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Die
Erfindung betrifft Kühlmöbel mit
zeitabhängiger
Abtausteuerung. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Verkaufskühlmöbel für die Verwendung
im Lebensmitteleinzelhandel. Derartige Kühlmöbel sind beispielsweise als
offene oder mittels Schiebedeckel schließbare Truhen (so genannte Inseln)
oder als Wandregale bekannt und dienen zur Tiefkühlung oder Normalkühlung von
Lebensmitteln. Besonders bei Discounter-Märkten finden so genannte steckerfertige
Geräte
Verbreitung, die mit minimalem Aufwand aufzustellen und im Wesentlichen lediglich
an eine Spannungsversorgung anzuschließen sind, während auf weitere Installationen – beispielsweise
eine Tauwasserabfuhr – verzichtet
wird.
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Kühl- und
Tiefkühlmöbel im Lebensmitteleinzelhandel
müssen
die richtige Produkttemperatur der einzelnen gekühlten Lebensmittel sicherstellen,
so dass die auf der Verpackung angegebenen Mindesthaltbarkeitsdaten
gültig
bleiben. Dazu werden die Lebensmittel mit gekühlter Luft umgeben, die in
der Regel deutlich kälter
ist, als die gewünschte
Temperatur der Lebensmittel. Die Luft wird durch Wärmetauscher abgekühlt, wobei
als Besonderheit bei Verkaufskühlmöbeln zu
beachten ist, dass ein ständiger
Luftwechsel mit der Raumluft des Verkaufsraums stattfindet, dessen
Intensität
von Kundenfrequenz und Möbelbauart
abhängig
ist. Dabei kommt es zunächst
zur Kondensation des in der Luft enthaltenen Wassers, unmittelbar
danach auch zur Bildung einer Reifschicht auf den Lamellen des Wärmetauschers,
da die Oberflächentemperaturen
bei Kühlmöbeln, insbesondere
jedoch bei Tiefkühlmöbeln, ständig unter 0°C gehalten
werden.
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Für einen
vollautomatischen Betrieb ist es deshalb Stand der Technik, über sogenannte
Abtauuhren – separat
oder in elektronischen Kühlstellenreglern
integriert – die
notwendigen Abtauvorgänge durchzuführen. Dazu
wird die Kühlung
für einen
definierten Zeitraum ausgeschaltet und während dieser Zeit ein Abschmelzen
des Eisansatzes auf den Oberflächen
der Wärmetauscher
durch separate elektrische Heizungen oder durch die Kondensationswärme der
Kälteanlage
(Hot Gas Defrost, Cool Gas Defrost) erzwungen. Das Ende des Abtauvorgangs
wird in der Regel durch Überwachung
von Temperatur und Zeit bestimmt.
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Speziell
bei Tiefkühlmöbeln kommt
der geeigneten Wahl der Abtaustartzeitpunkte eine besondere Bedeutung
zu. Zum einen ist eine gewisse Staffelung der Abtaustarts der einzelnen
Verkaufsmöbel gewünscht, um
alle Anlagenteile und die zentrale Stromversorgung möglichst
gleichmäßig zu belasten. Zum
anderen ist es im Lebensmittelhandel nicht erwünscht, Abtauungen während der
Ladenöffnungszeiten
durchzuführen,
da der Kunde dies an den kurzzeitig auftretenden höheren Temperaturen
der Umgebungsluft und auftretenden Nebelschwaden bemerken könnte.
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Da
in einer Verkaufsstelle üblicherweise mehrere – in größeren Märkten bis
zu 50 – Verkaufskühlmöbel für Tiefkühlkost aufgestellt
sind, deren Verdampfer regelmäßig enteist
werden müssen,
ist es wünschenswert,
die Abtauprozesse dieser Kühlmöbel miteinander
zu koordinieren, um Belastungsspitzen des Stromverbrauchs zu minimieren.
Die Abtauprozesse der einzelnen Kühlmöbel sollen also abschnittsweise
nacheinander erfolgen.
