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Die
vorliegende Erfindung betrifft elektronische und elektrische Anordnungen
und Bauteile für
Anwendungen im Fahrzeug- und Nicht-Fahrzeug-Bereich. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Spulentopologien für Gleichtaktfilterschaltungen
(Inductor Topologies for Common-Mode (CM) Filtering Circuits) und Gegentaktfilterschaltungen
(Differential-Mode (DM) Filtering Circuits) und dergleichen.
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In
der Industrie kommen Umformer unterschiedlicher Bauarten zum Einsatz.
Umformer werden häufig in
elektronischen Schaltungen zur Umwandlung von Gleichstrom oder Wechselstrom
für die
Beaufschlagung von Elektromotoren mit Leistung verwendet. Eine solche
Umformung erfolgt beispielsweise bei hybridelektrischen Fahrzeugen,
Ventilatorenantrieben, Waschmaschinen, Kühlschränken und verschiedenen anderen
Maschinen und Geräten
zur Verbesserung der Effizienz und Leistung sowie zur Lärmminderung.
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Manche
elektronische Schaltungen arbeiten mit hohen Schaltgeschwindigkeiten.
Bei hohen Schaltgeschwindigkeiten erzeugen elektronische Schaltungen
aufgrund elektromagnetischer Beeinflussung (EBM) Gleichtaktrauschen
(CM-Rauschen) und Gegentaktrauschen (DM-Rauschen). Zur Unterdrückung derartigen Rauschens
werden Gleichtakt- und Gegentaktfilter eingesetzt. Die theoretisch
einfachsten Filtertopologien weisen Kondensatoren und Spulen auf,
deren Wicklun gen untereinander nicht gekoppelt sind. In der Praxis werden
jedoch normalerweise Spulen verwendet, die zwecks Minimierung der
Spulengröße untereinander
gekoppelte Wicklungen aufweisen. Je nach Kopplungspolarität der Spulen
und Anzahl der verwendeten Spulen lässt sich das Gleichtakt- bzw.
Gegentaktrauschen wirkungsvoll unterdrücken. Herkömmlicherweise dient eine erste
Spule zur Filterung von Gleichtaktrauschen und eine zweite Spule
zur Filterung von Gegentaktrauschen. Aufgrund ihrer Struktur sind
einzelne herkömmliche
Spulen nicht in der Lage, gleichzeitig Gleichtakt- und Gegentaktrauschen
zu filtern.
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Es
wird angestrebt, die mit dem Einsatz von Gleichtakt- und Gegentaktspulenfiltern
einhergehenden Größen, Kosten,
Komplexitäten
und Gewichte zu verringern, und auf diese Weise auch die damit verbundenen Kosten
zu senken. Es besteht daher ein Bedarf an einer verbesserten Technik
für ein
Filtern von Rauschen mittels Gleichtakt- und Gegentaktspulen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine einen Kern mit einem Fenster
aufweisende Spule vorgesehen. Der Kern weist ein erstes Kernelement
und ein zweites Kernelement auf. Eine erste Wicklung ist an das
erste Kernelement gekoppelt, und eine zweite Wicklung ist an das
zweite Kernelement gekoppelt. Ein Querelement oder mehrere Querelemente
ist bzw. sind zumindest teilweise quer gekoppelt und ermöglichen
aufgrund ihrer Leitfähigkeit
Durchflutung (flux flow) zwischen dem ersten Kernelement und dem
zweiten Kernelement.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine elektronische Schaltung zur
Verfügung
gestellt, die einen Eingangsanschluss, eine Spule und einen Ausgangsanschluss
aufweist. Die Spule ist an den Eingangsanschluss gekoppelt und verfügt nur über einen
einzelnen leitfähigen
Kern. Die Spule ist so gekoppelt, dass sie sowohl Gleichtaktrauschen
als auch Gegentaktrauschen filtert. Der Ausgangsanschluss ist an
die Spule gekoppelt und empfängt
von dieser gefilterten Gleichtakt- und Gegentaktstrom.
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Realisierungen
der vorliegenden Erfindung bringen mehrere Vorteile mit sich. Ein
von einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gebotener Vorteil besteht in der Schaffung
einer Schaltung mit einer einzelnen Spule, mittels derer sowohl
Gleichtakt- auch Gegentaktfilterung von Rauschen aufgrund elektromagnetischer
Beeinflussung erreicht werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten,
da sie Anordnungen zur Verfügung stellt,
die in zahlreichen verschiedenen Anwendungen, elektronischen Schaltungen
und Industriezweigen genutzt und dem jeweiligen Verwendungszweck
angepasst werden können.
