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DE10127427A1 - Verfahren und Vorrichtung zur pneumatischen Förderung von geschnittenen Glasfasern - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur pneumatischen Förderung von geschnittenen Glasfasern

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Publication number
DE10127427A1
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DE
Germany
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pipe
delivery
shut
pressure
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Herbert Grashoff
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Lanxess Deutschland GmbH
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Bayer AG
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Abstract

Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur pneumatischen Förderung von feinteiligen Schüttgütern, insbesondere Glasfasern, beschrieben. Die Vorrichtung weist wenigstens einen Aufgabebehälter (1), einen ersten Abschnitt (2a) und einen zweiten Abschnitt (2b) des pneumatischen Förderrohrs (2), eine Saugfördereinrichtung (3) für das Fördergas, eine Fördergas-Nebenleitung (4), Absperrarmaturen (6) zwischen pneumatischem Förderrohr (2) und Fördergas-Nebenleitung (4) und eine Abgabestelle (8) auf, wobei das Förderrohr (2) in den zur Verstopfung neigenden Stellen (9) eine erhöhte Anzahl an Absperrarmaturen (6) aufweist, die das Auftreten von Verstopfungen verhindern.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur pneumatischen För­ derung von feinteiligen Schüttgütern, insbesondere Glasfasern.
Stand der Technik: Glasfasern werden in großen Mengen in der Kunststoffherstellung - insbesondere für die Herstellung glasfaserverstärkter Kunststoffe - eingesetzt. Dabei ist für die Handhabung der Glasfasern, insbesondere den Transport und die Beschickung der Produktionsanlagen ein erheblicher Aufwand erforderlich. Der Platzbedarf für die Bevorratung der Glasfasergebinde ist erheblich.
Glasfasern werden üblicherweise in Form von Faserbündeln verarbeitet. Die Faserbündel bestehen dabei beispielsweise aus 2000 parallelen Einzelfasern mit einer typischen Länge von etwa 4,5 mm.
Zur Zeit gebräuchliche Fördertechniken zur absatzweisen Beschickung/Befüllung der Produktionsanlagen mit geschnitten Glasfasern sind Aufzuganlagen, Flurförder­ fahrzeuge wie Gabelstapler oder Krananlagen.
Kontinuierliche Förderung kann z. B. über Becherwerke, Stetigförderer, Rüttel- bzw. Vibrationsrinnen oder Transportbänder erfolgen.
Nachteilig ist, dass diese Fördertechniken zum Teil sehr aufwendig sind und aufgrund ihrer Form und ihres Platzbedarfs nur schwer in bereits vorhandene Produk­ tionsanlagen und deren Gebäudelogistik zu integrieren sind.
Ein Ausweg bietet der Einsatz von Anlagen zur pneumatischen Förderung. Aller­ dings treten beim Betrieb pneumatischer Förderanlagen für die Förderung geschnittener Glasfasern diverse Probleme hinsichtlich der Qualitätssicherung und der Betriebssicherheit auf.
Bei der pneumatischen Flugförderung bewegen sich alle Schüttgut-Partikeln bzw. Glasfasern in Form von Faserbündeln in etwa gleichmäßig über den Rohrquerschnitt verteilt. Partikeln mit Partikelgrößen oberhalb ca. 1 mm prallen dabei gegeneinander und die Rohrwände, was zu Querbewegungen und Rotationen der Partikeln führt. Bei kleineren Partikeln werden die Querbewegungen durch die Turbulenzen der Luft­ strömung hervorgerufen. Aufgrund der hohen Fördergeschwindigkeit - die Strömung ist im Allgemeinen turbulent - kommt es zu einem starken Abrieb der Glasfaser­ bündel. Die Faserbündel werden teilweise aufgelöst und zu Glaswatte zerrieben und können daher dann nicht mehr weiterverarbeitet werden. Darüber hinaus kann es zur Verstopfung der Förderrohre mit Glasfasern kommen.