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Es
ist deshalb eine zeitabhängige
Steuerung des jeweiligen Abtauprozesses der Kühlmöbel erforderlich. Hierfür ist es
beispielsweise möglich,
für die Kühlmöbel einer
Verkaufsstelle eine zentrale Uhr zu installieren, die für jedes
Kühlmöbel als
Referenz für den
jeweiligen Abtauplan dient, wobei sämtliche Kühlmöbel mit dieser zentralen Uhr
vernetzt sind. Dies ist jedoch unerwünscht aufwendig. Es ist auch möglich, jedes
Kühlmöbel mit
einer eigenen Uhr zu versehen. Diese muss jedoch exakt eingestellt
oder – beispielsweise
im Falle eines Stromausfalls – nachjustiert
werden; hierfür
ist der regelmäßige Einsatz von
Fachpersonal erforderlich, was ebenfalls nicht immer erwünscht ist.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Verkaufskühlmöbel mit zeitabhängiger Abtausteuerung zu
schaffen, für
das bei geringem Herstellungs-, Installations- und Wartungsaufwand
gewährleistet
ist, dass das Abtauen des Verdampfers außerhalb der Öffnungszeiten
des Aufstellungsorts (Supermarkt oder dgl.) erfolgt. Bei Vorhandensein
mehrerer Kühlmöbel sollen
die jeweiligen Abtauprozesse insbesondere koordiniert zueinander
durchgeführt
werden können.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Kühlmöbel mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass das Kühlmöbel einen Lichtsensor zum Erzeugen
eines Lichtempfangssignals und eine Auswerte- und Steuerschaltung aufweist, die mit
dem Lichtsensor verbunden ist und mittels derer in Abhängigkeit
von dem Lichtempfangssignal des Lichtsensors ein Abtauprozess des
Kühlmöbels steuerbar
ist.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Kühlmöbel wird
die erwünschte
Zeitabhängigkeit
der Abtausteuerung also auf einfache Weise indirekt verwirklicht, nämlich durch
Beobachtung des Umgebungslichts mittels eines Lichtsensors. Der
Abtauprozess des Verdampfers wird aufgrund von Lichtempfangssignalen
des Lichtsensors ausgelöst,
insbesondere wenn anhand der Lichtempfangssignale festgestellt wird, dass
das detektierte Umgebungslicht einer Nachtbeleuchtungssituation
entspricht oder dass die Raumbeleuchtung in der Umgebung des Kühlmöbels ausgeschaltet
worden ist. Durch dieses einfache Detektionsprinzip ist eine zuverlässige Steuerung
der Abtauprozesse möglich,
da in den Supermärkten,
in denen die Verkaufskühlmöbel zum
Einsatz gelangen, generell wenig Tageslichtbeleuchtung, sondern
nahezu ausschließlich
künstliche
Beleuchtung zum Einsatz gelangt, die außerhalb der Öffnungszeiten
abgeschaltet wird. Allein durch Verwendung eines Lichtsensors kann
deshalb zuverlässig
zwischen Tagesbeleuchtungsbedingungen und Nachtbeleuchtungsbedingungen
unterschieden werden.
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Somit
gestattet das erfindungsgemäße Kühlmöbel ein
automatisches Befolgen eines vorgebbaren Abtauplans, insbesondere
für die
eingangs erläuterte
Heißgasabtauung.
Hierfür
ist es nicht erforderlich, das Kühlmöbel mit
einer eigenen Uhr auszustatten oder mit einer zentral angeordneten
Uhr zu vernetzen. Demnach ist es auch nicht nötig, an dem Kühlmöbel eine
aktuelle Uhrzeit einzustellen. Da steckerfertige Verkaufskühlmöbel üblicherweise
vom Transporteur aufgestellt und installiert werden, der die Initialisierung
einer integrierten Uhr vornehmen müsste und hierfür jedoch
nicht unbedingt die erforderliche technische Qualifikation besitzt,
ist eine mögliche
Fehlerquelle für
ein zeitgenaues Befolgen des Abtauplans beseitigt.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Kühlmöbels mit
einem Lichtsensor ist es sogar möglich,
mehrere Kühlmöbel innerhalb
einer Verkaufsstelle hinsichtlich der jeweiligen Abtauprozesse miteinander
zu koordinieren, ohne dass eine Vernetzung dieser Kühlmöbel erforderlich
ist, wie nachfolgend noch im Einzelnen erläutert wird.
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Ein
besonderer Vorteil der Ausstattung des Kühlmöbels mit dem Lichtsensor besteht
darin, dass die tatsächlichen
Verhältnisse
in der Verkaufsstelle berücksichtigt
werden. Wenn in der Umgebung des Kühlmöbels die Raumbeleuchtung eingeschaltet
ist, wird also grundsätzlich
davon ausgegangen, dass ein Abtauen momentan nicht gestattet ist.
