-
Die
Erfindung betrifft einen elektromotorischen Aktuator zur Auslenkung
eines Kraftfahrzeugteils gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
-
In
modernen Kraftfahrzeugen sind vergleichsweise viele elektrische
Aktuatoren vorhanden, mit denen die Drehbewegung eines von einem
Steuerungsgerät
ansteuerbaren Elektromotors in eine lineare bzw. geradlinige Bewegung
des zu verschiebenden Kraftfahrzeugbauteils umgewandelt wird. Ein besonderes
Einsatzgebiet können
derartige Aktuatoren bei der automatischen Betätigung einer Anfahr- und Schaltkupplung
eines Kraftfahrzeuges finden, wobei das zu betätigende Bauteil beispielsweise
ein so genannter Zentralausrücker
der Reibkupplung sein kann. Ein derartiger Zentralausrücker wirkt
bei einer Betätigung
beispielsweise derart auf die Membranfeder der Kupplung, dass die
ausgerückt
oder in eine Schlupfstellung gebracht wird, in der diese kein beziehungsweise
nur ein reduziertes Drehmoment von dem Antriebsmotor des Fahrzeugs
zu dem Getriebe weiterleiten kann.
-
Zur
Umwandlung der Drehbewegung des Rotors des Elektromotors in eine
geradlinige Bewegung sind unterschiedliche Umlenkgetriebe bekannt geworden.
So kommen beispielsweise Umlenkgetriebe in Verbindung mit aktiv
steuerbaren Lamellenkupplungen zur Anwendung, die an Achs- oder
Mitteldifferenzialen als Differenzialsperren und in einem Triebstrang
mit zuschaltbarem Allradantrieb als Zuschaltkupplung einer bedarfsweise
aktivierbaren Antriebsachse verwendet werden. Durch das Umlenkgetriebe
wird ein extern erzeugtes Stellmoment kontinuierlich mit hoher Übersetzung
in eine axiale Anpresskraft zur Betätigung, also zum zumindest
teilweisen Schließen,
einer zugeordneten Lamellenkupplung umgesetzt.
-
Ein
Differenzialgetriebe mit einer mittels eines Elektromotors über ein
derartiges Umlenkgetriebe betätigbaren
Lamellensperre ist in der
EP
0 368 140 B1 in zwei Ausführungsformen beschrieben. Gemäß einer
ersten Ausführungsform
nach der dortigen
1 ist das Differenzialgetriebe
in Kegelradbauweise ausgeführt.
Ein Stützring
steht über
ein Kegelrad eines Untersetzungsgetriebes mit einem gehäusefest
montierten Elektromotor in Triebverbindung. Ein Stellring ist gehäuseseitig
drehfest und axial verschiebbar gelagert und steht über Nockenbahnen
unmittelbar mit dem Stützring
in Verbindung. Eine Drehung des Stützrings wird somit in eine
Axialbewegung des Stellrings umgesetzt, der über ein Axialdrucklager, eine
mit dem Differenzialkorb umlaufende äußere Druckplatte, mehrere den
Differenzialkorb durchdringende Stößel und eine innere Druckplatte mit
der Lamellenkupplung in Verbindung steht, deren Lamellen zwischen
dem Differenzialkorb und einem der beiden Abtriebskegelräder wirksam
angeordnet sind.
