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DE102004033813B4 - Druckmessgerät - Google Patents

Druckmessgerät Download PDF

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DE102004033813B4 DE200410033813 DE102004033813A DE102004033813B4 DE 102004033813 B4 DE102004033813 B4 DE 102004033813B4 DE 200410033813 DE200410033813 DE 200410033813 DE 102004033813 A DE102004033813 A DE 102004033813A DE 102004033813 B4 DE102004033813 B4 DE 102004033813B4
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Abstract

Druckmessgerät mit
– einem Messelement (1, 21) und
– einem Druckübertragungssystem,
– das dazu dient einen auf eine Trennmembran (9, 29, 33) einwirkenden Druck (p, p1, p2) mittels einer Übertragungsflüssigkeit (20, 36) auf das Messelement (1, 21) zu übertragen,
dadurch gekennzeichnet, dass
– die Übertragungsflüssigkeit (20, 36) eine von deren Dynamik abhängige Viskosität aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Druckmessgerät mit einem Messelement und mindestens einem Druckübertragungssystem, das dazu dient einen auf eine Trennmembran einwirkenden Druck mittels einer Übertragungsflüssigkeit auf das Messelement zu übertragen.
  • Druckmessgeräte werden heute in einer Vielzahl von Anwendungen in der Mess- und Regeltechnik in nahezu allen Industriezweigen zur Erfassung von Drücken eingesetzt. Dabei werden sowohl Absolutdrücke, Relativdrücke als auch Differenzdrücke aufgezeichnet.
  • Das Gebrauchsmuster DE 94 21 746 U1 offenbart einen Drucksensor zum Messen des Drucks von flüssigen oder gasförmigen Medien, welcher eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Messzelle aufweist, die aus einem ein Sensorelement enthaltenden mit einer Membran verschlossenen Gehäuse besteht, wobei die Membran mit einer Diffusionssperrschicht versehen ist.
  • Die Offenlegungsschrift DE 100 50 300 A1 offenbart eine Druckmesszelle mit einem Grundkörper, einer mit dem Grundkörper unter Bildung einer Messkammer verbundenen Membran, die im Betrieb eine von einem zu messenden Druck abhängige Auslenkung erfährt, die mittels eines elektromechanischen Wandlers erfasst und einer weiteren Auswertung zugänglich wird, und einer den Grundkörper durchdringenden Bohrung, in die ein Druckröhrchen druckfest und gasdicht eingelötet ist, über das ein Druck in die Messkammer eingeleitet ist, wobei der Druck mittels einer Übertragungsflüssigkeit durch die Druckröhrchen eingeleitet wird.
  • Die Offenlegungsschrift DE 30 25 562 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Dispersionen mit enger Teilchengrößeverteilung mit breitem Konzentrationsbereich dilatanten Fließverhaltens. Diese Dispersionen weisen eine von der Dynamik abhängige Viskosität auf.
  • US Patent 6,038,935 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum ortsaufgelösten Messen der Verteilung von Kräften auf die Sohle eines Hufes, wozu mit thixotropen Flüssigkeiten eine Anlagefläche für Kraft- bzw. Drucksensoren gefertigt wird.
  • Bei der Erfassung eines einzelnen Drucks wird der zu messende Druck der Trennmembran zugeführt und über das Druckübertragungssystem mittels der Übertragungsflüssigkeit auf das Messelement übertragen. Das Messelement gibt ein Ausgangssignal ab, das proportional zu dem zu messenden Druck ist. Das Ausgangssignal steht zu einer weiteren Verarbeitung, Auswertung und/oder Anzeige zur Verfügung.
  • Analog weisen Differenzdruckmessgeräte üblicherweise eine erste und eine zweite Trennmembran und ein erstes und ein zweites Druckübertragungssystem auf. Im Betrieb wirkt ein erster Druck auf die erste Trennmembran und ein zweiter Druck auf die zweite Trennmembran ein. Die ersten und zweiten Drücke werden jeweils über das der entsprechenden Trennmembran zugeordnete Druckübertragungssystem mittels der Übertragungsflüssigkeit auf das Messelement übertragen. Das Messelement gibt ein Ausgangssignal ab, das proportional zur zu messenden Differenz der beiden Drücke ist. Das Ausgangssignal steht zu einer weiteren Verarbeitung, Auswertung und/oder Anzeige zur Verfügung.
