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DE102007045575A1 - Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils - Google Patents

Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils Download PDF

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DE102007045575A1
DE102007045575A1 DE200710045575 DE102007045575A DE102007045575A1 DE 102007045575 A1 DE102007045575 A1 DE 102007045575A1 DE 200710045575 DE200710045575 DE 200710045575 DE 102007045575 A DE102007045575 A DE 102007045575A DE 102007045575 A1 DE102007045575 A1 DE 102007045575A1
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Germany
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injection
injection valve
injection process
valve
magnetic circuit
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DE200710045575
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Janko Bosnjak
Matthias Boee
Olaf Jung
Hauke Roesch
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Robert Bosch GmbH
Original Assignee
Robert Bosch GmbH
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Publication date
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Abstract

Es wird ein Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils vorgestellt, bei dem während eines Betriebszyklus mindestens ein Einspritzvorgang erfolgt, wobei mindestens eine der nachfolgenden Maßnahmen ergriffen wird:
- Vorkonditionieren eines Magnetkreises des mindestens einen Einspritzventils vor dem mindestens einen Einspritzvorgang,
-kurzzeitiges Ansteuern des Einspitzventils durch einen Ankerbremsimpuls (60) nach Beendigung des mindestens einen Einspritzvorgangs,
- Entfernen von Energie aus dem Magnetkreis des mindestens einen Einspritzventils mit einer Gegenstromlöschung vor einem Einspritzvorgang, der dem mindestens einen Einspritzvorgang folgt.
Weiterhin werden ein Steuergerät, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt zur Durchführung des Verfahrens beschrieben.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils, ein Steuergerät, ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt
  • Stand der Technik
  • Ein Einspritzventil ist dazu ausgebildet, in einem Verbrennungsmotor Kraftstoff in eine Brennkammer einzuspritzen. Hierzu wird das Einspritzventil von einem Steuergerät angesteuert, so dass eine Menge des einzuspritzenden Kraftstoffs in geeigneter Weise dosiert wird.
  • Bei geringen Zeitabständen, typischerweise weniger als 2 ms, zwischen erster und zweiter oder dritter und vierter usw. Einspritzung ergeben sich bei magnetisch betätigten Einspritzventilen aufgrund von Unterschieden in den Randbedingungen bei einer jeweiligen Ventilbetätigung zwischen einem ersten Einspritzvorgang und den nachfolgenden Einspritzvorgängen Unterschiede in der Mengenzumessung des Kraftstoffs für die erste und die folgenden Einspritzungen.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils, bei dem während eines Betriebszyklus mindestens ein Einspritzvorgang erfolgt, ist vorgesehen, dass mindestens eine der nachfolgenden Maßnahmen ergriffen wird:
    • – Vorkonditionieren eines Magnetkreises des mindestens einen Einspritzventils vor dem mindestens einen Einspritzvorgang,
    • – kurzzeitiges Ansteuern des Einspritzventils durch einen Ankerbremsimpuls nach Beendigung des mindestens einen Einspritzvorgangs,
    • – Entfernen von Energie aus dem Magnetkreis des mindestens einen Einspritzventils mit einer Gegenstromlöschung vor einem Einspritzvorgang, der dem mindestens einen Einspritzvorgang folgt.
  • Es ist vorgesehen, dass das Verfahren betriebsbegleitend und/oder ventilindividuell durchgeführt werden kann. Die mindestens eine der drei beschriebenen Maßnahmen wird je nach Bedarf in Reaktion auf jeweils herrschende Betriebsparameter für das Einspritzventil ergriffen. So kann es sein, dass bei einem ersten Einspritzzyklus, der den mindestens einen Einspritzvorgang bzw. die mindestens eine Einspritzung umfasst, eine, zwei oder alle drei Maßnahmen ergriffen werden.
