DE10138588A1 - Einrichtung zum Wechseln der Arbeits- und Stützwalzen eines Bandwalzwerkes - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Wechseln der Arbeits- und Stützwalzen eines Bandwalzwerkes, mittels eines quer zum Walzgerüst verschiebbaren Walzenwechselwagens, der die herausgezogenen alten Walzensätze aufnimmt und den Austausch gegen neue Walzensätze ermöglicht.

Description

• Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Wechseln der Arbeits- und Stützwalzen eines Bandwalzwerkes, mittels eines quer zum Walzgerüst verschiebbaren Walzenwechselwagens, der die herausgezogenen alten Walzensätze aufnimmt und den Austausch gegen neue Walzensätze ermöglicht.
• Einrichtungen zu Wechseln von Walzen sind in den verschiedensten Formen bekannt, wobei auch Walzenwechselwagen zum Einsatz kommen. Ein Beispiel hierfür ist die DE 39 30 125 C2.
• Allgemein haben die bekannten Wechseleinrichtungen die Nachteile, dass der bauliche Aufwand zur Erstellung der Einrichtung sehr hoch ist, insbesondere weit nicht selten auch erhebliche Fundamentanpassungen notwendig sind. Hinzukommt, dass die notwendigen Zylinder und Hydraulikmotoren oft über Kabelschleppketten mit Energie versorgt werden müssen, was relativ aufwendig ist.
• Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Einrichtung so auszugestalten, dass damit nicht nur ein Wechseln der Stützwalzen, sondern mit dem gleichen Stützwalzenwechselzylinder auch der Wechsel der Arbeitswalzen erfolgen kann.
• Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
  Im Einzelnen ist hierbei ein ortsfest auf Hüttenflurhöhe angeordneter Wechselzylinder vorgesehen, dessen Kolbenstange quer zum Walzgerüst ein- und ausfahrbar ist,
  
• - ein Ausziehwagen, der am vorderen Ende der Kolbenstange des Wechselzylinders angeordnet, auf dem Walzenwechselwagen verschiebbar und mit diesem derart koppelbar ist, dass der Ausziehwagen zusammen mit dem Walzenwechselwagen durch den Wechselzylinder quer zum Walzgerüst verschiebbar ist,
• - und ein im Walzenwechselwagen angeordneten Querverschiebetisch, der durch einen vom Walzenwechselwagen unabhängigen Verschiebezylinder quer zur Bewegungsrichtung des Walzenwechselwagens verschiebbar ist und durch den die auszutauschenden Walzensätze in die bzw. aus der mit der Gerüstmitte fluchtende(n) Wechselposition bringbar sind.
• Diese erfindungsgemäße Lösung hat eine Reihe von Vorteilen. So sind beispielsweise alle Zylinder so angeordnet, dass feste Verrohrungen möglich sind. Damit entfallen die sonst üblichen Kabelschleppketten. Es sind nur noch drei Zylindereinheiten notwendig, und zwar für den Walzenwechselzylinder, den Querverschiebetisch und die Verriegelung.
  Da der Wechselzylinder über dem Hüttenflur liegt, sind kaum Fundamentarbeiten notwendig, so dass dadurch und durch die einfache und leichtere Bauweise der gesamten Wechseleinrichtung die Kosten verringert werden konnten. Hinzukommt schließlich noch die einfachere Zugänglichkeit der fest angeordneten Zylindereinheiten, was die Wartungsarbeiten erleichtert.
• Wie der Arbeitswalzenwechsel und der Stützwalzenwechsel nacheinander ausgeführt werden, soll nachfolgend an der Prinzipskizzen erläutert werden.
• Zunächst befindet sich der Walzenwechselwagen in der in Fig. 1 gezeigten Warteposition. Hierbei steht der Walzenwechselwagen 2 unterhalb des - mit eingezogener Kolbenstange 5 dargestellten - Wechselzylinders 4. Ein vorbereiteter neuer Arbeitswalzensatz befindet sich auf dem Querverschiebetisch 6 neben dem Wechselzylinder 4. Am vorderen Ende der Kolbenstange 5 ist ein Ausziehwagen 3 angeordnet. Dieser wird - wie Fig. 2 zeigt, mit dem Walzenwechselwagen 2 durch die Kolbenstange in Richtung auf das Walzgerüst verfahren und kuppelt automatisch am alten Arbeitswalzensatz 8 an. Anschließend wird die Verbindung zwischen Ausziehwagen 3 und Walzenwechselwagen 2 gelöst und gleichzeitig erfolgt eine Verriegelung des Walzenwechselwagens durch den Querschiebezylinder 7 (Fig. 3). Nun kann mittels des Wechselzylinders 4 der Ausziehwagen 3 den alten Walzensatz bis auf den Querschiebetisch 6 ziehen. Dort wird durch entsprechende Querverschiebung durch den Querschiebezylinder 7 der alte Arbeitswalzensatz aus und der neue Arbeitswalzensatz in Position gebracht (Fig. 4) und anschließend kann der neue Arbeitswalzensatz in das Gerüst eingefahren werden, wie dies die Fig. 5 und 6 zeigen.
• Die Wiederherstellung des Ausgangspunktes, also der Warteposition des Walzenwechselwagens 2 zeigen die Fig. 7 und 8.
• Sollen nun auch noch die Stützwalzen ausgetauscht werden, so wird der Wiedereinbau des neuen Arbeitswalzensatzes zurückgestellt und mittels des Ausziehwagens 3 zunächst die untere Stützwalze 9 aus dem Walzgerüst herausgezogen. Hierzu wird diese Stützwalze auf Schienen quer zum Walzgerüst verfahren, wobei sich die Schienen unterhalb des Hüttenflures befinden (Fig. 1' und 2').
  In einer Wechselposition seitlich vom Gerüst wird dann auf die untere Stützwalze ein Dummy aufgesetzt (Fig. 3'), der - nach dem Zurückfahren in das Walzgerüst - die obere Stützwalze aufnimmt (Fig. 4'). Beide Stützwalzen werden dann in die seitlich neben dem Walzgerüst vorgesehene Wechselposition gebracht, wo mittels eines Kranes der alte Walzensatz abtransportiert und der neue Walzensatz herangebracht wird. Die Fig. 5' bis 16' zeigen dann den - gegenüber dem Ausbau umgekehrten - weiteren Einbauvorgang und die Rückkehr des Walzenwechselwagens 2 in die Warteposition oder Ausgangsstellung.

