DE10116815A1 - Verfahren zur Phasendetektion mittels lambda-Änderung an einem oder mehreren Zylindern - Google Patents
Verfahren zur Phasendetektion mittels lambda-Änderung an einem oder mehreren ZylindernInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Phasenerkennung an einer mehrzylindrischen fremdgezündeten Verbrennungskraftmaschine mit gerader oder ungerader Zylinderanzahl, die mittels eines Motormanagementsystems betrieben wird. Der Arbeitszyklus der Verbrennungskraftmaschine erstreckt sich zumindest über zwei Umdrehungen. Die Verbrennungskraftmaschine wird bei unbekannter Phasenlage unter Annahme einer Phasenlage mit doppelter Zündausgabe gestartet. An einem oder mehreren Zylindern der Verbrennungskraftmaschine wird ein Eingriff in die Gemischbildung hinsichtlich einer Abmagerung bzw. einer Anfettung des Gemisches vorgenommen. Anhand der Detektion und Änderungen des Luftverhältnisses lambda wird die eingangs beim Start der Verbrennungskraftmaschine angenommene Phasenlage verifiziert oder falsifiziert. Bei falsifizierter Phasenlage wird ein Notbetrieb der Verbrennungskraftmaschine mit doppelter Zündausgabe aufrechterhalten oder neu- bzw. umsynchronisiert.
Description
Zur Erfassung der Kurbelwellenwinkellage in mehrzylindrigen Mehrkraftmaschinen wer
den Geber eingesetzt, welche ein mit der Kurbelwelle drehfest verbundenes Geberrad kon
tinuierlich abtasten. Üblicherweise dienen hierzu Zahnkränze, die an einer dem oberen
Totpunkt (OT) einer der Kolben der Maschine zugeordneten Stelle eine Unregelmäßigkeit
aufweisen. Der Geber erzeugt jedoch nur dann ein eindeutiges Signal für Zünd- bzw. Ein
spritzvorgänge zugeordneten Drehwinkeln, wenn ein derartiger Vorgang bei jedem Errei
chen eines Drehwinkels ausgelöst werden muß. Bei Viertakt-Brennkraftmaschinen er
streckt sich jedoch der Arbeitstakt über 720° Kurbelwinkel, mithin fallen zwei dem oberen
Totpunkt (OT) entsprechende Signale an.
DE 41 22 786 A1 bezieht sich auf ein Verfahren zur Identifikation des einem Zünd- oder
Einspritzvorgangs zugeordneten Drehwinkels einer Brennkraftmaschine. Der Arbeitszyklus
der Brennkraftmaschine erstreckt sich über zumindest zwei Umdrehungen ihrer Aus
gangswelle. Es werden Zünd- bzw. Einspritzvorgänge initiiert, worauf eine Ist-Reaktion
der Maschine auf diese Zünd- bzw. Einspritzvorgänge ermittelt wird und mit einer Soll-
Reaktion auch beim zugeordneten Drehwinkel erfolgende Zünd- und Einspritzvorgänge
verglichen wird.