  • In einer Ausgestaltung werden alle drei genannten Maßnahmen in Kombination bei einem Einspritzvorgang durchgeführt. Weiterhin kann mindestens eine oder können mindestens zwei dieser drei Maßnahmen, typischerweise alle drei Maßnahmen in Kombination, bei mindestens zwei aufeinander folgenden Einspritzvorgängen und somit bei einer Mehrfacheinspritzung durchgeführt werden. Welche dieser drei Maßnahmen im Rahmen einer derartigen Mehrfacheinspritzung in aufeinander folgenden Einspritzvorgängen erfolgen, hängt von einer jeweiligen Betriebssituation des Einspritzventils ab. Somit ist es denkbar, dass bei aufeinander folgenden Einspritzvorgängen nur eine, zwei oder alle drei Maßnahmen ergriffen werden. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass nach einer Folge mehrerer Einspritzvorgänge, bei den mindestens ein der drei Maßnahmen ergriffen wurde, ein Einspritzvorgang erfolgt, bei dem keine dieser Maßnahmen vorgenommen wird. Sobald bei einer neuen Folge von Einspritzvorgängen mindestens eine der drei Maßnahmen ergriffen wird, kann eine neue beschriebene Mehrfacheinspritzung beginnen. Im Rahmen einer Mehrfacheinspritzung, wobei bei jeweils einer Einspritzung mindestens eine der drei Maßnahmen ergriffen wird, beträgt ein zeitlicher Abstand von jeweils zwei aufeinander folgenden Einspritzvorgängen bzw. Einspritzungen einer derartigen Mehrfacheinspritzung maximal 2 ms, so dass diese zwei Einspritzungen in einer zeitlichen Folge von weniger als 2 ms realisiert werden.
  • Zur Realisierung der Vorkonditionierung kann bspw. für jeweils einen ersten Einspritzvorgang eines Einspritzzyklus eine Vormagnetisierung erfolgen, wobei eine Dauer und eine Stärke eines Stroms zur Bereitstellung der Vorkonditionierung mittels der Vormagnetisierung des Einspritzventils reguliert wird.
  • In Ausgestaltung des Verfahrens wird durch Vorsehen des Ankerbremsimpulses u. a. eine mechanische Beruhigungszeit eines Ankers des Einspritzventils verkürzt. Der Ankerbremsimpuls hierfür kann bspw. über ein rechteckförmiges Ansteuersignal bereitgestellt werden.
  • Alternativ oder ergänzend kann durch Vorsehen der Gegenstromlöschung vor einer nachfolgenden Einspritzung ein an dem Einspritzventil anliegender Strom einen negativen Wert erreichen.
  • Das erfindungsgemäße Steuergerät zum Kontrollieren eines Einspritzventils ist dazu ausgebildet, das Einspritzventil derart zu beaufschlagen, dass für das Einspritzventil mindestens eine der nachfolgenden Maßnahmen ergriffen wird:
    • – Vorkonditionieren eines Magnetkreises des mindestens einen Einspritzventils vor dem mindestens einen Einspritzvorgang,
    • – kurzzeitiges Ansteuern des Einspritzventils durch einen Ankerbremsimpuls nach Beendigung des mindestens einen Einspritzvorgangs,
    • – Entfernen von Energie aus dem Magnetkreis des mindestens einen Einspritzventils mit einer Gegenstromlöschung vor einem Einspritzvorgang, der dem mindestens einen Einspritzvorgang folgt.
  • Dieses Steuergerät ist dazu ausgebildet, sämtliche Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines beschriebenen Verfahrens durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einen erfindungsgemäßen Steuergerät, ausgeführt wird.
  • Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, ist zum Durchführen aller Schritte eines beschriebenen Verfahrens ausgebildet, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einen erfindungsgemäßen Steuergerät, ausgeführt wird.
  • Mit der vorliegenden Erfindung ist es u. a. möglich, insbesondere die Unterschiede in der Ankerbewegung des Einspritzventils zwischen einer ersten Einspritzung bzw. einem ersten Einspritzvorgang und dem mindestens einen nachfolgenden Einspritzvorgang auszugleichen.