Bei der pneumatischen Langsamförderung, bei der die Glasfasern typischerweise mit Geschwindigkeiten von ≦ 5 m/s gefördert werden, kommt es aufgrund der vergleichsweise niedrigeren Geschwindigkeit zu einer teilweisen Ablagerung der Glasfasern im horizontalen Rohr. Die resultierende Strömungsform ist eine Strähnen­ förderung. Der auf dem Rohrboden sedimentierte Faseranteil wird in Form von Strähnen mehr oder weniger schnell weitertransportiert. Bei weiterer Erniedrigung der Fördergeschwindigkeit kommt es zu einer Dünen-artigen Förderung der sedimen­ tierten Fasern bzw. zu einer Förderung in Pfropfen, die den gesamten Rohrquer­ schnitt ausfüllen können.
Bei dem Einsatz von Drucksendern (d. h. eine Druckvorlage zur Aufgabe von Glasfaserportionen) für die Langsamförderung im Rohrleitungssystem wird der Drucksender in seinem Auslassbereich von den geschnitten Glasfasern verstopft.
Bei der Förderung der Glasfasern mit Zellenradschleusen als Zuteiler in das Rohrleitungssystem, in dem die pneumatische Förderung betrieben wird, kann die Zerstörung der geschnitten Glasfasern durch die Zellenradschleuse als Dosierorgan selbst bewirkt werden. Daraus resultiert ein Blockieren der Zellenradschleuse durch die Glasfasern, die sich zwischen Rotor und Stator des Zellenrades festsetzen.
Verfahren zur Langsamförderung von schwierig oder materialschonend zu behan­ delnden Schüttgütern wie die Saugförderung unter Einsatz von Nebenluftventilen oder die Druckförderung mit Reingas führenden Nebenleitungen mit elastischem Innenrohr verändern die geschnitten Glasfasern zu hoher Fördergeschwindigkeit aufgrund von Stößen und Reibung zwischen den Glasfasern untereinander sowie zwischen Glasfasern und Förderanlage - z. B. - Rohr zu stark. Dadurch kommt es zur Auflösung der Faserbündel.
Aufgrund von Abrasion des Fördergutes wird das pneumatische Fördersystem durch­ schliffen. Bekannte Anlagen oder Materialien für Fördersysteme sind daher nicht betriebssicher und zu wartungsintensiv. Hinzu kommt die mögliche Schädigung der Glasfasern bei Transport.
Somit ist mit den beschriebenen Fördersystemen nach dem Stand der Technik keine befriedigende Beschickung der Produktionsanlagen mit geschnittenen Glasfasern möglich, die sich durch hohe Betriebssicherheit, niedrigen Betriebsaufwand (Ver­ schleiß, Handhabung) und Materialschonung (Qualitätssicherung) auszeichnet.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur pneumatischen Förderung von geschnittenen Glasfasern zur Verfügung zu stellen, das in starkem Maße betriebssicher ist, wartungsarm und leicht zu bedienen ist sowie materialschonend arbeitet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur pneumatischen Förderung von feinteiligen Schüttgütern, insbesondere Glasfasern, die wenigstens aufweist einen Aufgabebehälter, ein pneumatisches Förderrohr mit einem ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt, eine Saugfördereinrichtung für das Fördergas, die mit dem Ende des ersten Abschnitts des Förderrohrs verbunden ist, eine Druckfördereinrichtung für das Fördergas, eine Fördergas-Nebenleitung, mehrere Absperrarmaturen zwischen pneumatischem Förderrohr und Fördergas- Nebenleitung und eine Abgabestelle, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderrohr in den zur Verstopfung neigenden Stellen eine erhöhte Anzahl an Absperrarmaturen aufweist, die das Auftreten von Verstopfungen verhindern.
Als Aufgabebehälter sind Container, BIG-BAGs (Gewebecontainer), Silos, Bunker, Lagerräume, Kessel, Auflieger für Lastkraftwagen oder sonstige Behälter geeignet.
