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Die
Erfindung betrifft eine Floatbadwanne mit einer Vorrichtung zur
Kühlung
der Unterseite der Bodenwand gemäß des Oberbegriffs
von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung von Flachglas gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 16.
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Die
Herstellung von Flachglas nach dem Floatverfahren, so genanntes
Floatglas, ist seit dem vorigen Jahrhundert bekannt und basiert
im Wesentlichen auf den grundlegenden Schutzrechten von Pilkington
US 3,083,551 A ,
DE 147 19 50 A ).
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Beim
Floatverfahren lässt
man flüssiges Glas,
das mittels einer Rinne aus der Arbeitswanne herbeigeführt wird,
auf ein Bad aus geschmolzenem Metall, im allgemeinen Zinn, fließen. Der
Mengenstrom des Glases wird über
einen beweglichen Schieber geregelt, mit dessen Einstellungen unter anderem
auch die Glasdicke eingestellt wird. In Flußrichtung des Glases gesehen
hinter dem Schieber befindet sich die Gießlippe, von der aus die Glasschmelze
kontinuierlich auf das Metallbad fließt, wo die Glasschmelze zu
einem dimensionsstabilen Glasband geformt wird und erstarrt. Anschließend wird
das erstarrte Glasband von dem Metallbad entfernt.
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Die
auf diese Art und Weise hergestellten Floatgläser, die in der Regel ein Dicke
von weniger als 1,5 mm aufweisen, werden als Dünnglassubstrate unter anderem
benutzt zur Herstellung von Flachbildschirmen, z. B. von Plasmabildschirmen
(PDP = Plasma Display Panel), Feld-Emissions-Bildschirmen (FED =
Field Emission Display), TFT-Flüssigkristall-Bildschirmen
(TFT = Thin Film Transistor), STN-Flüssigkristall-Bildschirmen (STN
= Super Twisted Nematic), Plasma-unterstützten Flüssigkristall-Bildschirmen (PALC
= Plasma Assisted Liquid Crystal), Electro-Luminiszenz-Displays
(EL) und dergleichen oder zur Herstellung von Dünnschicht-Solarzellen.
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Bei
den Flachbildschirmen wird je nach dem Typ des Displays zwischen
zwei Glasscheiben entweder eine dünne Schicht einer Flüssigkristallverbindung
eingebracht oder es werden auf Vorder- und Rückseite der rückwärtigen bzw.
vorderseitigen Scheibe jeweils dielektrische Schichten aufgebracht, aus
denen Zellen geformt werden, in denen Phosphore untergebracht sind.
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Die
Floatbadvorrichtung umfasst im Wesentlichen die Floatbadwanne mit
Bodenwand und Wannenseitenwänden,
in der sich das geschmolzene Metall befindet, das Floatbaddach (Roof)
sowie die Seitenwände
(Side-Ceilings), die am Dach befestigt sind. Zwischen den Seitenwänden des
Dachs und den Wannenseitenwänden
sind Seitenwandkästen vorgesehen,
die z. B. Öffnungen
zur Durchführung von
Top-Rollern aufweisen.
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Die
Floatbadvorrichtung weist somit ein kastenförmiges Floatbadgehäuse auf,
das in einer Produktionshalle steht. Vor der Floatbadvorrichtung
sind weitere Einrichtungen zur Herstellung der Glasschmelze und
hinter der Floatbadvorrichtung sind Einrichtungen zur Bearbeitung
des erzeugten Glasbandes angeordnet.
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Aufgrund
der hohen Temperaturen von Glasschmelze, Metallbad und Atmosphäre über dem
Metallbad und über
dem Glasband wird das Floatbadgehäuse entsprechend aufgeheizt,
so dass die Außenflächen des
Floatbadgehäuses
ebenfalls eine hohe Temperatur aufweisen.
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Die
Floatbadwanne besteht aus einer Stahlwanne, die innen mit feuerfesten
Bodensteinen ausgekleidet ist. Da die Bodensteine eine geringere Dichte
als das flüssige
Zinn besitzen, müssen
diese an der Stahlwanne befestigt werden. Zwischen den Bodensteinen
befinden sich Fugen, in die das flüssige Zinn eindringen kann
und unter Umständen
bis zur Stahlwanne gelangen kann.