Umgekehrt wird ein Abtauprozess – sofort oder mit einer gewissen
Zeitverzögerung – ausgelöst, wenn
anhand der Lichtempfangssignale festgestellt wird, dass die Raumbeleuchtung
in der Umgebung des Kühlmöbels abgeschaltet
worden ist.
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Generell
wertet die Auswerte- und Steuerschaltung des Kühlmöbels das Lichtempfangssignal des
Lichtsensors danach aus, ob in der Umgebung des Kühlmöbels Tagesbeleuchtungsbedingungen oder
Nachtbeleuchtungsbedingungen vorliegen, wobei der Abtauprozess in
Abhängigkeit
davon ausgelöst
wird, dass das Vorliegen von Nachtbeleuchtungsbedingungen festgestellt
wird. Vorzugsweise wird das Lichtempfangssignal speziell danach
ausgewertet, ob die Raumbeleuchtung in der Umgebung des Kühlmöbels ausgeschaltet
ist, wobei zutreffendenfalls der Abtauprozess ausgelöst wird.
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Für eine derartige
Auswertung des Lichtempfangssignals des Lichtsensors kann beispielsweise überprüft werden,
ob das Licht einen vorbestimmten Schwellwert unterschreitet oder überschreitet.
Bei einer besonders einfachen Ausführungsform wird das Lichtempfangssignal
also mit einem Absolutwert verglichen, wobei der Vergleich auch
mit einem selbst adaptierenden Schwellwert erfolgen kann, um Drifteffekte
zu kompensieren.
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Es
ist auch möglich,
dass die Auswerte- und Steuerschaltung eine Änderungsrate des Lichtempfangssignals
des Lichtsensors auswertet, um den Zeitpunkt des Ausschaltens der
Raumbeleuchtung in der Umgebung des Kühlmöbels zuverlässig zu erkennen. Hierdurch
werden Fehldetektionen vermieden. Beispielsweise wird vermieden,
dass das den Lichtsensor beaufschlagende Licht der tiefstehenden Abendsonne
fälschlicherweise
als Licht der Raumbeleuchtung interpretiert wird, obwohl diese bereits
abgeschaltet worden ist. Für
die erläuterte
Analyse der Änderungsrate
des Lichtempfangssignals kann eine geeignete Zeitkonstante – beispielsweise
von einigen Sekunden – berücksichtigt
werden, um den gesamten Ausschaltvorgang der Raumbeleuchtung sicher zu
erfassen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
besitzt die Auswerte- und Steuerschaltung zur Verarbeitung des Lichtempfangssignals
des Lichtsensors einen Frequenzfilter, dessen Frequenzdurchlassbereich
an die Schaltfrequenz von Leuchtstoffröhren angepasst ist. Hierdurch
wird eine besonders zuverlässige
Diskriminierung der Raumbeleuchtung in der Umgebung des Kühlmöbels erzielt,
da diese Raumbeleuchtung üblicherweise
von Leuchtstoffröhren
erzeugt wird. Insbesondere kann für die Lichtempfangssignale
ein Bandpass mit einer Durchlassfrequenz (Resonanzfrequenz) von
50 Hz (Netzfrequenz in Europa) oder 100 Hz (entsprechend den gleich
gerichteten Halbwellen) vorgesehen sein (USA: 60 Hz bzw. 120 Hz).
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
ist vorgesehen, dass die Auswerte- und Steuerschaltung das Lichtempfangssignal
des Lichtsensors hinsichtlich eines Tages-/Nachtrhythmus auswertet,
wobei der Abtauprozess ausgelöst
wird, wenn aufgrund des Lichtempfangssignals abweichend von einem
zuvor ermittelten Tages-/Nachtrhythmus festgestellt wird, dass die
Raumbeleuchtung in der Umgebung des Kühlmöbels ausnahmsweise während einer
Nachtzeit eingeschaltet ist. Durch eine derartige Auswertung kann
also der Umstand ignoriert werden, dass außerhalb der üblichen Öffnungszeiten
der Verkaufsstelle die Raumbeleuchtung aktiviert ist, um somit trotz
aktivierter Raumbeleuchtung den Abtauprozess auszulösen. Eine
derartige Ausnahmesituation tritt beispielsweise im Zusammenhang
mit der Inventur auf, die in den Verkaufsstellen typischerweise
nach Verkaufsschluss in den Abend- und Nachtstunden durchgeführt wird. Aufgrund
der erläuterten
Auswertung wird erkannt, dass trotz der eingeschalteten Raumbeleuchtung eine
Enteisung des Verdampfers gemäß dem vorbestimmten
Abtauplan durchgeführt
werden darf.
