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Die Erfindung betrifft ein Endoskopsystem, das auf Grundlage der in lebendem Gewebe erzeugten Autofluoreszenz Bilder aus dem Inneren eines Hohlorgans empfängt und Bilddaten erfasst, über die ermittelt wird, ob das Gewebe biologisch normal oder abnormal ist.
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14 zeigt ein Blockdiagramm eines herkömmlichen Endoskopsystems. Dieses Endoskopsystem besteht aus einem Endoskop 70 und einer externen Einheit 80. Das Endoskop 70 hat an seinem distalen Ende eine Zerstreuungslinse 71 und eine Objektivlinse 72. Ferner hat das Endoskop 70 einen Lichtleiter 73, der als Lichtleitfaserbündel ausgebildet ist. Der Lichtleiter 73 ist so durch das Endoskop 70 geführt, dass sein distales Ende der Zerstreuungslinse 71 zugewandt ist, während sein proximales Ende in das Innere der externen Einheit 80 geführt ist. Das Endoskop 70 ist mit einem Sperrfilter 74 für Ultraviolettlicht und Infrarotlicht sowie einer ladungsgekoppelten Vorrichtung 75, kurz CCD, versehen. Die Bildebene der CCD 75 ist nahe einem Punkt angeordnet, auf den die Objektivlinse 72 ein Bild des Objektes fokussiert, wenn das distale Ende des Endoskops 70 dem Objekt gegenüberliegend angeordnet ist. Das Sperrfilter 74 ist in einen zwischen der Objektivlinse 72 und der CCD 75 verlaufenden Strahlengang eingesetzt.
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Die externe Einheit 80 enthält eine Weißlichtquelle 81, die Weißlicht als kollimierten, d. h. als parallelen Lichtstrahl aussendet, und eine Anregungslichtquelle 82, die einen kollimierten Lichtstrahl aussendet, der im Ultraviolettbereich liegende Wellenlängenkomponenten enthält. Längs des Strahlenganges des von der Weißlichtquelle 81 abgestrahlten Weißlichtes sind ein Infrarot-Sperrfilter 83, ein erstes Blendenelement 84 und dichroitischer Spiegel 85 in dieser Reihenfolge angeordnet. Das Infrarot-Sperrfilter 83 blockiert in einem Infrarotbereich des von der Weißlichtquelle 81 ausgesendeten Weißlichtes liegende Wellenlängenkomponenten und lässt zugleich im sichtbaren Spektrum liegende Wellenlängenkomponenten durch. Das erste Blendenelement 84 blockiert oder transmittiert intermittierend das durch das Infrarot-Sperrfilter 83 getretene Weißlicht. Der dichroitische Spiegel 85 lässt im sichtbaren Spektrum des zu ihm gelangenden Lichtes liegende Wellenlängenkomponenten durch, während er im Ultraviolettspektrum des Lichtes liegende Wellenlängenkomponenten reflektiert. So tritt das im sichtbaren Spektrum liegende Weißlicht, das durch das erste Blendenelement 84 getreten ist, durch den dichroitischen Spiegel 85.
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Die Anregungslichtquelle 82 ist so angeordnet, dass das von ihr abgestrahlte Licht senkrecht den Strahlengang des durch den dichroitischen Spiegel 85 gehenden Lichtes kreuzt. Längs des Strahlenganges zwischen Anregungslichtquelle 82 und dichroitischem Spiegel 85 sind ein Anregungslichtfilter 86 und ein zweites Blendenelement 87 vorgesehen, die in dieser Reihenfolge von der Anregungslichtquelle 82 her gesehen angeordnet sind. Das Anregungslichtfilter 86 lässt nur diejenigen Wellenlängenkomponenten im Spektrum durch, die als Anregungslicht genutzt werden können. Das Anregungslicht ist Ultraviolettlicht, das lebendes Gewebe zur Autofluoreszenz anregen kann. Das zweite Blendenelement 87 blockiert oder transmittiert intermittierend das Anregungsfilter, das durch das Anregungslichtfilter 86 getreten ist. Das durch das zweite Blendenelement 87 getretene Anregungslicht wird an dem dichroitischen Spiegel 85 reflektiert. Der Strahlengang des an dem dichroitischen Spiegel 85 reflektierten Anregungslichtes fällt mit dem Strahlengang des Weißlichtes zusammen, das durch den dichroitischen Spiegel 85 getreten ist. Im Strahlengang stromabwärts des dichroitischen Spiegels 85 sind eine Blende 88, ein Rad 89 und eine Kondensorlinse C in dieser Reihenfolge angeordnet. Die Blende 88 steuert die durch sie tretende Lichtmenge. Das Rad 89 ist scheibenförmig ausgebildet und hat längs seines Umfangs vier in 14 nicht gezeigte Ausnehmungen. In diesen vier Ausnehmungen sind ein nur blaues Licht durchlassendes Blaufilter, ein nur grünes Licht durchlassendes Grünfilter, ein nur rotes Licht durchlassendes Rotfilter bzw. ein das Anregungslicht durchlassendes transparentes Element angeordnet. Von einem Motor gedreht führt das Rad 89 so das Blaufilter, das Grünfilter, das Rotfilter und das transparente Element nacheinander in den Strahlengang ein. Während des Zeitabschnittes, in dem eines der Filter für Blau, Grün oder Rot des Rades 89 in den Strahlengang eingeführt ist, lässt das erste Blendenelement 84 das Weißlicht durch, während das zweite Blendenelement 87 das Anregungslicht blockiert. In dieser Zeit gelangt also nur Weißlicht zum dichroitischen Spiegel 85. Das Weißlicht wird dann durch die Blende 88 in seiner Lichtmenge eingestellt, anschließend durch das Blaufilter, das Grünfilter und das Rotfilter des Rades 89 in blaues Licht, grünes Licht bzw. rotes Licht gewandelt und gelangt schließlich zur Kondensorlinse C. Während des Zeitabschnittes, in dem das transparente Element des Rades 89 in den Strahlengang eingeführt ist, blockiert dagegen das erste Blendenelement 84 das Weißlicht, während das zweite Blendenelement 87 das Anregungslicht durchlässt, so dass ausschließlich das Anregungslicht zum dichroitischen Spiegel 85 gelangt. Das Anregungslicht wird dann durch das Blendenelement 88 in seiner Lichtmenge eingestellt, tritt durch das transparente Element des Rades 89 und gelangt zur Kondensorlinse C.