  • Die Übertragungsflüssigkeit überträgt den auf die jeweilige Trennmembran einwirkenden Druck. Um optimale Übertragungseigenschaften zu erhalten wird vorzugsweise eine möglichst inkompressible Flüssigkeit mit einem geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten ausgewählt. Gebräuchliche Übertragungsflüssigkeiten sind heute z. B. Siliconöl, Glycerin, polymeres Trifluormonochlorethylen oder Pflanzenöle.
  • Das Messelement weist ein druckempfindliches Element, insbesondere eine Membran, auf, die im Betrieb mit den entsprechenden Drücken beaufschlagt wird. Hierzu eignen sich insbesondere druckempfindliche Elemente aus Halbleitermaterialien. Diese sind jedoch empfindlich gegenüber Überlasten.
  • Zum Schutz des Messelements wird deshalb häufig eine mechanische Überlastschutzvorrichtung vorgesehen, bei der beim Einwirken einer Überlast eine Verschiebung von Übertragungsflüssigkeit stattfindet, derart, dass die betroffene Trennmembran zur Anlage kommt. Ein weiterer Druckanstieg wird hierdurch vermieden. Ein solcher mechanischer Überlastschutz bietet einen zuverlässigen Schutz vor statischen Überlasten.
  • Ein anderes Problem stellen dynamische Überlastspitzen, z. B. in Form von Druckschlägen dar. Hier bedarf es einer Überlastschutzvorrichtung, die sehr kurze Reaktionszeiten aufweist.
  • Als Schutz vor dynamischen Überlasten könnte man eine Übertragungsflüssigkeit mit hoher Viskosität einsetzen. Hierdurch wird im Druckübertragungssystem ein hoher Strömungswiderstand erzielt, der jeder Überlast unmittelbar entgegen wirkt.
  • Hochviskose Übertragungsflüssigkeiten lassen sich jedoch nur sehr schlecht oder gar nicht in das Druckübertragungssystem einfüllen. Druckübertragungssysteme weisen in der Regel enge Spalte oder Kanäle auf, die sich mit hochviskosen Flüssigkeiten nicht optimal füllen lassen.
  • Ein weiteres Problem besteht darin, dass bei Druckmessgeräten mit mechanischen Überlastvorrichtungen in der Regel bereits innerhalb des Messbereiches eine Verschiebung der Übertragungsflüssigkeit erfolgt. Diese Verschiebung wird durch eine hochviskose Übertragungsflüssigkeit verlangsamt. Kurzzeitige Druckveränderungen werden durch hochviskose Flüssigkeiten zeitverzögert übertragen, was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Messgenauigkeit führen kann.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Druckmessgerät mit einem Druckübertragungssystem anzugeben, das einen Überlastschutz aufweist.
  • Hierzu besteht die Erfindung in Druckmessgerät mit
    • – einem Messelement und
    • – einem Druckübertragungssystem,
    • – das dazu dient einen auf eine Trennmembran einwirkenden Druck mittels einer Übertragungsflüssigkeit auf das Messelement zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass
    • – die Übertragungsflüssigkeit eine von deren Dynamik abhängige Viskosität aufweist.
  • Gemäß einer ersten Weiterbildung ist die Übertragungsflüssigkeit eine thixotrope Flüssigkeit, insb. eine Flüssigkeit, der ein Thixotropiermittel zugesetzt ist.
  • Gemäß einer Ausgestaltung ist das Thixotropiermittel hochdisperse Kieselsäure.
  • Gemäß einer zweiten Weiterbildung ist die Übertragungsflüssigkeit eine dilatante Flüssigkeit, deren Viskosität mit steigender Schergeschwindigkeit ansteigt, insb. eine Copolymerdispersion.
  • Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine solche Übertragungsflüssigkeit unmittelbar als Überlastschutz fungiert.
  • Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die erfindungsgemäßen Übertragungsflüssigkeiten während des Befüllens des Druckübertragungssystems dünnflüssig sind und daher auch zum Befüllen schmaler Spalten und/oder enger Kanäle geeignet sind.