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Um
den direkten Kontakt des flüssigen
Zinns mit der Stahlwanne oder sogar ein Unterspülen der Bodensteine mit flüssigem Zinn
zu verhindern, muss die Unterseite der Bodensteine auf einer Temperatur < 231,9°C gehalten
werden, die der Schmelztemperatur des Zinns entspricht.
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In
der
DE 103 07 661
A1 wird erwähnt,
die Außentemperatur
des Stahlbehälters
zu messen und mittels Kühlluft
die Unterseite der Bodenwand auf eine Temperatur < 150°C zu halten.
Da die Temperatur des flüssigen
Zinns und damit auch die Oberseite der Bodensteine Temperaturen
von mehr als 600°C aufweisen,
muss durch die Kühlung
erreicht werden, dass sich das Zinn bereits im Bereich der Fuge
verfestigt, um ein Auslaufen der Wanne zu verhindern. Da jedoch
die Temperatur des Zinnbades in bestimmten Grenzen schwanken kann,
verschiebt sich die Phasengrenze des flüssigen Zinns/festen Zinns innerhalb
der Fuge der Bodensteine, so dass bei einem Anstieg der Zinnbadtemperatur
flüssiges
Zinn an der Unterseite der Bodenwand austreten kann.
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Die
Kühlung
ist nicht nur notwendig, um das Auslaufen des Zinns zu verhindern,
sondern auch, um ein Ausgasen aus dem Feuerfestmaterial der Bodensteine
zu verhindern. Polyvalente Ionen diffundieren aus dem Feuerfestmaterial
der Steine aus und setzen durch die Wechselwirkung mit dem flüssigen Zinn
ein Gas frei, das zu Defekten an der Unterseite des Glasbandes führt.
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Um
dieses Problem zu lösen,
wird in der
DE 103
07 661 A1 vorgeschlagen, mindestens einen Teil der Bodensteine
an ihrer dem Badbereich zugewandten Seite wenigstens bereichsweise
mit einer Beschichtung aus Wolfram oder einer Wolframlegierung zu
versehen.
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Aus
der
GB 1492775 A ist
die Kühlung
eines Refiners bekannt. Die Kühlung
des Bodens des Refiners erfolgt mittels eines Belüftungsgerätes, das
ein gekühltes
Gas auf die Kanalabschnitte richtet, die an der Unterseite des Bodens
angeordnet sind.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, die bisher eingesetzte Bad-Bodenkühlung der
Floatbadwanne zu verbessern, damit einerseits ein Austritt von flüssigem Zinn
aus dem Wannenboden und andererseits ein Ausgasen der Bodensteine
wirksam verhindert wird.
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Diese
Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Floatbadwanne ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zur
Kühlung
der Unterseite der Bodenwand mindestens zwei nebeneinander angeordnete
Kühleinrichtungen
umfasst, die an das Lüftungsgerät angeschlossen
sind, wobei jede Kühleinrichtung
unter einem Floatbadabschnitt der Bodenwand angeordnet ist, und
dass Mittel zur Steuerung der Kühlleistung
der Kühleinrichtungen
vorgesehen sind.
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Jeder
Floatbadabschnitt kann individuell gekühlt werden, so dass einerseits
auf die jeweilige Temperatur des Metallbades in dem betreffenden Floatbadabschnitt
und andererseits auf die unterschiedliche Temperatur an der Außenseite
der Bodenwand, zum Beispiel durch Luftströmungen in dem Gebäude reagiert
werden kann, in dem sich die Floatbadwanne bzw. das Floatbadgehäuse befindet.
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Zu
hohe Temperaturen der Bodenwand, die ein Durchbrechen des flüssigen Metalls
bis zur Stahlverkleidung der Bodenwand der Floatbadwanne ermöglichen
oder die ein zu starkes Ausgasen der Bodenwandsteine bewirken, werden
vermieden. Es wird somit der Boden der Floatbadwanne geschützt und
gleichzeitig die Qualität
des Glasbandes verbessert.
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Jede
Kühleinrichtung
umfasst mindestens zwei Gasaustrittrohre, die an ein gemeinsames
erstes Verteilerrohr angeschlossen sind. Die Gasaustrittsrohre sind
mit ihren Gasaustrittsöffnungen
auf die Unterseite der Bodenwand gerichtet. Die Rohre sind vorzugsweise
senkrecht zur Unterseite der Floatbadwanne angeordnet, sodass die
freien Enden der Rohre mit der Gasaustrittsöffnung zur Unterseite der Bodenwand
weisen.