Bei dem pneumatischen Förderrohr handelt es sich vorzugsweise um ein Rohr mit Nennweiten von 100 bis 200 nm und einer Länge von 10 bis 200 m und mehr, das vorzugsweise aus durchgehärtetem Stahl ausgeführt ist. Besonders bevorzugt weist das Förderrohr an der Innenwand eine Härte von 50 bis 90 HRC, besonders bevorzugt von 60 bis 65 HRC auf. Vorzugsweise ist das Förderrohr aus verschie­ denen Segmenten zusammengesetzt, die beispielsweise über Flanschverbindungen verbunden sind. Zur schonenden Förderung der Fasern ist insbesondere auf eine vor- und rücksprungfreie Verlegung des Förderrohrs zu achten.
Als Saugfördereinrichtung sind beliebige Maschinen zur Erzeugung von Unterdruck für Gase geeignet. Vorzugsweise wird ein Gebläse oder ein Ventilator eingesetzt.
Sowohl der erste als auch der zweite Abschnitt des pneumatischen Förderrohrs sowie die Fördergas-Nebenleitung sind bevorzugt über eine Rohrleitung mit einem Anschluss für Fördergas verbunden, das mit dem gewünschten Vordruck zur Ver­ fügung steht. Als Druckfördereinrichtung sind beliebige Maschinen zur Erzeugung von Überdruck für Gase geeignet. Vorzugsweise wird ein Gebläse, ein Ventilator, ein Verdichter oder ein Kompressor eingesetzt.
Als Fördergas-Nebenleitung ist grundsätzlich jede einfache Rohrleitung geeignet, die ebenfalls vorzugsweise aus verschiedenen Segmenten zusammengesetzt sein kann, die beispielsweise über Flanschverbindungen verbunden sind. Die Bypass-Leitung ist endständig verschlossen oder schließbar, damit sich darin Druck aufbauen kann.
Das Förderrohr und die Fördergas-Nebenleitung sind beispielsweise über kurze Rohrstücke miteinander verbunden. Die Rohrstücke tragen die Absperrarmaturen.
Die Abgabestelle kann beispielsweise nur zu Lager- oder Dosierzwecken dienen oder bereits der Apparat zur Weiterverarbeitung des feinteiligen Schüttguts selbst sein. Es kann z. B. die Vorlage für einen Extruder sein. Grundsätzlich sind als Abgabestelle alle Behälter wie Container, BIG-BAGs (Gewebecontainer), Silos, Bunker, Lagerräume, Kessel, Auflieger für Lastkraftwagen, Reaktions- oder Weiterver­ arbeitungs-Kessel, Extruder oder sonstige Behälter und Apparate geeignet.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung sind die Absperrarmaturen zweistufig ausgebildet, wobei die erste Stufe, die an das Förderrohr angeschlossen ist, rückschlagsichernd gegenüber erhöhtem Druck im Förderrohr ausgebildet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung sind Absperrarmaturen zwei­ stufig ausgebildet, wobei die zweite Stufe, die an die Fördergas-Nebenleitung ange­ schlossen ist, als Einlassventil mit Druckvoreinstellung für das Fördergas aus der Fördergas-Nebenleitung ausgebildet ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung sind das Förderrohr mit der Fördergas-Nebenleitung über eine Vielzahl von Absperrarmaturen in Abständen von 200 mm bis 3000 mm verbunden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist die Druckförder­ einrichtung absperrbar mit der Fördergas-Nebenleitung verbunden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist die Druckförder­ einrichtung absperrbar mit dem Anfang des zweiten Abschnitts des Förderrohrs ver­ bunden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist zwischen dem ersten Ab­ schnitt des Förderrohrs und dem zweiten Abschnitt des Förderrohrs eine Absperr­ armatur, insbesondere ein Quetschventil, angeordnet.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung ist zwischen dem Aufgabe­ behälter und dem ersten Abschnitt des Förderrohrs eine Absperrarmatur, insbesondere ein Quetschventil angeordnet.
