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Die
Erfindung betrifft ein optisches Übertragungssystem mit verbessertem
Signal-zu-Rausch-Verhalten für
optische Wellenlängenmultiplex-(WDM)-Signale
mit einer optischen Faser, bei dem mindestens ein Raman-Verstärker mit
mehreren optischen Pumpquellen zur Verstärkung der optischen WDM-Signale
in der optischen Faser vorgesehen ist.
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In
bestehenden zukünftigen
optischen Übertragungssystemen,
insbesondere nach dem WDM-Prinzip (Wavelength Division Multiplexing)
arbeitenden optischen Übertragungssystemen,
werden optische Pumpsignale von einer Pumpsignalquelle beispielsweise
in eine optische Einmodenfaser ko- oder kontradirektional eingekoppelt,
um dem Einkoppelort vor- oder nachgelagerte optische Verstärker mit
der erforderlichen optischen Pumpleistung zu versorgen. Derartige
optische Pumpsignale werden entsprechend zur direkten Verstärkung von
zu übertragenden
optischen Signalen, insbesondere optischen WDM-Signalen eingesetzt,
wobei die durch die optischen Pumpsignale erzeugte optische Verstärkung auf
dem Raman-Effekt basiert. Der Raman-Effekt bzw. die stimulierte Raman-Streuung
ist beispielsweise in Govind P. Agrawal: „Nonlinear Fiber Optics", Second Edition,
1995 auf den Seiten 329-334 beschrieben.
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Desweiteren
sind Konzepte der verteilten Raman-Verstärkung in optischen Übertragungsfasern
bekannt, die eine deutliche Verbesserung der Übertragungseigenschaften des
optischen Übertragungssystems
durch eine Verteilung der Verstärkungspunkte über einen
Teil oder die gesamte optische Übertragungsstrecke
ermöglichen.
Beispielsweise kann durch den Einsatz der verteilten Raman-Verstärkungstechnik
am Ende der optischen Übertragungsstrecke
ein verbessertes und über
alle optischen WDM-Signale
konstantes optisches Signal-zu-Rausch-Verhältnis (Optical-Signal-to-Noise-Ratio – OSNR)
realisiert werden, wodurch die regenerationsfrei überbrückbare Länge der
optischen Übertragungsstrecke
erheblich vergrößert werden kann
sowie mehrere optische Übertragungsstreckenabschnitte
ohne zusätzliche
Regeneration überbrückt werden
können.
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Entscheidend
für die
Verbesserung der Systemeigenschaften, insbesondere hinsichtlich
des Signal-zu-Rausch-Verhaltens, eines optischen Übertragungssystems
sind jedoch das Rauschzahlspektrum des Ramanverstärkers bzw.
die minimalen Leistungspegeln der optischen WDM-Signale entlang
der optischen Übertragungsstrecke.
Für eine
gleichmäßige Verstärkung jedes
optischen WDM-Signals durch beispielsweise einen verteilten Ramanverstärker ist eine Übereinstimmung
der Rauschzahlen bzw. der minimalen Leistungspegel sämtlicher
optischer WDM-Signale
im optischen Ramanverstärker
vorteilhaft. Ist dies nicht der Fall, so werden die Systemverbesserungen
durch dasjenige optische WDM-Signal mit dem geringsten minimalen
Leistungspegel bzw. mit dem schlechtesten Rauschverhalten begrenzt. Somit
wird die innerhalb der Ramanverstärkung eingesetzte Pumpsignalleistung
nicht effizient genutzt und kann nicht für eine Vergrößerung der
Zwischenverstärkerabstände oder
der Anzahl der überbrückbaren
optischen Faserstreckenabschnitte eingesetzt werden.
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Bei
einem verteilten Ramanverstärker
mit vielen Pumpwellenlängen
und annähernd
flachem Gewinnspektrum treten im allgemeinen unterschiedliche minimale
Leistungspegel in der optischen Übertragungsfaser
auf. Diese entstehen bei einem breiten Gewinnspektrum in erster
Linie durch die Wechselwirkungen der Pumpstrahlungsanteile bei den
einzelnen Pumpwellenlängen
durch stimulierte Ramanstreuung. Weitere Ursachen können unterschiedliche
Faserdämpfungen
bei den WDM-Signalwellenlängen
oder Leistungspegeldifferenzen durch stimulierte Ramanstreuung am
Anfang der optischen Übertragungsstrecke
sein. In ähnlicher
Weise weichen auch die Rauschzahlen des Verstärkers für die einzelnen optischen WDM-Signale
voneinander ab. Die unterschiedlichen minimalen Leistungspegel bzw.