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Vorteilhafterweise
sind die Gasaustrittsöffnungen
der Gasaustrittsrohre der Kühleinrichtungen über den
betreffenden Floatbadabschnitt verteilt angeordnet. Eine verteilte
Anordnung ermöglicht
eine einheitliche Kühlung
des betreffenden Floatbadabschnittes.
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Vorzugsweise
ist jedes erste Verteilerrohr an ein Verbindungsrohr angeschlossen,
das das erste Verteilerrohr mit dem Lüftungsgerät verbindet.
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Das
Verbindungsrohr ist vorzugsweise über ein zweites Verteilerrohr
mit dem Lüftungsgerät verbunden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform erstrecken
sich die Verteilerrohre und/oder die Verbindungsrohre in Querrichtung
der Floatbadwanne.
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Das
Verbindungsrohr und/oder das erste Verteilerrohr weisen vorzugsweise
Mittel zur Steuerung der Gasmenge pro Zeiteinheit auf, um die Kühlleistung
der betreffenden Kühleinrichtung
zu steuern.
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Die
Mittel zur Steuerung der Gasmenge pro Zeiteinheit sind vorzugsweise
mit dem Steuergerät elektrisch
verbunden.
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Als
Mittel zur Steuerung der Gasmenge pro Zeiteinheit ist vorzugsweise
eine verstellbare Drosseleinrichtung vorgesehen.
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Ferner
sind mindestens zwei Temperaturmessfühler vorgesehen, wobei mindestens
ein Temperaturmessfühler
einer Kühleinrichtung
zugeordnet ist und die Temperaturmessfühler ebenfalls mit dem Steuergerät elektrisch
verbunden sind.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
an der Unterseite der Bodenwand pro Floatbadabschnitt jeweils mindestens
ein Temperaturmessfühler
angeordnet.
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Das
Lüftungsgerät ist vorzugsweise
mit dem Steuergerät
verbunden, sodass auch die Leistung des Lüftungsgerätes und damit die Gasmenge
pro Zeiteinheit gesteuert werden kann.
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Durch
die Verknüpfung
von Steuergerät, Temperaturmessfühler, Mitteln
zur Steuerung der Gasmenge pro Zeiteinheit und/oder Lüftungsgerät wird ein
Regelkreis gebildet, in dem das Steuergerät die Funktion einer Regeleinrichtung übernimmt.
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Welche
Gasmenge pro Zeiteinheit jede Kühleinrichtung
abgibt, hängt
von der Temperatur des Gases und der Temperaturdifferenz zwischen
der gemessenen Temperatur und der Soll-Temperatur für den jeweiligen
Floatbadabschnitt ab.
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Vorzugsweise
wird als Gas Luft verwendet, die von außerhalb oder von innerhalb
des Gebäudes, in
der sich die Floatbadwanne befindet, angesaugt wird. Dementsprechend
ist es bevorzugt, dass das Lüftungsgerät eine Einrichtung
zur Temperierung des Gases aufweist, wobei die Temperiereinrichtung
vorzugsweise eine Einrichtung zum Kühlen angesaugter Luft ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform kann
die Temperiereinrichtung eine Mischkammer zum Mischen von angesaugter
Außenluft
mit angesaugter warmer Innenluft umfassen.
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Es
besteht auch die Möglichkeit,
dass mindestens zwei Lüftungsgeräte vorgesehen
sind. Es wird dadurch zum Beispiel möglich, für jede Kühleinrichtung ein eigenes Lüftungsgerät vorzusehen
und die Regelung der Gasmenge pro Zeiteinheit ausschließlich über das
Lüftungsgerät durchzuführen, sodass
gegebenenfalls zum Beispiel auch auf die Drosseleinrichtungen innerhalb
der Verteilerrohre verzichtet werden kann. Die Steuer/Regeleinrichtung ist
vorzugsweise in das Lüftungsgerät integriert.
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Das
Verfahren zur Herstellung von Flachglas sieht vor, dass die Floatbadabschnitte
der Bodenwand unabhängig
voneinander gekühlt
werden, wobei der Gasstrom auf die Unterseite der Bodenwand gerichtet
wird.
