-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Spiegelanordnung, insbesondere
für Nutzfahrzeuge, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
-
Außenspiegel
müssen
an Kraftfahrzeugen in wohldefinierten Positionen angeordnet sein,
um jeweils den gewünschten
Blickwinkel darzustellen. So muß beispielsweise
bei einem Nutzfahrzeug der Hauptspiegel dem Fahrer einen Blick auf
den rückwärtigen Bereich
ermöglichen,
während
Weitwinkel- und Frontspiegel Bereiche im Toten Winkel abdecken.
-
Hierzu
ist es bekannt, die Position, i.e. die Lage und Orientierung der
Spiegelkopfes relativ zum Fahrzeug mittels eines Trägers grob,
i.e. in einer Referenzposition festzulegen und durch manuelles oder motorisches
Verdrehen des Spiegelkopfes gegenüber dem Träger die Orientierung feineinzustellen,
insbesondere auf unterschiedliche Kopfpositionen verschiedener Fahrer,
Sitzhöhen
und dergleichen.
-
Um
den gleichen Spiegelkopf an verschiedenen Fahrzeugen bzw. verschiedene
Spiegelköpfe
an dem gleichen Fahrzeugtyp in der jeweils gewünschten Referenzposition anzuordnen,
ist bislang für
jede Kombination Spiegelkopf-Fahrzeugtyp ein eigener Träger mit
unterschiedlicher Geometrie erforderlich. Dies bedingt nachteilig
eine Vielzahl unterschiedlicher Trägervarianten, die konzeptioniert,
gefertigt und bevorratet werden müssen.
-
Hierzu
schlägt
die
US 6,692,131 B1 vor,
innerhalb eines über
einen Träger
fest mit dem Fahrzeug verbindbaren Spiegelkopfgehäuses eine
Trägerplatte
anzuordnen und an dieser die Spiegelscheibe zu befestigten. Zwischen
Trägerplatte
und Spiegelscheibe kann ein Positionskeil in unterschiedlichen Orientierungen
angeordnet werden, so daß sich
unterschiedliche Orientierungen der Spiegelscheibe zur Trägerplatte
und damit zum Fahrzeug ergeben. Insbesondere können damit rechte und linke Außenspiegel
dargestellt werden.
-
Zwar
können
bei dieser Spiegelanordnung dieselben Trägerplatten und Positionskeile
für den linken
und rechten Außenspiegel
verwendet werden. Um den Spiegelkopf selber jedoch bei verschiedenen Fahrzeugen
in unterschiedlichen Positionen anordnen zu können bzw. am gleichen Fahrzeug
verschiedene Spiegelköpfe
vorzusehen, sind nach wie vor jeweils eigene Träger notwendig.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Spiegelanordnung zur
Verfügung
zu stellen, die die Anzahl unterschiedlicher Träger zur Festlegung der Position
eines Spiegelkopfes an einem Fahrzeug reduziert.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist eine Spiegelanordnung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale weitergebildet.
Durch ein Verfahren nach Anspruch 10 kann eine Spiegelanordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 mit einer geringern Variantenvielfalt
von Trägern
zur Verfügung
gestellt werden.
-
Eine
Spiegelanordnung nach Anspruch 1 umfaßt in an sich bekannter Weise
einen am Fahrzeug befestigbaren Träger und einen am Träger befestigten
Spiegelkopf. Zwischen dem Träger
und dem Spiegelkopf ist erfindungsgemäß ein separates Verbindungselement
zur Lagerung des Spiegelkopfes angeordnet, das lösbar mit dem Träger verbunden ist.
-
Hierdurch
ist es möglich,
verschiedene Verbindungselemente mit unterschiedlicher Geometrie bereitzustellen
und je nach gewünschter
Sollposition und den geometrischen Randbedingungen, wie sie vom
jeweiligen Fahrzeug, dem Träger
und dem Spiegelkopf vorgegeben sind, ein solches Verbindungselement
auszuwählen,
das im montierten Zustand die entsprechende Anordnung des Spiegelkopfs
zum Träger
und damit zum Fahrzeug ergibt.
-
Bevorzugt
kann der Träger
einen ersten, mit dem Fahrzeug verbindbaren Arm und einen zweiten Arm
umfassen, der mit dem ersten Arm in einem Trägergelenk verbunden ist, und
an dem das Verbindungselement befestigt ist. Hierdurch ist es möglich, den
Spiegelkopf relativ zum Fahrzeug in diesem Trägergelenk zu verschwenken,
insbesondere bei Kollision oder zur Platzersparnis im Parkzustand
einzuklappen.