EP 0 826 099 B1 betrifft ein Verfahren zur Erkennung der Phasenlage der Zylinder einer
Mehrzylinder-Viertaktbrennkraftmaschine. Gemäß dieser Lösung ist ein mehrzylindriger
Verbrennungsmotor mit einer Zündanlage zur individuellen Steuerung für jeden Zylinder
ausgerüstet und umfaßt einen Meßfühler zum Erzeugen eines Signals, welches erlaubt, den
Durchgang des Kolbens eines Bezugszylinders des Verbrennungsmotors in einer be
stimmten Position zu identifizieren. Gemäß des in EP 0 826 099 B1 vorgestellten Verfah
rens wird ein Zyklus von mehreren Schritten durchlaufen, wobei zunächst bei dem Bezugs
zylinder und zu einem gegebenen Augenblick, der mit dem Durchgang des Kolbens des
Bezugszylinders in der vorbestimmten Position verbunden ist, eine Störung derart gesteuert
wird, daß eine Variation der Betriebsweise des Motors erfolgt. Anschließend wird die Be
triebsweise des Motors beobachtet und eine sich aus der Steuerung der Störung bei dem
Bezugszylinder ergebende mögliche Variation der Betriebsweise erfaßt sowie der Augen
blick des plötzlichen Eintretens der Variation der Betriebsweise oder ein Nicht-Auftreten
einer Variation der Betriebsweise des Motors ermittelt. Anschließend wird der gegebene
Augenblick der Steuerung der Störung dem erfaßten Augenblick des plötzlichen Auftretens
der Variation in der Betriebsweise des Motors oder dem Nicht-Auftreten einer Variation
der Betriebsweise des Motors gegenübergestellt, um die Phase des Motorzyklus' abzulei
ten, in welchem sich der Bezugszylinder in der bestimmten Position befindet. Schließlich
wird ausgehend von der Kenntnis der Phase des Bezugszylinders die Phase eines Zylinders
der Verbrennungskraftmaschine erkannt. Mittels der in EP 0 826 099 B1 vorgeschlagenen
Lösung besteht die Steuerung der Störung darin, daß eine Modifikation der Zündenergie im
Vergleich zu einer normalen Betriebsweise gesteuert wird und zwar anders als durch eine
vollständige Unterbrechung der Zündsteuerung und daß die Erfassung der sich daraus er
gebenden möglichen Variationen der Betriebsweise des Motors darin besteht, eine mögli
che Variation des Drehmomentes um einen Augenblick des plötzlichen Auftretens der Va
riation des Drehmomentes zu erfassen.
US 5,425,340 betrifft ein Verfahren zur Kennung von Zylindern zur Steuerung eines elek
tronischen Einspritzsystems für eine Verbrennungskraftmaschine, welches an einem se
quentiellen Multipoint-Einspritzsystems eingesetzt werden kann. Der Kurbelwelle der
Verbrennungskraftmaschine ist ein Kurbelwellensensor zugeordnet, welcher die Passage
der oberen Totpunkte jeder der Zylinder erfaßt, wodurch auftretende Fehlzündungen de
tektiert werden können. Zunächst wird das Einspritzen von Kraftstoff in einen ausgewähl
ten Referenzzylinder unterbunden. Danach wird an diesem ausgewählten Referenzzylinder
das Auftreten einer Fehlzündung detektiert. Danach erfolgt ein Vergleich des Zeitpunktes
der Unterbrechung der Kraftstoffeinspritzung in den ausgewählten Referenzzylinder mit
dem Zeitpunkt des Auftretens einer Fehlzündung am ausgewählten Referenzzylinder. Fer
ner wird die Passage des OT beim Ansaug-/Verdichtungstakt des ausgewählten Referenz
zylinders detektiert. Danach wird eine Signalfolge gebildet, aus der die Zylinder der Ver
brennungskraftmaschine hervorgehen, die in Phase mit dem OT-Signal sind. Die Erzeu
gung dieser Signalfolge erfolgt zu dem Zeitpunkt, an dem die Detektion des Ansaug-
/Verdichtungstaktes-OT erfolgt und die Verbrennungssequenz entsprechend der Zündrei
henfolge der Verbrennungskraftmaschine wieder aufgenommen wird.
Neben den oben skizzierten Lösungen besteht die Möglichkeit, bei ausgefallenem Phasen
geber einfach Notlauffunktionen dadurch zu realisieren, daß auf redundante Geber oder
Geber an einer anderen Zylinderbank der Verbrennungskraftmaschine (V-Motoren) umge
schaltet wird. Ferner läßt sich auf eine beim Abstellen der Verbrennungskraftmaschine
aufgenommene Phasenlage zurückgreifen.
Die Vorteile der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung sind vor allem darin zu erblic
ken, daß mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren eine Phasenerkennung an
einer Verbrennungskraftmaschine ohne das Vorsehen eines Phasensensors oder bei Notlauf
der Verbrennungskraftmaschine bei ausgefallenem Phasensensor ermöglicht werden kann.