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Überdies
lässt sich
mittels der vorliegenden Erfindung die Größe, das Gewicht und die Komplexität von Filterschaltungen
für elektromagnetische
Beeinflussung reduzieren, wodurch auch die damit verbundenen Kosten
gesenkt werden können.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Ansicht einer herkömmlichen,
Gleichtakt- und Gegentaktfilterung aufweisenden elektronischen Schaltung
mit Spulen, die über
einfach gekoppelte Wicklungen verfügen;
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2 eine
schematische Ansicht einer herkömmlichen,
Gleichtakt- und Gegentaktfilterung aufweisenden elektronischen Schaltung
mit Spulen, die über
zweifach gekoppelte Wicklungen verfügen;
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3 eine
Seitenansicht einer herkömmlichen
Spule mit einem einzelnen Fenster und einer einzelnen Wicklung;
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4 eine
Seitenansicht einer anderen herkömmlichen
Spule mit einem Paar Fenstern und einer einzelnen Wicklung;
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5 eine
Seitenansicht einer anderen herkömmlichen
Spule mit einem einzelnen Fenster und einen Paar Wicklungen;
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6 eine
beispielhafte elektronische Schaltung mit einer Gegentaktfilterspule
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7A eine
Seitendarstellung des magnetischen Flusses einer Gegentaktfilterspule
gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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7B eine
schematische Ansicht einer der Magnetschaltung, die der in 7A dargestellten
Gegentaktfilterspule entspricht;
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8 eine
perspektivische Darstellung einer Gegentaktfilterspule gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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9 eine
Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule mit einem einzelnen
nicht umwickelten Mittelschenkel gemäß einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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10 eine
schematische Seitenansicht einer Magnetschaltung, die der in 9 dargestellten
Gegentaktfilterspule entspricht;
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11 eine
Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule mit einem Kern
mit geteiltem Mittelschenkel gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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12 eine
Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule mit einem Kern
mit einem umgebenen und frei beweglichen Mittelschenkel gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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13 eine
Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule mit einer Durchflutung
ermöglichenden äußeren Ummantelung
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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14 eine
Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule mit einem den Kern
unterteilenden Mittelelement gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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In
den nachfolgend beschriebenen 1 und 2 sind
typische Gleichtakt- und Gegentaktfiltertopologien zur Reduktion
von Rauschemissionen aufgrund elektromagnetischer Beeinflussung
(EMB) dargestellt. 1 zeigt eine einfache Filtertopologie,
die Kondensatoren und Spulen ohne untereinander gekoppelte Wicklungen
aufweist. 2 zeigt eine Filtertopologie
mit Spulen, deren Wicklungen untereinander gekoppelt sind.
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In 1 ist
eine schematische Ansicht einer herkömmlichen elektronischen Schaltung 10 mit
Gleichtakt- und Gegentaktfilterung gezeigt, wobei die Spulen 12 über einfach
gekoppelte Wicklungen verfügen.
Die Schaltung 10 weist eine EMB-Stromquellenschaltung (EMI
source circuit) 16 und ein Paar spulenbasierter Filterschaltungen
auf, nämlich
eine Gegentaktfilterschaltung 18 und eine Gleichtaktfilterschaltung 20.
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Die
EMB-Stromquellenschaltung 16 verfügt über eine Gleichtaktquelle 22,
die von der EMB-Quelle 16 erzeugtes EMB-Rauschen darstellt,
und ein Paar Gegentaktquellen 24, 26, die von
der EMB-Quelle 16 erzeugtes EMB-Rauschen darstellen. Die
Gleichtaktquelle 22 verfügt über einen Gleichtaktanschluss 28 und
einen Masseanschluss 30. Die EMB-Stromquellenschaltung
kann die Form einer Leistungsquelle, einer Last oder einer Kombination
daraus haben. Die Gegentaktquellen 24, 26 verfügen über positive
Gegentaktanschlüsse 32 und
negative Gegentaktanschlüsse 34.
Die Impedanz zwischen der Gleichtaktquelle 22 und den Gegentaktquellen 24, 26 wird
als eine erste Impedanz Z1 dargestellt.
Die Impedanz Z1 ist zwischen den Gleichtaktanschluss 28 und
einen Gegentaktanschluss 36 gekoppelt, der seinerseits
zwischen die Gegentaktquellen 24, 26 gekoppelt
ist. Die Impedanzen zwischen den Gegentaktquellen 24, 26 und
der Gegentaktfilterschaltung 18 sind als eine als eine
zweite Impedanz Z2 bzw. eine dritte Impedanz
Z3 dargestellt und symbolisiert. Die EMB-Schaltung 16 verfügt über einen
Anschluss A und einen Anschluss B, die an die Impedanzen Z2 bzw. Z3 gekoppelt
sind.
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Die
Gegentaktfilterschaltung 18 weist einen Gegentaktkondensator
Cx und eine Gegentaktspule Lx auf.
Der Gegentaktkondensator Cx ist an und über die
Anschlüsse
A und B und parallel zu den Gegentaktquellen 24, 26 gekoppelt.
Die Gegentaktspule Lx verfügt über eine
einzelne Wicklung, die in Reihe mit der zweiten Impedanz Z2 und hinter den Gegentaktkondensator Cx gekoppelt ist. Die Gegentaktfilterschaltung 18 verfügt über Gegentaktanschlüsse C und
D, die an die Gegentaktspule Lx und an den
Anschluss B und den Gegentaktkondensator Cx gekoppelt
sind.
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Die
Gleichtaktfilterschaltung 20 weist ein Paar von Gleichtaktkondensatoren
Cy1 und Cy2 und
ein Paar von Gleichtaktspulen Ly1 und Ly2 auf. Die Gleichtaktkondensatoren Cy1 und Cy2 sind miteinander
in Reihe geschaltet und mit dem Gegentaktkondensator Cx parallel
gekoppelt. Jeder der Gleichtaktkondensatoren Cy1 und Cy2 ist entweder an den Gegentaktanschluss
C oder den Gegentaktanschluss D und an Masse gekoppelt. Die erste
Gleichtaktspule Ly1 ist an einem ersten
Ende 40 an den Gegentaktanschluss C und an den ersten Gleichtaktkondensator
Cy1 und an einem zweiten Ende 42 an
einen Gleichtaktanschluss E gekoppelt. Die zweite Gleichtaktspule
Ly2 ist an einem ersten Ende 44 an
den Gegentaktanschluss D und an den zweiten Gleichtaktkondensator
Cy2 gekoppelt und an einem zweiten Ende 46 an
einen Gleichtaktanschluss F. Die Gleichtaktanschlüsse E und
F können
Eingangsanschlüsse
oder Ausgangsanschlüsse
sein und können
an eine Last, eine Leistungsquelle oder an eine Kombination hieraus
gekoppelt sein. Der Gegentaktfilter 18 und der Gleichtaktfilter 20 sind
räumlich
austauschbar. Mit anderen Worten, der Gleichtaktfilter 20 kann
direkt an die Schaltung 16 und der Gegentaktfilter 18 kann
zwischen dem Gleichtaktfilter 20 und den Anschlüssen E,
F angeschlossen sein.