-
In
einer zweiten Variante nach der dortigen 2 ist
das Differenzialgetriebe in Planetenbauweise ausgeführt. Der
Stützring
ist hierbei gehäuseseitig drehfest
und axial unverschiebbar gelagert. Der Stellring ist dagegen drehbar
sowie axial verschiebbar gelagert und steht einerseits über das
Ritzel eines Untersetzungsgetriebes mit einem gehäusefest
montierten Elektromotor in Triebverbindung, und andererseits über mehrere
umfangsseitig ansteigende Kugelrillen und darin angeordnete Wälzkörper mit
dem Stützring
in Verbindung. Eine Drehung des Stellrings wird somit durch eine
Wälzbewegung
der Wälzkörper zwischen
den gegensinnig axial ansteigenden Kugelrillen in eine Axialbewegung
des Stellrings umgesetzt, der über
ein äußeres Axialdrucklager,
eine mit dem Differenzialkorb umlaufende äußere Druckplatte, mehrere den
Differenzialkorb durchdringende erste Stößel, eine erste innere Druckplatte,
ein inneres Axialdrucklager, eine Druckscheibe, mehrere die Drehzapfen
des Planetenträgers
durchdringende zweite Stößel und
eine zweite innere Druckplatte mit der Lamellenkupplung in Verbindung
steht, deren Lamellen zwischen dem Dif ferenzialkorb und dem Sonnenrad
des Differenzialgetriebes wirksam angeordnet sind.
-
Ein
weiteres Differenzialgetriebe mit einer mittels eines Elektromotors über ein ähnliches
Umlenkgetriebe betätigbaren
Lamellensperre ist aus der
US
4,805,486 A bekannt. Bei diesem Differenzialgetriebe ist
ein Stützring
gehäuseseitig
drehfest und axial unverschiebbar gelagert. Ein Stellring ist drehbar
sowie axial verschiebbar gelagert und steht einerseits über das
Ritzel eines Untersetzungsgetriebes mit einem gehäusefest
montierten Elektromotor in Triebverbindung, und andererseits entweder über umfangsseitig
ansteigende Nockenflächen
(siehe dortige
2) oder über umfangsseitig
ansteigende Rampenflächen
und darin angeordnete Wälzkörper (siehe
dortige
3) mit dem Stützring in
Verbindung. Eine Drehung des Stellrings wird somit durch eine Gleitbewegung
der gegensinnig axial ansteigenden Nockenflächen oder durch eine Wälzbewegung der
Wälzkörper zwischen
den gegensinnig axial ansteigenden Rampenflächen in eine Axialbewegung des
Stellrings umgesetzt, der über
ein äußeres Axialdrucklager,
eine äußere Druckplatte,
mehrere den Differenzialkorb durchdringende Kolben und einen inneren
Druckring mit der Lamellenkupplung in Verbindung steht, deren Lamellen
zwischen dem Differenzialkorb und einem der beiden Abtriebskegelräder des Differenzialgetriebes
wirksam angeordnet sind.
-
Nur
zur Vervollständigung
des bekannten Standes der Technik sei auf die
DE 103 48 312 A1 hingewiesen,
die eine Betätigungseinrichtung
für eine
Reibungskupplungseinrichtung offenbart, bei der ein mit den beschriebenen
Kugelrampen versehener Kupplungsaktuator mittels eines Bowdenzuges
betätigbar
ist.
-
Allen
diesen bekannten Umlenkgetrieben ist gemeinsam, dass die axial ansteigenden
Rampen- und Nockenflächen
umfangsseitig ausgerichtet sind. Dies hat zur Folge, dass die entsprechenden
Wirkkonturen jeweils auf einen relativ kleinen Drehwinkelsektor
des Eingangselementes beschränkt
sind, wodurch sich nachteilig eine relativ kleine Übersetzung zwischen
der Drehbewegung und dem Drehmoment des Eingangselementes sowie
der Axialbewegung und der axialen Anpresskraft des jeweils zugeordneten
Ausgangselementes ergibt. Eine exakte Einstellung eines gewünschten
Sperr- oder Schließmomentes über die
auf die betreffende Lamellenkupplung wirksame axiale Anpresskraft
ist daher kaum möglich und
erfordert zudem eine weitgehende Spielfreiheit auf dem Übertragungsweg
zwischen dem elektrischen Stellantrieb und dem Eingangselement.
Des Weiteren ist eine sehr genaue Herstellung der Nocken- oder Rampenflächen des
Eingangs- und Ausgangselementes erforderlich, wodurch die Herstellung
dieser Bauteile aufwendig und entsprechend teuer ist.
