-
Die
Erfindung betrifft ein Entlüftungsventil und
eine Verschlussschraube mit diesem Entlüftungsventil, eine entsprechende
Verwendung und ein Verfahren zum Entlüften.
-
Entlüftungsventile
sind für
verschiedene Anwendungen bekannt. Sie dienen zum Abführen von Gasen
ab einem bestimmten Druck, durchaus auch von anderen Gasen als Luft.
Ein beispielhafter und im vorliegenden Zusammenhang bevorzugter
Anwendungsbereich sind Entlüftungsventile
für Getriebe, und
zwar insbesondere Elektromotorengetriebe. In der Regel sind Entlüftungsventile
in diesem Bereich in einer Verschlussschraube ausgebildet.
-
Ein
einschlägiges
Entlüftungsventil
zeigt die
DE 39 32
118 C2 . Das dort in einer Verschlussschraube ausgebildete
Entlüftungsventil
ist zweiteilig aufgebaut, wobei zwischen einem Oberteil und einem
Unterteil durch das Ventil abgedichtet wird. Der Dichtkörper ist
eine von einer Schraubenfeder beaufschlagte Kugel, die gegen einen
konischen Sitz gepresst wird.
-
Der
vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die
Gebrauchseigenschaften von Entlüftungsventilen
zu verbessern.
-
Das
erfindungsgemäße Entlüftungsventil
ist ausgestattet mit einem federbeaufschlagten Dichtkörper, der
entlang einer Richtung beweglich ist, und einer zu der Richtung
im Wesentlichen senkrechten Dichtfläche an dem Dichtkörper und/oder
an einem Dichtkragen an einer Innenmantelfläche des Entlüftungsventils,
und gekennzeichnet durch eine separate elastische Ringdichtung zur
Abdichtung zwischen dem Dichtkörper
und der Innenmantelfläche.
-
Die
Erfindung richtet sich auch auf eine Verschlussschraube mit einem
solchen Entlüftungsventil,
auf die Verwendung eines solchen Entlüftungsventils oder einer solchen
Verschlussschraube für Getriebe,
insbesondere Elektromotorgetriebe, und schließlich auf ein entsprechendes
Verfahren zum Abdichten.
-
Bevorzugte
Ausgestaltungen sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben und werden im Folgenden näher erläutert. Die Erläuterungen
in der folgenden Beschreibung beziehen sich dabei implizit auf alle
Anspruchskategorien, ohne dass zwischen diesen noch im Einzelnen
unterschieden wird.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Entlüftungsventil
ist ein Dichtkörper
vorgesehen, der von einer Feder beaufschlagt ist und durch die Federkraft
bzw. gegen die Federkraft beweglich ist. Die Bewegungen dieses Dichtkörpers schließen den
Gaskanal durch das Entlüftungsventil
ab und öffnen
ihn. Im Unterschied zu dem eingangs zitierten Stand der Technik ist
jedoch zusätzlich
zu dem Dichtkörper
eine separate elastische Ringdichtung vorgesehen, die gegen eine
zu der Bewegung des Dichtkörpers
im Wesentlichen senkrechte Dichtfläche dichtet, die an dem Dichtkörper vorgesehen
ist und/oder an der Innenmantelfläche des Entlüftungsventils.
Bei der Dichtfläche
kann es sich beispielsweise um einen radialen Kragen einer im Wesentlichen
zylindrischen Form der Innenmantelfläche oder auch des Dichtkörpers handeln.
-
Die
Bewegung des Dichtkörpers
bringt dann die Ringdichtung in Anlage an die Dichtfläche oder hebt
sie von dieser ab. Die jeweils andere der beiden Flächen, zwischen
denen die Ringdichtung dichtet, muss nicht notwendigerweise im Wesentlichen
senkrecht zur Bewegungsrichtung des Dichtkörpers verlaufen. Sie hat die
Aufgabe, die Ringdichtung zu halten, sodass die Ringdichtung hier
(zwar vorzugsweise austauschbar aber im Übrigen) unbeweglich angebracht
sein kann und damit gegenüber
der Fläche, an
der sie angebracht ist, auch dichten kann, wenn diese in einem deutlich
von 90 Grad abweichenden Winkel zu der Bewegungsrichtung liegt.
-
Natürlich können auch
beide Flächen,
zwischen denen die Ringdichtung im dichtenden Zustand liegt, senkrecht
zur Bewegungsrichtung sein, wie im Ausführungsbeispiel noch dargestellt.
