DE102004055492A1 - Klarspüler für Kunststoffteile - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Klarspüler für das maschinelle Geschirrspülen von Kunststoffteilen, der als Tensid C¶8¶-C¶20¶-Alkyl-bis(2-hydroxyalkyl)amin sowie wenigstens eine Säure enthält. Dieser Klarspüler vermindert deutlich die durch das maschinelle Spülen bewirkte Kunststoffalterung und vermeidet bzw. verzögert das Auftreten von Spannungsrissen im Kunststoff.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Klarspüler, dessen Verwendung bei der maschinellen Reinigung von Kunststoffteilen sowie ein Verfahren zum maschinellen Reinigen von Kunststoffteilen.
- Das maschinelle Spülen von Geschirr, medizinischen und chirurgischen Instrumenten und sonstigen Gegenständen beispielsweise des Laborbedarfs ist in der Praxis weit verbreitet. Viele maschinell gespülte Gegenstände (insbesondere aus dem medizinischen und chirurgischen Bereich, Gegenstände des Laborbedarfs sowie Geschirr) sind ganz oder teilweise aus Kunststoff gefertigt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die maschinelle Reinigung speziell von Kunststoffgegenständen zu verbessern.
- Der erfindungsgemäße Klarspüler enthält folgende Bestandteile:
- – C8-C20-Alkyl-bis(2-hydroxyalkyl)amin,
- – wenigstens eine Säure.
- Ein Klarspüler im Sinne der Erfindung ist eine Zusammensetzung, die beim maschinellen Geschirrspülen in Spülmaschinen zur Beschleunigung des abschließenden Trocknungsvorgangs eingesetzt wird. Im Allgemeinen ist das Klarspülen der letzte Reinigungs-/Spülschritt in einer Geschirrspülmaschine, bei dem die Gegenstände mit Flüssigkeit besprüht oder überduscht werden.
- Die Aufzählung der Bestandteile des Klarspülers ist nicht abschließend, insbesondere wird er im Regelfall Wasser (vorzugsweise vollentsalztes Wasser) als Lösungsmittel enthalten.
- Die Alkylkette des Alkylamins enthält 8 bis 20 C-Atome. Es kann sich um ein verzweigtes oder bevorzugt um ein unverzweigtes Alkylamin handeln. Es kann auch eine Mischung von Aminen mit unterschiedlich langen Alkylketten verwendet werden, beispielsweise Kokosalkyl-bis(2-hydroxethyl)amin, das von der Firma AKZO unter der Marke Ethomeen® C 12 erhältlich ist. Es enthält zu einem erheblichen Anteil C12-Alkylamin.
- Die Erfindung hat erkannt, dass beim maschinellen Geschirrspülen Kunststoffteile einem beschleunigten Alterungsprozess unterliegen und brüchig werden können. Im Gebrauch treten dann sogenannte Spannungsrisse auf, die den Kunststoffgegenstand in aller Regel unbrauchbar machen. Diese Problematik tritt insbesondere dann auf, wenn die Kunststoffteile im Anschluss an das maschinelle Geschirrspülen entweder heißgetrocknet oder einer thermischen Desinfektion bzw. Sterilisation unterzogen werden, beispielsweise einer Dampfsterilisation, die häufig bei 121 bis 134°C durchgeführt wird. Auf der Oberfläche des Kunststoffs haftende Reste üblicher Klarspültenside fördern offensichtlich das Entstehen von Spannungsrissen bei Einwirkung höherer Temperaturen.
- Das erfindungsgemäß verwendete Tensid zeigt besonders gute Wirkung als Klarspülmittel, wenn es wenigstens teilweise als Aminsalz vorliegt. Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Säurezusatz erfolgt eine (teilweise) Salzbildung.
- Die Alkoxygruppen am Amin sind vorzugsweise C1- bis C4-Gruppen, besonders bevorzugt Ethoxygruppen. Als Säure wird bevorzugt eine organische Säure verwendet, vorzugsweise eine Lebensmittelsäure wie beispielsweise Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure oder dergleichen. Zitronensäure ist besonders bevorzugt.
- Besonders bevorzugt enthält der erfindungsgemäße Klarspüler 10 bis 40 Gew% des Amintensids sowie 7 bis 30 Gew% einer oder mehrerer Säuren. Der Rest auf 100 % ist vorzugsweise Wasser, weitere Bestandteile sind jedoch nicht ausgeschlossen. Unter den Alkylaminen sind die C12 bis C18 Alkylamine besonders bevorzugt.
- Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung eines oben definierten Klarspülers bei der maschinellen Reinigung von Kunststoffteilen. Insbesondere kann der Klarspüler bei der Reinigung von Kunststoffteilen aus Polycarbonat, Polysulfon oder Polyphenylenoxid verwendet werden. Diese Kunststoffe sind besonders anfällig für Spannungsrisse.
- Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum maschinellen Reinigen von Kunststoffteilen. Diese Kunststoffe werden einem Reinigungsschritt mit einem üblichen Reiniger für das jeweilige Anwendungsgebiet unterzogen, anschließend erfolgt ein Klarspülen mit einem erfindungsgemäßen Klarspüler. Die Aufzählung dieser Schritte ist nicht abschließend, es können beispielsweise Vor-, Zwischenspül- oder weitere Reinigungsschritte vorgesehen sein. An das erfindungsgemäße Klarspülen schließt sich in der Regel ein Trocknen unter Hitzeeinwirkung an, zusätzlich oder stattdessen kann eine Sterilisation, vorzugsweise eine thermische Sterilisation, weiter bevorzugt eine Dampfsterilisation bei 121 bis 134°C anschließen.
- Der erfindungsgemäße Klarspüler sowie das Verfahren kann insbesondere bei der Aufbereitung spannungsrissgefährdeter Kunststoffteile im Medizinproduktebereich (beispielsweise Anästhesieutensilien oder dergleichen), im Bereich der Lebensmittelindustrie (beispielsweise Schokoladenformen aus Kunststoff), im Laborbereich (beispielsweise Versuchstierkäfige aus Kunststoff) und dergleichen zum Einsatz kommen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.
- Beispiel 1:
- Ein erfindungsgemäßer Klarspüler wird nach folgender Rezeptur hergestellt:
65,4 Wasser, voll entsalzt
14,6 Zitronensäure, wasserfrei
20% Ethomeen C 12
sämtliche Prozentangaben sind Gewichtsprozente. - Vergleichsbeispiel 1
- Ein Klarspüler des Standes der Technik wird nach folgender Rezeptur hergestellt:
69,5 Wasser, voll entsalzt
10% Zitronensäure, wasserfrei
19% PPG-4-Laureth 5
1,5% Natriumcumolsulfonat - Beispiel 2:
- Versuchstierkäfige aus Polysulfon wurden in einer Spülmaschine vom Typ Winterhalter G202 gereinigt und klargespült. Die Reinigung fand bei einer Temperatur von 60°C während 90 Sekunden statt. Als Reiniger wurde Neodishe® Marke FLA (alkalischer Intensivreiniger, erhältlich von der Firma Dr. Weigert) in einer Konzentration von 3 g/l benutzt. Die Klarspülung fand bei 65°C für 10 Sekunden statt. Als Klarspüler wurde die Rezeptur gemäß Beispiel 1 bzw. Vergleichsbeispiel 1 in einer Konzentration von 0,5 g/l verwendet. Im Anschluss an das Klarspülen fand eine Dampfsterilisation (10 Minuten bei 134°C) statt.
- Bei Einsatz des Klarspülers gemäß Vergleichsbeispiel 1 zeigten sich schon nach einem Durchgang (Reinigen, Klarspülen, Sterilisieren) erste Spannungsrisse im Kunststoff. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Klarspülers traten auch nach zehn Durchgängen keinerlei Spannungsrisse auf.
Claims (12)
- Klarspüler, dadurch gekennzeichnet, dass er enthält: a) wenigstens ein C8-C20-Alkyl-bis(2-hydroxyalkyl)amin, b) wenigstens eine Säure.
- Klarspüler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das C8-C20-Alkyl-bis(2-hydroxyalkyl)amin C8-C20-Alkyl-bis(2-hydroxyethyl)amin ist.
- Klarspüler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure eine organische Säure ist.
- Klarspüler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure eine Lebensmittelsäure ist.
- Klarspüler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure Zitronensäure ist.
- Klarspüler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er ein C12-C18-Alkyl-bis(2-hydroxyalkyl)amin enthält.
- Klarspüler nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er enthält: a) 10–40 Gew.-% C8-C20-Alkyl-bis(2-hydroxyalkyl)amin, b) 7–30 Gew.-% wenigstens einer Säure.
- Verwendung eines Klarspülers nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bei der maschinellen Reinigung von Kunststoffteilen.
- Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffteile aus Polycarbonat-, Polysulfon-, oder Polyphenylenoxidkunststoffen bestehen.
- Verfahren zum maschinellen Reinigen von Kunststoffteilen, bei dem die Kunststoffteile einem Reinigungsschritt und einem Klarspülschritt unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet, dass im Klarspülschritt ein Klarspüler nach einem der Ansprüche 1 bis 7 verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich ein thermischer Desinfektionsschritt durchgeführt wird.
- Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Desinfektion eine Dampfsterilisation ist.
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Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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- 2004-11-17 DE DE200410055492 patent/DE102004055492A1/de not_active Withdrawn
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