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Die
Erfindung betrifft einen optischen Strahlformer mit einem Laser
mit ultrakurzer Pulsdauer, mindestens einem strahlformenden Element,
das den Lichtstrahl in einen Strahl mit einer Bessel- oder Pseudo-Bessel-Intensitätsverteilung
formt, und einem Auskopplungselement, das nur den zentralen Bereich
des Besselstrahls reflektiert oder transmittiert.
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Optische
Strahlformer mit einer Intensitätsverteilung
des erzeugten Strahls, die einer Bessel-Funktion entspricht, erhalten
neben den klassischen Strahlformern mit einer Gaußschen Intensitätsverteilung
eine zunehmende Bedeutung.
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Die
Möglichkeiten
zur Erzeugung von Besselstrahlen oder Pseudo-Besselstrahlen sowie
ihre Eigenschaften werden zum Beispiel in Kebbel, Untersuchungen
zur Erzeugung und Propagation ultrakurzer optischer Bessel-Impulse,
Dissertation an der Universität
Bremen, 2003 beschrieben.
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Besselstrahlen
lassen sich beispielsweise mit einer Anordnung realisieren, wie
sie in
DE 102 38 078
C1 für
eine Anordnung zur orts- und winkelaufgelösten Reflexionsmessung an Objekten
gezeigt ist. Mittels eines strahlformenden Elements wie einem Axicon
wird ein kollimierter Strahl einer Lichtquelle in einen solchen
mit einer Intensitätsverteilung
nach einer Bessel-Funktion
umgeformt. Durch Einsatz einer strahlbegrenzenden Blende passiert
nur der zentrale Bereich des Besselstrahls das Loch der Blende.
Alle ringförmigen
Maxima höhere
Ordnung werden abgeschattet. Für
einen solchen Lichtstrahl hat sich die Bezeichnung „truncated
Bessel beam" eingebürgert. Durch
Verwendung eines Axicons mit extrem geringen konischen Winkeln,
beispielsweise mit einem Dünnschicht-Mikroaxicon,
und einer vom Kegel in geeigneter Weise abweichenden Axicon-Form,
zum Beispiel einem solchen mit Gauß-Profil wie nach
DE 102 38 078 C1 , lassen
sich hinter der abschattenden Blende ausgedehnte Foki mit einem
hohen Tiefen/Durchmesser-Verhältnis
erreichen. Da am Blendenrand Beugung stattfindet, wird die Lage
der Blende zweckmäßig so gewählt, dass
ihre Ränder
im ersten ringförmigen
Minimum der Besselverteilung liegen, wo keine Intensität zur Beugung
beiträgt,
das heißt,
die Blende apodisierend wirkt. In Experimenten ist eine nichtdiffraktive,
das heißt
propagationsinvariante Strahlung mit sehr kleinen Winkeln gegenüber der
optischen Achse und einem Tiefen/Durchmesser-Verhältnis von
bis zu 1000:1 nachgewiesen worden, siehe die geplante Veröffentlichung
Grunwald et al., Spatio-temporal Control of Laser Beams with Thin-film
Shapers in Proc. SPIE 5333-1 (2004).
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Durch
die Verwendung von polarisierenden Elementen und durchstimmbaren
Lichtquellen können
mit der Anordnung nach
DE
102 38 078 C1 auch ellipsometrische Messungen durchgeführt werden.
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Neben
der Messtechnik lassen sich derartige nichtdiffraktive Strahlformer
auf allen Gebieten der nichtlinearen Optik, der Materialbearbeitung,
zur Fluoreszenz- und Absorptionsspektroskopie, zur Stoffwandlung,
zur Laserionisation von Funkenstrecken, in der Telekommunikation
und Datenverarbeitung u.v.a.m. einsetzen.