Bei unbekannter Phasenlage der Zylinder einer mehrzylindrigen Verbrennungskraftmaschi
ne wird eine Phasenlage angenommen. Die angenommene Phasenlage kann z. B. die Pha
senlage der Kurbelwelle der Verbrennungskraftmaschine sein, die diese beim Abstellen
eingenommen hat. Die Verbrennungskraftmaschine wird nunmehr mit doppelter Zündaus
gabe im Zünd- und Ladunswechsel-OT gestartet. Nun erfolgt unter Zugrundelegung der
angenommenen Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine eine Anfettung oder eine Ab
magerung durch einen entsprechenden Eingriff bei der Gemischbildung aus Kraftstoff und
Ansaugluft der Verbrennungskraftmaschine an einem oder mehreren Zylindern. Die An
fettung bzw. Abmagerung des Gemischs der ausgewählten Zylinder erfolgt jeweils nur so
weit, daß keine Aussetzer auftreten können und ist auf einen festlegbaren Zeitraum be
grenzt. Das Summen-λ kann während des Eingriffs auf die Gemischbildung bei dem aus
gewählten Zylinder bzw. bei den ausgewählten Zylindern durch geeignete Eingriffe auf
dem gewünschten Wert gehalten werden, wodurch die Verbrennungskraftmaschine nahezu
optimales Abgas emitiert.
Die Anfettung bzw. Abmagerung des Gemischs des ausgewählten Zylinders bzw. der aus
gewählten Zylinder der Verbrennungskraftmaschine stellt lediglich eine kurzfristige, kaum
wahrnehmbare Komforteinbuße dar, die deutlich geringer ausfällt als bei einer Ausblen
dung der Kraftstoffeinspritzung an einem der Zylinder der Verbrennungskraftmaschine.
Der Eingriff in die Gemischbildung erfolgt in geeigneten Motorbetriebsbereichen, in denen
eine optimale Erkennung möglich ist. Die Einbußen hinsichtlich des Fahrkomforts halten
sich in diesen Motorbetriebsbereichen in Grenzen. Geeignete Motorbetriebsbereiche zur
Vornahme der Eingriffe in die Gemischbildung an einem ausgewählten oder an mehreren
ausgewählten Zylindern der Verbrennungskraftmaschine sind solche, in denen die Dreh
zahl der Verbrennungskraftmaschine weitestgehend konstant bleibt, keine ausgeprägten
Beschleunigungsphasen auftreten, d. h. in einem Teillastbereich der Verbrennungskraftma
schine.
Bei der Auswertung der λ-Unterschiede kann auf eine stetige λ-Sonde und entsprechende
Auswertealgorithmen im Motorsteuergerät zurückgegriffen werden, wie sie beispielsweise
zu Einzelzylinder-λ-Regelung Verwendung finden. Durch den Eingriff in die Gemischbil
dung bei einem ausgewählten bzw. bei mehreren ausgewählten Zylindern erfolgt eine Ge
mischungleichverteilung, die eine mögliche, allerdings minimale Abgasverschlechterung
nach sich ziehen kann, da das Summen-λ über alle Zylinder optimal gehalten werden kann.
Die Einflüsse auf den Fahrkomfort auf ein Fahrzeug, an dessen Verbrennungskraftmaschi
ne die Phasenlageerkennung mittels des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
erfolgt, lassen sich kaum wahrnehmen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäß vorge
schlagenen Verfahrens ist der Umstand, daß es sich neben geringsten Fahrkomforteinbu
ßen vorteilhaft an Verbrennungskraftmaschinen seien es V- oder Reihenmotoren mit gera
den oder ungeraden Zylinderzahlen einsetzen läßt.