  • Die Erfindung und weitere Vorteile werden nun anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele dargestellt ist, näher erläutert. Gleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
  • 1 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Druckmessgerät; und
  • 2 zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Differenzdruckmessgerät.
  • 1. zeigt einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Druckmessgerät. Es handelt sich hier um ein Gerät zur Erfassung eines absoluten Drucks p. Die Erfindung ist jedoch analog auch bei Relativdruckmessgeräten anwendbar. Kernstück des Druckaufnehmers ist ein Messelement 1, hier ein Absolutdrucksensor.
  • In der Druckmesstechnik werden gerne so genannte Halbleiter-Sensoren, z. B. Silizium-Chips mit eindotierten Widerstandselementen, als druckempfindliche Elemente eingesetzt. Ein heute üblicher Sensoraufbau ist in 1 dargestellt. Dort ist ein membran-förmiger Drucksensor-Chip auf einen Grundkörper 3 aufgebracht. Der Grundkörper 3 ist z. B. ein Substrat aus Glas oder ebenfalls aus Silizium. Der Grundkörper 3 ist auf einem metallischen Träger 5 angeordnet. Der metallische Träger 5 wird in ein Gehäuse 7 derart eingebaut, dass er das Gehäuse 7 rückseitig abschließt.
  • Das Druckmessgerät weist eine Trennmembran 9 auf, auf die im Betrieb der zu messende Druck p einwirkt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel schließt die Trennmembran 9 eine dem metallischen Träger 5 gegenüberliegende Stirnseite des Gehäuses 7 frontbündig ab.
  • Weiter umfasst das Druckmessgerät ein Druckübertragungssystem, das dazu dient einen auf eine Trennmembran 9 einwirkenden Druck p auf das Messelement 1 zu übertragen. Das Druckübertragungssystem umfasst eine von der Trennmembran 9 und deren Membranbett 13 abgeschlossene Kammer 15, und eine Verbindung 17 zwischen dieser Kammer 15 und einem das Messelement 1 enthaltenden Gehäuseinnenraum 19. Die Kammer 15, die Verbindung 17 und der Gehäuseinnenraum 19 sind mit einer Übertragungsflüssigkeit 20 gefüllt, die dazu dient, einen auf die Trennmembran 9 einwirkenden Druck auf die druckempfindliche Membran des Messelements 1 zu übertragen.
  • Die Übertragungsflüssigkeit 20 weist eine Viskosität auf, die von deren Dynamik abhängig ist, d. h. die Viskosität ändert sich mit dem Bewegungszustand der Flüssigkeit. Die Übertragungsflüssigkeit weist folglich im Ruhezustand eine andere Viskosität auf, als wenn sie in Bewegung ist.
  • Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Übertragungsflüssigkeit 20 vorzugsweise eine thixotrope Flüssigkeit. Eine thixotrope Flüssigkeit ist im Ruhezustand dickflüssig. Sie weist also eine hohe Viskosität auf. Wird sie, z. B. durch Rühren, in Bewegung versetzt so wird sie dünnflüssig. Sie weist eine niedrige Viskosität auf.
  • Die thixotrope Flüssigkeit wird z. B. hergestellt, indem einer Flüssigkeit ein Thixotropiermittel zugesetzt wird. Derartige Thixotropiermittel werden heute z. B. in Nahrungsmitteln, z. B. Ketchup, als Verdickungsmittel eingesetzt. Ebenso sind sie in Farben oder Körperpflegemitteln enthalten.
  • Entsprechende Thixotropiermittel können heute in der Druckmesstechnik gebräuchlichen Übertragungsflüssigkeiten wie z. B. Siliconöl, Glycerin, polymeres Trifuormonochlorethylen oder Pflanzenölen, zugesetzt werden. Die Menge des zugesetzten Thixotropiermittels richtet sich nach der gewünschten Endviskosität.
  • Als Thixotropiermittel für in der Druckmesstechnik übliche Übertragungsflüssigkeiten ist hochdisperse Kieselsäure besonders gut geeignet. Die Verwendung von hochdisperser Kieselsäure bietet den Vorteil dass sich hierdurch der thermische Ausdehnungskoeffiezient und die Kompressionszahl der Übertragungsflüssigkeit verringert. Dies führt zu einer Verbesserung der erzielbaren Messgenauigkeit.