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Andere
Anordnungen zur Erzeugung eines „truncated Bessel Beam" arbeiten statt mit
einem Axicon mit einer Hohlfaser, aus der die Strahlung an einem
Ende ringförmig
emittiert wird. Durch die Interferenz der am Ende des Faserrings
austretenden konischen Strahlungsanteile ergibt sich ebenfalls eine
Intensitätsverteilung
nach einer Bessel-Funktion, siehe hierzu Nisoli et al., High Brightness
High Order Harmonic Generation by Truncated Bessel Beams in the Sub-10-fs-Regime,
Physical Review Letters, Vol. 88, No. 3, 033902-1 bis 033902-4 oder
Altucci et al., Phase-matching Analysis of High-order Harmonics
Generated by Truncated Bessel Beams in the Sub-10-fs-Regime, ICOMP
IX, 18.–23.
Oct. 2002. Eine abschattende Blende wird bei diesen Anordnungen
ebenfalls eingesetzt.
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Als
großer
Nachteil wird von der Fachwelt empfunden, dass mit dem Abschatten
der das zentrale Strahlungsmaximum ringförmig umgebenden Strahlung mit
Maxima höherer
Ordnung auch die nutzbare Leistung des Strahlformers sinkt. Beispielsweise
wurde der Leistungsverlust anhand einer SHG-Anordnung (second harmonic
generation) untersucht, indem ein Vergleich eines Bessel-Strahlformers
mit einer fokussierten Strahlung mit Gaußscher Intensitätsverteilung
durchgeführt
wurde, siehe Arlt et al., Efficiency of Second-harmonics Generation with
Bessel Beams, Physical Review A, Vol. 60, No 3 (September 1999),
2438 bis 2441. Bei einem idealen Besselstrahl ist die Energie für jeden
Ring gleich, so dass der Gesamtverlust proportional zur Anzahl der Bessel-Ringe
ist. Es wurde von Arlt et al. für
eine reale Anordnung, die sich sicher etwas anders verhält als ein
idealer Besselstrahl, festgestellt, dass bei gleicher SHG-Ausgangsleistung
die Lichtleistung einer Bessel-Anordnung gegenüber einer herkömmlichen Anordnung
nur etwa die Hälfte
beträgt.
Für SHG-Anordnungen
wurde deshalb der Vorteil einer nichtdiffraktiven Ausdehnung des
Strahls wegen der verminderten Strahlungsleistung in Frage gestellt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen optischen Strahlformer
anzugeben, mit dem die Leistung, bezogen auf seine Eingangsleistung
signifikant erhöht
werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Danach
ist im Strahlengang des Strahlformers ein Resonator angeordnet,
bestehend aus einem optischen System, bei dem ein Element als Auskopplungselement
und mindestens ein weiteres Element als Umlenkelement für die Umlenkung
des den zentralen Bereich des Besselstrahl umgebenden äußeren Strahlbereichs
und dessen Einkopplung in den zentralen Bereich des Besselstrahls
ausgebildet ist und mindestens eines der Auskopplungselemente oder
der Umlenkungselemente des Resonators bezüglich der Länge des Strahlweges verstellbar
ist.
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Der
Strahlformer hat den Vorteil, dass mit dem Resonator die in die
Nebenringe eingestrahlte Energie in den zentralen Bereich des Besselstrahls zurückgeführt wird
und damit mehr Photonen in den gewünschten Raumwinkel gelenkt
werden.
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Bei
nichtlinear-optischen Anwendungen wird der durch die Intensitätserhöhung erzielte
Effekt über die
Ordnung (Exponent) der Nichtlinearität noch weiter verstärkt. Beispielsweise
steigt die Effizienz der Erzeugung der Zweiten Harmonischen (SHG)
proportional zum Quadrat der Intensität, so daß eine Intensitätsverdopplung
der Fundamentalen bereits zur vierfachen SHG-Ausbeute führt.
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Umlenkanordnungen
sind in der Optik in der verschiedensten Weise, vor allem für Teleskope
und Laserresonatoren, an sich bekannt, siehe beispielsweise die
DE 198 40 769 A1 .