Rauschzahlen der optischen WDM-Signale resultieren in unterschiedlichen Signal-zu-Rausch-Abständen am
Ausgang des optischen Übertragungsfaserabschnitts.
Somit können
obwohl gleiche Leistungspegel für
die optischen WDM-Signale am Ausgang der optischen Übertragungsfaser
eingestellt sind, unterschiedliche Signal-zu-Rausch-Abstände am Ausgang des optischen Übertragungsfaserabschnitts
der optischen WDM-Signale vorliegen.
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Bisher
eingesetzte verteilte Ramanverstärker
für optische
WDM-Übertragungssysteme
sehen mehrere Pumpquellen, insbesondere Laserdioden, vor, deren
Pumpsignale jeweils eine andere Wellenlänge aufweisen. Die Form des
durch die optischen Pumpsignale erzeugten Gewinnspektrums bzw. die Verstärkung pro
optischem WDM-Signal lässt
sich durch die Wahl der Pumpleistungen bei den einzelnen Wellenlängen beeinflussen.
Hierbei werden die Leistungen der optischen Pumpsignale derart gewählt, daß ein möglichst
flaches Gewinnspektrum bzw. eine annähernd gleichmäßige Verstärkung aller optischen
WDM-Signale erzeugt wird, d.h. der Ramanverstärker wird in seinem linearen
Betriebsmodus betrieben.
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Ein
weiterer Ansatz zur Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Verhaltens des optischen Übertragungssystems
besteht darin, einen Ramanverstärker vorzusehen,
bei dem die Pumpleistung der optischen Pumpquellen derart verteilt
ist, daß die
optischen WDM-Signale nach der Verstärkung innerhalb der optischen Übertragungsfaser
annähernd
gleiche minimale Leistungspegel aufweisen. In diesem Betriebszustand
weichen jedoch die Leistungspegel der optischen WDM-Signale durch
die Wechselwirkungen der optischen Pumpsignale deutlich voneinander ab.
Dies führt
zu einer Verschlechterung der Signalqualität der optischen WDM-Signale
mit größerer Verstärkung durch
die doppelte Rayleigh-Rückstreuung.
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Desweiteren
werden zur Optimierung des optischen Signal-zu-Rausch-Verhaltens von optischen Übertragungsstrecken
und somit der Systemeigenschaften von optischen WDM-Übertragungssystemen, die WDM-Signale
am Eingang der optischen WDM-Übertragungsstrecke,
d.h. in der Sendeeinheit, ab hängig
von den Eigenschaften der optischen WDM-Übertragungsstrecke
bezüglich
ihrer Signalleistung beispielsweise durch Dämpfungsglieder derartig vorverzerrt,
daß am
Ende der optischen WDM-Übertragungsstrecke,
d.h. in der optischen Empfangseinheit, die optischen Signal-Rausch-Abstände (OSNR)
der optischen WDM-Signale nahezu denselben Wert aufweisen. Durch
eine derartige Preemphase bzw. Vorverzerrung der Signalpegel der zu übertragenden
optischen WDM-Signale wird die jeweils für jedes optische WDM-Signal
unterschiedliche Senderstreuung und die unterschiedlichen Übertragungseigenschaften
des optischen Übertragungssystems
für unterschiedliche
Wellenlängen
ausgeglichen. Hierzu sind Verfahren zur Regelung des Signal-Rausch-Abstandes
von optischen WDM-Signalen
durch eine Ermittlung der Signal-zu-Rausch-Abstände am Ende der Übertragungsstrecke
bekannt, bei denen aus den ermittelten Signal-zu-Rausch-Abständen ein
Regelsignal zur Regelung der Preemphase am Eingang der optischen Übertragungsstrecke
gewonnen wird – siehe
hierzu insbesondere die europäische
Offenlegungsschrift
EP
0 543 570 A2 . Somit wird bei derartigen Verfahren jeweils
durch die geregelte Dämpfung
der Signalleistungspegel der optischen WDM-Signale bzw. durch die
ständige
Regelung der optischen Sendeeinheiten zur Erzeugung der optischen
WDM-Signale am Eingang der optischen WDM-Übertragungsstrecke
der Signal-zu-Rausch-Abstand am Ende der optischen WDM-Übertragungsstrecke
geregelt.