  • Die unterschiedlichen Randbedingungen, die zum Betreiben des Einspritzventils vorgesehen sind, stellen im wesentlichen Unterschiede im magnetischen Erregungszustand und in der Anker- bzw. Nadelbewegung des Einspritzventils dar. Durch Vorsehen mindestens einer der beschriebenen Maßnahmen kann u. a. erreicht werden, dass sich das Einspritzventil zu Beginn der nächsten, insbesondere direkt nachfolgenden Einspritzung, wieder vollständig mechanisch beruhigt, so dass für jede Einspritzung dieselben Ausgangsbedingungen gegeben sind.
  • Außerdem können mit der vorliegenden Erfindung insbesondere die Unterschiede im magnetischen Erregungszustand des Einspritzventils zwischen erster Einspritzung und dem mindestens einem nachfolgenden Einspritzvorgang eines Einspritzzyklus ausgeglichen werden.
  • Mit einer weiteren der genannten Maßnahmen kann eine Vorkonditionierung des Magnetkreises, z. B. über einen Vormagnetisierungsstrom, bereits vor der ersten Einspritzung einer Folge von Mehrfacheinspritzungen erfolgen. In Ausgestaltung kann durch geschickte Wahl der Vorkonditionierungsparameter, z. B. der Vormagnetisierungsdauer, bereits vor dem eigentlichen Beginn der ersten Einspritzung ein zu dem zu Beginn der fortfolgenden Einspritzungen vorliegenden Erregungszustand des Magnetkreises vergleichbarer magnetischer Zustand des Einspritzventils erreicht werden. Dabei werden Unterschiede in der Mengenzumessung des Kraftstoffs zwischen erster Ventilbetätigung und den fortfolgenden Einspritzvorgängen minimiert.
  • So ist durch Vorsehen einer weiteren der genannten Maßnahme möglich, die möglichst frühzeitige Beruhigung der Ankerbewegung nach Beendigung des Einspritzvorgangs durch eine weitere, kurzzeitige Ansteuerung des Einspritzventils mit dem sog. Ankerbremsimpuls zu erreichen. Hierdurch werden Unterschiede in der Mengenzumessung zwischen einer erster Ventilbetätigung und den fortfolgenden Ventilbetätigungen und somit Einspritzvorgängen möglich, somit kann ein möglicher Zeitabstand zwischen zwei Einspritzungen minimiert werden.
  • Mit einer weiteren Maßnahme ist es möglich, vor Beginn der zweiten bzw. fortfolgenden Einspritzung durch Gegenstromlöschung möglichst schnell die Energie aus dem Magnetkreis zu entfernen. Auch hierdurch werden Unterschiede in der Mengenzumessung zwischen erster Ventilbetätigung und den fortfolgenden Einspritzvorgängen sowie der mögliche Zeitabstand zwischen zwei Einspritzungen minimiert.
  • Die Erfindung kann für den Betrieb von Einspritzventilen, die als Magnetventile ausgebildet sind, bzw. von Komponentenpaketen, die jeweils ein Magnetventil und eine Endstufe für Kraftstoff- bzw. Benzindirekteinspritzungen aufweisen, angewandt werden.
  • Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
  • Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt in schematischer Darstellung zwei Diagramme zu einer möglichen Ausführungsform einer ersten Maßnahme, die im Rahmen der Erfindung vorgesehen ist.
  • 2 zeigt in schematischer Darstellung drei Diagramme einer Ausführungsform einer zweiten Maßnahme, die im Rahmen der Erfindung vorgesehen ist.
  • 3 zeigt in schematischer Darstellung drei Diagramme einer Ausführungsform einer dritten Maßnahme, die im Rahmen der Erfindung vorgesehen ist.
  • Ausführungsformen der Erfindung
  • In den beiden Diagrammen 2 und 4 aus der 1 sind für jeweils zwei zeitlich direkt aufeinanderfolgende Einspritzungen 6, 8, 10, 12 über der Zeitachse 14 entlang einer gemeinsamen vertikalen Achse für Strom- und Magnetkraftachse 16 eine Kurve für einen Strom 18, 20 (durchgezogene Linie), der einem Einspritzventil für die Einspritzungen 6, 8, 10, 12 bereitgestellt wird, sowie für eine Magnetkraft 22, 24 (gestrichelte Linie) dargestellt.