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Die Kondensorlinse C bündelt das auf sie einfallende Licht auf die proximale Endfläche des Lichtleiters 73. So gelangen wiederholt das blaue Licht, das grüne Licht, das rote Licht und das Anregungslicht in dieser Folge in den Lichtleiter 73. Das in den Lichtleiter 73 eingetretene Licht wird von diesem geführt und dann über die Zerstreuungslinse 71 zerstreut. Ist das distale Ende des Endoskops 1 so angeordnet, dass es dem Objekt zugewandt ist, so wird letzteres nacheinander mit blauem Licht, grünem Licht, rotem Licht und Anregungslicht beleuchtet oder bestrahlt. Wann immer das Objekt mit blauem Licht, grünem Licht oder rotem Licht bestrahlt wird, erzeugt die Objektivlinse 72 mit dem Licht der jeweiligen Farbe ein Objektbild in einer mit der Bildebene der CCD 75 zusammenfallenden Ebene. Diese Bilder werden von der CCD 75 in Bildsignale gewandelt. Die aus dem blauen Licht, dem grünen Licht und dem roten Licht erzeugten Objektbilder werden also in Blau-, Grün- bzw. Rot-Bildsignale gewandelt.
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Das Objekt erzeugt Autofluoreszenzstrahlung, wenn es mit dem Anregungslicht bestrahlt wird. Die von dem Objekt erzeugte Autofluoreszenzstrahlung und das an der Objektoberfläche reflektierte Anregungslicht gelangen in die Objektivlinse 72, die ein Objektbild in der Bildebene der CCD 75 erzeugt. Da das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 74 in den Strahlengang zwischen Objektivlinse 72 und CCD 75 eingesetzt ist, wird das Bild, das nur aus der von dem Objekt stammenden Autofluoreszenzstrahlung besteht, auf die Bildebene fokussiert. Die CCD 75 wandelt das aus der Autofluoreszenzstrahlung erzeugte Objektbild in ein Bildsignal, das im Folgenden als Fluoreszenz-Bildsignal bezeichnet wird.
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Die externe Einheit 80 hat ferner einen Bildverarbeitungsteil 91, der über Signalleitungen an die CCD 75 angeschlossen ist. Der Bildverarbeitungsteil 91 empfängt nacheinander Blau-, Grün-, Rot- und Fluoreszenz-Bildsignale, die von der CCD 75 ausgegeben werden. Der Bildverarbeitungsteil 91 synthetisiert, d. h. erzeugt auf Grundlage der Blau-, Grün- und Rot-Bildsignale ein Farbbild des Objektes als Normalbild. Auf Grundlage des Fluoreszenz-Bildsignals erzeugt der Bildverarbeitungsteil 91 ein Fluoreszenzbild des Objektes.
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Das herkömmliche Endoskopsystem hat zwei Lichtquellen 81, 82 zum Aussenden des sichtbaren Lichtes (blaues, grünes und rotes Licht) bzw. des Anregungslichtes. Dabei sendet eine Normallichtquelle 81 das Weißlicht und eine Anregungslichtquelle 82 das Anregungslicht aus. Die beiden Lichtquellen 81 und 82 sind fortwährend eingeschaltet. Die auf die Lichtquellen 81 und 82 bezogenen elektrischen Anforderungen sind größer als für die anderen Endoskopkomponenten. Es ist deshalb schwierig, die Anforderungen an die Energieversorgung eines solchen zwei Lichtquellen 81, 82 enthaltenden Endoskopsystems zu reduzieren.
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Da in dem bekannten Endoskop der von den beiden Lichtquellen abgestrahlte Lichtfluss in einen einzigen Lichtleiter 73 eingekoppelt wird, ist ein fester Raum zur Implementierung der Optik erforderlich, was den Bemühungen zur Verkleinerung des Endoskopsystems zuwiderläuft.
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Aus der
US 5 092 331 A ist ein Endoskopsystem bekannt, bei dem ein Objekt, das eine fluoreszierende Substanz enthält, mit Lichtstrahlen verschiedener Wellenlängenbereiche, deren Vermögen zur Anregung von Fluoreszenzstrahlung verschieden sind, bestrahlt wird. Dieses Endoskopsystem enthält eine Lichtquelle zum Aussenden von breitbandigem Licht, das eine ultraviolette Wellenlängenkomponente enthält. Das von der Lichtquelle ausgesendete Licht wird über einen Lichtleiter auf das Objekt geleitet. Ferner enthält das Endoskopsystem ein Filterrad mit einem Filter, das einen Wellenlängenbereich abschneidet, der nicht für die Anregung der Fluoreszenz benötigt wird.
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In der
DE 199 19 943 A1 ist ein Endoskopsystem zur Fluoreszenzdiagnostik mit einer Videovorrichtung beschrieben, bei dem hinter dem Objektivsystem ein Sperrfilter und ein Feststoffbildsensor angeordnet sind. Wird zum Anregen von Eigenfluoreszenzlicht Anregungslicht auf das Objekt eingestrahlt, so sperrt das Sperrfilter das objektreflektierte ultraviolette Anregungslicht. Somit wird ein Fluoreszenzbild ohne störendes, vom Objekt reflektierte Anregungslicht erhalten.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Endoskopsystem mit einer einzigen Lichtquelle anzugeben, die in der Lage ist, das Objekt abwechselnd zur Aufnahme von Farbbildern mit Beleuchtungslicht und zur Aufnahme von Fluoreszenzbildern mit Bestrahlungslicht, d. h. Anregungslicht zu beaufschlagen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch das Endoskopsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erste Filtermechanismus und der zweite Filtermechanismus können in dieser Reihenfolge von der Lichtquelle her gesehen längs des Strahlenganges angeordnet sein. In diesem Fall wird das von der Lichtquelle ausgesendete Licht in eine Mischung aus ultraviolettem Licht und erstem Farblicht, in das zweite Farblicht und in das dritte Farblicht gewandelt, und zwar in der genannten Reihenfolge. Während das Fluoreszenzbetrachtungsfilter durch den zweiten Filtermechanismus aus dem Strahlengang zurückgezogen ist, werden die Mischung aus ultraviolettem Licht und erstem Farblicht, das zweite Farblicht und das dritte Farblicht, die durch den ersten Filtermechanismus getreten sind, durch den Lichtleiter so geführt, dass das Objekt bestrahlt wird. In der Zeit, in der das Objekt mit der Mischung aus ultraviolettem Licht und erstem Farblicht, dem zweiten Farblicht und dem dritten Farblicht in der genannten Reihenfolge bestrahlt oder beleuchtet wird, werden auf Grundlage von durch die Bildaufnahmevorrichtung erzeugten Bildsignalen Normalbilddaten als Farbbilddaten erhalten. Ist dagegen das Fluoreszenzbetrachtungsfilter durch den zweiten Filtermechanismus in den Strahlengang eingeführt, so wird die Mischung aus ultraviolettem Licht und erstem Farblicht, die durch den ersten Filtermechanismus getreten ist, zu reinem ultravioletten Licht gefiltert, das in den Lichtleiter gelangt. In der Zeit, in der das Objekt mit dem ultravioletten Licht bestrahlt wird, erhält man auf Grundlage von durch die Bildaufnahmevorrichtung erzeugten Bildsignalen Fluoreszenzbilddaten des Objektes.