-
Vor
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Umlenkgetriebe der eingangs genannten Art vorzuschlagen, das
bei einfachem und kostengünstig
herstellbaren sowie kompakten Aufbau eine erhöhte Übersetzung aufweist.
-
Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine bauliche Kombination
eines Elektromotors mit einer Spindelgewinde-Spindelmutter-Antriebseinheit
sehr vorteilhaft zur Auslenkung von Teilen in einem Kraftfahrzeug
nutzbar sein kann. Dies betrifft in erster Linie Teile im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeuges, jedoch ist ein solcher Aktuator auch in anderen
Bereichen des Kraftfahrzeuges einsetzbar.
-
Die
Lösung
der gestellten Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs,
während
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung den
Unteransprüchen
entnehmbar sind.
-
Demnach
geht die Erfindung zunächst
aus von einem elektromotorischen Aktuator zur Auslenkung eines Kraftfahrzeugteils,
mit einem drehbaren Bauteil und einem drehfesten Bauteil, die koaxial
ineinander angeordnet sind, wobei das drehbare Bauteil von einem
Elektromotor derart antreibbar ist, dass es gegenüber dem
drehfesten Bauteil zwischen einer ersten Position und einer zweiten
Position linear bewegbar ist. Gemäß der Erfindung ist nun vorgesehen, dass
die beiden Bauteile des Aktuators als eine Gewindespindel und eine
Gewindemutter ausgebildet sind, wobei das drehbare Bauteil (Gewindespindel oder
Gewindemutter) mit dem Rotor bzw. Anker des Elektromotors drehfest
verbunden ist, und unmittelbar oder mittelbar auf das linear zu
verschiebende Kraftfahrzeugteil wirkt.
-
Dem
Fachmann sind Spindelgewinde-Spindelmutter-Antriebseinheiten an
sich bekannt, deren besondere Anwendung in einem Kraftfahrzeugaktuator
ist aber ein Bestandteil der Erfindung. Dabei spielt es für den durch
einen Erfindungsgegenstand bewirkten technischen Erfolg keine Rolle,
ob nun die Gewindespindel oder die Gewindemutter drehfest angeordnet
ist. Daher gilt die nachfolgende Erfindungsbeschreibung eines erfindungsgemäßen elektromotorischen
Aktuators selbstverständlich
auch für deren
mechanisch inverse Bauweise, für
den Fall, dass nicht, wie hier beschrieben, die Gewindespindel orts- und drehfest angeordnet
ist, sondern die Gewindemutter.
-
Gemäß einer
ersten Ausgestaltungsform ist bei diesem Aktuator demnach vorgesehen,
dass die Gewindespindel ortsfest sowie drehfest und die Gewindemutter
drehbar angeordnet ist.
-
Die
Gewindemutter hat bevorzugt an ihren beiden axialen Enden einen
radial nach außen
weisenden Ringflansch sowie einen radial nach innen weisenden Ringflansch,
wobei der radial nach außen weisende
Ringflansch fern von dem zu betätigenden Kraftfahrzeugteil
und der radial nach innen weisende Ringflansch nahe an dem zu betätigenden
Kraftfahrzeugteil an der Gewindemutter ausgebildet ist.
-
Gemäß einem
anderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gewindemutter
an ihrer radial inneren Mantelfläche
ein Schraubgewinde aufweist, das im Eingriff mit einem dazu korrespondierend
ausgebildeten Schraubgewinde an der Gewindespindel ist. Bekanntermaßen lässt sich
durch eine konkrete Ausgestaltung des Schraubgewindes die Übersetzung
des Aktuators von der Drehbewegung des Elektromotors in eine Axialbewegung
bedarfsgerecht festlegen.
-
Der
erwähnte
radial nach innen weisende Ringflansch bildet mit seiner einen Axialfläche einen Anschlag
für eine
Axialbewegung der Gewindemutter auf der Gewindespindel, so dass
die Gewindemutter in einer ersten Betätigungsrichtung gegen ein Ablaufen
von der Gewindespindel gesichert ist.