  • Dabei zeigt das erste Diagramm 2 die Verläufe für Strom 18 und Magnetkraft 22 für eine bisher gängige Vorgehensweise. Das zweite Diagramm 4 zeigt den Verlauf für Strom 20 und Magnetkraft 24 bei einer Realisierung der ersten im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Maßnahme für einen Einspritzzyklus, der hier die erste Einspritzung 10 und die zweite Einspritzung 12 umfasst, wobei hier zur Realisierung einer Vorkonditionierung des Einspritzventils für die erste Einspritzung 10 eine Vormagnetisierung 26 erfolgt. Durch diese Maßnahme ergibt sich, dass ein Verlauf des Stroms 20 beider Einspritzvorgänge 10, 12 vereinheitlicht wird.
  • Diese erste Maßnahme wird u. a. vor dem Hintergrund durchgeführt, dass nach Beendigung einer Ansteuerung des Einspritzventils das magnetische Feld aufgrund des Selbstinduktionseffekts, der durch Wirbelströme hervorgerufen wird, eine endliche Zeitdauer benötigt, um vollständig abgebaut zu werden. Erfolgt wie durch das erste Diagramm 2 gezeigt bereits vor dem endgültigen Abbau des Magnetfeldes bei einer Pausenzeit von weniger als 2 ms zwischen zwei Einspritzvorgängen 6, 8 eine erneute Ansteuerung des Einspritzventils, wird der Magnetkraftaufbau für den zweiten Öffnungsvorgang schneller erfolgen als für die erste Ansteuerung. Dadurch wird eine Ventilnadel beim zweiten Einspritzvorgang 8 schneller geöffnet als bei dem ersten Einspritzvorgang 8, so dass sich hierdurch eine Mehrmenge für den zweiten Einspritzvorgang 8 im Vergleich zum ersten Einspritzvorgang 6 ergibt. Dieser Mengenunterschied erschwert die präzise Mengenzumessung des Kraftstoffs.
  • Durch die im zweiten Diagramm 4 vorgesehene Vormagnetisierung 26 des Einspritzventils bereits vor dem ersten Einspritzvorgang 10, insbesondere für Ventile, die im Normalfall ohne Vormagnetisierung betrieben werden, z. B. HDEV5, werden Unterschiede im magnetischen Erregungszustand zwischen den ersten, zweiten und fortfolgenden Einspritzvorgängen 10, 12 ausgeglichen. Hierdurch werden ein Aufbau der Magnetkraft 24, ein Öffnungsverhalten der Ventilnadel und damit die Mengenzumessung des Kraftstoffs zwischen dem ersten und zweiten Einspritzvorgang 10, 12 ausgeglichen. Optimierungsparameter stellen hierbei insbesondere eine Dauer der Vormagnetisierung und eine Höhe des Stroms für die Vormagnetisierung 26 dar.
  • In der 2 sind in schematischer Darstellung drei Diagramme 40, 42, 44 aufgetragen, die Betriebsparameter zum Betreiben eines Einspritzventils zur Realisierung der zweiten im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Maßnahme darstellen. Dabei sind in dem ersten Diagramm 40 über einer Zeitachse 46 entlang einer vertikal orientierten Achse 48 die elektrische Spannung 50 (durchgezogene Kurve) und eine Ableitung 52 (gestrichelte Kurve) für ein Signal der Spannung 50 dargestellt.
  • Im zweiten Diagramm 42 ist entlang einer vertikalen Achse 54 ein Wert für einen Hub 56 über der Zeitachse 46 aufgetragen. Hierbei sind die Verläufe für den Hub 56 einer Nadel und somit eines Ankers des Einspritzventils bei einer herkömmlichen Vorgehensweisen und unter Berücksichtigung der zweiten im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Maßnahme bis zu einem ersten Zeitpunkt 58, an dem das Einspritzventil in Ausgestaltung der Erfindung mit einem Ankerbremsimpuls 60 angesteuert wird, gleich. Nach diesem ersten Zeitpunkt 58 unterscheiden sich die für den Hub 56 vorgesehenen Verläufe 62, 64. Dabei zeigt ein durchgezogener Verlauf 62 eine Situation bei der herkömmlichen Vorgehensweise ohne den Ankerbremsimpuls 60 und ein gestrichelter Verlauf 64 mit dem Ankerbremsimpuls 60. Hier ist zu erkennen, dass der Hub 56 nach dem Verlauf 64 schneller den Wert Null erreicht, als es nach dem Verlauf 62 für die herkömmliche Vorgehensweise möglich ist. Somit ergibt sich, dass ein Zeitintervall 66 vor einer direkt nachfolgenden Einspritzung verkürzt wird.
