1 bzw. 30.1 zurückbewegt.
Dann ist die Drehfalle 15 von beiden Klinken 20, 30 frei
und kann aufgrund ihrer erwähnten Kraftbelastung 19 bis
zu ihrer strichpunktiert in 5 veranschaulichten Offenlage 15.1 zurückgedreht
werden. Dieses Rückdrehen der Falle 15 ist in 5 durch
einen punktierten Drehpfeil 49 veranschaulicht.
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Das
vorerwähnte gemeinsame Löseglied für beide
Klinken 30, 20 könnte am Bolzen der Schwenkachse 32 der
Hauptrastklinke 30 sitzen und als gemeinsamer Lösehebel
ausgebildet sein. Dieser Lösehebel hat dann zwei Wirkstellen,
die im Sinne der beschriebenen Schwenkbetätigungen 28, 38 auf
die beiden Klinken 20, 30 einwirken. Es versteht
sich, dass man alternativ auch zwei getrennte Löseglieder verwenden
könnte. Ein gemeinsames Löseglied, das nur an
einer Klinke, z. B. der Hauptrastklinke 30 angreift, ließe
sich auch dann zur beschriebenen Lösebetätigung 28, 38 benutzen,
sofern die eine Klinke, z. B. die Hauptrastklinke 30, die
andere Klinke, das wäre dann die Nebenrastklinke 20,
stellenweise überlappt. Durch die Überlappung
wird so die Bewegung der einen Klinke 30 auf die andere 20 übertragen.
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Das
nicht näher gezeigte Löseglied ist im vorliegenden
Fall manuell betätigbar, z. B. über eine an der
Heckklappe vorgesehene Handhabe. Das könnte aber auch motorisch
erfolgen, über eine sogenannte „Öffnungshilfe".
Dazu werden die beiden Klinken 20, 30 motorisch
im Sinne der Lösepfeile 28 bzw. 38 von 5 verschwenkt.
Das an dieser Aushebung 28, 38 beteiligte Löseglied
wäre dann ein vom Motor angetriebenes Motor-Löseglied.
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Wie
aus 2 hervorgeht, ist der Vorrastklinke 20 ein
Anschlag 46 zugeordnet, der z. B. von einem ortsfest im
Schlossgehäuse 11 angeordneten Block 47 gebildet
ist. Dieser Anschlag 46 befindet sich in kurzer Entfernung
vom Stirnende 48 der Vorrastklinke 20. Wenn es
bei dieser aus 2 ersichtlichen Vorrastlage 15.2 zu
einem Crash kommen sollte, kann sich die Klinke 20 am Anschlag 46 abstützen.
Durch den Eingriff des Schließelements 10 in die Drehfalle 15 wirken
im Sinne des Kraftpfeils 50 von 2 veranschaulichte
Crashkräfte, die von der Vorrastklinke 20 über
die Flächen 48, 46 auf den ortsfesten
Block 47 übertragen werden können.
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Diese
Crashkräfte 50 wirken im Wesentlichen in Längsrichtung
der Vorrastklinke 20 und werden über den Block 47 auf
das Schlossgehäuse 21 und damit die Heckklappe 12 abgeleitet.
Man erhält so eine hohe Crashsicherheit, ohne für
eine entsprechend große Festigkeit der Schlossteile sorgen
zu müssen, was sich in kleinen Dimensionen, einer Gewichtsersparnis
und geringem Platzbedarf bemerkbar macht.
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Die
Hauptrastklinke 30 ist gegenüber der Vorrastklinke 20 gegensinnig
positioniert. Wie 4 zeigt, ist die Hauptrastklinke 30 in
der Hauptrastlage 15.3 druckbelastet, weil die Drehfalle 15 mit
ihrer Hauptrast 18 sich an der Sperrstelle 31 abstützt.
Die Abstützkraft wird in Längsrichtung der Hauptrastklinke 30 auf
deren Schwenkachse 32 übertragen. Wie aus 2 zu
entnehmen ist, ist dagegen die Vorrastklinke 20 in der
Vorrastlage 15.2 der Drehfalle 15 zugbelastet.
Die Sperrstelle 21 der Vorrastklinke 20 hintergreift
die Vorrast 17 der Drehfalle 15. Die beiden Klinken 30, 20 sind
mit ihren, die jeweiligen Sperrstellen 21, 31 aufweisenden
freien Enden einander zugekehrt und mit ihren Schwenkachsen 22, 32 voneinander
weggerichtet.
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Schließlich
ist es möglich, das erfindungsgemäße
Schloss in zwei unterschiedlichen Anwendungen zu nutzen. Die eine
Anwendung wäre ein komfortables Servo-Schloss, wo die vorbeschriebene Schließhilfe 40 integriert
ist. Die andere Anwendung wäre ein vereinfachtes Standardschloss,
welches ohne die Schließhilfe 40 benutzt wird.
