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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fütterung von Tieren, vorwiegend
von Schweinen, bei welchen aus Behältern jeweils Futtermittel und
in bestimmter Menge zu diesen Wirkstoffe über ein Verteilungssystem zu
einer Mehrzahl von Futterplätzen
gezielt und in vorbestimmten Portionen abgegeben werden.
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Es
ist eine Fütterungsanlage
zur dosierten Zuführung
von Flüssigfutter
und wenigstens einem Additiv zu einer Mehrzahl von Futterplätzen bekannt (
DE 203 15 387 U1 ).
Bei dieser Fütterungsanlage
ist eine Flüssigfutterhauptleitung
und eine Flüssigfutternebenleitung
vorgesehen, die zu den einzelnen Futterplätzen geführt sind.
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Es
sind auch Anlagen bekannt, bei welchen der Futtermittelzusatz in
die Flüssigfutter-Hauptleitung
eingegeben wird, indem der Futtermittelzusatz unter leicht erhöhtem Druck
im Vergleich zu dem der Druckluft in der Hauptfutterleitung steht
(
DE 101 25 468 A1 )
und die Druckluft in Abhängigkeit
des sich im Rohrleitungssystem ergebenden Drucks nur für die Zeit
angelegt wird, um das Futter zur Futterstelle zu transportieren.
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Bei
den bekannten Anlagen sind jedoch die Druckverhältnisse kritisch, was aus folgenden
Betrachtungen klar wird.
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Wird
der Futtermittelzusatz am Futterplatz eingegeben, so muss der Druck
in der Futtermittelhilfsleitung größer sein als in der Futtermittelhauptleitung.
Der Druck in der Hauptfutterleitung ist jedoch abhängig von
dem Druck, mit dem das Futter aus dem Vorratsbehälter in das Hauptfutterleitungssystem
eingegeben wird. Hinzu kommt, je nach Entfernung des betreffenden
Futterplatzes zu dieser Stelle, ein Druckabfall, so dass der Druck
in der Hauptfutterleitung am Futterplatz nicht bekannt ist, so dass
aus rein praktischen Erwägungen
heraus, der Futtermittelzusatz dort unter zu hohem Druck eingespeist wird.
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Bei
einem System, bei welchem der Futtermittelzusatz in die Futterleitung
direkt ohne Hilfsleitung eingespeist wird, ist der Druck an der
Einspeisungsstelle davon abhängig,
wie weit der zu versorgende Futterplatz entfernt ist. Ein hoher
Druck ist dort dann zu erwarten, wenn über eine große Entfernung hin
das Futter transportiert werden soll. Entsprechend müsste der
Futtermittelzusatz unter einem entsprechend höheren Druck eingespeist werden.
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Das
Ergebnis dieser bekannten Verfahren ist jedoch unerwünscht, es
führt nämlich zu
einer ungleichmäßigen Verteilung
des Futtermittelzusatzes in dem Futtermittel im Futtertrog. Wenn
der Druck, mit dem der Futtermittelzusatz in die Hauptfutterleitung eingedrückt wird,
zu hoch ist, was praktisch immer der Fall ist, ergibt sich in dem
Einspeisungsbereich eine erhöhte
Konzentration des Futtermittelzusatzes in Bezug auf das Futtermittel.
Nachdem der Futtermittelzusatz in das Futtermittel vollständig eingegeben
worden ist, wird weiteres Futtermittel zum Futterplatz gefördert, allerdings
enthält
dieses keinen Futtermittelzusatz mehr. Dies führt dann zu örtlichen
Unterschieden in der Konzentration des Futtermittelzusatzes im Bezug
auf das Futtermittel. Möglicherweise eintretende
Vermischungen stellen nicht sicher, dass den Tieren ein Futter verabreicht
wird, bei dem die Konzentration des Futtermittelzusatzes hinreichend konstant
ist. Es ist nicht nur theoretisch die Möglichkeit gegeben, dass beispielsweise
ein Tier Futter aus einem Bereich mit viel zu hoher Konzentration
an Futtermittelzusatz aufnimmt, während ein anderes Futter bekommt,
in dem der Futtermittelzusatz wirkungslos gering ist.
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Hier
setzt nun die vorliegende Erfindung an und will erreichen, dass
an den Futterplätzen
den Tieren ein Futtermittel verabreicht werden kann, bei dem der
Prozentsatz an Futtermittelzusätzen
oder Wirkstoffen in der gewünschten
Weise fest ist, so dass ein homogenes Futter zur Verfügung gestellt
wird, in dem es keine Konzentrationsunterschiede gibt.