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Beispielsweise
ist aus der US-Patentschrift 6,014,248 ein optisches Übertragungssystem
für WDM-Signale
mit einem optischen Verstärker
bekannt, bei dem ein Ausgleich von minimalen Kanalpegelunterschieden
der optischen WDM-Kanäle
eines übertragenen
WDM-Signals dadurch erfolgt, dass am Anfang der optischen Übertragungsstrecke die
Leistungspegel der WDM-Kanäle
derart eingestellt werden, dass am Ausgang des optischen Verstärkers die
WDM-Kanäle
des verstärkten
WDM-Signals gleiche Leistungspegel aufweisen.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, das Signal-zu-Rausch-Verhalten
eines optischen Übertragungs systems
zu verbessern. Die Aufgabe wird ausgehend von einem optischen Übertragungssystem
gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs des Patentanspruches 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teils gelöst.
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Der
wesentliche Aspekt des erfindungsgemäßen optischen Übertragungssystems
mit verbessertem Signal-zu-Rausch-Verhalten ist darin zu sehen,
daß die
Leistungspegel der optischen WDM-Signale
am Anfang der optischen Faser so eingestellt sind, daß die optischen
WDM-Signale in der optischen Faser zumindest annähernd gleiche minimale Leistungspegel
aufweisen. Vorteilhaft werden durch die erfindungsgemäße Einstellung
bzw. Anpassung der Leistungspegel der optischen WDM-Signale am Eingang
der optischen Faser die minimalen Leistungspegel der optischen WDM-Signale
in der optischen Faser aneinander angeglichen und hierdurch eine
Verbesserung der Signal-zu-Rausch-Abstände der übertragenen
optischen WDM-Signale erzielt. Hierdurch weisen die optischen WDM-Signale
am Ende der optischen Übertragungsstrecke
annähernd gleiche
Signal-zu-Rausch-Abstände auf,
wodurch die regenerationsfrei überbrückbare Übertragungsreichweite
vergrößert wird
und eine verbesserte Rekonstruktion der optischen WDM-Signale möglich wird.
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Vorteilhaft
ist eine Meßeinheit
zur Bestimmung der minimalen Leistungspegel der optischen WDM-Signale
in der optischen Faser vorgesehen. Durch eine Meßeinheit, beispielsweise ein
OTDR-Meßgerät, wird
die Verteilung der Leistung der optischen WDM-Signale entlang der
optischen Übertragungsstrecke
ermittelt und ausgehend davon die erfindungsgemäße Einstellung bzw. Anpassung
der Leistungspegel der optischen WDM-Signale am Eingang der optischen Übertragungsstrecke
durchgeführt.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß eine Steuereinheit
zur Auswertung der gemessenen minimalen Leistungspegel und ausgehend
davon zur Bildung von Stellsignalen vorgesehen ist, über die
die Eingangsleistungspegel der optischen WDM-Signale am Anfang der
optischen Faser eingestellt werden. Desweiteren ist die Steuereinheit
zur Ermitt lung des größten minimalen
Leistungspegels der optischen WDM-Signale und zur Ermittlung der Differenzpegel
zwischen dem größten minimalen
Leistungspegel und den weiteren minimalen Leistungspegeln vorgesehen,
wobei zur Reduzierung der ermittelten Differenzpegel mit Hilfe der
Stellsignale die Eingangsleistungspegel der optischen WDM-Signale
am Anfang der optischen Faser angepaßt werden. Durch die erfindungsgemäße Auswertung
der mit Hilfe der Meßeinheit
ermittelten minimalen Leistungspegel und der Anpassung der Leistungspegel
der WDM-Signale
am Anfang der optischen Übertragungsstrecke
um den ermittelten Differenzpegel weisen besonderes vorteilhaft
sämtliche optischen
WDM-Signale annähernd
gleiche minimale Leistungspegel und somit ein ähnliches Rauschverhalten entlang
der optischen Übertragungsstrecke auf.