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In 2 ist
eine schematische Ansicht einer herkömmlichen elektronischen Schaltung 10' mit Gleichtakt-
und Gegentaktfilterung gezeigt, wobei die Spulen 50 über zweifach
gekoppelte Wicklungen verfügen.
Die elektronische Schal tung 10' entspricht weitgehend der elektronischen
Schaltung 10, wobei jedoch die einfach gewickelte Gegentaktspule
Lx durch eine zweifach gewickelte Gegentaktspule
Lx' ersetzt
wurde und die Gegentaktfilterschaltung 18' als solche ausgebildet ist. Die
Spule Lx' verfügt über einen
ersten Gegentaktspulenanschluss 52, der an den Anschluss
A gekoppelt ist, einen zweiten Gegentaktspulenanschluss 54,
der an den Gegentaktanschluss B gekoppelt ist, einen dritten Gegentaktspulenanschluss 56,
der an den Gegentaktanschluss C gekoppelt ist, und einen vierten
Gegentaktspulenanschluss 58, der an den Anschluss D gekoppelt ist.
Der erste Anschluss 52 und der dritte Anschluss 56 sind
einer ersten Differentialwicklung 60 zugeordnet. Der zweite
Anschluss 54 und der vierte Anschluss 58 sind
einer zweiten Differentialwicklung 62 zugeordnet. Außerdem wurden
die Gleichtaktspulen Ly1 und Ly2 durch
eine einzelne zweifach gewickelte Gleichtaktspule Ly' und ersetzt, und
die Gleichtaktfilterschaltung 20' ist als solche ausgebildet. Die
Gleichtaktspule Ly' verfügt über eine erste gemeinsame Wicklung 63,
die zwischen die Anschlüsse
C und E gekoppelt ist und eine zweite gemeinsame Wicklung 65 die
zwischen die Anschlüsse
D und F gekoppelt ist. Anschlüsse 67 und 69 der Gleichtaktspule
Ly' sind
an die Gegentaktanschlüsse
C bzw. D gekoppelt. Die elektronische Schaltung 10' weist außerdem eine
Lastschaltung 51 mit Gegentaktlastimpedanzen ZDM und
Gleichtaktlastimpedanzen ZCM auf. Wiederum
kann der Gegentaktfilter 18 an die Stelle des Gleichtaktfilters 20 platziert
werden und umgekehrt. Mit anderen Worten, der Gleichtaktfilter 20 kann
an die Schaltung 16 angeschlossen und der Gegentaktfilter 18 kann
zwischen dem Gleichtaktfilter 20 und den Anschlüssen F,
F angeschlossen werden.
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In
den 1 und 2 ist die Weiterleitung des
Gleichtakt- und Gegentaktrauschens gezeigt. Das Gleichtaktrauschen
wird von der Gleichtaktquelle 22 direkt über alle
Leitungen zu den Anschlüssen
F und F, oder durch und einwärts
von den höchsten
Potential- und niedrigsten Potentialästen der elektronischen Schaltungen 10 und 10' geleitet. Die
Leitung des Gleichtaktrauschens ist durch Gleichtaktrauschleitungen 64 symbolisiert.
Das Gegentaktrauschen wird auf eine einer Stromschleife ähnlichen
Weise von den negativen oder niedrigeren Potentialpunkten in den
elektronischen Schaltungen 10 und 10' zu den positiven
oder höheren
Potentialpunkten in den elektronischen Schaltungen 10 und 10' geleitet.
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Die
Leitung des Gegentaktrauschens wird durch Gegentaktrauschleitungen 66 symbolisiert.
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Obwohl
die Spulen Lx' plus Ly' zusammengenommen
eine geringere Größe aufweisen
als die Spulen Lx, Ly1 und
Ly2 zusammen, sind sie insofern vergleichbar,
als sie alle nur dazu in der Lage sind, entweder Gleichtakt- oder
Gegentaktrauschen zur unterdrücken.
Die Filtereigenschaften der Spule sowie die Eigenschaften der Spule
als Gleichtakt- oder Gegentaktfilterspule werden durch die Kopplungspolarität der wechselseitigen
Spulenwicklungen bestimmt.
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Die 3-5 zeigen
Seitenansichten herkömmlicher
Spulen. Anhand der 3-5 sowie
der damit einhergehenden Erläuterungen
wird im Folgenden beispielhaft verdeutlicht, warum traditionelle
Spulen nicht gleichzeitig Gleichtakt- und Gegentaktfiltereigenschaften aufweisen
können.
In 3 ist eine Spule 70 gezeigt, die über einen
durchgängigen
Kern 71 mit einem einzelnen Fenster 72 und einer
einzelnen Wicklung 74 verfügt. In 4 ist eine
Spule 75 gezeigt, die über
einen durchgängigen
Kern 76 mit zwei Fenstern 78 und einer einzelnen
Wicklung 80 verfügt.