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Erreicht
wird dies bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch,
dass der Druck, mit dem Wirkstoffe in das Verteilungssystem eingegeben werden,
so gewählt
wird, dass die zu einer Futterportion gehörende Wirkstoffportion zeitgleich
(im Sinne von jeweils gleichmäßig in derselben
Zeitspanne) mit der Futtermittelportion in das Verteilungssystem (Stichleitung,
Ringleitung) und den Futterplatz eingegeben wird.
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Bei
dem Verfahren gemäß der Erfindung
wird zunächst
einmal so vorgegangen, dass die Zeit ermittelt wird, die aufgrund
der örtlich
gegebenen Verhältnisse
und der Pumpeinrichtung und dergleichen ermittelt wird, die erforderlich
ist, um die gewünschte Futtermenge
an einen bestimmten Futterplatz zu schicken.
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Liegt
diese Zeitspanne vor, so wird berechnet, welcher Druck erforderlich
ist, um den Futtermittelzusatz innerhalb dieser Zeitspanne in das
Verteilungssystem einzuspeisen.
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Das
Ergebnis ist nun, dass über
eine bestimmte Zeitspanne das Futtermittel über die Leitung zu dem speziellen
Futterplatz geschickt wird und dies ist auch die Zeitspanne, in
der der Futtermittelzusatz eingespeist und transportiert werden
muss. Dies bedeutet, dass in der Leitung bis zum Futtermittelplatz ein
Futtermittel mit einer festen Konzentration transportiert und abgegeben
wird. Wäre
beispielsweise, wie das bei bekannten Anlagen der Fall ist, die
Zeit, in der der Futtermittelzusatz zugegeben wird, kürzer als
die Förderzeit
für das
Futtermittel selbst, so würde dies
bedeuten, dass eben Futtermittel mit stark unterschiedlicher Konzentration
verabreicht wird.
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Der
in dieser Anmeldung verwendete Begriff "gleichzeitig" ist so zu verstehen, dass sowohl das Futtermittel
als auch der Zusatz über
dieselbe feste Zeitspanne abgegeben wird.
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Diese
Zeitspanne und damit die entsprechenden Drücke lassen sich in einer vorhandenen Anlage
durch einfache Versuche bestimmen, so dass es nicht darauf ankommt,
ob nun ein nahe liegender Futterplatz oder ein fern liegender Futterplatz
versorgt werden soll. Auch lassen sich diese Größen Druck und Zeitraum auch
durch einfache theoretische Berechnungen bestimmen.
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Praktisch
lässt sich
die Erfindung auch am einfachsten dadurch realisieren, dass zwischen
der Leitung für
das Futtermittel und der des Futtermittelzusatzes eine Differenzdruckregelung
realisiert wird.
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert.
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1 zeigt
eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung eines Verfahrens gemäß der Erfindung im
Zusammenhang mit einer Stichleitung zur Übertragung von Futter und Wirkstoff.
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2 zeigt
eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung eines anderen Verfahrens
gemäß der Erfindung,
bei welchem der Wirkstoff über
eine Wirkstoffleitung gefördert
wird.
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In
den Figuren ist mit 1 eine Futtermittelleitung bezeichnet,
in der Membranventile 5, 6 und 7 eingebaut
sind. Die Membranventile 5–7 stellen jeweils
eine Verbindung zwischen der Futtermittelleitung und Futtertrögen 2, 3 und 4 her.
Auf diese Art und Weise ist es möglich, über die
Futtermittelleitung 1 einen gewünschten Futterplatz anzusteuern
und dorthin Futtermittel abzugeben.
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Mit 10 ist
eine Pumpe gezeigt, die aus einem nicht gezeigten Vorratsbehälter Futtermittel
in die Futtermittelleitung 1 drückt.
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Weiterhin
ist in der Futtermittelleitung 1 ein Drucksensor 11 eingezeichnet,
dessen Ausgang einem Differenzdruckregler 110 als Signal
zur Verfügung
steht. An dem Differenzdruckregler ist eine weitere Eingangsleitung
angeschlossen, die zu einem Durchflussmesser 12 führt, der
sich in einer Wirkstoff- oder Futtermittelzusatzleitung 13 befindet.
Mit 14 ist ein Futtermittelzusatzbehälter bezeichnet. In diesen
führen
Leitungen hinein und heraus, so dass über eine Pumpe 15 Futtermittelzusatz über die
Leitung 13 hin transportiert werden kann.