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Diese
unabhängige
Kühlung
der Floatbadabschnitte hat den Vorteil, dass auf die Temperaturbedingungen
innerhalb des Floatbades und auf das Ausgasen der Bodenwandsteine
Einfluss genommen werden kann. Die Floatbadabschnitte werden vorzugsweise
auf Temperaturen T im Bereich von TM –170°C bis TM –80°C gekühlt, wobei
TM die Schmelztemperatur des Metallbades
bezeichnet. Ein bevorzugter Temperaturbereich liegt bei TM –90°C bis TM –80°C.
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Wenn
beispielsweise flüssiges
Zinn verwendet wird, liegt die Schmelztemperatur TM bei
231,9°C. Dies
bedeutet, dass die Floatbadabschnitte in einem Bereich zwischen
ca. 60° und
ca. 150°C
gekühlt
werden müssen.
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Eine
Temperatur T unter 150°C
ist erforderlich, damit die Temperaturdifferenz zum Schmelzpunkt
des Zinns möglichst
nicht zu gering ist, um die Verfestigung des Zinns beim Auslaufen
durch die Fugen der Bodenwandsteine sicher zu stellen.
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Eine
Abkühlung
der Bodenwand auf unter 60°C
könnte
die Zinnströmungen
innerhalb des Bades beeinträchtigen,
was wiederum die Formgebung des Glasbandes negativ beeinflussen
würde.
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Vorzugsweise
wird die Temperatur des Gases, vorzugsweise Luft, und/oder die Gasmenge
pro Zeiteinheit für
jeden Floatbadabschnitt der Bodenwand eingestellt.
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Vorzugsweise
wird die Temperatur der Luftströmung
auf eine Temperatur eingestellt, die sich am Jahresminimum der Temperaturen
der Bodenwand orientiert. Die Orientierung am Jahresminimum hat den
Vorteil, dass die Einrichtung zum Temperieren des Gases nur über eine
Kühleinrichtung
und nicht auch über
eine Heizeinrichtung verfügen
muss.
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Die
Kühlleistung
der Kühleinrichtungen
kann nicht nur über
die Temperatur sondern auch oder alternativ über die Luftmenge/Zeiteinheit
eingestellt werden.
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Das
Verfahren eignet sich besonders für die Herstellung von Borosilikatgläsern, alkalifreien
Gläsern,
Aluminosilikatgläsern,
Aluminolithiumsilikatgläsern
und Vorläufergläsern für Glaskeramik.
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Besonders
geeignet ist das Verfahren zur Herstellung von Borosilikatglas,
z. B. für
Brandschutzanwendungen, mit einer Zusammensetzung von (alle nachfolgenden
Angaben in Gew.-% auf Oxidbasis):
SiO2 70–85, B2O3 7–13, Na2O + K2O + Li2O 3–8,
MgO + CaO + SrO 0–3,
Al2O3 2–7,
zur
Herstellung von alkalifreiem Alumino(boro)silikatglas mit einer
Zusammensetzung von
SiO2 50–70, B2O3 ≤ 15, Al2O3 10–25, MgO
0–10,
CaO 0–12,
SrO 0–12,
BaO 0–15,
mit MgO + CaO + SiO + BaO 8–26,
ZnO 0–10,
ZrO2 0–5,
TiO2 0–5,
SnO2 0–2,
z.
B. für
die Herstellung von Displayglas, insbesondere mit einer Zusammensetzung
von
SiO2 > 55–65,
B2O3 5–11, Al2O3 > 14–25, MgO 0–8, CaO 0–8, SrO 0–8, BaO ≤ 10 mit MgO + CaO + SrO + BaO
8–21,
ZnO 0–5,
ZrO2 0–2,
TiO2 0–3,
SnO2 0–2,
insbesondere
SiO2 > 58–65, B2O3 > 6–10,5, Al2O3 > 14–25, MgO
0 – < 3, CaO 0–9, BaO > 3–8 mit MgO + CaO + BaO 8–18, ZnO
0 – < 2, As2O3-frei, Sb2O3-frei,
bevorzugt Zn-oxid-, Ce-oxid-,
Zr-oxid-, Ti-oxid-frei.