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In ähnlicher
Weise kann mittels der Auswerte- und Steuerschaltung das Lichtempfangssignal des
Lichtsensors auch hinsichtlich eines Wochentag-Rhythmus ausgewertet werden, wobei solche
Tage, an denen nicht die üblichen
Tagesbeleuchtungsbedingungen festgestellt werden, als verkaufsgeschlossene
Tage der betreffenden Verkaufsstelle identifiziert werden, und wobei
der Abtauprozess vor, an und/oder nach einem identifizierten verkaufsgeschlossenen
Tag unterdrückt
wird. Beispielsweise ist nämlich
an einem Sonntag, an dem die Verkaufsstelle gewöhnlich geschlossen ist, eine
Enteisung des Verdampfers des Kühlmöbels nicht zwingend
erforderlich, da an diesem Tag auch kein Öffnen des Kühlmöbels erfolgt und somit keine
zusätzliche
Luftfeuchtigkeit an den Verdampfer gelangt. Ein unnötiger Abtauprozess
und der hiermit verbundene Energieverbrauch werden also vermieden.
Das Identifizieren des erläuterten
Wochentag-Rhythmus erfolgt insbesondere auf Grundlage eines identifizierten
Tages-/Nacht-Rhythmus, d.h. auf Grundlage der identifizierten Tages-
und Nachtzeiten werden periodische Abweichungen von dem üblichen
Tages-/Nacht-Rhythmus mit einem Wiederholungsintervall von sieben
Tagen (Sonntage) oder auch aperiodische Abweichungen (z.B. unregelmäßige Feiertage)
identifiziert und im Rahmen des Abtauplans berücksichtigt.
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Sowohl
bezüglich
der erläuterten
Auswertung hinsichtlich eines Tages/Nacht-Rhythmus als auch bezüglich der
erläuterten
Auswertung hinsichtlich eines Wochentag-Rhythmus ist es beispielsweise
möglich,
dass die Auswerte- und Steuerschaltung die erfassten Lichtempfangssignale
entweder einer Tageszeit oder einer Nachtzeit zuordnet und entsprechend
in einer Tabelle bzw. einem Speicher ablegt. Zu diesem Zweck besitzt
die Auswerte- und Steuerschaltung vorzugsweise eine interne Zeitmesseinrichtung
(Taktgeber), um relative Zeitunterschiede erfassen zu können. Diese
Zeitmesseinrichtung muss jedoch – wie erläutert – nicht die korrekte (absolute) Uhrzeit
angeben oder kennen. Für
die erläuterte
Zuordnung zu Tages- bzw. Nachtzeiten können tägliche Maximalabweichungen
von einem bislang ermittelten Tages-/Nacht-Rhythmus um beispielsweise
+/– 30 Minuten
zugelassen werden, um zu berücksichtigen, dass
die Raumbeleuchtung in der betreffenden Verkaufsstelle täglich nicht
unbedingt exakt zu derselben Uhrzeit eingeschaltet bzw. ausgeschaltet
wird. Für eine
selbst adaptierende Erfassung des Tages-/Nacht-Rhythmus kann bei spielsweise
vorgesehen sein, dass stets lediglich ein Erfassungszeitraum berücksichtigt
wird, der dem aktuellen Betrachtungszeitpunkt um eine vorbestimmte
Anzahl von Tagen – beispielsweise
14 Tagen – vorausgeht.
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Es
wurde bereits erläutert,
dass es hinsichtlich der Vermeidung von Stromverbrauchs-Belastungsspitzen
von Vorteil ist, wenn die Abtauprozesse mehrerer Verkaufskühlmöbel innerhalb
einer Verkaufsstelle miteinander koordiniert werden. Dies ist bei
dem erfindungsgemäßen Kühlmöbel auf
besonders einfache Weise möglich.
