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DE102004046628B4 - Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine - Google Patents

Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine Download PDF

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Abstract

Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Maß für einen Kraftstoffdruck erfasst und mit einem Schwellenwert verglichen wird,
und dass eine Kraftstoffeinspritzung in mehr als 10 Einspritzimpulsen aufgeteilt wird, wenn das Maß für den Kraftstoffdruck unterhalb des Schwellenwerts liegt.

Description

  • Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Betreiben einer Brennkraftmaschine nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung einer Brennkraftmaschine sowie eine Brennkraftmaschine selbst.
  • Stand der Technik
  • Es ist bekannt, beim Start einer Brennkraftmaschine, während die Kurbelwelle auf die Startdrehzahl hochläuft, Kraftstoff einzuspritzen, um die Oberflächen des Brennraums zu benetzen und gleichzeitig ein zündfähiges Gemisch für die ersten Verbrennungen bereit zu stellen. Insbesondere bei einem Kaltstart bei tiefen Temperaturen können sehr große Kraftstoffmengen an den relevanten Oberflächen kondensieren und stehen einer nachfolgenden Verbrennung nicht zur Verfügung. Beispielsweise wird für einen Start bei –30°C bis zu 16mal mehr Kraftstoff benötigt als für einen Betrieb in der Volllast. Die Einspritzmenge muss in Richtung tiefer Temperaturen somit immer weiter erhöht werden, um einen sicheren Start der Brennkraftmaschine zu gewährleisten.
  • Ferner sind übliche Einspritzsysteme, vorzugsweise bei Systemen mit Direkteinspritzung, typischer Weise mit zwei Kraftstoffpumpen ausgestattet, wobei eine erste Kraftstoffpumpe, vorzugsweise eine elektrische Kraftstoffpumpe, den Kraftstoff auf einen Niederdruck vorverdichtet. Eine weitere zweite Kraftstoffpumpe, vorzugsweise mit einer Welle der Brennkraftmaschine gekoppelt, verdichtet den Kraftstoff auf einen höheren Betriebsdruck. Beim Starten der Brennkraftmaschine liegt im Wesentlichen nur der Kraftstoffdruck vor, der durch die elektrische Kraftstoffpumpe erreicht wird. Erst nach einigen Kurbelwellenumdrehungen, bei denen auch die zweite Kraftstoffpumpe betrieben wird, baut sich ein höherer Kraftstoffdruck auf.
  • Darüber hinaus ist die Durchflussmenge der Einspritzventile typischer Weise für den Kraftstoff-Mengenbedarf der Brennkraftmaschine in der Volllast mit entsprechend hohem Nenndruck ausgelegt. Werden größere Kraftstoffmenge benötigt, beispielsweise bei einem Kaltstart bei niedrigen Temperaturen, reicht die Durchflussmenge der Einspritzventile evtl. nicht mehr aus, um in der zur Verfügung stehenden Zeit die benötigte Kraftstoffmenge einzuspritzen. Ist darüber hinaus der an den Einspritzventilen anliegende Kraftstoffdruck kleiner als der für den Betrieb vorgesehener Nenndruck, verringert dies zusätzlich die Durchflussmenge pro Zeit. Die Zuverlässigkeit mit der die Brennkraftmaschine startet nimmt ab, bis hin zu einem Startversagen.
  • Aus der DE 102 58 229 A1 ist bereits ein Verfahren für einen Warmstart einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine bekannt, bei dem eine für eine erste Gemischbildung erforderliche Kraftstoffmasse vor Beginn einer Startphase der Brennkraftmaschine durch mehrere aufeinander folgende Einspritzungen Kraftstoff in den Brennraum eingebracht wird. Als Einsatzmöglichkeit des Verfahrens wird insbesondere eine sogenannte Start-Stopp-Funktion der Brennkraftmaschine vorgeschlagen, wobei die Brennkraftmaschine beim erneuten Start nahezu Betriebstemperatur hat und der für den Warmstart notwendige hohe Kraftstoffdruck noch in der Kraftstoff-Hochdruckleitung vorhanden ist oder ggf. bereitgestellt wird.
