Beschreibung
Ermittlung des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öffnungszustandes eines Kraftstoffinj ektors
Die vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Ansteuerung von Kraftstoffinj ektoren . Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zum Ermitteln des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öffnungszustandes eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinj ektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges . Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine entsprechende Vorrichtung, eine Motorsteuerung sowie ein Computerprogramm zum Ermitteln des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öffnungszustandes eines einen Spulenantrieb aufwei- senden Kraftstoffinj ektors .
Bei Betrieb von Kraftstoffinj ektoren mit Spulenantrieb kommt es aufgrund von elektrischen, magnetischen, mechanischen und hydraulischen Toleranzen zu unterschiedlichen zeitlichen Öffnungs-/ und Schließungsverhalten der einzelnen Injektoren und somit zu Variationen in der jeweiligen Einspritzmenge.
Die relativen Einspritzmengenunterschiede von Injektor zu Injektor vergrößern sich bei kürzer werdenden Einspritzzeiten. Bisher waren diese relativen Mengenunterschiede klein und ohne praktische Bedeutung. Die Entwicklung in Richtung kleinere Einspritzmengen und -zeiten führt aber dazu, dass der Einfluss von den relativen Mengenunterschieden nicht mehr außer Betracht gelassen werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ansteuerung von Kraftstoffinj ektoren bereitzustellen, die toleranzbedingte relative Einspritzmengenunterschiede effektiv kompensieren kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorlie¬ genden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ermitteln des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öffnungszustandes eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoffinj ektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Das beschriebene Verfahren weist folgendes auf: (a) Beaufschlagen des Magnetspulenantriebs des Kraftstoffinj ektors mit einem ersten Spannungspuls, (b) Erfassen eines ersten zeitlichen Verlaufs der Stromstärke eines durch den Spulenantrieb flie¬ ßenden Stromes, (c) Beaufschlagen des Magnetspulenantriebs des Kraftstoffinj ektors mit einem zweiten Spannungspuls, (d) Er¬ fassen eines zweiten zeitlichen Verlaufs der Stromstärke des durch den Spulenantrieb fließenden Stromes, (e) Bestimmen eines Differenzverlaufs basierend auf dem erfassten ersten zeitlichen Verlauf der Stromstärke und dem erfassten zweiten zeitlichen Verlauf der Stromstärke, und (f) Ermitteln eines Zeitpunkts, zu dem der Differenzverlauf ein Extremum aufweist, wobei der ermittelte Zeitpunkt der Zeitpunkt des vorbestimmten Öff¬ nungszustandes ist. Dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der zeitliche Verlauf der Stromstärke während eines Öff¬ nungsvorgangs des Kraftstoffinj ektors (in dem der Spulenantrieb mit einem Spannungspuls (Boostspannung) beaufschlagt wird) abhängig von der Induktivität des Spulenantriebs ist. Zusätzlich zur sich ändernden Eigeninduktivität des Spulenantriebs
(aufgrund des nicht linearen ferromagnetischen Magnetmaterials) kommt ein Anteil Bewegungsinduktivität aufgrund der Ankerbe¬ wegung. Der Anteil der Bewegungsinduktivität beginnt mit Beginn der Öffnungsphase (Anker-/Nadelbewegung beginnt) und endet am Ende der Öffnungsphase (Anker-/Nadelbewegung endet) . Wenn nun dieser Injektor mit zwei leicht unterschiedlichen Stromprofilen betrieben wird, die sich in ihren Strömen magnetisch ähnlich verhalten, wird sich durch die veränderten induktiven Einflüsse der Stromverlauf ebenfalls ändern aber ähnlich sein. Mit dem beschriebenen Verfahren kann die Auswertung von starken
Stromgradienten (auch Spannungsgradienten) folglich vereinfacht werden, da durch die Profilähnlichkeit diese starken Gradienten wegsubtrahiert oder zumindest verkleinert werden und die im
Vergleich dazu kleinen Änderungen, die durch die Ankerbewegung hervorgerufen werden, nun als Extremwert nach der Differenzbildung vorliegen. In diesem Dokument bezeichnet „erster Spannungspuls" und „zweiter Spannungspuls" insbesondere sogenannte Boost- spannungspulse, die dazu geeignet sind, den Kraftstoffinj ektor innerhalb kurzer Zeit zu öffnen. Nach dem Beaufschlagen mit den jeweiligen Spannungspulsen wird der Injektor vorzugsweise während einer Einspritzphase eine Zeitlang offen gehalten.