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Alternativ können der zweite Filtermechanismus und der erste Filtermechanismus, in dieser Reihenfolge von der Lichtquelle her gesehen, längs des Strahlenganges angeordnet sein. In diesem Fall gelangen, wann immer das Fluoreszenzbetrachtungsfilter durch den zweiten Filtermechanismus aus dem Strahlengang zurückgezogen ist, die Mischung aus ultraviolettem Licht und erstem Farblicht, das zweite Farblicht und das dritte Farblicht in dieser Reihenfolge in den Lichtleiter. Ist dagegen das Fluoreszenzbetrachtungsfilter durch den zweiten Filtermechanismus in den Strahlengang eingeführt, während zugleich der erste Filtermechanismus das erste Filter in den Strahlengang bringt, so gelangt das ultraviolette Licht in den Lichtleiter.
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Die Objektivoptik kann ein Filter zum Blockieren des ultravioletten Lichtes und eine Objektivlinse enthalten. Das in der Objektivoptik enthaltene Filter kann auch als Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter ausgebildet sein, das sichtbares Licht durchlässt, während es ultraviolettes und infrarotes Licht blockiert.
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Das Fluoreszenzbetrachtungsfilter ist ein Filter, welches das ultraviolette Licht und entweder das zweite oder das dritte Farblicht durchlässt. In diesem Fall ist der Prozessor in der Lage, auf Grundlage der Bildsignale, die in der Zeit, in der das zweite Filter und das dritte Filter in den Strahlengang eingeführt ist, durch die Bildaufnahmevorrichtung erhalten werden, Referenzbilddaten zu erzeugen, während er den ersten Filtermechanismus bei in den Strahlengang eingeführtem Fluoreszenzbetrachtungsfilter steuert. Der Prozessor kann spezifische Bilddaten gewinnen, indem er die Referenzbilddaten von den Fluoreszenzbilddaten subtrahiert, sowie Diagnosebilddaten erzeugen, indem er die spezifischen Bilddaten den Normalbilddaten überlagert. Das Endoskopsystem kann ferner so ausgebildet sein, dass es den Teil der Diagnosebilddaten, die den spezifischen Bilddaten entsprechen, in einer bestimmten Farbe, z. B. Blau, auf dem Monitor darstellt.
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Der erste Filtermechanismus kann ein erstes scheibenförmiges Rad enthalten, in dem das erste, das zweite und das dritte Filter längs des Radumfangs angebracht sind. Ferner kann der erste Filtermechanismus einen Motor zum Drehen des ersten Rades enthalten. Der erste Filtermechanismus kann durch Drehen des ersten Rades die Filter nacheinander in den Strahlengang einführen.
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Ist die Bildaufnahmevorrichtung eine CCD, so kann die Beleuchtungszeit entsprechend der Empfindlichkeit der CCD eingestellt werden, die mit der Wellenlänge des auftreffenden Lichtes variiert. Die Umfangslänge des Filters kann dabei so eingestellt werden, dass damit die Variation der Strahlenempfindlichkeit der CCD kompensiert wird.
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Der zweite Filtermechanismus kann ein zweites, ebenfalls scheibenförmiges Rad enthalten, an dem das Fluoreszenzbetrachtungsfilter und eine Ausnehmung längs des Radumfangs angeordnet sind. Auch der zweite Filtermechanismus kann mit einem Motor zum Drehen des zweiten Rades ausgestattet sein. Der zweite Filtermechanismus hat dann die Funktion, durch Drehen des zweiten Rades das Fluoreszenzbildbetrachtungsfilter und die Ausnehmung nacheinander in den Strahlengang einzuführen.
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Die Lichtquelle kann aus einer Lampe und einem Reflektor bestehen. Sie kann jedoch auch eine Lichtquelle anderen Typs sein. So kann sie in einer alternativen Ausführungsform aus lichtaussendenden Dioden bestehen. Das Endoskopsystem kann eine Anzeigevorrichtung enthalten, die auf Grundlage von Bilddaten, nämlich den Normalbilddaten, den Fluoreszenzbilddaten, den spezifischen Bilddaten oder den Diagnosebilddaten, ein bewegtes Bild darstellt.
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Die Erfindung wird im Folgenden an Hand der Figuren näher erläutert. Darin zeigen:
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1 ein Blockdiagramm eines Endoskopsystems als Ausführungsbeispiel,
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2 einen Graphen mit der spektralen Charakteristik des Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilters,
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3 einen Graphen mit der spektralen Charakteristik des Lichtquellenfilters,
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4 eine Vorderansicht des ersten Rades,
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5 Graphen mit den spektralen Charakteristiken der in dem ersten Rad vorgesehenen Filter,
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6 eine Vorderansicht des zweiten Rades,
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7 einen Graphen mit der spektralen Charakteristik des Fluoreszenzbetrachtungsfilters,
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8 ein Zeitdiagramm der Objektbestrahlung und der Bilderfassung,
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9 ein Blockdiagramm, das den inneren Aufbau eines Bildverarbeitungsteils zeigt,
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10 eine schematische Darstellung des Normalbildes und des Referenzbildes,
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11 eine schematische Darstellung des Fluoreszenzbildes,
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12 eine schematische Darstellung eines spezifischen Bildes,
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13 eine schematische Darstellung eines Diagnosebildes, und
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14 ein Blockdiagramm eines herkömmlichen Endoskopsystems.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemaßen Endoskopsystems unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. 1 zeigt das Endoskopsystem in einem Blockdiagramm. Wie in 1 gezeigt, besteht das Endoskopsystem aus einem Endoskop 1 und einer externen Einheit 2.