  • Das dritte Diagramm 44 aus 2 zeigt entlang einer vertikalen Achse ein Ansteuersignal 68, das von einem Steuergerät dem Einspritzventil bereitgestellt wird und über einer Zeitachse 46 aufgetragen ist. Dabei zeigt dieses dritte Diagramm 44 zwischen einem Startzeitpunkt 70 und einem Zwischenzeitpunkt 72 einen Verlauf 74 für einen Standardankerimpuls. Nachfolgend zu Beginn des ersten Zeitpunkts 58 zeigt das zweite Diagramm 44 den Verlauf für den mit der zweiten Maßnahme vorgesehenen Ankerbremsimpuls 60.
  • Nach Beendigung der Ansteuerung des Einspritzventils und Schließen der Ventilnadel bewegt sich der Anker bzw. Magnetanker insbesondere bei Einspritzventilen mit Ankerfreiwegskonstruktion, wie z. B. HDEV5, bis zum Erreichen seiner unteren Auflageposition noch weiter in Schließrichtung, von der er im ungebremsten Betrieb wieder, eventuell auch mehrmals, zurückprellt wie der Verlauf 62 im zweiten Diagramm 42 zeigt. Erst nach einer gewissen Beruhigungsdauer von in der Regel ca. 2 ms hat der Anker seine Energie vollständig dissipiert und die Ansteuerung kann erneut aus einem definierten Ventilzustand erfolgen.
  • Mittels einer weiteren, kurzzeitigen Ansteuerung des Einspritzventils nach Erreichen des Ventilsitzes durch die Ventilnadel zum ersten Zeitpunkt 58 durch den Ankerbremsimpuls 60 wird hier der Magnetanker derart abgebremst, dass die mechanische Beruhigungszeit der Ankerbewegung deutlich reduziert wird. Dadurch kann eine weitere Ansteuerung des Einspritzventils bereits zu deutlich früheren Zeitpunkten, die geringer als 2 ms sind, aus einem definierten Ankerbewegungszustand erfolgen, wodurch Unterschiede in der Mengenzumessung des Kraftstoffs zwischen den Einspritzvorgängen einer Mehrfacheinspritzung ausgeglichen werden.
  • Insbesondere kann der optimale erste Zeitpunkt 58 des Ankerbremsimpulses 60 aus dem gemessenen Verlauf der Spannung 50 an der elektrischen Kontaktierung des Einspritzventils bestimmt werden. Nach Erreichen des Ventilsitzes durch die Ventilnadel erreicht die Steigung des Signals für die Spannung 50 ein Minimum bzw. den Wert Null, um unmittelbar danach wieder anzusteigen. Diese Information kann verwendet werden, um den optimalen ersten Zeitpunkt 58 des Ankerbremsimpulses 60 ventilindividuell zu regeln. Hierdurch können auch evtl. auftretende Änderungen in der Ventildynamik über eine Lebensdauer des Einspritzvwentils berücksichtigt werden.
  • Optimierungsparameter stellen insbesondere der genaue Beginn und die Dauer des Ankerbremsimpulses 60 dar. Eventuell kann es sich als vorteilhaft erweisen, den Ankerbremsimpuls 60 bereits vor Erreichen des Minimums in der Ableitung 52 des Signals für die Spannung 50 zu starten.