  • Hochdisperse Kieselsäure ist ein sehr effizientes Thixotropiermittel. Kieselsäure weist die gleiche Zusammensetzung auf, wie Sand und Quarz. Es bestehen jedoch strukturelle Unterschiede. Im Siliziumdioxid ist jedes Silizium Atom von vier kovalent gebundenen Sauerstoffatomen umgeben. Während im Sand und Quarz diese SiO4 Tetraeder regelmäßig zu einem dreidimensionalen Kristallgitter angeordnet sind, bilden sie in einem Primärteilchen der hochdispersen Kieselsäure ein ungeordnetes amorphes System. Ein Primärteilchen enthält etwa 10000 SiO2 Einheiten, die ein so genanntes Nanopartikel mit einem Durchmesser von 5 mm bis 30 mm bilden. Im Ruhezustand lagern sich diese Nanopartikel zu größeren dreidimensionalen Netzwerken zusammen. Über Wasserstoffbrückenbindungen bilden sich Aggregate aus Nanopartikeln. Diese Wasserstoffbrückenbindungen sind quasi physikalische Bindungen. Es findet keine chemische Reaktion statt.
  • In der Anwendung wird eine herkömmliche Übertragungsflüssigkeit entsprechend der gewünschten Endviskosität mit dem Thixotropiermittel gemischt. Anschließend wird die so gewonnene Übertragungsflüssigkeit durch Rühren in einen dünnviskosen Zustand versetzt, indem sie problemlos in das Druckübertragungssystem eingefüllt werden kann. Nach dem Befüllen kommt die Übertragungsflüssigkeit 20 zur Ruhe und wird dickflüssig.
  • Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Thixotropiermittel chemisch und lebensmitteltechnisch unbedenkliche Zusatzstoffe sind. Dies ist besonders wichtig in der Lebensmittel- und in der Pharmaindustrie. Hier muss sichergestellt sein, dass auch bei einem Austreten der Übertragungsflüssigkeit 20 keine Gefahr, insb. keine Vergiftungsgefahr, für den Endverbraucher besteht.
  • Die hohe Viskosität der Übertragungsflüssigkeit 20 im Ruhezustand bietet weiter den Vorteil, dass bei einer Beschädigung der Trennmembran 9 keine oder nur eine sehr geringe Flüssigkeitsmenge austritt.
  • In 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckmessgeräts dargestellt. Es handelt sich hier um ein Differenzdruckmessgerät mit einem Messelement 21 befindet. Das Messelement 21 ist z. B. ein Siliziumchip vom Membrantyp. Es grenzen eine erste und eine zweite Druckmesskammer 23, 25 an das Messelement 21 an. Ein in der ersten Druckmesskammer 23 herrschender Druck liegt an einer Seite der Membran, ein in der zweiten Druckmesskammer 25 herrschender Druck liegt an der gegenüberliegenden Seite der Membran an. Die resultierende Durchbiegung der Membran ist ein Maß für den auf sie einwirkenden Differenzdruck.
  • Das Differenzdruckmessgerät weist eine von einer ersten Trennmembran 29 abgeschlossene erste Druckempfangskammer 31 und eine von einer zweiten Trennmembran 33 abgeschlossene zweite Druckempfangskammer 35 auf. Im Betrieb wirkt auf die erste Trennmembran 29 ein erster Druck p1 und auf die zweite Trennmembran 33 ein zweiter Druck p2 ein.
  • Das Differenzdruckmessgerät weist mindestens ein Druckübertragungssystem auf, das dazu dient einen auf eine der Trennmembranen 29, 33 einwirkenden Druck p1, p2 mittels einer Übertragungsflüssigkeit 36 auf das Messelement 21 zu übertragen. Das hier dargestellte Differenzdruckmessgerät weist zwei solche Druckübertragungssysteme auf, über die die jeweils auf die erste bzw. zweite Trennmembran 29, 33 einwirkenden Drücke p1, p2 auf die zugeordnete Seite der Membran des Messelements 21 übertragen wird. Dies geschieht durch enge Verbindungsleitungen 37 und 39 sowie 41 und 43, vorzugsweise durch Kapillarbohrungen, durch die die jeweiligen Druckempfangskammern 31, 35 mit den zugeordneten Druckmesskammern 23, 25 verbunden sind. Im Überlastfall wird die Übertragungsflüssigkeit 36 im Gerät verschoben, so dass sich die betroffene Trennmembran 29 bzw. 33 an ihr Membranbett anlegt und ein weiterer Druckanstieg vermieden wird.