  • Aus der EP 1 34 922 A2 ist eine Vorrichtung zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung einer Dieselkraftmaschine bekannt, welche die Stabilität des Verbrennungszustands sicherstellt und gleichzeitig die Abgascharakteristik einer Dieselkraftmaschine mit niedrigem Verdichtungsverhältnis optimiert. Die Vorrichtung zum Steuern der Kraftstoffeinspritzung eines Dieselmotors mit niedrigem Verdichtungsverhältnis nimmt Bezug auf eine Schaltvorschrift, welche in Abhängigkeit des Betriebszustands über vier vordefinierte Bereiche verfügt, und dann verschiedene Einspritzmuster einsetzt, welche von bis zu zwei Piloteinspritzungen begleitet werden. Diese Vorrichtung zur Steuerung der Kraftstoffeinspritzung maximiert die Anzahl der Piloteinspritzungen, um so die Verbrennungsgeräusche zu unterdrücken und die Abgascharakteristik zu optimieren, wenn der Betriebszustand eines Motors in einem Bereich II ist, der im Wesentlichen einem Bereich niedriger Last und/oder niedriger Umdrehungszahl entspricht.
  • Aus der EP 0 849 455 B1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern der Kraftstoffeinspritzung in Brennkraftmaschinen bekannt. Die Maschine beinhaltet Hauptkraftstoffeinspritzvorrichtungen, mit der Kraftstoff direkt in zugehörige Verbrennungskammern gespritzt wird, und eine Nebeneinspritzvorrichtung, mit der Kraftstoff in einen Ausgleichsbehälter gespritzt wird. Die beschriebene Maschine kann eine Anzahl von Einspritzmodi ausführen. Eine ECU wählt aus der Anzahl von Einspritzmodi einen homogenen Einspritzmodus aus, wenn die Maschine angekurbelt wird und Kraftstoff, der durch die Hauptkraftstoffeinspritzvorrichtung eingespritzt wird nicht in angemessener Art und Weise in der Verbrennungskammer verdampft.
  • Aus der WO 03/067062 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit Mahrfacheinspritzung in der Startphase bekannt, bei der zur Reduktion der Abgasemissionen während der Startphase vorgeschlagen wird, dass bei kalter Brennkraftmaschine, vor allem während der Start- und/oder Warmlaufphase der Brennkraftmaschine, pro Arbeitszyklus mindestens eine erste Einspritzung mindestens eine erste Einspritzung erfolgt, mit der insgesamt im Brennraum ein im Wesentlichen homogenes, brennbares Kraftstoff-Luft-Gemisch erzeugt wird. Ferner soll im gleichen Arbeitszyklus mindestens eine zweite Einspritzung erfolgen, mit der im Bereich der Zündeinrichtung ein im Wesentlichen fettes Kraftstoff-Luft-Gemisch erzeugt wird. Der Lambda-Wert des durch die zweite Einspritzung im Bereich der Zündeinrichtung erzeugten Kraftstoff-Luft-Gemisches ist kleiner als der Lambdawert des im übrigen Brennraum vorhandenen Kraftstoff-Luft-Gemisches.
  • Aus der DE 102 42 227 A1 ist ein Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine mit einer Einspritzvorrichtung bekannt, bei dem über einen Einlasskanal einem Brennraum Verbrennungsluft zugeführt wird, mittels einer im Brennraum angeordneten Kraftstoffdüse Kraftstoff in den Brennraum eingespritzt wird, mittels einer im Brennraum angeordneten Zündkerze ein gebildetes Kraftstoff/Luft-Gemisch bei einem bestimmten Zündzeitpunkt gezündet wird, wobei beim Start der Brennkraftmaschine ein Hoch- oder ein Niederdruckstart in Abhängigkeit von einem in der Einspritzvorrichtung innerhalb einer definierten Zyklenzahl in Abhängigkeit von einer Brennraumtemperatur bestimmt werden, wobei während des Startbetriebs die Einspritzung des Kraftstoffs in den Brennraum getaktet erfolgt.