-
Des
Weiteren ist vorgesehen, dass die Gewindemutter im Bereich ihres
radial nach innen weisenden Ringflansches an ihrer radial äußeren Mantelfläche ein
Gewinde, beispielsweise ein Feingewinde, aufweist, auf das eine
Ankermutter mit einem dazu korrespondierendem Gewinde aufschraubbar ist.
-
In
Weiterbildung dieses Erfindungsdetails ist vorgesehen, dass zwischen
der auf der Gewindemutter aufgeschraubten Ankermutter und dem radial nach
außen
weisenden Ringflansch der Anker bzw. Rotor des Elektromotors angeordnet
und festgeklemmt ist. Dadurch kann eine von dem Elektromotor erzeugte
Drehbewegung unmittelbar auf die Gewindemutter übertragen werden, welche sich
demzufolge in Abhängigkeit
von der aktuellen Drehrichtung des Ankers schraubend auf der Gewindespindel
bewegt und dabei eine Axialbewegung vollführt.
-
Hinsichtlich
der Gewindespindel kann vorgesehen sein, dass diese drehfest auf
einem vorzugsweise hohlzylindrischen Führungsrohr aufgesteckt oder
einstückig
mit einem solchen Führungsrohr
ausgebildet ist, welches selbst mit einem drehfesten Teil des Kraftfahrzeuges
verbunden ist. Dieses drehfeste Teil des Kraftfahrzeuges kann beispielsweise
eine Kupplungsglocke oder ein Getriebegehäuse sein.
-
Eine
andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Statorwicklung
des Elektromotors an einem Statorjoch befestigt ist, welches seinerseits mit
einem Stator-Befestigungsblech fest verbunden ist, während das
Stator-Befestigungsblech mit dem drehfesten Bauteil des Kraftfahrzeuges
fest in Verbindung steht.
-
Außerdem kann
vorgesehen sein, dass zwischen der Ankermutter und dem Anker ein
Sensorrad mit einer sensierbaren Profilierung über einen radialen Klemmabschnitt
festgeklemmt ist. Diese Profilierung kann wie an sich bekannt ausgebildet
sein, also beispielsweise durch eine Außenverzahnung am Sensorrad
oder durch Aussparungen am Außenumfang
desselben.
-
In
einer weiteren konkreten Ausgestaltung des Sensorrades ist vorgesehen,
dass dieses ausgehend von dem radialen Klemmabschnitt einen ersten Axialabschnitt
aufweist, der die Ankermutter axial zumindest teilweise überragt,
dass ausgehend von dem ersten Axialabschnitt ein Radialabschnitt
ausgebildet ist, und dass daran anschließend ein axial rückläufiger zweiter
Axialabschnitt an dem Sensorrad vorhanden ist, welcher die genannte
sensierbare Profilierung aufweist.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass radial oberhalb
des Sensorrades ein ringförmiger
Statorträger
angeordnet ist, an dem das Statorjoch befestigt ist, und welcher über einen
Distanzring mit dem bereits genannten Stator-Befestigungsblech fest
verbunden ist.
-
An
dem Statorträger
ist ein radial nach innen weisender Drehzahlsensor und/oder Drehwinkelsensor
befestigt, mit dem die Profilierung des Sensorrades erfassbar und
an ein dem elektromotorischen Aktuator zugeordnetes Steuerungsgerät weiterleitbar ist.
-
Der
Statorträger
und das Sensorrad sind koaxial ineinander gesteckt. Da der Statorträger drehfest
und das Sensorrad drehbar angeordnet sind, berühren dieses einander nicht.
Sie bilden aber dennoch das teilweise offene Gehäuse des elektromotorischen
Aktuators gemäß der Erfindung.
