DE102004020913B3 - Fahrzeugsitz mit Abdeckblende - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einer Sitzstruktur, einem Polsterkörper und einem diesen zumindest partiell überdeckenden Sitzbezug, welcher eine Ausnehmung zur Durchführung einer Funktionseinheit, insbesondere einer Handhabe oder eines Airbags, aufweist und im Bereich dieser Ausnehmung mit einer Abdeckblende versehen ist.
- Aus der Offenlegungsschrift
DE 199 33 447 A1 ist ein gattungsgemäßer Fahrzeugsitz bekannt. Die Rückenlehne des dort beschriebenen Sitzes besteht aus einer tragenden Struktur, welche im Bereich der Anlage des Rückens des Sitzinsassens mit einem Polsterkörper ausgestattet ist. Der Polsterkörper ist mit einem Sitzbezug ausgestattet, der eine Ausnehmung zur Durchführung einer Funktionseinheit in Form eines sich entfaltenden Seitenairbags aufweist. Die Ausnehmung ist durch eine mit einer Sollbruchstelle versehenen Abdeckblende verschlossen, die mit dem Sitzbezug vernäht ist. - Derartige Fahrzeugsitze weisen den Nachteil auf, dass die Abdeckblende bereits bei der Fertigung des Sitzbezugs in diesem integriert werden muß. Für Funktionseinheiten, welche während der Sitzmontage oder für spätere Wartungsarbeiten zugänglich bleiben müssen, scheiden diese Lösungen grundsätzlich aus.
- Die europäische Patentanmeldung
EP 0 953 484 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Montage eines Airbagmoduls in der Seitenfläche der Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes. Die Polsterung weist im Bereich der Seitenfläche eine Ausnehmung auf, in welche das Airbagmodul einschiebbar ist. Der Polsterbezug ist mit einem um die Ausnehmung umlaufenden Rahmen aus Pappe oder Kunststoff versehen, der mit dem Polsterbezug beispielsweise vernäht, verklammert oder verschweißt werden kann. Das Gehäuse des Airbagmoduls weist einerseits einen Kragen auf, der nach dem Einführen des Gehäuses in die Ausnehmung auf dem Rahmen aufliegt, und ist andererseits mit seitlich herausragenden Zapfen versehen, welche den Rahmen beim Einschieben von innen her hintergreifen und das Airbagmodul in der Ausnehmung halten. - Diese Ausbildung soll verhindern, dass Fahrzeuginsassen Finger zwischen Kragen und den Bezug schieben. Im Gegenzug ist jedoch praktisch unmöglich, das Airbagmodul ohne Zerstörung seines Gehäuses oder des an den Polsterbezug angenähten Rahmens wieder zu entnehmen, so dass Instandhaltungsarbeiten oder der Austausch zumindest erheblich erschwert werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfach gestalteten, gattungsgemäßen Fahrzeugsitz bereitzustellen, welcher eine nachträglich anbringbar und/oder entnehmbare Abdeckblende aufweist, die in optisch ansprechender und funktionssicherer Weise anbringbar ist.
- Die Lösung der Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben. Bei der Fertigung des Sitzbezugs wird nur das streifenförmige Verstärkungselement dauerhaft mit dem Sitzbezug verbunden, während die formschlüssige Montage der Abdeckblende am bereits aufgepolsterten Fahrzeugsitz vorgenommen wird. Eine nachträgliche Entnahme der Abdeckblende ist durch händische Auflösung des Formschlusses möglich.
- Vorzugsweise sind mindestens zwei einander gegenüberliegende Kanten der Ausnehmung mit Verstärkungsstreifen versehen, wobei gegebenenfalls auf weitere Befestigungsmittel zur Festlegung der Abdeckblende vollständig verzichtet werden kann.
- Die Befestigung der Verstärkungsstreifen am Sitzbezug erfolgt mit Vorteil im Bereich der der Kante der Ausnehmung zugewandten Hälfte des Verstärkungsstreifens, so dass der dieser Hälfte abgewandte Teil des Verstärkungsstreifens gegenüber dem Sitzbezug schwenkbar und von der Abdeckblende besonders sicher hintergriffen ist.
- Die dauerhafte Verbindung zwischen Sitzbezug und Verstärkungsstreifen erfolgt insbesondere durch Vernähen. Dabei ist es vorteilhaft, einen Verstärkungsstreifen aus einem geschäumten Kunststoff, insbesondere aus geschäumtem Polypropylen (PP), einzusetzen. Dieser Werkstoff ist preiswert, weist eine ausreichende Steifigkeit auf, um den Formschluss mit der Abdeckblende auf Dauer zu gewährleisten und läßt sich darüber hinaus problemlos vernähen.