  • 3 zeigt in schematischer Darstellung drei Diagramme 80, 82, 84 zu einer Ausführungsform einer dritten im Rahmen der Erfindung vorgesehenen Maßnahme zur Kontrolle eines Einspritzvorgangs. Dabei ist in dem ersten Diagramm 80 entlang einer vertikal orientierten Achse eine Magnetkraft 86 über einer Zeitachse 88 aufgetragen. In dem zweiten, Diagramm 82 ist der Strom 90 entlang einer vertikal orientierten Achse über der Zeitachse 88 aufgetragen. In dem dritten Diagramm 84 ist über der Zeitachse 88 entlang einer vertikal orientierten Achse ein Wert für die Spannung 92 aufgetragen. Alle drei Diagramme 80, 82, 84 haben gemeinsam, dass bis zu einem ersten Zeitpunkt 94 ein Verlauf 96 für die Magnetkraft 86 aus dem ersten Diagramm 80, ein Verlauf 98 für den Strom 90 im zweiten Diagramm 82 und ein Verlauf 100 für die Spannung 92 im dritten Diagramm für herkömmliche Vorgehensweise zum Betreiben von Einspritzventilen mit den jeweiligen Verläufen 96, 98, 100 bei Vorsehen der dritten Maßnahme identisch sind.
  • Die dritte Maßnahme sieht im Vergleich zu der herkömmlichen Vorgehensweise vor, dass nunmehr eine Gegenstromlöschung zum ersten Zeitpunkt 94 vor einem nachfolgenden Einspritzvorgang erfolgt. So zeigt das erste Diagramm 80, dass bei Vorsehen der Gegenstromlöschung die Magnetkraft 86, wie durch die gestrichelte Linie 102 angedeutet, schneller absinkt, als es bei der herkömmlichen Vorgehensweise, wie die durchgezogene Linie 104 zeigt, der Fall ist. Somit ergibt sich, dass ein Zeaintervall 106 vor Beginn der nachfolgenden Einspritzung reduziert wird.
  • Bzgl. des Verlaufs 98 für den Strom zeigt das zweite Diagramm 82, dass der Strom 90 der herkömmlichen Vorgehensweise, wie die durchgezogene Linie 110 nach dem ersten Zeitpunkt 94 zeigt, zügig den Wert Null erreicht. Im Unterschied hierzu zeigt der durch die gestrichelte Linie 112 angedeutete Verlauf, dass der Strom 90 aufgrund der Gegenstromlöschung negative Werte annimmt. Bzgl. der Spannung 92 ist festzustellen, dass bei Vorsehen der Gegenstromlöschung, wie die gestrichelte Linie 114 im dritten Diagramm 84 zeigt, im Vergleich zu der herkömmlichen Vorgehensweise, eine Verschiebung der gestrichelten Linie 116, hin zu größeren Werten für die Zeit erfolgt.
  • Somit wird nach Beendigung der Ventilansteuerung der Strom 90 nicht nur möglichst schnell auf Null zurückgeführt, sondern über eine zeitlich verlängerte Löschspannung sogar in den negativen Bereich gebracht. Hierdurch vollzieht sich der Abbau des magnetischen Feldes und damit der Magnetkraft schneller als ohne diese Gegenstromlöschung. Dadurch kann eine weitere Einspritzung früher, also nach weniger als 2 ms, aus einem zur ersten Einspritzung vergleichbaren magnetischen Erregungszustand des Einspritzventils erfolgen, wodurch Unterschiede, in der Mengenzumessung zwischen einem ersten Einspritzvorgang und fortfolgenden Einspritzvorgängen minimiert werden. Optimierungsparameter stellen hierbei insbesondere die Dauer des Löschimpulses und/oder der Maximalwert des Gegenstromes dar.