  • Zur Aufnahme des Flüssigkeitsvolumens, das hierbei verschoben wird, weist das Differenzdruckmessgerät vorzugsweise einen mechanischen Überlastschutz auf. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der mechanische Überlastschutz eine Überlastkammer 45 auf, die durch eine Überlastmembran 47 in eine erste und eine formgleiche zweite Teilkammer unterteilt ist. Die Verbindungsleitung 37 führt von der ersten Druckempfangskammer 31 zur ersten Teilkammer. Die Verbindungsleitung 39 führt von der ersten Teilkammer zur ersten Druckmesskammer 23. Entsprechend führt die Verbindungsleitung 41 von der zweiten Druckempfangskammer 35 zur zweiten Teilkammer und die Verbindungsleitung 43 führt von der zweiten Teilkammer zur zweiten Druckmesskammer 25.
  • Beide Druckübertragungssysteme, d. h. Druckempfangskammern 31, 35, die Verbindungsleitungen 37, 39, die beiden Teilkammern der Überlastkammer 45, die Verbindungsleitungen 39, 43 und die Druckmesskammern 23, 25, sind mit der Übertragungsflüssigkeit 36 gefüllt. Die Übertragungsflüssigkeit 36 weist eine von deren Dynamik abhängige Viskosität auf.
  • Gerade bei Differenzdruckmessgeräten kann in Abhängigkeit von der Dimensionierung der Druckübertragungssysteme auch innerhalb des Messbereichs eine Verschiebung der Übertragungsflüssigkeit innerhalb der Druckübertragungssystemen auftreten. In diesem Fall wird als Übertragungsflüssigkeit 36 vorzugsweise eine dilatante Flüssigkeit eingesetzt. Dilatante Flüssigkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass deren Viskosität mit steigender Schergeschwindigkeit ansteigt. Dilatante Flüssigkeiten sind z. B. bestimmte Polymere, Dispersionen oder Flüssigkeiten mit hohem Feststoffanteil. Je nach Flüssigkeit kann dieser Anstieg der Viskosität mitunter sprunghaft sein. Dilatante Flüssigkeiten werden heute z. B. zur Bedämpfung von Schwingungssystemen, insb. in Stoßdämpfern eingesetzt. Besonders geeignet ist eine Copolymerdispersion, wie sie z. B. in der DE-A 30 25 562 der Firma BASF beschrieben ist.
  • Sind die Trennmembranen 29, 33 einem langsamen Druckanstieg ausgesetzt, so wird der Druckanstieg durch die Druckübertragungssysteme, insb. durch die Verbindungen 37, 39, 41, 43 aufgrund der geringen Viskosität der Übertragungsflüssigkeit 36 hydraulisch auf das Messelement 21 übertragen. Bei einer schlagartigen Druckbelastung steigt die Fließgeschwindigkeit der Übertragungsflüssigkeit 36 im Druckübertragungssystem, insb. in engen Spalten und Kapillarbohrungen, hier den Verbindungen 37, 39, dagegen schlagartig an. Entsprechend steigt die Schergeschwindigkeit und damit die Viskosität der Übertragungsflüssigkeit 36 sprungartig. Das hat einen starken Anstieg des hydraulischen Widerstandes zur Folge. Der Druck baut sich hinter den Verbindungen 37, 39 nur langsam auf. Diese langsame Druckänderung wird vom mechanischen Überlastschutz aufgefangen.
  • Das Messelement 21 ist durch die variable Viskosität der Übertragungsflüssigkeit 36 zuverlässig auch vor plötzlichen Druckschlägen geschützt. Es besteht auch dann ein zuverlässiger Schutz, wenn ein Druckanstieg so rasch erfolgt, dass er aufgrund der mechanischen Trägheit des mechanischen Überlastschutzes nicht durch diesen aufgefangen werden kann.