Das Erfassen des (ersten und zweiten) zeitlichen Verlaufs der Stromstärke wird vorzugsweise sowie während des Beaufschlagens mit dem jeweiligen Spannungspuls (das heißt während der
Boostphase) als auch danach (das heißt während der Einspritzphase und/oder Schließphase) durchgeführt. In diesem Dokument bezeichnet „Extremum" insbesondere ein lokales oder globales Maximum oder Minimum des Differenzverlaufs als Funktion der Zeit.
Das Ermitteln des Zeitpunkts, zu dem der Differenzverlauf ein Extremum aufweist, kann insbesondere durch Einsatz numerischer Verfahren erfolgen.
Durch Ermitteln des Zeitpunkts, zu dem der Differenzverlauf ein Extremum aufweist, kann nun der Zeitpunkt des vorbestimmten Öffnungszustandes des Kraftstoffinj ektors bestimmt werden. Durch Vergleichen des ermittelten Zeitpunkts mit einem vorgegebenen Zeitpunkt, das heißt einem Zeitpunkt, zu dem der vorbestimmten Öffnungszustand idealerweise erreicht werden soll, können Abweichungen von einem idealen Öffnungsverlaufs des Kraftstoffinj ektors festgestellt und gegebenenfalls kompensiert werden .
Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung endet der erste Spannungspuls zu einem ersten Zeitpunkt, bei welchem die Stromstärke des durch den Spulenantrieb fließenden Stromes einen ersten Maximalwert erreicht hat, und der zweite Spannungspuls endet zu einem zweiten Zeitpunkt, bei welchem die Stromstärke des durch den Spulenantrieb fließenden Stromes einen zweiten Maximalwert erreicht hat.
Mit anderen Worten unterscheiden sich die beiden erfassten zeitlichen Verläufe der Stromstärke darin, dass sie unter¬ schiedliche Maximalwerte (auch Peakströme genannt) aufweisen.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung beträgt die Differenz zwischen dem ersten Maximalwert und dem zweiten Maximalwert zwischen etwa 0,1A und etwa 1A, insbesondere zwischen etwa 0, 2A und etwa 0, 8A, insbesondere zwischen etwa 0, 3A und etwa 0,7A, insbesondere zwischen etwa 0 , 4A und etwa 0 , 6A, insbesondere um etwa 0 , 5A. Die Differenz zwischen dem ersten und zweiten Maximalwert ist mit anderen Worten relativ gering im Vergleich mit einem typischen Peakstrom von etwa 11 Ampere. Das Durchführen der beiden Bestromungen erfordern folglich nur geringfügige Änderungen der Einstellungen beim Beaufschlagen des Magnetspulenantriebs mit dem ersten und zweiten Spannungspuls.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden beim Bestimmen des Differenzverlaufs der erste zeitliche Verlauf der Stromstärke und der zweite zeitliche Verlauf der Stromstärke basierend auf dem ersten Zeitpunkt und dem zweiten Zeitpunkt miteinander synchronisiert.
Mit anderen Worten werden jeweils der erste und zweite Zeitpunkt als Synchronisationspunkt (bzw. gemeinsamer Punkt) zwischen dem ersten zeitlichen Verlauf der Stromstärke und dem zweiten zeitlichen Verlauf der Stromstärke beim Bestimmen des Diffe¬ renzverlaufs verwendet.
Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden der erste zeitliche Verlauf der Stromstärke und der zweite zeitliche Verlauf der Stromstärke durch digitales Abtasten mit einer Abtastrate im Bereich 0,5ys bis 5ys erfasst.