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Besonders
vorteilhaft ist bei dem erfindungsgemäßen optischen Übertragungssystem
mindestens ein Ramanverstärker
mit mehreren optischen Pumpquellen zur Verstärkung der optischen WDM-Signale vorgesehen,
dessen Pumpsignalleistungen derart gewählt sind, daß die Signalpegel
der optischen WDM-Signale eine zumindest annähernd gleiche Verstärkung erfahren.
Vorteilhaft wird durch den linearen Betrieb des Ramanverstärkers zwar
die Leistung des jeweiligen optischen WDM-Signals angehoben, jedoch
die erfindungsgemäße Leistungsverteilung
der optischen WDM-Signale innerhalb des optischen Übertragungssystems
nicht verändert.
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Zusätzliche
vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen optischen Übertragungssystems
sind den weiteren Ansprüchen
zu entnehmen.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im folgenden anhand eines Prinzipschaltbildes
und mehreren Diagrammen näher
erläutert.
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1 zeigt
beispielhaft den prinzipiellen Aufbau eines erfindungsgemäßen optischen Übertragungssystems
mit verbessertem Signal-zu-Rausch-Verhalten,
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2 zeigt
die Verläufe
der Leistungspegel der einzelnen optischen WDM-Signale entlang der optischen Übertragungsstrecke
bei annähernd
gleichen Eingangsleistungspegeln,
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3 zeigt
die Verläufe
der Leistungspegel der einzelnen optischen WDM-Signale entlang der optischen Übertragungsstrecke
nach der erfindungsgemäßen Einstellung
der Eingangsleistungspegel,
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4 zeigt
beispielhaft einen Vergleich der Signal-zu-Rausch-Abstände der optischen WDM-Signale über der
Wellenlänge
am Ausgang des optischen Übertragungssystems
bei annähernd
gleichen Eingangsleistungspegeln und nach der erfindungsgemäßen Einstellung
der Eingangsleistungspegel und
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5 zeigt
den Verlauf der Verstärkung
eines linear betriebenen Ramanverstärkers über der Wellenlänge.
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In 1 ist
beispielhaft ein optisches Übertragungssystem
OTS dargestellt, das eine optische Übertragungsfaser OF, einen
ersten Multiplexer MUX1, eine Meßeinheit ME, eine Steuereinheit
SE, erste bis M-te einstellbare Sendeeinheiten SE1 bis SEM sowie
einen Ramanverstärker
RV aufweist. Der Ramanverstärker
RV besteht aus einer optischen Koppeleinheit EV, einem zweiten Multiplexer
MUX2, ersten bis M-ten Filtereinheiten FG1 bis
FGM sowie erste bis M-te Pumpquellen P1 bis PM. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
besteht das optische Übertragungssystem
OTS aus einem einen Eingang I und einen Ausgang E aufweisenden optischen Übertragungsstreckenabschnitt,
der eine Länge
von ca. 100 km und einen Dämpfungskoeffizienten
von 0,21 dB/km aufweist. Die Erfindung ist jedoch keinesfalls auf
einen optischen Übertragungsstreckenabschnitt beschränkt, sondern
ist auch auf mehrere in Serie geschaltete optische Übertragungsstreckenabschnitte
anwendbar.
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Am
Eingang I des optischen Übertragungssystems
OTS bzw. der optischen Übertragungsstrecke
sind die Ausgänge
der ersten bis M-ten einstellbaren Sendeeinheit SE1 bis SEM an den
ersten Multiplexer MUX1 angeschlossen, an dessen Ausgang die op tische Übertragungsfaser
OF geführt
ist. In die optische Übertragungsfaser
OF ist einige Kilometer vor dem Ausgang E des optischen Übertragungssystems
OTS eine optische Koppeleinrichtung EV zur kontradirektionalen Einkopplung
der optischen Pumpsignale ps1 bis psM in die optische Faser OF eingeschaltet,
die mit dem Ausgang des zweiten Multiplexers MUX2 verbunden ist.