In Motormanagementsystemen, moderner, mehrzylindriger Verbrennungskraftmaschine
werden Phasengeberdefekte direkt erkannt, so daß Abhilferoutinen gemäß des erfindungs
gemäß vorgeschlagenen Verfahrens zum Einsatz kommen können. Ist keine Redundanz an
der Verbrennungskraftmaschine etwa durch einen weiteren funktionierenden Phasengeber
vorhanden, wird die Verbrennungskraftmaschine anhand einer angenommenen Phasenlage
gestartet. Diese angenommene Phasenlage kann beispielsweise derjenigen Phasenlage ent
sprechen, die beim Abstellen der Verbrennungskraftmaschine aufgetreten ist. Anhand die
ser im Motormanagementsystem vorhandenen, dauerhaft gespeicherten Information, kann
eine mehrzylindrige Verbrennungskraftmaschine gestartet werden. Es erfolgt z. B. bei
Viertakt-Verbrennungskraftmaschinen, seien es 4-, 6- oder 8-Zylindermotoren eine
Zündausgabe in OT nach dem Verdichtungstakt und nach dem Ausschiebetakt, mithin eine
doppelte Zündausgabe. Die Überprüfung der beim Start angenommenen Phasenlage der
Verbrennungskraftmaschine erfolgt erst dann, wenn die Verbrennungskraftmaschine einen
dafür geeigneten Betriebsbereich hinsichtlich konstanter Last, konstanter Drehzahl und
Erreichen der Motorbetriebstemperatur erreicht hat. Dies kann sowohl nach einiger Be
triebszeit der Verbrennungskraftmaschine bei Leerlauf auftreten oder eine annähernd sta
tionäre Betriebsphase der Verbrennungskraftmaschine sein. Ferner muss die λ-Regelung
betriebsbereit sein.
Nach Erreichen eines geeignet erscheinenden Betriebsbereiches der Verbrennungskraftma
schine erfolgt gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens ein Eingriff in die
Gemischbildung an einem oder mehreren ausgewählten Bezugszylindern in Richtung auf
eine Anfettung des Gemisches oder dessen Abmagerung. Die Summen-λ-Regelung bleibt
bei diesem Eingriff in die Gemischbildung an einem oder mehreren ausgewählten Bezugs
zylindern in Betrieb. Im Motormanagementsystem der Verbrennungskraftmaschine sind
der oder die ausgewählten Zylinder, an denen ein Eingriff in die Gemischbildung hinsicht
lich einer Abmagerung oder einer Anfettung erfolgt, bekannt.
Nach Vornahme des Eingriffs in die Gemischbildung eines ausgewählten Zylinders oder
mehrerer ausgewählter Zylinder der Verbrennungskraftmaschine wird untersucht, wie sich
das Luftverhältnis λ an dem oder den entsprechend ausgewählten Zylinder bzw. Zylindern
verändert hat. Hat sich das Luftverhältnis λ des betreffenden ausgewählten Zylinders deut
lich erkennbar in die erwartete Richtung hinsichtlich einer Abmagerung des Gemisches
oder hinsichtlich einer Anfettung des Gemisches bewegt, so stimmt die eingangs ange
nommene Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine. Bei diesem Ergebnis kann auf nor
malen Motorbetrieb umgeschaltet werden, d. h. der Zündungsvorgang bei Erreichen des
oberen Totpunktes im Ausschiebetakt kann mithin zurückgenommen werden. Ferner kön
nen bei als richtig detektierter Phasenlage winkelsynchron erfolgende Ereignisse wie z. B.
Einspritzvorgänge freigegeben werden. Danach kann eine komplette Abschaltung der Pha
sendetektion erfolgen.
Tritt hingegen am ausgewählten Zylinder oder an den ausgewählten Zylindern keine An
fettung oder Abmagerung auf, d. h. bleibt der λ-Wert konstant, war die beim Start der Ver
brennungskraftmaschine angenommene Phasenlage falsch. Ferner kann von einer falschen
angenommenen Phasenlage beim Start der Verbrennungskraftmaschine dann ausgegangen
werden, wenn bei dem ausgewählten Zylinder oder den ausgewählten Zylindern eine kleine
Änderung des Luftverhältnisses λ in die Gegenrichtung als Folge der Kompensation ein
tritt.
Dies ist dann der Fall, wenn bei Regelung des Summen-λ auf den Wert geregelt wird, den
das Luftverhältnis λ vor Vornahme des Eingriffs in die Gemischbildung an dem ausge
wählten Zylinder oder den ausgewählten Zylinder angenommen hat.