  • Vorteile
  • Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs hat demgegenüber den Vorteil, dass bereits bei Kraftstoffdrücken unterhalb eines Schwellenwerts, eine Kraftstoffeinspritzung auf eine Vielzahl von Einspritzimpulsen aufgeteilt wird. So werden in vorteilhafter Weise die günstigen Eigenschaften einer Mehrfacheinspritzung bereits bei Kraftstoffdrücken genutzt, die bislang nicht für eine derartige Betriebsart vorgesehen waren.
  • Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen Verfahrens möglich.
  • Eine vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Gegenstands sieht vor, dass ein Maß für eine Temperatur der Brennkraftmaschine erfasst und mit einem Temperaturschwellenwert verglichen wird, und dass, wenn das Maß für die Temperatur und/oder das Maß für den Kraftstoffdruck ihren jeweiligen Schwellenwert unterschreiten, die Kraftstoffeinspritzung auf eine Vielzahl von Einspritzimpulsen aufgeteilt wird. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass für einen Start einer Brennkraftmaschine bei niedrigen Drücken und niedrigen Temperaturen die Einspritzventile nicht größer ausgelegt werden müssen, als es für den Volllastbetrieb notwendig ist. Die Startsicherheit nimmt deutlich zu. Wiederholstarts werden ermöglich und der Abgasausstoß reduziert.
  • Weiterhin ist es von Vorteil, die Kraftstoffeinspritzung in mehr als 10 Einspritzimpulsen aufzuteilen, da Untersuchungen in überraschender Weise gezeigt haben, dass für Einspritzungen mit mehr als 10 Einspritzimpulsen der kraftstoffeinsparende Effekt besonders deutlich wird.
  • Ferner ist es von Vorteil eine Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung vorzusehen, wobei ein Erfassungsmittel ein Maß für einen Kraftstoffdruck erfasst und ein Prüfmittel vorhanden ist, dass überprüft, ob das Maß des Kraftstoffdrucks unterhalb eines Schwellenwerts liegt und die Vorrichtung eine Kraftstoffeinspritzung auf eine Vielzahl von Einspritzimpulsen aufteilt, wenn das Maß für den Kraftstoffdruck unterhalb des Schwellenwerts liegt.
  • Zeichnungen
  • Weitere Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
  • Es zeigen:
  • 1 schematisch eine Brennkraftmaschine zur Kraftstoff-Direkteinspritzung;
  • 2 schematisch eine Brennkraftmaschine mit Saugrohr-Einspritzung
  • Beschreibung der Ausführungsbeispiele
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sowohl für eine Brennkraftmaschine mit einer Direkteinspritzung als auch für eine Saugrohreinspritzung geeignet. Ferner ist die Erfindung nicht auf einen bestimmten Kraftstoff eingeschränkt, sondern ist insbesondere auch für Diesel-, Benzin-, Methanol-Kraftstoffe oder Gemische einsetzbar, unabhängig davon, ob eine Fremd- oder Selbstzündung vorgesehen ist. Sofern in der folgenden Beschreibung der Einfachheit halber auf eine Benzin-Direkteinspritzung Bezug genommen ist, sind auch die übrigen Anwendungsfälle mit umfasst.
  • In 1 ist schematisch eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine 1 mit einer Einspritzvorrichtung 5 gezeigt, wobei beispielhaft vier Einspritzventile 40 und einer der Zylinder 110 dargestellt sind. Die Einspritzvorrichtung 5 umfasst eine erste und zweite Kraftstoffpumpe 10, 20, einen Druckspeicher 30, Einspritzventile 40, einen Kraftstofftank 50 und einen Drucksensor 60. Die erste Kraftstoffpumpe 10 pumpt Kraftstoff aus einem Kraftstofftank 50 in Richtung einer zweiten Kraftstoffpumpe 20. Die erste Kraftstoffpumpe 10 ist dazu geeignet, einen Niederdruck zu erzeugen. Die zweite Kraftstoffpumpe 20 fördert den Kraftstoff in einen Druckspeicher 30 und erhöht den von der ersten Kraftstoffpumpe 10 zur Verfügung gestellten Niederdruck auf einen Hochdruck. Der Druckspeicher 30, häufig auch als Rail oder Common Rail bezeichnet, ist wiederum mit vier Einspritzventilen 40 verbunden. Über einen Drucksensor 60 wird zumindest der Druck im Druckspeicher 30 überwacht.