Sämtliche
Kühlmöbel innerhalb
der Verkaufsstelle sind nämlich – da sie nach
demselben Prinzip das Umgebungslicht bzw. die Raumbeleuchtung beobachten – letztlich
automatisch zueinander synchronisiert. Es ist deshalb lediglich
erforderlich, für
das Auslösen
der Abtauprozesse der einzelnen Kühlmöbel innerhalb derselben Verkaufsstelle
jeweils eine unterschiedliche Zeitverzögerung vorzusehen. Dies kann
aufgrund werksseitiger Einstellung erfolgen. Beispielsweise kann
die Zeitverzögerung
für das
Auslösen
eines Abtauprozesses das Produkt eines Multiplikators mit einer
Verzögerungszeiteinheit
betragen, wobei dieser Multiplikator werksseitig und/oder am Gerät einstellbar
ist. Durch Einstellen unterschiedlicher Multiplikatoren kann also für jedes
Kühlmöbel eine
andere Abweichung vom Abtauplan eingestellt werden, so dass die
Abtauprozesse der einzelnen Kühlmöbel nacheinander
ablaufen.
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Soweit
im Zusammenhang mit der Erfindung auf einen Abtauplan Bezug genommen
wird, so ist hierunter – insbesondere
für die
erläuterte
Heißgasenteisung – ein abgespeichertes
Zeitschema zu verstehen, nach welchem die Abtauprozesse eines oder
mehrerer Kühlmöbel regelmäßig durchgeführt werden
sollen. Insbesondere ist durch den Abtauplan ein minimales und/oder
maximales Zeitintervall zwischen zwei aufeinander folgenden Abtauprozessen festgelegt.
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Zu
dem genannten Lichtsensor ist noch anzumerken, dass dessen Gesichtsfeld
vorzugsweise schräg
nach oben oder vertikal nach oben gerichtet ist, um die Raumbeleuchtung
in der Umgebung des Kühlmöbels möglichst
effizient detektieren zu können.
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Die
Erfindung bezieht sich schließlich
auch auf ein Verfahren zum zeitabhängigen Steuern des Abtauens
eines Kühlmöbels bzw.
eines Verdampfers des Kühlmöbels, wobei
ein Abtauprozess des Kühlmöbels in
Abhängigkeit
von einem Lichtempfangssignal eines Lichtsensors gesteuert wird,
wie dies vorstehend für
die verschiedenen Ausführungsformen eines
entsprechenden Kühlmöbels erläutert worden ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme
auf die Zeichnung erläutert.
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1 zeigt
den Aufbau des Kältemittelkreislaufs
eines Kühlmöbels.
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2 zeigt
den Aufbau einer Auswerte- und Steuerschaltung für das Kühlmöbel gemäß 1.
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3a–3d zeigen
verschiedene Ausführungsformen
der Auswerte- und Steuerschaltung gemäß 2.
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1 zeigt
schematisch den Aufbau eines Verkaufskühlmöbels zum Aufstellen in einem
Supermarkt oder dgl. mit zeitabhängiger
Abtausteuerung. Ein Verdampfer 11 dient zum Abkühlen eines
Kühlraums
(nicht gezeigt), wobei Wärme
aus dem Kühlraum
aufgenommen wird und das Verdampfen eines Kältemittels bewirkt, das durch
den Verdampfer geführt
wird. Das Kältemittel
wird anschließend
mittels eines Kompressors 13 verdichtet und bei hierdurch erhöhter Temperatur
einem Verflüssiger 15 (z.B.
Lamellenkondensator mit Ventilator) zugeführt, an dem eine Wärmeabgabe
an die Umgebung erfolgt. Anschließend wird das Kältemittel
an einem Expansionsventil 17 entspannt und wieder dem Verdampfer 11 zugeführt.
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Dem
Verdampfer 11 ist eine Abtaueinrichtung 19 zum
Enteisen des Verdampfers 11 zugeordnet. Die Abtaueinrichtung 19 kann
für eine
Heißgasabtauung
beispielsweise ein Umschaltventil für einen Zweig des gezeigten
Kältemittelkreislaufs
umfassen und mit dem Kompressor 13 verbunden sein, um diesen
entsprechend ansteuern zu können.
Für das
Enteisen des Verdampfers 11 kann auch die Abwärme des
Kompressors 13 verwendet werden, oder es wird an dem Verdampfer 11 ein
eigenes Heizelement angeordnet.