-
Die
Verwendung einer separaten Ringdichtung hat gegenüber dem
eingangs erwähnten
Stand der Technik, in dem der kugelförmige Ventilkörper selbst
elastisch war und keine separate Dichtung vorgesehen war, den Vorteil,
dass die Ringdichtung im Hinblick auf die zu erwartenden Andruckkräfte, Dichtanforderungen
und Gasdruckverhältnisse
unabhängig
von Stabilitätsanforderungen
wie bei der elastischen Kugel aus dem Stand der Technik oder anderen
konkurrierenden Gesichtspunkten ausgelegt werden kann. Das elastische
Material für
die Ringdichtung, das vorzugsweise ein Elastomer ist, kann in seinen
elastischen Eigenschaften, hinsichtlich Materialverträglichkeiten
mit flüssigen
oder gasförmigen
Medien, mit denen die Ringdichtung in Kontakt kommt, und im Hinblick
auf seine Geometrie ganz auf die Dichtungsanforderungen hin ausgelegt
und optimiert werden.
-
Es
ist insbesondere möglich,
die Ringdichtung so zu gestalten, dass sie durch Flüssigkeitsreste infolge
von Kondensation aus Dämpfen
oder infolge Eindringens von Flüssigkeit
selbst nicht verklebt. Solche Schwierigkeiten sind namentlich auch
bei dem Entlüftungsventil
aus dem Stand der Technik, bei dem die elastische Kugel gegen einen
konischen Sitz gedrückt
wurde, beobachtet worden. Erfindungsgemäß kann die Breite der Ringdichtung
oder auch konkret die Fläche
zwischen der Ringdichtung und der erwähnten Dichtfläche an dem
Dichtkörper
und/oder dem Dichtkragen an der Innenmantelfläche des Entlüftungsventils
so schmal gewählt
werden, dass solche Haftprobleme nicht wesentlich in Erscheinung treten.
Andererseits kann dabei darauf geachtet werden, dass die Dichtfläche immer
noch breit genug ist, um die geforderte Dichtheit zu gewährleisten.
Darüber
hinaus können
Elastomere beschichtet werden, um ein Verkleben zu minimieren.
-
Dabei
ist vorzugsweise an eine Querschnittsform der Ringdichtung gedacht,
die bei einer unbelasteten Anlage zwischen der Ringdichtung und der
Dichtfläche
eine quasi linienförmige
Berührung ergibt.
Im belasteten Zustand wird die Querschnittsform der Ringdichtung
verändert,
gewissermaßen
etwas flachgedrückt
und verbreitert sich damit die Anlage der Ringdichtung an die Dichtfläche. Im
Falle eines Öffnens
des Ventils sorgen nicht nur der der Federkraft entgegenwirkende
Gasdruck, sondern auch Rückstellkräfte in der
Ringdichtung selbst dafür,
dass sich diese Grenzfläche
zurückbildet
und sich die Ringdichtung von der Dichtfläche abheben kann.
-
Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Ringdichtung in ihrer Querschnittsform
mit einer der Dichtflache zugewandten Ecke ausgestattet. Diese Ecke
soll vorzugsweise einen stumpfen Winkel von zumindest 90 Grad aufweisen,
sodass sich bei Anpressung durch die Feder ausreichende Dichteigenschaften
ergeben. Andererseits sorgt die Ecke dafür, dass die sich ausbildende
Grenzfläche
zwischen der Ringdichtung und der Dichtfläche relativ schmal ist.
-
Die
Querschnittsform mit der Ecke bezieht sich dabei natürlich auf
den unbelasteten Zustand, wobei die Ecke im belasteten Zustand durch
die Federkraft etwas flachgedrückt
wird. Das Flachdrücken ist
erwünscht
und wird durch den stumpfen Winkel gefördert, weil nur eine gewisse
Breite der erwähnten Grenzfläche ausreichende
Dichteigenschaften gewährleisten
kann.
-
Aus ähnlichen Überlegungen
ist ebenfalls eine runde Querschnittsform der Ringdichtung bevorzugt,
die insbesondere elliptisch oder, besonders bevorzugterweise, kreisrund
sein kann. Auch hier ergibt sich im unbelasteten Zustand eine quasi
linienförmige
Anlage zwischen der Ringdichtung und der Dichtfläche, die sich im belasteten
Zustand in einen Grenzflächenstreifen
umwandelt.
-
Weiterhin
soll die Anlage der Ringdichtung an der Dichtfläche nicht zu breit sein, um
ein Verkleben oder Anhaften an der Dichtfläche zu vermeiden. Bevorzugt
sind Breiten der Anlage zwischen Ringdichtung und Dichtfläche von
höchstens
40 % der Gesamtbreite der Ringdichtung, vorzugsweise von höchstens
30 % oder sogar 25 %, was sich jeweils auf den gasdruckunbelasteten,
jedoch federbelasteten, Zustand bezieht.