Das optische System muss im vorliegenden Fall jedoch hinreichend
breitbandig und dispersionsarm sein. Mit der Umlenkung müssen ein
oder mehrere aufeinander folgende Pulse phasensysnchron überlagert
werden, so dass konstruktive Interferenz entsteht. Erfindungsgemäß ist deshalb
vorgesehen, dass das Auskopplungselement als Teil eines Resonators
ausgebildet ist.
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Bei
Verwendung eines Lasers mit kurzer Pulsdauer als Lichtquelle können unerwünschte Mehrfachpulse
erzeugt werden. Der Spiegelabstand des Resonators muss bei kurzen
Pulsen deshalb der Frequenz der Pulse bzw. ganzzahligen Vielfachen davon
angepasst sein, um die umlaufenden Pulse mit den eingekoppelten
Pulsen zu synchronisieren. Der Feedback erfolgt zweckmäßig mit
einem adaptiven Resonator, das heißt, dass – bei Verwendung von Spiegeln – mindestens
einer der Resonatorspiegel bezüglich
des Abstandes beider Spiegel verstellbar ist. Die in die gewünschte Richtung
abgestrahlten Pulse erreichen dann die maximal mögliche Leistung. Zusätzlich ist
es auch möglich,
die Reflexionswinkel zu verstellen, indem zum Beispiel die Krümmung der
Spiegel verstellbar gestaltet wird, um eine optimale Formung der
durch Überlagerung
und Interferenz der direkt durchgehenden Anteile mit den umgelenkten
Anteilen des Besselstrahls zu erreichen.
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Zweckmäßig weist
eine auskoppelnde Blende oder ein als Blende wirkender Spiegel des
Resonators eine Apertur auf, deren Durchmesser mit dem ersten ringförmigen Minimum
der Intensitätsverteilung
des Besselstrahls übereinstimmt.
Auf diese Weise wird die Beugung am Blendenrand minimiert und der
Strahl behält
seine nichtdiffraktive Form.
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Statt
mit einer Blende kann die Auskopplung auch über einen Lichtwellenleiter
erfolgen.
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Nach
einer ersten Variante kann das Auskopplungselement aus einem die
außerhalb
des zentralen Bereichs des Besselstrahls vorhandene Strahlung reflektierenden,
eine Apertur für
den zentralen Bereich des Besselstrahls aufweisenden ersten Spiegel
bestehen und das weitere optische Element aus mindestens einem weiteren
Spiegel, wobei der im Strahlengang letzte dieser Spiegel das den
Strahl in den zentralen Bereich des Besselstrahls einkoppelnde Element
ist.
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Nach
einer zweiten Variante kann der Resonator aus einem einen Strahlungsdurchlass
durch Phasenanpassung erlaubenden ersten Spiegel, einem zweiten
Spiegel und einem zwischen diesen Spiegeln positionierten, winklig
zum Strahlverlauf angeordneten, teilreflektierenden dritten Spiegel
bestehen. Nach dem Auskoppelelement kann ein SHG-Kristall in den
Strahlengang des Besselstrahls eingebracht sein.
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Nach
einer weiteren Variante kann der Resonator auch aus einem optischen
System von mehreren ringförmig
angeordneten, hochreflektiven Spiegeln bestehen, wobei einer der
Spiegel zur Lichteinkopplung schwach teildurchlässig ist, zwei der Spiegel
eine reflektive Axicon-Form mit einer gemeinsamen Besselzone aufweisen,
zwischen ihnen ein nichtlineares Medium, zum Beispiel ein SHG-Kristall, angeordnet
ist und die Auskopplung über
den zentralen Bereich eines der konfokalen Spiegel erfolgt.