Sowohl die Abgabestelle, die Aufgabestelle als auch die Saug- und Druckförder­ einrichtung können unabhängig voneinander zur Vermeidung von Kontamination der Umgebung (mit Glasfaserstaub) mit einer Filtration versehen werden. Hierzu werden z. B. selbstabreinigende Filtereinrichtungen verwendet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin gelöst durch ein Verfahren zur pneumatischen Förderung von feinteiligen Schüttgütern unter Verwendung einer Vorrichtung, die wenigstens aufweist einen Aufgabebehälter, ein pneumatisches Förderrohr mit einem ersten Abschnitt und einen zweiten Abschnitt, eine Saugförder­ einrichtung für das Fördergas, eine Druckfördereinrichtung für das Fördergas, eine Fördergas-Nebenleitung, mehrere Absperrarmaturen zwischen dem pneumatischen Förderrohr und der Fördergas-Nebenleitung und eine Abgabestelle, dadurch gekenn­ zeichnet, dass
  • a) man in einem ersten Schritt den ersten Abschnitt des Förderrohrs mit einer Aufgabeportion des Förderguts und Fördergas aus einem Aufgabebehälter mittels Saugförderung füllt,
  • b) man in einem zweiten Schritt das Fördergut aus dem ersten Abschnitt des Förderrohrs mittels Druckförderung in den zweiten Abschnitt des Förderrohrs überführt und
  • c) man in einem dritten Schritt die in den zweiten Abschnitt des Förderrohrs geförderte Aufgabeportion des Förderguts mittels Druckförderung zur Abgabestelle fördert,
wobei die Fördergas-Nebenleitung endständig verschlossen oder verschließbar ist und die Druckförderung im zweiten Abschnitt des Förderrohrs mit einer konstanten Fördergasmenge für Förderrohr und Fördergas-Nebenleitung betrieben wird.
Dadurch, dass die Fördergasmenge konstant gehalten wird, wird gewährleistet, dass Verschleiß hervorrufende Fördergeschwindigkeiten vermieden werden. Leerrohr­ geschwindigkeiten von 8 m/s bis 8 m/s bevorzugt 4 bis 5 m/s haben sich als besonders geeignet für die Förderung von geschnittenen Glasfasern herausgestellt.
Vorzugsweise wird das Verfahren so durchgeführt, dass der erste Schritt, d. h. die Befüllung des ersten Abschnitts des pneumatischen Förderrohrs ausgeführt wird, wenn der zweite Schritt, d. h. die Druckförderung des Förderguts aus dem ersten Ab­ schnitt in den zweiten Abschnitt des Förderrohrs abgeschlossen ist. Folglich können der erste Schritt eines Förderzykluses und der dritte Schritt des darauffolgenden Förderzykluses, d. h. die Druckförderung des Förderguts im zweiten Abschnitt des Förderguts zur Abgabestelle, zeitgleich ausgeführt werden. Unter einem Förderzyklus wird dabei die Abfolge der drei oben genannten Schritte verstanden.
Bevorzugt ist eine Variante des Verfahrens, bei dem man in den zur Verstopfung neigenden Stellen des Förderrohrs mittels einer erhöhten Anzahl an Absperr­ armaturen das Auftreten von Verstopfungen verhindert, indem die an diesen Stellen installierten Absperrarmaturen bei auftretendem Druckverlust öffnen und in den Bereich der einsetzenden Verstopfung Fördergas einleiten.
Im Falle einer einsetzenden Verstopfung steigt der Druck in der Förderleitung vor der einsetzenden Verstopfung. Folglich steigt der Druck in der Bypass-Leitung ebenfalls so lange, bis die Absperrarmaturen hinter der einsetzenden oder bereits eingetretenen Verstopfung öffnen und das eintretende Fördergas die Förderung des Gutes hinter der einsetzenden oder bereits eingetretenen Verstopfung aufrechterhält. Gleichzeitig wird durch das eintretende Fördergas die Verstopfung aufgelöst und behoben.