Handelt es sich bei der Verbrennungskraftmaschine um eine mehrzylindrige Verbren
nungskraftmaschine mit gerader Zylinderzahl oder gerader Zylinderzahl pro Bank bei V-
Motoren, kann auch die Auswertung des Luftverhältnisses λ des um 360° Kurbelwinkel
zum ausgewählten Zylinder versetzten Zylinder erfolgen. Wenn dieser um 360° Kurbel
winkel zum ausgewählten Bezugszylinder versetzte Zylinder die erzeugte λ-Änderung
aufweist, so war die beim Start der Verbrennungskraftmaschine angenommene Phasenlage
falsch. Die Heranziehung des um 360° Kurbelwinkel zum ausgewählten Zylinder versetz
ten Zylinder zur Detektion von λ-Änderungen ist zwar lediglich an Verbrennungskraftma
schinen mit gerader Zylinderzahl oder gerader Zylinderzahl pro Bank von V-Motoren ge
geben, jedoch handelt es sich bei den meisten, gängigen Viertakt-
Verbrennungskraftmaschinen um solche mit gerader Zylinderzahl. Der Vorteil des Einsat
zes des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens bei Verbrennungskraftmaschinen
mit geraden Zylinderzahlen liegt darin, daß bei Manipulation des Luftverhältnisses λs nur
eines Zylinders diese Manipulation bei gleichem Summen-λ deutlicher ausfällt als die Re
aktion der anderen Zylinder aufgrund der Kompensation des durch den Eingriff bei einem
Zylinder verursachten Fehlers des Summen-Luftverhältnisses λ.
Während bei Übereinstimmung von angenommener Phasenlage und detektierter Phasenla
ge eine Abschaltung der Phasendetektion vorgenommen werden kann, ist bei detektierter
falscher Phasenlage eine Um- bzw. Neusynchronisation an der Verbrennungskraftmaschine
erforderlich. Ferner kann der Notbetrieb mit doppelter Zündausgabe am Ende des Ver
dichtungstaktes bzw. am Ende des Ausschiebetaktes aufrechterhalten werden. Erfolgt eine
Neu- bzw. Umsynchronisation der Verbrennungskraftmaschine, sollte die Richtigkeit die
ser Synchronisation anschließend nochmals überprüft werden, bevor die doppelte
Zündausgabe abgeschaltet wird.
Hat die Phasendetektion hingegen zu keinem eindeutigen Ergebnis geführt, z. B. aufgrund
eines nicht stabilen Betriebszustandes der Verbrennungskraftmaschine oder anderer äuße
rer Einflüsse, so kann die Testprozedur z. B. nach Ablauf eines voreinstellbaren Timers
beliebig oft wiederholt werden, sobald eine für die Durchführung der Testprozedur geeig
nete Fahrsituation, d. h. ein geeigneter Teillastbereich der Verbrennungskraftmaschine er
reicht ist. Am Timer, der im Motormanagementsystem der Verbrennungskraftmaschine
aufgenommen sein kann, kann die Zeitspanne, nach deren Ablauf eine Neubestimmung der
Phasendetektion gemäß des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens erfolgen kann,
frei vorgewählt werden, d. h. die Intervalle zwischen den einzelnen Detektionsvorgängen
zur Ermittlung der Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine sind flexibel und anpaßbar.
Erfolgt eine neue Phasendetektion an der Verbrennungskraftmaschine bei zuvor fehlge
schlagener Detektion der Phasenlage, so kann diese sowohl an den bisher ausgewählten
Zylindern als auch an neu auszuwählenden Zylindern der Verbrennungskraftmaschine
durchgeführt werden. Die Durchführung des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens
kann an den Zylindern der Verbrennungskraftmaschine solange erfolgen, bis eine eindeuti
ge Aussage zur Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine getroffen werden kann.