Jeweils ein Eingang des zweiten Multiplexers MUX2 ist mit einer
der ersten bis M-ten Pumpquellen P1 bis
PM jeweils über eine erste bis M-te Filtereinheit
FG1 bis FGM verbunden.
In 1 sind beispielhaft die erste und M-te Pumpquelle
P1, PM sowie die
erste und M-te Filtereinheit FG1, FGM dargestellt.
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Ferner
ist die Meßeinheit
ME über
eine optische Koppeleinheit OK an die optische Faser OF angeschlossen
sowie über
eine Verbindungsleitung VL an die Steuereinheit SE geführt. Die
Steuereinheit SE ist über
Stellleitungen SL mit jeweils einer der einstellbaren Sendeeinheiten
SE1 bis SEM verbunden.
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In
der ersten bis M-ten einstellbaren Sendeeinheit SE1 bis SEM werden
optische WDM-Signale os1 bis osM mit unterschiedlichen Wellenlängen λ1 bis λM erzeugt,
die durch den ersten optische Multiplexer MUX1 zu einem gesamten
optischen Übertragungssignal
os zusammengefaßt
werden und über die
optische Übertragungsfaser
OF an den Ausgang E des optischen Übertragungssystems OTS übertragen
werden. Hierbei erfahren die einzelnen optischen WDM-Signale os1
bis osM bzw. das gesamte optische Übertragungssignal os eine gezielte
Verstärkung
mit Hilfe des Ramanverstärkers
RV. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
beträgt
der Frequenzabstand zwischen zwei benachbarten optischen WDM-Signalen
os1 bis osM ca. 100 GHz.
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Zur
Verstärkung
des gesamten optischen Übertragungssignals
os bzw. der darin enthaltenen ersten bis M-ten optischen WDM-Signale os1 bis osM
werden in den M Pumpquellen P1 bis PM M optische Pumpsignale ps1 bis psM gebildet,
die für
die Verstärkung
der optischen WDM-Signale os1 bis osM unter Ausnutzung des Raman-Effektes
erforderliche erste bis M-te Wellen längen λP1 bis λPM aufweisen.
Die ersten bis M-ten Wellenlängen λP1 bis λPM der
optischen Pumpsignale ps1 bis psM werden im betrachteten Ausführungsbeispiel
mit Hilfe der ersten bis M-ten Filtereinheit FG1 bis
FGM stabilisiert.
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Die
optischen Pumpsignale ps1 bis psM werden mit Hilfe des zweiten optischen
Multiplexers MUX2 zu einem gesamten optischen Pumpsignal PS zusammengefaßt und über die
optische Koppeleinheit EV kontradirektional in die optische Faser
OF eingekoppelt. Der zweite optische Multiplexer MUX2 ist hierzu
als Wellenlängenmultiplexer
realisiert und zum Zusammenfassen der ersten bis M-ten optischen
Pumpsignale ps1 bis psM vor der Einkopplung in die optische Faser
OF vorgesehen.
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Durch
die optischen Pumpsignale ps1 bis psM wird in der optischen Faser
OF unter Ausnützung
des Raman-Effektes den optischen WDM-Signalen os1 bis osM Energie
zugeführt,
was zu einer Verstärkung
des gesamten optischen Übertragungssignals
os bzw. der ersten bis M-ten optischen WDM-Signale os1 bis osM führt. Beim
betrachteten Ausführungsbeispiel
wird der Ramanverstärker
RV in seinem linearen Betriebsmodus betrieben, d.h. der Ramanverstärker RV
weist ein annähernd
flaches Gewinnspektrum auf, wodurch sämtliche optischen WDM-Signale
os1 bis osM annähernd
dieselbe Verstärkung
erfahren. Zusätzlich
sind die Leistungen der Pumpquellen P1 bis
PM zur Erzeugung eines individuellen Gewinnspektrums
bzw. zur unterschiedlichen Verstärkung
der ersten bis M-ten optischen WDM-Signale os1 bis osM getrennt
einstellbar.