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Aus
der Literatur sind Laserresonatoren an sich bekannt, allerdings
nicht im Zusammenhang mit der Auskopplung des zentralen Teils der
Besselverteilung, siehe z.B. die
EP
0 725 307 oder
EP 0
843 198 sowie P. Muys et al., Resonators supporting Bessel
beams, IEEE/LEOS 2002, www.leosbenelux.org/symp01/s01p241.pdf; Muys
et al., Appl. Opt. 41, 6375, 2002. (Bei den folgenden Ausführungsbeispielen
wird noch auf weitere Literaturbeispiele verwiesen).
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 ein
Schema zur Erklärung
des Strahlformers,
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2 eine schematische Darstellung einer ersten
Variante eines Strahlformers,
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3 eine
zweite Variante mit einem SHG-Ausgang,
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4 eine
dritte Variante eines Strahlformers und
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5 eine
weitere Variante mit einem SHG-Ausgang.
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1 zeigt
die Erzeugung eines „truncated Bessel
beam" gemäß der Erfindung
schematisch in vier Schritten. Im Schritt a wird mit Hilfe einer
Lichtquelle und einem strahlformenden Element, z.B. einem Axicon,
ein Besselstrahl 1 erzeugt. (In den 2 bis 4 sind
derartige Axicons 6, 7, 8 in schematischen
Darstellungen gezeigt). Charakteristisch für den Besselstrahl 1 sind
ein zentraler Strahlbereich 2 mit einem hohen Intensitätsmaximum
und ein Strahlbereich 3 mit den zentralen Strahlbereich 2 ringförmig umgebenden
Maxima, die in ihrer Intensität
nach außen
abnehmen. Der äußere Strahlbereich 3 lässt sich,
wie Schritt b zeigt, durch eine Lochblende 4 abschatten.
Wie zum Schritt c dargestellt ist, kann man eine Selbstapodisation
erreichen, wenn die Lochblende 4 eine Größe einnimmt,
bei der das Loch mit seinem Rand im ersten Minimum des Besselverteilung
liegt.
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Die
in den äußeren Strahlbereich 3 abgestrahlte
Energie ist hinter der Lochblende 4 verloren. Erfindungsgemäß wird der äußere Strahlbereich 3 des
Besselstrahls 1 deshalb so umgelenkt, dass er in den zentralen
Strahlbereich 2 eingekoppelt werden kann. Das geschieht
nach diesem ersten Ausführungsbeispiel,
indem die Lochblende 4 verspiegelt und im Bereich der Strahlerzeugung
ein weiterer Spiegel 5 angeordnet wird. Der Abstand der
verspiegelten Lochblende 4 zum Spiegel 5 ist so
eingerichtet, dass diese eine resonante Struktur einnehmen und ein
Photonenrecycling mit einer Resonanzüberhöhung stattfindet. Die Photonen
werden in den zentralen Strahlbereich 2 eingekoppelt.
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2 zeigt schematisch die Anordnung eines
entsprechenden Strahlformers ohne (a) und mit (b) dem Resonator.
Die Darstellung in 2a dient nur zur Illustration
wesentlicher Voraussetzungen für die
Beschreibung der erfindungsgemäßen Anordnungen
in den 2b und folgenden.
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Von
einer hier nicht dargestellten Lichtquelle wird ein Axicon 6 mit
kollimierter Strahlung beleuchtet. Die Strahlformung zu einem Besselstrahl 1 erfolgt durch
weitere Axicons 7 und 8, die in ihrem Abstand zum
Axicon 6 verstellbar sind, so dass der Strahldurchmesser
verändert
werden kann. Statt mit refraktiven Axicons könnte eine solche. Anordnung auch
mit reflektiven Axicons aufgebaut werden. Wird ein ringförmiger,
konvergenter Strahl mit einer Anordnung aus refraktiven Axicons
(Axicons 6, 7, 8) erzeugt und durch räumliche
und zeitliche Überlagerung
derart zur Interferenz gebracht, daß in einer axial ausgedehnten
Zone, (nachfolgend Besselzone 10a genannt) ein Besselstrahl 1 oder
ein Pseudo-Besselstrahl entsteht, und das zentrale Maximum der Bessel-Verteilung
durch eine Lochblende 4 ausgekoppelt, erhält man einen
in der Fachliteratur als "truncated
Bessel beam" bezeichnete
Besselzone 10b mit nur einem einzigen Maximum. Die Besselzone 10b erfährt minimale
Beugung, wenn der Blendendurchmesser mit dem ersten Minimum der
Besselverteilung zusammenfällt.