Da dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren die Ermittlung von Luftverhältnis
änderungen durch Eingriff in die Gemischbildung, sei es Abmagerung, sei es Anfettung, an
einem ausgewählten Zylinder bzw. an ausgewählten Zylindern der Verbrennungskraftma
schine anstelle einer Ausblendung der Kraftstoffeinspritzung zugrundeliegt, kann die Ver
brennungskraftmaschine mit nahezu normalen Abgasverhalten hinsichtlich des Summen-λ-
Wertes betrieben werden. Im Gegensatz zu einer Einspritzausblendung halten sich die sich
einstellenden Komforteinbußen in engen Grenzen. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Verfahren zur Phasendetektion an einer mehrzylindrigen Verbrennungskraftmaschine mit
ausgefallenem Phasengeber kann an Verbrennungskraftmaschinen mit gerader oder unge
rader Zylinderzahl eingesetzt werden und erlaubt eine sichere Phasendetektion, da das
Auftreten mehrerer Ereignisse beobachtet wird. Somit ist die Zuverlässigkeit der gewonne
nen Aussage über die Phasenlage sehr hoch, ein Liegenbleiben des Fahrzeuges aufgrund
eines ausgefallenen Phasensensors ist ausgeschlossen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Phasenerkennung einer mehrzylindrigen, fremdgezündeten Verbren
nungskraftmaschine mit gerader oder ungerader Zylinderzahl, die mittels eines Mo
tormanagementsystems betrieben wird, wobei sich der Arbeitszyklus der Verbren
nungskraftmaschine über zumindest zwei Umdrehungen ihrer Ausgangswelle er
streckt, mit nachfolgenden Verfahrensschritten:
- - die Verbrennungskraftmaschine wird bei unbekannter Phasenlage unter Annahme einer Phasenlage gestartet,
- - an einem oder mehreren ausgewählten Zylindern der Verbrennungskraftmaschine wird ein Eingriff in die Gemischbildung hinsichtlich einer Abmagerung oder An fettung des Gemisches vorgenommen,
- - anhand der Detektion des Luftverhältnisses λ der einzelnen Zylinder wird die ein gangs angenommene Phasenlage verifiziert oder falsifiziert,
- - bei falsifizierter angenommener Phasenlage wird ein Motorbetrieb mit doppelter Zündausgabe aufrechterhalten.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungskraftma
schine unter Annahme einer Phasenlage mit doppelter Zündausgabe am Ende des Ver
dichtungstaktes und am Ende des Ausschiebetaktes gestartet wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Phasenerkennung der
Verbrennungskraftmaschine in einem geeigneten Betriebsbereich der Verbrennungs
kraftmaschine hinsichtlich Last, Drehzahl oder Temperatur und Betriebsbereitschaft
einer λ-Sonde erfolgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingangs angenomme
ne Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine verifiziert ist, wenn eine Änderung des
Luftverhältnisses λ entsprechend des Eingriffs in die Gemischbildung am ausgewähl
ten Zylinder detektiert wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei verifizierter Phasenla
ge der Verbrennungskraftmaschine, die doppelte Zündausgabe zurückgenommen wird
und winkelsynchrone Ereignisse freigegeben werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingangs angenomme
ne Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine falsifiziert ist, wenn das dem ausge
wählten Zylinder oder den ausgewählten Zylindern zugeordnete Abgas keine Ände
rung des Luftverhältnisses λ entsprechend des Eingriffs in die Gemischbildung des
ausgewählten Zylinders aufweist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingangs angenomme
ne Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine falsifiziert ist, wenn das dem ausge
wählten Zylinder oder den ausgewählten Zylindern zugeordneten Abgas eine Ände
rung des Luftverhältnisses λ in Gegenrichtung auf den Gemischbildungseingriff am
ausgewählten Zylinder oder den ausgewählten Zylindern als Folge der Kompensation
der Regelung des Summen-λ-Wertes vor dem Eingriff in die Gemischbildung auf
weist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingangs angenomme
ne Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine falsifiziert ist, wenn das dem zum aus
gewählten Zylinder um 360° versetzten Zylinder zugeordnete Abgas eine Änderung
des Luftverhältnisses λ entsprechend dem Gemischbildungseingriff aufweist.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet dass bei
falsifizierter Phasenlage eine Neu- oder Umsynchronisation der Phasenlage der Ver
brennungskraftmaschine erfolgt.
10. Verfahren gemäß der Ansprüche 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei fehlge
schlagener Erkennung der Phasenlage der Verbrennungskraftmaschine, nach Ablauf
einer vorgebbaren Zeitspanne oder einer vorgebbaren Anzahl von Arbeitsspielen (
Umdrehungen) die Phasendetektion an gleichen oder an neu ausgewählten Zylindern
der Verbrennungskraftmaschinen wiederholt wird.
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