Das digitale Abtasten erlaubt eine Abspeicherung und nachfolgender Verarbeitung präziser Darstellungen der ersten und zweiten zeitlichen Verläufe. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der ermittelte Zeitpunkt des vorbestimmten Öffnungszustandes des Kraftstoffinj ektors ein Anfangs- oder Endzeitpunkts eines Öffnungs- oder Schließvorgangs des Kraftstoffinj ektors . In diesem Dokument bezeichnet „Öffnungsvorgang des Kraft¬ stoffinj ektors" insbesondere einen Verlauf, der zu dem Zeitpunkt beginnt, wo der geschlossene Kraftstoffinj ektor wegen des durch den Spulenantrieb fließenden Stromes sich beginnt zu öffnen, und zu dem Zeitpunkt endet, wo der Kraftstoffinj ektor voll geöffnet ist.
In diesem Dokument bezeichnet „Schließvorgang des Kraft¬ stoffinj ektors" insbesondere einen Verlauf, der zu dem Zeitpunkt beginnt, an dem der geöffnete Kraftstoffinj ektor wegen Ab- Schaltung des durch den Spulenantrieb fließenden Stromes sich zu schließen beginnt, und zu dem Zeitpunkt endet, wo der Kraft¬ stoffinj ektor wieder ganz geschlossen ist.
Durch Ermitteln des Anfangszeitpunkts und des Endzeitpunkts des Öffnungsvorgangs bzw. Schließvorgangs kann festgestellt werden, ob der Öffnungsvorgang bzw. Schließvorgang so verläuft, wie es vorgesehen war. Sollte dies nicht der Fall sein, zum Beispiel wegen toleranzbedingter Abweichungen in elektrischen, magnetischen, mechanischen und hydraulischen Parameter des Kraft- Stoffinj ektors , kann der Verlauf kompensiert werden, um eine Abweichung von der vorgesehenen Einspritzmenge zu vermeiden.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ansteuern eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraftstoff¬ injektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Das beschriebenen Verfahren weist folgendes auf: (a) Ermitteln des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öff¬ nungszustandes des Kraftstoffinj ektors durch Anwendung des Verfahrens gemäß dem ersten Aspekt oder einem der obigen Ausführungsbeispiele, (b) Bestimmen einer Differenz zwischen dem ermittelten Zeitpunkt und einem Referenz-Zeitpunkt, und (c) Ansteuern des Kraftstoffinj ektors , wobei der Spulenantrieb mit einem Spannungspuls beaufschlagt wird, dessen Anfangszeit und/oder Zeitdauer basierend auf der bestimmten Differenz festgelegt wird. Dem beschriebenen Verfahren liegt die Idee zu Grunde, dass das Ansteuern des Kraftstoffinj ektors basierend auf der bestimmten Differenz zwischen dem ermittelten Zeitpunkt und einem Referenz-Zeitpunkt derart angepasst werden kann, dass Abweichungen in der Einspritzmenge minimiert werden können.
In diesem Dokument bezeichnet „Referenz-Zeitpunkt" insbesondere einen Zeitpunkt, bei dem der vorbestimmte Öffnungszustand des Kraftstoffinj ektors im Idealfall eintreffen soll. Die bestimmte Differenz zwischen dem ermittelten Zeitpunkt und dem Refe- renz-Zeitpunkt stellt demzufolge ein Maß dafür dar, wie viel der Zeitpunkt des tatsächlichen Eintreffens des vorbestimmten Öffnungszustandes von dem idealen bzw. gewünschten Zeitpunkt abweicht . Wird zum Beispiel festgestellt, dass der Anfang des Öff¬ nungsvorgangs zeitlich verschoben ist, kann die Anfangszeit des Spannungspulses, mit welchem der Spulenantrieb beaufschlagt wird, entsprechend verschoben werden. Wird zum Beispiel festgestellt, dass das Ende des Öff¬ nungsvorgangs zeitlich verschoben ist, kann die Einspritzdauer angepasst werden, um sicherzustellen, dass die vorgesehene Kraftstoffmenge eingespritzt wird. Mit anderen Worten kann die
Zeitdauer des Spannungspulses im Falle eines verzögerten Öffnens des Kraftstoffinj ektors verlängert werden, um zu vermeiden, dass zu wenig Kraftstoff eingespritzt wird. In ähnlicher Weise kann die Zeitdauer des Spannungspulses im Falle eines frühzeitigen Öffnens des Kraftstoffinj ektors verkürzt werden, um zu ver¬ meiden, dass zu viel Kraftstoff eingespritzt wird.