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Es
ist ferner besonders geeignet zur Herstellung von verschiedenen
Grüngläsern für Glaskeramik,
so z. B. mit
SiO2 55–69, Al2O3 19–25, Li2O 3–5,
Na2O 0–1,5,
K2O 0–1,5, Σ Na2O + K2O 0,2–2, MgO
0,1–2,2,
CaO 0–15, SrO
0–1,5,
BaO 0–2,5, Σ MgO + CaO
+ SrO + BaO unter 6, ZnO 0–1,5,
TiO2 1–5, ZrO2 1–2,5,
SnO2 0 bis unter 1, Σ TiO2 +
SrO2 + SnO2 2,5–5, P2O5 0–3
oder
eines Glaskeramikvorläuferglases
mit einer Zusammensetzung von
SiO2 55–75, Al2O3 15–30, Li2O 2,5–6, Σ Na2O + K2O kleiner
6, Σ MgO
+ CaO + SrO + BaO kleiner 6, B2O3 0 bis kleiner 4, Σ TiO2 +
ZrO2 kleiner 2
oder eines Glaskeramikvorläuferglases
mit einer Zusammensetzung von
SiO2 60–72, Al2O3 18–28, Li2O 3–6, Σ Na2O + K2O 0,2–2, Σ MgO + CaO
+ SrO + BaO kleiner 6, ZnO 0–1,5,
B2O3 0 bis kleiner
4, SnO 0,1–1,5, Σ TiO2 + ZrO2 kleiner
2, P2O5 0–3, F 0–2.
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Beispielhafte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 einen
vertikalen Schnitt durch eine Floatbadwanne mit einer Vorrichtung
zur Kühlung
der Bodenwand,
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2 eine
Draufsicht auf die in 1 gezeigte Vorrichtung und
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3 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit X aus 1.
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In
der 1 ist eine Floatbadwanne 1 im Vertikalschnitt
dargestellt. In der Floatbadwanne, die eine Bodenwand 2 aufweist,
befindet sich ein Bad aus flüssigem
Metall 6, insbesondere aus flüssigem Zinn, auf das eine Glasschmelze 8a über eine
Gießlippe 9 aufgegossen
wird. Diese Glasschmelze 8a wird zu einem Glasband 8b geformt
und am Ende der Floatbadwanne 1 von dem flüssigem Metall 6 abgehoben.
Die Floatbadwanne ist von einem Floatbadgehäuse umgeben, von dem lediglich
die Deckenwand 40 dargestellt ist. Die Floatbadwanne 1 ist
in acht Floatbadabschnitte (Bays) 101 bis 108 unterteilt, wobei
aus Gründen
der Übersichtlichkeit
lediglich die Abschnitte 101, 102, 103 und 108 zeichnerisch
dargestellt sind.
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Unter
der Bodenwand 2 ist eine Vorrichtung 10 zur Kühlung der
Bodenwand 2 schematisch dargestellt. Die Vorrichtung 10 umfasst
Kühleinrichtungen 11,
wobei für
jeden Floatbadabschnitt 101 bis 108 eine eigene
Kühleinrichtung 11 vorgesehen
ist. Jede Kühleinrichtung 11 weist
Gasaustrittsrohre 15 mit einer Gasaustrittsöffnung 16 auf,
die auf die Unterseite der Bodenwand 2 gerichtet sind.
Die Pfeile geben die Strömungsrichtung
des aus den Gasaustrittsrohren 15 austretenden Gases an,
wobei vorzugsweise Luft verwendet wird.
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Da
das Gas auf die Unterseite der Bodenwand 2 gerichtet ist,
verteilt es sich dort und strömt seitlich
in den Umgebungsraum ab. Es wird somit eine Strömung an der Unterseite der
Bodenwand 2 erzeugt, wobei jeder Floatbadabschnitt 101 bis 108 aufgrund
der jeweils zugeordneten Kühleinrichtung 11 individuell
gekühlt
werden kann. Die Gasaustrittsrohre 15 sind jeweils an ein
gemeinsames erstes Verteilerrohr 12 angeschlossen, das
quer zur Floatbadlängsrichtung
angeordnet ist, wie dies aus der 2 zu entnehmen
ist. In der Draufsicht in 2 ist ebenfalls
deutlich zu sehen, dass die Gasaustrittsrohre 15 über den
jeweiligen Floatbadabschnitt 101, 102 verteilt
angeordnet sind.