-
Bislang
wurde eine Dichtfläche
erwähnt,
gegen die die Ringdichtung bewegt wird und den dichtenden Abschluss
herstellt. Es wurde weiterhin erwähnt, dass die jeweils zweite
Fläche,
mit der die Ringdichtung in Kontakt steht und die diese in der dichtenden
Anlage beaufschlagt, nicht notwendigerweise senkrecht zu der Bewegungsrichtung
des Ventilkörpers
stehen muss. Hier kann die dichtende Verbindung auch dadurch hergestellt
sein, dass die Ringdichtung eingeklemmt ist, eingeklebt ist oder
in anderer Weise als durch die Federkraftbeaufschlagung eine dichtende
Anlage hergestellt ist.
-
Vorzugsweise
sind jedoch beide Flächen
im Wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung und damit Dichtflächen in
dem Sinn einer Abdichtung durch die Federkraftbeaufschlagung. Die
Ringdichtung ist also vorzugsweise so gehalten, bei spielsweise leicht
eingeklemmt, dass sich daraus allein noch keine ausreichende Dichtwirkung
ergibt und sie im durch die Federkraft angepressten Zustand gegen zwei
gegenüberliegende
Dichtflächen
gepresst wird, die jeweils im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Dichtkörpers
liegen. Zur Veranschaulichung wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen.
-
Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung betrifft den Schutz eines erfindungsgemäßen Entlüftungsventils
vor Beeinträchtigung
durch Staub. Hierzu ist ein Entlüftungsventil,
insbesondere zur Entlüftung
von Maschinenteilen, mit einem durch die Ventilwirkung zu öffnenden
und schließbaren
ersten Entlüftungsdurchgang
vorgesehen, der über
eine Austrittsöffnung
mit der äußeren Atmosphäre in Verbindung
steht, gekennzeichnet durch eine separate Staubschutzabdeckung mit
einer die Austrittsöffnung übergreifenden
Kappe, welche Staubschutzabdeckung einen an den ersten Entlüftungsdurchgang
anschließenden
zweiten Entlüftungsdurchgang
aufweist.
-
Die
dieser Ausgestaltung zugrunde liegende Überlegung ist, dass Betriebsstörungen in
konventionellen Entlüftungsventilen
häufig
durch in die Entlüftungsventile
eingedrungene Staubpartikel verursacht wurden, die beispielsweise
die Bewegungsgängigkeit
eines Ventilkörpers
oder die dichtende Anlage einer Dichtfläche beeinträchtigen konnten. Dabei beruht
diese Ausgestaltung auf der Überlegung,
dass auf solche Störungsursachen
abzielende konstruktive Verbesserungen im Entlüftungsventil im Hinblick auf
nicht mit Staubbelastungen verbundene Anwendungsfälle mit
funktionalen oder wirtschaftlichen Nachteilen verbunden sein können. Die
Einführung oder
Verfeinerung von geometrischen Einzelheiten, die dem Eindringen
von Staub entgegen wirken, etwa sog. Labyrinthen, kann Öffnungsquerschnitte
und Strömungswiderstände für den Fall
eines Entlüftungsvorganges
verschlechtern, die Fertigung verkomplizieren oder den Materialaufwand
erhöhen.
-
Die
Idee liegt darin, daher eine separate Staubschutzabdeckung vorzusehen,
also eine Staubschutzeinrichtung, die an dem Entlüftungsventil angebracht
werden kann, wenn dies angeraten erscheint, in Fällen ohne Staubbelastung aber
auch weggelassen werden kann und damit ohne Nachteile für das Entlüftungsventil
bleibt. Die Staubschutzabdeckung ist also in dem Sinn separat, als
das Entlüftungsventil
auch ohne sie als Entlüftungsventil
funktioniert.
-
Die
Entlüftungsfunktion
und die Staubschutzfunktion werden in der Staubschutzabdeckung dadurch
gelöst,
dass ein zweiter Entlüftungsvorgang vorgesehen
ist, der an den im Entlüftungsventil
selbst vorgesehenen ersten Entlüftungsdurchgang
anschließt
und eine geometrische Form aufweist, die dem Eindringen von Staub
entgegen wirkt. Dazu können
kurven- und winkelreiche Durchgangsformen, geringe Öffnungsquerschnitte
und lange Durchgangslängen
eingesetzt werden.
-
Die
Staubschutzabdeckung ist vorzugsweise leicht aufsteckbar, jedoch
beispielsweise durch einrastenden ringförmigen Wulst gegen versehentliches Abnehmen
geschützt.
Somit kann dem Monteur vor Ort überlassen
bleiben, ob er ein Entlüftungsventil
mit einer Staubschutzabdeckung versieht oder nicht, ohne dass deswegen
der Montagevorgang wesentlich belastet wird.