-
Ein
weiteres Merkmal der Erfindung ist, dass die dem zu betätigenden
Kraftfahrzeugteil zugewandte Stirnseite der Ankermutter mit diesem
Kraftfahrzeugteil unmittelbar oder mittelbar in Wirkverbindung ist,
es also wenigstens in eine Richtung aktiv verschieben kann.
-
Gemäß einer
konkreten Bauform ist hierbei vorgesehen, dass die dem zu betätigenden
Kraftfahrzeugteil zugewandte Stirnseite der Ankermutter in Wirkverbindung
mit einem Ausrücklager
ist, welches seinerseits auf das zu verschiebende Kraftfahrzeugteil
wirkt. Dabei kann vorgesehen sein, dass die dem zu betätigenden
Kraftfahrzeugteil zugewandte Stirnseite der Ankermutter axial an
einen Außenring
des Ausrücklagers
anlegbar ist, während
der Innenring des Ausrücklagers
mit seiner von der Gewindemutter wegweisenden Stirnseite an dem
zu betätigenden Kraftfahrzeugteil
anliegt.
-
Um
dem Außenring
des Ausrücklagers
innerhalb des elektromotorischen Aktuators eine Führung zu
bieten, kann vorgesehen sein, dass der Außenring des Ausrücklagers
einen Axialabschnitt aufweist, mit dem dieser auf der radial außen liegenden Mantelfläche der
Ankermutter axial verschiebbar aufliegt.
-
In
diesem Zusammenhang wird es als vorteilhaft erachtet, wenn axial
zwischen dem Außenring des
Ausrücklagers
und dem Sensorrad oder dem Anker eine Entkopplungsfeder angeordnet
ist, die den Außenring
bei einer Axialbewegung der Gewindemutter weg von dem zu betätigenden
Kraftfahrzeugteil bis hin zum Anschlag auch dann in einer gewünschten
Position gegenüber
dem Innenring sowie den Innenring in Kontakt mit diesem Kraftfahrzeugteil hält, wenn
ein von diesem Kraftfahrzeugteil auf den Innenring des Ausrücklagers
wirkende Kraft auf den Wert Null abfällt. Diese Entkopplungsfeder
ist bevorzugt als eine Schraubendruckfeder ausgebildet.
-
Eine
andere Ausgestaltung sieht vor, dass im Bereich des radial nach
außen
weisenden Ringflansches der Gewindemutter ein Dichtelement zwischen der
Gewindemutter und der Gewindespindel angeordnet ist. Dadurch wird
vorteilhaft das Eindringen von Schmutz in das Schraubgewinde von
Gewindemutter und Gewindespindel verhindert.
-
Des
Weiteren wird es als vorteilhaft beurteilt, wenn das Gewinde der
Gewindemutter und der Gewindespindel sowie das Gewinde der Ankermutter selbsthemmend
ausgebildet sind. Dadurch ist sichergestellt, dass eine einmal eingenommene
Stellposition nicht durch zufällig
oder betriebsbedingt einwirkende geringe Kräfte verstellt werden kann,
sondern dass dazu die Kraft des Elektromotors notwenig ist. Gesonderte
Verdrehsicherungsbauteile sind bei dieser Konstruktion daher entbehrlich.
-
Schließlich wird
beansprucht, dass der beschriebene elektromotorische Aktuator ein
Bestandteil einer Kraftfahrzeugbetätigungsvorrichtung ist, wobei
das mehrfach erwähnte
Kraftfahrzeugteil eine Anfahr- und Schaltkupplung bzw. deren Membranfeder,
eine Getriebebremse, ein Schaltgassen-Aktuator oder ein Gang-Aktuator
oder eine Schiebemuffe einer Getriebekoppel- und/oder Getriebesynchronisationseinrichtung
eines automatisierten Schaltgetriebes, oder eine Schaltkupplung
an einem Differentialgetriebe ist. Der hier vorgestellte Aktuator
lässt sich hinsichtlich
der im jeweiligen Anwendungsfall notwendigen Betätigungskräfte sehr klein bauen, so dass
dieser als sehr genau arbeitendes Stellglied auch innerhalb der
Gehäuse
der genannten Aggregate bzw. Komponenten einsetzbar ist.
