Gefechtsfahrzeuge
sind in der Regel heutzutage mit Panzerungen ausgestattet, um die
wertvollen Fahrzeuge und die Besatzungen vor Beschuss durch gegnerische
Gefechtsfahrzeuge oder mit panzerbrechenden Waffen ausgestattete
Infanteristen zu schützen.combat vehicles
are usually equipped today with armor to the
valuable vehicles and the crews from enemy fire
Combat vehicles or equipped with armor-piercing weapons
Protect infantrymen.
Bekannte
Panzerungssysteme sind passive, reaktive und aktive Panzerungen,
die je nach Wirkung mehr oder weniger Schutz gegen anfliegende Hohlladungen
oder Kinetische Energie (KE)-Geschosse bieten. Dabei wirken diese
Systeme wie folgt:
- 1. Wirkweise Passivpanzerung:
Bei den passiven Panzerungen wird der Schutz durch Panzerungsmaterialkombinationen
(Schottpanzerung) oder durch die Erhöhung der Wandstärke der
Panzerung erreicht.
- 2. Wirkweise Reaktivpanzerung: Der Plasmastrahl eines auftreffenden
Hohlladungsgeschosses soll sich bei der Ablösung der Stahlplatte der Reaktivpanzerung
an der Stahlplatte aufbrauchen und es kommt bei optimalen Voraussetzung
zu einem schlüssellochartigem
Einbrand in diese Stahlplatte; außerdem wird durch die explosive Ablösung der
Stahlplatte der Hohlladungsstrahl gestört. Darüber hinaus soll die Reaktivpanzerung auch
gegen auftreffende KE-Geschosse schützen. Dabei zündet der
mit der Geschwindigkeit vp auf die Reaktivpanzerung
auftreffende Penetrator den zwischen den Platten befindlichen Sprengstoff.
Durch die Explosion des Sprengstoffs trennen sich die beiden Plattenteile
mit der Plattengeschwindigkeit vpl voneinander
und die nun auf den eingedrungenen Penetrator wirkenden Scherkräfte brechen
bzw. schädigen
den Penetrator soweit, dass seine Wirkung stark gemindert wird.
Dieses Prinzip der reaktiven Panzerung wird unter anderem auch in
der Patentschrift DE 19707160 und DE 3515792 behandelt.
- 3. Wirkweise Aktive Panzerung: Hier soll das anfliegende Geschoss
im Nah- oder Fernbereich vor Auftreffen auf die Panzerung zerstört werden. Hierfür ist ein
Sensor zur Erfassung des anfliegenden Geschosses, eine Datenverarbeitungsanlage
und eine Effektor zur Abwehr des Geschosses nötig. Als Effektoren werden
im Fernbereich Splitter- oder High Explosive (HE)-Werfergranaten,
im Nahbereich Flugplatten eingesetzt. So besteht das ARENA-System
(im russischem T-80U M1 BARS integriert) aus einem hoch herausragenden
Radarkopf, der DV-Anlage und als Effektor aus einem um dem Turm
montiertem Kragen aus Splitterkassetten. Aus diesem werden beim russischem
ARENA-System einem anfliegendem Geschoss einfache Stahlplatten „entgegengeworfen".
Known armor systems are passive, reactive and active armor, which offer more or less protection against approaching shaped charges or kinetic energy (KE) bullets, depending on the effect. These systems work as follows: - 1. Mode of action Passive armor: In the case of passive armor protection is achieved by armor material combinations (bulkhead armor) or by increasing the wall thickness of the armor.
- 2. Mode of action Reactive armor: The plasma jet of an impinging shaped charge projectile is to be used up in the replacement of the steel plate of the reactive armor on the steel plate and it comes with optimal conditions for a keyhole-like penetration into this steel plate; In addition, the hollow charge jet is disturbed by the explosive detachment of the steel plate. In addition, the reactive armor should also protect against impacting KE projectiles. The penetrating with the speed v p on the reactive armor penetrator ignites the explosives located between the plates. Due to the explosion of the explosive, the two plate parts with the plate speed v pl separate from each other and now acting on the penetrator penetrated shear forces break or damage the penetrator so far that its effect is greatly reduced. This principle of reactive armor is described, inter alia, in the patent DE 19707160 and DE 3515792 treated.