-
Der
erwähnte
zweite Entlüftungsdurchgang weist
vorzugsweise ein Labyrinth auf, bei dem es sich bei einer bevorzugten
Ausführungsform
um zumindest einen Gewindegang, also eine schraubenlinienförmige Durchgangsführung, handelt.
Vorzugsweise sind zumindest zwei oder mehrere parallel zueinander,
also unabhängig
voneinander, wirkende Gewindegänge
vorgesehen. Damit ist die Staubschutzabdeckung durch ein Verstopfen
eines Gewindegangs nicht automatisch beeinträchtigt und können ferner trotz
geringer Querschnittsgrößen der
einzelnen Gewindegänge
günstige
Gesamtöffnungsquerschnitte erzielt
werden. Sinngemäß gilt auch
für andere
Labyrinthformen, dass vorzugsweise eine Mehrzahl parallel arbeitender
Durchgänge
vorgesehen ist.
-
Ferner
kann die Staubschutzabdeckung ein Mikrofilter aufweisen, also eine
Einrichtung, die noch den Durchtritt von Partikeln sperrt, die weit
im Submillimeterbereich liegen. Besonders bevorzugter Weise liegt
die Porengröße des Mikrofilters
in der Größenordnung
von höchstens
200 μm,
noch günstiger
Weise höchstens
150 μm,
100 μm und
im Ausführungsbeispiel
bei 60 μm.
Damit kann das erfindungsgemäße Entlüftungsventil
auch störungsfrei
unter Feinstaubbelastungen arbeiten, die mit üblichen Gewindegängen oder ähnlichen
Labyrinthkonstruktionen nicht mehr effektiv abgefangen werden können.
-
Eine
bevorzugte Wahl für
das Mikrofilter ist ein Sinterkörper
oder auch ein anderer poriger Feststoff mit geeigneter Porengröße.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Sinterkörper oder
anderweitige porige Feststoff über eine
Feder gehalten. Damit können
Toleranzen in seinen Maßen
leicht berücksichtigt
werden, ohne durch Spiel in der Montage Undichtigkeiten zu riskieren.
-
Ferner
kann das erfindungsgemäße Entlüftungsventil
ein Überdruckbypassventil
aufweisen, mit dem Stellen des zweiten Durchgangs mit geringem Öffnungsquerschnitt
im Bedarfsfall überbrückt werden
können,
um bei großem Überdruck
eine ausreichende Entlüftungsleistung
sicherzustellen. Dies kann für
Labyrinthe und Ähnliches
gelten, ist aber vor allem in Bezug auf das erwähnte Mikrofilter bevorzugt.
Eine günstige
Ausführungsform
weist dabei einen elastisch gehaltenen Ventilkörper des Überdruckbypassventils auf,
der günstiger
Weise das Mikrofilter selbst sein kann. So kann die bereits erwähnte Halterung
des Mikrofilters über
eine Feder, etwa eine Schraubenfeder, gleichzeitig als Überdruckbypassventil
wirken.
-
Eine
günstige
Ausführungsform
der Staubschutzabdeckung ist zweiteilig und sieht das beschriebene
Labyrinth zwischen den beiden Teilen vor.
-
Die
Staubschutzabdeckung kann ein Rohrstück aufweisen, das zur Montage
auf einem im Wesentlichen zylindrischen Kopf des Entlüftungsventils (ohne
Staubschutzabdeckung) ausgelegt ist, etwa durch eine Passgenauigkeit
zwischen Teilen seiner Innenmantelfläche und einer Außenmantelfläche des Ventilkopfes.
Dabei übergreift
das Rohrstück
vorzugsweise einen Einstich an einem "unteren" Ende des Kopfes, wobei hier mit "unten" die dem zu entlüftenden
Maschinenteil zugewandte Seite und mit "oben" die
entgegengesetzte Seite gemeint ist. Die Staubschutzabdeckung wird
also von oben auf den Kopf aufgesetzt, wobei der Kopf am oberen
Ende des Entlüftungsventils
angebracht ist. Das Rohrstück liegt
dabei dichtend gegen ein weiteres Ventilteil an, etwa eine radiale
Stirnfläche
unterhalb des Kopfes und des Einstichs, und verbindet die in dem
Einstich vorgesehene Austrittsöffnung
des Entlüftungsventils über einen
Teil des zweiten Entlüftungsdurchgangs zwischen
der Innenmantelfläche
des Rohrstücks
und der Außenmantelfläche des
Kopfes mit weiteren Teilen des zweiten Entlüftungsdurchgangs und der Außenatmosphäre.