-
Vorzugsweise
umfaßt
der Spiegelkopf ein Gehäuse
und eine daran befestigte Spiegelscheibe. Diese kann starr an oder
verschwenkbar in dem Gehäuse
angeordnet sein. Bei starrer Anordnung ist es besonders bevorzugt,
wenn das Verbindungselement mit dem Träger und/oder dem Spiegelkopf durch
ein Gelenk verbunden ist. Somit kann die Position der Spiegelscheibe
in diesem Gelenk feineingestellt werden. Besonders vorteilhaft ist
dabei ein Gelenk realisiert, wie es in der
EP 1 346 161 A1 beschrieben
ist, deren Inhalt diesbezüglich
ausdrücklich
in die vorliegende Anmeldung einbezogen wird.
-
Bevorzugt
weist das Verbindungselement eine erste Befestigungsfläche zur
Befestigung am Spiegelkopf und eine zweite Befestigungsfläche zur Befestigung
am Träger
auf, die relativ zueinander so orientiert sind, daß der Spiegelkopf
relativ zum Fahrzeug in einer gewünschten Referenzposition befestigbar
ist. Dabei sind ebene, aber auch gebogene Befestigungsflächen denkbar,
wobei Träger
und Spiegelkopf entsprechend komplementäre Gegenflächen aufweisen.
-
Vorteilhaft
ist das Verbindungselement mit dem Träger so verbunden, daß die Verbindung
von außen
auf Anhieb nicht wahrnehmbar ist. Dies verbessert nicht nur das ästhetische
Erscheinungsbild der Spiegelanordnung, sondern hat auch aerodynamische
Vorteile und verringert insbesondere den Strömungswiderstand. Eine solche
Verbindung kann beispielsweise mittels Schrauben und/oder mittels Formschluß, insbesondere
Rast- oder Schnappverbindungen, erfolgen.
-
Die
gesamte Trägerstruktur,
bestehend aus dem eigentlichen Träger und dem separat ausgebildeten
und nachträglich
befestigten Verbindungselement, kann auch wesentlich einfacher,
beispielsweise durch Kunststoff-Urformen, hergestellt werden. Da Hinterschneidungen
und dergleichen in der Form vermieden werden können, erhöht sich die Gestaltungsfreiheit
erheblich. Schließlich
können,
insbesondere bei urgeformten Kunststoffteilen, die Wandstärken optimiert
werden, da kleinere Einzelformen für Träger und Verbindungselement
einsetzbar sind.
-
Beispielsweise
kann das Verbindungselement im wesentlichen topfförmig ausgestaltet
werden. Sein oberer offener Rand kann als zweite Befestigungsfläche am Träger befestigt
werden, während der
untere Boden die erste Befestigungsfläche bildet. Diese kann in einer
bevorzugten Ausführung
einen integralen Bestandteil eines Gelenks zwischen Verbindungselement
und damit Träger
einerseits und Spiegelkopf andererseits bilden. Das Gelenk kann als
Rast- oder Reibungselement ausgebildet und manuell oder motorisch
verstellbar sein.
-
In
einem erfindungsgemäßen Verfahren
werden zunächst
ein am Fahrzeug befestigbarer Träger, ein
am Träger
zu befestigender Spiegelkopf und wenigstens ein zwischen dem Träger und
dem Spiegelkopf anzuordnenden Verbindungselements zur Lagerung des
Spiegelkopfes bereitgestellt. Unter Bereitstellen ist insbesondere
das Herstellen, aber auch das Zukaufen als Halbzeug zu verstehen.
Anschließend
wird eines von den bereitgestellten Verbindungselementen mit dem
Träger
und dem Spiegelkopf verbunden.
-
Werden
mehrere verschiedene Verbindungselemente bereitgestellt, die jeweils
eine erste Befestigungsfläche
zur Befestigung am Spiegelkopf und eine zweite Befestigungsfläche zur
Befestigung am Träger
aufweisen, die relativ zueinander orientiert sind, wobei diese Orientierung
bei den verschiedenen Verbindungselementen unterschiedlich ist,
kann jeweils dasjenige der verschiedenen Verbindungselemente mit
für den
Träger,
den Spiegelkopf und das Fahrzeug geeigneten Orientierung ausgewählt werden.
Somit können
durch Auswahl eines von mehreren unterschiedlichen Verbindungselementen
verschiedene Spiegelanordnungen bereitgestellt werden, die sich
bezüglich
der Position des Spiegelkopfes relativ zu den Befestigungspositionen
des Trägers
am Fahrzeug unterscheiden.
-
Da
hierbei gleiche Träger
und/oder Spiegelköpfe
verwendbar sind und nur die kleinen, kostengünstigen Verbindungselemente
in verschiedenen Varianten hergestellt und bevorratet werden müssen, reduziert
dies die Anzahl der erforderlichen Träger und/oder Spiegelköpfe und
verringert so Herstellungs- und Logistikkosten erheblich.
-
Weitere
Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen
und den Ausführungsbeispielen.
Hierzu zeigt:
-
1 eine
Explosionsdarstellung einer Spiegelanordnung nach einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung;
-
2 die
Spiegelanordnung nach 1 im zusammengebauten Zustand
ohne ersten Arm und Spiegelscheibe; und
-
3 den
zweiten Arm und das Verbindungselement der Spiegelanordnung nach 1.