Die oben erwähnten Korrekturen können vorteilhafterweise pulsindividuell durchgeführt werden, dass heißt für jeden einzelnen Öffnungsvorgang.
Die Korrekturen bzw. Zeitverschiebungen können des Weiteren physikalische Systemparameter, wie zum Beispiel Kraftstoff¬ temperatur, Abstand zum vorherigen Einspritzvorgang usw., berücksichtigen. Dies kann zum Beispiel durch Verwendung entsprechender Vorsteuerkennlinien bzw. -Felder oder eines Modells erfolgen.
Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung zum Ermitteln des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öffnungszustandes eines einen Spulenantrieb aufweisenden Kraft¬ stoffinj ektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges beschrieben. Die beschriebene Vorrichtung weist folgendes auf: (a) eine Beaufschlagungseinheit, die konfiguriert ist zum: (al) Beaufschlagen des Magnetspulenantriebs des Kraftstoff¬ inj ektors mit einem ersten Spannungspuls , und (a2) Beaufschlagen des Magnetspulenantriebs des Kraftstoffinj ektors mit einem zweiten Spannungspuls; (b) eine Erfassungseinheit, die kon¬ figuriert ist zum: (bl) Erfassen eines ersten zeitlichen Verlaufs der Stromstärke eines durch den Spulenantrieb fließenden
Stromes, und (b2) Erfassen eines zweiten zeitlichen Verlaufs der Stromstärke des durch den Spulenantrieb fließenden Stromes; (c) eine Bestimmungseinheit zum Bestimmen eines Differenzverlaufs basierend auf dem erfassten ersten zeitlichen Verlauf der Stromstärke und dem erfassten zweiten zeitlichen Verlauf der Stromstärke; und (d) eine Ermittlungseinheit zum Ermitteln eines Zeitpunkts, zu dem der Differenzverlauf ein Extremum aufweist,
wobei der ermittelte Zeitpunkt der Zeitpunkt des vorbestimmten Öffnungszustands ist.
Der Beschriebenen Vorrichtung liegen die gleichen Erkenntnisse zugrunde, wie oben in Verbindung mit den ersten und zweiten Aspekten beschrieben.
Die Erfassungseinheit weist in einem Ausführungsbeispiel zum Beispiel einen FADC (Fast-Analog-to-Digital-Converter) , der zum Erfassen des Spulenstroms des jeweils aktuell betriebenen Kraftstoffinj ektors geeignet ist.
Die Bestimmungseinheit und Ermittlungseinheit können vor¬ teilhafterweise unter Verwendung von einem Mikroprozessorsystem implementiert werden, das die notwendigen mathematischen
Operationen durchführen kann, um Differenzverlauf und Extrema zu bestimmen. Das System kann auch eine Speichereinheit aufweisen, die zum Speichern von Referenz-Stromverläufen, Vorsteuerkennlinien, Modellen usw. eingerichtet ist.
Die Vorrichtung kann in einfacher Weise die Anfangs- und Endzeiten eines Öffnungsvorgangs ermitteln, so dass die An- steuerung der jeweiligen Kraftstoffinj ektoren derart angepasst werden kann, dass relative Einspritzmengenunterschiede mini- miert werden können.
Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird eine Motorsteuerung für ein Fahrzeug beschrieben. Die beschriebene Motorsteuerung ist zum Durchführen der Verfahren gemäß dem ersten oder zweiten Aspekt oder einem der obigen Ausführungsbeispiele eingerichtet.
Diese Motorsteuerung ermöglicht es mit einfachen und kostengünstigen Mitteln Variationen in der Einspritzmenge bei mehreren Kraftstoffinj ektoren zu minimieren.
Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird ein Computerprogramm zum Ermitteln des Zeitpunkts eines vorbestimmten Öffnungszustandes eines einen Spulenantrieb aufweisenden
Kraftstoffinj ektors für einen Verbrennungsmotor eines Kraft¬ fahrzeuges beschrieben. Das beschriebene Computerprogramm ist zum Durchführen der Verfahren gemäß dem ersten oder zweiten Aspekt oder einem der obigen Ausführungsbeispiele eingerichtet, wenn es von einem Prozessor oder μ-Controller ausgeführt wird.