Aufgrund ihrer Strukturen können
die in den 3 und 4 gezeigten Spulen 70 und 75 nur
als Gegentaktfilter wirken. Da die Strukturen nur über eine
einzelne Wicklung verfügen, sind
sie zur Blockierung von Gleichtaktrauschen nicht in der Lage. Dagegen
kann die in 5 gezeigte zweifach gewickelte
Spule 82 zwar so gekoppelt werden, dass sie entweder als
effektive Gleichtakt- oder als Gegentaktfiltervorrichtung wirkt,
jedoch nicht gleichzeitig. Überdies
ist zu beachten, dass das Vorhandensein von Mehrfachwicklungen nicht
damit einhergeht, dass sowohl Gegentakt- als auch Gleichtaktrauschen
unterdrückt werden
kann. Die weiter unten dargestellten Zweifachwicklungsanordnungen
der Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verfügen
demgegenüber
sowohl über
Eigenschaften zum Filtern von Gegentakt- als auch von Gleichtaktrauschen.
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Die
Zweifachwicklungsspule 82 weist Anschlüsse c, d, e und f auf und kann
als Zweipolgegentaktspule oder als Vierpolgegentaktspule dienen.
Für eine
Verwendung der Spule als Zweipolgegentaktspule werden die Spulenanschlüsse d und
e zusammengeschlossen, während
die Spulenanschlüsse
c und f als externe Anschlüsse
dienen. Für
eine Verwendung als Vierpolgegentaktspule werden die Spulenanschlüsse c, d,
e und f beispielsweise auf die Anschlüsse A, D, C bzw. B von 2 abgebildet
(mapped). Bei dieser Anordnung induziert der Gegentaktstrom überlagerte
magnetomotorische Kräfte
(magneto-motive forces (mmfs)) mit hohem Kernfluss (high core flux)
und hoher Induktivität.
Andererseits induziert der Gleichtaktstrom durch die Wicklungen 84 der
Zweifachwicklungsspule 82 gegenseitig sich aufhebende magnetomotorische
Kräfte,
daher mit einem niedrigen Istfluss und einer geringeren Induktivität.
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Um
als Gleichtaktspule zu wirken ist die Zweifachwicklungsspule 82 als
Gleichtaktdrossel ausgebildet und dient als solche. Im Vergleich
zu dem obigen Vierpolgegentaktspulenansatz ist die Polarität der einen Wicklung
der Zweifachwicklungsspule umgekehrt. Zum Beispiel können die
Spulenanschlüsse
d und f vertauscht werden, um die Anschlüsse B bzw. D zu koppeln. Gemäß dieser
Anordnung weist die Zweifachwicklungsspule 82 eine hohe
Gleichtaktinduktivität,
aber eine geringe Gegentaktimpedanz auf.
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Die
vorliegende Erfindung, die im Folgenden ausführlich beschrieben wird, überwindet
die Einschränkungen
herkömmlicher
Ansätze
der Spulentechnik.
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Die
in den folgenden Figuren verwendeten Bezugsziffern bezeichnen in
den verschiedenen Ansichten jeweils dieselben Elemente. Die vorliegende
Erfindung kann in der Automobil-, der Luftfahrt-, der Schifffahrt- und
der Eisenbahnindustrie sowie in anderen Industriezweigen Anwendung
finden, in denen gleichzeitige Gleichtakt- und Gegentaktfilterung
in nennenswerten Ausmaß gewünscht wird.
Die vorliegende Erfindung kann in gewerblichen und nicht gewerblichen
Gebieten Anwendung finden. Die vorliegende Erfindung kann in Geräten, Eisenbahnwagen,
Landmaschinen, Hilfseinrichtungen, Kommunikationssystemen sowie
einer Vielzahl weiterer Anwendungen und Einrichtungen zum Einsatz
kommen.
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Außerdem wird
eine Vielzahl verschiedener anderer Ausführungsformen in Betracht gezogen,
mit Kombinationen, deren Eigenschaften sich von denen der vor liegenden
Erfindung unterscheiden, die andere Eigenschaften als die hierin
beschriebenen aufweisen oder in denen eine oder mehrere dieser Eigenschaften nicht
vorhanden sind. Es ist somit ersichtlich, dass die Erfindung in
verschiedenen anderen geeigneten Ausführungsformen ausgeführt werden
kann.
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In
der folgenden Beschreibung sind verschiedene Betriebsparameter und
Bauteile einer praktisch ausgeführten
Ausführungsform
dargestellt. Diese spezifischen Parameter und Bauteile sind als
Beispiele genannt, ohne jedoch dadurch den Schutzbereich der Erfindung
einzuschränken.
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In 6 ist
eine beispielhafte elektronische Schaltung 100 mit einer
Gegentaktfilterspule 102 gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die elektronische Schaltung 100 weist
eine EMB-Stromquellenschaltung 104, eine Gegentaktfilterschaltung 106 und
Anschlüsse
E' und F' auf, die als Ausgangsanschlüsse dienen
und die, wie dargestellt, an einen oder mehrere Antriebe 110 bzw.
einen oder mehrere Motoren 112 (wobei nur ein Antrieb und
ein Motor dargestellt sind) gekoppelt sein können. Die Anschlüsse E und
F können
zusätzlich
oder stattdessen an eine Last oder an eine Leistungsquelle gekoppelt
sein. Außerdem
können
die Anschlüsse
E und F je nach Anwendung als Eingangsanschlüsse verwendet werden. Es ist zu
beachten, dass die elektronische Schaltung 100 in der Anordnung,
Kopplung und Konfiguration ihrer Bauteile nur als Beispiel dient,
wobei unter Verwendung einer Gegentaktfilterspule elektrische Schaltungen
mit einer unbegrenzten Anzahl anderer Anordnungen, Kopplungen und
Konfigurationen ausgebildet werden können. Obwohl die elektronische
Schaltung in der Darstellung die Form einer Gegentakttreiberschaltung
mit Doppelfilter (dual-filtered drive circuit) und die Gegentaktspule 102 für den Einsatz
in einer solchen beschrieben wird, kann die Gegentaktspule 102 auch
in anderen, dem Fachmann bekannten elektronischen Schaltungen verwendet
und in diesen eingebaut werden, bei denen Gegentakt- und Gleichtaktfilterung
erforderlich ist. Überdies
ist in 6 zur Darstellung der Verwendung einer Gegentaktfilterspule
ein Spulensymbol gezeigt. Das gezeigte Symbol bezeichnet jedoch
nicht eine bestimmte Gegentaktfilterspule, sondern bedeutet vielmehr,
dass eine der hier beschriebenen oder eine gemäß den hier enthaltenen Ausführungen
entwickelte Gegentaktfilterspule in der elektronischen Schaltung 100 Verwendung
finden kann.