Bevorzugt ist eine Variante des Verfahrens, bei dem man Absperrarmaturen verwendet, die zweistufig ausgebildet sind, wobei die erste Stufe, die an das Förderrohr angeschlossen ist, rückschlagsichernd ist und schließt, wenn der Druck in dem pneumatischen Förderrohr gleich groß oder größer als der Druck in der Fördergas- Nebenleitung ist.
Ebenfalls bevorzugt ist eine Variante des Verfahrens, bei dem man Absperrarmaturen verwendet, die zweistufig ausgebildet sind, wobei die zweite Stufe, die an die Fördergas-Nebenleitung angeschlossen ist, als Einlassventil mit Druckvoreinstellung für das Fördergas aus der Fördergas-Nebenleitung ausgebildet ist, wobei ein Druck voreingestellt wird, der größer ist als der Druck an der Anschlussstelle im Förderrohr bei verstopfungsfreiem Betrieb des Förderrohrs.
Vorzugsweise ist der voreingestellte Druck um 5-70% größer als der Druck an der entsprechenden Stelle im Förderrohr bei verstopfungsfreiem Betrieb des Förderrohrs, besonders bevorzugt um 20-50%.
Ebenfalls bevorzugt ist eine Variante des Verfahrens, bei dem der Druck in der zweiten Stufe der Absperrarmaturen in Förderrichtung gesehen von Armatur zu Armatur ansteigend voreingestellt wird.
Bevorzugt ist eine Variante des Verfahrens, bei dem man ein Förderrohr verwendet, das mit der Fördergas-Nebenleitung über eine Vielzahl von Absperrarmaturen in Ab­ ständen von 200 mm bis 2000 mm verbunden ist.
Bevorzugt ist eine Variante des Verfahrens, bei dem es sich bei dem Fördergut um geschnittene Glasfasern in Faserbündeln handelt. Die typische Länge der Glasfaser beträgt 3 bis 6 mm, der Durchmesser beträgt insbesondere von 5 µm bis 50 µm. Ein Faserbündel hat üblicherweise einen rechteckigen Querschnitt von z. B. 1 mm Höhe und 3 mm Breite.
Als Fördergas wird vorzugsweise Druckluft, insbesondere getrocknete Druckluft verwendet.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird erreicht, dass feinteilige Schüttgüter, die unter mechanischer Beanspruchung geschädigt werden, ohne Qualitätseinbußen pneu­ matisch gefördert werden können. Das Verfahren ist robust und kostengünstig. Aufgrund der Vermeidung hoher Fördergeschwindigkeiten ist auch die Abrasion der Förderanlage klein.
Anhand nachstehender Figur wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in schematischer Form
Beispiele
In Fig. 1 ist eine Anlage zur pneumatischen Förderung von geschnittenen Glasfasern schematisch dargestellt. Die Glasfasern liegen als Flocke aus ca. 2000 Fasern vor mit einer Länge von 4,5 mm und etwa 0,5 mm Durchmesser. Der Einzelfaserdurchmesser ist ca. 5 µm.
Die zu fördernden, geschnittenen Glasfasern befinden sich im Aufgabebehälter 1. Alle Hähne sind geschlossen. In einem ersten Schritt werden die Hähne 10 und 11 geöffnet und mittels des Gebläses 3 eine Portion von ca 150 kg der geschnittenen Glasfasern innerhalb von 1 min aus dem Aufgabebehälter 1 in den ersten Abschnitt 2a des pneumatischen Förderrohrs 2 gesaugt. Die Hähne 10 und 11 werden geschlossen.
In einem zweiten Schritt werden die Hähne 12, 13 und 15 geöffnet und die im ersten Schritt in den ersten Abschnitt 2a des Förderrohrs 2 geförderte Portion an geschnittenen Glasfasern innerhalb von 20 sec durch das Fördergas in den zweiten Abschnitt 2b des Förderrohrs 2 mittels Druckförderung gefördert. Als Fördergas wird Druckluft ver­ wendet. Der Druck der Druckluft wird durch das Gebläse 16 aufgebaut. Die Hähne 12 und 15 werden geschlossen, Hahn 13 bleibt geöffnet, um die Fördergas-Nebenleitung 4 mit Druckluft zu versorgen.