- Die Abdeckblende weist vorzugsweise auf ihrer dem Sitzbezug zugewandten Flächenseite Vorsprünge auf, welche im Bereich des der Kante abgewandten Rands des Verstärkungsstreifens zwischen diesen und den Sitzbezug einsetzbar sind. Diese Vorsprünge weisen insbesondere eine, in seitlicher Ansicht, im Wesentlichen dreieckiger Kontur mit einer blendenseitigen Basis und einer blendenfernen Spitze auf, wobei die blendenferne Spitze zur Ausnehmung hin über die blendennahe Basis hinausragen kann.
- Um die Abdeckblende ortsfest zu halten, kann ferner vorgesehen werden, sie zusätzlich in der Metallstruktur des Fahrzeugsitzes zu verankern.
- Nach einer besonderen Ausbildung der Erfindung wird darüber hinaus vorgeschlagen, die Abdeckblende auf der Oberkante der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes anzuordnen und in ihr sowohl eine Durchführung für eine Handhabe zur Entriegelung der Rückenlehne als auch eine hülsenartige Anformung zur Aufnahme der Haltestange einer Kopfstütze vorzusehen. Dabei weist die Anformung vorzugsweise Mittel zur Höhenarretierung der Haltestange auf.
- Figuren
- Die Figuren stellen beispielhaft und schematisch eine Ausführung der Erfindung dar.
- Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Aufsicht auf einen erfindungsgemäß ausgestatteten Fahrzeugsitz, -
2 einen Schnitt durch die Oberkante der in1 dargestellten Rückenlehne, -
3 einen vergrößerten Ausschnitt auf3 . - Der in
1 gezeigte Fahrzeugsitz1 besteht aus einem Sitzteil2 und einer Rückenlehne3 , welche mit einer Kopfstütze4 versehen ist. Die Rückenlehne3 ist gegenüber dem Sitzteil2 in einem verriegelbaren Gelenk5 um eine Drehachse6 um etwa 90° nach vorne klappbar, um das Ladevolumen des Kofferraums zu vergrößern oder die Rückseite der Rückenlehne3 als Tischfläche nutzbar zu machen. Die Entriegelung des Gelenks5 erfolgt durch Betätigung einer Handhabe7 , welche in eine Abdeckblende8 in der Oberkante der Rückenlehne3 eingelassen ist und sowohl vom Fahrzeuginnenraum als auch vom Kofferraum her bedienbar ist. - Die Abdeckblende
8 weist ferner eine einstückig angeformte Aufnahme9 für eine Haltestange10 der Kopfstütze4 auf. Im Bereich der Aufnahme9 sind ferner Mittel zur Höhenarretierung der Haltestange10 in die Abdeckblende8 integriert, welche sich zum Zweck einer Höhenverstellung der Kopfstütze4 durch Pressen eines Druckkopfes11 vorübergehend lösen lassen. - Der Längsschnitt nach
2 stellt den Aufbau der Abdeckblende8 sowie der Oberkante der Rückenlehne3 im Detail dar. - Die Rückenlehne
3 besteht aus einer metallischen Sitzstruktur12 , die mit einem Polsterkörper13 versehen ist. Der Polsterkörper13 ist seinerseits mit einem Sitzbezug14 überdeckt. Polsterkörper13 und Sitzbezug14 weisen im Bereich der Handhabe7 eine Ausnehmung15 auf, durch welche ein die Handhabe7 mit dem Gelenk5 wirkverbindender Bowdenzug16 sowie eine hülsenförmige Anformung17 der die Ausnehmung15 von außen verschließenden Abdeckblende8 geführt werden. - Der Sitzbezug
14 ist den einander gegenüberliegenden, entlang des oberen Bereichs der Rückenlehne3 verlaufenden Kanten18 ,18' der Ausnehmung15 mit Verstärkungsstreifen19 ,19' versehen, welche auf ihren den Kanten18 ,18' zugewandten Hälften20 ,20' über Nähte21 ,21' mit dem Sitzbezug14 verbunden sind. Die den Kanten18 ,18' abgewandten Hälften22 ,22' der steifen Verstärkungsstreifen19 ,19' bilden mit den zugeordneten, bogenförmig Bereichen des Sitzbezugs14 keilförmig zulaufende Freischnitte23 ,23' aus, in welche an die Abdeckblende8 angeformte Vorsprünge24 ,24' formschlüssig eingreifen. - Wie aus der vergrößerten Darstellung nach