-
Zur
Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung
beigefügt,
in der ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß aufgebauten
Aktuators dargestellt ist.
-
Die
einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten elektromotorischen
Aktuator 1 in einer perspektivischen und aufgeschnittenen
Darstellung. Das in diesem Ausführungsbeispiel
zu betätigende
Kraftfahrzeugteil ist eine Membranfeder 2 einer Reibkupplung,
die als Anfahr- und Schaltkupplung in Verbindung mit einem automatisierten
Schaltgetriebe genutzt wird. Der Aktuator 1 ist dabei als
so genannter Zentralausrücker
ausgebildet, welcher die Reibkupplung in Abhängigkeit von Steuerungsbefehlen
eines nicht dargestellten Steuerungsgerätes öffnet, schließ oder in
bestimmte Schlupfbetriebsstellungen bringt.
-
Dazu
verfügt
der Aktuator 1 über
einen Elektromotor 3, der in Abhängigkeit von der jeweiligen
Ansteuerung in zwei Drehrichtungen betrieben werden kann. Dieser
Elektromotor 3 ist mit einem Umlenkgetriebe in Form einer
Gewindespindel-Gewindemutter-Anordnung verbunden, welche die Drehbewegung
des Elektromotors 3 in eine axiale, lineare Bewegung des
Stellgliedes des Aktuators 1 umwandelt, so dass letztlich
die Membranfeder 2 axial ausgelenkt werden kann.
-
Nachfolgend
wird auf den konstruktiven Aufbau dieses Aktuators genauer eingegangen.
Die Gewindespindel-Gewindemutter-Anordnung besteht aus einer Gewindespindel 4 mit
einem Schraubgewinde 11, auf das eine Gewindemutter 5 mit
einem dazu korrespondierenden Schraubgewinde 10 aufgeschraubt
ist. Die Gewindespindel 4 ist in dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel
drehfest und axial unverschiebbar auf ein hohlzylindrisches Führungsrohr 14 aufgesteckt,
welches über
ein Befestigungsblech 16 mit einem drehfesten und ortsfesten
Teil des Kraftfahrzeuges, etwa dem Getriebegehäuse ver banden ist. Hierzu dienen
Bohrungen 38 in dem Befestigungsblech 16, durch
die Befestigungsschrauben führbar
sind.
-
Die
Gewindemutter 5 weist einen radial nach außen weisenden
Ringflansch 7 und einen radial nach innen ragenden Ringflansch 8 auf,
wobei letzterer eine Anschlagfläche 9 hat,
die zur Begrenzung der axialen Beweglichkeit der Gewindemutter 5 an eine
zugeordnete Anschlagfläche
an der Gewindespindel 4 anschlagen kann.
-
Zwischen
dem radial nach außen
weisenden Ringflansch 7 der Gewindemutter 5 und
der Gewindespindel 4 ist ein Dichtelement 36 eingeklemmt,
mit dem Schmutz sicher aus dem Bereich der Schraubgewinde 10, 11 ferngehalten
werden kann.
-
Der
radial nach außen
weisende Ringflansch 7 dient als Ringschulter zur axialen
Anlage des Ankers 6 des Elektromotors 3, welcher
dessen drehbares Bauteil, also dessen Rotor ist. Dieser Anker 6 ist auf
die radial äußere Mantelfläche der
Gewindemutter 5 aufgeschoben. Eine auf ein Außengewinde 12 der
Gewindemutter 5 aufgeschraubte Ankermutter 13 klemmt
den Anker 6 zwischen sich und dem radial nach außen weisenden
Ringflansch 7 fest ein. Durch diesen Aufbau ist der Anker 6 fest
mit der Gewindemutter 5 verbunden, so dass dieser die Gewindemutter 5 rotatorische
antreiben kann.