Im Sinne dieses Dokuments ist die Nennung eines solchen Com¬ puterprogramms gleichbedeutend mit dem Begriff eines Pro¬ gramm-Elements, eines Computerprogrammprodukts und/oder eines computerlesbaren Mediums, das Anweisungen zum Steuern eines Computersystems enthält, um die Arbeitsweise eines Systems bzw. eines Verfahrens in geeigneter Weise zu koordinieren, um die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verknüpften Wirkungen zu erreichen .
Das Computerprogramm kann als computerlesbarer Anweisungscode in jeder geeigneten Programmiersprache wie beispielsweise in Assembler, JAVA, C++ etc. implementiert sein. Das Computerprogramm kann auf einem computerlesbaren Speichermedium (CD-Rom, DVD, Blu-ray Disk, Wechsellaufwerk, flüchtiger oder
nicht-flüchtiger Speicher, eingebauter Speicher/Prozessor etc. ) abgespeichert sein. Der Anweisungscode kann einen Computer oder andere programmierbare Geräte wie insbesondere ein Steuergerät für einen Motor eines Kraftfahrzeugs derart programmieren, dass die gewünschten Funktionen ausgeführt werden. Ferner kann das Computerprogramm in einem Netzwerk wie beispielsweise dem Internet bereitgestellt werden, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer heruntergeladen werden kann.
Die Erfindung kann sowohl mittels eines Computerprogramms, d.h. einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektrischer Schaltungen, d.h. in Hardware oder in beliebig hybrider Form, d.h. mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert werden.
Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche Erfindungsgegenstände be¬ schrieben wurden. Insbesondere sind einige Ausführungsformen der
Erfindung mit Verfahrensansprüchen und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen beschrieben. Dem Fachmann wird jedoch bei der Lektüre dieser Anmeldung sofort klar werden, dass, sofern nicht explizit anders angegeben, zusätzlich zu einer Kombination von Merkmalen, die zu einem Typ von Erfindungsgegenstand gehören, auch eine beliebige Kombination von Merkmalen möglich ist, die zu unterschiedlichen Typen von Erfindungsgegenständen gehören. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden beispielhaften Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform.
Die einzige Figur (Figur 1) zeigt Spannungsverlauf, Nadelhub, zwei Spulenstromverläufe, und eine Differenzverlauf für einen Kraftstoffinj ektor als Funktionen der Zeit in Verbindung mit einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Es wird darauf hingewiesen, dass die nachfolgend beschriebene Ausführungsform lediglich eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellt.
Figur 1 zeigt Spannungsverlauf 10, einen ersten Stromverlauf 20, einen zweiten Stromverlauf 30, einen Differenzverlauf 40 sowie Nadelhubverlauf 50 für einen Kraftstoffinj ektor als Funktionen der Zeit gemäß einem Ausführungsbeispiel. Es soll beachtet werden, dass der erste Stromverlauf 30 während eines ersten Öffnungsvorgangs des Kraftstoffinj ektors und der zweite
Stromverlauf 40 während eines zweiten Öffnungsvorgangs des Kraftstoffinj ektors erfasst und dann synchronisiert wurden. Der Spannungsverlauf 10 und Nadelhubverlauf 50 sind im Wesentlichen gleich für die beiden Öffnungsvorgänge.
Das linke Drittel der Figur (bis zum Zeitpunkt Tl) zeigt das Ende einer Boostphase, in der die Spannung 10 auf die Boostspannung von z.B. 65V eingestellt ist. Zum Zeitpunkt Tl wird, wie vom Pfeil 12 markiert, die Boostphase durch Ausschalten der Boostspannung beendet und die Spannung 10 fällt schnell ab auf einen niedrigeren
Wert (die sogenannte Haltespannung, die zum Beispiel 12V Kfz-Bordnetzspannung ist) . Der Nadelhub 50 des Kraftstoffin- jektors steigt sowohl während des gezeigten Endes der Boostphase als auch eine Zeitlang danach an und überschreitet die Linie 52, die den Nadelhub im offenen Zustand (während der nachfolgenden Einspritzphase) darstellt, das heißt, der Nadelhub nach Be¬ endigung einer kurzen Einschwingphase.