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Ein
Membranventil 17 ist in der Leitung 13 (1)
vorhanden, welches über
ein Rückschlagventil 18 mit
einem Injektionsventil 9 in der Futtermittelleitung 1 verbunden
ist. Dies bedeutet, dass über das
Membranventil 17 in geöffneter
Lage Zusatzfuttermittel in die Futtermittelleitung 1 gegeben
werden kann. Unabhängig
vom Druck in der Futtermittelleitung 1 verhindert das Rückschlagventil 18,
dass Futtermittel von dorther in die Futtermittelzusatzleitung 13 gelangen
kann.
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In
der Futtermittelzusatzleitung 13 ist ein Druckregelventil 16 vorgesehen,
das ebenfalls über den
Differenzdruckregler 110 angesteuert werden kann (1 und 2).
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Wenn
zu einer bestimmten Futterstelle Futtermittel und Futtermittelzusatz
in bestimmter Zusammensetzung gefördert werden soll, wird wie
folgt vorgegangen.
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Die
Futterpumpe 10 transportiert die Futtermenge in die Futterleitung 1 und
das Injektionsventil 9 (1) und das
Membranventil 17 sind zu diesem Zeitpunkt geöffnet, so
dass Futtermittelzusatz mit Hilfe der Pumpe 15 und entsprechend
geregeltem Druckregelventil 16 in die Futtermittelleitung 1 gelangen
kann.
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Dieser
Vorgang wird so durchgeführt,
dass so lange, wie Futtermittel über
das Injektionsventil 9 zugeführt wird, auch Futtermittelzusatz
beigegeben wird.
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Anhand
der 1 lassen sich die Druckverhältnisse gut erläutern. Wird
eine nahe liegende Futterstelle 2 angesteuert, so herrscht
im Injektionsventil 9 in der Futtermittelleitung 1 ein
bestimmter Druck und über
den Differenzdruckregler 110 wird entsprechend Futtermittelzusatz
zugegeben.
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Wird
hingegen eine entfernt liegende Futterstelle, z.B. die Futterstelle 4 angesteuert,
so bedeutet dies, dass ein wesentlich höherer Druck im Bereich des
Injektionsventils 9 vorhanden ist. Würde man nun, wie dies bei bekannten
Ausführungen
der Fall ist, den Druck in der Futtermittelzusatzleitung 13 erhöhen, so
würde sich
zwangsläufig
eine unerwünschte
Konzentration an Futtermittelzusatz im Futtermittel ergeben. Hier
greift die Differenzdruckregelung 10 ein und sorgt dafür, dass
gemäß der Erfindung
die Zeitspanne, in der Futtermittel zu irgendeinem Futterplatz geleitet
wird, mit der Zeitspanne übereinstimmt,
in der Futtermittelzusatz in die Futtermittelleitung 1 gegeben
wird.
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Bei
dem Verfahren, das in 2 verwirklicht wird, geht es
darum, dass der Futtermittelzusatz nicht über die Futtermittelleitung 1 zu
den Futterplätzen 2, 3 und 4 transportiert
wird, sondern dass hierzu eine separate Leitung 20 zur
Verfügung
steht. In der Leitung 20 sind Ventile angeordnet, die einen
Abzweig öffnen
oder schließen,
der dann direkt in die Zuleitung zum Futtermitteltrog endet. Auch
bei diesem Verfahren kommt es darauf an, dass Futtermittel und Futtermittelzusatz
für einen
bestimmten Futterplatz so in den Futtertrog gefördert wird, dass diese Zugabe
von Futtermittelzusatz gleichmäßig und über die gleiche
Zeitspanne erfolgt, in der Futtermittel in den entsprechenden Trog
abgegeben wird.
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Zur
Vervollständigung
der Figurenbeschreibung wird noch darauf hingewiesen, dass in der
Futtermittelzusatzleitung ein Druckregler 200 vorgesehen
ist, der von dem Differenzdruckregler 110 betätigt wird.
Das gleiche trifft auf Regelventil 16 zu.
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Die
in 2 gezeigten Ventile in der Futtermittelzusatzleitung 20 können auf
verschiedene Art realisiert werden, bevorzugt werden hier solche
Ventile mit einer Dosierbohrung, die eine druckabhängige Durchflussmenge
zulässt
und demzufolge auch geeignet ist, um im Sinne der Erfindung den
Futtermittelzusatz zeitgleich mit dem Futtermittel abzugeben.