-
In 1 umfaßt ein Träger 1,
welcher aus Kunststoff hergestellt ist, einen ersten Arm 1a,
der an einem (nicht dargestellten) Fahrzeug in an sich bekannter
Weise befestigbar ist. Insbesondere kann der erste Arm 1a am
Fahrzeug durch Schrauben, Kleben, Klemmen befestigt oder integal
mit dem Fahrzeug, insbesondere einem Karosserieteil ausgebildet
werden.
-
Am
ersten Arm 1a ist ein zweiter Arm 1b gefestigt,
der in einem Gelenk 1c bezüglich des ersten Arms schwenkbar
ist. Das Gelenk 1c ist ein an sich bekanntes Gelenk und
kann insbesondere ein Rast- oder Reibgelenk umfassen, das den zweiten
Arm in bestimmten oder beliebigen Winkeln zum ersten Arm fixiert.
-
Am
zweiten Arm ist, wie insbesondere in
3 ersichtlich,
ein Verbindungselement
3 mittels dreier Schrauben (nicht
dargestellt) befestigt. Hierzu ist das Verbindungselement im wesentlichen
topfförmig
ausgebildet, wobei der untere, im wesentlichen geschlossene Boden
als eine erste Befestigungsfläche
3a eine
Vertiefug in Form einer Halbkugel aufweist, um einen Teil eines
spielfreien Gelenks
3c zu bilden, wie es in der
EP 1 346 161 A1 beschrieben
ist. Auf eine detaillierte Darstellung dieses Gelenks wird daher
verzichtet und stattdessen auf genannte Druckschrift verwiesen.
-
Der
obere offene Rand des topfförmigen
Verbindungselements 3 stellt eine zweite Befestigungsfläche 3b dar.
Diese liegt an einer entsprechenden Gegenfläche des zweiten Arms 1b auf
und ist durch die Schrauben an dieser befestigt. Das Verbindungselement
weist hierzu entsprechende Schraubkanäle auf. Im Übrigen ist das Verbindungselement
hohl, was sowohl Herstellungskosten als auch Gewicht vorteilhaft
reduziert.
-
Zudem
ermöglicht
es die topfförmige
Form, in besonders einfacher Weise, ein Verbindungselement wie beispielsweise
eine Schraube von innen in eine am Boden des Verbindungselements
vorgesehen Bohrung 3d einzusetzen und anschließend das Verbindungselement
mit dem Träger
zu verschrauben, so daß der
Schraubenkopf sich im Inneren des Verbindungselements abstützt. Der
aus diesem hervorragende Schaft der Schraube kann dann mit einer Mutter
verschraubt werden, die sich an einem Gehäuse 2a eines Spiegelkopfes 2 abstützt und
so das Gehäuse 2a gegen
das Verbindungselement 3 zieht.
-
Das
Gehäuse
2a kann
hierzu auf seiner Rückseite
den entsprechenden halbkugelförmigen Gegenpart
des in der
EP 1 346
161 A1 beschriebenen Gelenks aufweisen, der in die halbkugelförmige Vertiefung
3a eingreift.
Durch eine Feder zwischen Schraubenmutter und Gehäuse
2a und/oder
Schraubenkopf und Verbindungselement
3 kann dieses Gelenk
vorgespannt werden.
-
Nach
der vorstehend dargestellten Befestigung des Gehäuses 2a am Verbindungselement 3 wird
eine Spiegelscheibe 2b durch Einrasten am Gehäuse befestigt.
-
Die
Geometrie der ersten Befestigungsfläche 3a, an der der
Spiegelkopf – hier
mittels Gelenk 3c – befestigt
ist, relativ zur Geometrie der zweiten Befestigungsfläche 3b,
an der der Träger
fixiert ist, bestimmt die Position des Spiegelkopfes 2 relativ zum
Träger 1 und
damit zum Fahrzeug, an dem der Träger befestigt ist.
-
Stehen
nun mehrere Verbindungselemente zur Verfügung, deren Geometrie der ersten
relativ zur zweiten Befestigungsfläche sich unterscheidet, ergeben
sich bei gleichem Träger
unterschiedliche Positionen des gleichen Spiegelkopfes zum gleichen
Fahrzeug. Umgekehrt kann durch entsprechende Wahl der Geometrien
auch bei unterschiedlichen Fahrzeugen und/oder Trägern und/oder
Spiegelköpfen
jeweils die gleiche Position des Spiegelkopfes relativ zum Fahrzeug
verwirklicht werden.
-
Insgesamt
lassen sich so mit dem gleichen Träger, der an verschiedenen Fahrzeugen
in unterschiedlichen Positionen befestigt ist, und dem gleichen
Spiegelkopf durch Verwendung eines jeweils entsprechend geformten
Verbindungselements nahezu beliebige Positionen des Spiegelkopfes
relativ zum Fahrzeug darstellen.