- 3. Mode of action Active armor: Here, the incoming missile in the near or far range is to be destroyed before striking the armor. For this purpose, a sensor for detecting the approaching projectile, a data processing system and an effector to ward off the projectile is necessary. As effectors in the long-range splinter or high explosive (HE) -Werfergranaten, used in close range flying plates. Thus, the ARENA system (integrated in the Russian T-80U M1 BARS) consists of a highly outstanding radar head, the DV system and as an effector from a collar of splitter cassettes mounted around the tower. From this, simple steel plates are "thrown" against a flying bullet in the Russian ARENA system.
Weitere
bekannte Aktive Panzerungssysteme sind z.B. das AFSS- oder AKE-System,
die im folgenden beschrieben werden:
- 1. Aktives
Fahrzeug-Schutz-System (AFSS), ein aktives Hardkill-System für gepanzerte
Fahrzeuge gegen eine Bedrohung durch Hohlladungen (Panzerabwehrraketen/Panzerfäuste) mit
v <= 800 m/s. Radarsensoren
entdecken und verfolgen eine Bedrohung auf 400 m rundum. Die Vernichtung
erfolgt etwa 25 m vor dem Fahrzeug durch Splittergranaten, die aus
zwei Werfern eingesetzt werden. Es wird eine Wirkreduzierung der
Hohlladung um ca. 90% angestrebt.
- 2. Aktives KE-Schutz-System (AKESS), ein aktives Hardkill-System
gegen KE-Geschosse.
Nach der Entdeckung bis zu 400 m vor dem Fahrzeug erfolgt der Einsatz
einer Sprenggranate so, dass sie 10 m vor der Front des Panzers
detoniert und damit die Eindringtiefe des KE-Geschosses zumindest
drastisch reduziert wird.
Further known active armor systems are, for example, the AFSS or AKE system, which are described below: - 1. Active Vehicle Protection System (AFSS), an active hard-kill system for armored vehicles against a threat of shaped charges (antitank missiles / bazookas) with v <= 800 m / s. Radar sensors discover and track a threat at 400m all around. The destruction takes place about 25 m in front of the vehicle by fragmentation grenades, which are used from two throwers. It is desired to reduce the effect of hollow charge by about 90%.
- 2. Active KE protection system (AKESS), an active hard-kill system against KE projectiles. After the discovery up to 400 m in front of the vehicle the use of an explosive grenade takes place so that it detonates 10 m in front of the front of the tank and thus the penetration depth of the KE projectile is at least drastically reduced.
Die
beschriebenen aktiven Schutzsysteme weisen den Nachteil auf, dass
die Wirksamkeit gegen KE-Geschosse stark eingeschränkt ist,
da KE-Geschosse Geschwindigkeiten im Bereich von ca. 1800 m/s erreichen
und aufgrund der hohen Dichte des Materials (zum Beispiel Wolfram)
entsprechend eine hohe kinetische Energie besitzen. Der Wirkung
von Splittern (AFSS) oder Spreng- bzw. Blastgranaten (AKESS) auf
das schwere KE-Geschoss ist nur gering und wird es auf dem Weg in
das Ziel nur noch gering beeinflusst.The
described active protection systems have the disadvantage that
the effectiveness against KE projectiles is severely limited,
because KE projectiles reach speeds in the range of approx. 1800 m / s
and due to the high density of the material (for example tungsten)
correspondingly have a high kinetic energy. The effect
of splinters (AFSS) or blast grenades (AKESS)
the heavy KE bullet is low and will be on the way in
the goal is only slightly influenced.
Die
reine Reaktivpanzerung ist direkt auf der Panzerung des Gefechtsfahrzeuges
aufgebracht und hat ebenfalls den Nachteil, dass die kinetische
Energie des KE-Geschosses
nur schwer abgebaut werden kann, da sich das KE-Geschoss bereits
in unmittelbarer Nähe
des Fahrzeuges befindet und so auf jeden Fall auf die Panzerung
bzw. auf das Fahrzeug einwirkt.The
pure reactive armor is directly on the armor of the combat vehicle
Applied and also has the disadvantage that the kinetic
Energy of the KE projectile
difficult to dismantle, since the KE projectile already
close
of the vehicle and so definitely on the armor
or acts on the vehicle.
Aufgabe
dieser Erfindung soll somit die Kombination von aktiven Schutzsystemen
mit reaktiven Schutzelementen sein, um somit eine wirksame Abwehr
gegen KE-Geschosse
zu erzielen.task
This invention is thus intended to describe the combination of active protection systems
with reactive protective elements, thus providing effective defense
against KE projectiles
to achieve.