Diese Anordnung wirkt somit vorteilhafterweise selbst-apodisierend.
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Typische
Intensitätsverteilungen
I1(x) und I2(x)
der Besselzonen 10a und 10b sind schematisch in
den angefügten
Kästen
als radiale Schnittfunktionen dargestellt.
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Der
Nachteil dieser Anordnung ist, daß die Energie der Ringe außerhalb
des zentralen Maximums nicht genutzt wird, sofern entsprechend der Winkel
und Wellenlänge
mehrere Ringe entstehen.
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Wie
bereits zu 1d erklärt, wird dieses Problem, wie
in 2b dargestellt, dadurch gelöst, daß ein Besselstrahl 1 in
einem teleskopartigen optischen System mit den Spiegeln 4a, 4b derart
umgeformt wird, daß die
nicht dem zentralen Maximum zugehörigen Anteile der Strahlung
(Strahlbereich 3) in den zentralen Bereich 2 der
Besselzone 10a umgelenkt und ebenfalls ausgekoppelt werden
und so eine bezüglich
Intensitätsverteilung
und (bei gepulsten Lichtquellen) Pulsenergie modifizierte Besselzone (Überlagerung
der Besselzonen 10b und 10c) erzeugen. Durch geeignete
Wahl der Anordnung werden bei der Überlagerung kleine Winkel eingestellt,
was die Erzeugung extrem ausgedehnter Bessel-Zonen (Länge-zu-Durchmesser-Verhältnis) erlaubt.
Nach 2b ist die Lochblende 4 als ein Spiegel 4a mit
einem mittigen Loch und einer Krümmung
f1(x) ausgebildet, so dass die Strahlen
des Strahlbereichs 3 reflektiert werden und dann von einem
weiteren Spiegel 4b mit der Krümmung f2(x)
nach erneuter Reflexion in den zentralen Strahlbereich 2 des
Besselstrahls 1 eingekoppelt werden. Dieser passiert das
Loch des Spiegels 4a. Eine der beiden vorzugsweise reflektiven
Teleskopkomponenten (Spiegel 4a und 4b) oder beide
Komponenten zugleich sind als adaptive Elemente ausgelegt (in der
Zeichnung beide Elemente), was über
die Veränderung
des oder der ortsabhängigen
Krümmungsradien
f1(x) und f2(x)
des Wellenfeldes eine Optimierung der Strahltransformation und damit
eine Maximierung der Effizienz des Strahlungsrecyclings erlaubt.
Die in zwei Richtungen weisenden Pfeile an den Spiegeln 4a und 4b symbolisieren
die Variation der axialen Positionen, wozu beispielsweise Piezotranslatoren
eingesetzt werden können.
Dadurch kann die Laufzeit zwischen den Spiegeln 4a und 4b so
eingestellt werden, daß im
Falle von Zügen aus
vielen aufeinanderfolgenden ultrakurzen Impulsen bei verschiedenen
Pulsabständen
eine Phasensynchronisation der zur Überlagerung gebrachten Impulse
erreicht wird.
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Die
angedeuteten Intensitätsverteilungen I3(x) und I4(x) sollen
veranschaulichen, daß im
Vergleich zur in 2a dargestellten Anordnung wesentlich
höhere
Intensitäten
erreicht werden.