-
Die
Befestigung des Rohrstücks
auf dem Kopf kann durch ein Einrasten in dem Einstich gewährleistet
sein. Eine über
den Umfang nur teilweise Anlage zum Zwecke der rastenden Verbindung
kann gleichzeitig den beschriebenen Teil des zweiten Entlüftungsdurchgangs
offen halten.
-
Bei
der beschriebenen zweiteiligen Ausführungsform der Staubschutzabdeckung
kann das erste Teil ein Rohrstück
in der beschriebenen Form sein und das zweite Teil eine darauf aufzusetzende
Kappe, die das Rohrstück
nach oben abschließt.
Die Kappe kann mit einem das Rohrstück umschließenden, ebenfalls rohrförmigen Teil
das Labyrinth, insbesondere die mehrfachen Gewindedurchgänge, zwischen
einer Innenmantelfläche
des rohrförmigen Teils
der Kappe und einer Außenmantelfläche des ersten
Staubschutzabdeckungsteils begrenzen.
-
Das
beschriebene Mikrofilter, insbesondere der Sinterkörper, kann
in dem das erste Staubschutzabdeckungsteil bildende Rohrstück angebracht
sein, und zwar insbesondere benachbart dem Ventilkopf und oberhalb
davon. Bei einer Halterung über
eine Schraubenfeder kann sich diese beispielsweise an dem kappenförmigen zweiten
Staubschutzabdeckungsteil abstützen
und durch einen mittigen Dorn desselben gehalten sein und den Sinterkörper nach unten
auf einen kreisringförmigen
Absatz an der Innenmantelfläche
des ersten Staubschutzabdeckungsteils aufpressen.
-
Bevorzugte
Anwendung findet das Entlüftungsventil
in Verschlussschrauben, insbesondere solchen für Getriebe und insbesondere
für Elektromotorgetriebe.
-
Die
Ansprüche
8 bis 11 beziehen sich auf bevorzugte Ausgestaltungen einer solchen
Verschlussschraube in zweiteiliger Ausführungsform. Zur Erläuterung
wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen sowie
auf das folgende Ausführungsbeispiel.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das
sowohl im Hinblick auf die Vorrichtungskategorie (als Entlüftungsventil
und als Verschlussschraube) als auch die Verwendungskategorie und
die Verfahrenskatego rie zu verstehen ist. Ergänzend wird auf die Erläuterungen
auch zu den Ausführungsbeispielen
in dem oben zitierten Stand der Technik verwiesen.
-
1 zeigt
eine im linken Teil im Schnitt dargestellte Ansicht einer Verschlussschraube
mit Entlüftungsventil
sowie zwei Detaildarstellungen dazu mit zwei alternativen Ausführungsformen.
-
2 zeigt
eine Verschlussschraube, die weitgehend der Verschlussschraube aus 1 entspricht,
in Aufrissdarstellung mit einer darüber ebenfalls in Aufrissdarstellung
gezeichneten erfindungsgemäßen Staubschutzabdeckung.
-
3 zeigt
einen in 2 mit A-A bezeichneten Schnitt
längs der
Mittenachse durch die Verschlussschraube und die Staubschutzabdeckung aus 2.
-
4 und 5 entsprechen
den 2 und 3, wobei die Staubschutzabdeckung
jeweils auf die Verschlussschraube aufgeschoben ist.
-
Die
in 1 dargestellte Verschlussschraube 1 weist
ein Unterteil 2 und ein Oberteil 3 sowie einen
dazwischen eingesetzten Ventilkörper 4 auf.
Das Unterteil 2 ist mit einem Außengewinde 5 und einer
in einer Aufnahmenut eingesetzten Ringdichtung 6 versehen.
Die Ringdichtung 6 hat einen rechteckigen Querschnitt und
ist nicht mit der im Folgenden noch beschriebenen erfindungsgemäßen Ringdichtung 13 zu
verwechseln. Mit dem Außengewinde 5 kann
die Verschlussschraube 1 in ein Elektromotorgetriebe eingeschraubt
werden, wobei die Ringdichtung 6 für einen dichten Abschluss sorgt.
Dabei wird die Verschlussschraube über einen Außensechskant 7 gehandhabt,
der von dem Außengewinde 5 durch
eine Schulter 8 getrennt ist. Dazu kann auch ein Steckschlüssel verwendet
werden, weil ein kappenförmiger
Kopf 9 des Oberteils 3, der einen Flansch 10 des Unterteils
von oben übergreift,
einen ausreichend kleinen Durchmesser hat.