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Die
EMB-Schaltung 104 weist eine Gleichtaktrauschquelle 116 auf,
die das von der EMB-Schaltung 104 erzeugte Gleichtaktrauschen
darstellt. Die Gleichtaktquelle 116 verfügt über einen
Versorgungsanschluss 120 und einen Masseanschluss 124.
Der Versorgungsanschluss 120 ist mit einer ersten Impedanz
Z1' in
Reihe gekoppelt. Der Masseanschluss 124 ist an die Masse 125 gekoppelt.
Die erste Impedanz Z1' verfügt über die ersten Impedanzanschlüsse 126 und 128.
Der erste Impedanzanschluss 126 ist an den Versorgungsanschluss 120 gekoppelt.
Der erste Impedanzanschluss 128 ist an ein Paar Gegentaktrauschquellen 130, 132,
gekoppelt, die das durch die EMB-Schaltung 104 geleitete
Gegentaktrauschen darstellen. Eine erste Gegentaktquelle 130 verfügt über erste
Gegentaktanschlüsse 134 und 136.
Der erste Gegentaktanschluss 136 ist an den ersten Impedanzanschluss 128 gekoppelt.
Eine zweite Gegentaktquelle 132 verfügt über zweite Gegentaktanschlüsse 138 und 140.
Der zweite Gegentaktanschluss 138 ist an den ersten Impedanzanschluss 128 gekoppelt.
Der erste Gegentaktanschluss 134 ist durch eine Impedanz
Z2 an einen Quellenanschluss A' gekoppelt. Der
zweite Gegentaktanschluss 140 ist durch eine Impedanz Z3
an einen Quellenanschluss B' gekoppelt.
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Eine
zweite Impedanz Z2' und
eine dritte Impedanz Z3' sind
an die Gegentaktquellen 130, 132 gekoppelt. Die
zweite Impedanz Z2' verfügt über zweite
Impedanzanschlüsse 142 und 144.
Die dritte Impedanz Z3' verfügt über dritte
Impedanzanschlüsse 146 und 148.
Der zweite Impedanzanschluss 142 ist an den ersten Gegentaktquellenanschluss 134 gekoppelt.
Der dritte Impedanzanschluss 146 ist an den zweiten Gegentaktquellenanschluss 140 gekoppelt.
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Die
Gegentaktfilterschaltung 106 weist Gleichtakt- und Gegentaktkondensatoren
und die Gegentaktspule 102 auf. Ein Differenzkondensator
Cx' ist
parallel mit den Gegentaktquellen 130, 132 und
zwischen den zweiten Impedanzanschluss 144 und den dritten
Impedanzanschluss 148 an die Anschlüsse A' und B' gekoppelt. Ein Paar Gleichtaktkondensatoren
Cy1' und
Cy2' sind
miteinander in Reihe und gemeinsam parallel an den Gegentaktkondensator
Cx' gekoppelt.
Der erste Gleichtaktkondensator Cy1' ist zwischen den
Anschluss A' und die
Masse 125 gekoppelt. Der zweite Gleichtaktkondensator Cy2' ist
zwischen die Masse 125 und den Anschluss B' gekoppelt.
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Die
Gegentaktspule 102 verfügt über und/oder
ist gekoppelt an Spulenanschlüsse
s, u, t und v. Die Spulenanschlüsse
s und u sind an die Anschlüsse
A' bzw. B' gekoppelt. Die Spulenanschlüsse t und
v sind and die Anschlüsse
E' und F' der elektronischen
Schaltung gekoppelt. Abhängig
von der Anwendung können
die Anschlüsse
E' und F' als Eingangs- oder
Ausgangsanschlüsse
wirken.
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Anhand
der nachfolgenden 7A und 7B, werden
die Spulentopologien und Darstellungen für die Beispielseulen der 8-14 verdeutlicht.
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In
den 7A und 7B sind
eine Seitendarstellung der magnetischen Durchflutung einer Gegentaktspule
und eine schematische Seitenansicht einer entsprechenden Magnetschaltung
gezeigt. Die Gegentaktspule verfügt über einen
Kern 150 mit umwickelten Kernelementen 151, 152 und
Seitenelementen 153, 154. Ein Paar von Wicklungen 155 und 156 ist
um die umwickelten Kernelementen 151 bzw. 152 gewickelt. Ein
Paar von Durchflutungsquerelementen 157, 158 ist
zwischen diagonal entgegengesetzte Enden der umwickelten Kernelemente
gekoppelt. Die Wicklungen 155, 156 verfügen über Anschlüsse s', t', u' und v', die auf die Anschlüsse s, t,
u bzw. v gemäß 6 abgebildet
werden können.