In einem dritten Schritt wird der Hahn 14 geöffnet. Die im zweiten Schritt in den zweiten Abschnitt 2b des Förderrohrs 2 geförderte Aufgabeportion an geschnittenen Glasfasern wird nun durch die Druckluft durch den zweiten Abschnitt 2b des Förder­ rohrs 2 bis zur Abgabestelle 8 gefördert. Die Förderung erfolgt innerhalb von 2 min. Die Druckluftmenge ist auf 200 m3/h unter Normalbedingungen eingestellt, was einer Gasleerrohrgeschwindigkeit von ca. 5 m/s entspricht. Anschließend wird Hahn 14 geschlossen.
Im Falle einsetzender oder auftretender Verstopfungen öffnen die Absperrarmaturen 6, die im Bereich des ersten Abschnitts 2a des Förderrohrs 2 über kurze Rohrstücke 5 und im Bereich des zweiten Abschnitts 2b des Förderrohrs 2 über kurze Rohrstücke 5' mit der Fördergas-Nebenleitung 4 verbunden sind. Dadurch wird die Förderung der Aufgabeportion der geschnittenen Glasfasern hinter der einsetzenden oder auftretenden Verstopfung aufrecht erhalten. Durch die eintretende Druckluft aus der Fördergas- Nebenleitung 4 werden die einsetzenden oder auftretenden Verstopfungen gelockert und schließlich aufgelöst.
Im Bereich 9 des zweiten Abschnitts 2a des Förderrohrs 2 ist beispielhaft eine Krümmung des Förderrohrs 2 gezeigt, in der die Gefahr einer Verstopfung erhöht ist. Daher ist im Bereich 9 die Anzahl der Absperrarmaturen 6 pro Rohrlänge erhöht.
Während der Ausführung des dritten Schritts eines Förderzyklusses wird zeitgleich bereits der erste Schritt des nächsten Förderzyklus ausgeführt.

Claims (15)

1. Verfahren zur pneumatischen Förderung von feinteiligen Schüttgütern unter Verwendung einer Vorrichtung, die wenigstens aufweist einen Aufgabebe­ hälter (1), ein pneumatisches Förderrohr (2) mit einem ersten Abschnitt (2a) und einen zweiten Abschnitt (2b), eine Saugfördereinrichtung (3) für das Fördergas, eine Druckfördereinrichtung (16) für das Fördergas, eine Förder­ gas-Nebenleitung (4), mehrere Absperrarmaturen (6) zwischen dem pneuma­ tischen Förderrohr (2) und der Fördergas-Nebenleitung (4) und eine Abgabe­ stelle (8), dadurch gekennzeichnet, dass
  • a) man in einem ersten Schritt den ersten Abschnitt (2a) des Förderrohrs (2) mit einer Aufgabeportion des Förderguts und Fördergas aus einem Aufgabebehälter (1) mittels Saugförderung füllt,
  • b) man in einem zweiten Schritt das Fördergut aus dem ersten Abschnitt (2a) des Förderrohrs (2) mittels Druckförderung in den zweiten Abschnitt (2b) des Förderrohrs (2) überführt und
  • c) man in einem dritten Schritt die in den zweiten Abschnitt (2b) des Förderrohrs (2) geförderte Aufgabeportion des Förderguts mittels Druckförderung zur Abgabestelle (8) fördert,
wobei die Fördergas-Nebenleitung (4) endständig verschlossen oder ver­ schließbar ist und die Druckförderung im zweiten Abschnitt (2b) des Förderrohrs (2) mit einer konstanten Fördergasmenge für Förderrohr (2) und Fördergas-Nebenleitung (4) betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in den zur Verstopfung neigenden Stellen (9) des Förderrohrs (2) mittels einer erhöhten Anzahl an Absperrarmaturen (6) das Auftreten von Verstopfungen verhindert, indem die an diesen Stellen (9) installierten Absperrarmaturen (6) bei auftretendem Druckverlust öffnen und in den Bereich der einsetzenden Verstopfung Fördergas einleiten.