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In 1 ist der konkrete Aufbau des Endoskops 1 nicht dargestellt. Das Endoskop 1 hat ein flexibles Rohr als Einführteil, der in den lebenden Körper eingeführt wird, einen mit dem proximalen Ende dieses Einführteils in integrierter Form verbundenen Bedienteil und ein flexibles Lichtleiterrohr, das zwischen dem Bedienteil und der externen Einheit 2 angeschlossen ist. Das distale Ende des Einführteils des Endoskops 1 hat ein in 1 nicht gezeigtes Endstück, das aus einem harten Material besteht. Ein in 1 ebenfalls nicht gezeigter Biegemechanismus ist in einen vorbestimmten Bereich nahe dem distalen Ende des Einführteils eingebaut. Durch den Biegemechanismus wird der genannte Bereich gebogen. Der Bedienteil hat ein Rad zum Steuern des Biegemechanismus und verschiedene Typen von Bedienschaltern. Das Endoskop 1 hat eine Zerstreuungslinse 11 und eine Objektivlinse 12, die beide in dem Endstück des Endoskops 1 montiert sind. Das Endoskop 1 hat einen Lichtleiter 13, der aus mehreren Multimode-Lichtleitfasern besteht, die zu einem Lichtleitfaserbündel zusammengefasst sind. Der Lichtleiter 13 ist durch den Einführteil, den Bedienteil sowie das flexible Lichtleiterrohr geführt und mit seiner distalen Endfläche der Zerstreuungslinse 11 zugewandt, während sein proximales Ende in die externe Einheit 2 eingesetzt ist. Das Endoskop 1 hat ein Sperrfilter 14 für Ultraviolettlicht und Infrarotlicht, im Folgenden als Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter bezeichnet, und eine ladungsgekoppelte Vorrichtung 15, kurz CCD, als Bildaufnahmevorrichtung. Die Bildebene der CCD 15 befindet sich an einer Position, in der die Objektivlinse 12 das Objektbild erzeugt, wenn das distale Ende des Endoskops 1 dem Untersuchungsobjekt zugewandt ist. Das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 ist in den Strahlengang zwischen Objektivlinse 12 und CCD 15 eingesetzt. Die genannten Optiken, nämlich die Objektivlinse 12 und das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14, fungieren als Objektivoptik. Wie 2 zeigt, lässt das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 sichtbares Licht mit Wellenlängen zwischen 410 nm und 700 nm durch, während es als Anregungslicht genutztes Ultraviolettlicht mit Wellenlängen zwischen 350 nm und 380 nm und für die Lasertherapie genutztes Infrarotlicht mit Wellenlängen zwischen 750 nm und 1070 nm blockiert.
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Die externe Einheit 2 hat eine eingebaute Lichtquelle 21, die aus einer Lampe 211 und einem Reflektor 212 besteht. Die Lampe 211 sendet Licht aus, das im für Anregungslicht genutzten Spektrum und im sichtbaren Spektrum liegende Wellenlängenkomponenten enthält. Als Lampe 211 können verschiedene Typen von Lampen eingesetzt werden, z. B. eine Quecksilberlampe, eine Xenonlampe, eine Metallhalogenidlampe oder dergleichen. Die Innenfläche des Reflektors 212, d. h. die Reflexionsfläche, ist als Paraboloid ausgebildet. Die Lampe 211 befindet sich im Brennpunkt des Paraboloids des Reflektors 212. Mit dieser Anordnung wird das von der Lampe 211 abgestrahlte Licht durch den Reflektor 212 in kollimiertes, d. h. paralleles Licht gewandelt und von der Lichtquelle 21 als kollimierter Strahl ausgesendet. Längs des Strahlenganges des von der Lichtquelle 21 abgestrahlten Lichtes sind ein Lichtquellenfilter 22, ein erstes Rad 23, eine Blende 24, ein zweites Rad 25 und eine Kondensorlinse 26 in dieser Reihenfolge angeordnet.
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3 zeigt die spektrale Charakteristik des Lichtquellenfilters 22. Wie dort gezeigt, lässt das Lichtquellenfilter 22 Ultraviolettlicht und sichtbares Licht mit Wellenlängen zwischen 360 nm und 650 nm durch, während es Infrarotlicht mit Wellenlängen zwischen 700 nm und 1100 nm blockiert. Von der Lichtquelle 21 in Form von Infrarotstrahlung abgegebene Wärme wird von dem Lichtquellenfilter 22 blockiert und so an ihrer Ausbreitung längs des sich dem Lichtquellenfilter 22 anschließenden Strahlengang gehindert. Das Ultraviolettlicht und das sichtbare Licht, die durch das Lichtquellenfilter 22 getreten sind, laufen weiter zu dem ersten Rad 23.