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Mit
zwei Wicklungen und zwei Querelementen verfügt die Gegentaktspule über sechs
interne magnetische Kraftlinienwege bzw. Flusswege PA,
PB, PC, PD, PE und PF in denen sich jeweils der entsprechende
durch ΦA, ΦB, ΦD, ΦE und ΦF dargestellte und bezeichnete magnetische
Fluss befindet. Das erste Kernelement 151 wirkt als Flussweg
PA und enthält den Fluss ΦA, das zweite Kernelement 152 wirkt
als Flussweg PB und enthält den Fluss ΦB, das erste Seitenelement 153 wirkt
als Flussweg PC und enthält den Fluss ΦC, das zweite Seitenelement 154 wirkt
als Flussweg PD und enthält den Fluss ΦD, das erste Querelement 157 wirkt
als Flussweg PE und enthält den Fluss ΦE, und das zweite Querelement 158 wirkt
als Flussweg PF und enthält den Fluss ΦF. 7B zeigt
die entsprechende Magnetschaltung für die Gegentaktspule, wobei
die magnetomotorischen Kräfte
als entsprechende Spannungsquellen und die Kernreluktanzen als Widerstände modelliert
sind. Die entsprechenden Spannungsquellen sind annähernd gleich
dem Produkt der Anzahl der Windungen der Wicklungen des betreffenden
Kernelements und des Stroms durch diese Wicklung. Die Anzahl der
Windungen der Wicklungen für
die Gegentaktspule ist durch N1 und N2 dargestellt, und die Ströme sind
bezeichnet mit I1 und I2.
Jedes der Kernelemente 151, 152, 153, 154 und
der Querelemente 157, 158 verfügt über eine zugeordnete Reluktanz
RA, RB, RC, RD, RE und
RF.
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Der
Fluss durch die einzelnen Äste
bzw. Elemente in der Gegentaktspule kann mittels bekannter Schaltungstheorien
berechnet werden. Den untenstehenden Gleichungen liegt die Annahme
zugrunde, dass die Gegentaktspule symmetrisch ist, so dass die Anzahl
der Wicklungen N1 und N2 gleich
ist, die Reluktanz RA gleich der Reluktanz
RB ist, die Reluktanz RC gleich
der Reluktanz RD ist und die Reluktanz RE gleich der Reluktanz RF ist.
Die Definition der Variablen IX und IY der X- und Y-Stromkomponenten beruht auf
mathematischen Verknüpfungen
der Wicklungsströme
I1 und I2 und ist
folgenden Gleichungen 1-4 zu entnehmen.
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Wenn
nur die X-Flussstromkomponente vorhanden ist, sind der Fluss Φ
A, der Fluss Φ
B,
der Fluss Φ
C und der Fluss Φ
D gleich,
während
der Fluss Φ
E und der Fluss Φ
F gleich
null sind. Dementsprechend kann der Fluss Φ
X durch
nachfolgende Gleichung 5 bereitgestellt werden:
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Aus
Gleichung 5 kann mittels nachfolgender Gleichung 6 die Induktivität LX bestimmt werden.
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Wenn
dagegen nur die Y-Flussstromkomponente vorhanden ist, sind Fluss Φ
A, der reziproke Wert von von Fluss Φ
B, Fluss Φ
E und Fluss Φ
F gleich,
während
Fluss Φ
C und Fluss Φ
D gleich
null sind. Fluss Φ
Y wird damit durch nachfolgende Gleichung
7 und die Induktivität
L
Y durch nachfolgende Gleichung 8 ausgedrückt:
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Gleichungen
6 und 8 zeigen, dass die Induktivitäten LX und
LY unabhängig
bestimmt werden können. Wie
aus Gleichungen 3 und 4 hervorgeht, sind außerdem die Wicklungen 155, 156 so
dimensioniert, dass sie, wenn die Ströme die X- und Y-Komponenten
enthalten, die Summe oder die Differenz beider Komponenten aufnehmen.
In entsprechender Weise sind die Kernflusswege PA und
PB durch Verknüpfung der Gleichungen 5 und
7 so dimensioniert, dass sie die Summe oder die Differenz der X-
und Y-Flusskomponenten aufnehmen. Die Größe der Kernflusswege PC und PD ist für die Aufnahme
der X-Komponente ausgelegt. Die Kernflusswege PE und
PF sind für die Durchleitung der Y-Komponente
dimensioniert.
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In
manchen Fällen
können
einige der Kernelemente eine Null- oder unendliche Reluktanz haben.
Zum Beispiel nimmt, wenn die Reluktanz RC und
die Reluktanz RD gleich null sind, die Topologie
der Gegentaktspule die in den 9 und 10 gezeigte
Form an.
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Es
ist zu beachten, dass es sich bei den in den nachfolgend beschriebenen 8 bis 14 dargestellten
Gegentaktfilterspulen, die über
eine bestimmte Anzahl von Elementen, Wicklungen, Querelementen und
Fenstern verfügen,
lediglich um Beispiele handelt. Es können andere Kombinationen ausgebildet
werden, die über
unterschiedliche Anzahlen an Elementen, Wicklungen, Querelemente
und Fenstern verfügen.
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In 8 ist
eine perspektivische Darstellung einer Gegentaktfilterspule 160 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Obwohl viele der Merkmale der
Spule 160 nachfolgend mit den Bezeichnungen "Eingang" und "Ausgang" beschrieben werden,
handelt es sich dabei um relative Begriffe, wobei die genannten
Bezeichnungen je nach Anwendung umgekehrt sein können. Zum Beispiel bestimmen
die Wicklungsanschlüsse
der Spule, die so gekoppelt sind, dass sie Eingangsstrom erhalten,
welche Wicklungsanschlüsse
Eingangsanschlüsse
sind und welche Ausgangsanschlüsse
sind und ebenso, welche Kernelementenden Eingangsenden und welche
Ausgangsenden sind.