-
Mit
radialem Abstand zu dem Anker 6 ist der Statur des Elektromotors 3 angeordnet,
dessen Statorwicklung 37 von einem Statorjoch 15 getragen wird.
Das Statorjoch 15 ist seinerseits über einen Statorträger 23 in
Blechbauweise und einen Distanzring 24 mit dem Statur-Befestigungsblech 16 fest
verbunden, wobei letzteres wie bereist erwähnt mit einem drehfesten und
ortsfesten Teil des Kraftfahrzeuges in Verbindung steht.
-
Wie
die einzige Figur zeigt, ist zwischen der Ankermutter 13 und
dem Anker 6 ein Sensorrad 17 mit einer sensierbaren
Profilierung 18 über
einen radialen Klemmabschnitt 19 des Sensorrades festgelegt.
Ausgehend von dem Klemmabschnitt 19 weist das Sensorrad 17 einen
ersten Axialabschnitt 20 auf, der die Ankermutter 13 axial
zumindest teilweise überdeckt
und so eine gewisse Schutzfunktion für diesen Bereich ausübt. Ausgehend
von diesem ersten Axialabschnitt 20 folgt ein Radialabschnitt 21,
an den sich ein den ersten Axialabschnitt 20 überdeckender
zweiter Axialabschnitt 22 des Sensorrades 17 anschließt, welcher
die sensierbare Profilierung 18 aufweist.
-
Die
Profilierung 18 ist in diesem Ausführungsbeispiel durch Ausstanzungen
in dem zweiten Axialabschnitt 22 des Sensorrades 17 gebildet,
welche umfangsbezogen hintereinander angeordnet sind.
-
Der
Statorträger 23 überragt
das Sensorrad 17 radial und deckt es teilweise axial ab.
In diesem axialen Überdeckungsbereich
ist an dem Statorträger 23 ein
Sensorträger 26 angeordnet,
an dem ein Drehzahlsensor bzw. Drehwinkelsensor 25 befestigt ist.
Dieser Sensor 25 weist mit seiner sensorisch empfindlichen
Seite zu der Profilierung 18 des Sensorrades 17,
so dass ein Vorbeibewegen dieser Profilierung 18 Sensorsignale
auslöst,
welche dem nicht dargestellten Steuerungsgerät zugeführt werden. Mit Hilfe dieser
Sensorsignale erstellt das Steuerungsgerät Steuerungsbefehle zur Drehrichtung
und zur Aktivierung oder zur Stillsetzung des Elektromotors 3,
so dass der axiale Stellweg des Aktuators 1 sehr genau einstellbar
ist.
-
Der
bis hierher beschriebene konstruktive Aufbau des Aktuators 1 reicht
an sich aus, um mit diesem Kraftfahrzeugteile 2 linear
bewegen zu können.
Dazu muss lediglich die Stirnseite des radial nach innen weisenden
Ringflansches 8 axial gegen ein solches Kraftfahrzeugteil
wirken und/oder mit dieser kraftschlüssig verbunden sein. Eine solche
Nutzung des Aktuators 1 ist beispielsweise dann sinnvoll,
wenn das auszulenkende Kraftfahrzeugteil keine Drehbewegung vollführt. Zur
Auslenkung von drehenden Teilen ist dagegen eine Drehentkopplung zum
Aktuator 1 notwendig, welche nachfolgend beschrieben wird.
-
Zur
Drehentkopplung ist zwischen der zu betätigenden sowie mit der Drehzahl
des Antriebsmotors drehenden Membranfeder 2 und der Gewindemutter 5 ein
Ausrücklager 28 am
Aktuator 1 angeordnet, welches in diesem Ausführungsbeispiel
als einreihiges Schrägkugellager
ausgebildet ist, bei dem zwischen einem Außenring 29 und einem
Innenring 31 Lagerkugeln 30 angeordnet sind. Dabei
liegt die der Membranfeder 2 zugewandte Stirnseite 27 der Ankermutter 13 axial
an den Außenring 29 des
Ausrücklagers 28 an,
während
der Innenring 31 mit seiner von der Gewindemutter 5 wegweisenden
Stirnseite 32 an der zu betätigenden Membranfeder 2 anliegt
sowie zur Spindelmutter 5 keinen Kontakt hat.