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4 zeigt das erste Rad 23 in der Vorderansicht. Das erste Rad 23 ist eine Scheibe, an der drei Ausnehmungen entlang ihrem Umfang ausgebildet sind. In diese Ausnehmungen sind ein Ultraviolett/Blau-Filter 231, ein Grün-Filter 232 und ein Rot-Filter 233 untergebracht. 5A zeigt die spektrale Charakteristik des Ultraviolett/Blau-Filters 231. Wie dieser Graph zeigt, lässt das Ultraviolett/Blau-Filter 231 Ultraviolettlicht und blaues Licht mit Wellenlängen zwischen 360 nm und 470 nm durch, während es Licht mit Wellenlängen zwischen 510 nm und 750 nm blockiert. 5B zeigt die spektrale Charakteristik des Grün-Filters 232 an Hand eines Graphen. Wie dieser Graph zeigt, lässt das Grün-Filter 232 grünes Licht mit Wellenlängen zwischen 510 nm und 560 nm durch, während es Ultraviolettlicht und blaues Licht mit Wellenlängen zwischen 350 nm und 470 nm sowie rotes Licht mit Wellenlängen zwischen 600 nm und 750 nm blockiert. 5C zeigt die spektrale Charakteristik des Rot-Filters 233 an Hand eines Graphen. Wie dieser Graph zeigt, lässt das Rot-Filter 233 rotes Licht mit Wellenlängen zwischen 600 nm und 700 nm durch, während es Ultraviolettlicht, blaues Licht und grünes Licht mit Wellenlängen zwischen 350 nm und 560 nm blockiert. Das erste Rad 23 ist mit einem ersten Motor M1 verbunden und wird von diesem gedreht. Das erste Rad 23 ist so angeordnet, dass die Filter 231, 232, 233 mit Drehen des Motors M1 nacheinander und wiederholt in den Strahlengang des Lichtes eingeführt werden, das durch das Lichtquellenfilter 22 getreten ist. Diese Komponenten, nämlich das erste Rad 23 und der erste Motor M1, dienen als erster Filtermechanismus. Durch das Lichtquellenfilter 22 getretenes Licht läuft dann nacheinander durch die Filter 231, 232 und 233 des ersten Rades 23. Ist das Ultraviolett/Blau-Filter 231 in den Strahlengang eingeführt, so wird das durch das Lichtquellenfilter 22 getretene Licht in Licht gewandelt, das lediglich Wellenlängenkomponenten im Ultraviolettspektrum und im Blaubereich des sichtbaren Spektrums (Ultraviolett/Blau-Licht) enthält. Ist das Grün-Filter 232 in den Strahlengang eingeführt, so wird das durch das Lichtquellenfilter 22 getretene Licht entsprechend in Licht gewandelt, das lediglich Wellenlängenkomponenten im Grünbereich des sichtbaren Spektrums (grünes Licht) enthält. Ist das Rot-Filter 233 in den Strahlengang eingeführt, so wird das durch das Lichtquellenfilter 22 getretene Licht entsprechend in Licht gewandelt, das lediglich Wellenlängenkomponenten im Rotbereich des sichtbaren Spektrums (rotes Licht) enthält. Licht, das durch eines der Filter 231, 232 und 233 des ersten Rades 23 getreten ist, wird durch die Blende 24 abgeblendet und läuft dann zum zweiten Rad 25. Das Ultraviolett/Blau-Filter 231 ist das erste Filter, das Grün-Filter 232 das zweite Filter und das Rot-Filter 233 das dritte Filter. Entsprechend ist das blaue Licht das erste Farblicht, das grüne Licht das zweite Farblicht und das rote Licht das dritte Farblicht.
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6 zeigt das zweite Rad 25 in der Vorderansicht. Das zweite Rad 25 ist eine Scheibe, auf der zwei bogenförmige Ausnehmungen längs des Scheibenumfangs ausgebildet sind. Die eine Ausnehmung ist dabei längs des Umfangs zweimal so lang wie die andere Ausnehmung. Ein transparentes Element 251 ist in der in Umfangsrichtung längeren Ausnehmung untergebracht. Das transparente Element 251 besteht aus Opalglas, das Licht im sichtbaren und im ultravioletten Spektrum nahezu vollständig durchlässt. Alternativ kann die Ausnehmung lediglich eine einfache Aussparung ohne transparentem Element 251 sein. Ein Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 ist in der anderen in dem zweiten Rad 25 ausgebildeten Ausnehmung untergebracht. 7 zeigt die spektrale Charakteristik des Fluoreszenzbetrachtungsfilters 252 an Hand eines Graphen. Wie dieser Graph zeigt, lässt das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 Ultraviolettlicht mit Wellenlängen zwischen 360 nm und 380 nm sowie rotes Licht mit Wellenlängen zwischen 600 nm und 700 nm durch, während es Licht mit Wellenlängen zwischen 400 nm und 580 nm blockiert. Das zweite Rad 25 ist mit einem Motor 25 verbunden, der es dreht. Das zweite Rad 25 ist an einer Stelle angeordnet, an der das transparente Element 251 und das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 mit Drehen des Motors M2 nacheinander und wiederholt in den Strahlengang des Lichtes eingeführt werden, das durch die Blende 24 abgeblendet worden ist. Die genannten Komponenten, nämlich das zweite Rad 25 und der zweite Motor M2, fungieren als zweiter Filtermechanismus. Durch das transparente Element 251 oder das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 getretenes Licht gelangt zu einer Kondensorlinse 26. Die Kondensorlinse 26 bündelt den auftreffenden kollimierten Lichtstrahl auf die proximale Endfläche des Lichtleiters 13.
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Die externe Einheit 2 hat einen Steuerteil 27 und einen Bildverarbeitungsteil 28, die miteinander verbunden sind. Der Steuerteil 27 und der Bildverarbeitungsteil 28 fungieren als Prozessor. Der Steuerteil 27 ist an die Motoren M1, M2 angeschlossen. Der Steuerteil 27 dreht den Motor M1 mit einer Winkelgeschwindigkeit, die dreimal so schnell ist wie die des zweiten Motors M2. Der Bildverarbeitungsteil 28 ist an die CCD 15 angeschlossen und empfängt die von dieser ausgegebenen Bildsignale, um sie zu verarbeiten.
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8 ist ein Zeitdiagramm der Objektbestrahlung und der Bilderfassung. Während des Zeitabschnitts, in dem das zweite Rad 25 das transparente Element 251 in den Strahlengang einführt, macht das erste Rad 23 zwei Umdrehungen, wie 8 zeigt. Infolgedessen werden während dieser Zeit ultraviolettes/blaues Licht (UV + B), grünes Licht (G) sowie rotes Licht (R) und dann nochmals ultraviolettes/blaues Licht (UV + B), grünes Licht (G) und rotes Licht (R) in der genannten Reihenfolge über das erste Rad 23 ausgesendet. Die ausgesendete Lichtmenge wird durch die Blende 24 eingestellt, worauf das Licht zum zweiten Rad 25 läuft. Während des vorstehend genannten Zeitabschnittes lässt das transparente Element 251 des zweiten Rades 25 das auftreffende Licht unverändert durchtreten. Das durch das zweite Rad 25 getretene Licht wird durch die Kondensorlinse 26 gebündelt und gelangt in den Lichtleiter 13. Das in dem Lichtleiter 13 geführte Licht wird von dessen distalem Ende abgegeben und bestrahlt durch die Zerstreuungslinse 11 das Objekt. In dem vorstehend genannten Zeitabschnitt wird das Objekt in nachstehender Reihenfolge mit ultraviolettem/blauem Licht (UV + B), grünem Licht (G) sowie rotem Licht (R) und dann nochmals mit ultraviolettem/blauem Licht (UV + B), grünem Licht (G) und rotem Licht (R) bestrahlt.