3 ersichtlich, weist der Vorsprung24' (Vorsprung24 analog) eine im Wesentlichen dreieckige Kontur mit einer blendenseitigen Basis25 und einer blendenfernen Spitze26 auf, welche zur Ausnehmung15 hin über die Basis25 hinausragt. Durch diese Ausbildung wird ein besonders sicherer; aber dennoch händisch problemlos lösbarer Formschluss zwischen der Abdeckblende8 und dem Sitzbezug14 bewirkt. - Die Abdeckblende
8 ist darüber hinaus durch ihre hülsenartige Anformung17 , welche Rastvorsprünge27 aufweist, unmittelbar in der Sitzstruktur12 verankert. Auch diese Rasteinrichtung kann so ausgebildet werden, dass durch Zug in Richtung der Längsachse der hülsenartigen Anformung17 eine Entnahme der Abdeckblende8 möglich ist, Ihre Lage jedoch in hierzu orthogonaler Richtung fixiert ist. -
- 1
- Fahrzeugsitz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Kopfstütze
- 5
- Gelenk
- 6
- Drehachse
- 7
- Handhabe
- 8
- Abdeckblende
- 9
- Aufnahme
- 10
- Haltestange
- 11
- Druckknopf
- 12
- Sitzstruktur
- 13
- Polsterkörper
- 14
- Sitzbezug
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Bowdenzug
- 17
- Anformung
- 18
- Kante
- 19
- Verstärkungsstreifen
- 20
- Hälfte (kantenseitig)
- 21
- Naht
- 22
- Hälfte (kantenfern)
- 23
- Freischnitt
- 24
- Vorsprung
- 25
- Basis
- 26
- Spitze
- 27
- Rastvorsprung
Claims (11)
- Fahrzeugsitz (
1 ) mit einer Sitzstruktur (12 ), einem Polsterkörper (13 ) und einem diesen zumindest partiell überdeckenden Sitzbezug (14 ), welcher eine Ausnehmung (15 ) zur Durchführung einer Funktionseinheit, insbesondere einer Handhabe (7 ) oder eines Airbags, aufweist und im Bereich dieser Ausnehmung mit einer Abdeckblende (8 ) versehen ist, dadurch gekennzeichnet; dass zumindest eine Kante (18 ,18' ) der Ausnehmung (15 ) des Sitzbezugs (14 ) mit einem entlang dieser Kante verlaufenden streifenförmigen Verstärkungselement (19 ,19' ) versehen ist, dessen der Kante (18 ,18' ) gegenüberliegender Rand von der Abdeckblende (8 ) von außen hintergriffen wird. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei einander gegenüberliegende Kanten (
18 ,18' ) der Ausnehmung (15 ) mit Verstärkungsstreifen (19 ,19' ) versehen sind. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung zwischen Verstärkungsstreifen (
19 ,19' ) und Sitzbezug (14 ) im Bereich der der Kante (18 ,18' ) der Ausnehmung (15 ) zugewandten Hälfte (20 ) des Verstärkungsstreifens erfolgt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen (
19 ,19' ) mit dem Sitzbezug (14 ) vernäht ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen (
19 ,19' ) aus einem geschäumten Kunststoff, insbesondere aus geschäumtem Polypropylen (PP) besteht. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckblende (
8 ) auf ihrer dem Sitzbezug (14 ) zugewandten Flächenseite Vorsprünge (24 ,24' ) aufweist, welche im Bereich des der Kante (18 ,18' ) abgewandten Rands des Verstärkungsstreifens (19 ,19' ) zwischen diesen und den Sitzbezug (14 ) einsetzbar sind. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (
24 ,24' ) eine, in seitlicher Ansicht, im Wesentlichen dreieckiger Kontur mit einer blendenseitigen Basis (25 ) und einer blendenfernen Spitze (26 ) aufweisen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die blendenferne Spitze (
26 ) zur Ausnehmung (15 ) hin über die blendennahe Basis (25 ) hinausragt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckblende (
8 ) in der Sitzstruktur (12 ) des Fahrzeugsitzes (1 ) verankerbar ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckblende (
8 ) auf der Oberkante der Rückenlehne (3 ) des Fahrzeugsitzes (1 ) angeordnet ist und sowohl eine Durchführung für eine Handhabe (7 ) zur Entriegelung der Rückenlehne als auch eine hülsenartige Anformung (17 ) zur Aufnahme der Haltestange (10 ) einer Kopfstütze (4 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anformung (
17 ) Mittel zur Höhenarretierung der Haltestange (10 ) aufweist.
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