-
Zur
radialen und axialen Führung
des Ausrücklagers 28 ist
vorgesehen, dass der Außenring 29 einen
Axialabschnitt 33 aufweist, mit dem dieser auf der radial
außen
liegenden Mantelfläche 34 der
Ankermutter 5 axial verschiebbar aufliegt.
-
Außerdem ist
axial zwischen dem Außenring 29 des
Ausrücklagers 28 und
dem Sensorrad 17 oder dem Anker 6 eine Entkopplungsfeder 35 angeordnet, die
den Außenring 29 bei
einer Axialbewegung der Gewindemutter 5 weg von der Membranfeder 2 bis hin
zum Anschlag (Anschlagfläche 9)
auch dann in einer gewünschten
Position gegenüber
dem Innenring 31 sowie den Innenring 31 in Kontakt
mit der Membranfeder 2 hält, wenn eine von der Membranfeder 2 auf
den Innenring 31 des Ausrücklagers 28 wirkende
Kraft F auf den Wert Null abfällt.
Die Entkopplungsfeder 35 ist hier als eine Schraubendruckfeder ausgebildet.
-
Wie
eingangs erwähnt
wurde, sind die Schraubgewinde 10, 11 und 12 von
der Gewindemutter 5 und der Gewindespindel 4 sowie
gegebenenfalls auch das Gewinde der Ankermutter 13 selbsthemmend
ausgebildet und in der Lage, auch Radialkräfte aufzunehmen. Letzteres
ist dadurch erreichbar, dass die genannten Gewinde an ihrem Kerndurchmesser
oder Fußkreisdurchmesser
jeweils eine zusätzliche,
vorzugsweise radiale Kontaktfläche
aufweisen.
-
- 1
- Elektromotorischer
Aktuator
- 2
- Kraftfahrzeugteil,
Membranfeder
- 3
- Elektromotor
- 4
- Gewindespindel
- 5
- Gewindemutter
- 6
- Rotor,
Anker
- 7
- Nach
außen
weisender Ringflansch
- 8
- Nach
innen weisender Ringflansch
- 9
- Axialfläche des
Ringflansches 8
- 10
- Schraubgewinde
der Gewindemutter
- 11
- Schraubgewinde
der Gewindespindel
- 12
- Gewinde
an der Gewindemutter
- 13
- Ankermutter
- 14
- Führungsrohr
- 15
- Statorjoch
- 16
- Stator-Befestigungsblech
- 17
- Sensorrad
- 18
- Profilierung
des Sensorrades
- 19
- Klemmabschnitt
des Sensorrades
- 20
- Erster
Axialabschnitt des Sensorrades
- 21
- Radialabschnitt
des Sensorrades
- 22
- Zweiter
Axialabschnitt des Sensorrades
- 23
- Statorträger
- 24
- Distanzring
- 25
- Drehzahlsensor,
Drehwinkelsensor
- 26
- Sensorträger
- 27
- Stirnseite
der Ankermutter
- 28
- Ausrücklager
- 29
- Außenring
des Ausrücklager
- 30
- Kugel
des Ausrücklagers
- 31
- Innenring
des Ausrücklagers
- 32
- Stirnseite
des Innenringes des Ausrücklagers
- 33
- Axialabschnitt
des Außenringes
des Ausrücklagers
- 34
- Mantelfläche der
Ankermutter
- 35
- Entkopplungsfeder
- 36
- Dichtelement
- 37
- Statorwicklung
- 38
- Bohrung
im Stator-Befestigungsblech
- F
- Kraft
des Kraftfahrzeugteils auf das Ausrücklager