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Dem
Verkaufskühlmöbel gemäß 1 und insbesondere
der Abtaueinrichtung 19 ist eine Auswerte- und Steuerschaltung 21 zugeordnet,
die in 2 gezeigt ist. Die Auswerte- und Steuerschaltung 21 ist
an einem Signaleingang 23 mit einem Lichtsensor 25 in
Form einer Fotodiode verbunden. Der Lichtsensor 25 ist
beispielsweise neben einer 7-Segment-Anzeige 27 und einer Tastatur 29 angeordnet,
die gemeinsam ein Bedienfeld für
das Kühlmöbel bilden
und ebenfalls mit der Auswerte- und Steu erschaltung 21 verbunden
sind. Ferner kann die Auswerte- und Steuerschaltung 21 mit
einem Temperatursensor 31 zur Ermittlung der Kältemitteltemperatur
und mit Magnetventilen (nicht gezeigt) zur Steuerung des Kältemittelkreislaufs
verbunden sein.
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Die
Verbindung der Auswerte- und Steuerschaltung 21 mit dem
Lichtsensor 25 ermöglicht
indirekt eine zeitabhängige
Steuerung der Abtaueinrichtung 19, wie nachfolgend erläutert wird.
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Der
Lichtsensor 25 erzeugt in Abhängigkeit von dem empfangenen
Umgebungslicht ein Lichtempfangssignal, das an den Signaleingang 23 der Auswerte-
und Steuerschaltung 21 ausgegeben wird. Diese wertet das
Lichtempfangssignal danach aus, ob in der Umgebung des Kühlmöbels Tagesbeleuchtungsbedingungen
oder Nachtbeleuchtungsbedingungen vorliegen. Insbesondere wird untersucht,
ob die Raumbeleuchtung in der Umgebung des Verkaufskühlmöbels eingeschaltet
oder ausgeschaltet ist. Sofern die Auswerte- und Steuerschaltung 21 das Vorliegen
von Nachtbeleuchtungsbedingungen feststellt bzw. wenn sie feststellt,
dass die Raumbeleuchtung ausgeschaltet worden ist, so wird für die angeschlossene
Abtaueinrichtung 19 ein Abtauprozess zur Enteisung des
Verdampfers 11 ausgelöst,
wobei je nach festgelegtem Abtauplan und/oder werksseitiger Einstellung
eine Zeitverzögerung
berücksichtigt werden
kann.
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Spätestens
dann, wenn die Auswerte- und Steuerschaltung 21 das Vorliegen
von Tagesbeleuchtungsbedingungen feststellt bzw. wenn sie feststellt,
dass die Raumbeleuchtung eingeschaltet worden ist, wird der Abtauprozess
beendet. Ein weiterer Abtauprozess wird erst wieder zugelassen, wenn
erneut das Vorliegen von Nachtbeleuchtungsbedingungen bzw. das Ausschalten
der Raumbeleuchtung festgestellt wird.
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Aufgrund
dieses Steuerungsprinzips ist auf einfache Weise gewährleistet,
dass eine Enteisung des Verdampfers 11 lediglich außerhalb
der Öffnungszeiten
der betreffenden Verkaufsstelle (Supermarkt oder dgl.) erfolgt.
Es ist nicht erforderlich, dass das Kühlmöbel mit einer Uhr ausgestattet
ist, die – beispielsweise
mittels der Tastatur 29 oder dgl. – exakt eingestellt oder im
Falle von Abweichungen nachjustiert werden müsste. Es ist auch keine Vernetzung des
Kühlmöbels mit
einer zentral installierten Uhr erforderlich, sondern das Kühlmöbel eignet
sich besonders gut als steckerfertiges Gerät ohne besonderen Installations-
und Wartungsaufwand.
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Mögliche Ausführungsformen
der Auswerte- und Steuerschaltung 21 gemäß 2 werden
nachfolgend anhand der 3a bis 3d erläutert.