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3 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel. Der
Besselstrahl 1 wird in einen externen Resonator hoher Güte, bestehend
aus den konischen Elementen 4c und 4d, derart
eingekoppelt, daß durch
Resonanzüberhöhung ("resonance enhancement") eine hochintensive
Besselzone 10a erzeugt wird. Die Einkopplung erfolgt durch
geeignete Phasenanpassung wie aus entsprechenden Anordnungen bekannt
ist (Jurdik et al., JOSA B 19, 1660, 2002 und dort zitierte Literatur).
Dazu müssen
die Positionen der Elemente 4c oder 4d oder beider
Elemente mittels eines oder mehrerer Phasensteller (vorzugsweise
Piezotranslatoren) und eines (nicht dargestellten) passenden Detektionssystems
(wie einer Hänsch-Couillaud-Anordnung,
Hänsch
et al., Opt. Commun. 35, 441, 1980) optimal positioniert werden.
Die Komponenten bilden einen Resonator für die Fundamentalwellenlänge. Die
Auskopplung des zentralen Maximums erfolgt am teilreflektierenden
oder hochreflektierenden zentralen Teil eines schräg in die
Besselzone 10a eingebrachten Spiegels 4e. Ähnliche
Auskoppelanordnungen sind von selbstfilternden instabilen Resonatoren ("self-filtering unstable
resonators", SFUR
bzw. "generalized
self-filtering unstable resonators", GSFUR) bekannt, wobei dort typischerweise
in umgekehrter Geometrie eine Ringauskopplung an einem sogenannten "Scraper Mirror" erfolgt, während der
Grundmode durch ein Loch geführt
wird und im Resonatorinneren verbleibt (s. z.B. Bollanti et al.,
Opt. Commun. 209, 383–389,
2002 und dort zitierte Literatur, F. D'Amato et al., Opt. Commun. 76, 121,
1990). In den ausgekoppelten Teil des Besselstrahls 1,
Besselzone 10b, wird ein SHG-Kristall 9 gebracht,
der (wie in der Zeichnung angedeutet) vorteilhafterweise zur Reflexverminderung
an seiner Ein- und Austrittsfläche
im Brewsterwinkel angeschliffen ist.
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Über den
Abstand der Elemente 4c, 4d kann auch die Form
der Besselzonen 10a und 10b beeinflusst werden.
Die Elemente 4c, 4d können ferner als adaptive Spiegel
wie flexible (deformierbare) oder facettierte Reflektoren ausgebildet
sein, was eine feinere Strahloptimierung erlaubt. Die Außenbereiche des
Spiegels 4e sind mit einer hochwertigen Antireflexionsschicht
für die
Fundamentalwellenlänge
versehen. Der Durchmesser des auskoppelnden zentralen Spiegelteils
ist dem ersten Minimum der Besselverteilung angepasst und entsprechend
der Schrägstellung
des Spiegels 4e (vorzugsweise 45°) von elliptischer Form.
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In 4 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel dargestellt.
Die Anordnung in 4 ist in der Funktionsweise ähnlich der
aus dem Ausführungsbeispiel gemäß 3,
wobei der Aufbau wesentlich einfacher gestaltet ist.
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Der
Resonator wird von drei Elementen gebildet. Erstes Element ist ein
ebener Spiegel 4h mit Loch zum Auskoppeln. Die Elemente 4f und 4g können adaptiv
geformt werden und sind ebenfalls mittels Piezotranslatoren positionierbar.
Der Rand des auskoppelnden zentralen Strahlbereichs 2,
Besselzone 10a, kann zusätzlich mit einer ortsvariablen
Reflexions- bzw. Transmissionsfunktion versehen sein (dielektrischer
Spiegel bzw. Blende mit Ortsverlauf zur weiteren Apodisation).