  • Beispielhaft ist eins der vier Einspritzventile 40 in Verbindung mit einem Zylinder 110 der Brennkraftmaschine 1 gezeigt. Im Zylinder 110 ist ein Kolben 120 bewegbar angeordnet. Der Zylinder weist einen Brennraum 100 auf, der unter anderem durch den Kolben 120, einem Einlassventil 150 und einem Auslassventil 160 begrenzt ist. Es können auch mehrere Ein- und/oder Auslassventile 150, 160 vorgesehen sein. Im Bereich der Ein- und Auslassventile 150, 160 ragen ein Einspritzventil 40 und eine Zündkerze 200 in den Brennraum 100 hinein. Das Einspritzventil 40 ermöglicht ein direktes Einbringen von Kraftstoff in den Brennraum 100. Über die Zündkerze 200 kann der Kraftstoff im Brennraum 100 entzündet werden. Weiterhin führt ein Saugrohr 155 vorzugsweise Luft an das Einlassventil 150 heran und durch Öffnen des Einlassventils 150 gelangt die Luft in den Brennraum 110. Durch Öffnen des Auslassventils 160 werden vorzugsweise Abgase in ein Abgasrohr 165 weiter geleitet.
  • 2 zeigt einen Teil einer Brennkraftmaschine mit einer Saugroheinspritzung, wobei gleichwirkende Vorrichtungen mit demselben Bezugszeichen versehen sind. Im Unterschied zu der Einspritzvorrichtung 5, gemäß des in 1 dargestellten Ausführungsbeispiels, ragt bei der Saugrohreinspritzung das Einspritzventil 40 nicht in den Brennraum 110, sondern in das Saugrohr 155 hinein. Über das Einspritzventil 40 gelangt der Kraftstoff in das Saugrohr 155 und vermischt sich dort mit der Luft zu einem Kraftstoff-Luft-Gemisch, das über das Einlassventil 150 in den Brennraum 150 gelangt und dort bspw. über die Zündkerze 200 entzündet werden kann.
  • Ferner ist eine in 1 und 2 nicht dargestellte Vorrichtung zum Steuern und/oder Regeln der Einspritzvorrichtung 5 vorgesehen, die beispielsweise ein Steuergerät für eine Brennkraftmaschine oder auch nur ein Teil davon sein kann, oder als eigenständiges Steuergerät aufgebaut sein kann. Die Vorrichtung, im weiteren als Steuergerät bezeichnet, erfasst beispielsweise über Sensoren Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine 1 und insbesondere der Einspritzvorrichtung 5. Unter anderem werden vom Steuergerät die Luftmasse, der Kraftstoffdruck, Fahrpedalstellung, Drehmomentanforderung, Drehzahl der Brennkraftmaschine etc. erfasst. In Abhängigkeit der Betriebsgrößen werden Ausgangs- und/oder Steuersignale erzeugt, mit denen Komponenten der Brennkraftmaschine 1 beaufschlagt werden. Insbesondere ist es vorgesehen, die Einspritzventile 40 in Abhängigkeit des Kraftstoffdrucks, vorzugsweise des Kraftstoffdrucks im Druckspeicher 30, anzusteuern.