-
Der
Kopf 9 des Oberteils 3 deckt dabei nicht nur den
Flansch 10, sondern eine zentrale und im Wesentlichen zylindrische
Bohrung durch das gesamte Unterteil 2 ab. Die Bohrung führt im Betrieb Luft
bzw. andere Gase und kann durch die Ventilwirkung, wie im Folgenden
beschrieben, geöffnet
und geschlossen werden.
-
In
der Bohrung, etwa auf halber axialer Höhe, befindet sich der Ventilkörper 4,
der einen radial schmaleren oberen zylindrischen Abschnitt 4a,
einen axial darunter befindlichen Sechskantabschnitt 4b und
schließlich
einen axial darunter befindlichen Abschnitt 4c mit einem
Kragen 4d aufweist. 1 zeigt, dass
der obere Abschnitt 4a in einer Schraubenfeder 11 steckt,
die ihrerseits in einer zentralen Bohrung eines in die Bohrung des
Unterteils 2 hineinreichenden Mittelstifts 12 gesteckt
ist. Das Oberteil 3 ist durch einen Presssitz zwischen
dem untersten und radial nach außen etwas verdickten Abschnitt
des Mittelstifts 12 einerseits und andererseits einen entsprechenden
gegenüberliegenden
Abschnitt der Innenmantelfläche 2 in
der Bohrung durch das Unterteil 2 gehalten. Der Ventilkörper 4 wiederum
ist durch die radial äußersten
Bereiche des Sechskantabschnitts 4b in einem unteren Abschnitt
derselben Innenmantelfläche
der Bohrung durch das Unterteil 2 geführt, aber nicht gehalten. Der
Ventilkörper 4 ist
damit axial beweglich. Die radial äußersten Bereiche des Sechskantabschnitts 4b sind
mit einem geringfügig
kleineren Krümmungsradius
als der entsprechende Abschnitt der Innenmantelfläche ausgebildet,
um eine leichte und klemmfreie Führung
zu gewährleisten.
-
Der
nach unten anschließende
Abschnitt 4c des Ventilkörpers 4 weist einen
oberen zylindrischen Teil, einen sich daran unten anschließenden radial
erweiterten Kragen 4d und unter dem Kragen 4d einen sich
verjüngenden
konischen Abschnitt auf. Zwischen dem Sechskantabschnitt 4b und
dem Kragen 4d, also an dem oberen zylindrischen Abschnitt
des unteren Ventilkörperabschnitts 4c,
ist eine hier im Querschnitt kreisförmige Ringdichtung 13 gehalten. Die
Ringdichtung 13 sitzt spielfrei in der radialen Vertiefung
zwischen dem Sechskantabschnitt 4b und dem Kragen 4d und
hat gegenüber
ihrer Position ein geringes radiales Untermaß, sodass sie nicht ohne weiteres
verloren geht, jedoch leicht austauschbar ist.
-
Die
Ringdichtung 13 mit dem kreisförmigen Querschnitt zeigt die
linke untere Detailansicht vergrößert. Eine
Alternative dazu zeigt die rechte untere Detailansicht. Hier ist
der Querschnitt im Wesentlichen quadratisch mit abgeschrägten Ecken,
so dass sich ein Oktogon ergibt. Die Ringdichtung liegt auf einer
der abgeschrägten
Ecken, also einer der schmaleren Seiten, auf.
-
Wenn
sich der Ventilkörper 4 durch
einen Überdruck
von beispielsweise 0,2 bar axial nach oben verschiebt, hebt sich
die Ringdichtung 13 von einem als radialer Rücksprung
an der Innenmantelfläche
in der Bohrung durch das Unterteil 2 ausgestalteten Dichtkragen 14 ab
und gibt damit einen kreisförmigen
Durchtritt frei.
-
Dieser
Durchtritt kommuniziert mit segmentförmigen Öffnungen zwischen den Sechskantflächen des
Abschnitts 4b des Ventilkörpers 4 und der kreiszylindrischen
Innenmantelfläche
in diesem Bereich sowie mit zwei in der Figur nicht erkennbaren
und unter 180 Grad zueinander an dem Außenumfang des Mittelstifts 12 vorgesehenen
Abflachungen. Weiterhin sind an der dem Unterteil 2 zugewandten
horizontalen Kreisringfläche
an der Kappe des Oberteils 3 Entlüftungsschlitze angebracht und
weist der Kragen 10 ebenfalls radial nach außen zwei
unter 180 Grad zueinander liegende Abflachungen auf, sodass durch das
Anheben des Ventilkörpers 4 insgesamt
ein Durchtritt durch das Entlüftungsventil 1 geschaffen wird.
Alternative Möglichkeiten
zur Ausbildung von Entlüftungswegen
in einem solchen Entlüftungsventil zeigt
der mehrfach zitierte Stand der Technik.