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Die
Anordnung gemäß 5 arbeitet
ebenfalls mit Resonanzüberhöhung. Dargestellt
ist ein sogenannter Bow-tie-Resonator,
bei dem zwei Spiegel 4k, 4l als Axicon-Spiegel
ausgelegt sind, die "konfokal" angeordnet sind.
Das bedeutet hier eine gemeinsame Besselzone 10 (in Analogie
zu einem gemeinsamen Fokus bei echt konfokalen Anordnungen mit Gaußstrahlen).
In der Besselzone 10 wird ein entspiegelter SHG-Kristall 11 angeordnet.
Der erzeugte SHG-Strahl (second harmonic generation) wird über die
zentrale Zone des dichroitischen Spiegels 4l ausgekoppelt,
welche eine hohe Reflexion für
die Fundamentalwellenlänge,
jedoch eine hohe Transmission für
die SHG-Wellenlänge
aufweist. Die äußeren Strahlbereiche 3 des
Besselstrahls 1 werden am Spiegel 4l reflektiert
und weiter über
die Spiegel 4i, 4j so umgelenkt, dass sie den
zentralen Bereich verstärken.
Spiegel 4j wird durch einen Piezotranslator in Verbindung
mit einer phasenempfindlichen Detektoranordnung und einer Regelschleife
(nicht dargestellt) bezüglich
der Phasenlage geregelt (Hänsch
et al., Opt. Commun. 35, 441, 1980). In einer speziellen Auslegung
der Anordnung können
die Spiegel 4i, 4j und 4k ebenso für die SHG-Wellenlänge hochreflektierend
sein.
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Für eine Anordnung
für extrem
kurze Impulse eines Titan-Saphir-Lasers
wird zur periodischen Auskopplung der Fundamentalen zweckmäßig zusätzlich ein
Strahldumper wie eine Bragg-Zelle oder weitere optische Komponenten
zur Strahlmodulation benutzt. Hierbei kann sich der SHG-Kristall 11 auch außerhalb
des Resonators befinden.
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Bei
ultrakurzen Impulsen müssen
die Spiegelschichten bezüglich
der Fundamentalwellenlänge sehr
breitbandig sein.
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In
einer Variante dieses Ausführungsbeispiels
(nicht gezeigt) erfolgt eine ortsabhängige Spektralformung mit zusätzlichen
dispersiven Elementen, vorzugsweise ortsvariablen Multilayer-Spiegeln, derart,
daß in
einem nichtlinearen Medium wie einem SHG-Kristall X-Pulse entstehen
(analog zu Piché et
al., Proc. SPIE 3611, 332, 1999) und als Solitonen durch dieses
Medium hindurch propagieren. Dadurch werden dispersionsbedingte Verluste
minimiert. Die Spektralformung muss an das ortsabhängige Winkelspektrum
im Resonator und die Materialdispersion des Kristalls genau angepasst
sein.
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Bei
einer weiteren Variante zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 5 (ohne
Zeichnung) können
nichtlineare Konversionsprozesse höherer als zweiter Ordnung verwendet
werden. Vorzugsweise wird dabei die ringförmige Abstrahlung einer Hohlfaser
zur Erzeugung der Besselzone benutzt und ein geeignetes Gas in einer
Gaszelle (z.B. Argon) über Multiphotonenprozesse
zur kurzwelligen Emission angeregt.
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- 1
- Besselstrahl
- 2
- Zentraler
Strahlbereich
- 3
- Äußerer Strahlbereich
- 4
- Lochblende
- 5
- Spiegel
- 6
- Axicon
- 7
- Axicon
- 8
- Axicon
- 9
- SHG-Kristall
- 10
- Besselzone
- 10a
- Besselzone
- 10b
- Besselzone
- 11
- SHG-Kristall
- 4a,
b
- Spiegel
- 4c,
d
- konisches
Element
- 4e
- Spiegel
- 4f,
g
- Element
- 4h
- Spiegel
- 4i,
j
- Spiegel
- 4k,
l
- Spiegel