  • Zur Förderung von Kraftstoff auch während des Stillstands der Brennkraftmaschine ist die erste Kraftstoffpumpe 10 vorzugsweise als elektrische Kraftstoffpumpe ausgeführt. Die zweite Kraftstoffpumpe 20 kann zwar auch elektrisch betreibbar ausgeführt sein, ist aber überwiegenden direkt mit der Kurbelwelle oder einer anderen Welle der Brennkraftmaschine 1 gekoppelt, sodass beim Stillstand der Brennkraftmaschine 1 kein zusätzlicher Druck durch die zweite Kraftstoffpumpe 20 aufgebaut wird.
  • Bei einem erkannten Startwunsch, beispielsweise durch Betätigen des Zündschalters, beginnt die erste Kraftstoffpumpe 10 Kraftstoff zu fördern und baut ein Kraftstoffdruck, einen sogenannten Niederdruck bis hin zum Druckspeicher 30 und den Einspritzventilen 40 auf, sofern im Druckspeicher 30 nicht bereits Kraftstoff mit einem höheren Druck vorliegt. Das Steuergerät legt nun in Abhängigkeit der erfassten Betriebsgrößen eine für den Start erforderliche Kraftstoffmenge fest, die über die Einspritzventile in einen jeweiligen Brennraum 110 oder ein Saugrohr 165 einzubringen ist. Liegt der Kraftstoffdruck im Druckspeicher 30 unterhalb eines Schwellenwerts, so ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die Kraftstoffmenge, statt in einer einzigen Einspritzung einzubringen, in eine Vielzahl von Einspritzimpulsen aufzuteilen.
  • Dieses Aufteilen der einzuspritzenden Kraftstoffmenge hat gegenüber einem Einspritzen des Kraftstoffs in einer einzigen Einspritzung den Vorteil, dass sich die Eindringtiefe des Kraftstoffstrahls in den Brennraum verringert und somit die Oberflächen im Brennraum weniger mit Kraftstoff benetzt werden. Ferner erzeugen die impulsartigen Einspritzungen eine Art Kraftstoffpakete, wobei diese Kraftstoffpakete bei ihrer Bewegung im Brennraum gegeneinander stoßen können und dabei in weitere noch kleinere Pakete bzw. Tropfen zerstäuben. Darüber hinaus wird zwischen den Einspritzimpulsen vermehrt Luft angesaugt. Dies führt insgesamt zu einer verbesserten Gemischaufbereitung. Gegenüber einer einzigen Einspritzung wird die Kraftstoffmenge um bis zu mehr als 50% reduziert.
  • Der vorteilhafte Effekt der verbesserten Gemischaufbereitung und der damit verbundenen Kraftstoffeinsparung macht sich ab ca. 10 Einspritzungen bemerkbar. Je nach Anwendungsfall können jedoch auch 50, 150 oder mehr Einspritzungen vorgesehen sein. Weiterhin ist es denkbar, die Kraftstoffimpulse sowohl in Länge, Anzahl und im Taktverhältnis zu verändern, auch müssen die Einspritzimpulse nicht gleichmäßig verteilt sein, sondern können in frei wählbaren Längen und Pausen abgesetzt werden. Die Einspritzungen erfolgen vorzugsweise in der Kompressionsphase bei einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine und in der Saugphase bei einer Brennkraftmaschine mit Saugrohreinspritzung. Die Einspritzimpulse können jedoch je nach Anwendungsfall auch in andere Taktphasen der Brennkraftmaschine abgesetzt werden. Weiterhin ist es denkbar, mehrere Einspritzungen mit jeweils einer Vielzahl von Einspritzimpulsen vorzusehen.
  • Es hat sich gezeigt, dass die beschriebene Kraftstoffeinspritzung mit einer Vielzahl von Einspritzimpulsen in überraschender Weise auch bei einem Kaltstart und insbesondere bei Temperaturen unterhalb 0°C die beispielsweise für einen Start notwendige Kraftstoffmenge verringert. Durch diese vorteilhafte Kraftstoffeinsparung ist es so möglich, sowohl bei geringen Kraftstoffdrücken als auch geringen Temperaturen, ein Kraftstoff-Luft-Gemisch im Brennraum oder Saugrohr vorzulegen, das einen Betrieb oder Start der Brennkraftmaschine ermöglicht. Die nicht ausreichende Durchflussmenge pro Zeit eines Einspritzventils bei geringen Kraftstoffdrücken und/oder geringen Temperaturen lässt sich so kompensieren, und erlaubt, dass die Einspritzventile nicht größer ausgelegt werden müssen, als es für den Volllastbetrieb notwendig ist.