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Wird das Objekt mit dem ultraviolettem/blauem Licht (UV + B) bestrahlt, so gelangt das an der untersuchten Objektoberfläche reflektierte ultraviolette/blaue Licht (UV + B) in die Objektivlinse 12. Da die Wellenlängenkomponenten im Ultraviolettspektrum (UV) des ultravioletten/blauen Lichtes (UV + B) lebendes Gewebe zur (im Grünbereich des sichtbaren Spektrums liegender) Autofluoreszenz anregen, strahlt das Objekt die Autofluoreszenzstrahlung (F) ab. Auch die von dem Objekt abgestrahlte Autofluoreszenzstrahlung (F) gelangt in die Objektivlinse 12. Ihre Intensität ist jedoch signifikant geringer als die des reflektierten ultravioletten/blauen Lichtes (UV + B). Aus dem durch die Objektivlinse 12 getretenen Licht (UV + B, F) werden die Anregungslichtkomponenten (UV) durch das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 herausgefiltert, und das übrige Licht wird auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Genauer gesagt, wird also das mit blauem Licht (B) erzeugte Objektbild auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert, wobei das blaue Licht dasjenige Licht ist, das nach dem Entfernen der im Ultraviolettspektrum liegenden Wellenlängenkomponenten aus dem ultravioletten/blauen Licht (UV + B) übrig geblieben ist. Zwar enthält auch das blaue Licht die von dem Objekt stammende Autofluoreszenzstrahlung (F). Deren Intensität ist jedoch signifikant geringer als die des an der Objektoberfläche reflektierten blauen Lichtes (B). Wie in 8 gezeigt, entspricht der Zeitabschnitt, während dessen das Objekt mit dem ultravioletten/blauen Licht (UV + B) bestrahlt wird, einer Zeit für die ”B-Speicherung” durch CCD 15. Die während der Zeit der B-Speicherung in der CCD 15 gespeicherten elektrischen Ladungen werden während des anschließenden Zeitabschnittes ”B-Transfer” als Blau-Bildsignale an den Bildverarbeitungsteil 28 gesendet. Um genau zu sein, entspricht also das Blau-Bildsignal dem Objektbild, das aus dem blauen Licht (B) und der Autofluoreszenzstrahlung (F) erzeugt wird. Da jedoch die Autofluoreszenzstrahlung (F) signifikant schwächer als das an der Objektoberfläche reflektierte blaue Licht (B) ist, entspricht dieses Blau-Bildsignal praktisch dem Bild, das aus dem an der Objektoberfläche reflektierten blauen Licht erzeugt wird.
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Wird das Objekt mit grünem Licht (G) beleuchtet, so gelangt das an der untersuchten Objektoberfläche reflektierte grüne Licht (G) in die Objektivlinse 12. Das durch die Objektivlinse 12 getretene Licht läuft dann durch das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 und wird auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Genauer gesagt, wird das aus dem grünen Licht (G) erzeugte Objektbild auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Die Zeit, während der das Objekt mit dem grünen Licht (G) beleuchtet wird, entspricht einer Zeit der ”G-Speicherung” durch die CCD 15. Die während der Zeit der G-Speicherung in der CCD 15 gespeicherten elektrischen Ladungen werden während der anschließenden Zeit des ”G-Transfers” als Grün-Bildsignal an den Bildverarbeitungsteil 28 gesendet. Dieses Grün-Bildsignal entspricht dem Objektbild, das aus dem grünen Licht (G) erzeugt wird.
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Wird das Objekt mit rotem Licht (R) beleuchtet, so gelangt das an der untersuchten Objektoberfläche reflektierte rote Licht (R) in die Objektivlinse 12. Das durch die Objektivlinse 12 getretene Licht läuft dann durch das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 und wird auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Genauer gesagt, wird das aus dem roten Licht (R) erzeugte Objektbild auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Die Zeit, während der das Objekt mit dem roten Licht (R) beleuchtet wird, entspricht einer Zeit der ”R-Speicherung” durch die CCD 15. Die während dieser Zeit der R-Speicherung in der CCD 15 gespeicherten elektrischen Ladungen werden während der anschließenden Zeit des ”R-Transfers” als Rot-Bildsignal an den Bildverarbeitungsteil 28 gesendet. Dieses Rot-Bildsignal entspricht dem Objektbild, das mit dem roten Licht (R) erzeugt wird.
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Dagegen macht während der Zeit, in der das zweite Rad 25 sein Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 in den Strahlengang einführt, das erste Rad 23 eine Umdrehung. Infolgedessen werden während dieser Zeit ultraviolettes/blaues Licht (UV + B), grünes Licht (G) und rotes Licht (R) in dieser Reihenfolge von dem ersten Rad 23 ausgesendet. Die ausgesendete Lichtmenge wird durch die Blende 24 eingestellt, worauf das Licht zu dem zweiten Rad 25 läuft. Gelangt das ultraviolette/blaue Licht (UV + B) in das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 des zweiten Rades 25, so lässt das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 von dem ultravioletten/blauen Licht (UV + B) nur Wellenlängenkomponenten durch, die in dem Ultraviolettspektrum (UV) liegen. Das durch das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 getretene Licht ist also Ultraviolettlicht (UV) und wird als Anregungslicht genutzt. Das Ultraviolettlicht (UV) wird durch die Kondensorlinse 26 gebündelt und gelangt in den Lichtleiter 13. Das in dem Lichtleiter 13 geführte Ultraviolettlicht (UV) wird von dessen distaler Endfläche ausgesendet und bestrahlt über die Zerstreuungslinse 11 das Objekt. Bei Bestrahlung mit Ultraviolettlicht (UV) gibt das Objekt Autofluoreszenzstrahlung (F) ab. Deshalb gelangen die von dem Objekt abgegebene Autofluoreszenzstrahlung (F) und das an dem untersuchten Objekt reflektierte Ultraviolettlicht (UV) in die Objektivlinse 12.