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Die
ersten Verteilerrohre 12 sind in der hier gezeigten Ausführungsform über Verbindungsrohre 13 mit
einem zweiten Verteilerrohr 14 verbunden. Jeweils zwei
Kühleinrichtungen 11 sind
mit einem solchen zweiten Verteilerrohr 14 verbunden, das über ein
gemeinsames Hauptzuführrohr 25 an
das Lüftungsgerät 20 mit
einem Gebläse 21 angeschlossen ist.
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Das
Lüftungsgerät 20 saugt
zum Beispiel Außenluft über das
Ansaugrohr 26 an. Für
den Fall, dass die angesaugte Luft nicht die gewünschte Temperatur aufweist,
ist eine Temperiereinrichtung 22 vorgesehen.
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Es
wird ein verzweigtes Gasverteilungssystem geschaffen, wobei die
Gasmenge pro Zeiteinheit über
verstellbare Drosseleinrichtungen 24 in den Verbindungsrohren 13 gesteuert
wird. Jede Kühleinrichtung 11 verfügt somit über eine
eigene verstellbare Drosseleinrichtung 24, so dass pro
Floatbadabschnitt die Luftmenge pro Zeiteinheit bzw. die Strömungsgeschwindigkeit
individuell eingestellt werden kann, was eine entsprechende individuelle
Kühlung
der einzelnen Floatbadabschnitte 101 bis 108 ermöglicht.
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Die
verstellbaren Drosseleinrichtungen 24, die zum Beispiel
in den Rohren angeordnete Luftklappen sein können, sind elektrisch mit einem
Steuergerät 23 verbunden.
An der Unterseite der Bodenwand 2 sind Temperaturmessfühler 30 angeordnet, die
ebenfalls elektrisch mit dem Steuergerät 23 verbunden sind.
Jeder Floatbadabschnitt 101 bis 108 ist mit mindestens
einem Temperaturmessfühler 30 ausgestattet,
der sich mittig zwischen den betreffenden Gasaustrittsrohren 15 befindet.
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Vorzugsweise
werden in Querrichtung der Floatbadwanne 1 mehrere, insbesondere
drei Temperaturmessfühler 30 angeordnet,
die sich im Wesentlichen über
dem ersten Verteilerrohr 12 befinden.
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Durch
das Messen der Temperatur an der Unterseite der Bodenwand 2 wird
das Steuergerät 23 in
die Lage versetzt, die ausgestoßene Luftmenge pro
Zeiteinheit jeder Kühleinrichtung 11 entsprechend
zu regeln.
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In
der 3 ist eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit
X aus 1 dargestellt. Die Bodenwand 2 besteht
aus Feuerfeststeinen 3, zwischen denen Fugen 4 vorhanden
sind. In der 3 ist eine Fuge 4 vergrößert dargestellt,
um zu zeigen, dass flüssiges
Metall des Metallbades 6 in diese Fuge 4 eindringen
kann. Durch eine entsprechende Kühlung der
Bodenwand 2, wird erreicht, dass das geschmolzene Metall
sich in der Fuge 4 zu einem Pfropfen 7 verfestigt
und somit keinen Kontakt zu der Stahlverkleidung 5 aufweist.
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- 1
- Floatbadwanne
- 2
- Bodenwand
- 3
- Feuerfeststein
- 4
- Fuge
- 5
- Stahlverkleidung
- 6
- flüssiges Metall
- 7
- Pfropfen
- 8a
- Glasschmelze
- 8b
- Glasband
- 9
- Gießlippe
- 10
- Vorrichtung
zur Kühlung
der Bodenwand
- 11
- Kühleinrichtung
- 12
- erstes
Verteilerrohr
- 13
- Verbindungsrohr
- 14
- zweites
Verteilerrohr
- 15
- Gasaustrittsrohr
- 16
- Austrittsöffnung
- 20
- Lüftungsgerät
- 21
- Gebläse
- 22
- Temperiereinrichtung
- 23
- Steuergerät
- 24
- Drosseleinrichtung
- 25
- Hauptzuführrohr
- 26
- Ansaugrohr
- 30
- Temperaturmessfühler
- 40
- Deckenwand
des Floatbadgehäuses
- 101
- Floatbadabschnitt
(Bay)
- 102
- Floatbadabschnitt
(Bay)
- 103
- Floatbadabschnitt
(Bay)
- 108
- Floatbadabschnitt
(Bay)