  • Ferner ist die Erfindung auch für Brennkraftmaschinen von Vorteil, bei denen der Kraftstoff mit Niederdruck ins Saugrohr eingespritzt wird. Durch die Verbesserung der Gemischaufbereitung kann die benötigte Kraftstoffmenge für den Start bei Tieftemperaturen deutlich reduziert werden, wobei in vorteilhafter Weise die Startsicherheit erhöht und Wiederholstarts ermöglicht werden sowie der Abgasausstoß reduziert wird.
  • Weiterhin besteht die Möglichkeit, bei Brennkraftmaschinen, die ohnehin nur eine Einspritzung bei Niederdruck, also vorzugsweise bei Kraftstoffdrücken unter 20 bar, vorsehen, nicht nur beim Start, sondern während des Betriebs der Brennkraftmaschine Einspritzungen mit einer Vielzahl von Einspritzimpulsen abzusetzen.
  • Die große Anzahl von Einspritzungen wird ermöglicht, indem Pausenzeiten, sogenannte Boostertimeouts, eines die Einspritzventile 40 ansteuernden Boosterstroms verringert werden. Zusätzlich wird der Boosterstrom verringert, so dass der Boosterkondensator nur leicht entladen wird. Die Nachladefähigkeit des Boosterkondensators ist so in der zwischen den Boosterungen zur Verfügung stehenden kurzen Zeit sichergestellt. Der Boosterstrom ist jedoch nur soweit zu verringern, dass sichergestellt ist, dass die Einspritzventile 40 noch sicher gegen niedrige Drücke öffnen.
  • Bei einer Vielzahl von Brennkraftmaschinen liegt bei einem Start typischer Weise keine Synchronisation zwischen den Gaswechselventilen und der Kurbelwelle vor, so dass die Positionen der Kolben und insbesondere die vorliegenden Arbeitstakte unbekannt sind. Erst nach einigen Umdrehungen der Kurbelwelle erfolgt eine Synchronisation und erlaubt eine zielgerichtete Einspritzung. Zur Koordination der Einspritzung kann in vorteilhafter Weise beispielsweise ein Absolutwinkelgeber o. ä. vorgesehen sein, so dass die Synchronisation auch ohne ein Bewegen der Kurbelwelle erfolgen kann.

Claims (4)

  1. Verfahren zum Starten einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Maß für einen Kraftstoffdruck erfasst und mit einem Schwellenwert verglichen wird, und dass eine Kraftstoffeinspritzung in mehr als 10 Einspritzimpulsen aufgeteilt wird, wenn das Maß für den Kraftstoffdruck unterhalb des Schwellenwerts liegt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Maß für eine Temperatur der Brennkraftmaschine erfasst und mit einem Temperaturschwellwert verglichen wird, und dass, wenn das Maß für die Temperatur und/oder das Maß für den Kraftstoffdruck ihren jeweiligen Schwellenwert unterschreiten, die Kraftstoffeinspritzung in mehr als 10 Einspritzimpulse aufgeteilt wird.
  3. Vorrichtung zur Steuerung und/oder Regelung einer Brennkraftmaschine mit einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass ein Erfassungsmittel ein Maß für einen Kraftstoffdruck erfasst, dass ein Prüfmittel überprüft, ob das Maß des Kraftstoffdrucks unterhalb eines Schwellenwerts liegt, und dass die Vorrichtung eine Kraftstoffeinspritzung in mehr als 10 Einspritzimpulsen aufteilt, wenn das Maß für den Kraftstoffdruck unterhalb des Schwellenwerts liegt.
  4. Brennkraftmaschine mit Vorrichtung gemäß Anspruch 3.
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