Bei einem solchen Standardschloss braucht dann im dargestellten Ausführungsbeispiel
lediglich der beschriebene Arbeitshebel 41 weggelassen
zu werden, zusammen mit seinem motorischen Antrieb. Weil man bei
einem solchen Standardschloss auf eine Vorrast 17 verzichtet,
kann auch die Vorrastklinke 20 entfallen. Genutzt wird
nämlich beim Standardschloss nur noch die Hauptrast 18.
Im Standardschloss verbleiben somit als Bauteile nur die Drehfalle 15 und
die Hauptrastklinke 30, gegebenenfalls mit einen oder mit
beiden zugehörigen Sensoren 52, 53. Eine Änderung
der Bauteile 15, 30 beim Standardschloss ist entbehrlich. Die
gleichzeitige Verwendung in einem Standard- und Servoschloss erlaubt
es, diese Bauteile in sehr großer Stückzahl herzustellen,
was sich in niedrigen Fertigungskosten bemerkbar macht.
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- 10
- Schließelement
- 11
- Schlossgehäuse
- 12
- Heckklappe
- 13
- Fahrzeugkarosserie
- 14
- Drehachse
für 15
- 15
- Drehfalle,
Falle
- 15.1
- Offenlage
von 15 (1)
- 15.2
- Vorrastlage
von 15 (2)
- 15.3
- Hauptrastlage
von 15 (4)
- 16
- Aufnahmeschlitz
in 15 für 10
- 17
- Vorrast
an 15
- 18
- Hauptrast
an 15
- 19
- Kraftbelastungs-Pfeil
von 15 (1)
- 20
- erste
Klinke, Vorrastklinke
- 20.1
- Freigabeposition
von 20 (1)
- 20.2
- Einfallposition
von 20 (2)
- 21
- Sperrstelle
von 20
- 22
- bewegliche
Schwenkachse von 20 (1)
- 23
- Kraftpfeil
der Federbelastung (1)
- 24
- erste
umfangsseitige Anlagefläche von 15 (1)
- 25
- Krümmungsradius
von 24 (1)
- 26
- Stützfläche
an 20 für 24 (1)
- 27
- Spalt
zwischen 34, 26 (2, 3)
- 28
- Schwenkpfeil
von 20 (5)
- 29
- Pfeil
der Relativbewegung von 10 bezüglich 12 (1)
- 30
- zweite
Klinke, Hauptrastklinke (1)
- 30.1
- Freigabeposition
von 30 (1, 2)
- 30.2
- Einfallposition
von 30 (3, 4)
- 31
- Sperrstelle
von 30
- 32
- ortsfeste
Schwenkachse für 30 (4)
- 33
- Kraftpfeil
der Federbelastung von 30 (1)
- 34
- zweite
umfangsseitige Anlagefläche an 15 (1)
- 35
- Krümmungsradius
von 34 (1)
- 36
- Codewechsel
bei t2 (6.1)
- 37
- Codewechsel
bei t3 (6.2)
- 38
- Schwenkpfeil
von 30 (5)
- 39
- Codewechsel
(6.3)
- 40
- Schließhilfe
für 15 (1, 2)
- 41
- Arbeitsglied
von 40, Arbeitshebel (2)
- 41.1
- Ausgangsstellung
von 41 (2)
- 41.2
- Endstellung
von 41 (3)
- 42
- ortsfestes
Drehlager für 41 (2)
- 43
- freies
Armende von 41 (1, 2)
- 44
- Drehpfeil
von 41 (3)
- 45
- Drehpfeil,
Weiterdrehung von 15 (3)
- 46
- Anschlag
von 47 für 20 (2)
- 47
- Block
für 47 (2)
- 48
- Stirnende
von 20 (2)
- 49
- punktierter
Drehpfeil für 15 (5)
- 50
- Kraftpfeil
beim Crash zwischen 20, 46 (2)
- 51
- erster
Sensor für 20, Vorrastsensor
- 52
- zweiter
Sensor für 30, Hauptrastsensor
- 53
- dritter
Sensor für 15
- 54
- Schaltglied
für 51 (4)
- 55
- Schaltglied
für 52 (4)
- 56
- Schaltglied
für 53 (4)
- 57
- Anschluss
an 51 für Steuergerät (4)
- 58
- Anschluss
an 52 für Steuergerät (4)
- 59
- Anschluss
an 53 für Steuergerät (4)
- 0
- Ausschaltlage
der Sensoren 51 bis 53 (6.1 bis 6.3)
- 1
- Einschaltlage
der Sensoren 51 bis 53 (6.1 bis 6.3)
- t
- Zeitskala
(6.1 bis 6.3)
- t1
- Zeitpunkt-Linie
t1 für 15.1 (6.1 bis 6.3)
- t2
- Zeitpunkt-Linie
t1 für 15.2 (6.1 bis 6.3)
- t3
- Zeitpunktlinie
t1 für 15.3 (6.1 bis 6.3)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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