  • Zur Verstärkung dieses Effektes kann in den Druckübertragungssystemen zusätzlich eine Drossel 49 vorgesehen sein, wie sie in der Verbindungsleitung 37 beispielhaft dargestellt ist. Die Drossel 49 ist vorzugsweise ein metallischer oder keramischer Sinterkörper mit poröser Struktur. Ist ein mechanischer Überlastschutz vorhanden, so befindet sich die Drossel 49, wie in 2 beispielhaft dargestellt, zwischen der betroffenen Trennmembran 29 und dem mechanischen Überlastschutz. Hierdurch wird bei Druckstößen die Geschwindigkeit des auf den mechanischen Überlastschutz übertragenen Druckanstiegs weiter herabgesetzt.
  • Bei der Auslegung von Druckübertragungssystemen können Simulationsrechnungen durchgeführt werden, bei denen die einzelnen Komponenten des Druckübertragungssystems durch entsprechende elektrische Ersatzschaltbilder mit Kapazitäten, Widerständen und Induktivitäten nachgebildet werden. Hierdurch lässt sich sowohl das statische als auch das dynamische Verhalten sowohl im Messbetrieb, als auch bei statischer oder dynamischer Überlast nachvollziehen und die Dimensionierung des gesamten Messgeräts entsprechend optimieren. Das Verhalten von Übertragungsflüssigkeiten, deren Viskosität von deren Dynamik abhängt läßt sich hierbei durch variable Widerstände nachbilden.
  • Übertragungsflüssigkeiten 20, 36, deren Viskosität sich in Abhängigkeit von deren Bewegungszustand verändert, bieten den Vorteil, dass sie im niederviskosen, also dünnflüssigen Zustand in das Druckmessgerät eingefüllt werden können. Dabei ist sichergestellt, dass auch sehr enge Innenräume vollständig und blasenfrei befüllt werden können.
  • Sowohl thixotrope als auch dilatante Übertragungsflüssigkeiten 20, 36 lassen sich in einer Vielzahl verschiedener Druckmessgeräte verwenden. Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
  • Bei der Auswahl der Übertragungsflüssigkeit wird vorzugsweise berücksichtigt, ob während des normalen Messbetriebs eine relevante Flüssigkeitsmenge im Inneren des Messgeräts verschoben wird. Ist dies der Fall, wird bevorzugt eine dilatante Übertragungsflüssigkeit 36 verwendet, die im normalen Messbetrieb eine schnelle hydraulische Druckübertragung gewährleistet. Hierdurch können auch schnelle Druckänderungen rasch übertragen und genau gemessen werden.
  • Wird dagegen im normalen Betrieb keine oder nur eine unbedeutende Menge an Flüssigkeit verschoben, so wird vorzugsweise eine thixotrope Übertragungsflüssigkeit 20 eingesetzt, deren erhöhte Viskosität im Ruhezustand einen inhärenten Überlastschutz bildet.

Claims (6)

  1. Druckmessgerät mit – einem Messelement (1, 21) und – einem Druckübertragungssystem, – das dazu dient einen auf eine Trennmembran (9, 29, 33) einwirkenden Druck (p, p1, p2) mittels einer Übertragungsflüssigkeit (20, 36) auf das Messelement (1, 21) zu übertragen, dadurch gekennzeichnet, dass – die Übertragungsflüssigkeit (20, 36) eine von deren Dynamik abhängige Viskosität aufweist.
  2. Druckmessgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsflüssigkeit (20) eine thixotrope Flüssigkeit ist.
  3. Druckmessgerät gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsflüssigkeit (20) eine Flüssigkeit ist, der ein Thixotropiermittel zugesetzt ist.
  4. Druckmessgerät gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Thixotropiermittel hochdisperse Kieselsäure ist.
  5. Druckmessgerät gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsflüssigkeit (36) eine dilatante Flüssigkeit ist, deren Viskosität mit steigender Schergeschwindigkeit ansteigt.
  6. Druckmessgerät gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungsflüssigkeit (36) eine Copolymerdispersion ist.
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