-
Lässt der Überdruck
nach, drückt
die Kraft der Feder 11 den Ventilkörper 4 und damit die
Ringdichtung 13 nach unten und bringt die Ringdichtung 13 in
einen dichtenden Klemmsitz zwischen dem Dichtkragen 14 und
der horizontalen Unterseite des Sechskantabschnitts 4b des
Ventilkörpers 4,
die ebenfalls als Dichtfläche
wirkt. Beide Dichtflächen oberhalb
und unterhalb der Ringdichtung 13 sind also radiale Einstiche
und damit senkrecht zu der axialen Bewegungsrichtung des Ventilkörpers 4.
-
Die
dargestellte Verschlussschraube 1 mit dem Entlüftungsventil
kann in ein für
das Außengewinde 5 passendes
Innengewinde einer Öffnung
in einem Elektromotorgetriebegehäuse
eingeschraubt werden, wozu infolge der radial relativ kleinen Abmessungen
der Kappe 3 auch ein auf den Außensechskant 7 aufgesetzter
Steckschlüssel
in Betracht kommt. Beim Einschrauben und Anziehen wird über die
Ringdichtung 6 und eine entsprechende Gegendichtfläche an dem
Getriebegehäuse
eine Abdichtung hergestellt. Die Ringdichtung 6 kann während dieses
Vorgangs wegen ihres im Verhältnis
zu dem Außengewinde 5 kleineren
Innenradius nicht verloren gehen, ist aber dennoch durch Aufdehnen
austauschbar.
-
In
solchen Getrieben treten Öldämpfe auf, die
durch Kondensation ein Verkleben von Dichtkörpern wie beispielsweise der
in dem zitierten Stand der Technik beschriebenen elastischen Kugel
gegenüber
dem dortigen konischen Ventilsitz bewirken können. Dadurch kann das Problem
entstehen, dass sich beispielsweise die Kugel nur unter einem relativ
großen Überdruck
aus dieser Verklebung löst,
der deutlich über
dem eigentlich vorgesehenen Sollöffnungsdruck
liegt. Solche Verklebungen können
sich beispielsweise auch schon vor der ersten Inbetriebnahme des
Getriebes bilden und damit gleich im ersten Betriebsfall oder auch
später
zu einem eigentlich von dem Entlüftungsventil
zu verhindernden Überdruck
in dem Getriebe führen,
der erhebliche Schäden
nach sich ziehen kann.
-
Vergleichbare
Probleme können
sich natürlich
auch bei anderen Anwendungen stellen. Die erfindungsgemäße Ringdichtung
lässt sich
im Hinblick auf solche Probleme optimieren und insbesondere relativ
schmal ausführen.
Dies gilt ganz besonders für
die diskutierten runden oder eckigen Querschnittsformen mit schon
durch die Querschnittsform begrenzter Auflagefläche auf der in diesem Ausführungsbeispiel
unteren Dichtfläche 14.
Ein Verkleben an der oberen Dichtfläche, also der horizontalen
Fläche
des Ventilkörpers 4 wäre bei diesem
Beispiel unschädlich,
weil sich die Ringdichtung 13 von dieser Fläche nicht
lösen muss.
-
2 zeigt
die bislang beschriebene Verschlussschraube 1 in Verbindung
mit einer Staubschutzabdeckung 20, die in 2 koaxial über der Verschlussschraube 1 angeordnet
ist. Durch eine axiale Abwärtsbewegung
kann sie auf die Verschlussschraube 1 aufgesetzt werden,
wie 4 zeigt. Die 3 und 5 zeigen,
analog in getrenntem und zusammengestecktem Zustand, die Verschlussschraube 1 und
die Staubschutzabdeckung 20 in Schnittdarstellung entlang
der in den 2 und 4 eingezeichneten
Achse A-A.
-
Man
erkennt, dass die Staubschutzabdeckung zwei Teile aufweist, nämlich ein
erstes rohrförmiges
Teil 21 und ein zweites kappenförmiges Teil 22, das
auf das erste Teil 21 aufgesteckt ist. Das kappenartige
zweite Teil 22 hat eine weitgehend zylindrische Form mit
einer nach oben abschließenden
stirnseitigen Wand 23. Es ist mit seiner zylindrischen
Innenmantelfläche
auf die ebenfalls im Wesentlichen zylindrische Außenmantelfläche des
oberen Bereichs des ersten rohrförmigen
Teils 21 aufgesteckt.
-
Dabei
weist die Außenmantelfläche des
rohrförmigen
Teils 21 in den 3 und 5 im Schnitt dargestellte
Gewindegänge 24 auf,
und zwar sechs parallele Gewindegänge. Unterhalb dieser Gewindegänge 24 ist
das zweite Teil 22 durch Rastvorsprünge an seinem unteren Ende
innen auf das erste Teil 21 aufgerastet.