Claims (3)

1. Einrichtung zum Wechseln der Arbeits-und Stützwalzen eines Bandwalzwerkes, mittels eines quer zum Walzgerüst verschiebbaren Walzenwechselwagens, der die herausgezogenen alten Walzensätze aufnimmt und den Austausch gegen neue Walzensätze ermöglicht, gekennzeichnet durch
einen ortsfest auf Hüttenflurhöhe angeordneten Wechselzylinder (4), dessen Kolbenstange (5) quer zum Walzgerüst (1) ein - und ausfahrbar ist,
einem Ausziehwagen (3), der am vorderen Ende der Kolbenstange (5) des Wechselzylinders (4) angeordnet, auf dem Walzenwechselwagen (2) verschiebbar und mit diesem derart koppelbar ist, dass der Ausziehwagen (3) zusammen mit dem Walzenwechselwagen (2) durch den Wechselzylinder (4) quer zum Walzgerüst (1) verschiebbar ist,
und durch einen im Walzenwechselwagen (2) angeordneten Querverschiebetisch (6), der durch einen vom Walzenwechselwagen (2) unabhängigen Verschiebezylinder (7) quer zur Bewegungsrichtung des Walzenwechselwagens (2) verschiebbar ist und durch den die auszutauschenden Walzensätze in die bzw. aus der mit der Gerüstmitte fluchtende(n) Wechselposition bringbar sind.

2. Verfahren zum Austausch der Arbeitswalzen bei einem Walzgerüst und mit einem Walzenwechselwagen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
der Walzenwechselwagen (1), auf dessen Querverschiebetisch (6) sich ein neuer Arbeitswalzensatz befindet, steht in der Warteposition,
der Ausziehwagen (3) wird an den Walzenwechselwagen angekoppelt durch den Wechselzylinder (4) werden der Walzenwechselwagen (2) und der Ausziehwagen (3) gemeinsam in Richtung Walzgerüst (1) verschoben,
der Ausziehwagen (3) wird mit dem auszutauschenden Arbeitswalzensatz (8) verbunden,
der Ausziehwagen (3) wird vom Walzenwechselwagen (2) entkoppelt und gleichzeitig wird der Querverschiebetisch (6) mit dem Verschiebezylinder (7) verbunden, wobei hierdurch auch der Walzenwechselwageri in seiner Position vor dem Walzgerüst arretiert wird,
mittels des Wechselzylinders (4) zieht der Ausziehwagen den Arbeitswalzensatz auf den Querverschiebetisch (6),
durch Querverschieben wird der alte Arbeitswalzensatz aus und der neue Arbeitswalzensatz in die mit der Walzgerüstmitte fluchtende Wechselposition gebracht,
mittels des Wechselzylinders (4) schiebt der Ausziehwagen (3) den neuen Arbeitswalzensatz in das Walzgerüst und wird von dem Arbeitswalzensatz gelöst,
der Verschiebezylinder (7) wird vom Querverschiebetisch gelöst und der Ausziehwagen am Walzenwechsetwagen angekoppelt,
der Walzenwechselwagen wird mit dem auf dem Querverschiebetisch befindlichen, alten Arbeitswalzensatz in die Warteposition zurückgefahren, wo der alte Arbeitswalzensatz entfernt wird.

3. Verfahren zum Austausch der Stützwalzen nach dem Entfernen der . Arbeitswalzen bei einem Walzgerüst und mit einem Walzenwechselwagen nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
der Walzenwechselwagen (1) steht in der Warteposition,
der Ausziehwagen (3) wird an den Walzenwechselwagen angekoppelt durch den Wechselzylinder (4) werden der Walzenwechselwagen (2) und der Ausziehwagen (3) gemeinsam in Richtung Walzgerüst (1) verschoben,
der Ausziehwagen (3) wird mit der unteren auszutauschenden Stützwalze (9) verbunden,
der Ausziehwagen (3) und der Walzenwechselwagen (2) werden gemeinsam durch den Wechselzylinder vom Walzgerüst wegbewegt, wodurch die untere Stützwalze in eine Wechselposition seitlich neben dem Walzgerüst gebracht wird,
auf die untere Stützwalze wird ein Dummy aufgesetzt,
der Wechselzylinder schiebt den Walzenwechselwageri (2) mit dem Ausziehwagen (3) und der unteren Stützwalze mit aufgesetztem Dummy in das Walzgerüst zurück,
die obere Stützwalze wird auf den Dummy aufgelegt,
der Wechselzylinder zieht den Walzenwechselwagen mit dem Ausziehwagen sowie den Stützwalzen aus dem Walzgerüst in die Wechselposition, wo der alte Stützwalzensatz mittels eines Kranes durch einen neuen Stützwalzensatz ausgetauscht wird, der dann in umgekehrter Schrittfolge in das Walzgerüst eingebracht wird.