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Absperrarmaturen (6) verwendet, die zweistufig ausgebildet sind, wobei die erste Stufe (6a), die an das Förderrohr (2) angeschlossen ist, rückschlag­ sichernd ist und schließt, wenn der Druck in dem pneumatischen Förderrohr (2) gleich groß oder größer als der Druck in der Fördergas-Nebenleitung (4) ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man Absperrarmaturen (6) verwendet, die zweistufig ausgebildet sind, wobei die zweite Stufe (6b), die an die Fördergas-Nebenleitung (4) angeschlossen ist, als Einlassventil mit Druckvoreinstellung für das Fördergas aus der Fördergas- Nebenleitung (4) ausgebildet ist, wobei ein Druck voreingestellt wird, der größer ist als der Druck an der Anschlussstelle im Förderrohr (2) bei ver­ stopfungsfreiem Betrieb des Förderrohrs (2).
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in der zweiten Stufe (6b) der Absperrarmaturen (6) in Förderrichtung gesehen von Armatur zu Armatur ansteigend voreingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Förderrohr (2) verwendet, das mit der Fördergas-Nebenleitung (4) über eine Vielzahl von Absperrarmaturen (6) in Abständen von 200 mm bis 2000 mm verbunden ist.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Fördergut um geschnittene Glasfasern handelt.
8. Vorrichtung zur pneumatischen Förderung von feinteiligen Schüttgütern, ins­ besondere Glasfasern, die wenigstens aufweist einen Aufgabebehälter (1), ein pneumatisches Förderrohr (2) mit einem ersten Abschnitt (2a) und einen zweiten Abschnitt (2b), eine Saugfördereinrichtung (3) für das Fördergas, die mit dem Ende des ersten Abschnitts (2a) des Förderrohrs (2) verbunden ist, eine Druckfördereinrichtung (16) für das Fördergas, eine Fördergas- Nebenleitung (4), mehrere Absperrarmaturen (6) zwischen pneumatischem Förderrohr (2) und Fördergas-Nebenleitung (4) und eine Abgabestelle (8), dadurch gekennzeichnet, dass das Förderrohr (2) in den zur Verstopfung neigenden Stellen (9) eine erhöhte Anzahl an Absperrarmaturen (6) aufweist, die das Auftreten von Verstopfungen verhindern.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperr­ armaturen (6) zweistufig ausgebildet sind, wobei die erste Stufe (6a), die an das Förderrohr (2) angeschlossen ist, rückschlagsichernd gegenüber erhöhtem Druck im Förderrohr (2) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrarmaturen (6) zweistufig ausgebildet sind, wobei die zweite Stufe (6b), die an die Fördergas-Nebenleitung (4) angeschlossen ist, als Einlassventil mit Druckvoreinstellung für das Fördergas aus der Fördergas-Nebenleitung (4) ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Förderrohr (2) mit der Fördergas-Nebenleitung (4) über eine Vielzahl von Absperrarmaturen (6) in Abständen von 200 mm bis 2000 mm verbunden ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfördereinrichtung absperrbar mit der Fördergas-Nebenleitung verbunden ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfördereinrichtung (16) absperrbar mit dem Anfang des zweiten Abschnitts (2b) des Förderrohrs (2) verbunden ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Abschnitt (2a) des Förderrohrs (2) und dem zweiten Abschnitt (2b) des Förderrohrs (2) eine Absperrarmatur (15), insbesondere ein Quetschventil, angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Aufgabebehälter (1) und dem ersten Abschnitt (2a) des Förderrohrs (2) eine Absperrarmatur (11), insbesondere ein Quetschventil angeordnet ist.
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