-
Das
erste Teil 21 enthält
in seinem oberen Innenraum innerhalb der Gewindegänge 24 einen
als Mikrofilter dienenden porösen
Sinterkörper 25 mit
einer Porengröße von 60 μm, der auf
einem kreisringförmigen
Absatz des ersten Teils ruht. Der Sinterkörper 25 wird von oben
durch eine Schraubenfeder 26 in diese Ruhelage gepresst,
die an einem zentralen Dorn 27 des zweiten Teils 22 ruht,
der sich von dessen stirnseitiger Abschlusswand 23 nach
unten erstreckt. Dabei besteht zwischen dem unteren Ende des Dorns 27 und
dem Sinterkörper 25 ein
in 3 und 5 nicht erkennbarer Zwischenraum.
-
Der
innere Raum in dem ersten Teil 21 unterhalb des Sinterkörpers 25 ist
zum Anschluss an das Entlüftungsventil 1 ausgelegt
und weist dazu Innenmantelflächenbereiche 28 auf,
die etwas radiales Untermaß im
Verhältnis
zu der Außenmantelfläche des Kopfes 9 des
Entlüftungsventils 1 haben.
Diese Bereiche weisen an ihrem unteren Ende Rastvorsprünge 29 auf,
von denen in 3 einer erkennbar ist. Zwischen
diesen insgesamt 3 unter 120 Grad zueinander über den Umfang verteilten Bereiche 28 liegen Flächenbereich 30 mit
etwas größerem Radius.
-
Wenn
die gesamte Staubschutzabdeckung 20 auf den Kopf 9 des
Entlüftungsventils 1 aufgeschoben
wird, verrasten die Rastvorsprünge 29 an dem
unteren Einstich des Kopfes 9, an dessen radialen Innenende
im Fall einer Öffnung
des Entlüftungsventils 1 Gas
austritt. Gleichzeitig dichtet der untere Rand des rohrförmigen Teils 21 gegen
die radiale Fläche
unter dem Kopf 9 des Entlüftungsventils 1 ab. Das
Gas kann dann, nach seinem Durchtritt durch den bereits oben beschriebenen "ersten Durchgang" durch das Entlüftungsventil 1 selbst
durch einen im Folgenden erläuterten "zweiten Durchgang" in der Staubschutzabdeckung 20 treten.
Dieser zweite Durchgang beginnt mit den Flächenbereichen 30, die,
wie 5 links zeigt, zu dem Kopf 9 des Entlüftungsventils 1 einen
radialen Spalt lassen. Sie gelangen dann durch den Sinterkörper 25 und
letztlich durch das in Form der Gewindegänge 24 aufgebaute Labyrinth
in die Außenatmosphäre.
-
Im
Normalbetrieb entweichen die Gase also durch den Sinterkörper 25.
Wenn aber beispielsweise durch verharztes Ol und/oder Staub des
Sinterkörper 25 zugesetzt
ist, können
die Gase den Sinterkörper
auch bei ausreichendem Druck gegen die Kraft der Schraubenfeder 26 etwas
anheben, um dann letztlich durch das in Form der sechs Gewindegänge 24 aufgebaute
Labyrinth in die Außenatmosphäre zu gelangen.
-
Die
Federkraft der Schraubenfeder 26 ist dabei so bemessen,
dass sie die Ventilwirkung des Entlüftungsventils 1 nicht
behindert.
-
In
dieser Form ist das Entlüftungsventil 1 mit einer
leicht abnehmbaren und aufsteckbaren Staubschutzabdeckung 20 ausgestattet,
die nur im Bedarfsfall Anwendung findet und sonst weggelassen werden
kann. Die Staubschutzabdeckung 20 ist in einer einfachen
Weise aus zwei Kunststoffspritzgussteilen 21 und 22 mit
dem Sinterkörper 25 und
der Schraubenfeder 26 aufgebaut und infolge der Rastbefestigung
zwischen den beiden Teilen leicht zusammenzubauen. Die Verkettung
des durch die Gewindegänge 24 gebildeten
Labyrinths mit der Schutzwirkung durch den Sinterkörper 25 bietet
eine sehr gute Staubschutzwirkung auch gegen sehr feine Stäube und
erhält
dabei die Funktion des Entlüftungsventils 1.
-
Die
Montage des Entlüftungsventils 1 erfolgt in
der bereits weiter oben geschilderten Weise zunächst ohne Staubschutzabdeckung 20 durch
Einschrauben mithilfe des Außensechskants 7.
Daraufhin kann die Staubschutzabdeckung 20 aufgesteckt werden.