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Die Komponenten des Ultraviolettlichtes (UV) in dem durch die Objektivlinse 12 getretenen Licht werden durch das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 blockiert, und die übrigen Komponenten werden auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Genauer gesagt, wird das aus der Autofluoreszenzstrahlung (F) des lebenden Gewebes erzeugte Objektbild auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert.
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Die Zeit, während der das Objekt mit dem Ultraviolettlicht (UV) bestrahlt wird, entspricht einer Zeit der ”F-Speicherung” durch die CCD 15. Die während der Zeit der F-Speicherung in der CCD 15 gespeicherten elektrischen Ladungen werden während der anschließenden Zeit des ”F-Transfers” als Fluoreszenzbildsignal an den Bildverarbeitungsteil 28 gesendet. Das Fluoreszenzbildsignal entspricht dem Objektbild, das mit der Autofluoreszenzstrahlung (F) erzeugt wird.
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Während der Zeit, in der das zweite Rad 25 sein Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 in den Strahlengang einführt, blockiert das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 das grüne Licht (G), wann immer das grüne Licht (G) in das Rad 25 eintritt. Das grüne Licht (G) wird also nicht in den Strahlengang jenseits des zweiten Rades 25 durchgelassen.
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Während der Zeit, in der das zweite Rad 25 sein Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 in den Strahlengang einführt, lässt dagegen das Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 das rote Licht (R) durch, wann immer dieses auf das zweite Rad 25 trifft. Das durchgelassene rote Licht (R) wird durch die Kondensorlinse 26 gebündelt und gelangt in den Lichtleiter 13. Das in dem Lichtleiter 13 geführte rote Licht (R) wird von dessen distaler Endfläche ausgesendet und bestrahlt über die Zerstreuungslinse 11 das Objekt. So gelangt das an dem Objekt reflektierte rote Licht (R) in die Objektivlinse 12.
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Wird das Objekt mit rotem Licht (R) beleuchtet, so gelangt das an der untersuchten Objektoberfläche reflektierte rote Licht in die Objektivlinse 12. Das durch die Objektivlinse 12 getretene Licht läuft durch das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 und wird auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert. Genauer gesagt, wird das mit dem roten Licht (R) erzeugte Objektbild auf die Bildebene der CCD 15 fokussiert.
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Die Zeit, während der das Objekt mit dem roten Licht (R) beleuchtet wird, entspricht einer Zeit der ”R-Speicherung” durch die CCD 15. Die in dieser Zeit der R-Speicherung in der CCD 15 gespeicherten elektrischen Ladungen werden während einer anschließenden Zeit des ”R-Transfers” als Rot-Bildsignal an den Bildverarbeitungsteil 28 gesendet. Das so erhaltene Rot-Bildsignal wird als Referenzbild für die Bildverarbeitung genutzt, wie später erläutert wird.
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9 zeigt den Aufbau des Bildverarbeitungsteils 28 in einem Blockdiagramm. Der Bildverarbeitungsteil 28 hat einen Verstärker 281, einen A/D-Wandler 282, einen Normalbild-Speicher 283, einen Fluoreszenzbild-Speicher 284 und einen Referenzbild-Speicher 285.
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Während der Zeit, in der das zweite Rad 25 sein transparentes Element 251 in den Strahlengang einführt, verstärkt der Verstärker 281 von der CCD 15 ausgegebene Blau-, Grün- und Rot-Bildsignale mit einem vorbestimmten Normal-Verstärkungsfaktor. Diese verstärkten Signale werden von dem A/D-Wandler 282 A/D-gewandelt und als Normalbilddaten in dem Normal-Bildspeicher 283 gespeichert. Die Normalbilddaten werden in dem Normalbild-Speicher 283 als Farbbilddaten einer vorbestimmten Zahl von Pixeln gespeichert.
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Während der Zeit, in der das zweite Rad 25 sein Fluoreszenzbetrachtungsfilter 252 in den Strahlengang einführt, werden das Fluoreszenzbildsignal und das Rot-Bildsignal, die von der CCD 15 ausgegeben werden, an den Verstärker 281 übertragen. Der Verstärker 281 verstärkt das Fluoreszenzbildsignal mit einem vorbestimmten Fluoreszenz-Verstärkungsfaktor. Das so verstärkte Signal wird von dem A/D-Wandler 282 A/D-gewandelt und in Form von Fluoreszenzbilddaten in dem Fluoreszenzbild-Speicher 284 gespeichert. Da das Fluoreszenzbildsignal schwächer als die anderen Bildsignale ist, ist der Fluoreszenz-Verstärkungsfaktor größer als der Normal-Verstärkungsfaktor eingestellt. Die Fluoreszenzbilddaten werden in dem Fluoreszenzbild-Speicher 284 als Monochrom-Bilddaten einer vorbestimmten Zahl von Pixeln gespeichert.
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Der Verstärker 281 verstärkt das Rot-Bildsignal mit einem vorbestimmten Referenz-Verstärkungsfaktor. Dieser Referenz-Verstärkungsfaktor ist so eingestellt, dass er um einen vorbestimmten Wert größer als der Normal-Verstärkungsfaktor, jedoch kleiner als der Fluoreszenz-Verstärkungsfaktor ist. Das so verstärkte Signal wird von dem A/D-Wandler 282 A/D-gewandelt und in Form von Referenzbilddaten in dem Referenzbild-Speicher 285 gespeichert. Diese Referenzbilddaten werden in dem Referenzbild-Speicher 285 als Monochrom-Bilddaten einer vorbestimmten Zahl von Pixeln gespeichert. Der Helligkeitswert der Referenzbilddaten wird so eingestellt, dass er äquivalent dem Helligkeitswert der Fluoreszenzbilddaten ist.
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Der Bildverarbeitungsteil 28 hat einen Bildkomparator oder Bildvergleicher 286, eine Bildmischschaltung 287, einen D/A-Wandler 288 und einen Codierer 289. Der Bildvergleicher 286 ist mit dem Fluoreszenzbild-Speicher 284 und dem Referenzbild-Speicher 285 verbunden. Der Bildvergleicher 286 liest sowohl die in dem Fluoreszenzbild-Speicher 284 gehaltenen Fluoreszenzbilddaten als auch die in dem Referenzbild-Speicher 285 gehaltenen Referenzbilddaten aus und subtrahiert dann die Referenzbilddaten von den Fluoreszenzbilddaten, um spezifische Bilddaten zu erzeugen. Diese spezifischen Bilddaten enthalten lediglich Information, die Objektbereichen entspricht, die möglicherweise abnormal sind, d. h. Bereiche, in denen die Autofluoreszenzstrahlung schwach ist.