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Die
Gegentaktspule 160 verfügt über einen
Kern 162 mit einem Fenster 164. Der Kern 162 weist
i.A. mehrere Schenkel oder Elemente 166 auf. In der gezeigten
Ausführungsform
verfügt
der Kern 162 über
ein erstes umwickeltes Kernelement 168 und ein zweites
umwickeltes Kernelement 170. Das erste Kernelement 168 und
das zweite Kernelement 170 sind über ein Paar von Querelementen 172, 174 aneinander
gekoppelt. Die Querelemente 172, 174 sind quer über das
Fenster 164 gekoppelt und sorgen dafür, dass die Anzahl der magnetischen
Flusswege gegenüber
der Anzahl bei herkömmlichen
Spulen erhöht
ist.
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Das
erste Kernelement 168 verfügt über ein erstes leitfähiges Wicklungselement 176 sowie über ein erstes
Kerneingangsende 167 und ein erstes Kernausgangsende 169,
die sich jeweils auf einer Seite der ersten Wicklung 176 befin den.
Das zweite Kernelement 170 verfügt über ein zweites leitfähiges Wicklungselement 178 sowie
ein zweites Kerneingangsende 171 und ein zweites Kernausgangsende 173,
die sich jeweils auf einer Seite der zweiten Wicklung 178 befinden.
Die Wicklungen 176, 178 verfügen über Anschlüsse s'',
t'', u'' und v'',
die auf die Anschlüsse
s, t, u bzw. v von 6 abgebildet werden können.
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Zwischen
den umwickelten Kernelementen 168 und 170 ist
ein Paar seitlicher Kernelemente 180, 181 angeschlossen.
Die seitlichen Elemente 180, 181 sind, ebenso
wie die umwickelten Kernelemente 168 und 170,
einstückig
mit dem Kern 162 ausgebildet. Das erste Seitenelement 180 ist
an und zwischen das erste Ausgangsende 167 und das zweite
Eingangsende 171 gekoppelt. Das zweite Seitenelement 181 ist
an und zwischen das erste Eingangsende 169 und das zweite
Ausgangsende 173 gekoppelt. Jedes der Seitenelemente 180 und 181 weist
eine Lücke 182 auf,
so dass der Kern 162 unterbrochen ist. Durch die Lücken 182 in
den Seitenelementen 180, 181 entstehen die Seitenelemente
M1, M2, M3 und M4. Die Elemente M1 und M2 sind an das erste Kernelement 168 und
das zweite Kernelement 170 angeschlossen. In gleicher Weise
sind die Elemente M3 und M4 ebenfalls an das erste Kernelement 168 und
das zweite Kernelement 170 angeschlossen. Zwischen den
Elementen M1 und M2 besteht ein erster Spalt G1. Ein zweiter Spalt
G2 besteht zwischen den Elementen M3 und M4. Der Zweck der Spalte
G1 und G2 ist es, für
eine niedrige Dielektrizitätskonstante
zu sorgen, um bei Volllast eine Stromsättigung zu verhindern. Zur
Anpassung der effektiven Permeabilität des Kerns oder anderer Eigenschaften
können
die Spalte G1 und G2 oder andere zusätzliche Spalte verschiedene
Größen und
Formen aufweisen und mit unterschiedlichen Materialien gefüllt sein.
Einige weitere Beispiele für
Gegentaktfilterspulen mit verschieden ausgebildeten Spalten sind
nachfolgend unter Bezug auf die 11 bis 14 dargestellt.
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Die
Querelemente 172 und 174 können zahlreiche verschiedene
Größen, Formen
und Konfigurationen aufweisen. Das erste Querelement 172 ist über die
Elemente M1 und M4 an die diagonal entgegen gesetzten Enden 167 und 173 angeschlossen.
Das zweite Querelement 174 ist über die Elemente M2 und M3 an
die diagonal entgegen gesetzten Enden 169 und 171 angeschlossen.
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Der
Kern 162, die Kernelemente 168 und 170,
die Elemente M1-M4 und die Querelemente 172 und 174 und
die Wicklungen 176, 178 können aus üblicherweise für Spulen
verwendeten Materialien bestehen. Der Kern 162 kann aus
Eisen, Eisenpulver, Ferrit oder anderen für Spulenkerne geeigneten Materialien
oder Materialkombinationen bestehen. Die Wicklungen 176, 178 können aus
Kupfer, Aluminium, Gold, Silber oder anderen für Wicklungen geeigneten Materialien
oder Materialkombinationen bestehen.
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In
den 9 und 10 sind eine Seitenansicht einer
anderen Gegentaktfilterspule 190 mit einem einzelnen nicht
umwickelten Mittelschenkel 192 und eine schematische Seitenansicht
der entsprechenden Magnetschaltung gemäß einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dargestellt. Die Gegentaktspule 190 stellt
einen Sonderfall der Gegentaktspule 160 mit Nullimpedanz
entlang den Flusswegen PC und PD dar.
Sie verfügt über einen
Kern 194 mit einem ersten umwickelten Kernelement 196,
einem zweiten umwickelten Kernelement 198 und Seitenelementen 200.
Die Impedanz der Seitenelemente 200 kann durch die der Kernelemente 194 und 198 dividiert
bzw. mit dieser zusammengefasst werden. Zu beiden Seiten des nicht
umwickelten Mittelschenkels 192 befinden sich Fenster 203 und 205.
In 10 sind der Fluss ΦA des
ersten umwickelten Kernelements und die entsprechende Reluktanz
RA, der Fluss ΦB des
zweiten umwickelten Kernelements und die entsprechende Reluktanz
RB sowie der Fluss ΦE/F des
Mittelelements und die entsprechende Reluktanz RE/F dargestellt.
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Wenn
die Y-Stromkomponente IY gleich Null ist,
sind die X-Flusskomponente ΦX und die Induktivität LX so,
wie in den nachfolgenden Gleichungen 9 und 10 dargestellt, wobei
der Fluss ΦE/F gleich Null ist.