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Bei
Inbetriebnahme des optischen Übertragungssystems
OTS mit aktivem Ramanverstärker RV
wird mit Hilfe der Meßeinheit
ME die Leistungsverteilung der optischen WDM-Signale os1 bis osM entlang
der optischen Faser OF ermittelt. Hierzu ist das Meßgerät ME beispielsweise
als OTDR-Meßgerät ausgestaltet,
bei dem ein leistungsstarkes impulsförmiges optisches Testsignal über die
optische Koppeleinheit OK in die optische Faser OF eingekoppelt wird
und die aufgrund des Rayleigh-Effektes rückgestreuten Signalanteile
des Testsignals ausgewertet wer den. Anhand der ausgewerteten rückgestreuten Signalanteile
wird die Leistungsverteilung der einzelnen optischen WDM-Signale os1 bis osM
entlang der optischen Faser OF ermittelt. Alternativ ist eine rechnergestützte Simulation
des optischen Übertragungssystems
OTS anhand der zur Verfügung
stehenden Systemdaten möglich, über die
ebenfalls die Leistungspegelverteilung der optischen WDM-Signale
os1 bis osM entlang der optischen Übertragungsstrecke OF ermittelt
werden kann.
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In 2 ist
beispielhaft ein möglicher
Verlauf der Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis osM
entlang der optischen Übertragungsfaser
OF in einem Diagramm dargestellt. Aus den dargestellten Leistungspegelverläufen wird
deutlich, daß sich die
minimalen Leistungspegel Pmin der optischen WDM-Signale os1 bis osM
bei einer Übertragungsstreckenlänge von
ca. 80 km unterschiedlich stark ausbilden. Eine derartige unterschiedliche
Verteilung der Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis
osM ergibt sich für
optische WDM-Signale os1 bis osM mit annähernd gleichen Eingangsleistungspegeln
am Eingang I der optischen Faser OF, d.h. annähernd gleiche Leistungspegel
am Eingang I des optischen Übertragungssystems
OTS resultieren in unterschiedlichen minimalen Leistungspegeln Pmin der optischen WDM-Signale OS1-OSM am
selben Ort der optischen Übertragungsstrecke.
Somit weisen die unterschiedlichen WDM-Signale os1 bis osM unterschiedliches
Rauschverhalten auf, das unterschiedliche Signal-zu-Rausch-Abstände am Ausgang
I der optischen Übertragungsstrecke
hervorruft.
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Zur
erfindungsgemäßen Verbesserung
des Signal-zu-Rausch-Verhaltens
des optischen Übertragungssystems
OTS werden zunächst
anhand der über
die Meßeinheit
ME ermittelten Leistungspegelverteilung der optischen WDM-Signale
os1 bis osM entlang der optischen Faser OF in der Steuereinheit SE
Stellsignale ss1 bis ssM gebildet, über die die Eingangsleistungspegel
bzw. die Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis osM am
Eingang I der optischen Faser OF eingestellt werden. Hierzu werden
die ersten bis M-ten Stellsignale ss1 bis ssM über die Stellleitung SL an
die einstellbare erste bis M- te
Sendeeinheit SE1 bis SEM übertragen,
in der anhand der jeweils empfangenen ersten bis M-ten Stellsignale
ss1 bis ssM die Sendeleistung bzw. der Leistungspegel der optischen
WDM-Signale os1
bis osM eingestellt wird. Erfindungsgemäß werden die Leistungspegel
der optischen WDM-Signale os1 bis osM am Anfang I der optischen
Faser OF beispielsweise in den optischen Sendeeinheiten SE1 bis
SEM derart eingestellt, daß die
optischen WDM-Signale os1 bis osM in der optischen Faser OF zumindest
annähernd
gleiche minimale Leistungspegel Pmin aufweisen.
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In 3 ist
die Verteilung der Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1
bis osM nach der erfindungsgemäßen Anpassung
bzw. Einstellung in einem weiteren Diagram dargestellt. Die dargestellten Leistungspegelverläufe zeigen,
daß die
minimalen Leistungspegel Pmin nahezu aller
optischen WDM-Signale
os1 bis osM vom kleinsten bzw. minimalsten Leistungspegelwert – 12 dBm
zum größten minimalen
Leistungspegelwert – 11
dBm angehoben sind und somit die minimalen Leistungspegel Pmin der optischen WDM-Signale os1 bis osM
annähernd
gleich sind. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Eingangspegel
bzw. Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis osM in den
ersten bis M-ten optischen Sendeeinheiten SE1 bis SEM soweit angehoben,
daß die
Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis osM, deren minimale
Leistungspegel unterhalb des größten minimalen
Leistungspegels aller optischen WDM-Signale OS1 bis OSM lagen, nun
auch den höheren
minimalen Leistungspegel aufweisen. Die Differenzpegel zwischen dem
größten minimalen
Leistungspegel und den kleineren weiteren minimalen Leistungspegeln
werden erfindungsgemäß als Stellgröße ausgewertet,
um die die Leistungspegel der einen zu geringen minimalen Leistungspegel
aufweisenden optischen WDM-Signale
os1 bis osM am Anfang I der optischen Übertragungsstrecke angehoben
werden.