  • 4 zeigt in schematischer Darstellung ein Einspritzventil 120, das in vorliegender Ausführungsform zur Bereitstellung einer Benzindirekteinspritzung einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Dieses Einspritzventil 120 wird über ein ebenfalls schematisch dargestelltes Steuergerät 122 kontrolliert und somit gesteuert und/oder geregelt. Bei einem Betrieb des Einspritzventils 120 ist vorgesehen, dass das Steuergerät 122 Betriebsdaten 124 des Einspritzventils 120 überwacht. Das Steuergerät 122 ist in vorliegender Ausführungsform dazu vorgesehen, Einspritzzyklen des Einspritzventils 120, über die ein Ablauf aufeinander folgender Einspritzungen für das Einspritzventil 120 bereitgestellt wird, zu steuern. Hierzu stellt das Steuergerät 122 Steuerparameter 126 bereit, mit denen der Betriebsablauf des Einspritzventils 120 gesteuert wird. Während eines Einspritzzyklus ist vorgesehen, dass auf eine erste Einspritzzeit mindestens eine zweite Einspritzzeit folgt, wobei durch die jeweiligen Einspritzzeiten festgelegt ist, über welchen Zeitraum eine jeweilige Einspritzung erfolgt. Weiterhin sind die Einspritzzeiten durch Pausenzeiten voneinander zeitlich getrennt. Um eine Kraftstoffmenge individuell für das Einspritzventil zu regulieren, ist hier vorgesehen, dass zumindest eine der anhand der 1 bis 3 beschriebenen Maßnahmen getroffen wird.

Claims (11)

  1. Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils (120), bei dem während eines Betriebszyklus mindestens ein Einspritzvorgang erfolgt, wobei mindestens eine der nachfolgenden Maßnahmen ergriffen wird: – Vorkonditionieren eines Magnetkreises des mindestens einen Einspritzventils (120) vor dem mindestens einen Einspritzvorgang, – kurzzeitiges Ansteuern des Einspritzventils durch einen Ankerbremsimpuls (60) nach Beendigung des mindestens einen Einspritzvorgangs, – Entfernen von Energie aus dem Magnetkreis des mindestens einen Einspritzventils (120) mit einer Gegenstromlöschung vor einem Einspritzvorgang, der dem mindestens einen Einspritzvorgang folgt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem alle drei Maßnahmen in Kombination bei einem Einspritzvorgang durchgeführt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem mindestens eine der drei Maßnahmen bei mindestens zwei aufeinander folgenden Einspritzvorgängen durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem zur Realisierung der Vorkonditionierung für jeweils einen ersten Einspritzvorgang eines Einspritzzyklus eine Vormagnetisierung (26) erfolgt.
  5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem eine Dauer und eine Stärke eines Stroms (20) zur Bereitstellung der Vorkonditionierung reguliert wird.
  6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem durch Vorsehen des Ankerbremsimpulses (60) eine mechanische Beruhigungszeit eines Ankers des Einspritzventils (120) verkürzt wird.
  7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem der Ankerbremsimpuls (60) über ein rechteckförmiges Ansteuersignal (68) bereitgestellt wird.
  8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem durch Vorsehen der Gegenstromlöschung ein an dem Einspritzventil (120) anliegender Strom (90) einen negativen Wert erreicht.
  9. Steuergerät zum Kontrollieren eines Einspritzventils (120), wobei das Steuergerät (120) dazu ausgebildet ist, das Einspritzventil (120) derart zu beaufschlagen, dass für das Einspritzventil (120) mindestens eine der nachfolgenden Maßnahmen ergriffen wird: – Vorkonditionieren eines Magnetkreises des mindestens einen Einspritzventils (120) vor dem mindestens einen Einspritzvorgang, – kurzzeitiges Ansteuern des Einspritzventils (120) durch einen Ankerbremsimpuls (60) nach Beendigung des mindestens einen Einspritzvorgangs, – Entfernen von Energie aus dem Magnetkreis des mindestens einen Einspritzventils (120) mit einer Gegenstromlöschung vor einem Einspritzvorgang, der dem mindestens einen Einspritzvorgang folgt.
  10. Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einem Steuergerät (122) nach Anspruch 9, ausgeführt wird.
  11. Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln, die auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sind, um alle Schritte eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 durchzuführen, wenn das Computerprogramm auf einem Computer oder einer entsprechenden Recheneinheit, insbesondere in einem Steuergerät (122) nach Anspruch 9, ausgeführt wird.
DE200710045575 2007-09-24 2007-09-24 Verfahren zum Betreiben eines Einspritzventils Withdrawn DE102007045575A1 (de)

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