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Die Bildmischschaltung 287 ist mit dem Normal-Bildspeicher 283 und dem Bildvergleicher 286 verbunden. Die Bildmischschaltung 287 liest sowohl die in dem Normal-Bildspeicher 283 gehaltenen Normalbilddaten als auch die in dem Bildvergleicher 286 erzeugten spezifischen Bilddaten aus. Die Bildmischschaltung 287 erzeugt Diagnosebilddaten, indem sie die spezifischen Bilddaten einer spezifischen Farbe, z. B. Blau, den Normalbilddaten überlagert, und gibt die Diagnosebilddaten aus.
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Der D/A-Wandler 288 ist an die Bildmischschaltung 287 angeschlossen. Der D/A-Wandler 288 gibt auch ein Diagnose-Bildsignal aus, indem er die von der Bildmischschaltung 287 ausgegebenen Diagnosebilddaten einer D/A-Wandlung unterzieht.
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Der Codierer 289 ist an den D/A-Wandler 288 und zudem an eine Anzeigevorrichtung D, die z. B. ein Fernsehmonitor ist, einen Personalcomputer oder ähnliche Einrichtungen angeschlossen. Der Codierer 289 empfängt das von dem D/A-Wandler 288 ausgegebene Diagnose-Bildsignal, fügt diesem Signale hinzu, die zur Implementierung einer Bildschirmdarstellung auf der Anzeigevorrichtung D eingesetzt werden (z. B. Synchronisationssignale), und gibt das Signal aus. Die Anzeigevorrichtung D stellt das Diagnosebild auf Grundlage der von dem Codierer 289 ausgegebenen Signale als bewegtes Bild dar. Optional kann die Anzeigevorrichtung ein auf den Normalbilddaten basierendes Normalbild zusammen mit dem Diagnosebild darstellen, und zwar nebeneinander.
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10 zeigt in schematischer Darstellung das Normalbild, das auf Grundlage der in dem Normalbild-Speicher 283 gespeicherten Normalbilddaten dargestellt wird. 11 zeigt in schematischer Darstellung das Fluoreszenzbild, das auf Grundlage der in dem Fluoreszenzbild-Speicher 284 gespeicherten Fluoreszenzbilddaten dargestellt wird. In dem Normal- und dem Fluoreszenzbild erscheint das Lumen Ta infolge des Nichtvorhandenseins von Reflektion und Autofluoreszenz dunkel, während die Luminalwand Tb hell erscheint. Das Fluoreszenzbild nach 11 zeigt erkranktes Gewebe Tc in der Luminalwand Tb, wo die Autofluoreszenzstrahlung schwach ist. Die in dem Referenzbild-Speicher 285 gespeicherten Referenzbilddaten sind nahezu äquivalent den in den Normalbilddaten vorhandenen Komponenten der Rot-Bilddaten. So ist 10 auch eine schematische Darstellung des Referenzbildes, das auf Grundlage der Referenzbilddaten dargestellt wird. Jedoch sind die Normalbilddaten tatsächlich Farbbilddaten, während die Referenzbilddaten Monochrom-Bilddaten sind.
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12 zeigt eine schematische Darstellung des spezifischen Bildes, das auf Grundlage der von dem Bildvergleicher 286 ausgegebenen spezifischen Bilddaten dargestellt wird. Dieses in 12 gezeigte spezifische Bild erhält man, indem das Referenzbild nach 10 von dem Fluoreszenzbild nach 11 subtrahiert wird. Wie in 12 gezeigt, enthält das spezifische Bild lediglich das erkrankte Gewebe Tc, jedoch nicht die gesunden Bereiche der Luminalwand Tb oder des Lumens Ta.
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13 ist eine schematische Darstellung des Diagnosebildes, das auf Grundlage der von der Bildmischschaltung 287 ausgegebenen Diagnosebilddaten dargestellt wird. Das Diagnosebild nach 13 erhält man, indem das spezifische Bild nach 12 dem Normalbild nach 10 überlagert wird. In dem Diagnosebild ist das erkrankte Gewebe Tc blau oder in einer anderen Farbe gefärbt. Dies gibt der Bedienperson die Möglichkeit, Ort und Form des abnormalen Gewebes Tc an Hand der Untersuchung des auf dem Bildschirm der Anzeigevorrichtung D dargestellten Diagnosebildes korrekt zu erfassen.
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Die Bedienperson kann das erkrankte Gewebe Tc auch während der Prüfung des Diagnosebildes behandeln. Beispielsweise kann sie eine Lasertherapie durchführen, indem sie das erkrankte Gewebe Tc mit Infrarotlaserlicht bestrahlt, das aus einer Lasersonde stammt, die durch einen nicht gezeigten Instrumentenkanal an das distale Ende des Endoskops 1 geführt ist. Das von der Lasersonde abgestrahlte Infrarotlicht gelangt in die Objektivlinse 12 des Endoskops 1, nachdem es an dem Objekt reflektiert worden ist. Da jedoch das durch die Objektivlinse 12 getretene Infrarotlicht durch das Ultraviolett/Infrarot-Sperrfilter 14 blockiert wird, erreicht es nicht die CCD 15. So wird auch während der Lasertherapie das Bild normal auf der Anzeigevorrichtung D dargestellt.
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Wie aus obiger Beschreibung hervorgeht, kann das erfindungsgemäße Endoskopsystem sowohl Beleuchtungslicht als auch Bestrahlungslicht, das zur Erfassung des farbigen Normalbildes bzw. des Diagnosebildes benötigt wird, mittels einer einzigen Lichtquelle auf den Lichtleiter 13 richten. Dadurch wird der Energieverbrauch im Vergleich zu Systemen gesenkt, die mehrere Lichtquellen verwenden. Da das erfindungsgemäße Endoskopsystem darüber hinaus einfacher aufgebaut ist als Vorrichtungen, die mehrere Lichtquellen enthalten, kann das Gesamtsystem minimiert werden, und es können die Kosten gesenkt werden.