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Ist
dagegen die X-Stromkomponente IX gleich
Null, so sind die Y-Flusskomponente ΦY und
die Induktivität
LY so, wie in den nachfolgenden Gleichungen
11 und 12 angegeben.
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Die
Induktivität
LY ist gleich oder kleiner als die Induktivität LX, und der Kernflussweg PE/F ist
so dimensioniert, dass er die Y-Komponente aufnehmen kann.
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In
den nachfolgend erläuterten 11 bis 14 sind
weitere Beispielausführungen
von Gegentaktfilterspulen dargestellt. In den 11 bis 14 sind
für die
einzelnen Gegentaktfilterspulen jeweils die zugehörigen X-Flusskomponenten
und die Y-Flusskomponenten gezeigt. Die Darstellung der X-Flusskomponenten erfolgt
jeweils mittels Flusslinien 206. Die Darstellung der Y-Flusskomponenten
erfolgt jeweils mittels Flusslinien 208.
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In 11 ist
eine Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule 210,
die einen durchgängigen
Kern 212 mit einem geteilten Mittelschenkel 214 aufweist,
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Der Kern 212 verfügt über umwickelte
Kernelemente 216, 218, ein Seitenelement 220 und ein
einzelnes Fenster 221. Der Mittelschenkel 214 ist
zwischen den Seitenelementen 220 angeschlossen und verfügt über ein
erstes Mittelelement 222 und ein zweites Mittelelement 224.
Außerdem
weist der Mittelschenkel 214 eine Lücke 226 mit einem
zugehörigen
Spalt G3 zwischen dem ersten Mittelelement 222 und dem zweiten
Mittelelement 224 auf. Zur Anpassung der effektiven Permeabilität des Kerns
oder anderer Eigenschaften kann der Spalt G3 mit Materialien gefüllt sein.
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In 12 ist
eine Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule 230,
die einen Kern 232 innerhalb eines diesen umgebenenden,
schwimmend angeordneten bzw. frei beweglichen (floating) Mittelschenkels 234 aufweist,
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Überdies verfügt die Gegentaktspule 230 über einen
durchgängigen
Kern mit umwickelten Kernelementen 236, 238 und
Seitenelementen 240. Der frei bewegliche Mittelschenkel 234 ist
zwischen den Seitenelementen 240 gekuppelt, jedoch nicht
an diesen befestigt und befindet sich innerhalb eines Fensters 241.
Ein Paar von Spalten G4 und G5 befindet sich zwischen den länglichen
Enden 242 der frei beweglichen Mittelschenkel 234 und
der Seitenelemente 240. Obwohl ein Paar von Spalten entlang
des Mittelschenkels 234 gezeigt ist, kann jede beliebige
Anzahl von Spalten vorhanden sein. Überdies können sich auch entlang des
Kerns 230 Spalte befinden. Überdies können zur Anpassung der effektiven
Permeabilität
des Kerns oder anderer Eigenschaften die Spalten mit Materialien
gefüllt
sein.
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In 13 ist
eine Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule 250 mit
einer äußeren, magnetischen
Fluss ermöglichenden
Ummantelung 252 gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die Gegentaktspule 250 weist
einen durchgängigen
Kern 254 mit umwickelten Kernelementen 256, 258 und
Seitenelementen 260 auf. Die Ummantelung 252 umgibt
den Kern 254. Zwischen den Seitenelementen 260 und
der Ummantelung 252 befindet sich ein Paar kleiner Spalte
G6 und G7, und zwischen den umwickelten Kernelementen 256, 258 und
der Ummantelung 252 befindet sich ein Paar großer Spalte
G8 und G9. Bei der Gegentaktspule 250 werden zusätzliche
Flusswege statt über
einen Mittelschenkel über
die Ummantelung 252 zur Verfügung gestellt. Durch den Durchfluss
von Strom durch die Wicklungen 270, 272 erzeugter
Fluss erzeugt magnetischen Fluss, der wie gezeigt, durch die umwickelten
Kernelemente 256, 258 und die Ummantelung 252 zirkuliert.
Die Y-Flusskomponenten zirkulieren über die kleinen Spalte G6 und
G7 hinweg. Die Ummantelung 252 kann aus mehreren Abschnitten
mit dazwischen befindlichen Spalten bestehen. Auch hier können die
Spalte mit verschiedenen Materialien gefüllt sein.
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In 14 ist
eine Seitenansicht einer anderen Gegentaktfilterspule 280 mit
einem den Kern unterteilenden Mittelelement 282 gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die Gegentaktspule 280 weist
einen nicht-durchgängigen
Kern 284 auf, der über
umwickelte Kernelemente 286, 288 und Seitenelemente 290 mit
Lücken 292, 294 verfügt. Das
Mittelelement 282 ist von den Seitenelementen 290 isoliert
oder nicht mit diesen in Kontakt, es unterteilt das Fenster 291 und
ist in den den Lücken 292, 294 zugeordneten
Spalten angeordnet. Das Mittelelement 282 erstreckt sich
zwischen den Seitenelementen 290 und ist jeweils zwischen
die Seitenelemente 296 der einzelnen Seitenelemente 290 gekoppelt.
Zwischen den einzelnen Seitenelementen 296 und dem Mittelelement 282 befinden
sich Spalte G10, G11, G12 und G13.
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Die
vorliegende Erfindung stellt mehrere Gegentaktfilterspulen und entsprechende
elektronische Schaltungen für
verschiedene Anwendungen bereit. Durch die beschriebenen Spulen
und Schaltungen wird die Anzahl der Spulen, die benötigt werden,
um sowohl Gleichtakt- als auch Gegentaktfilterung bereitzustellen, reduziert.