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In 4 ist
für das
betrachtete Ausführungsbeispiel
die Verbesserung des optischen Signal-zu-Rausch-Verhaltens des optischen Übertragungssystems
OTS durch die erfindungsgemäße Einstellung
bzw. Anpassung der Eingangsleistungspegel der optischen WDM-Signale
os1 bis osM anhand eines ersten und zweiten Signal-zu-Rausch-Abstandsverlaufs
OSNR1, OSNR2 über
der Wellenlänge
am Ausgang des optischen Übertragungssystems
OTS dargestellt. Hierbei zeigt der erste Signal-zu-Rausch-Abstandsverlauf OSNR1 den
Verlauf des Signal-zu-Rausch-Abstands
für gleiche
Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis osM am Anfang des
optischen Übertragungssytems
OTS und der zweite Signal-zu-Rausch-Abstandsverlauf OSNR2 den Verlauf
der Signal-Rausch-Abstände
nach der erfindungsgemäßen Einstellung
bzw. Anpassung der Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1
bis osM.
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Es
ist eine deutliche Verbesserung des Signal-zu-Rausch-Abstands, insbesondere
für die
eine geringere Wellenlänge
aufweisenden optischen WDM-Signale OS1 bis OSM, erkennbar. Gemäß 4 hat
sich somit das Signal-zu-Rausch-Verhalten des optischen Übertragungssystems
OTS durch die erfindungsgemäße Anpassung
der Leistungspegel der optischen WDM-Signale os1 bis osM dahingehend
deutlich verbessert, daß der
Signal-zu-Rausch-Abstandsverlauf
wesentlich flacher geworden ist. Bei einem derartigen Verlauf des
Signal-zu-Rausch-Abstandes über
der Wellenlänge
ist zusätzlich
eine wesentliche Steigerung der Pumpleistungseffizienz des Ramanverstärkers RV
zu verzeichnen.
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In 5 ist
beispielhaft der Verlauf des Gewinnspektrums des Ramanverstärkers RV
dargestellt. Die Verteilung der Leistung der einzelnen Pumpsignale
ps1 bis psM ist hierbei derart gewählt, daß alle optischen WDM-Signale
os1 bis osM einen annähernd
gleichen Gewinn erfahren bzw. annähernd gleich verstärkt werden.
Dies wird insbesondere aus dem in 5 dargestellten
annähernd
flach verlaufenden Gewinnspektrumsverlauf deutlich. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel
wurden beispielsweise M=7 optische Pumpsignale ps1 bis ps7 mit folgenden
Mittenwellenlängen λ1 bis λ7 erzeugt:
1423 nm, 1436 nm, 1453 nm, 1467 nm, 1482 nm, 1496 nm und 1510 nm.
Diese 7 optischen Pumpsignale ps1 bis ps7 wurden mit einer Pumpsig nalleistung
von 24,5 dBm, 23,4 dBm, 20,0 dBm, 19,0 dBm, 18,0 dBm, 17,0 dBm und
18,2 dBm in die optische Faser OF eingekoppelt. Durch die gezielt
gewählte
ungleichmäßige Verteilung
der Pumpsignalleistungen wird das in 5 dargestellte
annähernd
flach verlaufende Gewinnspektrum des Ramanverstärkers RV realisiert. Zur Realisierung
eines derartig flachen Gewinnspektrums ist eine individuelle Abstimmung der
Leistungsverteilung der optischen Pumpsignale ps1 bis psM auf die
Systemeigenschaften des optischen Übertragungssystems OTS erforderlich.