Der erste Öffnungsvorgang unterscheidet sich von dem zweiten Öffnungsvorgang darin, dass die Boostspannung in dem ersten Öffnungsvorgang ausgeschaltet wird, wenn der Spulenstrom 20 einen ersten Maximalwert (ersten Peakstrom) II erreicht hat, wobei die Boostspannung in dem zweiten Öffnungsvorgang ausgeschaltet wird, wenn der Spulenstrom 30 einen zweiten, etwas niedrigeren Maximalwert (zweiten Peakstrom) 12 erreicht hat.
Die beide Stromverläufe 20 und 30 werden abgetastet und ab¬ gespeichert und dann unter Verwendung der jeweiligen Zeitpunkte (Tl) des Ausschaltens der Boostspannung synchronisiert. Die in Figur 1 gezeigte Stromverläufe 20 und 30 sind synchronisiert. Nach der Synchronisation wird einen Differenzverlauf 40 berechnet durch Subtraktion des zweiten Stromverlaufs 30 von dem ersten Stromverlauf 20. Dann wird der Differenzverlauf 40 analysiert unter Verwendung numerischer Methoden, um Zeitpunkte (relativ zum gemeinsamen Synchronisationszeitpunkt Tl) zu Bestimmen, zu denen der Differenzverlauf 40 ein Extremum (Maximalwert oder Minimalwert) aufweist.
Der in Figur 1 gezeigte Differenzverlauf 40 zeigt ein erstes Maximum zum Zeitpunkt Tl und ein zweites Maximum zum Zeitpunkt T2 auf. Der Differenzverlauf zeigt des Weiteren ein Minimum auf zwischen Tl und T2. Wie es auch von dem Pfeil 42 markiert ist, tritt das zweite (lokale) Maximum zu etwa dem gleichen Zeitpunkt auf, wo der Nadelhub 50 die Linie 52 erstmals überschreitet, das heißt, zu dem Zeitpunkt wo der Kraftstoffinj ektor seinen offenen Zustand erreicht hat. Mit anderen Worten kann der Zeitpunkt, der dem Ende der Öffnungsphase für den Kraftstoffinj ektor entspricht, durch Ermitteln des Zeitpunkts T2 bestimmt werden, das
heißt des Zeitpunkts, zu dem der Differenzverlauf einen zweiten Maximum aufweist.
Die Ermittlung des Zeitpunkts T2 ermöglicht jetzt eine Korrektur der Ansteuerung falls dieser Zeitpunkt T2 von dem vorgegebenen Wert abweicht, so dass es sichergestellt werden kann, dass die Einspritzmenge gleich der vorgegebenen Menge ist. Falls es festgestellt wird, dass T2 zu klein (Öffnungsvorgang endet zu früh) oder zu groß (Öffnungsvorgang endet zu spät) ist, kann dies durch eine entsprechende Abkürzung oder Verlängerung des Einspritzdauer kompensiert werden.
Im Ergebnis kann erreicht werden, dass jeder Kraftstoffinj ektor mit großer Genauigkeit die vorgegebene Einspritzmenge pro Einspritzvorgang liefert, so dass keine oder nur sehr geringe relative Mengenunterschiede zwischen den Injektoren vorkommen können .
Die notwendige Kompensation erfolgt in einfacher Weise durch Verlängerung oder Verkürzung der Einspritzdauer. Demzufolge werden an sich keine Änderungen in den Stromprofilen während der Öffnungs- und Schließvorgänge benötigt.
Bezugs zeichenliste
10 Spannungs erlauf
12 Pfeil
20 Erster Stromverlauf
22 Maximum
30 Zweiter Stromverlauf
32 Maximum
40 Differenzverlauf
42 Pfeil
50 Nadelhubverlauf
52 Linie
Tl Zeitpunkt
T2 Zeitpunkt
II Erster Maximalwert
12 Zweiter Maximalwert