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Beispielsweise
kann gemäß 3a das über den
Signaleingang 23 erhaltene Lichtempfangssignal des Lichtsensors 25 einem
Komparator 33 zugeführt
werden, der das Lichtempfangssignal mit einer Referenzspannung Vref vergleicht. Wenn der Komparator 33 feststellt,
dass das am Signaleingang 23 anliegende Lichtempfangssignal
die Referenzspannung Vref unterschreitet,
so wird dies dahingehend interpretiert, dass die Raumbeleuchtung
in der Umgebung des Kühlmöbels bzw.
des Lichtsensors 25 ausgeschaltet worden ist, und der Komparator 33 erzeugt
an einem Signalausgang 35 ein entsprechendes Auslösesignal
für die
Abtaueinrichtung 19 zum Auslösen eines Abtauprozesses.
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Gemäß 3b ist
zwischen dem Signaleingang 23 für das Lichtempfangssignal einerseits
und einem Komparator 37 andererseits ein Differenzierglied 39 mit
einem in Serie geschalteten Kondensator 41 und einem auf
Masse gelegten Widerstand 43 vorgesehen. Aufgrund dieser
Anordnung kann festgestellt werden, ob ein Differentialwert des
Lichtempfangssignals einen vorbestimmten Schwellwert überschreitet
oder unterschreitet. Insbesondere wird bei einer Überschreitung
eines Schwellwerts ein Auslösesignal
für einen
Abtauprozess am Signalausgang 35 ausgegeben. Durch Verwendung
des Differentialglieds 39 kann eine abrupte Änderung
der Beleuchtungsbedingungen – insbesondere
das Ausschalten der Raumbeleuchtung – besonders zuverlässig erkannt
werden.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 3c ist zwischen
dem Signaleingang 23 für
das Lichtempfangssignal und einem Komparator 45 ein Bandpass 47 vorgesehen.
Dieser besitzt beispielsweise eine Durchlassfrequenz von 50 Hz,
von 100 Hz, oder eines Zwischenwerts hiervon, um die Empfindlichkeit für die Schaltfrequenz
von Leuchtstoffröhren
zu erhöhen.
Da für
die Beleuchtung der Verkaufsstellen, in denen das Verkaufskühlmöbel der
erläuterten
Art üblicherweise
aufgestellt wird, generell Leuchtstoffröhren verwendet werden, können mittels
des Bandpasses 47 optische Störsignale besonders wirkungsvoll herausgefiltert
werden.
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Mehrere
der anhand der 3a bis 3c erläuterten
Auswerteprinzipien können
auch miteinander kombiniert werden, um die Detektionszuverlässigkeit
noch weiter zu erhöhen.
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Gemäß der Ausführungsform
nach 3d ist eine digitale Verarbeitung
bzw. Auswertung der Lichtempfangssignale des Lichtsensors 25 vorgese hen.
Zu diesem Zweck werden die Lichtempfangssignale mittels eines Analog/Digital-Wandlers 49 digitalisiert
und in digitaler Form einem Mikroprozessor 51 zugeführt, der
mit einem Speicher 53 verbunden ist. Der Mikroprozessor 51 ermöglicht grundsätzlich die
verschiedenen Arten der Signalauswertung, die im Zusammenhang mit 3a bis 3c erläutert worden
sind. Beispielsweise ist entsprechend der Ausführungsform gemäß 3b eine
Analyse der Änderungsrate
des Lichtempfangssignals möglich.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
in dem Mikroprozessor 51 komplexere Analysen durchgeführt werden,
beispielsweise um die Lichtempfangssignale hinsichtlich eines Tages-/Nacht-Rhythmus
der Beleuchtungsbedingungen oder hinsichtlich eines Wochenend-Rhythmus
der Beleuchtungsbedingungen auszuwerten. Entsprechende Zwischenergebnisse können in
den Speicher 53 abgelegt werden, in dem auch aufgrund werksseitiger
Einstellung ein vorbestimmter Abtauplan gespeichert sein kann.
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- 11
- Verdampfer
- 13
- Kompressor
- 15
- Verflüssiger
- 17
- Expansionsventil
- 19
- Abtaueinrichtung
- 21
- Auswerte-
und Steuerschaltung
- 23
- Signaleingang
- 25
- Lichtsensor
- 27
- 7-Segment-Anzeige
- 29
- Tastatur
- 31
- Temperatursensor
- 33
- Komparator
- 35
- Signalausgang
- 37
- Komparator
- 39
- Differenzierglied
- 41
- Kondensator
- 43
- Widerstand
- 45
- Komparator
- 47
- Bandpass
- 49
- Analog/Digital-Wandler
- 51
- Mikroprozessor
- 53
- Speicher
- Vref
- Referenzspannung