Die
Lösung
dieser Aufgabe wird beim bestehenden ARENA-Systems zum Beispiel
so erreicht, dass nicht mehr einfache Schutzplatten, sondern Reaktivelemente
dem anfliegenden KE-Geschoss entgegengeworfen werden. Der somit
erzielte Vorteil dieses Schutzsystems liegt darin, dass das Reaktivelement
bereits weit vor dem Fahrzeug und nicht auf dem Fahrzeug seine Schutzwirkung
ausübt.
Somit werden die Vorteile der Reaktivpanzerung (hohe Wirksamkeit
bei Auftreffen von Geschossen) und der aktiven Panzerung (Wirkung
der Schutzes bereits fern vom Gefechtsfahrzeug) verbunden.The
solution
this task is done with the existing ARENA system, for example
achieved so that no longer simple protective plates, but reactive elements
are thrown against the approaching KE projectile. The thus
achieved advantage of this protection system is that the reactive element
already far in front of the vehicle and not on the vehicle its protective effect
exercises.
Thus, the benefits of reactive armor (high efficiency
on impact of projectiles) and the active armor (effect
the protection already far away from the combat vehicle).
Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels:description
an embodiment:
Das
bestehende ARENA-System wird anstelle von dem Geschoss entgegengeworfenen
einfachen Stahlplatten mit Reaktivplatten ausgerüstet. Da ein Reaktivelement
aus 2 durch Sprengstoff getrennte Stahlplatten besteht, wird beim
Auftreffen des Geschosses der Sprengstoff gezündet und nach dem Actio = Reactio-Prinzip eine Stahlplatte
in Richtung des Geschosse beschleunigt und die andere entsprechend
in die andere Richtung. Da das Reaktivelement aus einer Splitterkassette
dem Geschoss vorher entgegengeworfen wurde, muss der eingesetzte Sprengstoff
extrem reaktionsträge
und darf erst beim Auftreffen des Geschosses zünden.The
existing ARENA system is thrown in place instead of the projectile
simple steel plates equipped with reactive plates. As a reactive element
consists of 2 separated by explosives steel plates, is at
Impact of the projectile of the explosive ignited and after the Actio = Reactio principle a steel plate
accelerated in the direction of the projectile and the other accordingly
in the other direction. Since the reactive element from a splitter cassette
The bullet was previously thrown against the explosives used
extremely unresponsive
and may ignite only when striking the projectile.
Der
Bekämpfungsvorgang:
besteht somit aus den folgenden 3 Bekämpfungsstufen:
- 1. Radar hat anfliegendes Ziel detektiert (siehe 1)
- 2. DV-Anlage berechnet optimalen Zeitpunkt zur Absprengung der
Reaktivplatte und wirft die Reaktivplatte dem Geschoss entgegen
(siehe 2)
- 3. Beim Aufprall Geschoss-Reaktivplatte wird der zwischen den
Platten befindliche Sprengstoff gezündet. Durch die Explosion des
Sprengstoffs trennen sich die beiden Plattenteile voneinander und
die nun auf den in die Plattenteile eingedrungenen Penetrator wirkenden
Scherkräfte
brechen bzw. schädigen
den Penetrator so weit, dass seine Wirkung stark gemindert wird
(Prinzip der reaktiven Panzerung – siehe Patentschrift DE 3515792 oder DE 19707160 )
The control process: thus consists of the following 3 control levels: - 1. Radar has detected approaching target (see 1 )
- 2. DV system calculates optimal time for blowing off the reactive plate and throws the reactive plate towards the projectile (see 2 )
- 3. In the impact projectile reactive plate, the explosive located between the plates is ignited. Due to the explosion of the explosive material, the two plate parts separate from each other and now acting on the penetrated into the plate penetrator shear forces break or damage the penetrator so far that its effect is greatly reduced (principle of reactive armor - see patent DE 3515792 or DE 19707160 )
-
11
-
Radarkopfradar head
-
22
-
Datenleitung
zur DV (Datenverarbeitungsanlage)data line
to the DV (data processing system)
-
33
-
Ladung
zum Ablösen
der Reaktivplattecharge
to detach
the reactive plate
-
44
-
Reaktivelement,
bestehend aus 2 Stahlplatten die durch Sprengstoff (schwarz) getrennt
sindReactive element
consisting of 2 steel plates separated by explosive (black)
are
-
55
-
Element
zur Initiierung der Ablösung
der Reaktivplatteelement
to initiate the replacement
the reactive plate
-
66
-
Datenleitung
zur Ablöseeinrichtungdata line
to the removal device
-
77
-
DVDV
-
88th
-
stilisierter
Gefechtsfahrzeugturmstylized
Combat Vehicle Tower
-
9 9
-
anfliegendes
Geschossanfliegendes
bullet